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146 R e fer at e. -- Allg. Bes~and~. d. Nahr.- u. Genufimi~el. 1Zeitschr. L Unfersuchung [d. Nahr.- u. Genufimittel. In Wasser [ 15sliche l S~offe: ] ( f In Wasser I unl(isliche S~offe: 1 Mineral - s~offe: TabeIle II. Bestandteile Stickstoff-Subs~anz (N × 6,25) . . Zucker . . . . . . . . . . Dextrin . . . . . . . . . . Zoffein . . . . . . . . . . ~iinerals~offe . . . . . . . . Sons~ige N.-freie Substanzen Zusammen Stickstoff-Substanz (N × 6,25) . . Rohfet~ . . . . . . . . . . Cellulose . . . . . . . . . . Lignin . . . . . . . . . . lViineralstoffe . . . . . . . . Sonstige N.-freie Substanzen Zusammen Kali . . . . . . . . . . . Natron . . . . . . . . . . Kalk . . . . . . . . . . . ~{agnesia . . . . . . . . . . Eisenoxyd . . . . . . . . . Phosphors~ure . . . . . . . . Sehwefels~ure . . . . . . . . Kieselsaure . . . . . . . . . Chlor . . . . . . . . . . . Nich~ bes~immte Bestand~eile Zusammen Eehter Kaffee 26,40 5,50 3.46 4130 9,33 50,96 100,00 5,55 20,90 29,05 9,97 1,68 82,85 100,00 60,93 1,72 6,01 9,69 0,97 13,53 4.22 0,33 0,96 1,64 I/ffalzkaffe e Feigcn- I Cichorien- [ I' kaffee I kaffee in 100 Teilen des Gewicht)es 5,39 6,25 4,13 50,28 37~72 3~24 2,92 4,23 49,84 36,00 100,00 100,00 16,71 14,16 9,36 14,50 13.39 24,88 3,75 4,30 3,52 6,94 53,27 35,22 100,00 100,00 100,00 18,3~ 47,67 9,73 2.03 3163 11,76 9,30 6,56 1,82 1,07 34,17 15,30 2,13 3,72 26.19 1,83 0192 1,21 1,49 1,15 100,00 100,00 9,69 26,17 2,00 0 5,20 56,94 100,00 0 9,15 33,40 17,30 9,29 30,36 100,00 52,85 7,01 4,22 5,61 1,33 8,23 0,95 15,06 2,72 2,52 100,00 Relerate. Allgemeine Bestandteile der Nahrungs- und Genufimittel. Emil Fischer: Synthese yon Derivaten der Polypeptide. (Berichte Deutsch. chem. Ges. 1903, 36, 2094--2106.) -- Nach Ansicht des Verf.'s sind in den Proteinstoffen die AminosSuren hSchstwahcscheinlich nach Art der Siiureamide mit- einander verkuppelt, woffir nicht allein die Hydrolyse durch Siiuren und Alkalien, sondern besonders auch die Beobachtung spricht, dafg aus dent Seidenfibroin dutch partietle Spaltung ein Stoff entsteht, der wahrscheinlich eine solche Kombination yon Glykokoll mit A]anin ist. Verf. ist deshalb schon seit lgngerer Zeit bemfiht gewesen, solche elnfache Anhydride der Aminos~m'en synthetisch zu bereiten. Wfihrend die gewShnlichen Aminosguren blsher auf keine Weise in die entsprechenden Sfiurechloride verwandelt werden konnten, ist dies Verf. gelungen nach Einfiihrung der Karbfithoxyl- gruppe mit IIilfe yon Thionylchlorid. Man kann nach dem Verf. auf diese ~Veise

Allgemeine Bestandteile der Nahrungs- und Genußmittel

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146 R e f e r a t e . - - Allg. Bes~and~. d. Nahr.- u. Genufimi~el. 1Zeitschr. L Unfersuchung [d. Nahr.- u. Genufimittel.

In Wasser [ 1 5 s l i c h e l S~of fe : ]

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S ~o f f e : 1

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T a b e I l e II.

Bestandteile

Stickstoff-Subs~anz (N × 6,25) . . Zucker . . . . . . . . . . Dextrin . . . . . . . . . . Zoffein . . . . . . . . . . ~iinerals~offe . . . . . . . . Sons~ige N.-freie Substanzen

Zusammen Stickstoff-Substanz (N × 6,25) . . Rohfet~ . . . . . . . . . . Cellulose . . . . . . . . . . Lignin . . . . . . . . . . lViineralstoffe . . . . . . . . Sonstige N.-freie Substanzen

Zusammen Kali . . . . . . . . . . . Natron . . . . . . . . . . Kalk . . . . . . . . . . . ~{agnesia . . . . . . . . . . Eisenoxyd . . . . . . . . . Phosphors~ure . . . . . . . . Sehwefels~ure . . . . . . . . Kieselsaure . . . . . . . . . Chlor . . . . . . . . . . . Nich~ bes~immte Bestand~eile

Zusammen

Eehter Kaffee

26,40 5,50 3.46 4130 9,33

50,96

100,00 5,55

20,90 29,05 9,97 1,68

82,85

100,00 60,93

1,72 6,01 9,69 0,97

13,53 4.22 0,33 0,96 1,64

I/ffalzkaffe e Feigcn- I Cichorien- [ I' kaffee I kaffee

in 100 Teilen des Gewicht)es

5,39 6,25 4,13 50,28

37~72 3~24

2,92 4,23 49,84 36,00

100,00 100,00 16,71 14,16 9,36 14,50

13.39 24,88 3,75 4,30 3,52 6,94

53,27 35,22

100,00

100,00 100,00 18,3~ 47,67

9,73 2.03 3163 11,76 9,30 6,56 1,82 1,07

34,17 15,30 2,13 3,72

26.19 1,83 0192 1,21 1,49 1,15

100,00 100,00

9,69 26,17

2,00 0

5,20 56,94

100,00 0

9,15 33,40 17,30 9,29

30,36

100,00 52,85

7,01 4,22 5,61 1,33 8,23 0,95

15,06 2,72 2,52

100,00

R e l e r a t e .

Al lgemeine Bestandtei le der Nahrungs- und Genufimittel.

Emil Fischer: Synthese yon D e r i v a t e n der Polypeptide. (Berichte Deutsch. chem. Ges. 1903, 36, 2094--2106. ) - - Nach Ansicht des Verf.'s sind in den Proteinstoffen die AminosSuren hSchstwahcscheinlich nach Art der Siiureamide mit- einander verkuppelt, woffir nicht allein die Hydrolyse durch Siiuren und Alkalien, sondern besonders auch die Beobachtung spricht, dafg aus dent Seidenfibroin dutch partietle Spaltung ein Stoff entsteht, der wahrscheinlich eine solche Kombination yon Glykokoll mit A]anin ist. Verf. ist deshalb schon seit lgngerer Zeit bemfiht gewesen, solche elnfache Anhydride der Aminos~m'en synthetisch zu bereiten. Wfihrend die gewShnlichen Aminosguren blsher auf keine Weise in die entsprechenden Sfiurechloride verwandelt werden konnten, ist dies Verf. gelungen nach Einfiihrung der Karbfithoxyl- gruppe mit II i lfe yon Thionylchlorid. Man kann nach dem Verf. auf diese ~Veise

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den Karb~tthoxylglyeylglyeinester leieht bereiten. Wiirde man die Diamino- und Oxyaminos~uren heranziehen, so wfirden nach der Ansicht des Verf.'s Produkte zum Vorsehein kommen, die mit den natiirliehen Peptonen manehe )~hnlichkeit besitzen wiirden. Nach dem Verf. li~gt sieh die yon ihm eingehend beschriebene Methode zur Verkuppelung yon Aminosiiuren aueh auf andere S£urederivate der Aminos~uren iiber- tragen. Verf. selbst hat sie benutzt, um einige fl-Naphta]insulfoderivate der Dipeptide zu bereiten. Verf. geht dann eingehend auf die Darstellung und Beschreibung tier entsprechenden Verbindungen ein. Max Miit~er.

Emil Fischer und E. Otto: S y n t h e s e y o n D e r i v a t e n e i n i g e r D i p e p - t ide. (Bet. Deutsch. chem. Ges. 1903, 86, 2106--2116.) - - Verff. haben die Me- rhode zum Aufbau von Polypeptiden auch auf die Karbgthoxylderivate der einfachen Anfinoshuren angewandt. Auger den schon bekannten Verbindungen Karb~thoxyl- glycylglycinester und Karbi~thoxyldiglycy]glyclnester konnte auf diesem Wege auch ein gemischtes Dipeptid, das KarbStboxylglycylalanin nebst Ester and Amid gewonnen warden. Verff. haben folgenden Weg zur Darstellung der Polypeptide aus den Di- peptiden eingeschlagen: Chloraeetylehlorid vereinigt sich mit Alaninester sehr lcicht zu Chloracetylalaninester. Behandelt man dieses Produkt mit alkoholischem Ammoniak, so wird das Chlor durch Amid ersetzt. Da abet gleichzeitig Alkoholabspalmng und Ringschlug eintritt, so entsteht das Glycinalaninanhydrid. Dureh Anwendung dieses Verfahrens auf den G]ycylglycinester gelang es den Verff. den Chloracetylglycylglycin- ester und daraus dureh Verseifnng das Chloracetylglycylglyein zu bereiten. ~Vird dieses mit Ammoniak behandelt, so entsteht das einfache Tripeptid. Verff. gehen dann eingehend auf die Darstellung und Beschreibung der entspreehenden Verbin- dungen ein. llfa~ Miiller.

Emil Fischer und }[. S l immer: V e r s u c h e f iber a s y m m e t r i s e h e S y n - these . (Ber. Deutsch. chem. Ges. 1903, 36, 2575--2587.) - - Verff. weisen darauf bin, daft im Gegensatz zur chemischen Synthese, welehe aus optisch inaktivem 5{aterial stets wieder inaktive Substanzen hervorbringt, die Pftanze bekanntlieh im stande ist, aus Kohlensfiure nnd Wasser direkt optisch aktive Kohlenhydrate zu bilden, lJber die Ursache dieser nat~rlichen asymmetrischen Synthese sind seit P a s t e u r verschiedene Ansiehten geiiuftert worden. Verff. halten den tatsf~chliehen Kenntnissen die Hypo- these fiir am besten angepagt, dat3 die Kohlens~ure yon den komplizierten optisch aktiven Substanzen des Chlorophyllkorns bezw. der assimilierenden Pflanzenzelle ge- bunden wird, nnd dab dann die synthetische Umwandlung in Zucker unter dem Ein- flug der schon bestehenden Asymmetric des MolekfiIs aueh in asymmetrischem Sinne yon statten geht. Verff. haben ihre frfiheren Studien wieder aufgenommen und an dem Tetracetylhelicin das Problem zu 16sen versucht. Dieses addiert Mcht Blaus~iure und gibt ein seh6n krystallisierendes Cyanhydrin. Wurde das Amid desselben verseiff, so konnte ein Produkt erhalten werden, das optisch aktiv war; jedoeh gelang es nieht, das Prodnkt rein darzustellen. Verff. haben deshalb noah eine andere geaktion zur Erzeugung eines asymmetrisehen Kohlenstoffatoms aus der Aldehydgruppe des ttelieins gewiihlt und gelangten zu einem Produk~ yon relativ hoher spezifiseher Drehung - -9083 und, da die optische Aktlvit~t blieb, wenn auch kein Zwischenpro- dukt isoliert wurde, so glaubten die Verff. das Problem der asymmetrischen Synthese gelSst zu haben. Dieser Schlul3 hat sieh jedoeh nach den Verff. trotz der Richtig- keit der tats~ichliehen Beoba&tungen bei ~veiterer Priifung der Frage als nicht stieh- haltig erwiesen. Verff. halten jedoeh trotz dieses MiBerfolges das Problem auf fihn- liehem Wege far 15sbar und werden deshalb die Versuehe unter anders gewNfiten Bedingungen fortsetzen. Ma~ Miilter.

S. Kos ty tschew: U b e r T h y m o n u k l e i n s ~ u r e . (Zeitsehr. physiol. Chem. 1903, 39, 545--560.) - - A. K o s s e l und sp~iter A. N e u m a n n haben zuerst die

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Beobaehtung gemaeht, dal~ aus dem als .Thymusnukleins~ure" bezeiehneten Pr~parat eine 2~ukleins~ure gewonnen werden kann, welche als ~atriumsalz in warmem W~sser ISslieh ist und beim Erkalten der LSsung gelatiniert, eine Eigensehaft. die anderen 1N'uklelns~uren nicht zukommt. A. 1N~eumann hat dann ein Verfahren ausgearbeitet, nach dem er diese gelatinierende S/~ure, die er als a-Nukleins/~ure bezeichnete, von anderen Nukleins/~uren trennen konnte. Er fand dabei, dab in dem nach seinem Verfahren gewonnenen Gemisch aul]er der genannten gelatinierenden S/~ure noeh zwei andere Sguren vorhanden seien, die er als b-Nukieins~ure und Nukleothymins~ture bezeicbnete. Verf. hat nun. die beiden Nukleins/iuren einer weiteren Untersuehung unterworfen. Er extrahierte zu diesem Zweck die zerkleinerten Thymusdrfisen mit verdiinnter Natronlauge kfirzere Zeit auf dem Wasserbade; das dadureh gewonnene Natronsalz der a-Nukleins~ure reinig~e er, wie fo]gt: 25 g der a-S/iure, die gut ge- reinigt ist und vor allem keine Biuret- und keine Chlorreaktion aufweisen darf, werden in 300--400 cem Waster gebracht und auf dem Wasserbade unter Umrfihren und Zusatz yon k]arer BaryumhydratlSsung so ]ange gelinde erw/irmt, his sieh alles auf- gelSst hat. Die Menge yon Barytwasser muB man so berechnen, dag nach erfolgter AuflSsung die Reaktion der LSsung neutral ist. So]lte dies nieht der Fall sein, so neutralisiert man genau mit Ess!gsgure. Nun versetzt man die heil~e neutrale L6sung 1nit einem nicht zu reichlichen Uberschut~ yon festem Baryumacetat, erhitzt noch etwa eine halbe Smnde auf dem Wasserbade unter Umrfihren und lgBt dram 12 Smnden stehen. Es scheidet sieh dabei eine gelatinSse F~dlung ab, die wiederholt mit Wasser ausgewaschen und mit Baryumaeetat behandelt wird. Darauf I/~Bt man die milchige Flfissigkeit bis auf ¢0 ° erkalten und f~llt das Baryumacetat durch Methylalkohol. Der Niedersehlag wird abfiltriert, ein paarmal mit Methyla]kohol ausgewaschen, dann behufs leiehterer Reinigung noehmaIs in warmem Wasser gelSst, wieder mit Methyl- alkohol gefgllt, der Niederschlag abfiltriert und mit Methyla]kohol so ]ange ausgewaschen, bis eine stark eingedampfte und wieder mit wenig Wasser aufgeuommene Probe yore Filtrat keine Tr/ibung mit Sehwefelsaure gibt. Zuletzt wird tier ~iedersehlag mit Ather ausgewasehen und bei gewShnlieher Temperatur im Exsikk~tor aufbewahrt. Die vereinigten Filtrate yon den BaryumacetatfaIlungen kSnnen, da die Ausf/~llung keine vo]lst~ndige ist, noch eine erhebliche Menge der a-S~ure liefern. - - Zur Darstellung der nicht gelatinierenden S~ure ~ werden 25 g der b-S/iure in neutrales Baryumsalz verwandelt und in der beschriebenen ~¥eise mit Baryumacetat gefallt. Naeh zwSlf- stfiDdigem Stehen wird die klare Flfissigkeit filtriert, das Filtrat mit Alkohol ausge- f~llt, der ~Niederschlag in 200--300 cem Wasser gelSst und nun das gauze Baryum- acetatverfahren so lange wiederholt, bis eine stark konzentrierte LSsung yon/?-nuklein- saurem Baryt bei dem Erhitzen mit einem UberschuB yon Baryumacetat und darauf fo]gendem zwSlfstfindigem Stehen gar keine F/~llung gibe. Ist das erreicht, so wird behufs g~inzlicher Reinigung zu der klaren Fliissigkeit so viel Methy]alkohol zuge- geben, daI~ nur eine kleine Fallung entsteht. Dieselbe wird filtriert, das Filtrat mit einem Ubersehu.~ yon Methylalkohol ausgef/tllt und der :Niedersehlag, wie bei der a-S~ure, Yon Baryumacetat befreit. Die erhaltenen ]~aryumsalze yon beiden Sauren sind weiBe, amorphe, sehr stark hygroskopische Pulver. Die freien S/iuren sind in kaltem Wasser unlSslich; sie unterscheiden s]ch haupts/iehlleh dadurch, dab a ein rein weiBes, fl dagegen ein rStliehes Pulver ist. Beim UbergieBen mit Wasser werden die Pulver in schleimige Massen verwandelt,- wobei ~ eine sehSn rote Farbe annimmt. Bei dauerndem Erhitzen mit viel ~Vasser wird diese rote Masse zun/ichst sehleimig und bildet dann eine rote LSsung; beim Neutralisieren der sauren LSsung verschwindet die rote Farbe sofort. Beide S/~uren bilden 15sliche Salze mit Alkalien und 15sliche neutrale Salze mit alka]ischen Erden; die basisehen Salze derselben, ebenso wie alle Salze der schweren M:etalle, sind in Wasser unlSslich. Der auffMlendste Unterschied in den Reaktionen tier beiden S/iuren besteht in dem Verhalten ihrer 15slichen Salze

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zu den Chloriden und Aeetaten alkatiseher Erden, welehe ebenso wie Baryumaeetat gelatinSse Ffillungen der a-nukleinsauren Salze hervorrufen. Die Analysen des Baryum- salzes der a-S~ure ergab die Formel Ba2C~IHToNI~O2sP 4, dana& liege sieh ffir die freie Sgure die Formel (C, alH7~N14OssP4) n aufstellen. Aus den Zahlen der Baryumsalze der fl-Siiure ergab sieh die Formel: BaaOg0Hj4tO61N,~TP10, mithin kann man als Formel fiir die freie fl-S/iure aufstellen: CgoH~ssO~1N27P10. Ma~ Miiller.

A. Jol les : U b e r m e i n e O x y d a t i o n s v e r s u e h e an p h y s o l o g i s e h w i e h t i g e n s t i e k s t o f f h a l t i g e n S u b s t a n z e n . (0ste~T. Chem.-Ztg. 1903, 6, 3 6 3 - - 3 6 5 . ) - Verf. wiederhott noehmals kurz die Ergebnisse seiner Arbeit fiber Oxydationsversuehe an Harnsfiure und EiweigkSrpern (Z. 1902, 5, 247), um darauf die yon P a n z e r gegen sein Verfahren erhobenen Einwande zu widerlegen (Z. 1904, 7, 23). Endlieh verweist er noch auf die Arbeit yon E. L a n z e r (Z. 1903, 6, 385), dessert Ergebnisse in analytiseher Hinsieht seine Angaben vollkommen bestiitigt Mtten.

~[ax 3[glle'r.

O. Kru m m aehe r : ~ ' b e r S e h w e f e l b e s t i m m u n g e n im L e i m n e b s t e i n ig en B e m e r k u n g e n fiber S e h ~ v e f e l b e s t i m m u n g e n mi t H i l f e der M a h l e r ' s e h e n Bombe . (Zeitsehm Biol. Ig0 t , INF] 27, 310--323.) ~ Als ¥erf. Sehwefelanalysen im Leim vornahm, stieg er auf Sehwierigkeiten. Mit Hilfe der in physiologisehen Laboratorien meist fibliehen Lieb ig ' sehen Methode, naeh weleher such K i r e h m a n n gearbeitet hatte, konnte Verf. keine fibereinstimmenden Zahlen erhalten. Verf. nahm daher die SehweMbestimmungen mit Hilfe der l~Iahler'sehen Bombe vor. Die Verbrennung mittels derselben ist jedoeh nur ausffihrbar, wenn die Substanz zu einer Pastille geformt ist.. Zu diesem Zweeke wurde der Leim mittels 96 Vol.-°/0-igen Alkohols seines Wassers beraubt und die dadureh sprade gewordene Masse im Marser zerstogen. Um die troekenen Teilehen mit der Pastillenpresse zu- sammenzupressen, wurde das Pulver einige Tage in einem Exsikkator fiber Wasser stehen gelassen, wonaeh es sieh gut und leieht formen lieg. Die Resultate bez/iglieh des Sehwefelgehaltes im k~ufliehen wie gereinigten Leim stimmten mit denen yon K i r e h m a n n naeh tier L i e b i g ' s e h e n Methode gewonnenen gut fiberein. Verf. vet- muter, dab er deshalb naeh der :L i e b i g ' sehen Methode keine guten Resultate erhalten babe, weil der von ihm benutzte Silbertiegel sehleeht besehaffen gewesen sel. Verf. hat nun weiter zu ergrfinden versueht, in weleher Verbindungsform der Sehwefel im Leim vorhandeu ist. Er kann vorkommen 1. als Sehwefel des Glutins, 2. Ms Sehwefel yon Beimengungen. Der Gehalt des Sehwefels in Form yon SehwefelsS~ure betrug im Mittel 0,36 °/o, in Form yon Sulfiten im MitteI 0,040/o in der Handelsgelatine. Sehwefel in Form von Chondroi~insehwefelsS~ure konnte nieht gefunden werden. Zum Sehtusse der Arbeit linden sieh noeh einige Bemerkungen des Verf. tiber Sehwefel- bestimmungen mit I-Iilfe der kalorimetrisehen Bombe. Das maganalytisehe Verfahren von L a n g b e i n (Zeitsehr. angew. Chemie 1900, 1227) zur Sehwefelsiiurebestimmung gibt naeh dem Verf. keine genauen Resultate. Max Miiller.

Th. Bo ko rny : P r o t o p l a s m a u n d E n z y m . ( P f l t i g e r ' s Arehiv 1903, 93, 605--640.) - - Verf., der bereits frtiher an der Hand der Literatur und eigener Ver- suehe gezeigt hatte, dab eine auffallende Ubereinstimmung in dem Verhalten des Protoplasmas und der Enzyme gegen seh/idliehe Einwirkungen (Gifte, hohe Temperatur u. s. w.) bestehe, hat, um diesem interessanten Parallelismus noeJa weiter naehzugehen, eine Anzahl Untersuehungen an Here ansgefiihrt und dabei namentlieh die Proto- plasmat~itigkeit genaner als bisher geprfift. Aus den interessanten Untersuehungen des Verf.'s ist zuniiehst folgendes hervorzuheben: Dureh zweit~gigen Aufenthalt in 5, 10 und 20 °/o-igem Alkohol wird das Assimilationsverm6gen der Here gesehiidigt oder vernlehtet, woraus ffir die praktisehe Anwendung der Hefe in der Bierbrauerei und

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anderen G~irungsindustrien folgt, da$ eine Vermehrung der Here nieht mehr erwartet werden darf, wenn der Atkohol auf eine gewisse HShe gestiegen ist, und dab eine Wegnahme stiekstoffhaltig'er und anderer Substanzen aas der vergfirenden Flfissigkeit dutch die I-Iefe nieht mebr erfolgen kann, wenn der Alkoholgehalt z. B. 5 °/o erreieht hat. Das G/irverm6gen der Here geht dutch absoluten Atkohol binnen 10 Minuten verloren. In 10 °/0-igem Alkohol wird die Garkraft der I-Iefe binnen 20 Tagen stark vermindert. In Gegenwarg yon 10--12 °/o Alkohol findet keine G/irung statt. Sehim- melpilze verm6gen noeh bei Gegenwart yon 20~/o Alkohol zu assimilieren und lebhaft zu waehsen. Das Enzym Invertin aber weieht in seinem Verhalten gegen Alkohol noch weir gegen das unempfindliehste ProtopIasma ab. Denn nieht einmat absoluter Alkohol verniehtet binnen 9 Woehen das InversionsvermSgen der Hefe gegen Saeeha- rose. Das G~irungsvermSgen der tIeafe wird dureh 0,5°/o-ige MilchsS.ure binnen vier Tagen nieht verniehtet, aber doeh bedeutend herabgesetzt, so dag in der ersten Zeit gar keine Gasentwiekelung bemerkbar ist. Spater kommt die geringe noeh vor- har~dene Aktivitgt der ,,Zymase" dutch sehwaehe Gasentwiekelung und tIefetrfibung der Fliissigkeig zur Geltung, weshalb aueh dieser S~iure gegeniiber Vorsleht in der Praxis nStig ist. I-Iefe, welehe 2d~ Stunden lang in 0,5 °/o-iger Butters/iure oder ga.r in 1 °/o-iger gewesen ist, hat noeh Ggrkraft. Hat die 1 °/o-ige Bugtersiiure abet 5 Tage lang eingewirkt, so ist die Gfirkraft auf immer gewiehen. Ahnlieh ist es mit der Batdr~ans/iure. Verf. gelangt zu nachstehenden SehluBfolgerungen: t. Die Assimi- lationst~itigkeit wie aueh die gesamten fibrigen Plasmafunktionen werden bei manehen PiIzen (Sehimmelpilzen) dureh Gegenwart yon 1 °/o einer starken Minerals/~ure nicht verhindert. 2. Die meisten Enzyme sind gegen so starke SS~ure nieht widerstands- ffihig. So wird dureh 1 °]o-ige Salzsfiure das Invertin binnen 2¢ Stunden gesehw/ieht. Die ,,Zymase" wird dadureh binnen '24 Stunden dauernd unwirksam ; ja sogar 1/~ o/o_ig e Sehwefelsiiure vernlehtet dieselben binnen 24 Stunden. 3. Aueh gegen Alkalien ist manehes Protoplasma weniger empfindtieh als die meisten Enzyme. So waehsen und assimilieren gewisse Bakterien bei Gegenwart yon 0,1°/0 Natron ungehindert weiter, w/ihrend z. :B. das Invertin der I-Iefe in einigen Tagen unwirksam wird, alas GSxver- mggen verloren geht. 4. Es gibt kein ffir das Protein seh/idliehes Mittd, welches nieht zugleieh aueh ffir die Enzyme seh/iAlieh ist, und umgekehrt. Sollte ein Enzym bei gew'Shnlieher Temperatur auffallend widerstandsfiihig sein, so kann man dutch gleich- zeitige Anwendung yon 30--35 o W/irme die sehiidliehe Wirkung des Giftes leieht dartun. 5. Die Seh/idliehkeit nimmt in jedem Falle mit der Konzentration des Giftes ab, nnd es 1O;/~t sieh sowohl beim Protoplasma als beim Enzym eine Konzentration finden, welehe nieht seh~tdigt. 6. Die ,,Zymase" steht dem Protoplasma am n/iehsten hinsiehttich des Widerstandes gegen seh/idliehe Einfl/isse. Die wirkliehe Entseheidung fiber Protoplasma- oder Enzymnatur kSnnte hier wie irmner nut dureh den Naehweis der bestimmten Organisation oder des Fehlens einer solehen herbeigeffihrt werden. Dazu besitzen wit aber kein Mittel. Das Erl6sehen der Funktion bei gewissen sehad- llehen Einwirkungen kann die Entseheidung tiber die Frage, ob ,,Protoplasma oder Enzym" nieht bringen. Die L6sliehkeit in Wasser sprieht gegen die Protoplasmanatm; da das Protoplasma naeh den bisherigen Beobachmngen nie eine wirkliehe L6sung darzustetlen seheint. Doeh ist aueh bei einer LSsung, wenn dieselbe eine ,,mieellare" ist, Organisation, d. i. bestimmte spezifisehe Aneinanderreihung der Molekiile, m6glieh.

Maz Miiller.

SigvM Sehmidt-Nielsen: Das e h e m i s e h e W e r k z e u g d e r Ze l l e . (Upsala 1/~karef6renings F5rhandl. 1903, 8; Chem.-Ztg. 1903, 27, Rep. 2 5 4 - - 2 5 5 . ) - Die yon H o f m e i s t e r vertretene Auffassung, wonaeh versehiedene gleiehzeitig auftretende Enzyme in einer Zelle dureh kolloidale Wfmde getrennt sein sollen, lfigt sieh nur sehwierig mit der Ansieht vom strSmenden Protoplasma in Ubereinstimmung bringen. Verf. nimmt an, dab jede Zelle nur einen enzymatdsehen Prozeg zur Zeit ausfiihrt.

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8. Band. I 25. Juli 1904.J 1~ eferate. -- Allg. Bes~and~. d. Nahr.- u. Genufimittel, 151

In einer Leberzelle z. B. braueht glei.ehzeitig nur ein Enzym als t/trig angenommen zu werden; allmfihlieh wird dieses durch die Anh{iufung yon gebildeten Reaktions- produkten unwirksam werden, aber die physikalisehen Verhgfltnisse gfinstig ffir die Aktivierung eines zweiten Enzyms; wenn aueh dieses naeh einiger Zeit unwirksam wird, werden der Reihe naeh andere Enzyme in Wirksamkeit gerufen. Inzwisehen wird das zuerst gebildete l~eaktionsprodukt forttransportlert seth, und das erste Enzym kann wieder in Wirksmnkeit treten. In dieser Weise wird eine und dieselbe Zelle mit bestimmten Zeitintervallen s/imtliehe fiir sie eigentfimliehe Enzymierungen aus- ffihren kTnnen. In einem einheitlieh gebauten Organe, wie der Leber, kann man somit die Arbeit mit der Fortpfianzung ether Wellenbew%'ung" dureh ein festes Sub- st rat vergteiehen. Obgleieh alle Molekeln dieselben Phasen durehtaufen, befindet sieh nur eine geringe Anzahl yon Molekeln gle~ehzeitig in demselben Sehwingungszustande; so werden z. B. in der Leber nur gewisse Zellen, gleiehzeitig mit der gleiehen Arbeit besehfiftig't, im gleiehen Enzymierungszustande rein. H. Will.

A. K a n i t z : E i n e B e m e r k u l l g zu t t e r r n E. W e i n l a n d ' s U n t e r - s u e h u n g : , ,Uber A n t i f e r m e n t e II". (Zeitschr. :Biol. 1904, [NF] 27, 117--118). - - W e i n l a n d hatte in seiner Arbeit fiber Antifermente (Z. 1903, 6, 747) die Be- obaehtung beschrieben, dag dieselben nnwirksam werden durch grSgere Konzentrationen an Salzs/iure (fiber 0,2 ~/o), jedoch ,:on grSgezer Konzentration der AlkalilSsungen nicht beeinflugt werden. In den Versuchen verlor das Antitrypsin seine Wirksamkeit nieht, wenn man anstatt einer 0,40/o-igen Sod'~15sung eine solche yon 1 °/o verwendete. W e i n l a n d folgerte daraus, dal3 die antitryptische Wirksamkeit der LSsung durch Zunahme des Alkaligehalts tier L/Ssung unbeeinfluBt bleibt. Gegen diese Folgerung wendet rich mm Verf., da er dieselbe air nicht bewiesen h/ilt, denn der Unterschied in der Alkalinit£t einer 0,4 °/o-igen und 1 °/o-igen SodalSsung set nicht so bedeutend, um daraus Folgerungen ziehell zu kSnnen. Die Menge des in der SodalSsnng ge- bildeten Natriumhydroxyds oder richtiger gesagt, die damit proportionale Konzentration der I tydroxyl-Ione~ sei das Ma8 der Alkalinit/tt. Danaeh warden die yon We t n- 1 a n d verwendeten SodalSsungen einer 0,0276 bezw. 0,0174 °/o-igen Natriumhydroxyd- lTsungen entspreehen. Der Unterschied in der Atkalinit/i~ ist mithin ein so geringer, dag die l°/0-ige SodalTsung auf das Antitrypsin kaum einen grSgeren EinfluB aus- fiben kann, als die 0,4°/0-ige. Die Frage, ob starker alkalisehe LSsungen die Wir- kung des Antitrypsins aufheben, lfigt sieh nur dadureh beantworten, dag man die Ver- suehe in L6sungen ether starken Base, z. B. Natrium- oder Baryumhydroxyd dureh- fiihrt, wobei allerdings der Umstand, dab das Trypsin selbst das Optimum seiner Wirksamkeit in sehwaeh alkaliseher LTsung (nieht fiber 1/70Mol. ttydroxyl.-Ionen im Liter) ausfibt, die experimentelle Kontrolle der Frage ersehweren kann.

Max Mgller.

E. W e i n l a n d : Zu der B e m e r k u n o - yon H e r r n A r i s t i d e s K a n i t z , b e t r e f f e n d m e i n e U n t e r s u e h u n g : , , ~ b e r A n t i f e r m e n t e I I" . (Zeitschr. Biol. 1904, [NF] 27, 119--120.) - - Auf die im vorstehenden Referat mitgeteilten Ein- w/inde yon A. K a n i t z erwidert Verf., dab er seine Versuche in I-Iinblick auf die innerhalb des tebenden Organismus verwirklichten Verhfi.ltnisse angestellt habe und deshalb kein Interesse daran hatte, die Wirkung hSherer Saute- bezw. Alkaligrade als die yon ihm untersuchten zu verfolgen, da nur innerhedb dieser GrSgen ein vergndertes Verhalten der antitryptischen Substanz ffir die Vorgfinge im K6rper eine Bedeutung gehabt h/itte. Wie iibrigens V e r n o n nachgewiesen habe (Journ. of Physiol. 1900/01, 26, 405) sch/~digt ein hSherer Gehalt der LSsung an Natriumkarbonat das Trypsin (gemessen in seiner ~Virkung auf Fibrin) aul3erordentlich. Endlieh set noeh zu be- denken, dab geringe Schwankungen in tier Alkalinitiit eines Gewebes far die ehemi-

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schen Prozesse, die sich in diesem abspielen, yon sehr groBem Einflu$ sein kSnnen. Deshalb h/ilt Verf. die yon ihm gew/ihlte Versuchsanordnung ffir durchaus bereehtigt.

Max 3liiller.

A. Kanitz: E r w i d e r u n g an t t e r r n Dr. E r n s t W e i n l a n d . (Zeitschr. Biol. 1904, [NF] 27, 346--347.) - - Auf die Entgegnung you W e i n l a n d erwidert Verf., dab ersterer kaum die Absicht gehabt haben kSnne, nur solehe VerhS~ltnisse zu studieren, welehe ,,innerhalb des lebenden Organismus verwirklieht" sind, da er sonst keine Versuehe fiber das Verhalten des Antipepsins in etwa 0,55--0,6 °/0-iger Salz- s/~ure angestellt h~tte, denn eine so hohe Konzentration an Wasserstoffionen diirfte wohl in keinem lebenden Organismus vorkonnuen. Aul3erdem mfisse er nochmals beanstanden, daf~ W e i n l a n d seine Versuche unter Verwendung yon Soda zur Her- vorrufung der Alkaliniffit angestellt habe, anstatt ffir diesen Zweck Baryt- oder :Natron- lauge zu verwenden. Max ,Miiller.

Ernst Weinland: Z u de r E r w i d e r u n g des t t e r r n Dr. A r i s t i d e s K a n i t z . (Zeitschr. Biol. 1904, [NF] 27, 348--351.) - - Verf. wiederholt nochmals, da~ es sich bei seinen Versuchen tatsi[chlich bei der vorliegenden Frage nur mn Verh/~ltnisse innerhalb des lebenden Organismus gehande]t habe. Betreffs des ersten Einwandes habe er zu erwidern, daB im Magen lebender Organismen liingst h5here S/turegrade als 0,55--0,66 °/o Salzsiture nachgewiesen worden seien. Verf. verteidigt dann nochmals die zur Erzeugung der Alkalinit~t verwendete Soda und sueht die von K a n i t z dagegen erhobenen Einwande zu zerstreuen. Maz Mi~ller.

F. K. Kr i ige r : U b e r d e n E i n f l u B de r C h l o r i d e der A l k a l i e n u n d E r d a l k a l i e n a u f die q u a n t i t a t i v e W i r k u n g d e s P e p s i n s . (RusskiWratsch 1903, 2, 1475.) - - Verf. verwandte zmn Verdauungsgemisch kiiufliches EiereiweiB, welches dialysiert, und Pepsin-Wit te , das wegen seines geringen Gehaltes an Salzen nicht dialysiert wurde. Zu den Verdauungsg'emischen wurden gleiche Mengen nor- maler LSsungen der zu untersuchenden Salze hinzugeffigt. Die verdauende Wirkung des Pepsins wurde nach der unverdaut gebliebenen Menge des Eiweifges, die direkt bestimmt wurde, bemessen. Auf Grund seiner Versuche kommt Verf. zu dem Schlusse, dab die Chloride der Alkalien und Erdalkalien die verdauende Wirkung des Pepsins herabsetzen und zwar iiquivalente Mengen in gleichem Mage. A. Rammul.

Eugen Simacek: U b e r d ie a n a 6 r o b e A t m u n g des P a n k r e a s und d i e I s o l i e r u n g e i n e s g l y k o l y t i s c h e n E n z y m s a u s d e m s e l b e n . (Centralbl. Physiol. 1903, 17, 3--8.) - - In vorliegender Arbeit hat Verf. die Frage zu lSsen versueht, ob Pankreas ein Glykose spaltendes, Alkohol und Kohlensiiure bildendes Enzym liefert. Gearbeitet wurde naeh dem yon S t o k l a s a abge/inderten B u c h n e r - A l b e r t ' s c h e n Verfahren (Centralbl. Physiol. 1902, 16, 652) mit grogen 1Vfengen ,(1--3 kg) Pankreas. Aus den Versuchen geht hervor, da~ die Frage nach dem ¥orhandensein eines die Glykose in Alkohol und Kohlendioxyd spaltenden Enzyms im Pankreas zu bejahen ist, und dab die Spaltung in dem bei der alkoholischen Giirung zwisehen Kohlendioxyd und Alkohol festgestellten normalen Verhiiltnissen zu ,erfolgen scheint. Die Reindarstellung des Enzyms ist dem Verf. bisher nicht ge- lungen, wird jedoeh von ihm fiir spfiter in Aussieht gestellt. Maz Mi~ller.

A. Bach und R. {~hodat: U n t e r s u c h u n g e n f i be r d ie R o l l e d e r P e r - o x y d e in d e r C h e m i e de r l e b e n d e n Z e l l e . VI. U b e r K a t a l a s e . (Ber. Deutsch. chem. Gesellsch. 1903, 86, 1756--1761.) - - Zwischen der Peroxydase und der Xatalase, welehe in fast alien Anteilen des Tier- und PflanzenkSrpers gleichzeitig vorkommen, besteht ein scheinbarer Antagonismus, indem erstere Itydroxyd aktiviert, w/ihrend letztere dasselbe unter Entwickelung yon inertem Sauerstoff sehr rasch und

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v511ig zersetzt. L 5 w glaubt in Hinblick auf die augerordentliche T~tigkeit dieses Enzyms dam tIydroperoxyd jede weitere physiologische Bedeutung abspreehen zu mfissen. Er hat jedoch die gleiehzeitige Einwirknng yon Peroxydase and Katalase gegen substituierte Hydroperoxyde nicht ermittelt. Verff. suchten (]as Verhalten der Katalase gegen substituierte Hydroperoxyde einerseits and gegen Hydroperoxyde in Gegen- wart von Peroxydase andererseits festzustellen. Die Kataiase wurde aus Reinkulturen yon Sterigmatoeystis nigra dargestellt. Aus den Versaehen geht hervor, dag die Par- oxyde and die Katalase gleiehzeitig vorkommen und fungieren kSnnen, ohne dal3 sic sieh bei der Ausiibung ihrer spezifisehen Funktionen gegenseitig stSren. Auf sub- stituier~e Hydroperoxyde, welehe dutch die Peroxydase aktNiert werden, ist die Katalase. fiberhaupt ohne Einwirkung. Was das Hydroperoxyd betrifft, so wird bei der gleieh- zeitigen Einwirkung yon Peroxydase und Kamlase nur derjenige Anteil des Peroxyds dureh Ietzt~re unter Sauerstoffentwiekelung zersetzt, weleher dureh erstere fiir Oxyda- tionszweeke nieht in Ansprueh genommen wird. Andererseits wird Katatase dutch Gemenge yon Peroxydase and Hydroperoxyd nieht mehr gesehgdigt als dureh Hydro- peroxyd allein. Die KatMase ist mit der ]~eduktase nieht identiseh. I t . g~ill.

N. Sieber: E i n w i r k u n g d e r O ~ : y d a t i o n s e n z y m e a u f K o h l e n h y d r a t e . (Zeitsehr. physiol. Chem. 1903, 39, 484--512.) - - Verf. hat die Oxydationsenzyme, bezw. Oxydasen einerseits aus Kalbs-, Sehafs-, Hunde- und Pferdeblntplasmafibrin, andererseits aus Kalbs- und Hundemilz dargestellt. Die verwendeten Fibrinsorten waren versehiedener tIerknnft, 1. yon normalen Tieren (Hund, Sehaf, Pferd and Kalb), 2. yon immunisierten Tieren nnd zwar haup~s/iehlich yon gegen Diphtheric, Strepto- kokken, Staphylokokken, sowie Bubonenpest immunisierten Pferden. Es warden drei Enzyme: 1. wasserlSsliehe, 2. in Neutralsdzen 15sliehe und 3. in Wasser und Alkohol 15sliehe Oxydationsenzyme erhalten. In erster Linie suehte Verf. das Verhalten der Oxydationsenzyme gegen Monosaeeharide, bezw. Hex'osen festzustellen. Sehon die ersten Versuehe ergaben, dab die in Rede stehenden Enzyme die Fa,higkeit, ver- sehiedene Zuckerarten in neutraler Reaktion zu oxydieren, in sehr ausgiebiger Weise besitzen. Verf. kommt zu folgenden Ergebnissen: 1. Die aus dem Blutplasmafibrin, welches, wie bekannt, im stande ist, Fermente meehaniseh einzusehliegen oder zu fixieren, dargestellten drei oxydierenden Enzyme fiben auf die untersuehten Mono- saeeharide eine oxydierende "Wirkung aus. Gleiehe Wirkung auf Zuekerstoffe besitzt aueh das hi Neutralsalzen 15sliche Oxydationsenzym aus normaler KMbs- und tIunde- milz, die sogenannte Globulinoxydase von A b e l o u s and B i a r n ~ s . 2. Di- und Polysaeeharide werden ebenfMls durch die genannten drei Enzyme angegriffen. Auf Saecharose wirken sic weniger energiseh und nieht in gleiehem Mate Bin. Gegen Polysaeeharide, speziell gegen St~irke, erwies sieh das wasserlSsliehe oxydierende Enzym am wirksamsten. 3. Nieht nut die aus dem TierkSrper stammenden OKTdationse~zyme sind im stande, die Zersetzung der Kohlenhydrate bezw. des Zuekers zu bewirken, sondem die gleiehe Wirkung kommt aueh den pflanzliehen Oxydationsenzymen zu; so sind wfisserige Auszfige versehiedener Pflanzen bezw. Pilze im stande, ebenfalls sehr energiseh den Traubenzueker im Laufe von wenigen Stunden zu zersetzen. ~. Die drei Oxydationsenzyme, welehe mit Leiehtigkeit die Monosaeeharide angrelfen und zer- setzen, sind nieht im stands, so leieht oxydable Substanzen, wie die Salieyl-, Benz- and Formaldehyde zu den entspreehenden Sguren, der Salieyl-, Benzoe- and Ameisen- sS~ure, zu oxydieren, sondern wirken anf sic nach einer ganz anderen Art und vieI tiefgreifender ein, indem sic diesetben in Farbstoffe umwandeln. M a z M, gller.

M. lIMpern: f i b e r d e n E i n f l u g des a u t o l y t i s e h e n F e r m e n t e s a u f d i e P a n k r e a s v e r d a u u n g . (Zeitsehr. physiol. Chem. 1903, 89, 377--389.) Sowohl dutch das Trypsin des Pankreas, als aaeh dureh das autolytisehe Ferment der Organe erleidet das Eiweigmolektil eine tiefgehende Spaltung. Yerf. hat nun ge-

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pr~ft, wie sieh die \Virkung tier Enzyme auf da,s EiweiB gestaltet, wenu sie beide gleiehzeitig auf dasselbe einwirken. Als Ausgangsmaterial benutzteVerf, fris&e Kalbs- leber. Die Leber wurde fein gehaekt, mit Chloroformwasser versetzt und der Auto- digestion bezw. der Pankreasverdauung unterzogen. Das pankreatische Ferment wurde in der Form yon Pankreaspulver angewandt. Es wurden jedesmal drei Versuehe an- gestellt, yon denen der eine als Hauptversueh, die beiden anderen als Kontrollver- suehe dienen sollten; zungehst ein gewShnlieher autolytis&er Versueh, dann ein gleieher Versueh mit Zusatz yon Pankreaspulver (Hauptversueh) und ein Pankreasverdauungs- versueh. ]I1 den gewonnenen Versuehsfltissigkeiten win°de der Geba.It an Gesamtstiek- stoff und an durch Phosphorwolframsiiure nieht f~.llbarem Stiekstoff naeh K j e l d a h l bestimmt. Die gersuche ergaben, daf~ bet Ber~ieksiehtlgung der Gesamtstickstoffmenge in alien F~llen dureh Autolyse und Pankreasverdauung viel mehr Stickstoff in LSsung gebraeht wurde, als in den beiden Kontrollversuehen. Ma~ Miiller.

I le inr ieh Zikes: U b e r d ie E i n w i r k u n g des S o n n e n l i e h t e s a u f T r a u b e n z u e k e r (Dex t ro se ) . (Mitteil. der 5sterr. Vers.-Stat. f. l~rauerei u. Mglzerei in Wieu 1903, 11, 10--12.) - - Im Jahre 1896 machte D u e l ~ u x die Beob- aehtung, dafg Traubenzueker in steriler verdiinnter Atzkali- oder Atznatronl6sung im Sonnenlieht langsam in Alkohol und Kohlens~ure zerfallt. Bd Gegenwart von Bawt bleibt der Zerfall des Traubenzuckermolekiils bei der Bildtmg yon Miichs~iure stehen. Verf. ist dieser Frage gleichfalls niiher getreten. Es wurden 4 Flasehen, die durch Glasst6psel hermetiseh verschlossen werden konnten, mit 10°/o-iger Traubenzucker- 15sung beschickt. In der ersten Flasche wurde )[tzkali zu 5°/0, in der zweiten zu 10°/0, in der dritten und vierten J~tzbaryt zu je 5 °/o gel6st. Die sterilisierten Flasehen wurden den Sonnenstrahlen wghrend der Sommer 1900/1902 ausgesetzt. Am Schlu~ des zweiten Sommers hatte sich der Inhalt sgmtlieher Flaschen durch Ituminsub- stanzen dunkler gefiirbt, wobei den Boden ein sehlierenf6rmig aufwirbelbares Sediment bedeckte. Der Geruch des tnhaltes war angenehm atheriseh; letzterer erwies sieh als steril. Bet den mit Baryt versetzten DextroselSsungen gelang es, eine geringe Menge Milchsaure naehzuweisen, bet den iibrigen nieht. Die Destillate gaben deutliche Jodo- formreaktion; mit ammoniakalischer SilberlSsung trat eine Reduktion in Form eines Silberspiegels ein. ~ach diesen Reaktionserscheinungen diirfte daher bd den einge- haltenen Konzentrationsverhiiltnissen, abweiehend yon D u e 1 a u x' Angaben, aueh durch I-Iydroxyde der alka]ischen Erden aus DextrinlSsungen unter Mitwirkung des Sonnen- lichtes ein weiterer Abbau als bis zur Milehsaure erfolgen. Die gemaehten Beobach- tungen ergeben vorli~ufig nur ein orientierendes Resultat. I t . Will.

L4o Vignon: L S s l i c h e C e l l u l o s e . (Compt. rend. 190;~, 136, 9 6 9 - - 9 7 0 . ) - Bet der Einwirkung yon starker Kalilauge auf Oxyeeltulose, welehe mit ttilfe von Kaliumchlorat und Sa]zsgure aus Cellulose dargestellt worden war, werden etwa 60 °/o der Cellulose regeneriert und 8--10°/0 yon der Oxyeellulose an lSslieher Cellulose gebildet. Die letztere kann aus der alkalisehen LSsung durch Zuftigen yon Salz- siiure oder Chloriden ausgefgllt werden und bildet ein weilaes amorphes, 3,50/0 Wasser enthaltendes Pulver, das sehr wenig in kaltem, etwas leichter in heil~em Wasser, leicht 15slieh in Alkalilaugen und unl6slieh in organisehen LSsungsmitteln ist. Die Substanz zeigt die Zusammensetzung tier Cellulose, unterscheidet sich von dieser aber durch die Verbrennungswiirme und die Fghigkeit, Furfurol zu bilden. Sie reduziert F e h l i n g ' s c h e LSsung und fSrbt sieh mit dem S c h i f f ' s c h e n Reagens rosa. A. I:tebebrand.

Ern~hrungslehre. H. Ascoli und L. ViganS: Z u r K e n n t n i s de r R e s o r p t i o n d e r E i -

w e i B k S r p e r . (Zeitsehr. physiol. Chem. i903, 39, 283--304.) - - Aus den Vet-