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Zeitschriftenreferate. ~ Lebensmittelverderb und Vorratspflege. -- Ern~hrung. 81 Lebensmittelverderb und Vorratspflege. Haltbarmachung auf chemischemWege : L. E. Brownelh Radioaktive Bestrahlung zum Sehutze yon Lebensmilteln. (Radiation from fission materials for food preservation.) Food Mamffaet. 28, 383--386 (1953). • Sporenbihlcnde Bak~rien sind gegeniiber raxlioaktiver Be~trahlung viel resistcnter als nicht sporenbildcnde. Die AbtStungsdosis k~t bci Helen und Schimmel gering; pathogcnc Vircn wcrden viel leichter als die st)orenbildcnden Bakterien zerst~irt. Bestrahltc Milch wirkt sich nicht --- wie Vorversuche zeigten -- nachteilig auf Wachstum und GrSBe yon Tieren aus. Bestrahlung yon Gemiise gibt befriedigendc Ergebni~se. EiweiBhaltige Nahrungsmittel tierischen Ursprungs da- gegcn verandern sich im Geruch und Geschmaek naehtcilig; durch das Kochcn kSnnen in vielen Fii, Ilen diese Geruchs- und Gcschmacksverhnderamgen vermindert werden. Trichinen werden durch 7-Strahlen in ihrer normalen Entwickhmg gehindert. Um radioaktive Abffdle zrar Sterilisation yon Lebensmitteln verwenden zu k6nncn, miisscn noch wcitere Untersuchungen vorgenommen werden. Vor allen Dingen mfiBte die Atomcnergiekommission geniigende Quellen fiir 7-Stmhlen zu niedrigcn Preisen zur Verfiigung stellen. Ch. Nernst (Bcrlin): Bernd Warneeke: Bak|eriol0gische Irltrasehallstudien. (Bremen, llyg. Inst., Bakteriol.- Seroloffische Abt.) Z. Hyg. Infekt.-Krankh. 138, 17 55 (1953). 'An cincr grofien Anzahl yon Stammen folgender Organismen wurden Beschallungsversuehe vorgenommen: Corynebact. diphtheriae, Streptococcus haemolyticu~% Staphylococzms. aureu,, haemo- lyticus, Baet. typhi, Bact. paratyphi B., Bact. enteritidis Bre~lau, Bact. dysenteriae Flexner, Bact. dysenteriae Kruze-Sonne E., Bact. pyocyaneum..l)abei zeig~ sich, dab die Wirkung des Ultra- schalls yon vemchiedcnen Faktoren abh~ingt: meehanisch-physikalische Einwirkungen infolgc Schallwechseldruck und Kavitation, thermi.~che Einfliisse, indirckte chemische Wirkungen 0der kolloid-chcmische Vorgange sowie SchMlintcnsitat und schliel31ich die ganze Art dcr Versuchs- afiordnung. Den grSI3ten Einflul~ iibt die Schallintensit4t aus. Allgemein waren kugelfSrmige Bakterien widerstandsfahiger als st~bchenfSrmige, wenngleich groBe Unterschiede in der Resistenz dcr einzelnen Stamme zu beobachtcn ware,n. ]in verschiedenen Fallen zeigten die die Beschallung dbcrlcbcnden Keime Veranderungen in ihrem bioehemischen und serologischen Vcrhalten. Eine AbtStung yon Bakterien in vivo ist durch Lqtrasehallbehandlung nicht zu crwarten, da die therapeutisch angewendete Schallintensit~it und Beschallungsdauer hicrfiir nicht ausreichcnd sind. K. Raible (Miinehen). Ern~ihrung. AIIgemeine Stoffwechselvorg6nge: Halvor N. Christensen: Stoffweehsel yon Aminos~,uren und Proteinen. (Metabolism of amino acids and protcins.) [Boston, Mass. (USA), 7'u/ts Coll. Med. School.] Annual. Rev. Biochem. 22, 233 •260 (1953). Die bis Dezember 1952 reichende, 286 Zitatc umfassende thoersicht brhagt folgende Kapitel: Freie Aminos~uren als l)rotcinvorstufen; Proteine und J?olypeptide als Rohstoffe anderer Protcine; endokrine Faktorcn und pathologische Veranderungen bei der Aminosaureverteilung; artver- sehiedene Proteine; der Aminosaure-,,pool"; Transaminicrung; bcsonders eingehend behandelt ist die mikrobielle Synthese yon Aminosaurcn. J. Schormi~ller (Berlin). L. F. Leoir und C.E. Cardini: l(ohlenhydratstoffwechsel. (Carbohydrat~ metabolism.) (Buenos A ires, Argentinien, Inst. de I~vestigaciones Bioquimicas, Fundacion Campdmar.) Annual. Re v. Bioehem. 22, 179--210 (1953). Berichtszeitraum: Januar mit September 1952. Bcsprcchung der Literatur fiber Stoffweehsel yon Poly- und ])isaccharidcn; ]-[cxosen und verwandte Substanzcn; Pentosen und Triosen ; Stoff- wechsel im Bereich des Triosenstatus so~4e Hormone und Kohlenhydratstoffwechsel. 218 Zitate. J. Schormfdler (Berlin). Camillo Arlom: Lip0idsloIlweehsel. (Lipid metabolism.) (Winston-Salem, N.C., Dept. o] Bi~hem., Bou.vnan G~ay School o/Meal.) Annual. Rev. Biochem. 22, 211--.232 (1953). Bcricht iibcr den Zeitraum Dezember 1951 mit November 1952, umfassend: Vcrdauung und Absorption der Lipoide; Fettsaurestoffwechsel in Leber, Brustdriise, bei Mikroorganismen und hSheren Pflanzen; Gleichgewicht Glucid-C =, Fettsaure-C ; Oxydation der Lipoide; unges~ttigte z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch., Band 100. 6

Allgemeine Stoffwechselvorgänge

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Zeitschriftenreferate. ~ Lebensmittelverderb und Vorratspflege. - - Ern~hrung. 81

Lebensmittelverderb und Vorratspflege. Haltbarmachung auf chemischem Wege :

L . E. Brownelh Radioaktive Bestrahlung zum Sehutze yon Lebensmilteln. (Radiation from fission materials for food preservation.) Food Mamffaet. 28, 383--386 (1953).

• Sporenbihlcnde Bak~rien sind gegeniiber raxlioaktiver Be~trahlung viel resistcnter als nicht sporenbildcnde. Die AbtStungsdosis k~t bci Helen und Schimmel gering; pathogcnc Vircn wcrden viel leichter als die st)orenbildcnden Bakterien zerst~irt. Bestrahltc Milch wirkt sich nicht --- wie Vorversuche zeigten - - nachteilig auf Wachstum und GrSBe yon Tieren aus. Bestrahlung yon Gemiise gibt befriedigendc Ergebni~se. EiweiBhaltige Nahrungsmittel tierischen Ursprungs da- gegcn verandern sich im Geruch und Geschmaek naehtcilig; durch das Kochcn kSnnen in vielen Fii, Ilen diese Geruchs- und Gcschmacksverhnderamgen vermindert werden. Trichinen werden durch 7-Strahlen in ihrer normalen Entwickhmg gehindert. Um radioaktive Abffdle zrar Sterilisation yon Lebensmitteln verwenden zu k6nncn, miisscn noch wcitere Untersuchungen vorgenommen werden. Vor allen Dingen mfiBte die Atomcnergiekommission geniigende Quellen fiir 7-Stmhlen zu niedrigcn Preisen zur Verfiigung stellen. Ch. Nernst (Bcrlin):

Bernd Warneeke: Bak|eriol0gische Irltrasehallstudien. (Bremen, llyg. Inst., Bakteriol.- Seroloffische Abt.) Z. Hyg. Infekt.-Krankh. 138, 17 55 (1953).

'An cincr grofien Anzahl yon Stammen folgender Organismen wurden Beschallungsversuehe vorgenommen: Corynebact. diphtheriae, Streptococcus haemolyticu~% Staphylococzms. aureu,, haemo- lyticus, Baet. typhi, Bact. paratyphi B., Bact. enteritidis Bre~lau, Bact. dysenteriae Flexner, Bact. dysenteriae Kruze-Sonne E., Bact. pyocyaneum..l)abei zeig~ sich, dab die Wirkung des Ultra- schalls yon vemchiedcnen Faktoren abh~ingt: meehanisch-physikalische Einwirkungen infolgc Schallwechseldruck und Kavitation, thermi.~che Einfliisse, indirckte chemische Wirkungen 0der kolloid-chcmische Vorgange sowie SchMlintcnsitat und schliel31ich die ganze Art dcr Versuchs- afiordnung. Den grSI3ten Einflul~ iibt die Schallintensit4t aus. Allgemein waren kugelfSrmige Bakterien widerstandsfahiger als st~bchenfSrmige, wenngleich groBe Unterschiede in der Resistenz dcr einzelnen Stamme zu beobachtcn ware, n. ]in verschiedenen Fallen zeigten die die Beschallung dbcrlcbcnden Keime Veranderungen in ihrem bioehemischen und serologischen Vcrhalten. Eine AbtStung yon Bakterien in vivo ist durch Lqtrasehallbehandlung nicht zu crwarten, da die therapeutisch angewendete Schallintensit~it und Beschallungsdauer hicrfiir nicht ausreichcnd sind. K. Raible (Miinehen).

Ern~ihrung. AIIgemeine Stoffwechselvorg6nge:

Halvor N. Christensen: Stoffweehsel yon Aminos~,uren und Proteinen. (Metabolism of amino acids and protcins.) [Boston, Mass. (USA), 7'u/ts Coll. Med. School.] Annual. Rev. Biochem. 22, 233 •260 (1953).

Die bis Dezember 1952 reichende, 286 Zitatc umfassende thoersicht brhagt folgende Kapitel: Freie Aminos~uren als l)rotcinvorstufen; Proteine und J?olypeptide als Rohstoffe anderer Protcine; endokrine Faktorcn und pathologische Veranderungen bei der Aminosaureverteilung; artver- sehiedene Proteine; der Aminosaure-,,pool"; Transaminicrung; bcsonders eingehend behandelt ist die mikrobielle Synthese yon Aminosaurcn. J. Schormi~ller (Berlin).

L. F. Leoir und C.E. Cardini: l(ohlenhydratstoffwechsel. (Carbohydrat~ metabolism.) (Buenos A ires, Argentinien, Inst. de I~vestigaciones Bioquimicas, Fundacion Campdmar.) Annual. Re v. Bioehem. 22, 179--210 (1953).

Berichtszeitraum: Januar mit September 1952. Bcsprcchung der Literatur fiber Stoffweehsel yon Poly- und ])isaccharidcn; ]-[cxosen und verwandte Substanzcn; Pentosen und Triosen ; Stoff- wechsel im Bereich des Triosenstatus so~4e Hormone und Kohlenhydratstoffwechsel. 218 Zitate.

J. Schormfdler (Berlin).

Camillo Arlom: Lip0idsloIlweehsel. (Lipid metabolism.) (Winston-Salem, N.C., Dept. o] Bi~hem., Bou.vnan G~ay School o/Meal.) Annual. Rev. Biochem. 22, 211--.232 (1953).

Bcricht iibcr den Zeitraum Dezember 1951 mit November 1952, umfassend: Vcrdauung und Absorption der Lipoide; Fettsaurestoffwechsel in Leber, Brustdriise, bei Mikroorganismen und hSheren Pflanzen; Gleichgewicht Glucid-C =, Fettsaure-C ; Oxydation der Lipoide; unges~ttigte

z. Lebensmittel-Unters. u. -Forsch., Band 100. 6

82 Zeitsehrfftenreferate. - - Ern/ihrung.

und verzweigtkettige Fetts~iurcn. In fihnlieher Weise wird der Stoffweehsel yon Phosphorlipoiden und Cho]esterin, insbesondere auf Grund yon Arbeiten mi~ isotopenmarkiertem Material ab- gehandelt. J. Sehormiiller (Berlin)•

II. J. Phillips und I. L. Williams: Die Oxydalion des Fetlge~vebes yon Kfiken. (The oxidation of chicken fat tissue.) [Lincoln, Nebr. (USA), Dept. of Poullry Husbandry, Univ. o/Nebraska.] Science (Lancaster, Pa.) llT, 658--659 (1953).

Vergleichende Versuche dcr Sauerstoffaufnahme von frischcm Kiikcn-Fettgewebe, Kiikenfett, 01s~ure, Lebcrtrun sowie Weizcnkeim61 wurden in dcr WARscRc-Apparatur durehgefiihrt. Zu diescm Zwecke wurde die Substanz in Phosphatpuffer von PH 7,6 im Waring Blendor suspendiert. Zur Zerst6rung der Enzyme wurden mit Ausnahme des Fettgewebes alle Proben unter Stiekstoff 5 min gekocht.

Wahrend abe Substanzen eine allmgLhliehe lineare Sauerstoffaufnahme zeigen, wird beim Kfiken-Fettgewcbe nach etwa 8 Std. eine so groi~e Sauerstoffaufnahme beobachtct, daI3 sic inner- halb yon 20 Std. um das 15--20faehe ansteigt.

Die Sehluflfolgerung, dab fiir die schnelle Sauerstoffaufnahme das Gewebe selbst, aber nicht da~ Kiikenfett verantwortlieh ist, wird expcrimentcll untersucht. Zu diesem Zwecke ~drd da~ Gewebe mit kaltem Accton entfettet und bei 37 ° C getrocknet. Ein Zusutz des Trockenprgq~xrates zu 01sfiure ergibt eine so gro~e Steigerung der Sauerstoffaufnahme, dal3 sie der des rohen Fett- gewebes nahekommt. Beim Erhitzen auf 10(} ° C verliert das Trockenpr/~parat seine Aktivit'~t. Die Autoren glauben nicht, dal~ die Reaktion ~ls Autoxydation eines eiIffachen Fettes oder einer Fetts~iure erklgtrt werden kann. W. lYachs (Berlin).

R. Grau, R. Ilamm und A. Baumann: Uber den Ein[lul~ yon Calcium-Ionen auf die Wasser- bindung des zerkleinerten S~ugetiermuskels. Naturwiss. 40, 535--536 (1953).

Ausgehend yon dcr Tatsache, dab Calciumionen, dercn natiirlicher Gehalt im Muskel etw~, 10 rag-% betr~,igt, die Hydrutation und Dehydratation des Muskels becinflussen, wurde gepl~ift, ob sich durch Komplexbindung der Ca-Ionen die Wasserbindung des Muskels erhShen ]£Bt. Als ,,Wasserbindung" wird dabei das Verm6gen dcs Muskels bezcichnet, natiirlich vorhandenes Wasser und zugcsetztes ,,Fremdwasser" unter bcstimmten Bedingungen (Druck, Hitzedenaturie- rtmg) festzuhaltcn, w£hrend ,, Quellung" als Aufnahme yon Wasser aus L5s~mgen oder reinem Wasser definiert wird. Die Wasscrbindung wurde einerseits dutch Abpressen auf Filtcrpapier [R. GRAY und R. H~IM: Naturwlss. 40, 29 (1953) ; ref. diese Z. 97, 423 (1953)], andererseits durch Messcn der bei der Hitzedenaturierung (75 ° C) aus dem Gewebebrei austretcnden Fliissigkcit ermittclt. Es zeigte sich dabei, dab die Zu- und Abnahmc der Wasserbindung parallel verl~uft mit dem durch die Murexidreaktion festgesteUten Ca-BindungsvermSgen der zugcsetzten Salze (Beispicle: Na-Salze der Essig-, Wein-, Milch- und Citronens~ure, Na-Salze der Ortho-, Meta- und Polyphosphors~uren). Abweichend verhalten sieh Salze wie NaC1 und Na2SO~, bei denen das WasserbindungsvermSgen hoch, das Ca-BindungsvermSgen gering ist, w/~hrend bei den anderen nntersuchten Salzen die Wasscrbindung um so grSBer ist, je st/i.rker Ca-Ionen komplex gebunden werden. K1. M6hler (Tutzing).

Physiologie der normalen Ernfihrung: A. G. Hogan: Ern~ihrung. (Nutrition.) [Columbia, Miss. (USA), Dept. of Agric. Chem.,

Univ.] Annual. Rev. Bioehem. 22, 299--.318 (1953). Der ~bersiehtsbericht befaitt sich vorzugswei~ mit dem Problem: Erniihrung der Mutter und

kongenitale Fehlerbildungen. Die Fiille der vom Bcriehterstatter fiir dieses Teilgebiet als "volu- minous" angesehenen Literatur wird in zahlreichen Kapiteln souverhn zusammengefaftt und dahingehend interpretiert, dab viele derartige Fehlbildungen bei Kindern verhftet werden kSnnen.

J. SeJu~rmiilIer (Berlin).

Samuel )I. Greenberg und A. C. Frazer: Einige Faktoren, die Wachstum und Entwicklung yon Ratten bei Veffiitterung yon ranzigem Fett beeinflussen. (Some factors affecting the growth and development of rats fed rancid fat..) (Birmingham, England, Dept. of Pharmacol., Med. School, Univ.) J. Nutrit. 50, 421--440 (1953).

Junge R attcn im Gewicht um 50 g erhalten ein Futter, das aus 60% Rohrzucker, 22% ex- trahiertem Casein, je 4% Salzen und Cellulose und 10% SojaSl be~tcht. Ftir eine Gruppe yon P~tten wird das SojaS1 durch Behandlung mit Luft in der Hitze ranzig gemacht, so daI] es cine Peroxydzahl yon 530--550 Mikromol O2/g aufweist. Da bekannt ist, daft ranziges Fett zu einer teilweisen Inaktivierung bzw. Zerst5rung yon Vitaminen fiihrt, werden die wasserlSsliehen