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Alkohol am Arbeitsplatz | Teamberatung | 10.03.2009 Blaues Kreuz Zürich Alkohol am Arbeitsplatz Teamberatung: Co-Abhängigkeit Behandlung und Rückfall Konkrete Fragen

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Alkohol am Arbeitsplatz

Teamberatung: Co-Abhängigkeit Behandlung und Rückfall Konkrete Fragen

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Einleitung

Hintergrundinfos zu dieser Schulungssequenz

Kontakt via Frau Esther Spirig und Herr Dösegger

Ein paar Infos zu mir Ein paar Infos zum BK / iprevent.ch Zeitplan Unterlagen

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Ziele

Sicherheit gewinnen im Umgang mit Teamkollegen die (möglicherweise) ein Alkoholproblem haben.

Behandlungsvarianten und Rückfallthematik kennenlernen

Zwei Zielebenen 1. Kognitiv (Wissen) 2. Affektiv (sicher, gelassen, überzeugt und

motiviert das Wissen anwenden....!)

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1. Zahlen und Fakten (1)

782‘000 Männer und Frauen trinken episodisch zu viel Alkohol

105‘000 Männer und Frauen trinken chronisch zu viel Alkohol

155‘000 Männer und Frauen trinken sowohl chronisch als auch episodisch zu viel Alkohol

8.8 L reiner Alkohol pro Kopf 39L Wein, 57L Bier, 2.2L Obstwein, 4.4L

Spirituosen 1 Mio CHF/Stunde = 8‘5 Mia CHF/ Jahr

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1. Zahlen und Fakten (2)

Zur Behandlung im Kanton Zürich:

Ca. 55‘000 Personen Davon 37‘000 1x jährlich beim Hausarzt 4250 im somatischen Spital 1200 in psychiatrischer Klinik 1‘060 in psychiatrischer Polyklinik oder im

Ambulatorium 2500 in ambulanten Alkoholberatungsstellen

Quelle: GD ZH (2001) Überprüfung der Versorgungsstrukturen zur Bekämpfung und Behandlung des Alkoholismus im Kt. ZH

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2. Konsumformen

Abstinente Unproblematisch Konsumierende Episodisch Risikokonsumierende

- Rauschtrinken: 2x/Mt. 5 und mehr SD Habituell Risikokonsumierende

- 3 SD und mehr täglich bei Männern- 2 SD und mehr täglich bei Frauen

Risikokumulierende Abhängig Konsumierende

- Körperlich (Entzugserscheinungen)- Psychisch (Kontrollverlust)

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3. Typische Anzeichen

Es gibt untrügerische Anzeichen, die auf einen problematischen Alkoholkonsum hinweisen. Auffallend häufige Kurzabsenzen Häufiger Betriebsunfälle verursachen Höchstens 75% Leistung, Schwankungen Negative Stimmung – ambivalente Stimmung Konzentrationsmangel/ Gedächtnislücken Entscheidungsschwäche, Fehlentscheide Riechen nach Alkohol Überreaktionen (Kritik, Kunden, MA) Rückzug

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4. Faktoren

Persönliche, Soziale, schwere Umstände, etc. Arbeitplatz bezogen

Ständiger Termindruck Einseitige Arbeit Extreme Belastungen körperlich, Lärm etc. Mobbing Langweilige Arbeit Angst vor Leistungsversagen Konflikte mit Team, Chef Firmen- oder berufsspezifische Trinksitten Mangelnde Sicherheit – Existenzangst, etc.

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5. Spielregeln

Arbeitsgesetz Verordnung über die Unfallverhütung

Art.6 &11 Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz Art. 35

Amt für Jugend- und Berufsberatung Kt ZH ?

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6. Ihre Erfahrungen

Welche Anzeichen haben Sie wahrgenommen beim Mitarbeiterin X

Wie sind sie mit dem Wissen (Vermutung) umgegangen?

Was gelang gut? Wo gibt es Stolpersteine, resp. was ist

schwierig?

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7. Risikofaktor Co-Abhängigkeit

Suchtverhalten

Nicht ansprechen zudecken

übersehen verharmlosen

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8. Behandlungsvarianten

Selbstheilung Entzugsbehandlung Medikamentöse Behandlung Ambulante Suchtbehandlung Stationäre Suchttherapie (Forel-Klinik) Nachsorgeangebote Selbsthilfegruppen

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9. Behandlungsinhalte

Entzugsbehandlung Diagnostik Auseinandersetzung mit der eigenen Suchtgeschichte Behandlung weiterer Krankheiten Veränderungsschritte planen Rückfallprophylaxe Nachsorge planen Einzel- und Gruppengespräche Sport, Aktivierung, Arbeit

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10. Erwartungen des Umfeldes

Erwartungen: Patientin ist geheilt, alle Probleme sind gelöst Alles ist gut Im Umfeld ist alles besser

Achtung! Nicht alles ist gut, jedoch ein Anfang ist gemacht Oft ist nicht Alkohol das Grundproblem (sondern nur Hilfsstrategie) Das meiste im Umfeld bleibt beim Alten Die Zeit der Bewährung fängt erst an

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12. Hilfreiches Verhalten

Fragen Sie die Person, was ihr helfen würde Informieren Sie sie über diese Veranstaltung Machen Sie keine Vorwürfe Klärung der Zuständigkeiten, Lösungswege Probleme zu haben ist erlaubt Alles was nicht Co-Verhalten ist. Keine Angst, sie sind nicht für XY verantwortlich. Probieren sie Neues aus Alles ist besser als das Problem zu tabuisieren

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11. Rückfall

Ein Rückfall ist ein Vorfall, der kein Zufall ist... Rückfälle gehören zur Behandlung Alles wieder gut machen wollen Weder dramatisieren noch bagatellisieren Unterschied zwischen Rückfall und Ausrutscher

- einmaliges Ereignis oder länger dauernd mit alten Verhaltensweisen

Rückfall heisst nicht, dass alles umsonst war! Achtung vor Rückfall des Umfeldes in altes Co-Verhalten! Klare Abläufe und Zuständigkeiten

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12. Interventionsschema (1)

Interventionen laufen in unterschiedlichen Phasen

Phase I 4 Augen-Gespräch (wer ist zuständig?!) Empfehlung, Erwartung (Nüchternheit) Protokollieren! Folgegespräch (innert 6-8 Wochen)

o.k. oder nicht o.k

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12. Interventionsschema (2)

Phase II Nächst höhere Stelle dazu (HR) Verwarnung, Verweis, Auflagen

o.k. oder nicht o.k

Phase III Externe Stelle dazu (Arzt, Fachstelle) Vereinbarung mit Verpflichtung zur

Behandlung

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12. Interventionsschema (3)

o.k. oder nicht o.k

Phase IV Standortsitzung Weiteres Procedere Kündigung

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Modell der Verhaltensänderung

Das Transtheoretische Modell

Stadien der Verhaltensänderung (TTM)

Veränderung ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein Prozess.

Interventionen sollten dem jeweiligen Stadium des Prozesses angepasst sein.

TTM setzt neue Maßstäbe für Erfolg.

Absichtslosigkeit

Absichtsbildung

Vorbereitung

AktionAufrechterhaltung

SelbstwirksamkeitPro und Contra

RückfallSituative Versuchung

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13. Checkliste für ein Gespräch

Gesprächsregeln: Schriftliche Vorbereitung Nur betriebliche Aspekte Fakten – keine Gerüchte Keine Diagnosen stellen Folgegespräch mit Termin

Gesprächshilfe: Checklisten auf Anfrage

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Wichtig

Interventionen lohnen sich Menschlich Betriebswirtschaftlich

Im Fokus der Intervention steht Hilfe, nicht Strafe

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Zum Schluss

Danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit

Nach der Pause beantworte ich gerne Ihre konkreten Fragen

Bei konkreten Fragen im Alltag kontaktieren Sie uns ungeniert.