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ALLES KLAR MIT Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule BA WO BEZIRKLICHE ABFALLWIRTSCHAFTSOPTIMIERUNG

ALLES KLAR MIT BAWO - Schule der Zukunft: Schule der Zukunft · 2016. 12. 20. · ALLES KLAR MIT Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule

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ALLES KLAR MIT

Abfallvermeidung undAbfalltrennung – ein Leitfadenfür die Praxis in der Schule

BAWOBEZIRKLICHE ABFALLWIRTSCHAFTSOPTIMIERUNG

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ALLES KLAR MIT

BAWOBEZIRKLICHE ABFALLWIRTSCHAFTSOPTIMIERUNG

Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule

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Vorwort 4

1 Das BAWO-Projekt stellt sich vor 6

2 Die BAWO-Pilot-Schulen 9

3 Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung in den Schulen 12

4 Abfalltrennung in der Schule 15

4.1 Abfalltrennung kinderleicht – Das Farbleitsystem 16

4.2 Abfalltrennung im Schulgebäude 18

4.3 Abfalltrennung auf dem Schulhof 20

4.4 Abfalltrennung in Sportanlagen und in Turnhallen 22

4.5 Abfalllogistik: Lenkung der Abfallströme 23

4.6 Die Abfälle der Anderen 27

5 Abfallvermeidung 30

5.1 Das Standardprogramm: Trinkflaschen und Brotdosen 30

5.2 Getränkeversorgung 31

5.3 Die abfallarme Cafeteria / Mensa 35

5.4 Haltbare, umweltfreundliche Schulmaterialien 38

6 Kompostierung in der Schule 39

7 Die Motivation der Beteiligten 41

7.1 Schulartspezifische Unterschiede 41

7.2 Das Schulumfeld 42

7.3 Die Verwaltung 42

7.4 Die Reinigung 42

7.5 Die Schulleitung und die Lehrer 42

7.6 Die Hausmeister / Hauswarte / Hallenwarte 43

7.7 Die Schüler 43

7.8 Die Eltern 43

8 Pädagogische Einbindung 44

8.1 Anregungen für den Unterricht 44

8.2 Motivation ist möglich 46

8.3 Ideenkiste „Unterricht“ 47

8.4 Ideenkiste „Projekttage“ 48

8.5 Anregungen für Arbeitsgemeinschaften 50

9 Finanzielle Auswirkungen 52

9.1 Fifty-fifty 52

9.2 Das BSR-Prämiensystem 53

9.3 Die Kosten der Abfallentsorgung 55

Anhang 56

3

Inhalt

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Es gibt Dinge, die sind heute in und

morgen schon wieder out. Tama-

gotschis und Gogos sind Beispiele

aus dieser Kategorie. Elefanten

gehören nicht dazu. Ob nun Jumbo,

Dumbo oder gar Benjamin Blüm-

chen – Elefanten sind offenbar zeit-

los „angesagt“.

Unser Elefant heißt BAWO – und

das nicht zufällig. Denn BAWO

steht für Bezirkliche AbfallWirt-

schaftsOptimierung. Sein Name ist

also Programm. Auch für das The-

ma Abfall gilt Ähnliches wie für Ele-

fanten: Es ist nicht neu – und es ist

keine „Eintagsfliege“. Gerade in be-

zirklichen Einrichtungen wie Kitas,

Schulen oder Verwaltungen steht

die Beschäftigung mit der Abfall-

vermeidung, und mehr noch mit

Versuchen zur Einführung der Ab-

falltrennung, seit Jahren mit wech-

selnder Intensität immer wieder auf

der Tagesordnung.

Und jetzt kommt auch noch BAWO?

Leider war die Konzeption dieses

Projektes absolut notwendig. Bei ei-

nem Besuch der bezirklichen Ein-

richtungen zeigt sich nämlich vieler-

orts, dass der Umgang mit Abfall

häufig noch nicht zufriedenstellend

organisiert ist. Aus den langjähri-

gen Erfahrungen in der Beschäfti-

gung mit Abfällen, die z. B. aus den

Schulen vorliegen, wird eines deut-

lich: Ein „vorbildhaftes“ Eintreten

für Abfallvermeidung, für die Verrin-

gerung von Schadstoffen in Abfäl-

4

Vorwort

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len sowie für die hochwertige Ver-

wertung bzw. schadlose Beseitigung

nicht vermeidbarer Abfälle, wie der

Gesetzgeber sie fordert, kann nur

unter bestimmten Bedingungen ge-

währleistet werden. Es genügt je-

denfalls nicht, so die Erfahrung,

wenn die zuständige Verwaltung

auf die getrennte Sammlung der

Abfälle drängt und dafür Vorsortier-

behälter bereitstellt. Und es reicht

ebenfalls nicht aus, wenn die Berli-

ner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)

jeder Berliner Schule ein „Umwelt-

paket für Schulen“ zustellen (1998),

in dem das Know-how für die ab-

fallarme Schule enthalten ist, oder

einen Workshop zu diesem Thema

organisieren (1999). Was neu ist an

BAWO und wie die zentralen Pro-

jektziele Rechtskonformität, Kosten-

entlastung sowie Umwelt- und Res-

sourcenschutz mit BAWO erreicht

werden sollen, das entnehmen Sie

bitte dem ersten Kapitel.

Diese Broschüre verfolgt zwei Ziele:

Sie dokumentiert einerseits die Akti-

vitäten, die von unseren Umweltbe-

ratern in die „BAWO-Pilot-Schulen“

getragen wurden, und stellt die da-

bei gemachten Erfahrungen, aber

auch die vorgefundenen Probleme

dar. In erster Linie jedoch möchten

wir hier Anregungen und Anleitun-

gen bei ganz konkreten Vorhaben

rund um das Thema Abfall in der

Schule geben und dafür aus den

von uns betreuten Schulen Referen-

zen anbieten. Es geht also um

Know-how-Transfer, um Realisie-

rungstipps aus der Praxis für die

Praxis.

Sowohl Lehrerinnen und Lehrer als

auch Schülerinnen und Schüler,

natürlich auch die Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter in Bezirksämtern,

nicht zu vergessen die anderen Lese-

rinnen und Leser ... werden feststel-

len, dass wir häufig nur die männli-

che Geschlechtsform gewählt haben.

Auf diese Weise möchten wir sicher-

stellen, dass der Leitfaden lesbar

bleibt und die Inhalte nicht unter ei-

nem Wirrwarr von Begriffen begra-

ben werden.

5

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BAWO steht für Bezirkliche Abfall-

WirtschaftsOptimierung und ist ein

Projekt der Berliner Stadtreinigungs-

betriebe (BSR). Es wurde in Abstim-

mung mit der Senatsverwaltung für

Stadtentwicklung und mit den Be-

zirksverwaltungen konzipiert und

wendet sich an alle bezirklichen

Einrichtungen Berlins, insbesondere

an Kindertagesstätten (Kitas), Schu-

len (inklusive Berufsschulen) und

Verwaltungen. Das Projekt beinhal-

tet Elemente direkter Hilfestellung

für einzelne Einrichtungen wie auch

die Entwicklung von unterstützen-

den Medien und die Organisation

von Transfer-Veranstaltungen.

Ziele

� Reduzierung des Abfallaufkom-

mens

� Bessere Abfalltrennung

� Umwelt- und Ressourcenschutz

� Sensibilisierung für die Anforde-

rungen einer ökologischen Abfall-

wirtschaft

� Kostenentlastung der öffentli-

chen Hand (Landes- und Bezirks-

ebene)

� Unterstützung der öffentlichen

Hand in der Wahrnehmung ihrer

abfallwirtschaftlichen Vorbild-

funktion gemäß der landesgesetz-

lichen Regelungen

(§ 23 KrW-/AbfG Bln)

� Rechtskonformität

Module

BAWO ist in drei Module gegliedert,

welche in ganz Berlin angeboten

werden und jeweils auf etwa ein

halbes Jahr ausgelegt sind: „Schu-

le“, „Verwaltung“ und „Kita“. Dane-

ben werden in einem vierten Modul

„NGA“ exemplarisch Einrichtungen

des Naturschutz- und Grünflächen-

amtes Steglitz-Zehlendorf betreut.

Leistungen

Für Schulen, Verwaltungen und Ki-

tas wird ein Wettbewerb organisiert,

an dem pro Berliner Alt-Bezirk je ei-

ne Schule, eine Verwaltung und ei-

ne Kita als „BAWO-Pilot-Einrichtun-

gen“ teilnehmen dürfen. Gewinner

sind jeweils die Einrichtungen mit

dem geringsten spezifischen Abfall-

aufkommen (bezogen auf einen Ab-

fallerzeuger). Dabei wurden im Vor-

feld des Wettbewerbs die genauen

Bewertungskriterien festgelegt. So

wird Abfall zur Verwertung anders

beurteilt als Abfall zur Beseitigung.

Weitere Prämierungskriterien sind

die Trenngüte (Erfassungs- und

Störstoffquoten), besondere Abfall-

vermeidungsmaßnahmen, durchge-

führte Projekte oder dokumentierte

Unterrichtseinheiten.

Die am Wettbewerb teilnehmenden

Einrichtungen werden intensiv und

bedarfsgerecht durch die Umwelt-

6

[1] Das BAWO-Projektstellt sich vor

BSR-Profis für Ihr Abfallkonzept: Das BAWO-Projekt-Team

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berater der BSR betreut (etwa 100

Stunden je Objekt). Ferner erhalten

sie in benötigter Stückzahl Vorsor-

tierbehälter (inklusive Aufkleber

und Plakate zur Abfalltrennung)

und Informationsmaterialien wie

Unterrichtshilfen und Ausstellun-

gen. Darüber hinaus werden in Ab-

stimmung mit den Einrichtungen

verschiedene Maßnahmen zur Ab-

fallvermeidung oder Abfallsamm-

lung entwickelt, von den BSR finan-

ziert und gemeinsam umgesetzt.

Nach Abschluss der Wettbewerbs-

phase und der berlinweiten Auswer-

tung der Ergebnisse wird für alle

Schulen beziehungsweise Kitas je-

des Bezirks je ein Workshop zum

bezirksweiten Transfer der Ergebnis-

se organisiert, für Verwaltungen

gibt es auf Berliner Ebene zwei

Workshops. Die gesamte inhaltlich-

konzeptionelle Planung und Gestal-

tung der Workshops übernehmen

die BSR. Die Bezirke stellen einen

geeigneten Raum zur Verfügung.

Zur Unterstützung des Ergebnis-

transfers und zur Dokumentation je-

des Moduls wird jeweils ein Leitfa-

den herausgegeben.

Für alle Schulen, bezirklichen Ver-

waltungsgebäude sowie landeseige-

nen Kitas legt das BAWO-Projekt-

Team ein differenziertes Angebot

für ihre umwelt- und bedarfsgerech-

te Entsorgung vor. Dafür werden al-

le Standorte besichtigt und Art und

Menge der Entsorgungsbehälter

(externe Entsorgungslogistik) für je-

de Einrichtung individuell berech-

net. Durch dieses aufwändige Ver-

fahren lassen sich Optimierungs-

möglichkeiten erkennen. Diese kön-

nen dann mit Hilfe der BSR für die

Bezirke kostensparend umgesetzt

werden.

Bezogen auf die bezirklichen Ge-

samtentsorgungskosten sind Spar-

potenziale von mindestens zehn

Prozent, in einzelnen Bezirken auch

erheblich mehr, auszuschöpfen.

Bei Realisierung des angebotenen

Konzepts zur externen Optimierung

sorgen die BSR jeweils auch für ei-

ne interne Optimierung der Abfall-

entsorgungslogistik. Dazu werden

allen bezirklichen Einrichtungen un-

entgeltlich Vorsortiergefäße überlas-

sen. Darüber hinaus werden auch

hier Abfallvermeidungs- und Ver-

wertungsmaßnahmen (z.B. Verwen-

dung von Mehrwegwindeln, Kom-

postierung) finanziert.

Um künftig die externe Logistik, al-

so die Zusammenstellung der Ent-

sorgungsbehälter, an die sinkenden

Abfallmengen bestmöglich anpas-

sen zu können, wird den Einrichtun-

gen ein spezielles System zur Moti-

vation der Zielgruppen (Verwaltung,

Kitas und Schulen) angeboten: Das

BSR-Prämiensystem ist in Kapitel 9

ausführlich erläutert.

Realisierung

BAWO unterscheidet sich schon

konzeptionell wesentlich von den

bisher von verschiedenen Seiten ge-

starteten Versuchen, den Umgang

mit den Abfällen der öffentlichen

Hand zu verbessern. Wesentliche

Kriterien hierfür sind

� Gemeinsames Vorgehen von

Bezirken, Senat und BSR

� Kombination aus direkter Hilfe,

Know-how-Transfer und „Hilfe zur

Selbsthilfe“

� Berlinweite Ausrichtung

� Umfangreiche Sachmittel-

unterstützung

� Hohe Qualität (erfahrene

Mitarbeiter, erprobte Konzepte)

Für den Erfolg von BAWO ist einer-

seits die vertrauensvolle Zusammen-

arbeit der Bezirke, der Senatsverwal-

tungen und der BSR notwendig. Ge-

nauso wichtig ist jedoch, dass die

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je-

der einzelnen Einrichtung entspre-

chend ihrer Verantwortung und ih-

res Funktionsbereiches die BAWO-

Ziele engagiert unterstützen und

die einzelnen Maßnahmen konse-

quent umsetzen.

8

BAWO ist ein Projekt der BSR

und richtet sich an die bezirk-

lichen Einrichtungen Berlins.

Ziel ist, insbesondere in Kitas,

Schulen und Verwaltungen

den Umgang mit Abfällen zu

verbessern, die Rechtskonfor-

mität zu sichern sowie zur

Kostenentlastung und zum

Umweltschutz beizutragen.

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Die BSR sind nicht imstande, alle

rund 1.200 Berliner Schulen mit der

nötigen Intensität zu betreuen, die

zum Aufbau eines vorbildlichen Ab-

fallmanagements jeweils erforder-

lich wäre. Um es deutlich zu sagen:

Die Verantwortung für den Umgang

mit Abfall kann den Schulen nie-

mand abnehmen. Um unsere Unter-

stützung jedoch nicht nur auf Emp-

fehlungen und das Anbieten von

Konzepten zu beschränken, haben

wir einzelne Schulen – unsere

„BAWO-Pilot-Schulen“ – stellvertre-

tend für alle Berliner Schulen (von

November 2000 bis März 2001)

sehr intensiv betreut.

Auswahl der Schulen

Im Sommer 2000 haben wir das

BAWO-Projekt allen damals noch

23 Berliner Stadtbezirken vorge-

stellt und angeboten, je Bezirk bei-

spielhaft eine Schule durch unsere

Umweltberater zu betreuen. Die Be-

nennung dieser Schulen erfolgte

durch die bezirklichen Schulverwal-

tungen.

BAWO-Wettbewerb

Die Betreuung der „BAWO-Pilot-

Schulen“ wurde als Wettbewerb ge-

staltet. Dies sollte die Schulen anre-

gen, selbst ein hohes Maß an Moti-

vation und Initiative zu entwickeln,

andererseits aber zugleich auch die

Möglichkeit geben, Engagement zu

honorieren und die besten Schulen

zu prämieren. Als Hauptpreis lock-

ten 5.000,- DM.

Wettbewerbskriterien

Doch wie ermittelt man die beste

Schule? Zunächst haben wir festge-

legt, dass nicht die im Projektzeit-

raum erreichten Veränderungen für

die Entscheidung herangezogen

werden, sondern das erreichte Ab-

fall-Niveau am Ende des Wettbe-

werbs, unabhängig von den Start-

werten der einzelnen Schulen. Wich-

tigste Bewertungskriterien sollten

die tatsächlichen Abfallmengen so-

wie Umweltschutzmaßnahmen und

Aktionen, jeweils mit Bezug zum

Thema Abfall, sein.

Um die Abfallmengen unterschied-

lich großer Einrichtungen miteinan-

der vergleichen zu können, haben

wir sie auf die Anzahl der Abfaller-

zeuger, also die Schüler und das

Schulpersonal, bezogen (spezifi-

sches Abfallaufkommen) und in Li-

ter je Woche ausgedrückt. Dabei

wurde wegen der unterschiedlichen

Umweltrelevanz der verschiedenen

Abfälle der Restmüll (Graue Tonne)

im Verhältnis zu Papier (Blaue Ton-

ne) und Verpackungen (Gelbe Ton-

ne) dreimal so negativ gewertet. Je

[2] Die „BAWO-Pilot-Schulen“9

[2] Die „BAWO-Pilot-Schulen“

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Tabelle 1: Verzeichnis der „BAWO-Pilot-Schulen“

Anzahl

Schüler

Schule Schultyp Bezirk Adresse PLZ Schulleitung Telefon 2001/02

Wilhelm-von-Siemens

Oberschule Gymnasium Marzahn-Hellersdorf Allee der Kosmonauten 134 12683 Frau Krumnow 549 7913 40 1099

George-Orwell

Oberschule Realschule Lichtenberg Rosenfelder Ring 39 10319 Herr Kulessa 512 50 27 593

OSZ-Banken und

Versicherungen Berufsfachschule Mitte Alt-Moabit 10 10557 Herr Romann 39 88 4110 2687

Dunant-Grundschule Grundschule Steglitz-Zehlendorf Gritzner Straße 19–23 12163 Herr Kaufhold 79 74 2160 503

Gymnasium Herr Dr. Lölke 425 04 47 650

Pasteur-Oberschule Abendgymnasium Pankow Pasteurstraße 7–11 10407 Herr Dr. Tenner 425 4218 400

Mendel-Grundschule

Pankow Grundschule Pankow Stiftsweg 3 13187 Frau Buckert 4760 7910 341

Carl-Philipp-Emanuel-

Bach-Oberschule Musikgymnasium Mitte Rheinsberger Straße 4–5 10115 Herr Szameitat 449 04 26 184

Helmholtz Oberschule Gesamtschule Neukölln Wutzkyallee 68 12353 Frau Rothaus 609 7170 631

Herr

Barnim Oberschule Gymnasium Lichtenberg Ahrensfelder Chaussee 41 13057 Schmidt-Ihnen 93 66 69-0 853

Grundschule am

Dielingsgrund Grundschule Tempelhof-Schöneberg Dielingsgrund 35 12305 N. N. 75 60 82 22 470

200 94 42 50

Wedding Grundschule Grundschule Mitte Antonstraße 10–11 13347 Frau Suhr 20 09 44 434

Richard Schirrmann

Grundschule Grundschule Mitte Plantagenstraße 16 13347 Herr Buss 258/9 294

Scharmützelsee-

Grundschule Grundschule Tempelhof-Schöneberg Hohenstaufenstraße 49 10779 Frau Vornberger 75 60 7162 364

Birger-Forell-

Grundschule Grundschule Charlottenburg-Wilmersdorf Koblenzer Straße 20 10715 Frau Winde 8 57 7180 500

Nehring Grundschule

Sonderpädagogisches

Förderzentrum Herr Axmann 902 92 43 00 367

Peter Jordan Schule Grundschule Charlottenburg-Wilmersdorf Nehringstraße 9–10 14059 N. N. 902 92 43 30 190

Bücherwurm-

Grundschule Grundschule Marzahn-Hellersdorf Tangermünder Straße 107 12627 Herr Erdmann 9918132 701

1. Realschule Realschule Treptow-Köpenick Kiefholzstraße 45 12435 Herr Fischer 53 63 39 50 488

Fanny Hensel

Grundschule Grundschule Friedrichshain-Kreuzberg Schöneberger Straße 23 10963 Frau Köppen 50 58 6812 339

Linus-Pauling-

Gymnasium Gymnasium Treptow-Köpenick Keplerstraße 10 12459 Herr Vinzelberg 535 03 32 613

Mark-Twain-

Grundschule Grundschule Reinickendorf Auguste-Viktoria-Allee 95 13403 Frau Thamm 4192 48 24 488

Schule im Schule für

Komponistenviertel Lernbehinderte Pankow Smetanastraße 27 13088 Frau Sommer 925 07 92 205

Pettenkofer

Grundschule Grundschule Friedrichshain-Kreuzberg Pettenkofer Straße 20–24 10247 Herr Hesse 426 87 07 243

John-F.-Kennedy Schule Gesamtschule Steglitz-Zehlendorf Teltower Damm 87–93 14167 Frau Wöpke 63 215710 1572

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[2] Die „BAWO-Pilot-Schulen“11

vermüllter jedoch die „Wertstoff“-

Tonnen waren, desto negativer

schlugen sie zu Buche.

Positiv vermerkte Aktionen können

z.B. der Betrieb einer abfallarmen

Cafeteria oder ein in der Schulord-

nung verankertes und auch „geleb-

tes“ Verbot von Einweg-Getränke-

verpackungen sein. Schließlich ha-

ben wir bei unserer Bewertung auch

die in Abhängigkeit vom Schultyp

unterschiedlich erforderlichen An-

strengungen gewertet, die für das

Erreichen eines bestimmten Abfall-

Ziels jeweils erforderlich waren.

Die Steckbriefe der „Pilot-Schulen“

Die einzelnen „Pilot-Schulen“ sind

mit ihrer Charakteristik in der Tabel-

le 1 (links) zusammengestellt

Die Betreuung der „Pilot-Schulen“

Um wirkungsvoll in der Schule ar-

beiten und möglichst viele Maßnah-

men auch umsetzen zu können,

sind die Umweltberater auf eine en-

ge Kooperation mit vielen Funkti-

onsträgern innerhalb und außer-

halb der Schulen angewiesen. Dar-

um stand der Aufbau von eigenen

Kontakten und die Vernetzung der

verschiedenen Funktionsträger am

Beginn der Arbeit an den „Pilot-

Schulen“.

So konnten an mehreren Schulen,

beispielsweise am Oberstufenzent-

rum Banken und Versicherungen,

Steuerungsgruppen eingesetzt wer-

den, an denen Schul- oder Verwal-

tungsleiter ebenso beteiligt waren,

wie Vertreter des Lehrkörpers und

der Hausmeister. Von diesen Grup-

pen wurden Kontakte zu weiteren

abfallrelevanten Parteien (etwa Rei-

nigungsfirmen, Lieferanten, Eltern-

vertreter) hergestellt. Die Steue-

rungsgruppen nahmen über die

Laufzeit des Schulprojektes die Akti-

vitäten in die Hand. In einigen

Schulen gelang es aus unterschied-

lichen Gründen leider nicht, die für

die Verbesserung des Umgangs mit

Abfall wichtigen Personen zu einer

aktiven Gruppe zusammenzuführen.

Zur Bestandsaufnahme jeder „Pilot-

Schule“ gehörte eine differenzierte

Abfallanalyse (Kap. 3) sowie eine

Schwachstellenanalyse der gesam-

ten Einrichtung. Auf der Basis der

Bestandsaufnahme wurden jeweils

individuelle Optimierungskonzepte

entwickelt. Welche und wie viele

dieser Konzepte in der anschließen-

den Realisierungsphase tatsächlich

auch in die Tat umgesetzt werden

konnten, hing entscheidend von der

Intensität der Zusammenarbeit mit

der Schule und der Transparenz der

Aufgabenverteilung ab. Um dies in

ausreichendem Maße zu gewährleis-

ten, wurden Maßnahmenpläne auf-

gestellt, in denen festgelegt wurde,

wer, wann, was, wie zu machen hat-

te. Wie ein solcher Maßnahmenplan

für eine durchschnittliche Schule

aussehen sollte, zeigen wir Ihnen

anhand verschiedener Beispiele im

Anhang.

Als obligatorisches Minimalpro-

gramm wurde überall die Abfall-

trennung eingeführt beziehungswei-

se wesentlich verbessert (Kap. 4).

Die Maßnahmen zur Abfallvermei-

dung werden im Kapitel 5 beschrie-

ben. Nachdem die einzelnen Akti-

vitäten mehrere Wochen betreut

worden sind und sich neue Arbeits-

abläufe etablieren konnten, erfolgte

zur Prüfung des Betreuungserfolges

eine zweite Abfallanalyse. Die Er-

gebnisse aus der zweiten Abfallana-

lyse waren entscheidend für die Er-

mittlung des Wettbewerbssiegers.

Stellvertretend für alle Berliner

Schulen wurden 23 BAWO-

Pilot-Schulen von Umweltbera-

tern der BSR über etwa ein

halbes Jahr lang intensiv be-

treut. Gemeinsam mit Vertre-

tern dieser Schulen wurde

zunächst eine Bestandsauf-

nahme durchgeführt, die zu ei-

ner Schwachstellenanalyse

führte. Auf der Basis dieser

Analyse wurden Optimierungs-

konzepte entwickelt, Maßnah-

menpläne aufgestellt und

bestmöglich umgesetzt.

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Die Gesamtmenge der in einer

Schule erzeugten Abfälle sowie die

Verteilung dieser Abfälle auf die

einzelnen Abfallfraktionen (Papier,

Leichtverpackungen, Glas, Restab-

fall) sagen viel aus über das abfall-

relevante Verhalten der Schüler und

Lehrer. Gemeinsam mit der erreich-

ten Qualität der Abfalltrennung (Er-

fassungs- und Störstoffquoten) bie-

ten diese Zahlen eine belastbare

Grundlage zur Beurteilung des Ab-

fall-Niveaus einer Schule.

Diese Zahlen stammen aus differen-

zierten Abfallanalysen. Dabei wer-

den die gesamten Abfälle einer

Schule in die verschiedenen Abfall-

fraktionen sortiert.

Wenn die Entsorgungsbehälter für

die einzelnen Abfallfraktionen ein-

zeln analysiert werden, lässt sich

feststellen, wieviel Prozent jeder

Fraktion auch tatsächlich in die

richtigen Entsorgungsbehälter ent-

sorgt worden sind. Wir bezeichnen

dies als Erfassungsquote. Werden

beispielsweise in allen Entsorgungs-

behältern einer Schule in der Sum-

me 100 Liter Glasabfälle festge-

stellt, wovon sich 85 Liter in dem

Weiß- beziehungsweise Buntglas-

behälter fanden, so beträgt die Er-

fassungsquote für Glas in diesem

Fall 85 Prozent.

Die Erfassungsquote allein ist je-

doch nicht zur Beurteilung der Güte

der Abfalltrennung ausreichend.

Ebenso wichtig wie die Erfassungs-

quote ist die Störstoffquote. Wir ver-

stehen darunter die Summe der Ab-

fallanteile, die sich als Fehlwürfe in

einem Entsorgungsbehälter finden.

Ein Beispiel auch hierzu: Eine Gelbe

Tonne zur Entsorgung von Leichtver-

packungen ist mit 500 Liter Abfäl-

len gefüllt. Die Analyse ergibt, dass

300 Liter davon aus Leichtver-

packungen (etwa Trinkpäckchen

und Getränkedosen) bestehen, je-

doch 200 Liter aus verschiedensten

Störstoffen (etwa Glasflaschen,

Speisereste, Elektroschrott). Die

Störstoffquote beträgt in diesem

Beispiel 40 Prozent.

Eine derartige Störstoffquote ist bei

weitem zu hoch, um eine sinnvolle

Verwertung der gesammelten Abfäl-

le zu ermöglichen. Daraus ergibt

sich, dass selbst die vollständige Er-

fassung einer Abfallfraktion (Erfas-

sungsquote 100 Prozent) bei gleich-

zeitig hoher Störstoffquote (Vermül-

lung) wertlos ist.

Um die Ergebnisse der Abfallanaly-

sen verschiedener Schulen mitei-

nander vergleichen zu können, wur-

den die ermittelten Abfallmengen

auf die Anzahl der schulischen Ab-

fallerzeuger (AEZ) umgerechnet. Wir

sprechen hier von spezifischen Ab-

fallmengen. In den folgenden Dar-

stellungen haben wir nur die volu-

menbezogenen Abfallmengen dar-

[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung12

[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung in den Schulen

Page 15: ALLES KLAR MIT BAWO - Schule der Zukunft: Schule der Zukunft · 2016. 12. 20. · ALLES KLAR MIT Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule

gestellt (spezifisches Abfallvolumen)

und auf eine Woche bezogen (Liter

pro Abfallerzeuger und Woche).

In jeder „Pilot-Schule” wurde zu Be-

ginn und am Ende der Betreuung je

eine Abfallanalyse durchgeführt.

Während die erste Analyse ein

wichtiger Teil der Bestandsaufnah-

me war, wurde durch die verglei-

chende zweite Analyse eine Eva-

luierung der im Rahmen des Mo-

duls „Schule” erreichten Verände-

rungen möglich.

Die Ergebnisse der ersten Abfall-

analyse lassen sich wie folgt zu-

sammenfassen:

� Das spezifische Abfallvolumen

schwankt zwischen kaum 4 und 11

Litern je Abfallerzeuger und Woche.

� Verpackungen und Papier bilden

im Durchschnitt der Schulen mit

über 75 Prozent am Gesamtabfall-

aufkommen die wichtigsten Abfall-

fraktionen.

� Das Restabfallaufkommen

schwankt zwischen weniger als ei-

nem halben Liter und drei Litern je

Abfallerzeuger und Woche.

� Während in einigen Schulen für

Verpackungen und Papier ein spezi-

fisches Abfallaufkommen von bis zu

5 Litern pro Woche erreicht wird,

können diese Werte durch konse-

quente Abfallvermeidung auf deut-

lich unter einen Liter reduziert wer-

den.

� Der Erfolg der Abfalltrennung

lässt sich durch Erfassungs- und

Störstoffquoten beschreiben. Da-

nach wird im Durchschnitt der

Schulen Papier besser getrennt und

sortenreiner gesammelt als Ver-

packungen. In rund der Hälfte der

Projektschulen sind die Störstoff-

quoten nicht akzeptabel.

� In der Mehrzahl der Projektschu-

len werden die Restabfallbehälter

zwischen 60 und über 80 Prozent

mit Abfällen gefüllt, die dort nicht

hineingehören. Diese Abfälle gehen

dem Recycling verloren und verursa-

chen unnötig hohe Kosten.

Aus der vergleichenden Betrach-

tung der ersten und zweiten Ab-

fallanalysen lassen sich die fol-

genden Erkenntnisse ableiten:

� Die durchschnittliche Abfallzu-

sammensetzung der BAWO-Schulen

hat sich nach den Optimierungs-

maßnahmen kaum verändert.

� Durch die Einführung bzw. Opti-

mierung der Abfalltrennung konn-

ten in 21 der 22 BAWO-Schulen die

Erfassungsquoten für Papier, Pappe

und Kartonagen (PPK) und für die

Leichtverpackungen (LVP) deutlich

gesteigert werden.

[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung13

Leichtverpackungen – LVP(42 %)

Weißglas(1 %)

Buntglas(1 %)

Bioabfall(2 %)

Restabfall(20 %)

Papier, Pappe, Kartonagen – PPK(34 %)

Abfall-zusammen-setzung derBAWO-Schulen

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� Im Durchschnitt stieg durch die

Maßnahmen die Erfassungsquote

für PPK von 68 auf 81 Prozent, wo-

bei gleichzeitig ein Rückgang der

Störstoffquote in den Papiercontai-

nern von 10 auf 6,5 Prozent festge-

stellt wurde. In 14 der 22 BAWO-

� Bei den Leichtverpackungen wur-

den in 21 der 22 Schulen erhebli-

che Steigerungen der Erfassungs-

quoten erzielt. Im Durchschnitt

stieg die Erfassungsquote durch die

Optimierung der Abfalltrennung

von 45 auf 74 Prozent. Wie bei den

� Die guten Resultate spiegeln sich

auch in den Erfassungs- und Stör-

stoffquoten für den Restabfall wi-

der. Im Durchschnitt landet mit 84

Prozent mehr Restabfall im Restab-

fallcontainer als vorher (78%). Die

entscheidende Verbesserung konnte

hier bei dem Anteil der Störstoffe

im Restabfallcontainer erzielt wer-

den, der durchschnittlich von 66

auf 44 Prozent gesenkt wurde.

� Durch die guten Trennergebnisse

bei der Abfallsammlung konnten in

den BAWO-Schulen Kostensen-

kungen von durchschnittlich 14 Pro-

zent realisiert werden, bezogen auf

die Abfallentsorgungskosten vor Be-

ginn der Optimierungsmaßnahmen.

� Die spezifischen Abfallmengen

pro Abfallerzeuger und Woche san-

ken nur leicht von 6,9 auf 5,7 Liter.

Dies war auch nicht anders zu er-

warten, da die initiierten Abfallver-

meidungsmaßnahmen lange Vor-

laufzeiten haben und erst im Laufe

der Zeit greifen werden.

Im Anhang sind die wesentlichen

Ergebnisse in Diagrammform abge-

bildet.

[3] Abfallaufkommen und Abfallzusammensetzung14

Das Abfallaufkommen, die Abfallzusammensetzung und die Güte der Abfalltrennung be-

schreiben das Abfall-Niveau auf dem sich eine Schule befindet. Die Umrechnung der

durch Abfallanalysen ermittelten absoluten Daten auf die Abfallerzeuger erlaubt die ver-

gleichende Betrachtung verschiedener Schulen. Die Abfallfraktionen Leichtverpackungen

und Papier dominieren mit einem Anteil von etwa 76 Prozent der Gesamtabfälle die Ab-

fallsituation in der Schule. Das Gesamtabfallaufkommen der „Pilot-Schulen” schwankte

zu Beginn des Moduls zwischen 4 und 11 Litern je Abfallerzeuger und Woche. Durch die

Betreuung der Umweltberater konnten die Gesamtabfallmengen auf durchschnittlich 5,7

Liter je Abfallerzeuger und Woche reduziert werden.

Parallel dazu konnten die Erfassungsquoten für Papier, Pappe und Kartonagen (81%),

Leichtverpackungen (74%) und Restabfall (84%) deutlich gesteigert und für alle drei

Abfallarten der Anteil der Störstoffe in den jeweiligen Entsorgungscontainern gesenkt

werden, bei PPK und den Leichtverpackungen im Durchschnitt auf unter 10 Prozent. Da-

mit konnten das Abfall-Niveau der BAWO-Pilot-Schulen erheblich verbessert und Kosten-

senkungen in einer Größenordnung von 14 Prozent bezogen auf die Abfallentsorgungs-

kosten vor den Maßnahmen realisiert werden.

Schulen wurden sehr hohe Erfas-

sungsquoten von über 83 Prozent

für PPK erreicht. In der Hälfte aller

BAWO-Schulen fielen die Störstoff-

anteile im Papiercontainer unter die

5-Prozent-Schwelle.

Papierabfällen konnte auch hier der

Anteil der Störstoffe im gelben LVP-

Container von 21 auf jetzt 10 Pro-

zent gesenkt werden, was eine Hal-

bierung der Störstoffanteile für

Leichtverpackungen bedeutet.

ZUSAMMENFASSUNG

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15

Für eine erfolgreiche Einführung der

Abfalltrennung in der Schule ist die

Zusammenarbeit aller Beteiligten

unbedingt erforderlich. Nur wenn

die Belange und spezifischen Bedin-

gungen, denen sich jede der betei-

ligten Gruppen ausgesetzt sieht, bei

der Organisation der Abfalltren-

nung Berücksichtigung finden, wird

die Abfalltrennung auf lange Sicht

erfolgreich sein und Bestand haben.

Dabei ist der Erfolg abhängig von

der Zusammenarbeit und Abstim-

mung zwischen

� der Schulleitung,

� den Lehrerinnen und Lehrern,

� den Schülerinnen, Schülern und

der Schülervertretung,

� den Eltern und der Elternvertre-

tung,

� den Fremdnutzern, wie z.B.

Volkshochschulkursen, Musik-

schulen und Sportvereinen, die

Schulräume und andere Einrich-

tungen der Schule nutzen,

� dem Hausmeister,

� der Cateringfirma bzw. dem

Pächter der Cafeteria oder der

Mensa sowie

� der Reinigungsfirma bzw. den

Reinigungskräften.

Außerdem ist eine enge Zusammen-

arbeit mit den kommunalen Verwal-

[4] Abfalltrennung in der Schule

tungsstellen erforderlich. Hierzu

gehören insbesondere

� die Schulverwaltung des Bezirks

bzw. das zuständige Landes-

schulamt,

� die Immobilienverwaltung,

Grundstücksmanagement und

Rechnungsstellen des Bezirks-

amtes sowie

� die Vergabestelle für Turnhallen.

Alle, die in der Schule Abfälle er-

zeugen oder im Rahmen der Abfall-

entsorgung oder Reinigung damit

umgehen, müssen darüber infor-

miert sein, dass die Abfälle ge-

trennt in die dafür bestimmten Be-

hälter entsorgt werden. Hierzu ge-

hört auch zu wissen, welche Abfälle

in welche Behälter zu entsorgen

sind. Um den Schülern den Sinn der

Abfallvermeidung und Abfalltren-

nung verständlich zu machen und

damit dauerhaft ressourcenscho-

nendes Verhalten zu fördern, ist die

Integration des Themas in den Un-

terricht unerlässlich.

Die Logistik der Abfallentsorgung

muss in Absprache mit den Lehrern,

den Schülern, dem Hausmeister und

den Reinigungskräften geregelt

werden.

[4] Abfalltrennung in der Schule

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Eine getrennte Entsorgung der Ab-

fälle ist natürlich nur möglich, wenn

entsprechende Abfallbehälter vor-

handen sind und alle wissen, wel-

che Abfälle in welche Behälter ge-

worfen werden sollen. Hierzu ist die

Einführung eines Farbleitsystems

notwendig.

Das Farbleitsystem weist jeder ge-

trennt zu sammelnden Abfallfrakti-

on eine bestimmte Farbe zu. Das er-

leichtert auch anderen Nutzern und

Besuchern die richtige Zuordnung

ihrer Abfälle zu den Abfallbehäl-

tern. Die Farben leiten sich jeweils

von den in Berlin für die Entsor-

gung der verschiedenen Abfallfrak-

tionen verwendeten Entsorgungs-

behälter ab.

Blau: Papier, Pappe, Kartonagen

Gelb: Leichtverpackungen aus

Kunststoff, Weißblech, Verbundma-

terialien

Dunkelgrau: Restabfall

Braun/Grau: BIOGUT

Braun: Speisereste

Grün: Buntglas

Weiß: Weißglas

In Schulen reichen im Allgemeinen

drei Farben aus: Blau für Papier und

Pappe, Gelb für Verpackungsmateri-

al und Grau für Restabfälle. Eine

weitere Erleichterung stellt die Mar-

kierung der Behälter mit Aufklebern

entsprechender Logos dar.

Damit das Farbleitsystem seinen

Zweck erfüllen kann, muss es auf

die gesamte in der Schule zum Ein-

satz kommende Sammellogistik, mit

der Abfälle gesammelt und trans-

portiert werden, übertragen werden.

Das heißt konkret, dass die zur

Kennzeichnung der einzelnen Ab-

fallfraktionen verwendeten Farben

sich nicht nur auf die Vorsortier-

behälter, sondern auch auf die

Mülltüten, die Abfallsammelsäcke

der Reinigungsfirma, die Abfall-

behälter auf dem Schulhof und die

Hofstandgefäße der Entsorgerfir-

men erstrecken müssen.

Vorsortierbehälter

Verfügt eine Einrichtung noch nicht

über geeignete Vorsortierbehälter

für die getrennte Sammlung der

wichtigsten Abfälle, so empfiehlt

sich der Kauf von preiswerten, offe-

nen Behältern, mit denen das Far-

bleitsystem leicht realisiert werden

kann. Voraussetzung ist allerdings,

dass die Vorsortierbehälter in den

geeigneten Farben erhältlich sind.

[4] Abfalltrennung in der Schule16

[4.1] Abfalltrennung kinderleicht – Das Farbleitsystem

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Die nachträgliche Kennzeichnung

von Behältern, die nicht dem Farb-

leitsystem folgen, ist nicht zu emp-

fehlen, da dies im Normalfall nicht

zu einer soliden dauerhaften Lö-

sung führt.

Beutel für die Vorsortierbehälter

Um die Vorsortierbehälter vor Ver-

schmutzungen zu schützen, werden

in der Regel nach jeder Entleerung

frische Müllbeutel eingelegt. Dies

betrifft insbesondere die Vorsortier-

behälter für Restabfall und Leicht-

verpackungen.

Gelbe Müllbeutel zur Einlage in den

Sammelbehälter für Leichtver-

packungen können kostenfrei über

die DASS (Frau Seefeld, Tel.

56 56 56 – 175) bezogen werden.

Graue Müllbeutel werden in der Re-

gel von der Reinigungsfirma einge-

kauft und für die in der Schule auf-

gestellten Mülleimer verwendet.

Diese sollten dann nur noch in die

Restabfallsammler eingelegt wer-

den.

Die Papierkörbe (blau) benötigen

keine Müllbeutel, da Papierabfälle

nicht schmutzig sind.

Abfallsammelsäcke für die Entlee-

rung der Vorsortierbehälter

Die von den Reinigungsfirmen für

die Entleerung der Vorsortierbehäl-

ter verwendeten Sammelsäcke sind

in der Regel blau. Mit 120 Litern

Fassungsvermögen lassen sie sich

gut für die Entleerung der Papier-

körbe verwenden. Gelbe und graue

Sammelsäcke für die Leichtver-

packungen und den Restabfall sind

in gleichen Größen und Stärken im

Handel erhältlich. Allerdings liegen

die Anschaffungskosten deutlich

über denen der blauen Säcke. Den

Reinigungsfirmen können dadurch

Mehrkosten in Höhe von durch-

schnittlich 200 – 350 DM pro

Schule und Jahr entstehen

(Kap. 4.5).

Entsorgungscontainer

An manchen Standorten sind die

aufgestellten Restabfallcontainer

der BSR grün oder hellgrau anstatt

dunkelgrau gefärbt. Dies lässt sich

aber auf Anfrage bei dem für den

Standort zuständigen Entsorgungs-

hof der BSR leicht beheben. Zusätz-

lich können die Behälter durch

große Aufkleber gekennzeichnet

werden.

[4] Abfalltrennung in der Schule17

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[4] Abfalltrennung in der Schule18

[4.2] Abfalltrennung im SchulgebäudeFarben und Größen der Vorsortier-

behälter

Der Grundsatz der Kreislaufwirt-

schaft heißt: Vermeidung vor Ver-

wertung vor Beseitigung. Die Abfäl-

le, die nicht vermieden werden kön-

nen, sollen also vorrangig verwertet

werden. Das lässt sich nur dann in

einer Schule realisieren, wenn ent-

sprechende Behältnisse zur Verfü-

gung stehen, mit denen eine ge-

trennte Erfassung der verschiede-

nen Abfallfraktionen möglich ist.

Im Allgemeinen lässt sich die Ab-

falltrennung sinnvoll bei den drei

Abfallfraktionen Papier und Pappe

(blau), Verpackungen (gelb) und

Restabfall (grau) praktizieren.

Die Vorsortierbehälter sollten nicht

zu groß gewählt werden. Sie benöti-

gen sonst nicht nur viel Platz, große

Behälter verführen auch dazu, mehr

Abfall als nötig zu produzieren. In

Klassen- und Kursräumen wurden

gute Erfahrungen mit folgenden

Behältergrößen gemacht: Papier-

behälter und Behälter für Ver-

packungsabfälle mit jeweils 18 Li-

tern und Restabfallbehälter mit 12

Litern Fassungsvermögen. In Abhän-

gigkeit von der Entsorgungshäufig-

keit und der Funktion der jeweiligen

Räume können im Einzelfall auch

größere Behälter (30 Liter) z.B. für

Papierabfälle in Kopierräumen sinn-

voll sein.

In die Abfallbehälter eingehängte

Tüten sollten nicht so groß sein,

dass sie die Beschriftung oder

große Teile des Behälters von außen

gänzlich verdecken. In den Behäl-

tern für Abfälle aus Papier und Pap-

pe machen sie ohnehin keinen Sinn.

Auswahl der Behälterfarben für

die unterschiedlichen Schulräume

Nicht in allen Schulräumen ist die

Aufstellung aller drei Behälterfar-

ben erforderlich. In Kopierräumen

reicht meist ein großer Papiereimer.

In Filmräumen fällt häufig gar kein

Abfall an, so dass dort ein Restab-

falleimer ausreicht. Auch in den Toi-

lettenräumen ist ein Restabfall-

behälter vollkommen ausreichend,

da Verpackungsabfälle kaum anfal-

len dürften und Papierhandtücher

ohnehin in die Restabfallbehälter

entsorgt werden sollen. In der Lehr-

küche kann dagegen die zusätzliche

Aufstellung eines braunen Bioab-

fallbehälters für kompostierbare Ab-

fälle sinnvoll sein. Denn ein schulei-

gener Komposter trägt nicht nur zur

Reduzierung der zu entsorgenden

Abfallmengen bei, er eignet sich

auch gut zur Darstellung biologi-

scher Kreisläufe im Unterricht und

kann auf diese Weise das Verständ-

nis für natürliche Prozesse fördern

(Kap. 6).

Auch im Lehrerzimmer kann ein

kleiner Bio-Eimer für Kaffeefilter,

Teebeutel oder andere kompostier-

bare Abfälle sinnvoll sein. Gibt es

an der Schule eine Cafeteria, entwe-

der in Eigenregie der Schule oder

durch einen Pächter betrieben, so

sind in den Räumen der Cafeteria

alle drei Abfallbehälter aufzustel-

len. Anzahl und Größe der Abfall-

behälter sollten hier dem Abfallauf-

kommen und der Größe des

Raumes angepasst werden.

Vorsortierbehälter zur Sammlung

von Altglas sind im Allgemeinen

nicht erforderlich – vor allem auch

deshalb, weil Glasabfälle vermieden

werden sollen. Dies gilt auch für

Cafeterien.

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[4] Abfalltrennung in der Schule19

Betreiber von Mensen und anderen

gewerblichen Einrichtungen mit

Verköstigungsbetrieb sind gemäß

Tierkörperbeseitigungsgesetz dazu

verpflichtet, eigene Abfalltonnen

für Speisereste bereitzuhalten. Dort

müssen die in der Küche anfallen-

den Abfälle tierischen Ursprungs

(z.B. Fisch- und Fleischreste, Wurst,

Bouletten, Milch und Milchproduk-

te) eingefüllt und durch eine zuge-

lassene Tierkörperbeseitigungsan-

stalt fachgerecht entsorgt werden.

Ohne Information geht es nicht

Nur wenn alle, die in der Schule Ab-

fälle produzieren, wissen, in welche

Behälter diese einzuwerfen sind,

kann die korrekte Abfalltrennung

funktionieren. Daher bietet es sich

an, das Thema Abfalltrennung in

der Gesamtkonferenz oder im Rah-

men einer Dienstbesprechung zu

behandeln und das Thema auch im

Unterricht mit den Schülern zu be-

sprechen.

Auf keinen Fall darf vergessen wer-

den, die Reinigungskräfte zu infor-

mieren.

Brandschutz, Flucht-

und Rettungswege

In Klassenräumen, Lehrerzimmern

und Büroräumen eignet sich Kunst-

stoff gut als Behältermaterial. Da-

gegen stellen Kunststoffbehälter in

Fluren, Foyers, Aulen, Cafeterien

und Mensen Brandlasten dar. Sie

dürfen deshalb in diesen Räumlich-

keiten nicht aufgestellt werden.

Hier sind ausschließlich nicht

brennbare Behälter mit selbst-

schließendem Deckel (z.B. Metall)

zulässig. Kunststofftüten dürfen

nicht eingehängt sein.

Von Herstellern als „selbstlöschend“

bezeichnete Abfallbehälter werden

von den bezirklichen Bau- und Woh-

nungsaufsichtsämtern und von den

Feuerwehren in der Regel als nicht

ausreichend brandsicher eingestuft.

Wenn allerdings ein solcher Behäl-

tertyp im Rahmen der Prüfung für

die Vergabe des GS-Zeichens (Ge-

prüfte Sicherheit) durch einen Tech-

nischen Überwachungsverein (TÜV)

eine entsprechende Brandprüfung

bestanden hat, gilt er als brandsi-

cher und darf aufgestellt werden.

Im Zweifelsfall sollte immer ein

klärendes Gespräch mit dem zustän-

digen Brandschutzbeauftragten des

Bezirks geführt werden.

Die in vielen Schulgebäuden aufge-

stellten Abfalltonnen für Altbatte-

rien stellen eine Brandlast dar,

wenn sie aus Kunststoff bestehen.

Sie sollten daher entweder in ge-

schlossenen Räumen oder aber aus-

serhalb des Gebäudes aufgestellt

werden.

Häufig sind neben Getränkeauto-

maten mit Einwegkunststoffbechern

Abfallbehälter für die benutzten Be-

cher aufgestellt. Solche Getränkeau-

tomaten dürfen dann aus der Sicht

des Brandschutzes nur in geschlos-

senen Räumen, nicht aber auf Flu-

ren aufgestellt sein, denn die Ab-

fallbehälter stellen ebenfalls Brand-

lasten dar, sofern sie nicht aus Me-

tall und mit Deckel versehen sind.

In Berlin ist die Aufstellung von Ge-

tränkeautomaten mit Einwegbe-

chern in öffentlichen Einrichtungen

gemäß der Ausführungsvorschriften

für umweltfreundliche Beschaffun-

gen und Auftragsvergaben nach der

Verdingungsordnung für Leistungen

(AVUmVOL) ohnehin untersagt

(Kap. 5.2 und Anhang).

Flure sind Flucht- und Rettungswe-

ge. Die Breite von Rettungswegen

muss mindestens einen Meter je

150 darauf angewiesene Benutzer

betragen. Bestimmte Mindestbrei-

ten dürfen jedoch nicht unterschrit-

ten werden (Tabelle 2).

Die erforderlichen Flurbreiten dür-

fen durch die Aufstellung von Ab-

fallbehältern nicht eingeengt wer-

den.

Flure in Unterrichtsbereichen 2,00 m

Flure in Unterrichtsbereichen, auf die

weniger als 180 Benutzer angewiesen sind 1,25 m

Treppen in Unterrichtsbereichen 1,25 m

sonstige Rettungswege 1,00 m

Tabelle 2: Mindestbreiten von Rettungswegen

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Ziel der Abfalltrennung ist das ge-

trennte Sammeln der verwertbaren

Abfallarten und die damit verbun-

dene Ressourcenschonung. Es

macht daher auch aus pädagogi-

schen Gründen keinen Sinn, dieses

erwünschte Verhalten auf das

Schulgebäude zu beschränken. Kon-

sequenterweise sollten die Abfälle

auch auf dem Schulhof getrennt

werden.

Sammelfraktionen

Papier fällt auf Schulhöfen in so ge-

ringen Mengen an, dass diese Ab-

fallfraktion zu vernachlässigen ist.

Hier reichen daher Behälter für Ver-

packungsabfälle und für Restabfall

aus. Das Farbleitsystem sollte auch

auf dem Schulhof eingehalten wer-

den.

Umrüstung vorhandener Behälter

Meist können die auf dem Schulhof

vorhandenen Abfallgefäße mit ein-

fachen Mitteln umgerüstet werden,

so dass die Anschaffung von neuen

Behältern häufig nicht erforderlich

ist.

In vielen Schulen findet man auf

dem Außengelände meist Standkör-

be aus Draht oder an Pfosten

gehängte Metallbehälter. Diese

können mit wenig Aufwand, z.B.

Umlackieren, dem Farbleitsystem

der Schule angepasst und so zu-

sammengruppiert werden, dass auf

dem Schulhof Sammelinseln für

Restabfall und die Leichtverpackun-

gen entstehen. Durch die Bildung

von Zweier-Inseln aus grauen und

gelben Behältern ist gewährleistet,

dass die Abfälle auch tatsächlich

getrennt werden und nicht in den

am schnellsten erreichbaren,

nächstbesten Behälter wandern.

Da sich auf vielen Schulaußen-

geländen auch Fremdnutzer aufhal-

ten, die mit dem Farbleitsystem

nicht vertraut sind, sollten die

Behälter zusätzlich beschriftet wer-

den.

Fest installierte Abfallbehälter kön-

nen z.B. mit einem Trennblech oder

mit Einsätzen versehen werden, um

sie in zwei Kammern aufzuteilen. In

diesen Fällen kann meist die Hälfte

der vorhandenen Abfallbehälter

entfallen und gegebenenfalls an-

dernorts eingesetzt werden.

Neubeschaffung von Abfall-

behältern für den Außenbereich

Ist die Umrüstung vorhandener

Behälter nicht möglich, müssen

neue angeschafft werden. Viele

Hersteller bieten gelbe und graue

Behälter mit dazugehörigen Auf-

schriften oder Piktogrammen stan-

dardmäßig an. Bei der Auswahl

sind einige grundlegenden Dinge

zu beachten:

� Die Behälter werden in der Regel

durch den Hausmeister geleert und

gesäubert. Es ist daher sinnvoll, die

Auswahl der Behälter gemeinsam

mit ihm vorzunehmen.

� Die Behälter sollten oben ge-

schlossen sein, damit Niederschläge

oder Laub nicht hineingelangen.

� Die Einfüllöffnungen sollten groß

genug sein für die einzufüllenden

Abfälle. Sie sollten aber klein genug

sein, um Vögeln möglichst wenig

Anreiz zu bieten, hineinzufliegen.

� Die Ränder der Einfüllöffnungen

dürfen nicht scharfkantig sein, da-

[4] Abfalltrennung in der Schule20

[4.3] Abfalltrennung auf dem Schulhof

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mit keine Verletzungsgefahr be-

steht.

� Die Behälter sollten witterungs-

beständig sein. Pulverbeschichtete

Stahlbehälter oder auch Konstruk-

tionen aus glasfaserverstärktem

Kunststoff bieten sich daher an.

� Um die Inhalte leicht entsorgen

zu können, ist auf einfache Hand-

habung bei der Entleerung zu ach-

ten.

� Die Schließvorrichtungen sollten

nicht für jedermann zu öffnen sein.

Viele Hersteller bieten geeignete

Schließmechanismen an, die mit

Dreikantschlüsseln zu bedienen

sind.

� Zur Reduzierung der Kosten und

des Aufwandes können eventuell

vorhandene Befestigungsmöglich-

keiten (z.B. Pfosten, Laternenmas-

ten, Bäume, Zäune oder Mauern)

genutzt werden. In diesen Fällen ist

die Aufstellung der Behälter durch

den Hausmeister möglich.

� Sollen die Behälter an Pfosten

hängen, die mit Bodenankern zu

versehen sind, sollte dies mit dem

zuständigen Naturschutz- und

Grünflächenamt und gegebenen-

falls mit dem Tiefbauamt abge-

stimmt werden. Auf diese Weise ist

sichergestellt, dass es nicht zu Be-

schädigungen von Baumwurzeln,

Rohr- oder Stromleitungen kommt.

Außenbehälter im Test

Im Rahmen des BAWO-Projektes

werden durch die BSR in Kooperati-

on mit der Fachhochschule für Wirt-

schaft Berlin (FHW) verschiedene

Behältertypen einiger Hersteller ei-

nem Praxistest und Produktver-

gleich unterzogen. Dabei werden

die Behälter auf ihre technische

Eignung im Schulalltag und auf ih-

re Akzeptanz bei den Nutzern ge-

prüft. Insgesamt befinden sich zehn

Behältertypen von sieben Herstel-

lern im Test.

[4] Abfalltrennung in der Schule21

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Es wäre nicht konsequent, würde

man die Abfälle zwar in der Schule,

nicht aber auch in den meist ange-

schlossenen Sportanlagen trennen.

Dort sollte die Abfalltrennung wie

auf Schulhöfen erfolgen. Als Auf-

stellorte für die Behälter eignen

sich insbesondere die Zugänge zu

den Anlagen, da sie dort den Sport-

betrieb nicht stören.

Sammelfraktionen

Da in Sportanlagen und in Turnhal-

len, die in Gebäuden untergebracht

sind, in der Regel so gut wie kein

Papier anfällt, sollten hier nur Ab-

fallbehälter für Verpackungsabfälle

und für Restabfall aufgestellt wer-

den.

Aufstellorte

Im Allgemeinen bietet sich die Auf-

stellung der Behälter ausschließlich

in den Umkleideräumen an. In der

Halle selbst ist die Aufstellung von

Abfallbehältern nicht zulässig . Die

Flure und Treppenhäuser dienen als

Flucht- und Rettungswege, deren

Mindestbreiten (Kap. 4.2) nicht

durch Abfallbehälter eingeengt wer-

den dürfen.

In den Toilettenräumen der Sport-

anlagen ist ebenfalls je ein Restab-

fallbehälter vollkommen ausrei-

chend, da Verpackungsabfälle kaum

anfallen dürften und Papierhand-

tücher ohnehin in die Restabfall-

behälter entsorgt werden sollen.

[4] Abfalltrennung in der Schule22

[4.4] Abfalltrennung in Sportanlagen und TurnhallenDas vollständige Verbannen der Ab-

fallbehälter aus den Umkleideräu-

men und deren Ersatz durch Abfall-

behälter vor dem Eingang der

Sporthalle, wie es im Rahmen des

BAWO-Projektes an einer Schule

versucht wurde, hat sich dort nicht

bewährt. Viele Abfälle verblieben in

den Umkleideräumen oder lagen in

den Fluren.

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Wenn die Abfallerzeuger in der

Schule, also die Schüler, Lehrer und

Fremdnutzer, den Abfall in die ein-

zelnen Vorsortierbehälter eingewor-

fen haben, muss dafür gesorgt wer-

den, dass die Behälter regelmäßig

geleert werden. Dabei darf es

natürlich nicht zu einer Vermi-

schung der bereits in verschiedene

Fraktionen getrennten Abfälle kom-

men.

Entleerungs- und Transportlogistik

Es gibt prinzipiell zwei Möglichkei-

ten, die Entleerung der Vorsortier-

behälter und den Transport der Ab-

fälle in die Abfallcontainer (Hof-

standbehälter) der Schule zu orga-

nisieren:

1) Die Schüler oder Abfallerzeuger

entleeren selber die Vorsortierbehäl-

ter in die Hofstandbehälter.

2) Die Mitarbeiter der Reinigungs-

firma entleeren die Vorsortierbehäl-

ter in Sammelsäcke. Die Sammel-

säcke werden am Ende des Reini-

gungstages wiederum in die Hof-

standbehälter geworfen.

Für beide Varianten gelten diesel-

ben Anforderungen:

� Die Entleerung der Vorsortier-

behälter sollte für alle Räume der

Schule organisiert werden.

� Sie sollte regelmäßig, möglichst

täglich stattfinden.

� Bei der Entleerung sollten Ver-

wechslungen bzw. ein Vermischen

der bereits getrennt gesammelten

Abfälle ausgeschlossen werden

(Farbleitsystem).

� Die Handhabung der Entleerung

und der Transport zu den Sam-

melcontainern der Entsorger

muss für die Beauftragten prakti-

kabel sein.

Als sehr praktisch hat sich eine

Mischform aus beiden Varianten

herausgestellt: Die Reinigungsfirma

entsorgt flächendeckend nur den

Restabfall, und die Schüler bzw.

Lehrer entleeren regelmäßig und

flächendeckend die Vorsortierbehäl-

ter für die Wertstoffe Papier, Pappe

und Kartonagen und die Leichtver-

packungen. Die Vorteile liegen da-

rin, dass die Reinigungsfirma ihre

gewohnten Arbeitsabläufe nicht än-

dern muss und die Schüler und Leh-

rer gleichzeitig eine bessere Kontrol-

le über die Qualität ihrer Wertstoff-

sammlung haben.

Variante 1: Die Entleerung der Vor-

sortierbehälter durch die Schüler

bzw. Abfallerzeuger selber hat sich

in Grundschulen und in Hauptschu-

len oder Realschulen bewährt, da

Schüler und Lehrer sich noch gut

für das Thema motivieren lassen

und die Vergabe von wöchentlich

wechselnden Abfall-Ämtern (Papier-

tiger, Abfallhai, Verpackungsmons-

ter etc.) gut angenommen wird.

Bei fehlendem Farbleitsystem der

Beutel sollten die mit der Entlee-

rung beauftragten Personen den

Abfall zusammen mit den Vorsor-

tierbehältern zu den Hofstandcon-

tainern bringen. Auf diese Weise

lassen sich die Abfallfraktionen

leichter den jeweiligen Entsor-

gungscontainern zuordnen. Den Ab-

fall lediglich mit den Beuteln zu

transportieren, hätte bei fehlendem

Farbleitsystem sofort massive Fehl-

würfe zur Folge. Damit gewährleis-

[4] Abfalltrennung in der Schule23

[4.5] Abfalllogistik: Lenkung der Abfallströme

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tet ist, dass die Vorsortierbehälter

nach ihrer Entleerung auch wieder

zurück in die Schule gebracht wer-

den, sollte daher die Entleerung der

Vorsortierbehälter möglichst zu fest-

gelegten Zeiten während des Schul-

tages geschehen, nicht erst nach

der letzten Unterrichtsstunde.

Der Hausmeister sollte während

dieses Zeitraumes die Stellplätze

der Hofstandbehälter für die

Schüler zugänglich halten. Zudem

empfiehlt es sich zur Erleichterung

für die kleineren Schüler, die Hof-

standgefäße zu öffnen. In einer

Schule (Fanny-Hensel-Grundschule

in Friedrichshain-Kreuzberg) wurden

sogar Rampen für die kleinen

Schüler angefertigt und als Hilfe

aufgestellt (Foto oben).

Vorteil dieser Variante: Der Erfolg

der Abfalltrennung liegt vollständig

in der Hand der Schule und lässt

sich daher einfacher steuern und

überwachen. Positiver Nebeneffekt:

Die Schüler und anderen Abfaller-

zeuger beschäftigen sich länger

und intensiver mit der Abfalltren-

nung und werden auch direkt mit

dem Trennergebnis ihrer Klasse bzw.

ihres Büros konfrontiert. Dies hat

zur Folge, dass sie ihren Mitschülern

und den übrigen Abfallerzeugern

Feedback geben können und so

langfristig einen positiven Einfluss

auf die Qualität der Abfalltrennung

ausüben können. Ein Anreizsystem

für die Klassen, beispielsweise Be-

lohnungen für gute Trennleistun-

gen, kann die Qualität der Tren-

nung positiv verstärken (Abfallfüh-

rerscheine, Müllmaus, Papiertiger-

punkte, Abfallwettbewerb etc.). Der

getrennt gesammelte Abfall der

übrigen Räume der Schule muss

entweder von den Lehrern und An-

gestellten selber entsorgt werden,

oder aber dies wird der Reinigungs-

firma überlassen (Mischform).

Variante 2: Die Entleerung aller

Vorsortierbehälter der Schule wird

vollständig der Reinigungsfirma

überantwortet. Dies ist meist bereits

vertraglich in den Reinigungsverträ-

gen geregelt, die zwischen der Im-

mobilienverwaltung des Bezirksam-

tes und den Reinigungsfirmen ab-

geschossen wurden.

Diese Variante ist für die Abfaller-

zeuger sehr komfortabel, denn sie

brauchen sich nur auf das richtige

Trennen oder Abwerfen der Abfälle

zu konzentrieren und haben mit der

Entleerung und dem Transport der

Abfälle zu den Entsorgungscontai-

nern nichts mehr zu tun. Dieser Vor-

teil kann aber leicht zum Nachteil

werden, denn die Schule überlässt

mit dem Entleeren und dem Trans-

port der Abfälle einen wichtigen Ar-

beitsschritt vollständig den wech-

selnden Arbeitskräften von Reini-

gungsfirmen. Da die Schulen nicht

in die Arbeitsabläufe der Reini-

gungsfirmen eingreifen können,

sondern über die Hausmeister le-

diglich Kontrollfunktionen ausüben,

gründet sich der Erfolg der Abfallt-

rennung an den Schulen letztlich

auf die schriftlichen Regelungen

der Reinigungsverträge und die

durch die Hausmeister ausgeübte

Kontrolle.

Reinigungsverträge

In den Standardverträgen sind die

Reinigungsfirmen zur getrennten

Sammlung der in der Schule ge-

trennt gesammelten Abfälle ver-

pflichtet. So weit so gut. Nur, wie

die Reinigungsfirmen dies zu tun

haben, ist in den Standardverträgen

nicht weiter geregelt.

Hier wird die Reinigungsfirma we-

der zur Verwendung von gefärbten

Abfallsäcken nach dem Farbleitsys-

tem der Abfallfraktionen noch zur

Verwendung von Reinigungswagen

verpflichtet, die zur Aufnahme von

drei Abfallsäcken geeignet sind.

[4] Abfalltrennung in der Schule24

Rampe, um kleineren Kinderndas Einwerfen zu erleichtern(Fanny-Hensel-Grundschule)

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Gerade diese beiden Forderungen

bilden aber das Rückgrat bei der

Qualitätssicherung der Abfalltren-

nung in der Schule. Denn es ist

leicht vorstellbar, dass das getrenn-

te Einsammeln dreier verschiedener

Abfallfraktionen mit gleichfarbigen

Sammelsäcken die Mitarbeiter der

Reinigungsfirmen schnell überfor-

dern kann, zumal die zur Verfügung

stehende Zeit sehr knapp bemessen

ist.

Eine weitere systembedingte Fehler-

quelle ergibt sich beim Transport

der Sammelsäcke in die Hofstand-

gefäße: Es besteht bei fehlendem

Farbleitsystem die große Gefahr,

dass komplette Sackinhalte in die

falschen Sammelcontainer einge-

füllt werden. Denn der Inhalt der

Sammelsäcke ist ohne Farbleitsys-

tem nicht mehr so einfach dem je-

weils richtigen Abfallcontainer zu-

zuordnen, zumal die den Abfall ent-

sorgende Person meist die Entlee-

rung der Vorsortierbehälter nicht

selbst vorgenommen hat, also den

Inhalt der einzelnen Säcke nicht

kennt.

Diese Fehler haben sich in der Ver-

gangenheit oft sehr schnell kontra-

produktiv auf den Trenneifer der

Schüler und Lehrer und damit

durchschlagend negativ auf die

Qualität der Abfalltrennung ausge-

wirkt. So kann sehr schnell die ge-

samte Abfalltrennung in der Schule

zusammenbrechen. Alle Investitio-

nen und die geleistete Vorberei-

tungsarbeit wären dann vergeblich

gewesen.

schiedenfarbiger Sammelsäcke

Mehrkosten in Höhe von durch-

schnittlich 200 – 350 DM jährlich

pro Schule. Bei der angespannten

Ertragssituation vieler Reinigungs-

firmen wächst sich diese geringe zu-

sätzliche Kostenbelastung schnell

[4] Abfalltrennung in der Schule25

Das lückenlose Farbleitsystem aller

für die Abfalltrennung und den Ab-

falltransport verwendeten Behälter-

systeme macht die Arbeitsabläufe

transparent, sie sind leichter zu er-

klären und zu verstehen, auch ohne

dass man dazu ein besonders ge-

schulter Abfallexperte sein muss.

Allerdings entstehen den Reini-

gungsfirmen durch den Kauf ver-

zu einem Streitfall aus, wenn dies

nicht ausdrücklich im Reinigungsver-

trag geregelt ist.

Dort sollte nicht nur pauschal die Si-

cherstellung der Abfalltrennung durch

das Reinigungspersonal festgeschrie-

ben, sondern auch genauer auf das

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„Wie” eingegangen werden. Man

sollte z. B. für die Entleerung der

Vorsortierbehälter die Verwendung

von gefärbten Sammelsäcken nach

dem Farbleitsystem der Schule

gleich fest vereinbaren: Grau für

den Restabfall, Gelb für die Leicht-

verpackungen und Blau für Papier,

Pappe und Kartonagen.

Ebenso wichtig ist es auch, die Ver-

wendung geeigneter Reinigungswa-

gen zur gleichzeitigen Aufnahme

von drei verschiedenen Abfallsam-

melsäcken für die Entleerung der

Vorsortierbehälter festzuschreiben.

Damit kann weitgehend sicherge-

stellt werden, dass die Mitarbeiter

der Reinigungsfirmen die Abfall-

trennung in der Schule auch konse-

quent und zuverlässig handhaben.

Erfolgskontrolle der

Abfalltrennung

Ein Blick in die einzelnen Entsor-

gungscontainer vermittelt schnell

eine grobe Übersicht in die aktuelle

Qualität der Abfalltrennung. Auch

lässt sich leicht feststellen, ob Fehl-

würfe den Mitarbeitern der Reini-

gungsfirma oder aber den Schülern

anzulasten sind. Die Frage, ob die

Reinigungsfirma das Farbleitsystem

einhält, ist ebenfalls leicht feststell-

bar. Einfacher ist dies aber bereits

während der Reinigungszeit. Diese

Kontrollfunktionen nimmt in der Re-

gel der Hausmeister der Schule

wahr. Wichtig ist, dass bei offen-

sichtlichen Mängeln die Schullei-

tung, bzw. die Vorarbeiter der Reini-

gungsfirma informiert werden. Blei-

ben dann Änderungen aus, sollte

das Bezirksamt über das vertrags-

widrige Verhalten in Kenntnis ge-

setzt werden.

Um festzustellen, wo es „Schwarze

Schafe“, so genannte „Abfallmuf-

fel“, an der Schule gibt, die der Ab-

falltrennung noch skeptisch ge-

genüberstehen oder sie gar boykot-

tieren, wird vom BAWO-Team drin-

gend die Bildung einer schulinter-

nen Kontrollgruppe empfohlen.

Hierzu kann ein wechselndes oder

festes Kontrollgremium ins Leben

gerufen werden, das sich dann bei-

spielsweise „Abfallpolizei“ nennt,

und das regelmäßig die Qualität

der Abfalltrennung entweder klas-

senweise oder aber im gesamten

Schulgebäude prüft. Bei Fehlern

kann dieses Kontrollgremium kolle-

giale Hilfestellung anbieten und

auch geben.

Diese Kontrolle ist ein wirksamer

Schritt, um die Abfalltrennung über

einen längeren Zeitraum im Be-

wusstsein der Schüler und Lehrer le-

bendig zu halten und gleichzeitig

für gute Trennergebnisse zu sorgen.

[4] Abfalltrennung in der Schule26

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Berechtigte Nutzer

VHS – Gruppen / Abendschulen

Zum Thema Abfallvermeidung und

Abfalltrennung in Schulen gehören

auch Volkshochschul- (VHS-) und

Abendschulgruppen, die regelmäßig

die Gebäude nutzen.

In diesen Gruppen fällt innerhalb

der kurzen Zeit, die sie in der Schule

verbringen, wenig Abfall an. Den-

noch ist es wichtig, dass auch diese

Schulbesucher in geeigneter Weise

über den Schulstandard in Sachen

Abfallvermeidung und Abfalltren-

nung informiert werden.

Schulhofnutzer

Zu den berechtigten Schulhofnut-

zern gehören Schüler und Lehrer

(schulinterne Personen) während

der Pausenzeiten.

Viele Schulhöfe sind jedoch auch

nach dem Unterricht öffentlich zu-

gänglich. Darum ist es wichtig, dass

auch die schulfremden Personen,

die den Schulhof als Aufenthalts-

oder Spielplatz nutzen, über alle

Details der Abfallentsorgung infor-

miert werden. Da in der Regel diese

Nutzer des Schulhofes ständig

wechseln, hat die Schule auch nur

wenig Einflussmöglichkeiten auf sie.

Die Abfallbehälter auf dem Schul-

hof sollten daher für diese Gruppen

eine eindeutige Beschriftung (Auf-

kleber oder Schilder) tragen, mit der

die Zuordnung der Abfälle erleich-

tert wird.

Sportvereine

Die meisten schulischen Sportanla-

gen und Turnhallen werden zur bes-

seren Auslastung Sportvereinen zur

Nutzung nach Schulschluss und an

Wochenenden überlassen. Wird die

Abfalltrennung in den Sportanla-

gen eingeführt, müssen deshalb

auch die Verantwortlichen der be-

treffenden Sportvereine informiert

und gebeten werden, den übrigen

Sportlern die Regeln der Abfalltren-

nung nahe zu bringen. Sofern die

Ansprechpartner der Vereine dem

Hausmeister oder Hallenwart nicht

ohnehin bekannt sind, können sie

bei der Vergabestelle für Turnhallen

beim Sportamt des zuständigen Be-

zirksamtes erfragt werden.

Eine intensive Informations- und

Aufklärungsarbeit sowie eine gute

Zusammenarbeit aller Beteiligten ist

hier unbedingt erforderlich. Beson-

ders zu berücksichtigen ist, dass

auch Besucher von Sportveranstal-

tungen über die getrennte Entsor-

gung informiert werden müssen.

Dies kann durch Aushänge am Ein-

gang und im Gebäude unterstützt

werden. Entsprechende Plakate in

DIN-A1-Format stellen die BSR zur

Verfügung.

Da die Hallen und Umkleideräume

fast immer von mehreren Vereinen

parallel und nacheinander genutzt

werden, ist häufig die Ermittlung

derjenigen, die ihre Abfälle nicht

nach Abfallfraktionen getrennt in

die dafür vorgesehenen Behälter

entsorgen, schwierig. Hier fällt dem

Hausmeister bzw. dem Hallenwart

als direkter Kontaktperson eine

große Verantwortung zu. Aber auch

Lehrer und Schüler können sich hier

einbringen. Am wirkungsvollsten ist

es nämlich, wenn Vertreter der

Schule (z.B. Schulleiter, Lehrer oder

Schüler) oder schulische „Abfallbe-

auftragte“ das persönliche Ge-

spräch mit den Sportlern suchen.

Schüler der Bücherwurm–Grund-

schule in Hellersdorf schrieben bei-

spielsweise einen Brief, mit dem sie

beim Vereinsvorstand des TuS Hel-

lersdorf Werbung für die Abfallver-

meidung und Abfalltrennung an ih-

rer Schule machten. Der Brief wurde

[4] Abfalltrennung in der Schule27

[4.6] Die Abfälle der Anderen

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auch persönlich abgegeben und be-

kam dadurch mehr Gewicht.

Große Einflussmöglichkeiten auf

das Verhalten der Sportler bestehen

über die Gestaltung der Nutzungs-

verträge mit den Sportvereinen.

Diese werden meist für die Dauer

eines Jahres geschlossen. Die Ver-

pflichtung, die Räumlichkeiten be-

senrein zu hinterlassen, stellt in den

Nutzungsverträgen bisher meist die

einzige Regelung bezüglich der Ab-

fallentsorgung dar.

Nach § 3 Absatz 4 des Berliner

Kreislaufwirtschafts- und Abfallge-

setzes (KrW-/AbfG Bln) müssen Ab-

fälle getrennt erfasst werden. § 1

Absatz 3 KrW-/AbfG Bln schreibt

außerdem vor, dass jeder Einzelne

durch sein Verhalten dazu beizutra-

gen muss, dass die Abfallmengen

reduziert und die verwertbaren Ab-

fälle getrennt entsorgt werden kön-

nen. Sportvereine und andere Nut-

zer von Sportanlagen sind daher

ebenfalls an das Gebot zur Abfall-

vermeidung und -trennung gebun-

den. Um ihnen diese Pflicht be-

wusst zu machen, sollten entspre-

chende Formulierungen in die Nut-

zungsverträge aufgenommen wer-

den. Bei Nichtbeachtung des Abfall-

vermeidungs- und Trenngebotes

kann die Nutzungsberechtigung

entzogen werden.

Durch die Aufnahme der Abfalltren-

nung in die Nutzungsverträge wer-

den die Sportvereine für das Thema

Abfall sensibilisiert. Die Nutzung

kann verbunden werden mit der

Verpflichtung, sowohl die Sportler

als auch die Zuschauer bei Sportver-

anstaltungen auf ein entsprechen-

des Verhalten und die richtige Zu-

ordnung der Abfälle aufmerksam zu

machen.

Auch Verträge für die Durchführung

von einmaligen Veranstaltungen

könnten mit der Verpflichtung zur

Abfalltrennung mit der Benennung

einer verantwortlichen Person verse-

hen werden. Bei Veranstaltungen ist

zudem die Kontrolle und die Zuord-

nung von Fehlverhalten zu dem ver-

antwortlichen Veranstalter leicht

möglich.

Das Problem der

Fremdbefüllungen

Die Standorte der Abfallcontainer

sind an manchen Schulen für Pas-

santen nicht nur gut einzusehen

[4] Abfalltrennung in der Schule28

Fremdbefüllungen: ein häufiges, aber vermeidbares Problem

Page 31: ALLES KLAR MIT BAWO - Schule der Zukunft: Schule der Zukunft · 2016. 12. 20. · ALLES KLAR MIT Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule

sondern auch leicht zugänglich. So

kommt es an solchen Standorten

immer wieder zu Fremdbefüllungen

der Abfallcontainer. Diese so ent-

sorgten Abfälle der Fremdpersonen,

seien es nur Reklamewurfsendun-

gen oder auch Sperrmüll, sind nicht

nur für die Schulen sehr ärgerlich,

sie erfüllen auch den Straftatbe-

stand der illegalen Abfallbeseiti-

gung.

Hier ist es sinnvoll, den Entsor-

gungsstandort so zu verändern,

dass eine Fremdbefüllung erschwert

oder unmöglich gemacht wird. Oft

reicht es aus, den Abfallcontainer

so zu stellen, dass er von außen

nicht mehr einsehbar ist. Der Stand-

ort sollte allerdings nicht weiter von

der Straße entfernt sein, um keine

Mehrkosten zu verursachen. Auch

sollte hierüber der Entsorger infor-

miert werden.

Eine weitere sinnvolle Gegenmaß-

nahme wäre es, den Standplatz

oder die Entsorgungsbehälter routi-

nemäßig über Nacht und während

der Wochenenden zu verschließen.

Die BSR bieten hierfür einen Schlüs-

selservice an.

[4] Abfalltrennung in der Schule29

Die Einführung der Abfalltren-

nung in der Schule erfordert

ein gleichgerichtetes Handeln

aller Abfallerzeuger, der Ver-

waltung und der Reinigungsfir-

ma sowie die Einbeziehung der

Fremdnutzer. Zur erfolgreichen

Abfalltrennung ist darüber hi-

naus die lückenlose Einführung

eines Farbleitsystems für alle

Behältnisse, mit denen Abfälle

gesammelt und transportiert

werden, zwingend nötig. Die

Abfalltrennung sollte sich

flächendeckend auf alle Berei-

che der Schule erstrecken, von

den Klassenräumen über die

Lehrerzimmer, Büroräume, Auf-

enthaltsräume, Cafeterien, Um-

kleideräume der Sporthallen

bis hin zu den Schulhöfen. Als

weiterer Erfolgsbaustein muss

die Entleerung der aufgestell-

ten Abfallbehälter zuverlässig

organisiert sein. Dies können

entweder die Abfallerzeuger

selber tun, oder aber man über-

trägt diese Arbeit den Mitar-

beitern der Reinigungsfirmen.

Auch schulfremde Personen-

gruppen (VHS-Gruppen, Sport-

vereine etc.) müssen bestmög-

lich über die Bemühungen der

Schule zur Abfalltrennung in-

formiert und zur Beteiligung

motiviert werden.

ZUSA

MM

ENFA

SSU

NG

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Bunt, ansprechend und beständig,

inzwischen ist für jeden etwas in

dem vielfältigen Sortiment der Her-

steller dabei. Aus der Vielzahl der

Angebote kann sich jeder individu-

ell seine Mehrweg-Schulbegleiter

auswählen. Und meist sind sie auch

noch im Einsatz, wenn die Schulzeit

längst vorbei ist. Dabei wird deut-

lich, welche Abfallberge sich ein-

sparen lassen, und es ist ganz klar:

„Ohne Mehrweg läuft nichts mehr.“

Die Schulen sollten die Verwendung

von Mehrwegpausenbrot- und

-trinkbehältern bei den Eltern und

Schülern möglichst nicht nur anre-

gen, sondern das Mitführen der

Behältnisse zur Pflicht erklären und

in der Schulordnung verankern. Für

Erstklässler empfiehlt es sich, be-

reits auf dem Elternabend vor der

Einschulung auf diese benötigte

Grundausstattung hinzuweisen und

sie als Klassensatz zu bestellen. Ein

solches brauchbares Mehrweg-Set

könnte man auch gleich mit in die

Schultüte packen, damit die Kinder

gut gerüstet ihren Schulstart antre-

ten können. Einige Schulen organi-

sieren auch einen Verkauf dieser

Behälter an der Schule, z. B. über

die Cafeteria.

Das sollten Sie bei der Verwen-

dung von Mehrwegtrinkflaschen

und Mehrwegbrotdosen berück-

sichtigen:

� Die Brotdosen sollten bruchfest

und leicht sein (z.B. Polypropylen

oder Polystyrol). Selbstverständlich

sollten die Brotdosen nur unver-

packte Pausenbrote, Obst oder an-

dere Lebensmittel enthalten. Folien

und andere Verpackungen haben

darin nichts zu suchen. Ein gemein-

sames Pausenfrühstück im Klassen-

raum bietet die Gelegenheit, einen

abfallfreien Klassenstandard zu

festigen.

� Zum Mitführen von Saft oder Tee

eignen sich besonders Trinkflaschen

aus Leichtmetall (z.B. Aluminium).

Diese sind zwar etwas teurer als an-

dere Mehrwegtrinkflaschen, aber in

der Regel leicht, dicht, unzerbrech-

lich und geschmacksneutral,

während bei einigen Kunststofffla-

schen Geschmacksveränderungen

auftreten können. Mehrweg-Glasfla-

schen erfüllen natürlich auch Ihren

Zweck, sie können aber leichter zer-

brechen. Mittlerweile bieten ver-

schiedene Hersteller auch Isolier-

und Schutzhüllen für ihre Produkte

an. Sie halten die Getränke auch

bei extremen Temperaturen viele

Stunden lang warm oder kühl. Vor-

sicht ist geboten bei kohlensäure-

haltigen Mineralwassern oder Limo-

naden. Nicht alle Trinkflaschen sind

dafür geeignet.

Die Firma Emsa bietet in Kooperati-

on mit den BSR für bestimmte Ge-

tränkeflaschen und Brotdosen bei

Sammelbestellunen von Schulen

Sonderkonditionen an.

[5] Abfallvermeidung30

[5] AbfallvermeidungAbfälle zu vermeiden, das muss am Anfang aller Überlegungen stehen. Abfall, der nicht ent-

steht, verursacht auch keine Umweltbelastungen bei der Herstellung und bei der Entsor-

gung. Zusätzlich können durch Abfallvermeidung Entsorgungskosten gespart werden. Es

gibt vielfältige Möglichkeiten der Abfallvermeidung. Viele Schulen entwickeln sehr gute

Ideen, um die Abfallmengen zu vermindern.

[5.1] Trinkflaschen und Brotdosen

Firma Emsa

Frau Balzar,

Telefon: (03322) 50 11 10.

KONTAKT

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„Unsere Schule ist eine dosenfreie

Zone, und auch Getränkepäckchen

haben hier nichts zu suchen!“

Dies ist das Motto abfallarmer

Schulen, das auch vom BAWO-Pro-

jekt mit seinen Aktivitäten ange-

strebt wurde. Die Schule kann ein

Verbot aussprechen, Getränkedo-

sen/-päckchen und andere Lebens-

mittel in Einwegverpackungen mit

in die Schule zu bringen. Auch dies

muss an die Eltern herangetragen

werden und lässt sich in der Schul-

ordnung verankern. Zudem können

sich entsprechende Appelle über

Hinweisplakate an alle Schulbesu-

cher richten. So werden auch

Fremdnutzer und Gäste aufgefor-

dert, derartige Verpackungen nicht

in die Schule zu tragen.

Selbstversorgung

Leitungs- und Mineralwasser sind

gute Durstlöscher und gesünder als

zuckerhaltige Limonaden. In einigen

Schulen werden daher für die

Schüler Getränke im Klassenraum

bereitgestellt. Jeder Schüler hat

dafür einen Becher von zu Hause

mitgebracht, der in der Schule

bleibt. Nach der Benutzung wird er

von den Kindern selbst gespült. Das

Mineralwasser wird in Mehrwegfla-

schen bereitgestellt. Den Austausch

der leeren Kästen übernehmen da-

bei oft engagierte Eltern. Manche

Klassen verfügen auch über einen

Soda-Wasserbereiter. Leitungswasser

wird dabei mit Kohlendioxid ver-

setzt. Hier muss aber der Austausch

der Patronen organisiert werden.

In einigen Schulen wurde an zentra-

ler Stelle ein sogenannter Aqua-Au-

tomat aufgestellt. Die Anschaffung

eines solchen Automaten ist aber

teuer, und nicht immer gelingt die

Finanzierung etwa über den Förder-

verein der Schule. Aber Achtung!

Das Berliner Trinkwasser hat zwar

allgemein eine gute Qualität und

kann ohne Bedenken getrunken

werden, trotzdem sollte vorab ge-

prüft werden, ob sich im Schulge-

bäude evtl. noch alte Bleileitungen

befinden. In der Regel kann hierü-

ber die zuständige Gebäudeverwal-

tung Auskunft geben. In Zweifels-

fällen kann eine Wasseranalyse

Klarheit verschaffen.

Getränkeversorgung über

einen Automaten

Getränkeautomaten werden über-

wiegend entweder in ganztägig be-

triebenen Schulen oder aber in

Oberschulen aufgestellt, die nicht

über eine mensa- oder cafeteria-

gesteuerte Essens- und Getränkever-

sorgung für die Schüler verfügen.

Werden die Getränke in Einweg-

Kunststoffbechern abgegeben, so

können diese spürbar zum Abfall-

aufkommen der Schule beitragen.

Die gebrauchten Becher werden in

Behältern in der Nähe der aufge-

stellten Automaten gesammelt und

dann zusammen mit den übrigen

Leichtverpackungen der Schule

(Gelbe Tonne) entsorgt.

In den Berliner Schulen sind über-

wiegend Getränkeautomaten im

Einsatz, die mit Einwegbehältern

bestückt sind. Diese Praxis steht im

krassen Gegensatz zu den für die

öffentliche Hand in Berlin gelten-

den Ausführungsvorschriften für

umweltfreundliche Beschaffungen

und Auftragsvergaben nach der

[5] Abfallvermeidung31

[5.2] Getränkeversorgung

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Verdingungsordnung für Leistun-

gen, kurz AVUmVOL (Anhang). Dort

ist geregelt, dass bei Verträgen mit

Kantinenpächtern sowie Essens-

und Getränkelieferanten folgende

Auflagen einzuhalten sind: „Die

Verwendung von Einweggeschirr

einschließlich Trinkbechern ist nicht

zulässig. Die Verwendung von

Mehrwegverpackungen – insbeson-

dere bei Getränkeverpackungen –

ist sicherzustellen. Dies gilt auch für

Getränkeautomaten.“

Dieser Widerspruch zwischen der

gesetzlichen Forderung nach Ver-

wendung von Mehrwegsystemen

und der von uns vorgefundenen

Realität an den Berliner Schulen

hat im Wesentlichen zwei Gründe.

Zum einen gibt es mit der Fa. CURO

(Tel. 030/345 21 88) nur einen

einzigen Automatenbetreiber, der

eine funktionierende, professionell

organisierte Logistik für Rücknah-

me, Spülen, Trocknen und den Wie-

dereinsatz von Mehrwegbehältern

für seine Getränkeautomaten auf-

gebaut hat. Und zum anderen ist

die Aufstellung von Pfandrücknah-

meautomaten für Mehrwegbecher

an einen monatlichen Mindest-

umsatz von 1000,- DM gekoppelt.

An vielen kleineren Schulen wird

diese Umsatzschwelle wohl nicht er-

reicht. So erklärt sich auch die recht

überschaubare Anzahl von Refe-

renzobjekten (laut Angabe des Au-

tomatenaufstellers 16 Einrichtun-

gen in Berlin) mit Mehrwegbechern

in Getränkeautomaten. Dort wird

über ein Pfand von 20 – 30 Pfenni-

gen je Behälter ein nahezu hundert-

prozentiger Rücklauf der eingesetz-

ten Mehrwegbecher aus Polypropy-

len (PP) erreicht.

Schulen, an denen Pfandautomaten

aufgestellt sind:

1. Max-Beckmann-Oberschule,

Berlin-Reinickendorf,

Auguste-Viktoria-Allee 37,

13403 Berlin

2. Oberstufen-Zentrum Büro-

wirtschaft und Dienstleistungen,

Zweigstelle Berlin-Mitte,

Niederwallstrasse 7, 10117 Berlin

Ist wegen zu geringen Umsatzes in

der Schule ein Einsatz von Mehr-

wegbechern nicht möglich, bietet

sich noch die Möglichkeit an, die

Logistik selber aufzubauen. Das

heißt, die Rückgabe, Reinigung und

der Wiedereinsatz der Mehrweg-

behälter in den Automaten wird

von der Schule selber organisiert

und betreut. Die Schule sollte aller-

dings über eine Küche mit Spülein-

richtung für die Mehrwegbecher

und über verantwortliche Personen

verfügen, die sich der Organisation

des Behälterkreislaufes dauerhaft

annehmen. Dazu gehört, dass die

Behälter täglich gespült werden

und an jedem Morgen wieder ein-

satzbereit in ausreichender Zahl am

Getränkeautomaten für die Nutzer

bereitstehen. Die frischen und die

benutzten Behälter können bei-

spielsweise auf zwei bereitstehen-

den Tabletts oder Servierwagen di-

rekt am Automaten aufgestellt wer-

den. Die Mehrwegbehälter müssten

allerdings von der Schule ange-

[5] Abfallvermeidung32

Getränke- und Rücknahmeautomat(Foto: CURO)

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schafft und bei Beschädigung oder

Diebstahl ersetzt werden. Es kann

sich um Becher aus Polypropylen

(PP) oder aber auch aus Porzellan

oder Steingut handeln.

Die Getränkeautomaten müssen mit

einer so genannten Becherstorno-

taste ausgerüstet sein, die den Aus-

wurf von Einwegbehältern unter-

drückt und vor Abgabe des gewähl-

ten Produktes prüft, ob bereits ein

anderer Behälter in den Automaten

eingestellt ist. Die meisten Automa-

tenbetreiber verfügen über Geräte,

die mit einer solchen Taste, gekop-

pelt mit einem Lichtsensor, ausge-

stattet sind.

Lässt sich auch dieser Weg zur Ab-

fallvermeidung an einer Schule

nicht realisieren, so bleibt noch eine

letzte Möglichkeit: Die Nutzer brin-

gen ihre eigenen Mehrwegbehälter

in die Schule mit. Dies setzt aller-

dings den persönlichen Einsatz vor-

aus, denn der Nutzer muss ja das

Gefäß mitbringen, wieder nach

Hause nehmen und dort schließlich

auch noch reinigen. Darüber hinaus

macht die Benutzung der Becher-

stornotaste nur dann langfristig

Sinn, wenn der Automat gleichzeitig

über einen Lichtsensor verfügt. Auf

diese Weise werden Fehlfunktionen

bei der Verwendung der Becherstor-

notaste verhindert.

Schulmilch

Milch ist sehr wichtig für die körper-

liche Entwicklung der Schüler, ins-

besondere für die Osteoporose-Vor-

sorge. Besonders an Grundschulen

wird häufig Milch angeboten. Da-

mit die Abfallberge nicht noch wei-

ter wachsen, verpflichtet die

AVUmVOL die landeseigenen Schu-

len zur ausschließlichen Verwen-

dung von Mehrwegverpackungen.

Dies gilt natürlich auch für die

Schulmilch.

Lieferanten und

Herkunft der Milch

Eine Liste aller für Berlin zugelasse-

nen Schulmilchlieferanten kann bei

der Landesvereinigung der Milch-

wirtschaft Brandenburg-Berlin e.V.,

Kaiserdamm 95, 14057 Berlin, oder

über die Senatsverwaltung für Wirt-

schaft und Technologie, Martin-Lu-

ther-Straße 105, 10825 Berlin, an-

gefordert werden. Zu bevorzugen

sind natürlich solche Produzenten,

die Schulmilch in Mehrwegbehäl-

tern anbieten.

Dabei sollten statt Glasflaschen

Mehrwegverpackungen aus Kunst-

stoff gewählt werden. Glasflaschen

sind schwerer und schneiden in der

Ökobilanz daher schlechter ab.

Außerdem sind Mehrweg-Kunst-

[5] Abfallvermeidung33

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stoffverpackungen bruchsicher und

deshalb im Schulbereich ohnehin

besser geeignet.

Schulmilch in Mehrwegbehältern

wird zur Zeit angeboten von der Fa.

Tuffi-Campina, ehemals EMZETT,

Berlin, die Schulmilch in verschiede-

nen Geschmacksrichtungen in Glas-

flaschen anbietet, von der Berlum-

Qualitätsmilch-Erzeugergemein-

schaft in Schmachtenhagen, die ih-

re Schulmilch abfallfrei in Dispen-

sern anbietet und von der Schul-

milchversorgung Nord GmbH aus

Neustrelitz, die sterile Schulmilch

verschiedener Geschmacksrichtun-

gen in Schraubflaschen offeriert.

Ein weiteres Auswahlkriterium sollte

die Herkunft der Milch sein. Gerade

bei Mehrwegsystemen lässt sich der

ökologische Wert noch steigern,

wenn für den Transport der Milch

und der Leergebinde nicht so weite

Wege erforderlich sind. Die Milch

sollte daher möglichst aus der Regi-

on kommen, z.B. von der Firma Ber-

lum in Schmachtenhagen.

Auswahl der Verpackungsart

Die oben genannten Produzenten

bieten ihre Produkte in Glasflaschen

oder aber abfallfrei in so genannten

Dispensern an. Das heißt, die Milch

wird in Mehrwegbehältern mit 5 –

10 Litern Fassungsvermögen gelie-

fert und in gekühlten Zapfautoma-

ten, so genannten Dispensern, an

die Nutzer abgegeben. Dieses Sys-

tem ist, obwohl es vollkommen ab-

fallfrei ist, aufwändig zu handha-

ben, denn die Hygiene darf bei die-

ser Art der Verteilung nicht ver-

nachlässigt werden. Andere Mehr-

wegverpackungen werden für Berli-

ner Schulmilch zur Zeit nicht ange-

boten. Die von EMZETT vor einigen

Jahren eingeführte Polycarbonatfla-

sche ist aus Kostengründen wieder

vom Markt genommen und durch

Pfandflaschen aus Glas ersetzt wor-

den.

Organisation der Verteilung

und der Rücknahme

Die Organisation der Schulmilchver-

sorgung im Mehrweg-Verfahren er-

fordert neben dem geregelten Ein-

kauf, der Einsammlung von Milch-

geld und dem Verteilen des Produk-

tes die Organisation des Rücklaufes

der Pfandflaschen und des Pfand-

geldes. An diesem Punkt ist das

Mehrwegsystem den auch angebo-

tenen Einwegverpackungen für

Schulmilch unterlegen. Denn mit

der Rückgabe der Pfandflaschen

und der Auszahlung von Pfandgeld

ist ein höherer organisatorischer

Aufwand zu leisten.

Die Tatsache, dass nur acht Prozent

der BAWO-Schulen eine solche ab-

fallarme Schulmilchversorgung or-

ganisiert haben, ist deutlicher Beleg

für diesen Nachteil. Ist erst einmal

eine verantwortliche und engagier-

te Person (Lehrer, Eltern) gefunden,

die sich der reibungslosen Organisa-

tion der Schulmilch widmet, steht

einem Angebot von Schulmilch in

abfallarmen Mehrwegbehältern

nichts mehr im Weg. Das Verfahren

zur Rückgabe des Pfandgeldes soll-

te möglichst einfach gestaltet wer-

den.

Damit die Kinder nicht ständig

Geld mit sich herumtragen müssen,

bieten viele Schulen Wertmarken

an, die von den Eltern oder

Schülern in größerer Stückzahl ge-

kauft werden können. Um zu garan-

tieren, dass die Flaschen auch wie-

der zurückgebracht werden, emp-

fiehlt sich die Ausgabe von Pfand-

marken.

Stehen in der Schule keine ausrei-

chenden Kühlkapazitäten zur Verfü-

gung, so bieten die meisten Produ-

zenten oder auch Lieferanten kos-

tenlose Kühlmöglichkeiten an.

[5] Abfallvermeidung34

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35

Gesundheitsförderung betreiben

und dadurch gleichzeitig Abfälle re-

duzieren! Das lässt sich verwirkli-

chen in Verbindung mit einer Schul-

cafeteria oder mit Kioskprojekten,

die mittlerweile schon an vielen

Berliner Schulen zur Dauereinrich-

tung geworden sind.

Viele Schüler kommen heutzutage

in die Schule, ohne zu Hause ge-

frühstückt zu haben. Sie bringen

auch kein Pausenbrot mit, sondern

Snacks oder süße Sachen, deren

ständiger Konsum ungesund ist. Zu-

dem befinden sich diese Pausen-

snacks meist auch noch in Ein-

wegverpackungen, die über

die Schule entsorgt werden

müssen. Es gehört aber

zu den Aufgaben der

Schule, aufklärend im

Bereich der Gesund-

heitsförderung zu wir-

ken sowie das Bewusst-

sein der Schüler für die

Folgen falscher Ernährung

zu schärfen und auf eine

gesunde Ernährung hinzuwir-

ken. Dabei soll auch den Umwelt-

belangen Rechnung getragen wer-

den.

Die AV-Ernährung (Ausführungsvor-

schriften über die Gesundheitserzie-

hung im Zusammenhang mit

Ernährungsfragen vom 28. März

1994, Anhang) greifen dieses The-

ma auf und versuchen, gegen Feh-

lernährung und Fehlverhalten vor-

zugehen. Sie konkretisieren

Ernährungsfragen, machen Vorga-

ben zum Lebensmittelangebot in

den Schulen, schreiben vor, Ver-

packungsmüll zu vermeiden, und

sprechen in ihrer Anlage Empfeh-

lungen zum Warenangebot aus.

Mit der Einrichtung einer entspre-

chenden Cafeteria oder eines Schul-

boten und dabei auch das Abfall-

vermeidungsbestreben der Schule

unterstützt werden.

Zudem tragen derartige Einrichtun-

gen zur Verbesserung des Gemein-

schaftslebens inner-

halb der Schule

bei. Team-

geist, Krea-

tivität,

Kooperati-

ons- und Ent-

scheidungsfähig-

keit sowie die Bereit-

schaft zur Übernahme

von Verantwortung können

außerdem bei selbstverwalteten

Kiosken oder Schulcafeterien

entwickelt und gefördert

werden. Und Spaß macht

es meistens auch; dies

vermitteln jedenfalls die

Flyer, mit denen erfolg-

reiche Schulcafés ihre

langjährigen Erfahrungen

öffentlich machen.

„Special Events“ oder gezielte Nut-

zungen der Cafeteria durch einzelne

Klassen oder Lerngruppen bieten

die Möglichkeit, in gemütlicher At-

mosphäre zu frühstücken und sich

dabei mit dem Thema gesunde

Ernährung, Schulfrühstück und Ab-

[5] Abfallvermeidung

[5.3] Die abfallarme Cafeteria / Mensa

kiosks kann den Anforderungen der

AV-Ernährung Genüge getan wer-

den. Dort kann den Schülern ein

gesundes Pausenfrühstück (z.B. mit

belegten Brotscheiben, Obst, Jog-

hurt, Rohkost und Getränken) ange-

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fallvermeidung auseinander zu set-

zen. An diesem Lernort kann also

interdisziplinär und fächerübergrei-

fend gelernt werden wobei auch so-

ziales und lebenspraktisches Lernen

stattfindet.

Wie wäre es mit Aufbau und Be-

trieb einer selbstbewirtschafteten

Cafeteria oder eines Schulkiosks?

Für alle, die sich näher mit der Ein-

richtung einer Cafeteria oder eines

Schulkiosks befassen möchten, ge-

hen wir an dieser Stelle noch ein

wenig intensiver auf das Thema ein.

Ein Schulkiosk kann beispielsweise

als Arbeitsgemeinschaft unter der

Organisation einer Lehrkraft zu-

nächst für einen befristeten Zeit-

raum betrieben werden. Elternmitar-

beit ist meist erwünscht, auch bei

der Entwicklung eines allgemeinen

Konzeptes für den Kiosk. Darin

könnte verankert werden, wer das

Projekt praktisch umsetzt (z.B. alle

3. und 4. Klassen unter aktiver Be-

teiligung von Eltern), wie viele Per-

sonen im Kioskbetrieb eingebunden

werden und wie durch die Auswahl

und den Umgang mit Nahrungsmit-

teln auf Abfallvermeidung hinge-

wirkt werden kann. Die Lehrer über-

nehmen parallel dazu die Projektbe-

gleitung im Unterricht. Über die

Schulkonferenz könnte der Kiosk of-

fiziell im Unterrichtsplan der Schule

verankert werden, so dass die Kin-

der davon langfristig profitieren.

Es bietet sich an, eine Cafeteria als

Dauereinrichtung zu gestalten. Das

Konzept hierfür könnte in einer Ar-

beitsgruppe aus engagierten Schü-

lern, Eltern und Lehrern gemeinsam

unter gesundheitsfördernden und

ökologischen Gesichtspunkten ent-

wickelt werden.

Wie beim Schulkiosk sind auch hier

vorbereitend die personelle Beset-

zung zu klären und organisatorische

Regelungen zu treffen. Einiges da-

von ist in der Folge kurz angeführt:

� Im Rahmen der Aktivitäten zur

Selbstverwaltung müssten die schu-

lischen Gremien (Schulkonferenz,

Schüler- und Gesamtelternversamm-

lung u.a.) zustimmen. Dann könnte

ein Cafeteria-Verein gegründet wer-

den. Die Betriebserlaubnis ist vom

zuständigen Bezirksamt einzuholen.

Ein entsprechender Pachtvertrag

und Haftungsregelungen in Bezug

auf Räumlichkeit und Ausstattung

werden mit dem Amt vereinbart.

� Die Gründung und Einführung ei-

ner selbstverwalteten Cafeteria

könnte im Rahmen einer Aktion, ei-

nes Studientages, eines Projektta-

ges oder einer Projektwoche erfol-

gen.

� Zusätzlich zum vorhandenen In-

ventar müssen oft Einrichtungsge-

genstände angeschafft werden, de-

ren Finanzierung (z.B. zinsloses

Darlehen vom Förderverein) vorab

zu klären ist. Dies betrifft auch die

notwendige Grundausstattung (Ge-

schirr, Küchengeräte etc.) der Cafe-

teria.

� Es muss geklärt werden, wer wel-

che täglich anfallenden Arbeiten

(Zubereitung der Speisen, Müllent-

36

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sorgung, Kassenführung etc.) über-

nimmt und inwieweit Schüler in den

Pausenverkauf eingebunden werden

könnten.

� Das Angebot an Speisen und Ge-

tränken sollte nicht nur die Prinzipi-

en der Vollwertkost berücksichtigen,

sondern vielseitig, attraktiv und

schmackhaft sein. Das BAWO-Team

hat sich umgesehen und eine kleine

Auswahl an Speisen und Getränken

zusammengetragen (Anhang).

� Es müssen Bedingungen für die

sachgemäße Lagerung der Lebens-

mittel geschaffen werden. Die An-

forderungen an die Hygiene (z.B.

das tägliche Wischen der Verkaufs-

räume) sind zu erfüllen. In Bezug

auf Letzteres benötigen sämtliche

Mitarbeiter der Cafeteria einen Ge-

sundheitspass, der vom Gesund-

heitsamt gegen eine geringe Ge-

bühr ausgestellt wird. Welche sons-

tigen Hygienevorschriften zu beach-

ten sind, entnehmen Sie bitte dem

Anhang.

� Den rechtlichen Anforderungen

der AV-Ernährung und der AVUm-

VOL muss nachgekommen werden.

Den Gesichtspunkten der Abfallver-

meidung und -verwertung ist dabei

eine hohe Bedeutung beizumessen.

Verpackungsmüll ist zu vermeiden,

Einwegverpackungen, Einwegge-

schirr- und -besteck sind nicht zuläs-

sig. Die Verwendung von Mehrweg-

verpackungen muss sichergestellt

sein.

� Möglichkeiten der Abfallverwer-

tung sollten geprüft werden. Unge-

kochte organische Abfälle, die bei

der Speisenzubereitung anfallen

und nicht tierischen Ursprungs sind,

könnten direkt an der Schule kom-

postiert oder als BIOGUT entsorgt

werden.

Der Cafeteria- oder Mensabetrieb

durch einen privaten Pächter

Das Waren- und Lebensmittelange-

bot von Cafeterien- oder Kantinen-

pächtern ist oft kein gutes Beispiel

für eine gesunde Ernährung, denn

häufig werden Süßigkeiten, Pom-

mes frites, Getränke mit hohem

Zuckergehalt etc. angeboten, die

noch dazu durch Einwegverpackun-

gen viel Müll hinterlassen. Hier soll-

te in Verhandlungen mit dem priva-

ten Pächter und den beteiligten

Schulgremien eine Veränderung des

Verkaufsangebotes bewirkt werden.

Denn selbstverständlich sind auch

für eine Pachtcafeteria oder -kanti-

ne die AV-Ernährung maßgebend,

und deren Einhaltung sollte in den

Pachtverträgen fixiert sein.

Eine Arbeitsgruppe könnte zur Re-

form der Schul-Cafeteria eingerich-

tet werden.

Fordern Sie beim Pächter ein ver-

stärktes Angebot an Frischkost, Voll-

kornbrötchen und saisonalem Obst,

den weitgehenden Verzicht auf

Süßigkeiten, den Verkauf von selbst-

zubereiteten Joghurt- und Quark-

speisen, den Verkauf von unver-

packten Lebensmitteln und Pau-

sensnacks sowie die Umstellung

von Einweg- auf Mehrwegver-

packungen. Lassen Sie sich dabei

von Gegenargumenten des Pächters

nicht verunsichern.

Manche Pächter versuchen, die ge-

wünschten Änderungen mit Argu-

menten wie „Obst ist zu teuer“, „die

Schüler möchten auf Süßigkeiten

nicht verzichten“ oder dem Hinweis

darauf, dass die gewünschten Än-

derungen seinen Verdienst reduzie-

ren würden, einfach abzuwehren.

Die lange Praxis erfolgreich wirt-

schaftender Vollwert-Cafeterien

kann aber die Bedenken der Päch-

ter widerlegen.

[5] Abfallvermeidung37

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Verweisen Sie in Verhandlungen mit

dem Pächter zwecks Umstellung

des Verkaufsangebotes auch auf die

rechtlichen Vorgaben (AV-Ernäh-

rung, AVUmVOL) und fordern Sie

deren Einhaltung. Die Vorgaben

gelten auch für Mahlzeiten, die von

einer Großküche angeliefert werden.

Hier sind Mehrwegtransportver-

packungen zu bevorzugen.

In einigen Fällen, etwa bei alten

Pachtverträgen, ist es notwendig,

vertragliche Veränderungen zur Ver-

ankerung der vorgeschriebenen Ge-

sundheits- und Abfallbelange über

die zuständige Verwaltungsbehörde

zu bewirken.

Ein Süßwarenautomat hat an ei-

ner Schule nichts zu suchen!

Hier werden in der Regel nur ver-

packte Waren angeboten, die noch

dazu im Widerspruch zu einer ge-

sunden Ernährung stehen.

Auf die Anschaffung abfallarmer

Schulmaterialien sollte bereits bei

der Vorveranstaltung zur Einschu-

lung hingewiesen werden. Auch

hier empfiehlt es sich, diese Mate-

rialien einheitlich für die Kinder als

Klassensätze einzukaufen oder die

benötigte, umweltfreundliche

Grundausstattung gleich mit in die

Schultüte zu packen.

Zum Thema umweltfreundliche

Schulmaterialien haben die BSR, in

Kooperation mit der Stiftung Natur-

schutz Berlin, einen Ratgeber für El-

tern und Lehrer herausgegeben

(Bild links oben). Dieser wird jähr-

lich an alle Berliner Grundschulen

zur Weitergabe an die Eltern bei der

Anmeldung der Erstklässler ge-

sandt. Der anschauliche, umfassen-

de Ratgeber, der alles rund um das

Thema beleuchtet, Empfehlungen

ausspricht und auch einige Tipps

und Informationen zur Verkehrser-

ziehung und zum Schulfrühstück

gibt, ist sehr zu empfehlen.

38

[5.4] Haltbare, umweltfreundliche Schulmaterialien

Abfallvermeidung sollte in viel-

fältiger Hinsicht betrieben wer-

den. Ob im regulären Schulbe-

trieb oder auf Schulfesten –

überall können Schüler und

Lehrer den Abfallbergen krea-

tiv entgegen wirken, etwa

durch die Verwendung von

Mehrweg-Pausenbrot und

-Trinkbehältern, den Verzicht

auf Dosen und Getränke-

päckchen sowie die Bereitstel-

lung von Getränken in der

Schule (z.B. Schulmilchversor-

gung, Mineralwasser im Klas-

senraum). Auch mit gut durch-

dachten Konzepten für das Be-

treiben einer abfallarmen Cafe-

teria, abfallarmen Mensa oder

eines abfallarmen Schulkiosks

lässt sich das Abfallaufkom-

men reduzieren und gleichzei-

tig aktive Gesundheitsförde-

rung betreiben.

ZUSAMMENFASSUNG

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Die Kompostierung ist prinzipiell

nicht nur hervorragend geeignet, ei-

nen Teil der in der Schule entste-

henden Abfälle kostensparend zu

verwerten und dabei gleichzeitig ei-

nen nützlichen Bodenverbesserer,

eben den Kompost, für den Schul-

garten zu produzieren. Die Kompos-

tierung eignet sich ebenso als le-

bendiges Anschauungsobjekt im

Unterricht. Hier können natürliche

Kreisläufe beispielhaft untersucht

werden. Sofern ein Schulgarten zur

Verfügung steht, bietet sich die

Kompostierung der Schulgartenab-

fälle natürlich an; sie ist geradezu

Pflicht.

Anforderungen an

das Kompostgut

Was darf kompostiert werden und

worauf ist bei der Beschickung des

Komposters zu achten? Es können

alle Abfälle pflanzlichen Ursprungs

kompostiert werden. Material mit

sichtbaren Bakterien-, Virus- oder

Pilzerkrankungen sind jedoch besser

zu vernichten oder, sofern vorhan-

den, über die BIOGUT-Tonne zu ent-

sorgen. Es gilt der Grundsatz, dass

der Kompostierungsprozess umso

besser ablaufen kann, je stärker zer-

kleinert das Kompostgut und je

vollkommener seine Mischung ist.

Ideal eignet sich ein Gemenge aus

grünen und braunen Abfällen, also

beispielsweise aus Herbst-

laub und Rasenschnitt.

Auch das gemeinsame Abla-

gern von Garten- und Küchenabfäl-

len verspricht einen guten Kompo-

stierungsfortschritt. Schließlich ist

darauf zu achten, dass auch

strukturarmes (etwa Grasschnitt)

und strukturreiches Material (etwa

Häckselgut) gemischt werden.

Sammlung, Sortenreinheit

Die Beschickung des Komposters

mit geeignetem Material dürfte im

Schulgarten keine Probleme berei-

ten. Hier hat man es auch mit sor-

tenreinem, d.h. durchweg pflanzli-

chem Material zu tun. Anders ist

dies im schulischen Alltag. Sowohl

in den Klassenräumen, als auch auf

dem Schulhof fallen die kompostier-

baren Abfälle (Obst- und Gemüse-

reste aus der Pausenverpflegung) in

der Regel nicht sortenrein und kon-

zentriert an. Abfallanalysen in Schu-

len zeigen, dass es sich rein men-

genmäßig durchaus lohnen würde,

die im schulischen Normalbetrieb

anfallenden kompostierbaren Abfäl-

le auch tatsächlich zu kompostie-

ren. Es gibt jedoch zwei Aspekte,

die in der großen Mehrzahl der

Schulen gegen die Kompostierung

der pflanzlichen Pausenabfälle spre-

chen.

Einerseits ist die nötige Sor-

tenreinheit des Kompostgut-

es im Schulalltag nur sehr schwer

zu gewährleisten. Fehlwürfe aus

Trinkpäckchen, Dosen und anderen

nicht verrottbaren Abfällen würden

sich infolge des bei der Kompostie-

rung stattfindenden Volumenverlu-

stes im Kompost anreichern und

diesen wertlos machen. Auch kann

niemandem zugemutet werden, im

Vorfeld die Vorsortierbehälter für

das Kompostgut zu durchsuchen.

Der zweite Aspekt, der aus unserer

Sicht gegen die Kompostierung der

Pausenabfälle spricht, betrifft den

logistischen Aufwand, der für die

getrennte Erfassung der kompostier-

baren Abfälle zu leisten wäre. Die

[6] Kompostierung in der Schule39

[6] Kompostierung in der Schule

Page 42: ALLES KLAR MIT BAWO - Schule der Zukunft: Schule der Zukunft · 2016. 12. 20. · ALLES KLAR MIT Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule

Sammelbehälter dafür müssten re-

gelmäßig entsorgt und auch gerei-

nigt werden. Besonders in den Som-

mermonaten ist mit weiteren Prob-

lemen zu rechnen (Fruchtfliegen,

üble Gerüche, Wespen etc.).

Anders ist die Kompostierung zu be-

urteilen, wenn erhebliche Mengen

kompostierfähigen Materials in kon-

zentrierter Form, so etwa Putz- und

Schälreste in einer Schulküche, an-

fallen. Hier kann die zu fordernde

Sortenreinheit gewährleistet wer-

den, und der logistische Aufwand

zur getrennten Sammlung des Kom-

postgutes ist vertretbar.

Geeignete Komposter

Wenn der Kompost in unmittelbarer

Schulnähe angelegt werden soll,

empfiehlt es sich, ein geschlossenes

System zu verwenden. Auch wenn

darauf geachtet wird, dass aus-

schließlich pflanzliche Materialien

kompostiert werden, so kann doch

nicht vollständig ausgeschlossen

werden, dass sich zeitweilig Nage-

tiere in der Nähe des Kompostplat-

zes aufhalten. Der Handel bietet

nagersichere geschlossene Kompo-

ster an, in denen der Rotteprozess

auch in den Wintermonaten mit

fast unveränderter Intensität ab-

läuft. Der richtige Platz zur Aufstel-

lung eines Komposters liegt im

Schatten oder Halbschatten und ist

vor Wind geschützt. Der Komposter

sollte niemals austrocknen, aber

auch vor Staunässe geschützt wer-

den.

Betreuung

Offene Systeme machen recht we-

nig Arbeit und verzeihen leichter ei-

ne nicht optimale Pflege. Anders ist

es bei geschlossenen Systemen, die

ihre beeindruckenden Kompostie-

rungsergebnisse nur bei kontinuier-

licher Betreuung und vor allem rich-

tiger Beschickung erbringen kön-

nen. Vor allem kommt es bei ge-

schlossenen Kompostern darauf an,

dass in ausreichendem Maße Struk-

turmaterial (z.B. Häckselgut,

Heckenschnitt) im Kompostgut ent-

halten ist. Dieses Strukturmaterial

sorgt dafür, dass überall genügend

Luft zirkulieren kann und keine sau-

erstofffreien (anaeroben) Bereiche

entstehen, die das ganze System

zum „Umkippen“ bringen würden –

und mit unangenehmen Gerüchen

verbunden wären.

Bevor eine Schule an die Kompos-

tierung denkt – zumal in einem ge-

schlossenen System – sollte sicher-

gestellt sein, dass mindestens zwei

zuverlässige und kompetente Be-

treuer die Verantwortung für die

Kompostierung übernehmen und

die erforderlichen Arbeiten erledi-

gen. Ist dies nicht der Fall, so sollte

man von der Eigenkompostierung

besser Abstand nehmen und das

Engagement anderen Zielen der Ab-

falloptimierung zuwenden.

[6] Kompostierung in der Schule40

Die Kompostierung der pflanz-

lichen Abfälle aus dem Schul-

garten ist eine Selbstverständ-

lichkeit. Was allerdings die

pflanzlichen Reste der Pausen-

mahlzeiten betrifft, die im Nor-

malbetrieb jeder Schule in

größeren Mengen dezentral an-

fallen, so ist Vorsicht geboten.

Denn die Kompostierung dieser

Abfälle setzt ihre sortenreine

Sammlung voraus und erfor-

dert einen erheblichen logisti-

schen Aufwand (Aufstellung,

Entsorgung und Wartung ent-

sprechender Vorsortierbehäl-

ter). Einfacher realisierbar ist

die Kompostierung von Putz-

und Schälresten, die in konzen-

trierter Form, etwa in einer

Mensa oder Cafeteria, anfallen.

In jedem Fall gibt es bei der

Kompostierung vieles zu be-

denken und einiges zu tun. Um

eine auch auf lange Sicht zu-

verlässige Betreuung der Kom-

postierung sicherzustellen,

müssen vor Beginn des Vorha-

bens unbedingt die Zuständig-

und Verantwortlichkeiten ver-

bindlich festgelegt werden.

ZUSA

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Grundschulen

Der Lerneifer und das Bestreben, al-

les richtig zu machen, ist gerade bei

den jüngeren Schülern sehr hoch.

Und „richtig“ ist prinzipiell (fast) al-

les, was die Erwachsenen sagen

oder tun. Dies gilt im besonderen

Maße für Lehrer. Jüngere Schüler

von der Notwendigkeit, möglichst

wenig Abfall zu machen und Abfäl-

le richtig zu trennen, zu überzeu-

gen, ist daher meist einfacher als in

der Oberstufe. Es wirkt sich in je-

dem Fall positiv aus, wenn die Be-

wusstseinsbildung möglichst früh-

zeitig beginnt, denn die Sensibilisie-

rung für das Thema Abfall wird mit

zunehmendem Alter schwieriger.

Der Rahmenplan für das Fach Sach-

kunde hat unter anderem das The-

ma „Umgang mit dem Müll“ zum

Inhalt. Die Begeisterungsfähigkeit

und Verspieltheit der „Kleinen“ bie-

tet beste Voraussetzungen, den rich-

tigen Umgang mit Abfällen spiele-

risch zu erlernen. Vorschläge für Un-

terrichtseinheiten und Aktionen

rund um das Thema Abfall finden

Sie in Kapitel 8.

Oberschulen (ab Klassenstufe 7)

In Oberschulen kommen gleich

mehrere „schwierige“ Punkte zusam-

men:

� Zu berücksichtigen ist, dass es in

Gesamtschulen oder gymnasialen

Oberstufen ein Kurssystem gibt. An

einigen Schulen ist auch schon das

Fachraum-Prinzip verbreitet. Das be-

deutet, die Schüler haben keine

Klassenräume mehr, mit deren „Ord-

nung“ sie sich identifizieren können.

� Ein weiterer Faktor ist, dass die

Oberschüler schon sehr „vollge-

packt“ mit Unterrichtsstoff und Un-

terrichtsstunden sind. Wer in einer

Arbeitsgemeinschaft Umwelt mit-

machen will, müsste seine freie Zeit

dafür opfern.

� Hinzu kommt das Bestreben vie-

ler Schüler, das Verhalten von Er-

wachsenen in Frage zu stellen.

Um das Thema Abfallvermeidung

und Abfalltrennung in die Ober-

schulen zu bringen, eignen sich

aber dennoch Projekttage oder die

Bildung von Arbeitsgemeinschaften

am besten. Gerade die kritische

Auseinandersetzung mit dem Ver-

halten mancher Erwachsener be-

wegt Jugendliche häufig, nach Al-

ternativen zu suchen.

[7] Die Motivation der Beteiligten41

[7] Die Motivation der Beteiligten

Der Sparzwang der öffentlichen

Einrichtungen ist allgegenwärtig.

Aber kaum ein Verantwortlicher

kann alleine die Probleme der Ab-

fallvermeidung und Abfalltren-

nung bewältigen. Um ein gleich-

gerichtetes Handeln aller Abfaller-

zeuger zu erreichen, sind nicht nur

umfangreiche Informationen

nötig, entscheidend ist im beson-

deren Maße auch die Motivation

aller Akteure.

[7.1] Schulartspezifische Unterschiede

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Je näher eine Einkaufsmöglichkeit

im Umfeld der Schule liegt, desto

höher ist meistens auch das Auf-

kommen an Wegwerfverpackungen.

Eine von der Schule selbst verwalte-

te abfallarme Cafeteria könnte hier

Abhilfe schaffen (Kap. 5).

[7] Die Motivation der Beteiligten42

[7.2] Das Schulumfeld

In den Aufgabenbereich der Verwal-

tung fällt sowohl die Organisation

der Abfallentsorgung als auch die

vertragliche Verankerung von Reini-

gung und Cafeteria. Die Verwal-

tung steuert die Schulen in allen

Bewirtschaftungsfragen, z. B. auch

Fremdnutzer (Sportvereine).

Im engen Kontakt und Austausch

mit den Schulen können Einsparpo-

tenziale erkannt und umgesetzt

werden.

[7.3] Die Verwaltung

Die Schulleiter sollten sich mit ihrer

Kompetenz und Weisungsbefugnis

für die Ziele der Abfallvermeidung

und Abfalltrennung einsetzen und

somit die diesbezüglichen Vorgaben

der Verwaltung umsetzen. Schullei-

tung und Lehrer haben die Möglich-

keit, diese Ziele über Dienstbespre-

chungen, Gesamtkonferenzen oder

auch durch Zusätze zur Schulord-

nung in ihrer Schule zu verankern.

Zudem können auch die Eltern mit

eingebunden werden. Schulleiter

und Lehrer haben Vorbildfunktion

und sollten diese auch bewusst

wahrnehmen.

[7.5] Die Schulleiter und Lehrer

Reinigungsfirmen sind ebenfalls ein

wichtiger Faktor. In der Regel erhal-

ten sie ihre Verträge von den Be-

zirksverwaltungen. Was jedoch in

diesen Verträgen steht und welche

gesetzlichen Vorgaben dahinter ste-

hen, wissen die wenigsten Mitarbei-

ter dieser Firmen.

Haben sich jedoch erst einmal das

Farbleitsystem und die getrennte

Abfallsammlung in ihrer gesamten

Konsequenz in der Schule durchge-

setzt, staunen auch die Mitarbeiter

der Reinigungsfirmen. Ihre Arbeit

ist nicht schwieriger als vorher

(Kap. 4.5).

[7.4] Die Reinigung

Um die Abfallvermeidung und

die Abfalltrennung in den Griff

zu bekommen, müssen nicht

nur alle Beteiligten innerhalb

der Schule, sondern auch

außerhalb der Schule (Eltern-

vertretung, Reinigungsfirma,

Cafeteriapächter und die be-

zirklichen Verwaltungen) mit-

einander harmonieren. Dazu

hat jede Gruppe ihre eigenen

Möglich- und Verantwortlich-

keiten.

ZUSAMMENFASSUNG

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[7] Die Motivation der Beteiligten43

Die Eltern sind ein wesentlicher

Faktor. Sie müssen und wollen auch

informiert sein, wenn sich an der

Schule ihrer Kinder etwas verändert.

In Gesamtkonferenzen und mit en-

gagierten Elternvertretern kann

man Beschlüsse fassen, die die Ver-

packungsflut eindämmen. Einmal

eine Brotdose und Trinkflasche kau-

[7.8] Die Eltern

Die wichtigste Gruppe – weil

Hauptabfallerzeuger – sind die

Schüler. Heute, wo ein gemeinsa-

mes Frühstück zu Hause leider nicht

in allen Familien möglich ist oder

die Pausenbrote nicht immer den

Geschmack der Schüler treffen, sind

Schokoriegel und Pausengetränke in

Dosen oder Trinkpäckchen aus dem

Supermarkt oder vom Schulkiosk

weitaus attraktiver. Das Konsum-

Verhalten der Schüler lässt sich nur

schwer beeinflussen. Viele interes-

siert der von ihnen produzierte Müll

nicht, sofern er nicht an das eigene

Taschengeld geht. Zudem sind Ein-

wegprodukte bequem – in der

Schule gibt es ja Mülleimer. „Ex und

Hopp“, das ist leider bei vielen Ju-

gendlichen ein allseits respektiertes

Wegwerf-Verhalten, das mit den

gängigen Modevorstellungen ein-

hergeht.

Hier sind echte Alternativen ge-

fragt, die „voll angesagt“ sind und

[7.7] Die Schüler Schülerinnen und Schüler zum akti-

ven Handeln bewegen. Eine von

den Jugendlichen betreute abfallar-

me Cafeteria würde z.B. auch die

Übernahme von Verantwortung be-

deuten. Denkbar wäre auch, dass

die Schüler eine Trinkflasche mit

dem Logo ihrer Schule entwerfen

und herstellen lassen. Mehr über

gute Ideen, die motivieren, können

Sie in Kapitel 5 nachlesen.

Die Widerstände sind manchmal

sehr groß. Einige Hausmeister sa-

gen: „Alle Probleme werden immer

bei mir abgeladen“ oder „Die Lehrer

sollten einmal ein bisschen für Ord-

nung sorgen“ und „Die Schüler

kümmern sich einfach nicht darum,

wo sie ihren Müll hinschmeißen,

und wenn keiner für Ordnung sorgt,

warum soll ich mich damit belasten,

ich habe Wichtigeres zu tun.“ Diese

oder ähnliche Aussagen hört man

oft. Aus ihnen spricht eine gewisse

Resignation. Natürlich ist der Haus-

meister nicht die erste oder einzige

Person, die das Abfallproblem in

die Hand nehmen muss. Alle sind

Abfallerzeuger und sollten gemein-

sam an einem Strang ziehen. Der

[7.6] Die Hausmeister / Hauswarte / HallenwarteHausmeister ist dabei allerdings ei-

ne wichtige Schnittstelle mit Kon-

trollfunktion gegenüber den Reini-

gungskräften und Fremdnutzern,

wie Sportvereinen und VHS-Kursen.

Er kann durch ein paar Hilfestellun-

gen, die nicht sehr zeitaufwändig

sein müssen, einen wichtigen Bei-

trag leisten.

fen, das ist zudem preiswerter als

einhundertmal „Einweg-Ver-

packungsmüll“ zu produzieren.

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Vor Beginn der Unterrichtseinheiten

„Abfallvermeidung und Abfalltren-

nung an Schulen“ fanden im Rah-

men des BAWO-Projektes zuerst Ge-

spräche mit den Klassenlehrern

statt, um die Lerninhalte den jewei-

ligen Klassen individuell anzupas-

sen. Weiterhin wurde vorher geklärt,

ob Abfallvermeidung und Abfall-

trennung als Unterrichtseinheit in

der Klasse oder als Projekt für die

ganze Schule angelegt werden sol-

len. Für die Behandlung des The-

mas auf Klassenebene empfehlen

wir Ihnen die folgende Unterrichts-

planung. Sie beruht auf unseren

Projekterfahrungen und wurde in

vielen Klassen der „BAWO-Pilot-

Schulen“ erfolgreich umgesetzt.

Die Schüler gewinnen dabei die

Einsicht, dass Vermeidung vor Ver-

wertung steht und sie selbst einen

Beitrag dazu leisten können. Sie er-

fahren, dass es für die Abfallverwer-

tung und Abfallbeseitigung gesetz-

liche Vorgaben gibt und werden

darüber informiert, welche Bedeu-

tung der „Grüne Punkt“ hat. Daten

über das Abfallaufkommen der

Schule und der Stadt veranschauli-

chen die wachsenden Müllberge.

Besonders eindrucksvoll werden Ab-

fallmengen, wenn man sie visuali-

sieren kann (z.B. Güterzug mit einer

Länge von Berlin nach Köln).

Wenn das Thema in der ganzen

Schule behandelt werden soll, be-

steht die Möglichkeit, Schüler einer

Klasse als Multiplikatoren auszubil-

den. Alle weiteren Klassen einer

Schule können von den Multiplika-

toren über die Abfallvermeidung

und -trennung an ihrer Schule infor-

miert werden. Es bietet sich für die

Multiplikatoren an, den Erfolg ihrer

Arbeit durch eine stichprobenartige

Sichtung der Abfallmengen sowie

der Abfalltrennung zu prüfen.

Vorgehensweise:

� Multiplikatorenschulung (Alles

Wissenswerte über Abfall vermit-

teln)

� Bereitstellung der benötigten Ma-

terialien (Vorsortierbehälter für die

Abfallfraktionen, die an der Schule

gesammelt werden, entsprechend

dem Farbleitsystem)

� Demonstration der Abfalltren-

nung für die anderen Klassen vor-

bereiten

� Terminvereinbarung mit den Leh-

rern der zu beratenden Klassen

� Demonstration der Abfallvermei-

dung und -trennung in den Klassen

� Protokollführung mit Abfalltrenn-

kontrolle (z.B. einmal pro Woche die

Abfallbehälter der entsprechenden

Klasse kontrollieren)

� Auszeichnen der Klassen, die ihre

Abfälle besonders gut getrennt ha-

ben

Unterstützung durch die Lehrer ist

empfehlenswert. Wir haben dieses

Modell an Grundschulen mit gutem

Erfolg umgesetzt.

[8] Pädagogische Einbindung44

[8] Pädagogische Einbindung

Als öffentliche Einrichtungen ha-

ben die Schulen neben ihrem Bil-

dungs- und Erziehungsauftrag

auch die Aufgabe, sich selbst in

ihrer Gesamtheit mit ihren Auswir-

kungen (Ressourcenverbrauch) auf

die Umwelt zu verstehen. Schulen

sind zwar gesetzlich verpflichtet,

zur Vermeidung bzw. Verwertung

von Abfällen beizutragen, doch

das tatsächliche Abfallaufkom-

men steht dazu oft im Gegensatz.

Es ist erforderlich, dass Lernpro-

zesse in Gang gesetzt werden, in

denen an den Eigenerfahrungen

der Schüler und Lehrer ange-

knüpft wird. Dies ist die wichtigs-

te Voraussetzung, um ein Ver-

ständnis für die ökologischen

Wechselbeziehungen zwischen

Mensch und Umwelt zu ent-

wickeln. Die Arbeitsansätze für die

Themenbereiche Abfallvermeidung

und -reduzierung im Unterricht

sind stets so zu gestalten, dass sie

weder mit Zukunftsängsten, noch

mit Problemverdrängungen enden,

sondern das Ziel haben, gemein-

sam mit den Schülern und Lehrern

umweltverträgliche Lösungsansät-

ze zu erarbeiten, umzusetzen und

ökologische Zukunftsperspektiven

zu entwickeln.

[8.1] Anregungen für den Unterricht

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1. Unterrichtsstunde

Phase/Zeit Lehreraktivität Erwartetes Sozial-/ Medien Intentionen Alternativen

Schülerverhalten Aktionsform Ziele

Einführung Welche Abfälle fallen in Meinung äußern Gespräch Tafel Vorkenntnisse

5' Schulen an? Ergebnisse Vermutungen

Papier, Restmüll, Verpackungen

Vertiefung Wie werden die Abfälle ent- Schüler ordnen die Abfälle Gespräch Tafel Vorkenntnisse

10' sorgt?, Mülldeponie, -verbren- der jeweiligen Entsorgung zu Poster Was passiert

nung und Recycling mit dem Müll?

Informieren Video, Sendung mit der Maus, Schüler werden über die Information Video

20' Thema: Müll. Was ist Abfall- Abfallentsorgung und über

vermeidung und Recycling? das Duale System informiert

Bearbeiten Wie trennen wir unsere Abfälle mit den Schülern gemeinsam Kleingruppen Vorsortier- an Eigener- Abfall-

10' richtig? Gespräch über die mitgebrachte Abfälle trennen 2-3 Schüler behälter fahrungen trennung

Sendung mit der Maus anknüpfen üben

Abschluss alle gemeinsam

2. Unterrichtsstunde

Phase/Zeit Lehreraktivität Erwartetes Sozial-/ Medien Intentionen Alternativen

Schülerverhalten Aktionsform Ziele

Einführung Thema Müllvermeidung Meinung äußern Gespräch Tafel Vorkenntnisse

5' Fragen zum Video Vermutungen

und zur Abfallvermeidung

Vertiefung Welche Gefahren gehen von Schüler erzählen, welche Gespräch Tafel Vorkenntnisse

10' der Mülldeponie, -verbren- Gefahren entstehen Mülltrennung

nung und Recycling aus? (Luft-, Wasser- und lohnt sich

Bodenverunreinigungen)

Erarbeiten Wie können wir Abfälle ver- Schüler nennen Stoffe, die Gespräch Ideen, Müll-

15' meiden? Was Ist Recycling nicht recycelt werden können vermeidung

und Abfallvermeidung? und nennen Gegenstände, ist die beste

die Alternativen bieten Alternative

Bearbeiten Fragebogen Abfall-TÜV von den Schülern ausfüllen Kleingruppen- Müllthema

10' „Checkt eure Schule“ lassen in Kleingruppen arbeit, 3-4 bereits

Schüler bearbeitet?

Problemati- Wie können wir an unserer Schüler machen Vorschläge Einstiegs-

sierung Schule eine Mülltrennung zur geplanten Mülltrennung thema für die

5' einführen? nächste Stunde

Hausaufgabe

Tabelle 3: Zwei Unterrichtsstunden zum Thema Abfälle vermeiden, verwerten oder umweltgerecht entsorgen

Page 48: ALLES KLAR MIT BAWO - Schule der Zukunft: Schule der Zukunft · 2016. 12. 20. · ALLES KLAR MIT Abfallvermeidung und Abfalltrennung – ein Leitfaden für die Praxis in der Schule

Um die Aktivitäten (besonders nach

Ferienzeiten) zu erhalten und zu

stärken, hat es sich häufig bewährt,

ein Lied mit den Kindern zu singen

sowie Abfalltrennübungen und

-spiele in den Klassen anzubieten.

Dabei können verschiedene Spiele

und Materialien, z.B. die Ökotain-

ment-CD-Rom „AB & ZU-Abenteu-

er“, das Abfall-Memory der BSR

oder andere Zuordnungsspiele ge-

nutzt werden.

Vorbildliche Klassen könnten einen

„Abfallführerschein/Trennübungs-

nachweis“ bekommen, der in der

Klasse/Schule ausgehängt wird.

Nach einiger Zeit könnte eine Über-

prüfung der Trennreinheit erfolgen.

Wird nicht mehr richtig getrennt,

kann der Klasse der Führerschein

entzogen werden.

An berufsbildenden Schulen werden

oft Projektarbeiten von vier bis

sechs Wochen Dauer vergeben. Die-

se Arbeiten können auch einen

Schwerpunkt im Themenfeld Abfall

haben. An einer Berufsschule wurde

eine Projektarbeit an Werbefach-

kaufleute mit dem Thema „Wie he-

be ich die Vorzüge eines Abfall-

behälters hervor?“ vergeben. Ihre

Aufgabe war es, einen optimalen

Abfallbehälter zur Abfalltrennung

herzustellen und für diesen eine

Werbekampagne zu gestalten. Die

Schüler hatten zunächst einige Pro-

bleme, das Thema Abfall einzugren-

zen. Mit etwas Hilfe schafften sie es

schließlich, ein Produkt aus recycel-

tem Material (Aluminiumdosen) mit

allen Vorzügen (Aufnahme mehrerer

Abfallfraktionen in einem Behälter,

leichte Reinigung, Brandsicherheit,

schönes Design u.a.) herzustellen.

Sie präsentierten ihr neues Produkt

vor einer Prüfungskommission mit

Erfolg und erhielten gute Noten.

[8] Pädagogische Einbindung46

[8.2] Motivation ist möglich

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Zur Behandlung unseres Themas

bieten sich beispielsweise die fol-

genden Möglichkeiten und fachspe-

zifischen Anknüpfungspunkte im

Unterricht an.

Fächerübergreifend

Unterrichtseinheiten:

� Was ist denn eigentlich Abfall? –

Auswirkungen der Abfallprodukti-

on auf die Umwelt (von der Pro-

duktion bis zur Entsorgung), Res-

sourcenschonung, Schließen von

Kreisläufen, Möglichkeiten der

Abfallvermeidung und Abfallver-

wertung

� Papier schöpfen

� Abfallarmes Frühstück

organisieren

� Abfalltrennübungen nach dem

Frühstück im Klassenraum

Geschichte

Geschichte des Abfalls, Entwicklung

des Umgangs mit Abfall

Erdkunde

Unterschiedlicher Umgang mit Ab-

fall in verschiedenen Ländern und

Kontinenten, Beispiel Indien: „Le-

ben im Abfall“

Biologie

� Biogene Abfälle, Kompostierbar-

keit verschiedener Materialien

� Phasen des Abbaus (Rotte),

notwendige Bedingungen bei der

Kompostierung, Reifeuntersu-

chungen durch Keimungsversu-

che (z.B. mit Kresse)

Musik

Ein fetziges Anti-Abfall-Lied dichten

und begleiten mit Musik auf Gegen-

ständen, die andere weggeworfen

haben (Lenor-Gitarre, unterschied-

lich voll gefüllte Flaschen etc.)

Kunst

� Bilder, Zeichnungen, Collagen

herstellen, die für Abfallvermei-

dung oder Mehrwegmöglichkei-

ten werben, anschließend in der

Schule veröffentlichen

� Raumgestaltung: z.B. Mülleimer

auskippen, mit Kordel „umzäu-

nen“ und mit Texttafel versehen

� Wandgestaltung mit Alltagsmüll

PopArt

Verfremdung von alltäglichen Din-

gen durch hintergründige Zusam-

menstellung, ungewöhnliche Umge-

bung, Aufhebung der Funktions-

fähigkeit, Verformung (z.B. bei

Kunststoffbehältern durch Hitze)

oder Materialaustausch

Dada

� Käfig mit zerkleinertem Müll und

Vogelkäfigzubehör

� Bemalen/Besprühen von Müll

� Rahmen bauen und verschiede-

nen Müll damit einrahmen (wert-

voll machen)

Surrealismus

� Verpacken von Müll in Geschenk-

folie mit Schleife

� Verpacken von Müll in Plastikfolie

mit Verschluss aus Stacheldraht

(Besitzergreifung, Entzug, Verber-

gung)

� Verbinden von Müll mit

Mullbinden und Pflastern

Mathematik

Abfallkosten und Abfallaufkommen

der Schule berechnen, Dezimale,

Bruchrechnen, Prozente, Abfallvolu-

men, Abfallgewicht, Kreisdiagram-

me, ...

Chemie

Wasserlöslichkeit von Schlacken aus

Müllverbrennungsanlagen, Chlor-

nachweis in Kunststoffen, chemi-

sche Vorgänge in Deponien

Computer-AG

Bildschirmschoner zum Thema Ab-

fallvermeidung, Aufnahme der Ak-

tionen und Maßnahmen zur Abfall-

vermeidung in die Internetseite

An Realschulen ist es möglich, das

Thema Abfall im Wahlpflichtunter-

richt zu verankern. In jeder Klas-

senstufe (7 – 10) können verschie-

dene Schwerpunkte gesetzt werden.

[8] Pädagogische Einbindung47

[8.3] Ideenkiste „Unterricht“

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Abfallsammel-Aktion

Gemeinsam mit den Schülern Ab-

fall, der um die Schule herum oder

in einem benachbarten Park liegt,

sammeln (mit Arbeitshandschuhen,

in Plastiktüten) und anschließend

zusammen mit kleinen Texten und

Plakaten zur Müllvermeidung in der

Schule ausstellen

Abfalltrenn-Aktion

Abfallsortierübung im Rahmen von

Unterrichtsprojekten, an Projektta-

gen zum Thema Abfall oder als

Spiel bei Schulfesten. Als Beloh-

nung könnte den Schülern ein Or-

den oder ein Abfallführerschein

überreicht werden. Anschließend

Möglichkeiten zur Abfallvermeidung

aufzeigen.

Tipps zum Selbermachen

� Kalender oder Faltblatt mit Ab-

fallvermeidungs-Tipps herstellen

und an alle Schüler und neuen

Jahrgänge verteilen

� Ausstellungen mit selbst herge-

stellten Bildern, Fotos, Collagen,

Abfallskulpturen, Videospots,

Straßeninterviews

� Abfallaufkommen der Schule be-

rechnen im Verhältnis zum Abfall-

aufkommen der Stadt oder des Lan-

des

� Abfall-Rallye (Fotoapparat,

Schreibmaterial): die Abfallsituation

in der eigenen Schule oder im Kiez

dokumentieren

� Tauschbasar an der Schule, bietet

sich besonders gut auf Schulfesten

an

� Rollenspiele, Sketche oder ein

Theaterstück entwickeln und auf-

führen (z.B. ein Tribunal: „Ver-

schwender und Verschmutzer vor

Gericht“), Aufführung mit Fotos do-

kumentieren und in der Schule aus-

hängen

� Hörspiel entwickeln, Brettspiele,

Erzählungen, z.B.:

– Eine alte Lackdose erzählt: „Mein

Leidensweg durch die Müllver-

brennungsanlage“

– Papalagi: „Ein Südseehäuptling

erzählt von seinen Beobachtun-

gen zum Müllaufkommen in

Deutschland“

– Ein Tag aus dem Leben der Fami-

lie XY aus der Sicht ihres Müllei-

mers

� Werbeslogans für

Abfallvermeidung

� Papierrecycling

� Müllmonster herstellen

� Abfallarme Cafeteria, Untersu-

chung durch die Schüler, welche

Produkte in der schuleigenen Cafe-

teria vertrieben werden

� Schulhofgestaltung, altes Spiel-

zeug wird auf dem Schulhof in eine

Betonfläche eingelassen

� Modenschau mit Kleidung aus

Müll, Schneiderpuppen oder sich

selbst mit Müllperücken und -sa-

chen, z.B. aus Zitronennetzen, Pa-

pier- und Plastiktütenstreifen, Stoff-

und Fellresten verkleiden

[8] Pädagogische Einbindung48

[8.4] Ideenkiste „Projekttage“

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� Klassenraumgestaltung mit ge-

brauchten Materialien (alte Stoffe

zu Gardinen oder Sitzkissen umar-

beiten, Wanddekoration etc.)

Schulinterner Wettbewerb /

Aktionstage oder -wochen

(Überprüfung des Wissensstandes)

� Ideenwettbewerb Abfallvermei-

dung, die besten Ideen, Konzepte

oder Techniken sollten auch gleich

praktisch umgesetzt werden

� Aktionswoche, in der die Schüler

verschiedene Aktionen und Kunst-

objekte entwickeln (siehe Tipps zum

Selbermachen), die dann am Ende

der Woche allen anderen Schülern,

Lehrern und Eltern feierlich präsen-

tiert werden. Denkbar ist ein großer

Abschluss mit anschließender Prä-

mierung

� Ähnliches ist auch als Müllakti-

onstag, evtl. verbunden mit einem

Tag der offenen Tür, möglich

� Zukunftswerkstatt: „Die Null-

Müll-Schule“

Ausstellungen für die

Schule ordern

Der Wissenschaftsladen Hannover

e.V. betreibt die Ausstellungsagen-

tur Umwelt und kann auf Anfrage

Ausstellungen vermitteln. Kontakt:

Wissenschaftsladen Hannover e.V.

(Ausstellungsagentur Umwelt, Nie-

schlagstr. 26, 30449 Hannover; Te-

lefon: 0511/210 87 10; Email: Aus-

stellungsagentur@wissenschaftsla-

den-hannover.de).

Kaufhaus-Besuch

Der Besuch eines Kaufhauses bringt

die Einkaufssituation nahe und er-

möglicht die anschauliche Diskussi-

on über Ware, Nutzen, Verpak-

kungsvolumen und -material und

Umweltrelevanz späterer Abfälle.

Auf diese Weise kann umweltbe-

wusster Einkauf vermittelt werden.

MIPS Für Kids

ist eine Unterrichtseinheit des Wup-

pertal Instituts für Klima, Umwelt

und Energie. Umwelt und Lebens-

welt: Wie Kinder gestalten und ge-

brauchen, z.B. Lebensweg einer Ge-

tränkedose, ökologisches Einkaufs-

spiel.

Untersuchung der mitgebrachten

Schulmaterialien

Schüler packen ihre Schultaschen

aus. An Beispielen wird geklärt,

welche Dinge schadstoffarm, abfall-

vermeidend und für den Schulbe-

such notwendig sind. Anschließend

sollte über den Kaufverzicht von

schädlichen, umweltbelastenden

oder überflüssigen Gegenständen

diskutiert werden (BSR-Broschüre

über umweltfreundliche Schulmate-

rialien, Seite 38).

[8] Pädagogische Einbindung49

zu MIPS für Kids:

Wuppertal Institut für Klima,

Umwelt und Energie GmbH,

Frau Welfens,

Döppersbaerg 19,

42004 Wuppertal,

Tel. 02020-2492-139/179

INFOS

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Eine Arbeitsgemeinschaft (AG)

könnte beispielsweise die Abfallsi-

tuation der Schule überprüfen oder

den Schulkompost betreuen (Kom-

postprojekt). Die Zusammenarbeit

mit anderen Umwelt-AGs oder mit

Umweltverbänden (Ideen und Er-

fahrungen austauschen, Netzwerke

bilden) ist sinnvoll.

Die Umwelt- oder Abfall-Arbeitsge-

meinschaft könnte eine Sonderaus-

gabe der Schülerzeitung gestalten.

Dabei sollte über Erfolge und Prob-

leme der Abfallvermeidungsaktivitä-

ten und Sachverhalte zur Abfallthe-

matik informiert werden (z.B. Anga-

ben über das reduzierte Restmüll-

behältervolumen). In der Schülerzei-

tung könnte das Thema Abfall als

Serie erscheinen.

Anregung für außerschulische

Lernorte

Zur Unterstützung der Umweltbil-

dung im Abfallbereich bieten sich

besonders Recyclinghöfe der Umge-

bung an. Aber auch eine Mülldepo-

nie oder eine Müllverbrennungsan-

lage hat so manchen Besucher

nachhaltig beeindruckt.

Eine Übersicht bietet die Broschüre

„außerschulische Lernorte“ der Stif-

tung Naturschutz Berlin.

Besichtigungen

Recyclinghof der BSR

(ab der 1. Klasse)

etwa einstündige Führung zu den

Themen Abfallvermeidung, Abfall-

sammlung und Abfallverwertung

Deponiebesichtigung

(ab der 9. Klasse)

Müllverbrennungsanlage

(ab der 9. Klasse)

Abfallwirtschaft und Müllvermei-

dung stehen im Mittelpunkt einer

etwa zweistündigen Veranstaltung

mit Einführungsvideo, Führung und

anschließender Diskussion. Die

Schüler erhalten einen Einblick in

die Abfallbeseitigung und die da-

mit verbundenen Probleme.

Wertstoffsortieranlage

(AWU Hultschiner Damm), längere

Wartefristen, Besichtigung rechtzei-

tig planen

Glasrecycling-Anlage

(AWU Velten)

[8] Pädagogische Einbindung50

[8.5] Anregungen für Arbeitsgemeinschaften

Anmeldung zur Besichtigung

der BSR-Anlagen:

Ansprechpartner Herr Rank,

Tel. 75 92 – 23 50

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Das „grüne Klassenzimmer“ auf

der Bundesgartenschau Potsdam

für Schüler der 1. bis 13. Klasse vom

21. April bis 07. Oktober 2001, im

Rahmen der Unterrichtszeiten, Un-

terrichtsbeginn 9.00 und 11.00 Uhr,

zu dem Thema „Alles Müll oder

was?“ wird Wissenswertes rund um

Abfall und Müll präsentiert, vier

verschiedene Unterrichtseinheiten

stehen zur Auswahl:

– für die Klassen 1 bis 4:

„ Wir gehen dem Müllmonster an

den Kragen“,

– für die Klassen 1 bis 6:

„Müll“ in allen Tönen,

[8] Pädagogische Einbindung51

Die pädagogische Einbindung der Abfallthematik in den Unterricht

ist eine wichtige Voraussetzung für eine langfristig erfolgreiche Ver-

ankerung von Abfallvermeidung und Abfalltrennung im Schulalltag.

Im Rahmen von BAWO haben wir gezielt das Thema Abfall in den

Unterricht getragen. Dafür verwendeten wir Unterrichtseinheiten,

die speziell für Klassengemeinschaften konzipiert wurden. Darüber

hinaus setzten wir einzelne Schülergruppen als schulweite Multipli-

katoren ein. Abfallvermeidung und Abfalltrennung sollten immer

wieder in der Schule zum Thema gemacht werden. Die Integration

in die Unterrichtsroutine bietet sich dazu ebenso an, wie die Orga-

nisation von Projekttagen und der Besuch außerschulischer Lernor-

te.

ZUSA

MM

ENFA

SSU

NG

– für die Klassen 7 bis 13

(Sekundarstufe I und II):

Organisation der Abfallentsor-

gung in Potsdam,

– für die Klassen 9 bis 13

(Sekundarstufe I und II):

Abfallvermeidung – „Haben wir

die Verpackungsflut im Griff?“

Eintritt pro Schüler und Unterrichts-

einheit 4,00 DM,

Telefon (0331)2001-199,

Fax (0331)2001-111

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Anfang bis Mitte der neunziger Jah-

re hatte man erkannt, dass es für

die Verringerung der verhaltensbe-

dingten Kosten förderlich ist, die

einzelnen Einrichtungen der öffent-

lichen Hand direkt an den Bewirt-

schaftungskosten beziehungsweise

den Einsparungen zu beteiligen.

Der erste Schritt dazu wurde von

Hamburg getan. Unter dem Namen

Fifty-fifty beteiligte man dort die

Schulen – getreu dem Verursacher-

prinzip – an den von ihnen einge-

sparten Bewirtschaftungskosten.

Endlich lohnte es sich auch für die

einzelne Schule, mit Heiz- und Elek-

troenergie sparsam umzugehen und

Abfälle zu vermeiden oder zu tren-

nen. Fünfzig Prozent der so einge-

sparten Gelder wurden der Schule

zur freien Verfügung gutgeschrie-

ben, während die andere Hälfte als

echte Einsparung der Schulverwal-

tung wirksam wurde.

Dieses sehr einfache Verfahren, zwi-

schen Verwaltung und Schule buch-

stäblich „fifty-fifty“ zu machen, setz-

te sich in den Folgejahren in vielen

Kommunen in ganz Deutschland

durch und wurde auch von den

meisten Berliner Bezirken mit unter-

schiedlicher Intensität und in ver-

schiedenen Spielarten übernom-

men.

[9] Finanzielle Auswirkungen52

[9] Finanzielle Auswirkungen

[9.1] Fifty-fifty

Fifty-fifty-Problematik: Während Schule 1 ihre spezifischen Abfall-

entsorgungskosten ohne große Mühen um die Hälfte reduzieren

kann und dabei mit der Verwaltung „fifty-fifty“ macht, war Schule 2

schon immer umwelt- und kostenbewusst. Sie kann nicht weiter re-

duzieren und geht bei Fifty-fifty leer aus.

vorher nachher vorher nachher

Die Einrichtung optimiert ih-re Abfallentsorgung und ver-fügt über die Hälfte der ein-gesparten Gelder (blau).

Diese Einrichtung kann nichtweiter optimieren. Deshalbgeht sie bei Fifty-fifty leeraus.

Schule 1 Schule 2

Die Verwertung beziehungsweise

Beseitigung unserer Abfälle verur-

sacht hohe Kosten. So wenden die

Bezirke Berlins sowie das Landes-

schulamt (Berufsbildende Schu-

len) jährlich einen Millionenbetrag

für die Abfallentsorgung der Schu-

len auf. Traditionell liegt die Be-

wirtschaftung der allgemeinbil-

denden Schulen sowie anderer öf-

fentlicher Einrichtungen in der

Verantwortung der Bezirksverwal-

tungen. Dies hatte in der Vergan-

genheit häufig zur Folge, dass die

Kosten für die Ver- und Entsor-

gung einer Schule bei Mitarbei-

tern und Schülern unbekannt wa-

ren. So konnte kaum Problem- und

Kostenbewusstsein entstehen. Die

Folge waren teilweise sehr hohe

verhaltensbedingte Bewirtschaf-

tungskosten sowie auffällige Un-

terschiede in den spezifischen

Aufwendungen von Einrichtung zu

Einrichtung.

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Fifty-fifty-Problematik

Obwohl der Ansatz von Fifty-fifty

grundsätzlich zu begrüßen ist, erge-

ben sich bei der Umsetzung auch

Ungerechtigkeiten. So liegt ein

Hauptproblem in der Festlegung

der Start- oder Ausgangsbedingun-

gen, also in der Ermittlung der Be-

zugsgrößen für künftige Verbrauchs-

betrachtungen. Eine große Unge-

rechtigkeit besteht darin, dass Ein-

richtungen mit sehr hohen Ver-

brauchsdaten beziehungsweise Ab-

fallentsorgungskosten der letzten

Jahre durch Fifty-fifty sehr viel Geld

erhalten können, während andere

Schulen, die schon bisher sehr spar-

sam mit Ressourcen umgegangen

sind, leer ausgehen (Grafik S. 52).

Ein fehlendes Element im Fifty-fifty-

Konzept ist somit die spezifische

Kostenbetrachtung, also die Berech-

nung der Bewirtschaftungskosten

pro Kopf. Bezüglich der Energieko-

sten muss ein spezifischer Ansatz je-

doch ebenfalls problematisch er-

scheinen, da hier der Gebäudezu-

stand und die Beschaffenheit der

Heizungstechnik einen mindestens

ebenso großen Einfluss auf die Ver-

brauchshöhe haben wie das Nutzer-

verhalten. Anders ist es mit den Ab-

fallentsorgungskosten. Hier hat es

jede Schule selbst in der Hand, sehr

hohe oder auch sehr geringe Kosten

zu verursachen.

Ziele

Grundsätzlich obliegt es allein den

Trägern der bezirklichen Einrichtun-

gen, über die Verwendung einge-

sparter Betriebskosten (hier Abfall-

entsorgungsgebühren und -entgel-

te) unter Anwendung haushalts-

rechtlicher Vorschriften zu befinden.

Das hier vorgestellte BSR-Prämien-

� Maximale Kostenentlastung der

öffentlichen Hand

� Förderung von Motivation und

Engagement in den Schulen,

möglichst wenig Abfälle zu

erzeugen

� Herstellung von „Entsorgungs-

gerechtigkeit“

[9] Finanzielle Auswirkungen53

[9.2] Das BSR-Prämiensystem

system ist insoweit als Anregung zu

verstehen. Es soll Fifty-fifty mit sei-

nen Problemen und Ungerechtigkei-

ten ersetzen. Aus den bereits ge-

nannten Gründen empfehlen wir,

unser Prämiensystem nur auf die

Abfallentsorgungskosten zu bezie-

hen. Die Ziele des BSR-Prämiensys-

tems sind:

Ablauf

Das BSR-Prämiensystem besteht

aus zwei Stufen:

Stufe I: Externe Optimierung

nach BSR-Vorgaben

Die BSR setzen für jede einzelne

Schule eines Bezirks eine Optimie-

rung der externen Entsorgungslogi-

stik, d.h. eine bestmögliche Anpas-

sung der verschiedenen Entsor-

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gungsbehälter an die Mengen der

einzelnen Abfallfraktionen, um. Die-

se Optimierung erfolgt auf der Ba-

sis von Standort-Begehungen sowie

Kennzahlen-Berechnungen und

geht von spezifischen Abfallmengen

und Entsorgungskosten aus, die

sich von den Schulen mit nur gerin-

gem Aufwand realisieren lassen

(Sockel-Optimierung). Sie führt im

Wesentlichen zu einem Abbau

eventuell noch vorhandener Über-

kapazitäten sowie in vielen Fällen

zu einer Erweiterung der Kapazitä-

ten für Abfälle zur Verwertung (Pa-

pier, Verpackungen).

Diese externe Optimierung nach

BSR-Vorgaben wird zentral von den

Bezirksverwaltungen umgesetzt. Da

die einzelnen Kitas und Schulen als

Abfallerzeuger an dieser externen

Optimierung in keiner Weise betei-

ligt sind, sollen die zu realisieren-

den Einsparungen auch vollständig

in den Bezirksverwaltungen verblei-

ben, also nicht den Schulen und

Abfallerzeugern zugute kommen.

Die Stufe I motiviert die unter Spar-

zwängen stehenden Bezirksverwal-

tungen, der Optimierung der Abfall-

entsorgung besondere Beachtung

zu schenken. Gleichwohl gefährdet

sie das in vielen Bezirken angelau-

fene Fifty-fifty-Projekt. Die Folge

davon wäre eine Demotivierung der

einzelnen Einrichtungen, sich aktiv

bei der Umsetzung von Abfallver-

meidung und Abfalltrennung zu be-

teiligen. Um dem entgegenzuwir-

ken, wurde die Stufe II entwickelt.

Stufe II: Externe Optimierung

durch besonderes Engagement der

Einrichtungen

Die Stufe II sieht vor, dass finanziel-

le Einsparungen, die auf Reduzie-

rungen der externen Entsorgungska-

pazität unter die Optimierungen der

Stufe I hinausgehen und damit ein

hohes Maß an Engagement und Ini-

tiative von den Schulen erfordern,

überwiegend bei den Schulen ver-

bleiben. Die folgende Staffelung

wird vorgeschlagen:

� Im ersten Jahr

nach der Reduzierung: 100 %

� Im zweiten Jahr

nach der Reduzierung: 100 %

� Im dritten Jahr

nach der Reduzierung: 80 %

� Im vierten Jahr

nach der Reduzierung: 60 %

� Ab dem fünften Jahr

nach der Reduzierung: 50 %

Die Stufe II führt zu einer nachhalti-

gen Motivation der einzelnen Schu-

len, Ihre Entsorgungskosten so nied-

rig wie möglich zu halten. Gleichzei-

tig profitiert mittelfristig auch der

Einrichtungsträger von den beson-

deren Anstrengungen der einzelnen

Schulen.

[9] Finanzielle Auswirkungen54

Die mit der Umsetzung der Sockel-Optimierung verbunde-

nen Einsparungen (weiß) verbleiben beim Bezirk. Reduziert

die Schule selbst ihre Abfallentsorgungskosten unter das

Sockel-Niveau, so verbleiben diese Einsparungen zunächst

vollständig bei der Schule (blau).

vorher nachher

Sockel-Optimierung

Das BSR-Prämiensystem

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Während die Ver- und Entsorgungs-

kosten in den letzten Jahren im All-

gemeinen überwiegend drastisch

gestiegen sind, konnten die BSR

durch Maßnahmen zur Effizienzstei-

gerung und zur Kostendämpfung

die Entgelte senken. So wurden die

tarifgebundenen Entgelte für die

Entsorgung von Restabfall und BIO-

GUT bereits zum 1. April 1999 um

durchschnittlich 27 Prozent gesenkt.

Zum 1. April 2001 trat nun neuer-

lich eine Tarifsenkung in Kraft, dies-

mal im Durchschnitt um 5,6 Pro-

zent.

Die aktuell gültigen Tarife sind im

Amtsblatt für Berlin, Nr. 17 vom

30. 03. 2001 veröffentlicht worden.

Um ganz konkret aufzuzeigen, wel-

che Gelder zum Beispiel mit dem

Abzug eines Entsorgungsbehälters

eingespart werden können und um

in den Schulen die Entwicklung von

weiterem Kostenbewusstsein zu för-

dern, haben wir in der Tabelle 4 die

gängigsten Behälter mit den jewei-

ligen Entgelten aufgeführt.

Die Entsorgung von Abfällen zur

Verwertung ist nicht tarifgebunden.

In der Regel ist sie entweder deut-

lich preiswerter (z.B. Papier) oder

aber vollständig entgeltfrei (z.B.

Leichtverpackungen). Die BSR un-

terbreiten den Schulträgern gern

ein Komplett-Entsorgungsangebot,

welches weitere Leistungen, etwa

die Bereitstellung von Vorsortier-

behältern für Klassenräume oder

aber die Unterstützung von Abfall-

vermeidung und Getrenntsammlung

durch geeignete Medien ein-

schließen kann.

[9.3] Die Kosten der Abfallentsorgung

ZUSA

MM

ENFA

SSU

NG

Die Abfallentsorgungskosten lassen sich am besten minimieren,

wenn die Abfallerzeuger, d.h. die einzelnen Schulen, in die An-

strengungen zur Vermeidung und zur Trennung von Abfällen

engagiert einbezogen sind. Am nachhaltigsten gelingt dies,

wenn man sie an den erreichten Kostenentlastungen finanziell

beteiligt. Ein einfaches Modell, das dies erlaubt, teilt die Ein-

sparungen zwischen Verwaltung und Schule auf und heißt Fif-

ty-fifty. Dieses Modell hat die entscheidende Schwäche, dass

einzelne Schulen, die sich bisher wenig kosten- und ressourcen-

bewusst verhielten, finanzielle Zuwendungen erhalten, während

andere Schulen, die auch in der Vergangenheit diesbezüglich

vorbildlich waren, leer ausgehen. Das BSR-Prämiensystem hebt

diese Ungerechtigkeiten auf und schafft anhaltende Anreize für

die Abfallerzeuger, die Entsorgung ihrer Einrichtung möglichst

kostenbewusst zu organisieren. Davon profitieren mittel- und

langfristig neben den Schulen auch die zuständigen Verwaltun-

gen. Die neuerlichen Tarifsenkungen der BSR zum 1. April 2001

sowie die Kooperation zwischen den Berliner Bezirken und den

BSR zur Optimierung der Abfallvermeidung und Abfalltrennung

in den Schulen werden zu weiteren Entlastungen der Bezirke

auf der Kostenseite führen.

Tabelle 4: Aktuelle BSR-Tarife (Auszug aus dem Amtsblatt für

Berlin, Nr. 17 vom 30. März 2001)

Quartalsentgelt für die regelmäßige Entsorgung der in Schulen

üblichen Behältergrößen bei einer wöchentlichen einmaligen

Entleerung im Standardtarif

60 l-BehälterBIOGUT:

67,70 DM (34,61 €)

120 l-BehälterBIOGUT:

71,40 DM (36,51 €)

240 l-BehälterBIOGUT:

80,70 DM (41,26 €)

120 l-Behälter127,10 DM (64,99 €)

240 l-Behälter189,10 DM (96,69 €)

660 l-Behälter396,40 DM (202,68 €)

1.100 l-Behälter491,50 DM (251,30 €)

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Aufgrund des § 2 Abs. 2 des Gesetzes über

die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen

in Berlin (Landesabfallgesetz – LAbfG) vom

21.12.1993 (GVBl. S. 651) wird bestimmt:

Vorbemerkung:

Vorsorgende Umweltpolitik zur Erhaltung un-

serer natürlichen Lebensgrundlagen zielt da-

rauf ab, schädliche Umwelteinwirkungen

weitgehend zu vermeiden oder zumindestens

zu verringern. Die öffentliche Verwaltung

kann bei der Auftragsvergabe und bei Be-

schaffungen einen erheblichen Beitrag für

den Umweltschutz leisten, indem konsequent

umweltfreundliche Produkte und Materialien

sowie umweltschonende Verfahren bei der Er-

füllung von Leistungen bevorzugt werden.

Dem Gesichtspunkt der Abfallvermeidung

und Abfallverwertung ist ebenfalls eine hohe

Bedeutung beizumessen. Verpackungsmate-

rialien sollen nur in dem unbedingt erforderli-

chen Umfang verwendet werden; dabei sind

umweltschonende Verpackungsmaterialien zu

bevorzugen.

I. Bevorzugung umweltfreundlicher Produkte

und Verfahren

1. Grundsätzlich sollen nur Produkte erwor-

ben werden, die im Vergleich zu konkurrieren-

den Erzeugnissen bei der Herstellung, dem

Gebrauch sowie der Entsorgung/Verwertung

die Umwelt so gering wie möglich belasten,

langlebig, wartungsarm und reparaturfreund-

lich sowie wiederverwertbar bzw. kostengün-

stig zu entsorgen sind. Erzeugnisse, die ganz

oder teilweise aus Reststoffen oder Rückstän-

den hergestellt wurden (Recycling-Produkte),

sollen gegenüber Erzeugnissen vorgezogen

werden, die aus erstmalig eingesetzten Mate-

rialien und Wertstoffen bestehen, sofern sie

gleichartige Funktions- und Gebrauchseigen-

schaften aufweisen. Leistungen müssen wei-

testgehend unter Verwendung umweltfreund-

licher und umweltverträglicher Produkte nach

umweltschonenden Verfahren erbracht wer-

den.

2. Umweltfreundlich sind grundsätzlich Pro-

dukte, die mit dem anerkannten Umweltzei-

chen „Blauer Engel“ gekennzeichnet sind. Es

können jedoch auch Erzeugnisse ohne dieses

Umweltzeichen umweltfreundlich sein, wie

z.B. naturbelassene Produkte aus Holz, das

aus ordnungsgemäßer Forstwirtschaft

stammt.

3. Im Zweifelsfall ist der Anbieter über die

Umweltfreundlichkeit der Produkte zu befra-

gen oder ein Nachweis über die Umweltei-

genschaften zu verlangen.

II. Leistungsbeschreibung

1. Bei Beschaffungen ist die Umweltfreund-

lichkeit der Leistung als Kriterium in der Leis-

tungsbeschreibung (§ 8 Verdingungsordnung

für Leistungen – ausgenommen Bauleistun-

gen – (VOL/A) vorzugeben, soweit dies der

Charakter der geforderten Leistung zulässt.

Bei jeder Ausschreibung sollte durch die ge-

nerelle Zulassung von Nebenangeboten und

Änderungsvorschlägen (§ 17 Nr. 3 Abs. 5

VOL/A) eine vorzeitige Festlegung auf be-

stimmte Verfahren und Produkte vermieden

werden. Sofern nicht schon in der Leistungs-

beschreibung das Kriterium der Umweltver-

träglichkeit vorgegeben ist, soll die Möglich-

keit, eine umweltfreundliche Leistung in ei-

nem Nebenangebot oder als Änderungsvor-

schlag anzubieten, besonders hervorgehoben

werden.

2. Vor beschränkten Ausschreibungen und

freihändigen Vergaben von Lieferungen und

Leistungen ist eine Erkundung des Marktes

darüber anzustellen, welche innovatorischen

und umweltverträglichen Lösungen angebo-

ten werden.

3. Die Bieter sind bereits in den Vergabeun-

terlagen darauf hinzuweisen, dass die Um-

weltgesichtspunkte ein besonders wichtiges

Zuschlagskriterium darstellen.

4. In allen geeigneten und möglichen Fällen

ist darauf hinzuweisen, dass die Anlieferung

von Produkten ohne, oder aber in wiederver-

wendbaren Verpackungen bevorzugt wird.

5. Bei Beschaffung von Hardwarekomponen-

ten der Informationstechnik hat der Lieferant

verbindlich zu erklären, ob er oder der Her-

steller zu einer Rücknahme und umwelt-

freundlichen Entsorgung der Altgeräte bereit

ist.

III. Wertung der Angebote

1. Bei der Bewertung der Angebote ist zu

prüfen, ob das angebotene Produkt oder die

gewünschte Leistung die geforderten Um-

welteigenschaften besitzt. Falls ein Mehrpreis

gegenüber herkömmlichen Produkten be-

steht, ist die Wirtschaftlichkeit gem. § 25 Nr.

3 VOL/A unter Berücksichtigung aller auf-

tragsbezogenen Kriterien zu prüfen. Eine um-

weltfreundlich angebotene Leistung kann

durch volkswirtschaftliche Kosteneinsparung

bei der Herstellung, dem Gebrauch oder der

Wiederverwertung/Entsorgung einen Mehr-

preis rechtfertigen. In welcher Höhe ein

Mehrpreis vertretbar ist, liegt im pflicht-

gemäßen Ermessen der Auftragsvergabestel-

le. Gegebenenfalls ist bei schwierigen Einzel-

fallentscheidungen bei den entsprechenden

Fachbehörden um Entscheidungshilfe zu bit-

ten.

2. Bei Produkten oder Leistungen, die in der

Anlage aufgeführt sind, entfällt eine Mehr-

preisprüfung unter Umweltgesichtspunkten,

da alle dort aufgeführten Produkte umwelt-

freundlich sind.

IV. Anforderungen und Auflagen, Inkrafttreten

1. Die im Anhang genannten Produktanfor-

derungen und Vertragsauflagen sind bei den

Auftragsvergaben zu beachten und anzuwen-

den.

2. Diese Verwaltungsvorschriften treten am

01.05.1995 in Kraft. Sie treten mit Ablauf

des 31.04.2005 außer Kraft. Gleichzeitig tritt

die Allgemeine Anweisung über die Beschaf-

fung umweltfreundlicher Produkte und Mate-

rialien (AllAUm) vom 10.03.1987 außer

Kraft.

Anhang

I. Produktanforderungen

1. Verwendung von Recycling- und Umwelt-

schutzpapier

Graphische Papiere (z.B. Schreibmaschinenpa-

pier, Kopierpapier, EDV-Papier, Offsetpapier,

Schreibblöcke, Notizblöcke, Ordner-Trennblät-

ter, Briefumschläge, Karteikarten, Etiketten,

Vordrucke) sowie Ordnungshilfsmittel (z.B.

Ordner und Heftstreifen) sollen ausschließlich

aus Recyclingpapier hergestellt sein.

Die Produkte müssen aus 100 % Altpapier

am Faserstoffeinsatz bestehen (Toleranz von

5 %). Hefterkarton muß mindestens 30 %,

sonstige Papiere mindestens 51 % Altpapier

der unteren, mittleren und krafthaltigen Alt-

papiersorten (Gruppen I, II, IV - ausgenom-

men die Einzelsorten W 13 und W 41 - und

V) enthalten.

Erfolgt kein Kontakt des Papiers mit Büroma-

schinen (wie z.B. bei Schreib- und Notiz-

blöcken, Briefumschlägen etc.), ist ausschließ-

lich Umweltschutzpapier zu beschaffen. Sicht-

fenster für Briefumschläge müssen aus Cellu-

lan bestehen. Haftnotizen sind nicht zu be-

schaffen.

Hygienepapier muß aus 100 % Altpapier be-

stehen. Toilettenpapiere und Papier-

handtücher müssen ausschließlich aus unte-

ren und mittleren Altpapiersorten (Gruppe I,

Anhang56

AnhangAusführungsvorschriften für umweltfreundliche Beschaffungen und Auftragsvergaben nach der Verdingungs-

ordnung für Leistungen – ausgenommen Bauleistungen – (AVUmVOL) vom 31. März 1995

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Anhang57

II und IV) bestehen und dürfen nicht gefärbt

sein. Bei der Aufbereitung der Altpapiere

muss auf halogenierte Bleichchemikalien und

Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) vollstän-

dig verzichtet worden sein.

2. Nutzung umweltfreundlicher

Büromaschinen

Bei Neukauf oder Leasing von Büromaschi-

nen sind folgende Anforderungen zu beach-

ten:

Büromaschinen (u.a. Telefaxgeräte, Fotoko-

pierer und Tintenstrahldrucker) müssen mit

Recyclingpapier beschrieben werden. Fotoko-

pierer müssen auf benutzerfreundliche Art

das beidseitige Kopieren ermöglichen.

Am Gerät sind Bedienungshinweise anzubrin-

gen, wie beidseitig kopiert werden kann.

Ebenso ist an jedem Kopierer auf den Vor-

rang des beidseitigen Kopierens hinzuweisen.

Einzusetzende IT-Komponenten müssen den

Anforderungen des Umweltschutzes durch ge-

eignete technische Maßnahmen entsprechen.

Die Art und Weise der Maßnahmen richtet

sich nach dem jeweiligen Stand der Technik.

3. Verwendung umweltfreundlicher

Schreibgeräte

Es sind ausschließlich Kugelschreiber mit aus-

wechselbarer Mine zu beschaffen. Das

Gehäuse muß aus Recycling-Kunststoff, Holz

oder Recycling-Pappe bestehen. Es sind keine

Textmarker zu beschaffen. Fineliner, Filz- und

Faserstifte sind für den allgemeinen Bürobe-

darf nicht anzuschaffen.

4. Verwendung lösungsmittelfreier Büro-

klebestoffe aus wiederbefüllbaren Fla-

schen

Es sind ausschließlich lösemittel- und formal-

dehydfreie Büroklebestoffe in wiederbefüllba-

ren Flaschen zu beschaffen.

5. Ersatz von Korrekturflüssigkeiten

Es sind ausschließlich Korrekturbänder, Kor-

rekturstreifen oder Korrekturroller zu verwen-

den.

6. Einsatz von Mehrweggeschirr, -besteck

und -getränkeverpackungen

In Getränkeautomaten sowie im gesamten

Bereich der öffentlichen Hand sind aus-

schließlich Mehrweggeschirr und -besteck so-

wie -getränkeverpackungen einzusetzen.

7. Beschaffung umweltfreundlicher

Büromöbel

Es sind ausschließlich PVC-freie und unver-

chromte Büromöbel zu beschaffen. Schaum-

stoffe dürfen nicht mit FCKW oder HFCKW

aufgeschäumt sein. Der Hersteller hat nach-

zuweisen, dass die für die Herstellung der

Möbel eingesetzten Holzwerkstoffe den An-

forderungen des RAL-Umweltzeichens 38 ent-

sprechen. Bei der Anlieferung von Möbeln

sind wiederverwendbare Transportverpackun-

gen zu benutzen.

8. Vermeidung von Batterienbetrieb

Büromaschinen sind als batteriefreie Netz-

oder Solargeräte zu beschaffen. Wo ein Netz-

betrieb nicht möglich ist, sind Solargeräte

(z.B. Taschenrechner) zu verwenden, soweit

sie für den jeweiligen Zweck erhältlich sind.

9. Beschaffung FCKW-freier Kühl- und

Gefriergeräte

In neu zu beschaffenden Kühl- und Gefrier-

geräten dürfen keine Kältemittel, Schmiermit-

tel für den Kältemittelverdichter oder Wärme-

dämmungen enthalten sein, die halogenorga-

nische Stoffen enthalten. Ausgenommene

Kältemittelbestandteile sind die Stoffe

1, 1, 1, 2 - Tetrafluorethan (R 134 a) und

1, 1 - Difluorethan (R 152 a), soweit für den

jeweiligen Zweck keine HFCKW-freien Geräte

erhältlich sind.

10. Beschaffung von Energiesparlampen

Für die Beleuchtung von Arbeitsplätzen sind

Energiesparlampen zu bevorzugen.

II. Auflagen bei Reinigungsverträgen

1. Die in öffentlichen Dienstgebäuden ver-

wendeten Reinigungsmittel dürfen folgende

Inhaltsstoffe nicht enthalten:

Alkylphenolethoxylate (APEO), Nitrilotriacetat

(NTA), Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW),

p-Dichlorbenzol, Salzsäure, Phosphorsäure,

Salpetersäure, aromatische und aliphatische

Lösungsmittel, Ethylendiamintetraacetat

(EDTA), Phosphate, Desinfektionsmittel,

Formaldehyd. Die Reinigungsfirma hat eine

entsprechende Bescheinigung des Herstellers

oder Vertreibers einzuholen und auf Verlan-

gen vorzulegen.

2. Soweit für den jeweiligen Reinigungszweck

erhältlich, sind Reinigungsmittel in Mehrweg-

kanistern zu beschaffen. Sind Mehrwegkanis-

ter nicht erhältlich, ist Nachfüllpackungen der

Vorzug zu geben. Reinigungsmittel dürfen

nicht in PVC oder Spraydosen verpackt sein.

3. Allzweckreiniger, flüssige Sanitärreiniger

und Fußbodenreiniger sind als Konzentrate zu

beschaffen.

4. Reinigungsmittel müssen mit Dosierhilfen

versehen sein.

5. Eine tägliche Desinfektion der Naßräume

kann nur in Kindertagesstätten, Krankenhäu-

sern und Altenheimen erfolgen.

6. Sicherheitsdatenblätter für Reinigungsmit-

tel müssen aufbewahrt und auf Verlangen

vorgelegt werden.

7. Verstopfungen sind mit mechanischen

Rohrreinigern (z.B. Saugglocken, Rohrreini-

gungsspiralen) zu beseitigen.

8. WC-Beckensteine sind nicht zu verwenden.

9. Reinigungsmittelreste sind Sonderabfall

und als solcher zu entsorgen. Nicht vermeid-

bare Verpackungsabfälle sind der Wertstoff-

sammlung zuzuführen.

10. Altpapier, Altglas, Pappe/Papier sowie

Leichtverpackungen („Grüner Punkt“) sind ge-

trennt zu sammeln und den Wertstoffcontai-

nern zuzuführen.

11. Es sind ungefärbte Abfallsäcke aus Recyc-

ling-Kunststoff zu verwenden.

III. Auflagen bei Verträgen mit Kantinenpäch-

tern, Essen- und Getränkelieferanten

Bei Vertragsabschlüssen sind u.a. folgende

Auflagen zu erteilen:

1. Wertstoffe (Küchenabfälle, Weißglas,

Grünglas, Braunglas, Pappe, Papier, Grüne-

Punkt-Ware) sind gesondert zu erfassen.

2. Die Verwendung von Einweggeschirr

einschließlich Trinkbechern ist nicht zulässig.

Die Verwendung von Mehrwegverpackungen

– insbsondere bei Getränkeverpackungen –

ist sicherzustellen. Dies gilt auch für Geträn-

keautomaten.

3. Kantinen, die sich in öffentlichen Gebäu-

den befinden, dürfen Zucker, Senf, Salz, Ket-

chup und Gewürze nicht in Portionsver-

packungen anbieten.

4. Es sind waschbare Stoffservietten oder Ser-

vietten aus Recyclingpapier anzubieten.

5. Bei der Lieferung von Waren sind Mehr-

wegtransportverpackungen zu bevorzugen.

IV. Auflagen bei Genehmigungen für

Großveranstaltungen

1. Getränke sind ausschließlich in Mehrweg-

verpackungen, -gläsern oder -tassen, Speisen

ausschließlich auf Mehrweggeschirr mit

Mehrwegbesteck anzubieten.

2. Zucker, Salz, Senf, Mayonnaise, Ketchup

etc. dürfen nicht in Portionsverpackungen an-

geboten werden.

3. Küchenabfälle, Altglas, Pappe/Papier und

Leichtverpackungen („Grüner Punkt“) sind der

Wertstoffsammlung zuzuführen.

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58Anhang

Auf Grund des § 59 Satz 1 des Schulgesetzes

für Berlin (SchulG) in der Fassung vom

20. August 1980 (GVBl. S. 2103), zuletzt

geändert durch Gesetz vom 26. Januar 1993

(GVBl. S. 40) wird bestimmt:

1. Allgemeines

(1) Es gehört zu den Aufgaben der Schule,

aufklärend im Bereich der Gesundheitsförde-

rung zu wirken sowie das Bewusstsein der

Schüler für die Folgen falscher Ernährung zu

schärfen und auf eine gesunde Ernährung

hinzuwirken. Falsche Ernährung, die ein we-

sentlicher Faktor für viele Erkrankungen sein

kann, und die Aufklärung der Öffentlichkeit

über die Zusammenhänge zwischen ungesun-

der Ernährung und Erkrankungen haben zwar

bereits einen Wandel im Ernährungsbewusst-

sein eingeleitet, jedoch muss dies weiter ge-

fördert und unterstützt werden. Es sollen des-

halb in der Schule vorwiegend Lebensmittel

angeboten werden, die eine ausgewogene

Ernährung ermöglichen.

(2) Eine sinnvolle Ergänzung der gesunden

Ernährung muß die regelmäßige Bewegung

sein – auch außerhalb der Sportstunden.

2. Ernährungsfragen in der Schule

Fragen der Ernährung gehören auch zu den

Lerninhalten der Schule. Zur Unterstützung

der Unterrichts- und Erziehungsarbeit sollen

solche Fragen auch in Elternversammlungen

angesprochen werden. Die Hinzuziehung von

Referenten im Rahmen der AV-Vorträge kann

sich im Einzelfall empfehlen. Ein gemeinsa-

mes Frühstück von Lehrkräften und Schülern

– auch während der Unterrichtszeit – kann in

Grund- und Sonderschulen sinnvoll sein; dies

gilt entsprechend für das Mittagessen in

Grund- und Sonderschulen mit Ganztagsbe-

trieb.

3. Lebensmittelangebot in den Schulen

(1) Da eine gesunde Ernährung mit der Art

und Weise der Produktion der Lebensmittel

unmittelbar verbunden ist, sollen bevorzugt

biologisch angebaute Produkte für Schulspei-

sen verwendet werden. Die Verpackung der

Esswaren und Getränke muss hygienischen

und umweltgerechten Aspekten Rechnung

tragen. Verpackungsmüll ist zu vermeiden.

Einwegverpackungen, Einweggeschirr und

-besteck dürfen deshalb nicht verwendet wer-

den.

(2) Aussagen zu gesunder Ernährung werden

immer dann unglaubwürdig, wenn in den

Schulen und Schullandheimen Lebensmittel

und Mahlzeiten angeboten werden, die im

Widerspruch dazu stehen. Um die gesund-

heitsbezogenen Lerninhalte des Unterrichts

mit dem Lebensmittelangebot in den Schulen

in Übereinstimmung zu bringen und die Ess-

gewohnheiten der Schülerinnen und Schüler

im Sinne einer gesunden Ernährung zu beein-

flussen, wird das Lebensmittelangebot ent-

sprechend der Anlage begrenzt. Die Auswahl

des Lebensmittelangebots aus den zulässigen

Esswaren und Getränken erfolgt durch die

Schulkonferenz nach Anhörung der Gesamt-

konferenz, der Gesamtschüler- und der Ge-

samtelternvertretung. Bei der Begrenzung des

Angebots sind in erster Linie Gesichtspunkte

einer altersgemäßen Ernährung zu berück-

sichtigen.

(3) Die Bestimmungen des Absatzes 1 gelten

auch beim Verkauf über Warenautomaten.

Bei der Aufstellung von Warenautomaten ist

sicherzustellen, dass

a) keine Werbung betrieben wird

b) der Schulbetrieb dadurch nicht beeinträch-

tigt wird

c) der Automatenaufsteller zuvor auf eventu-

elle Schadensersatzansprüche gegen das

Land Berlin und seine Bediensteten verzichtet

hat.

4. Inkrafttreten

(1) Diese Ausführungsvorschriften treten am

1. Mai 1994 in Kraft.

Sie treten mit Ablauf des 30. April 2004

außer Kraft.

(2) Sollten bestehende Verträge die Umset-

zung dieser Vorschriften nicht zulassen, sind

sie zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu än-

dern. Bis dahin gilt für die betreffenden Schu-

len die Nummer 3 nicht.

Anlage

AV-Ernährung

Warenangebot

I. Empfehlenswertes Angebot

1. Brot, Brötchen und Backwaren, die aus

Vollkorngetreide hergestellt sind,

2. ungesüßte Vollkornprodukte (z.B. Getreide-

flocken oder Müsli),

3. fettarme Käse- und Wurstsorten als Belag,

4. frisches Obst und Gemüse,

5. Milch (pasteurisierte Vollmilch) und Milch-

erzeugnisse wie Kakaomilch, Fruchtmilch oder

Joghurt, möglichst ungesüßt oder nur

schwach gesüßt,

6. Obstsäfte (unverdünnt oder mit Mineral-

wasser/Quellwasser/Tafelwasser verdünnt)

und Gemüsesäfte (möglichst ungesüßt) sowie

Mineralwasser, Quellwasser, Tafelwasser,

Früchte- bzw. Kräutertee.

7. Nüsse, Studentenfutter, Sonnenblumenker-

ne,

II. Nicht empfehlenswertes Angebot

1. Süßwaren aller Art, auch Backwaren mit

hohem Zuckergehalt,

2. Fette mit hohem Anteil gesättigter

Fettsäuren, insbesondere tierische Fette, so-

wie Produkte mit einem zu hohen Salz-

und/oder Fettgehalt (z.B. Kartoffelchips),

3. Getränke, die anregende Stoffe enthalten

und/oder einen hohen Gehalt an Zucker oder

anderen Zuckerarten aufweisen (sämtliche

Brausen, Cola-Getränke, Fruchtsaftgetränke)

sowie Instantprodukte; in Schulen der Se-

kundarstufe II gehören Tee und Kaffee nicht

zum nicht empfehlenswerten Warenangebot.

III. Tabakwaren und alkoholische Getränke

dürfen nicht verkauft werden.

Ausführungsvorschriften über die Gesundheitserziehung im Zusammenhang mit Ernährungsfragen (AV-Ernährung) vom 28. März 1994

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aus Metall, Kunststoff oderVerbundst. (ohne Inhalt!)

Verpackungen Papier/Pappe/Karton

Speisereste Restmüll

Glas BIOGUT

Getränkekartons, Kunststoffflaschenoder -becher (Einweg), Joghurtbecher,Konserven- und Getränkedosen (ausWeißblech oder Aluminium), Schalenund Becher aus Styropor, Verpackungenvon Schoko-, Müsliriegeln und Pausen-snacks, Bonbonpapier, Verpackungenvon Süßigkeiten, Einweggeschirr undEinwegbesteck aus Kunststoff

alle Verpackungen mit dem GrünenPunkt (außer Glas, Papier und Pappe),Plastiktüten, Aluminiumdeckel, -folienund -schalen, Verschlüsse und Glä-serdeckel, saubere, beschichtete Papp-becher und -teller, Trinkhalme ausKunststoff

außerdem dürfeneingeworfen werden:

Das gehört nicht hinein:

Glas (Glastonne)Papier, Pappe (Papiertonne)Produkte, z.B. Videokassetten (Restmüll)Obst- und Gemüsekisten (Rest- oderSperrmüll)

saubere Papier- und Pappverpackungen,Zeitungen und Zeitschriften,Schachteln und Kartons (flachzusammendrücken oder zerreißen)Bücher, Hefte

Kataloge, ProspekteSchreib-, Bastel- und ComputerpapierSchmierpapier, LöschpapierPackpapier

Das gehört hinein:

PapierhandtücherPapiertaschentücherServiettenButterbrotpapierBinden, Tampons und WindelnFegereste, verschmutztePappbecher und -tellerstark verschmutztes Papier

Etiketten und HaftnotizzettelReste von BüromaterialienObst, Gemüse- und Brotreste (wenn keinBIOGUT vorhanden ist)Kleintierstreukaputtes Geschirr oder SpielzeugAschenbecherinhalteDisketten und Kassetten

Das gehört hinein:

Reste von gekochten und ungekochtenLebensmitteln (z.B. Wurst, Fleisch, Fisch,Milchprodukte)alles, was auch in BIOGUT darf

Das gehört hinein:

Schalen und Reste von Obst und GemüseKaffeesatz samt FilterTee und TeebeutelEierschalenBlumenGartenabfälle (auch Rasenschnitt)Einwickelpapier von BIOGUTHaushalts- und Knüllpapier

Das gehört hinein:

alle Einwegflaschen (z.B. Saft-, Wein-,Essigflaschen)alle Einweggläser (z.B. Konserven-,Marmeladengläser)

Das gehört hinein:

Das gehört nicht hinein:

Papierhandtücher (Restmüll)Papiertaschentücher (Restmüll)Servietten (Restmüll)Papier und Pappe mit starkenVerunreinigungen (Restmüll)Kohle- und Durchschlagpapier (Restmüll)

Butterbrotpapier (Restmüll)Pergament-, Öl- und Wachspapier(Restmüll)Tapetenreste (Restmüll)Fotopapier (Restmüll)Getränkekartons (Verpackungen)

Batterien, Akkus (Batterietonne)Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen(Sonderabfall)Chemikalien (Sonderabfall)Glas (Glastonne)

sauberes Papier, Pappe und Kartonagen(Papiertonne)Verpackungen aus Metall, Kunststoffoder Verbundstoffen mit oder ohneGrünen Punkt (Verpackungen)

Das gehört nicht hinein:Das gehört nicht hinein:

Asche (Restmüll)Textilien (Restmüll)Leder (Restmüll)verarbeitetes Holz (Restmüll)Windeln, Binden (Restmüll)

Kleintierstreu (Restmüll)tote Haustiere (Tierkörperbeseitigungs-anstalt)

Asche (Restmüll)Textilien (Restmüll)Leder (Restmüll)verarbeitetes Holz (Restmüll)Windeln, Binden (Restmüll)

Kleintierstreu (Restmüll)Lebensmittelreste tierischen Ursprungs(Restmüll)

Das gehört nicht hinein:Das gehört nicht hinein:

Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen(Sonderabfall)Glühbirnen (Restmüll)Drahtglas (Restmüll)Spiegel (Restmüll)Auto- oder Fensterscheiben (Restmüll)

feuerfestes Glas, z.B. Laborglas, JenaerGlas (Restmüll)Steingutflaschen und -töpfe (Restmüll)Porzellan, Keramik- oder Tongeschirr(Restmüll)

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Maßnahmenplan „Einführung der Abfalltrennung im Schulgebäude“

Was Wer Wann Wie Beispiele

Maßnahmenplan „Abfallvermeidungsmaßnahmen: Brotdosen und Trinkflaschen“

Was Wer Wann Wie Beispiele

Handlungsbedarf ermit-teln, Motivation vermitteln

Abfallvermeidungs-maßnahmen beschließen

Produktangebot anBrotdosen undTrinkflaschen sichten

Sonderpreise aushandeln

Schulweite Sammel-bestellung von Brotdosenund Trinkflaschen organi-sieren

Kauf der Brotdosen undTrinkflaschen

Verteilung der Produkte

1. Umwelt-, Abfall-AG2. Schulleitung

KlassenlehrerSchüler

3. Klassenlehrer FachlehrerSchüler

SchulleitungLehrerElternvertreter

SchulleitungVerantwortliche LehrerUmwelt-Arbeitsgruppe

Verantwortliche LehrerSchulleitung

SchulleitungVerantwortliche Lehrer

SchulleitungVerantwortliche Lehrer

Verantwortliche LehrerKlassenlehrer

1. Sichtung des Abfalls,eventuell Abfallanalysedurchführen2. Fragebogenaktion star-ten3. mitgebrachteVerpflegung untersuchenlassen

Ziele, Vorgehensweise fest-legen, Zeitrahmenabstecken, verantwortlichePersonen bestimmen

Kataloge des Großhandelsanfordern,Musterkollektionen anfor-dern,externe Fachleute fragen

Bestehende Angebote nut-zen, schriftliche Angeboteeinholen, mit denFirmenvertretern verhan-deln

1. Produkte vorstellen,2. Bestelllisten anferti-

gen und austeilen,3. Geld einsammeln

Schriftliche Bestellung

Übergabe der Produkte andie Schüler

1. Trinkpäckchen zählen, Abfallaufkommen proSchüler und Woche ermitteln, klassenweise oderfür die gesamte Schule2. Wer verwendet schon Trinkflaschen u.Brotdosen? Macht die Schule zuviel Abfall? Solltedie Schule umweltbewusster werden?3. Abfallarmes Klassenfrühstück organisieren

Gesamtkonferenz,SchulkonferenzVersammlung der Elternvertreter

Hersteller sind z.B.: Fa. EMSA, Fa. TUPPERWARE,Fa. SIGG, EMIL VERTRIEBS-GMBHDie BSR-Umweltberater verleihenMusterkollektionen (Trinkflaschen und Brotdosen)zur Ansicht an interessierte Schulen

Fa. Emsa bietet allen BAWO-Schulen einen 50%-igen Rabatt auf bestimmte Produkte an

Die Musterkollektionen von Trinkflaschen undBrotdosen auf Elternversammlungen zeigen,Notwendigkeit der Maßnahme erklären, inElternbriefen den Schülern Bestelllisten mitgeben,Sammelkasse für den Kauf einrichten

Die verantwortliche Person veranlasst den Kaufder gewünschten Produkte und führt dieBestellliste.

Die Brotdosen und Trinkflaschen werden klassen-weise nach der Bestellliste an die Schüler aus-gehändigt.

Jederzeit,möglichst nach denSommerferien

Jederzeit,möglichst nach denSommerferien

Jederzeit

Vor der Bestellung

1 Monat vor der geplantenBestellung

Nach dem Rücklauf derSammelbestellungen aus denKlassen

Nach der Lieferung

AuswahlVorsortierbehälter:Typ, Form, Farbe, Größen

Auswahl Behälter

Finanzierung derVorsortierbehälter klären(10-16 DM/Satz)

Kauf

Info-Kampagne fürMultplikatoren

Info-Kampagne für Nutzer

Aufstellung derVorsortierbehälter

SchulleitungVerantwortlicher LehrerAbfall-AG

Verantwortlicher LehrerHausmeister

SchulleitungVerantwortlicher LehrerBezirksamt

BezirksamtSchulleitung

SchulleitungVerantwortlicher Lehrer

LehrerAbfall-AG

Verantwortlicher LehrerHausmeisterAbfall-AG

3 Monate vor Einführung

3 Monate vor Einführung

3 Monate vor Einführung

2 Monate vor Einführung

1 Monat vor Einführung

2 Wochen vor Einführung

idealerweise nach Ferien undwährend des Unterrichts

Farben: Farbleitsystem ein-halten, Größen entspre-chend der Raumnutzung(Klassenr., Kopierraum, ...)

Anzahl festlegen

Finanzierung durch BSR,Schulbudget, Bezirksamt,Förderverein, Sponsoren

Angebote über Großhandeleinholen und vergleichen

Schriftl. und mündl. Inform.der Lehrer, der Schülervertr.und des Hausmeisters

Schriftl. Inform. über Ab-falltrennung an alle Nutzer,praktische Anleitungen füralle Schüler

Evtl. Kennzeichnung derBehälter,zentrale Ausgabe,Verteilung

Blau: Papier, Gelb: Verpackungen, Grau:Restabfall, Klassenräume: offene rundeKunststoffbehälter für Restabfall 12 Liter,Verpackungen und Papier 18 Liter

Raumpläne nutzen, vorhandene Behälter berück-sichtigen,Klassenräume: 3 Behälter (blau, gelb, grau)Kopierraum: 1 Papierbehälter 30 LiterToiletten: je 1 RestabfallbehälterKüche: geschlossene Behälter(Erläuterung rechts)

BSR-Angebot, Verwenden eigener Einnahmen ausFlohmarkt, Weihnachtsmarkt oder Einnahmendurch Schulfest

Fa. Palm, Fa. Gebrüder Wichmann

Gesamtkonferenz,Dienstbesprechungen,Schülerkonferenz

Infoblätter, Wandzeitungen, Plakate,Schülerzeitung,Unterrichtseinheiten (Abfalltrennübungen)

Hausmeister und Abfall-AG bekleben die Behältermit Aufklebern der BSR,festgelegte Abholzeiten und Ausgabeort (Aus-tausch alter Behälter), bei Ausgabe gleichzeitigeUnterrichtung in korrekter Abfalltrennung,Abfall-AG tauscht die vorhandenen Behälterwährend des Unterrichts aus und unterrichtetüber richtige Abfalltrennung,Büros, Fachräume: Austausch durch Hausmeisteroder Abfall-AG

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Matrix „Behälterauswahl“

Berücksichtigung derReinigungsverträge

Entscheidung: Wer entleertdie Vorsortierbehälter?

Informationsaustauschüber Organisation derAbfallentsorgung imSchulgebäude

Umrüstung der Reini-gungswagen (wenn Reinigungsfirmaaußer Restabfall auchnoch andere Abfallfrak-tionen sammelt)

Anpassung der Säcke andas Farbleitsystem (wennReinigungsfirma außerRestabfall auch nochandere Abfallfraktionensammelt)

Verwendung vonMüllbeuteln für dieVorsortierbehälter

Kontrolle der Entleerung

Schulleitung,Bezirksamt

1. Schüler, Lehrer

2. Reinigungsfirma

3. sowohl Schüler undLehrer als auchReinigungsfirma(Mischform)

Schulleitung,Lehrer,Eltern,Reinigungsfirma,Bezirksamt

Reinigungsfirma

Reinigungsfirma

Sekretariat,Hausmeister

Lehrer,Hausmeister,Abfall-Beauftragte (Schüler)

Mündlich und schriftlichzwischen Schulleitung undBezirksamt

Schüler und Lehrer entlee-ren alle Vorsortierbeh. indie Abfallcontainer

Reinigungskräfte entleerenalle Vorsortierbehälter inverschiedene Säcke(Farbleitsystem) und entlee-ren die Sammelsäcke in dieentsprechenden Abfallcont.

Klassenräume: Schüler ent-leeren ihre Abfälle in dieHof-Container, SonstigeRäume: Reinigungskräfteentsorgen wie oben

Gespräche zwischen allenBeteiligten (Lehrer, Schüler,Reinigungsfirma, Eltern),schriftliche Information

Kauf und Montage vonZubehör zur Aufnahme vonSammelsäcken,Kauf neuerReinigungswagen

Blau: Papier, Pappe,KartonagenGelb: Verpackungen außerGlas und PappeGrau: Restabfall

Klassenlehrer holen dieMüllbeutel beimHausmeister oder imSekretariat abSchüler holen dieMüllbeutel beimHausmeister oder imSekretariat ab

Sichtkontrolle– Einhaltung des

Farbleitsystems– Fehlwürfe– Entleerung

Altpapier, Pappe/Papier sowie Leichtver-packungen („Grüner Punkt“) sind von derReinigungsfirma getrennt zu sammeln undWertstoffcontainern zuzuführen

Schüler bringen Di und Fr in der 1. großen Pausedie blauen und gelben Behälter in die Abfallcont.und bringen sie dann zurück in die Klassenräume

Reinigungsfirma entsorgt die restlichen Abfälle(Restabfall aus den Klassenräumen, alle Abfälleaus den sonstigen Räumen getrennt nachAbfallfraktion)

Elternbrief,Gesamtkonferenz, Schulkonferenz,Gespräche mit der Reinigungsfirma(Geschäftsleitung, Vorarbeiter)

Vorhandene Wagen werden mit zusätzlichenHalterungen zur Aufnahme von insgesamt je dreiAbfallsammelsäcken versehen

drei verschiedenfarbige Säcke (Farbleitsystem)werden in die Reinigungswagen eingehängt

Lehrer holen bei Bedarf Müllbeutel fürVerpackungsabfälle (gelb) und Restabfall (grau)im Sekretariat ab,Gelbe Säcke (30 Liter) gibt es kostenlos bei derDASS (Tel.: 56 56 56 175)

Hausmeister kontrolliert die Einhaltung desFarbleitsystems durch die Reinigungskräfte,Lehrer und Abfall-Beauftragte kontrollieren dieQualität der Abfalltrennung durch die Schüler unddie regelmäßige Entleerung der Vorsortierbehälter

Vor der Entscheidung darü-ber, wie die Entleerung derAbfallbehälter organisiertwerden soll

regelmäßig, möglichst täglich

2 Monate vor Einführung derGetrenntsammlung vonAbfällen, bei Veränderung derZuständigkeiten bei derAbfallentsorgung

bei Einführung derAbfalltrennung

bei Einführung derAbfalltrennung

nach Bedarf

regelmäßig

Raum / Funktion Behälterfarbe Bemerkungen

Papier Verpackungen Restabfall Kompostierbaresblau gelb grau braun

Klassenzimmer X X X –Lehrerzimmer X X X – große PapierbehälterSchulleitung X X X –Teeküche X X X (X) BIOGUT-Sammlung oder eigene KompostierungSekretariat X X X – große PapierbehälterLehrküche X X X (X) BIOGUT-Sammlung oder eigene KompostierungKopierraum X – – – große PapierbehälterComputerraum X – X –Erste-Hilfe-Raum X X X –Hausmeisterbüro X X X –Schulstation X X X –Sprachlabor X X X –Toiletten – – X –Aula X X X – nicht brennbare Behälter mit DeckelWerkraum X X X –Filmraum – – X –Turnhalle (Umkleideräume) – X X –

Maßnahmenplan „Entleerung der Vorsortierbehälter (Entsorgungslogistik)“

Was Wer Wann Wie Beispiele

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Hygienevorschriften Berlin, § 11

Lebensmittelhygiene-Verordnung

vom 23.08.1977(GVBI. S. 1858)

zuletzt geändert durch die Verord-

nung vom 24. Mai 1988 (GVBI.

1988, S. 851).

� Nach dieser Verordnung über die

hygienische Behandlung von Le-

bensmitteln darf keine nachteilige

Beeinflussung der Lebensmittel von

Personen ausgehen, z.B. durch Un-

sauberkeit oder Hautkrankheiten.

� Rauchen, Schnupfen und Tabak-

kauen, auch das so genannte Kalt-

rauchen, sind während des Herstel-

lens, Inverkehrbringens oder Be-

handelns von unverpackten Lebens-

mitteln verboten.

Hygienebestimmungen des Lan-

des Berlin: „Allgemeine hygieni-

sche Vorschriften" (§ 3)

� Danach sind Lebensmittel so her-

zustellen, in den Verkehr zu bringen

oder zu behandeln, dass sie keiner

nachteiligen Beeinflussung, insbe-

sondere durch Krankheitserreger,

Schimmelpilze usw. ausgesetzt sind.

� Lebensmittel und Nichtlebensmit-

tel, die sich nachteilig beeinflussen

können, dürfen nur dort hergestellt

werden, wo eine gegenseitige Be-

einflussung ausgeschlossen ist. Ent-

sprechende Vorkehrungen müssen

also vorab getroffen werden.

� In den Cafeteriaräumen dürfen

keine lebenden Tiere gehalten oder

geduldet werden.

� Hygienisch einwandfreie Wasch-

gelegenheiten (getrennte Becken

zum Abwaschen und Händewa-

schen) müssen vorhanden sein.

Zustand und Reinigung der Cafe-

teriaräume

Die Cafeteria muss in hygienisch

einwandfreiem Zustand gehalten

werden. Bei der Zubereitung und

Gewinnung sowie bei der Aufbe-

wahrung von Lebensmitteln sind

die Gesetze und Hygiene-Verord-

nungen genauestens zu beachten.

Der Raum hinter dem Verkaufstre-

sen muss von den Cafeteriabetrei-

bern gereinigt werden. Der Vorraum

ist vom beauftragten Reinigungsin-

stitut zu säubern.

Dafür gelten folgende Bestimmun-

gen:

In den Räumen muss eine nachteili-

ge Beeinflussung von Lebensmitteln

ausgeschlossen sein.

Des Weiteren müssen Räume, in de-

nen Lebensmittel hergestellt, be-

handelt und in den Verkehr ge-

bracht werden, entsprechend dem

jeweiligen Grad der Verschmutzung

mindestens täglich einmal gesäu-

bert werden.

Anhang62

Hygiene – ganz wichtig für den Cafeteria-Betrieb

Für den großen Appetit

� Nudelsalat mit Gemüse

� diverse Suppen

� gefüllte Blätterteigtaschen

� Lauch-Schinken-Quiche

� Pizza vom Blech

� Ofenkartoffeln mit Kräuterquark

� Kartoffelgratin

Für den kleinen Hunger

� diverse Schnittchen mit

Käse, Wurst, Ei

� Vollkornbrötchen, -brot mit

oder ohne Belag

� Müsli mit frischem Obst

oder Joghurt

� Würstchen (mögl. Ökoqualität)

� Überbackener Toast

� Tsatsiki mit Gemüse oder Brot

� Dips mit Gemüsestreifen

(Gurken,Möhren)

Leckere Süßspeisen

� Waffeln frisch aus dem Eisen

� Rote Grütze mit Vanillesoße

� Eisverkauf im Sommer

� Milchreis mit Zimt und Zucker

� Quarkcreme u.a. Desserts

� Pfannkuchen mit Apfelmus

� Kuchen, Törtchen

� Obstsalat

� Joghurt

China- oder Thai-Küche

� Bratreis aus dem Wok

� Frühlingsrollen

Mexikanische Küche

� Chili con carne

Coole Snacks!

� Müsliriegel

� Popkorn

� Nüsse

Warme und kalte Getränke

� Milch

� Kakao, heiße Schokolade

� diverse ungesüßte Säfte

� Apfelschorle

� Mineralwasser

� Tee, Kaffee

Angebotsvorschläge für Cafeteria oder Schulkiosk

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BAWO: davor und danach – ausgewählte Kennzahlen

0

10

20

30

40

50

60

70

Störstoffquoten (in Prozent)

Papier, Pappe, Kartonagen Leichtverpackungen Restabfall

vorher nachher vorher nachher vorher nachher

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Spezifische Abfallmengen (in Liter pro Abfallerzeugerund Woche)

vor BAWO nach BAWO

Restabfall

Papier / Pappe / Karton

Verpackungen

Buntglas

Weißglas

BIOGUT

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

Erfassungsquoten (in Prozent)

vorher nachher vorher nachher vorher nachher

Papier, Pappe, Kartonagen Leichtverpackungen Restabfall

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AV-Ernährung Ausführungsvorschriften über die Gesundheitserziehung im Zusammenhang mit Ernährungsfragen (28. März 1994)

AVUmVOL Ausführungsvorschriften für umweltfreundliche Beschaffungen und Auftragsvergaben nach der Verdingungsordnung für Leistungen – ausgenommen Bauleistungen (31. März 1995)

BAWO Bezirkliche AbfallWirtschaftsOptimierung

DASS Die Andere Systementsorgungs-Gesellschaft mbH

KrW-/AbfG Bln Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Beseitigung von Abfällen in Berlin (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz Berlin) vom 21.7.1999 (GVBl. S. 413)

l/AEZ•Wo spezifisches Abfallaufkommen in Liter pro Abfallerzeuger und Woche

LVP Leichtverpackungen

PPK Papier, Pappe, Kartonagen

SPAN Ausführungsvorschriften über die Nutzung öffentlicher Sportanlagen Berlins für die Vermietung und Verpachtung landeseigener Grundstücke an Sportorganisationen (Sportanlagen-Nutzungsvorschriften), 28. April 1998

Konzept und BAWO-Team:Texte Dr. Kersten Erdelbrock (Projektleiter)

Manuela BischoffBarbara BudichJürgen FlanzDr. Gudrun Hain-EhrlerSabina Ramadani

Telefon 75 92 - 24 03

Herausgeber Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)Ringbahnstraße 96 • 12103 Berlinwww. BSR-online.de

Gestaltung Steffen Siegmund

Fotos Camera 4, BSR-Archiv, BAWO-Team, privat

Druck Druckerei Hermann Schlesener KGgedruckt auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel (RAL-UZ 14)

Drucklegung 2. Auflage, September 2002

Copyright BSR

Abkürzungen und Kürzel

Impressum

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E 1041 / 0902 / 1000