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Akteur BARGELD - osv-online.de · Formen finden, um ihre Leistungen zu erbringen, dass sie sich anders organisieren. Vor dem Hintergrund absehbarer ... Angespannte öffentliche Haushaltslagen

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Reg

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regio-lab.de

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Akteur

Es ist durchaus möglich, dass Versorgungsakteure sich an-

ders positionieren, dass sie mit der Digitalisierung andere

Formen finden, um ihre Leistungen zu erbringen, dass sie

sich anders organisieren. Vor dem Hintergrund absehbarer

Anpassungen lassen sich Änderungen in der Auslastung von

Immobilien und in der Versorgung von Ortslagen vorausse-

hen.

Prozess

Wir wissen, dass die Dinge nicht so bleiben, wie sie sind: Die

Menschen kaufen im Internet ein, sie telefonieren am Bild-

schirm, sie teilen Autos … , sie verändern ihren Lebensstil.

Aber auch Unternehmen modernisieren ihre Geschäfts-

modelle und passen ihre Angebote an. Sie finden andere

Wege, um mit ihren Kunden zu kommunizieren. Sie gehen

neue Kooperationen ein, entwickeln neue Angebote und

verwenden neue Technologien.

Strategie

Wir sind überzeugt, dass das Thema Versorgung anders

gedacht werden kann. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um

regionale Versorgungsnetze einzurichten: Dienstleistungen,

Warenangebote und Informationen organisieren viele Part-

ner an verschiedenen Orten gemeinsam. Sie ergänzen und

stützen sich. Sie sind Teil eines regionalen und modernen

Angebots, in dem soziale Akteure, Kommunen, Kirchen aber

auch Einzelhändler kooperieren. Gemeinsam verbessern

engagierte Akteure die Versorgung im ländlichen Raum.

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

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Spar

kass

e

„Wir werden unsere Geschäftsstellennetze nicht in

der gewohnten Form beibehalten. Da verändert sich

zu viel. Die Kunden wandern ins Internet ab, wir

erneuern unsere Angebote – kurz: Es wird sich etwas

verändern. Aber das heißt ja nicht, dass die Dinge

schlechter werden. Wir sind überzeugt davon, dass

sie sich verbessern, auch für unsere Kunden. Wir

bleiben in ihrer Nähe, denn das ist unsere Stärke.“

Akt

eur

Spar

kass

e

Hintergrund

Geschäftsstellen im ländlichen Raum werden geschlossen.

Dann, wenn Kosten gesenkt werden, sehen die Finanz-

institute keine Alternativen, da gleichzeitig die Integration

neuer Onlinekanäle Ressourcen bindet. Der tatsächliche Ab-

stand zum Kunden wächst, die Möglichkeit, ihm persönlich

zu begegenen, ist nicht mehr gegeben.

Herausforderung

Intelligente Geschäftsstellennetze verknüpfen vielfältige

Angebote. Flagshipfilialen und Beratungscenter werden

durch ein Netz an Beratungsräumen in multifunktionalen

Versorgungseinrichtungen ergänzt. Denn persönliche

Begegnungsorte bleiben auch bei Verknüpfung von statio-

nären und digitalen Angeboten zur Omnikanalbank gerade

für Sparkassen essenziell. Standorte müssen durch Zusatz-

angebote für Kunden attraktiver werden, damit diese öfter

als ein Mal im Jahr in die Filiale kommen.

Perspektive

Ein regionales Versorgungsnetz stellt den Kundenbetreuern

der Finanzinstitute in der Fläche voll ausgestattete Bespre-

chungs- und Beratungsräume zur Verfügung. Diese Räume

werden mit anderen Unternehmen geteilt und bei Bedarf

nach einem festen Belegplan angemietet. Die hohen

Fixkosten von ausschließlich eigengenutzten Kleinstfilialen –

Miete, Energie, Sicherheit – werden durch einen „Sharing“-

Ansatz reduziert. Die Präsenz in der Fläche bleibt erhalten.

Die Einrichtung von „Sharing“-Ansätzen in eigengenutzten

Immobilien führt zu besserer Auslastung und zu einer höhe-

ren Kundenattraktivität der Standorte.

Regio-LAB Stand: Februar 2017

„Bei Rewe fragt die Kassierin beim Zahlen immer:

Darf‘s auch etwas Bargeld sein?“ Und auch bei Shell

an der Tankstelle wird man oft gefragt, ob man nach

dem Tanken nicht noch Geld abheben will.“

BA

RG

ELD

Akt

eur

Akt

eur

Hintergrund

Im ländlichen Raum werden viele Transaktionen mit Bargeld be-

glichen. Renten oder Arbeitslosengeld werden in Sparkassen oder

Volksbanken abgehoben. Mit dem Rückbau der Geschäftsstellen

und Bargeldautomaten in der Fläche ist diese Versorgung nicht

mehr abgesichert.

Herausforderung

Die vertrauten Formen der Bargeldversorgung sind kosten- und

personalintensiv. Wenn die Bevölkerung schwindet, sind Au-

tomaten oder Kassen in der Fläche nicht zu finanzieren. Die

verbliebenen Institute – Sparkassen und Volksbanken – werden in

den kommenden Jahren ihre Standorte reduzieren und Bargeld-

automaten zurückbauen. Eine Bargeldversorgung des ländlichen

Raums muss in Zukunft anders dargestellt werden.

Perspektive

Ausgesuchte Partner der Finanzinsitute in der Fläche übernehmen

aus den eigenen Kassenbeständen eine Bargeldauszahlung an

zuvor registrierte Kunden. Die dafür notwendige technische Aus-

stattung wird von den Finanzinstituten bereitgestellt. Ein regiona-

les Versorgungsnetz erleichtert die Umsetzung und Abwicklung

einer regionalen Bargeldversorgung.

BA

RG

ELD

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Die Bibliothek funktioniert ganz einfach: Da stehen

die Bücher und dort hängt ein Heft. In das Heft trage

ich mich ein, wenn ich mir ein Buch aus dem Regal

nehme. Ich bringe es zwei Wochen später zurück.

Es ist besser, eine einfache Lösung vorzuschlagen,

anstatt auf maximaler Sicherheit zu bestehen. Hier

auf dem Dorf passiert wenig. Wichtig ist, dass das

Angebot aktuell ist und auch gepflegt wird.“

BIB

LIO

THEK

Akt

eur

Hintergrund

Angespannte öffentliche Haushaltslagen und die Verpflichtung zur

Schaffung ausgeglichener Haushalte bedeutet für die öffentliche

Kulturförderung scharfe Begründungszwänge bei ihren Ausgaben.

Opfer dieser Entwicklung sind auch Bibliotheken, deren Anschaf-

fungsetats gekürzt werden. Bücherbusse werden eingestellt,

Öffnungszeiten reduziert. Eine wichtige kulturelle Infrastruktur in

der Fläche verliert Substanz.

Herausforderung

Die Bibliothek ist kulturelles Zentrum und offener Ort der Informa-

tion, der für alle Bürger zugänglich ist. Durch die Zentralisierung

auch in diesem Sektor erodieren die bestehenden Bibliotheks-

netze, die bislang den ländlichen Raum versorgt haben. Die

günstigste und von allen Bürgern meistfrequentierte kulturelle

Einrichtung wird Opfer von Sparmaßnahmen.

Perspektive

Bibliotheken nutzen die Digitalisierung und stellen sich als kultu-

relle Infrastruktur in der Fläche neu auf. Sie haben 24 Stunden am

Tag geöffnet. Arbeitsplätze, Medien und Computer stehen allen

Interessenten zur Verfügung. Ein automatisiertes Zugangssystem

und Selbstverbuchung erlauben einen Besuch rund um die Uhr.

Onleihe ist genauso möglich wie Internetrecherche oder eine Be-

sprechung. Bibliotheken sind Orte der Partizipation, der Teilnahme

und des lebenslangen Lernens. Es entwickelt sich in einem regio-

nalen Versorgungsnetz ein Kulturangebot der Zukunft.

BIB

LIO

THEK

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Wir kommen ins Dorf. Das belastet den engen

Zeitplan der Schülerinnen und Schüler und auch der

Eltern nicht. Wenn wir in der Schule unterrichten,

dann ist der Schulbus hinterher weg und dann muss

der Transport organisiert werden. Der Mietraum ist

da eine prima Lösung. Er ist gut ausgestattet und für

alle leicht zu erreichen. Wir bieten hier sowohl Unter-

richt für Kleingruppen als auch Einzelunterricht an.

Wir suchen die Nähe zu unseren Kunden.“

BIL

DU

NG

Akt

eur

Hintergrund

Bildungsangebote im ländlichen Raum sind durch hohen Organi-

sationsaufwand geprägt. Anbieter bündeln aus Kostengründen

ihre Dienste im nächstgelegenen Unter- oder Mittelzentrum. So

sind im Dorf und zu den Bedarfszeiten kaum Angebote vorhan-

den.

Herausforderung

Die Bildungsangebote im Internet sind sehr bequem. Aber sie

widersprechen dem Wunsch der Menschen nach unmittelbarem

Austausch. Manchmal sind sie schlicht auch nicht eingerichtet,

um bestimmte Inhalte zu vermitteln. Räume, die eine geeignete

Ausstattung für den Unterricht haben und für eine Kleingruppe

passen, existieren im ländlichen Raum nicht.

Perspektive

Vor Ort gibt es regelmäßig Bildungsangebote für alle Altersstu-

fen, beginnend mit Schülernachhilfe oder auch Fahrunterricht.

Informationsveranstaltungen und Themenabende ergänzen die

Angebote. Senioren können verschiedene Online-Angebote nutzen,

die im Alltag helfen. Bestehende Kultureinrichtungen öffnen und

vernetzen sich, um in Zusammenarbeit mit den Bürgern vor Ort

ein Kulturangebot zu entwickeln

BIL

DU

NG

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Viele Bürger können und wollen den Weg zum Amt

nicht mehr auf sich nehmen. Es ist schlicht zu weit.

Sie sind alt oder haben kein Auto und sie wollen

nicht immer auf die Hilfe der Schwiegertochter ange-

wiesen sein, damit sie in die Stadt kommen.

Dann ist es eine einfache Lösung, wenn wir als Mitar-

beiter der Verwaltung eben zu festgesetzten Stun-

den vor Ort sind. Wir sind hier alle zwei Wochen, am

Mittwoch Nachmittag.“

KO

MM

UN

E

Akt

eur

Hintergrund

Nicht alle Aufgaben können und dürfen ins Internet verlagert wer-

den. Auch in Zukunft müssen Verwaltungsdienstleistungen und

Bürgerinformationen erreichbar bleiben. Ein persönlicher Kontakt

kann schwierige Anfragen einfacher beantworten und den Bür-

gern helfen. Die Erwartung der Besucher an die Leistungsfähigkeit

der Behörden wächst, aber auch die Erwartung an die Präsenz der

Behörden.

Herausforderung

Kommunen und kommunale Eigenbetriebe suchen den persön-

lichen Kontakt zu ihren Kunden. Sie brauchen als digital und

vernetzt arbeitende Unternehmen einen Raum, in dem ihre Leis-

tungen sichtbar werden. Mit dem „Bürgerkoffer“ oder „Kiosklö-

sungen“ stehen zwar mobile, sichere und marktfähige digitale

Lösungen zur Verfügung, die eine flexible und den Bedarfen an-

gepasste Beratung und Betreuung ermöglichen. Eine kommunale

„Multikanal“-Lösung braucht aber auch andere Ansätze.

Perspektive

Zu festgelegten Zeiten sind Mitarbeiter der Kommunen oder

der kommunalen Eigenbetriebe im Außeneinsatz. Sie bilden die

Grunddienste der Kommune in einem regionalen Versorgungsnetz

ab. Sie erklären den Zugang zu den Online-Angeboten, vermitteln

den Kontakt zu Spezialisten, wenn es um Fragen geht, die vor

Ort nicht beantwortet werden können, oder geben eine Energie-

beratung. Später kann außerdem die technische Ausstattung einer

Verwaltung in einem „Bürgerkoffer“ transportabel zusammen-

gefasst werden. Damit ist eine fast vollständige Abbildung der

kommunalen Angebote auch außerhalb eines Rathauses möglich.

KO

MM

UN

E

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Viele Waren verderben nicht. Und wenn es eine

Möglichkeit gibt, Kaffee, Butter oder auch etwas Salz

und Zucker im Ort zu kaufen, dann ist es gut.

In der Regel genügt ein ganz normaler Kühlschrank!

Es geht ja nicht darum, alles zu haben, sondern es

geht darum, das zu haben, was nachgefragt wird.

Alles andere läßt sich bestellen. Da hinten liegt ein

Bestellschein. Kreuzen Sie doch einfach an!“

LEB

ENSM

ITTE

L

Akt

eur

Hintergrund

Verglichen mit anderen Warengruppen ist der Umsatz des Lebens-

mittelhandels im Online-Geschäft heute noch minimal.

Das ändert sich. Schätzungen besagen, dass im Jahr 2020 bereits

zehn Prozent des Branchenumsatzes im reinen Online-Geschäft

erlöst werden. Neue Versorgungsformen etablieren sich. Viele

Lebensmittelhändler experimentieren mit Liefersystemen. Die Ver-

suche sind aber auf städtische Umgebungen beschränkt.

Herausforderung

Über Jahre hinweg sind im Lebensmittelhandel immer größere

Verkaufsflächen entstanden, die gerade im ländlichen Raum

immer weitere Einzugsgebiete versorgen: Lebensmittel haben sich

von den Kunden entfernt. Kleine Läden mit begrenzten Volumen

sind in den optimal organisierten Prozessketten des Handels nicht

unterzubringen, sie werden sogar häufig vom Großhandel gar

nicht mehr beliefert, da ihr Umsatz zu gering ist.

Perspektive

Onlinehandel kann im ländlichen Raum eine interessante Versor-

gungsoption sein: Lebensmittelbestellungen werden an Depots in

der Fläche in Kühlschränken zwischengelagert und können dort

zu jeder Tageszeit abgeholt werden. Der Transport zu den Depots

wird über kooperative Transportlösungen realisiert. So werden

Leerfahrten reduziert, Kosten gesenkt und die gezwungenerma-

ßen hohe Mobilität im ländlichen Raum ausgenutzt, um Versor-

gungsangebote zu installieren. Die Kommission der Lieferungen

erfolgt in großen Supermärkten durch Partner aus der Sozialwirt-

schaft.

LEB

ENSM

ITTE

L

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Unsere Angebote können Patienten helfen, ihre

Werte selbstständig zu bestimmen. Da geht es um

die Selbstkontrolle von Blutzucker, Blutdruck oder

Cholesterol. Da finden sich auch die Themenfelder

Ernährung, Tabakentwöhnung, Impfen oder Gesund-

heit auf Reisen oder sogar eine Beratung zu Fragen

der Pflegebedürftigkeit.“

MED

IKA

MEN

T

Hintergrund

Der Apothekenwettbewerb ist stark reglementiert und Patienten

sind wenig sensibel für Preisunterschiede, weil die Krankenversi-

cherung die Kosten für die Medikamente weitgehend übernimmt.

Da der Verkaufspreis von Medikamenten so gut wie keine Rolle

für den Gewinn einer Apotheke spielt, ist für die Profitabilität

einer Apotheke vor allem die Menge an abgesetzten Arzneimitteln

entscheidend.

Herausforderung

Entscheidender Wettbewerbsparameter im Werben um Kunden ist

der Standort einer Apotheke und ihr Einzugsgebiet. Der ländliche

Raum ist hier benachteiligt, denn die Entfernungen sind groß.

Die Versorgungsaufgabe, die Apotheken mit Rezeptsammelstellen

übernehmen, erfordert ein besonders hohes Engagement, denn

die Verteilung der Arzneimittel in der Fläche ist mit einer Bera-

tungspflicht verbunden und bedeutet für den Apotheker weite

Fahrten.

Perspektive

Der mit der Verteilung der Arzneimittel verbundene Aufwand lässt

sich durch die Einrichtung koordinierter Versorgungs- und Bera-

tungsstandorte reduzieren. Die tägliche Sammlung der Verschrei-

bungen lässt sich mit einer Medikamentenausgabe und Beratung

zu festgelegten Tageszeiten an genau benannten Standorten in

einem regionalen Versorgungsnetz verbinden.

MED

IKA

MEN

TA

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r

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Für jedes Paket, das ich annehme oder ausgebe,

bekomme ich einen kleinen Deckungsbeitrag.

Die Tatsache, dass ich jetzt hier mit verschiedenen

Unternehmen zusammenarbeite, ist gut!

Viel wichtiger ist mir aber, dass ich meinen Kunden

einen weiteren Service bieten kann. Ich muss mich

schon strecken, das ist wahr. Aber ich will das ja

auch machen.“

PAK

ET

Akt

eur

Hintergrund

Im Jahr 2015 wurden in Deutschland über 2,95 Milliarden Pakete

und Päckchen verschickt. Im Geschäft mit den Endkunden wurde

durch Kurier- und Expressdienste ein Wachstum von 10,1 % ver-

zeichnet. Die weitere Zunahme des Versands ist absehbar und wird

Handels-strukturen in Deutschland vollkommen verändern. Der

Aufbau von offenen, nicht an einzelne Unternehmen gebundenen

Paketstationen kann bestehende Angebote im ländlichen Raum

stützen.

Herausforderung

Der ländliche Raum wird in Zukunft viel stärker auf den Versand-

handel zurückgreifen, als das bis jetzt der Fall ist. Es müssen Orte

entstehen, an denen Pakete versendet werden können aber auch

angenommen werden. Allerdings verschwinden womöglich schon

in naher Zukunft viele noch existierenden Versorgungsstandorte

in der Fläche, in denen diese Angebote bislang existierten. Die

„letzte Meile“ wird für die Dienstleister zu einem Problem.

Perspektive

In einem regionalen Versorgungsnetz kooperieren die Kurier- und

Expressdienstleister. Der Kunde holt seine Sendung in einem

gemeinsam betriebenen, im Bestand integrierten Paketshop ab

oder versendet von dort. Damit werden existierende Versorgungs-

strukturen ertüchtigt, sie gewinnen an Relevanz. Gleichzeitig

bekommen die Standorte durch die Logistikdienstleister die Mög-

lichkeit, aktiv die Chancen der rasanten Multikanal-Entwicklung

im Einzelhandel zu nutzen. Einzelhändler müssen nicht mehr die

Waren vorhalten, sondern sie können die Rolle eines Beraters und

Lotsen für den Konsumenten übernehmen.

PAK

ET

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

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„Einen Arbeitsplatz teilen? Das Angebot spricht

eine sehr breite Zielgruppe an! Pendler, Studenten

und Projektarbeiter, aber auch Start-ups, Kreative

und Freiberufler bekommen eine Arbeitsplattform

und einen Raum, um sich auszutauschen.

Die Kosten dafür liegen weit unter den Fixkosten für

einen Arbeitsplatz in einem gewöhnlichen Büro.“

PRO

DU

KTI

VIT

ÄT

Akt

eur

Hintergrund

Ortsungebunden, projektbezogen und flexibel arbeiten vor allem

junge Menschen längst abseits der gewohnen Büroroutinen. Ihr

Arbeitsplatz muss anders aussehen, anderen Ansprüchen genügen.

Co-Working ist auch im ländlichen Raum eine Option, um sich

zu vernetzen und eigene Unternehmen mit geringen Kosten zu

starten. Arbeitsplätze in der Nähe von Wohnorten ergänzen aber

auch die zentralen Standorte großer Unternehmen, und Mitarbei-

ter müssen nicht mehr jeden Tag pendeln.

Herausforderung

Eigene Bürofläche ist dann, wenn Arbeit immer stärker projekt-

bezogen organisiert wird, zu teuer und unflexibel. Die Nachfrage

nach kurzzeitig nutzbaren und doch repräsentativen, modernen

Arbeitsplätzen und Besprechungsräumen wächst. Insbesondere

der Start-up-Sektor profitiert von der Einrichtung technisch gut

ausgestatteter Arbeitsflächen – und dies keinesfalls nur be-

schränkt auf städtische Räume.

Perspektive

Ein Netz von Co-Working-Umgebungen im ländlichen Raum

steht für zeitlich befristetete Aufgaben zur Vefügung. Sie sind voll

ausgestattet und werden von regional und überregional operie-

renden Kunden auf Tages-, Wochen- oder Monatsbasis gemietet.

Gleichzeitig können sie sowohl eine repräsentative Adresse für

junge Unternehmen sein als auch für große Arbeitgeber eine

Möglichkeit, ihren Mitarbeitern entgegenzukommen.

PRO

DU

KTI

VIT

ÄT

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Wir bemerken, dass sich bestimmte Anfragen

verstärken. Zum Beispiel dann, wenn es um die

Pflege von Lebenspartnern geht oder um einfache

Hilfsangebote, damit man länger im eigenen Haus

wohnen kann. Natürlich ist uns auch der Erstkontakt

wichtig. Die Menschen kennen uns. Mit der Einrich-

tung eines Treffpunkts ist es der Diakonie gelungen,

einen Bedarf im Ort zu bedienen: den Wunsch nach

einem gemeinsamen Ort.“

UN

TER

STÜ

TZU

NG

Akt

eur

Hintergrund

Die Breite der sozialen Beratungsleistungen und Informations-

angebote wächst, wenn die Bevölkerung altert. Nicht nur Wohl-

fahrtsverbände, sondern auch Kirchen wollen ihre Leistungen

deshalb dort erbringen, wo sie nachgefragt werden. Sie suchen

die Nähe zum Kunden und zur Gemeinde. Gleichzeitig stehen

sie als Anbieter unter einem erheblichen Kostendruck. Aber ein

Rückzug aus der Fläche ist für sie keine Option.

Herausforderung

Sozialstationen und Pflegestützpunkte sind gerade im ländlichen

Raum von großer Bedeutung. Unterstützungsangebote von

Kirchen oder sozialen Unternehmen werden als verlässliche Hilfen

im Alltag wahrgenommen. Gleichzeitig werden soziale Unterstüt-

zungsleistungen zunehmend unter Wettbewerbsbedingungen auf

einem dynamischen Markt positioniert. Kundennähe bedeutet für

Sozialwirtschaft Präsenz, das bedeutet aber auch Innovation und

Veränderung. Digitale Informationsangebote werden die Ausge-

staltung der Leistungen verändern und ergänzen, entscheidend

bleibt aber die persönliche Ansprache.

Perspektive

Seniorenbetreuung, Beratung in schwierigen Lebenslagen oder

auch Leistungen für Familien finden sich im Angebot von Wohl-

fahrtsverbänden und Kirchen. Um diese Dienste zu vermitteln,

wird ein Netz von Beratungsräumen in der Fläche genutzt. Sie

sind schwellenlos zugänglich und werden mit Finanzinstituten,

Kommunen und weiteren Dienstleistern geteilt. Ein regionales Ver-

sorgungsnetz bringt soziale Angebote in die Fläche und ist auch

wertvolle Ressource für das Ehrenamt.

UN

TER

STÜ

TZU

NG

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Wir betreiben ein kleines, mobiles Kino. Wir sind ei-

gentlich jeden Abend unterwegs. Aber die Menschen

interessieren sich wirklich für das Angebot. Auf dem

Dorf gibt es ja sonst nichts!“

VER

AN

STA

LTU

NG

Akt

eur

Hintergrund

Die Konzentration von kulturellen Veranstaltungen auf große

Events und Leuchtturmprojekte, die Zentralisierung im städtischen

Raum und noch besser in dessen Zentrum verdrängt die Bedeu-

tung, die eine Kultur vor Ort und eine Kultur im Alltag für den

sozialen Zusammenhalt in und die Identifikation mit einem Dorf

haben.

Herausforderung

Die öffentliche Kulturförderung stellt eine gemeindliche Selbstver-

waltungsaufgabe dar, für die vor Ort in der Regel auch entspre-

chende kulturelle Kompetenz vorliegt. Der Rahmen für eine lokale

Kultur muss dabei nicht groß sein, schon kleine Räume genügen,

um ein Konzert zu veranstalten, einen Film zu zeigen oder um sich

auszutauschen. Diese Räume müssen aufgebaut werden.

Perspektive

In einem Netz von offen zugänglichen, kleinen Veranstaltungsräu-

men können kulturelle Angebote erlebt, aber auch einfach weiter-

gegeben werden. Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen werden

in Zusammenarbeit mit örtlichen Initativen organisiert. Eine

technische Grundausstattung ist immer vorhanden. Es ist möglich,

mehrere Standorte mit einem kulturellen Angebot zu bespielen.

Das ambitionierte Programm einer Musikschule oder ein lebendi-

ger Verein stärken das Gemeinwohl und zeigen neue Perspektiven

im ländlichen Raum. Sie greifen auf die Raumangebote regionaler

Versorgungsnetze zurück.

VER

AN

STA

LTU

NG

Regio-LAB Stand: Februar 2017

Akt

eur

„Auch wenn im Dorf nur wenig Kunden sind, will

ich sie trotzdem regelmäßig betreuen. Ich könnte

gar nicht in allen Orten, in denen ich bin, ein eige-

nes Büro unterhalten! Es hilft sehr, dass ich nun auf

gut ausgestattete Kleinbüros zurückgreifen kann,

um meine Kunden zu empfangen. Viel brauche ich ja

nicht. Aber die Möglichkeit, einen Brief zu kopieren

oder etwas auszudrucken ist schon gut. Das regionale

Versorgungsnetz ist eine große Hilfe.“

VER

MIT

TLU

NG

Akt

eur

Hintergrund

Längst ist es im ländlichen Raum nicht mehr möglich, für Bera-

tungsleistungen im Versicherungswesen überall ein eigenes Büro

vorzuhalten. Es ist schlicht zu teuer und der Kostendruck ist hoch.

„Multikanal“- Strategien, die digitale Angebote mit tatsächlichen

Räumen überlagern, werden die größten Wachstumschancen

haben.

Herausforderung

Ein großer Teil der Agenturtätigkeit entfällt auf die Betreuung

von Bestandskunden. Dementsprechend liegen die Zahlen von

Cross-Selling-Abschlüssen deutlich über den Zahlen von Neukun-

den-verträgen. Diese Tendenz dürfte sich verstärken, gerade im

ländlichen Raum, wenn die Bevölkerung zurückgeht. Deswegen

ist es wichtig, den Ausbau der Online-Kanäle mit persönlichen

Kontaktmöglichkeiten zu verknüpfen.

Perspektive

Eine mobile Beratung vermittelt komplexe Zusammenhänge und

Hintergrundinformationen leicht und verständlich. Sie bietet dem

Kunden den wesentlichen Vorteil, im Beratungsgespräch bestimmte

Aspekte selbst vertiefen zu können. Gleichzeitig bietet sie dem

Berater die Möglichkeit, ergänzende Produkte gemeinsam mit

dem Kunden zu diskutieren und auf individuelle Ansprüche hin

zu bewerten. Eine moderne Beratung greift auf ein Netz von gut

ausgestatteten Beratungsräumen in der Fläche zurück.

VER

MIT

TLU

NG

Regio-LAB Stand: Februar 2017