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o-1.Band. ] Re ferate. -- Allg. BestsndL d. Nahr.- u. GenufimitteL 295 l. Miirz 1911,J Bemerkung zu dem Aufsatz von F. Netolitzky ,,[Tber das Vor- kommen yon Krystallsandzellen im Kaffee" ~). Von Reglerungsrat Dr. T. F. Hanausek in Krems a. d. Donau. [Eingegangen am 21~ _~ebruar 1911.] Das ¥orkommen yon Catciumoxalat in Frucht und Samen des Kaffeebaumes ist eine sehon seit l'~ngerem bekannte Tatsache und yon mir auch entwickelungsgeschichtlich nachgewiesen worden. In verschiedenen Jahrgiingen der Heger'schen Zeitsehrift flit ~ahrungsmittel-Untersuchung, l:Iygiene und Warenkunde (Wien) habe ich fiber die gesamte Entwiekelungsgeschichte des Kaffees 2) ziemlich eingehende Untersuchungen verSffentlieht und hierbei selbstredeud auch das reichliche Vorkommen des Calcium- ~)xalats festzustellen Gelegenheit gehabt. Schon im Gewebe des Fruchtknotens ffihren einzelne Zellen dieses Salz in Fomn yon Krystallsand. Der Gehalt an demselben steigt w~thrend der Fruchtrelfe allm~ihlich an, es kommt sogar, wenn auch selten, zur Bildung yon kurzprismatischen Krysmllen; ,,die grSl~te Anh~iufung dieser Krystall- sandzellen finder sich .... in den Parenchymgeweben vor, welche die nur mehr lose Vereinigung mit dem Endokarp bewerkstelligen" (1891, 191). -- Bezfiglich des Vorkommens yon Calciumoxalat in der S a m e n s c h a 1 e sei bemerkt, daI~ schon ~n den einen Mon at alten Anlagen das Integument in seinen vier inneren Zell- reihen den Krystallsand enth~lt (1983, 87 u. :Fig. 2), der dann auch in den weiteren Entwickelungsphasen der Samenhaut erhalten bleibt. Es ]st daher nichts Auffi~lliges, wenn wir das Calciumoxalat auch in der nahezu ausgereiften Samenhaut auffinden kSnnen. Abet aueh das Endosperm selbst speichert w~hrend seiner Ent- wickelung das Salz auf. In dem Keimniihrgewebe eines etwa einen Monat alten Ovulums (1895, 295--296) ,,treten auch zahlreiehe, weder dureh abweichende Gr5i~e, noch dutch eine besondere Gestal~ ausgezeichnete Behiilter yon Calciumoxalatsand auf". Bei der Reife versehwindet das Caleiumoxalat aber wieder und in der reifen Bohne scheint es niemals enthalten zu sein. ~) Diese Zeitschrift 1910, 20, 221. ~) 1890: Die Bltite; 1891: Entwickelnngsgeschich~e des Perikarps; 1893: Entwickelungs- geschich~e der Samenschale; 1895: Eniwickelungsgeschichie des Endosperms und des Keimes. Referate. Allgemeine Bestandteile der Nahrungs- und Genul~mittel. C. Neuberg: Verschiedenes fiber Zuckerarten. (Zeitschr. Ver. Deut, sch. Zuckerind. 1910, 47~ 583--630.) -- Nach dem Verfahren des Verf.s, die S~uren der Kohlenhydrate der Etektrolyse zu unterwerfen, wobei sie unter Abspaltung yon Kohten- s~iure und Wasserstoff in den um ein Kohlenstoffatom iirmeren Zucker fibergehen, konnte bereits (Biochem. Zeitschr. 1908, 7~ 527) der Abbau sukzessive yon der Glykohepton- s~iure his zum Formaldehyd durchgefiihrt werden. I-Iier wird berichtet fiber die Elek- trolyse der d-Galaetons~ure, der d-LErythrons~ure, der d-l-Glycerinsiiure und der Glykolsiiure, die d-Lyxose, d-l-Glycerinaldehyd, Glykolaldehyd und Formaldehyd lieferten. Welter wird gezeigt, dab die Aminoderlvate der Zucker (verwendet wurden die isomeren Aminoderivate der Glycerins~ure, das Serin und Isoserin) und die Sauren der Disaeeharide (Melibions~ure) sich in gleicher Weise abbauen lassen; aus den Oxaminosiiuren entsteht Glykolaldehyd bezw. Aminoacetaldehyd, aus der MelibionsSure

Allgemeine Bestandteile der Nahrungs- und Genußmittel

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Page 1: Allgemeine Bestandteile der Nahrungs- und Genußmittel

o-1. Band. ] Re ferate. - - Allg. BestsndL d. Nahr.- u. GenufimitteL 295 l . Miirz 1911,J

Bemerkung zu dem Aufsatz von F. N e t o l i t z k y ,,[Tber das Vor- kommen yon Krystallsandzellen im Kaffee" ~).

Von Reglerungsrat Dr. T. F. H a n a u s e k in Krems a. d. Donau.

[Eingegangen am 21~ _~ebruar 1911.]

Das ¥orkommen yon Catciumoxalat in Frucht und Samen des Kaffeebaumes ist eine sehon seit l'~ngerem bekannte Tatsache und yon mir auch entwickelungsgeschichtlich nachgewiesen worden. In verschiedenen Jahrgiingen der H e g e r ' s c h e n Zeitsehrift flit ~ahrungsmittel-Untersuchung, l:Iygiene und Warenkunde (Wien) habe ich fiber die gesamte Entwiekelungsgeschichte des Kaffees 2) ziemlich eingehende Untersuchungen verSffentlieht und hierbei selbstredeud auch das reichliche Vorkommen des Calcium- ~)xalats festzustellen Gelegenheit gehabt. Schon im Gewebe des Fruchtknotens ffihren einzelne Zellen dieses Salz in Fomn yon Krystallsand. Der Gehalt an demselben steigt w~thrend der Fruchtrelfe allm~ihlich an, es kommt sogar, wenn auch selten, zur Bildung yon kurzprismatischen Krysmllen; ,,die grSl~te Anh~iufung dieser Krystall- sandzellen finder sich . . . . in den Parenchymgeweben vor, welche die nur mehr lose Vereinigung mit dem Endokarp bewerkstelligen" (1891, 191). - - Bezfiglich des Vorkommens yon Calciumoxalat in der S a m e n s c h a 1 e sei bemerkt, daI~ schon ~n den e i n e n Mon a t alten Anlagen das Integument in seinen vier inneren Zell- reihen den Krystallsand enth~lt (1983, 87 u. :Fig. 2), der dann auch in den weiteren Entwickelungsphasen der Samenhaut erhalten bleibt. Es ]st daher nichts Auffi~lliges, wenn wir das Calciumoxalat auch in der nahezu ausgereiften Samenhaut auffinden kSnnen. Abet aueh das E n d o s p e r m selbst speichert w~hrend seiner Ent- wickelung das Salz auf. In dem Keimniihrgewebe eines etwa einen Monat alten Ovulums (1895, 295--296) ,,treten auch zahlreiehe, weder dureh abweichende Gr5i~e, noch dutch eine besondere Gestal~ ausgezeichnete Behiilter yon Calciumoxalatsand auf". Bei der Reife versehwindet das Caleiumoxalat aber wieder und in der reifen Bohne scheint es niemals enthalten zu sein.

~) Diese Zeitschrift 1910, 20, 221. ~) 1890: Die Bltite; 1891: Entwickelnngsgeschich~e des Perikarps; 1893: Entwickelungs-

geschich~e der Samenschale; 1895: Eniwickelungsgeschichie des Endosperms und des Keimes.

R e f e r a t e . Allgemeine Bestandteile der Nahrungs- und Genul~mittel. C. Neube rg : V e r s c h i e d e n e s f ibe r Z u c k e r a r t e n . (Zeitschr. Ver. Deut, sch.

Zuckerind. 1910, 47~ 583--630.) - - Nach dem Verfahren des Verf.s, die S~uren der Kohlenhydrate der Etektrolyse zu unterwerfen, wobei sie unter Abspaltung yon Kohten- s~iure und Wasserstoff in den um ein Kohlenstoffatom iirmeren Zucker fibergehen, konnte bereits (Biochem. Zeitschr. 1908, 7~ 527) der Abbau sukzessive yon der Glykohepton- s~iure his zum Formaldehyd durchgefiihrt werden. I-Iier wird berichtet fiber die E l e k - t r o l y s e der d-Galaetons~ure, der d-LErythrons~ure, der d-l-Glycerinsiiure und der Glykolsiiure, die d-Lyxose, d-l-Glycerinaldehyd, Glykolaldehyd und Formaldehyd lieferten. Welter wird gezeigt, dab die Aminoderlvate der Zucker (verwendet wurden die isomeren Aminoderivate der Glycerins~ure, das Serin und Isoserin) und die Sauren der Disaeeharide (Melibions~ure) sich in gleicher Weise abbauen lassen; aus den Oxaminosiiuren entsteht Glykolaldehyd bezw. Aminoacetaldehyd, aus der MelibionsSure

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[Zoi~chr. 12. Unt~ersuclmng 296 l{eferate. -- Allg. Bes~andt. d. Nahr.- u. (/enufimitte]. [d. Nahr.- u. (~enut~rait~el.

ein C11-Zucker, der Fehling'sche L5sung reduzierte, und die To l l ens ' s chen Pentosen- reaktionen gab. - - Unter den O x y d a t i o n s p r o d u k t e n des E r y t h r i ~ s ist eine Carbonyldiure nachzuweisen : bei Behandlung des Meso-Erythrits mit Salpetersiiure tritt neben d-l-Erythrons~iure eine Aldehyd- oder Ketosiit/re yon der Zusammensetzung C~H~O 5 ,,Oxyerythronsiiure" auf. Ihre Bildung entspricht der gleichzeitigen Entstehung von G]yoxalsiiure und Essigs~ure bei der Oxydation des J~thylalkohols mit Salpeter- s~iure, lgach Abscheidung dieser Carbonyls~iure konnte die d-l-Erythrons~ure als krystallisierendes Caleiumsalz isoliert werden. Die Oxyerythronsiiure gibt nicht die T o l l e n s'schen Farbenreaktionen und entwickelt auch beim treckenen Erhitzen kein Furfurol; mi~ ~aphthoresorzin und Salzs~ure liefert sie einen in _~ther mit blauvioletter Farbe 15stichen Farbstoff. - - Bei der Elektrolyse der d-Glykur0ns~iure entsteht eine Substanz yon den Eigenschahen eines Dialdehyds, die Abtrennung dieses KSrloers yon unver~inderter Glykurons~iure gelang iedoch nicht. Ein einfaches Verfahren zur D a r s t e l l u n g y o n G l y k u r o n s i ~ u r e wnrde gefunden dureh Verfiitterung vol~ Menthol an Kaninchen. Der Harn wird mit Schwefels~ure anges~inert und mit 1/~ seines Vohmens _~ther und I/s Alkohol ausgeschiittelt. Der J~therauszug wird mit Ammeniak alkaliseh gemacht und der Ather abdesti]liert. Der krystallisierte Riick- stand yon mentho]glykuronsaurem Ammonium wird in heil~em Wasser gel5st, mit B]ei- essig gef~llt, der l~iederschlag mit SchwefeIwasserstoff zerlegt. Aus dem Filtrat kry- stallisiert nach dem Eindampfen reine Mentholglykuronsiiure aus, die durch Koeher~ mit verdiinnter Schwefels~iure leicht gespalten werden kann. - - In der Erwartung, dal~ Emulsin in iihnlicher Weise auf die S t a c h y o s e einwirken werde wie auf Raf- finose (Z. ]907, 14~ 654), sodal~ es gel/inge, dutch Abspaltung yon 1 oder 2 Mole- kiilen Galactose die Stachyose in Raffinose oder Saccharose zu verwandeIn, wurde die Wirkung des Emulsins auf Stachyose untersucht. Diese Erwartung erffillte sieh nicht; Emulsin zerlegt zwar Staehyose langsam, aber oEenbar in anderer Weise, da es nicht gelang, d-Galaetose unter den Spaltungsprodukten nachzuweisen. Hefen- maltase und Kefirlactase wirken ebenfalls auf die Stachyose, abet es wird wie bei schw~ch hydrolysierenden chemischen Agenzien (Essigsaure) unter Abspaltung des Fruchtzuckerrestes die Mann otrm.e T a n r e t s erzeugt. - - S a c c a r o s e p h o s p h o r - s i iure erh/ilt man, wenn man zu einer eisgek/ihlten Saccharosel5sung, in der Atzkalk enthalten ist, tropfenweise ein Gemiseh yon Phosphoroxychlorld mit reinem Chloro- form ftigt; Saccharose und -~_tzkalk mfissen in geringem Ubersehul~ vorhanden sein. In die Flfissigkeit leitet man dann Kohlens~iare ein, filtriert and dampft ein; welter sich auseheidendes Calciumcarbonat und die iibrigen anorganischen Salze werden dutch mehrfaehes LSsen in Wasser, Filtrieren, Eintropfen in Alkohol entfernt. Das ge- troeknete Kalksalz der Saceharosephosphors~iure (Cl~H~lOt4FCa) bildet ein weit3es, hftbestiindiges Pulver, das in Wasser sehr leicht 15slieh ist. Die LSsung gibt keinen l~iederschlag mit Silber-, Kupfer- und anderen Schwermetallsalzen, aueh Bleizucker unct Bleiessig ~iillen nicht, wohl aber Bleiessig und Ammoniak. Mit Magnesiamischung und mit Ammoniummolybdat entstehen erst nach dem Erhitzen in mineralsaurer L5- sung" l~iederschliige. Die LSsung ist nicht giirungsf/ihig. - - Dal~ in der l~atur I~ber- giinge yon den Kohlenhydraten zu eyclischen Yerbindungen und yon diesen zu den Zuckerarten stattflnden, wie vielfach angenommen wird, konnte durch Versuche noch nieht sichergestellt werden, lJber die Bildung yon Furfurol aus Inosit hat Verf. bereits frtiher (Biochem. Zeitschr. ] 908, 9, 551) berichtet. Neuerdings ist ihm die Uberftihrung des Pyridins dutch Oxydation mit Wasserstoffsuperoxyd und Ferrosul~at in elne Pen- tose, wenn auch mit geringer Ausbeute und ohne dal~ diese iso]iert werden konnte, gelungen; aus dem Oxyclationsprodukt konnte Furfurol erhalten werden. - - Zur Er- zielung einer grSl~eren Liehtst~rke der 1'4 a t r i u m f 1 a m m e fSr Polarisationen empfiehlt Verf. die Anwendung von Sauerstoff abgebenden l'qatriumsalzen. Am besten eignet sich das ~Natriumnitrit, das in losen Krystallen auf den Ring oder in das Schiffchen

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~1. Band. 1 l~eferate. -- Allg. Bestandt. d. Nahr.- u. GenuSmittel. 297 1, Miirz 1911.J

der Gas-~Tatriumlampe gebracht wird; man erhg.lt damit ein intensives ~Natriumlieht, das eine his mehrere Minuten andauert. - - Von den Mitteln zur K l ~ r u n g u l ld E n t f a r b u n g empfiehlt Verf. den Eisenesslg (Liquor ferri subacetiei), der beim Auf- kochen gute Kliirtmg bewirkt und auch Eiweil~ fMlt. Kolloidales Eisenhydroxyd kann ebenfalls allgemein angewendet werden; es wirkt bereits in der K~lte und leistet gute Dienste bei Harn, pflanzlichen und tierischen Si~ften, Fgmlnisl5sungen, Bakterien- kulturen, t!Iefengfrungsrfiekst~nden, aueh zur Entfernung feiner Suspensionen von Bariumsulfat, Bleisulfid, von Pilzen und Bakterien. Starke Mineralsfiuren dfirfen nicht zugegen sein, h~ufig genfigen wenige Tropfen. Entfernung eines Uberschusses ge]ingt leieht durch Zusatz kleiner Mengen Koehsalz oder Magnesiumsulfat. Als Kli~rmitte], die nieht in LSsung gehen, bew~hren sich Kieselgur und Kaolin. Der Anwendung des Mercurinitrats steht besonders die :Notwendigkeit; g~:oi~er Verdfi~nung entgegen, fiber- tegen ist ihr die Entfiirbung mit Bleiacetat. Zuckerverluste treten mit Bleiacetat nicht ein, wenn man vorher mit Essigs~ure deutlich ans~iuert. Bei Verwendung yon rein gepulvertem Bleiacetat unter Schfitteln oder Verreiben vermeidet man jede Verdfinnung. Die Linksdrehung normalen Harnes, die wohI durch die gepaarten Glykurons~uren bedingt ist, ist so gering, dal~ sie praktisch fast immer vernachl~issigt werden kann. Verf. tritt ferner der Ansicht D en ig~ s' entgegen, wonach gMIenfarbstoffhaltiger Harn nieht durch Bleiacetat gekl~irt werde und dM~ methylenblauhaltige Itarne durch Mer- curini|rat entf~rbt wiirden. Bei komplizierter Zusammensetzung physiologiscber Flfissig- keiten, z. B. bei gleicbzeitiger Anwesenheit yon Zueker und Aminos~uren, muI~ eine Kombination versehiedener Fi~llungsmittel stattfinden; will man Quecksilbersalze ver- wenden, so ist das Mercuriacetat dem -nitrat vorzuziehen, das auch in fester Form benutzt werder~ kann. - - Bei der Polarisation vergorener Zuekerl5sungen ist zu be- achten, dal~ nach den Versucben mit reinen, mit Prei~hefe v e r g o r e n e n Z u c k e r - 1 5 s u n g e n (Saeeharose und Glykose) sieh die Flfissigkeit naeh Ab]auf der Giixung optisch aktiv (mit versehiedener Drehungsriehtung) erwies. - - Schliel~iich berichtet Veff. fiber seine Erfahrungen mit der von B. T o 11 e n s angegebenen (Z. 1909, 18~ 423) N a p h- t h o r e s o r e i n r e a k t i o n auf Glykurons~iure. Bei den Stoffen, die ebenso wie die Glykurons~iure reagieren, handelt es sich durchgehends um Carbony]siiuren, die leicht aus ~Naturstoffen entstehen und wahrscheinlich auch im intermedi~h'en Stoffwechsel er- scheinen. - - Die alkoholisehe LSsung des ~aphthoresorcins liefert naeh Aufbewahrung im Licht beim Erw~trmen mit Wasser und Salzsiim'e einen in Ather mit violetter bis rotstichiger Farbe 15slichen Farbstoff. ttindernd auf die Reaktion wirken alle Kohlen- hydrate, Formaldehyd, Acetaldehyd, Aceton und Aeetessigsiiure, Allantori~, Polysaccha- ride, :Nuc]eillsgure u. s. w., besonders Fructose, Saeeharose und Pentosen. In diesen F~tllen ist es notwendig, einen ausreichend grol~en IJberschul~ yon /qaphtho- resorcin anzuwenden. G. Sonntag.

A. E. Taylor : U b e r d i e I n v e r s i o n de r S a c c h a r o s e u n d d e r M a l t o s e d u r e h F e r m e n t e . (Journ. of Biolog. Chem. 1909~ 5, 405--407.) - - Dureh die Untersuchungen des Verf.'s win'den die Ergebnisse t t u d s o n s (Z. 1909, 17, 270, 271), wonach die Inversion der Saccharose eine monomoleku]are Reaktion ist, bestStigt, und naehgewiesen, daig das gleiche ffir die Maltose gilt. G. Son, tong.

C. S. Hudson: B i l d e t die H y d r o l y s e de r S a c c h a r o s e d u r e h S i i u r e n be i p o l a r i m e t r i s c h e r B e o b a c h t u n g e ine m o n o m o l e k u l a r e R e a k t i o n ? (Journ. Americ. Chem. Soc. 1910, 32~ 885--889.) - - Die Inversionsgeschwindigkeit der Saeeharose und die Mutarotation der Glykose bei verschiedenen Temperaturen und Siiuregraden sind yon versehiedenen Forschern gemessen worden und es hat sich gezeigt, da~ es mSglich ist, aus ihnen die Ablenkung zu berechnen, die der mono- molekularen Auffassung der Mutarotation der Glykose entspricht. Naeh der Bereeh-

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[Zeigschr. f. Un~ersuchung 298 tt e fe r a ~e. - - Allg. BestandL d. Nahr.- u. Genufimittel. I_d. :Nahr.-. u. G, enut~mit~el.

hung des Verf.'s betr~gt die Abweichung unter den gtinstigsten Temperatur- und S~urebedingungen nur etwa 1/lo°/o. Die abweiehenden Ergebnisse J. M eyer ' s (Z. 1909, 18~ 666) beruhen nach Ansieht des Verf.'s auf Versuehsfehlern. C.A..Yeufeld.

C. S. Hudson: U b e r s i c h t f iber d ie E n t d e e k u n g e n t ibe r d ie M u t a - r o t a t i o n d e r Z u c k e r a r t e n . (J-ourn. Americ. Chem. Soc. 1910, 827 889--894.) - - Die Mutarotation, die 1846 yon D u b r u n fa ut entdeckt wurde, bildet eine allgemeine Eigenschaft aller Aldehyd- und Ketonzucker. Ihre Ursache btieb wi~hrend der ersten 50 Jahre naeh ihrer Entdeckung unbekannt, erst das letzte Jahrzehnt hat fiber diese Erscheinung voile Aufkliirung gebraeht. Der Verf. gibt eine Schilderung der ganzen historischen Entwickelung unserer Kenntnisse auf diesem Gebiete. C.A. Neufeld.

C. S. Hudson und 1L S. Pa ine : D ie I n v e r s i o n y o n S a c c h a r o s e d u r e h I n v e r t a s e . V. D ie Z e r s t S r u n g de r I n v e r t a s e d u r c h S i i u r e n , A l k a l i e n u n d h e i l ~ e s W a s s e r . (Journ. Amerie. Chem. Soe. 1910, 827 985--989.) - - In einer frfiheren Arbeit (Journ. Amerie. Chem. Soe. 1910, 82~ 774) wurde gezeigt, dal~ Invertase dutch S~iuren und Alkalien zerstSrt wird. Diese ZerstSrung ist bei niedrigeren Temperaturen geringer als bei 30 °, es war daher zu erwarten, dab sie bei hSheren Temperaturen grSl]er sei, indem bei genfigend hoher Temperatur die Siiure- und Alkali-Ionen des Wassers ffir sich schou eine betriichtliche Wirkung yon reinem Wasser auf Invertase hervorrufen werden. Tats~ich]ieh best~itigten die Versuche diese Annahme: mit Zunahme der Temperatur w~ichst die ZerstSrungsgeschwindigkeit durch S~iuren und Alkalien, his sehlie~lich bei etwa 600 die Iavertase sehon durch destil- liertes Wasser langsam zerlegt wird, bei 65 o geht diese Zerst5rung dutch Wasser schnell vor sich. Es ist klar, dal~ die Zerst6rung der Invertase dutch heil]es Wasser auf dieselbe Ursache zuriickzuffihren ist, wie diejenige dutch Alkalien und S~uren. Es ist daraus der Sehlulii zu ziehen, dal~ die ZerstSrung der Invertase durch heililes Wasser einer Hydrolyse des Enzyms zuzusehreiben ist. Dies giIt zweifellos auch fiir andere Enzyme und erklhrt sowohl die bekannte Tatsache ihrer ZerstSrung durch heil~es Wasser, wie auch den Umstand, dal~ trockene Enzympr~tparate ohne Schaden auf Temperaturen fiber 1000 erw~rmt werden kSnnen, falls kein Wasser zugegen ist da dann keine }tydrolyse eintreten kann. Der durchsehnittliche Temperaturkoeffizient ffir die ZerstOrungsgeschwindigkeit wurde zu 3,1 gefunden. Die hydrolytische Zer- stSrung der Iuvertase dutch SKuren, Alkalieu und heiBes Wasser liegt demnach in dem gewShnlichen Bereiche der ehemischen Reaktionen (zwischen 2 und 4). Welter zeigen die Verff. die ausgesprochene Sehutzwirkung der Saccharose auf die Invertase gegendie ZerstSrung durch Alkohol; auch Fructose besitzt diese bemerkenswerte Eigenschaft. Fructose sehfitzt Invertase aueh gegen Seh~digung dutch S~uren und Alkalien, w~ihrend bei Saceharose dies noch nicht beobachtet werden konnte. Dutch Messungen stellten die Verff. lest, dal~ die Sehutzwirkung der Fructose gegen Salz- s~iure nicht proportional der Konzentration des Zuckers ist, sondern sich asymptotisch einem Grenzwerte niihert. Die Sehutzwirkung kann man durch die Annahme erkliiren, dat~ das Enzym eine Verbindung mit dem Zueker bildet, die gegen die zerstSrende Wirkung yon Sfiuren, Alkalien, heiI~em Wasser und Alkohol widerstandsffi~higer ist als die Invertase selbst. C.A. ~eufeId.

(~. S. l Iudson und lI . S. Pe ine : D e r E i n f l u l ] y o n S ~ u r e n u n d A t k a l i e n a u f d ie T ~ t i g k e i t d e r I n v e r t a s e . (Zeitschr. Ver. Deutsch. Zuckerind. 1910, 47, 634~641.) ~ Aus reiner FreShefe hergestellte, dialysierte Invertase- 15sung wurde der Einwirkung yon Alkalien und S~iuren ausgesetzt und die enzymatisehe Energie bestimmt. Die Ergebnisse waren folgende: Sauren und A]kalien greifen die Invertase in zweierlei Weise an: Bei geringer Konzentration beeinf[ussen sie die Energie der Invertase, zerstSren sle jedoch nicht dauernd, bei h5herer Konzentration ist die

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21. Band. ] 1. ~-~[~rz 1911..] R e f e r a t e . - - Eier. 299

ZerstSrung vollsti~ndig. Die Zerst6rung dutch S~iure beginnt kaum merkbar bei einem Geha l t yon 0,01 ~.-Si iure u n d n immt bei steigendem S~uregehalt rasch zu, bis sie bei 0,05 ;N.-S~ture beinahe momentan ist. Der Verlauf der ZerstSrung folgt der Forme l ~iir monomolekulare Reakt ionen. Die Zerst6rung durch Alka l i setzt etwas unter 0,01 :N.-AlkalilSsung ein u n d ist beinahe momentan bei 0,045. Die Energie der Invertase in S~urelSsungen, die nicht stark genug sind, das Enzym zu zerst6ren, wurde gemessen ffir Salzs~iure, Bromwasserstoffs~ure, Salpeters/iure, Phosphors~ure, Schwefels~iure, Borsi~ure, Oxals£ure, Weins~ure, Citronens~ure und Essigs~ure; die Energie h:,ingt beinahe ganzlich yon der Wasserstoff ionenkonzentrat ion ab und die verschiedenen Sii~uren zeigen daher typische Unterschiede. Die Energie der Inver tase ist gleich N u l l in alkal ischen LSsungen, steigt in ganz schwach sauren auf ihr ~ [ax imum und n immt wieder ab bei st~rkerer Aeidit~it. G. Sonntag.

H a n s F i s c h e r : Z u r F r a g e d e r B i n d u n g d e r P u r i n b a s e n im N u c l e i n s ~ u r e - m o l e k f i l . (Zeitschr. physiol. Chem. 1909, 60, 69--78; Chem. ZentralbL 1909, U, 40.)

P. R o n a und L. Michael is : t ) b e r d ie A d s o r p t i o n d e s Z u c k e r s . (Biochem. Zeitschr. 1909, 16, 489--498.)

VV. A. van E k e n s t e i n und J . J . B l a n k s m a : U b e r k r v s t a l l i s i e r t e 1 - R i b o s e . (Chem. Weekbl. 1909, 6, 373--375; Chem. Zen~ralbl. 1909, I[, 14.) ~.

A. Hofmann and R. Beh rend : ~ b e r d ie H y d r a z o n e d e r Z u c k e r a n d d e r e n A c e t a t e . ( L i e b i g ' s AnnaL 1909, 866, 277--323; Chem. ZentralbL 1909, II, 185.)

G. B e r t r a n d und F. Duehazek : E i n w i r k u n g de s b u l g a r i s c h e n F e r m e n t e s a u f v e r s c h i e d e n e Z u c k e r a r t e n . (Compt. rend. 1909, 148, 13%--1340; Chem. Zentralbl. 1909, II, 117.)

K. H. BSddener und B. To l lens : U n t e r s u c h u n g e n f iber A r a b o n s i ~ u r e . <Zeitschr. Ver. Deutseh. Zuekerind. 1910, 47, 727--739.)

Eier. T h . B. O s b o r n e , D. B r e e s e J o n e s und (L S. L e a v e n w o r t h : t I y d r o l y s e

y o n k r y s t a l t i s i e r t e m H i i h n e r e i w e i i k (Amer. Journ . Physiol. 1909, 24~ 252 his 262.) - - Da die bisher ausgefiihrten Unte rsuchungen yon A b d e r h a l d e n und P r e g l und yon H n g o u n e n q an d M o r e l welt voneinander abweichende Ergeb- nisse geliefert haben, ist yon den Verff. eine erneute Ana lyse der Hydrolysierungs- produkte des reinen, wiederholt umkrystal l is ierten EiweiBes au~genommen women. Die Ergebnisse sind zugleich mlt den erwi~hnten in nachstehender Tabel le zusammengestellt .

~ach Os- Nach A b - Nach [ tu - b o r n e un4 d e r h a l d e n g o u n e n q

J o n e s und P r e g l und M o r e l 61ykokoll . . . . . . 0 0 0 Aianin . . . . . . . 2,22 °/o 2,10 °/o 8,40 % Valin . . . . . . . 2,50 ,, ? - - Leucin . . . . . . . 10,71 ,, 6,10 .. 15,20 ,, Prolin . . . . . . . 3,56 ,, 2,25 ,, 1,10 ,, PhenyIalanin . . . . . 5,07 ,, 4,40 ,, 5,20 ,, Asparagins~ure . . . . 2,20 ,, 1,50 ,, 1,70 ,, Glutaminsiiure . . . . 9,30 ,, 8,00 ,, 3,50 ,, Serin . . . . . . . ? ? - - Tyrosin . . . . . . 1,77 ,. I,I0 ,. 0.99 ,, Cystin . . . . . . . ~ 0,20 ,, - - Eistidin . . . . . . 1,71 ,, - - - - Arginin . . . . . . 4,91 ,, - - - - Lysin . . . . . . . 3,76 , - - 0,27 °,o Ammoniak . . . . . 1,34 ,. - - - - Glykosamin . . . . . 1,23 ,, - - - - Tryptophan . . . . . vorhanden -- - -

G. Sonntag.