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Alma mater schaut in Foto: privat die Röhrehome.uni-leipzig.de/journalistik/fileadmin/user_upload/campus/... · Dazu gibt es Rakija, einen Schnaps, den er jüngst in Kroatien gekauft

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Page 1: Alma mater schaut in Foto: privat die Röhrehome.uni-leipzig.de/journalistik/fileadmin/user_upload/campus/... · Dazu gibt es Rakija, einen Schnaps, den er jüngst in Kroatien gekauft

Damals an der Hochschule: In locke-rer Folge stellen wir in dieser RubrikPersönlichkeiten vor, deren Karrierein Leipzig begann. Heute: AlexanderOsang.

Mit dem Wunsch, Sportreporter zuwerden, kam er nach einem Volontariatbei der Berliner Zeitung an die Leipzi-ger Uni, um Journalistik zu studieren.

Frage: Welche Erinnerungen habenSie an Ihre Studienzeit?

Alexander Osang:Keine schlechten.Leipzig war die besteStadt im Osten, glau-be ich. Ich war jungund das Studium for-derte mich nicht sosehr. Ich war viel un-terwegs, meine bes-ten Freunde habe ichin diesen Jahren ken-nengelernt.

Leipzig ist heute unter den Studen-ten für seine Parks und gute Partys be-rühmt – zu Ihrer Zeit auch schon?

Auf Parks habe ich weniger geachtetdamals. In Lößnig, wo unser Wohn-heim war, gabs nur Neubauten und denSilbersee, in dem wir mal betrunkengebadet haben. Davon würde ich aberabraten. Unsere Partys fanden meist inWohnheimklubs und –zimmern statt,soweit ich mich erinnere.

Sie haben von 1983 bis 1987 studiert– wie ging es danach weiter?

Ich wollte unbedingt Sportreporterbeim Fernsehen werden. Allerdingsmusste jeder bei Studienbeginn unter-schreiben, dass er nach dem Abschlussdrei Jahre lang dort eingesetzt werdenkann, wo ihn die Volkswirtschaftbraucht, in meinem Fall bei derBerliner Zeitung. Wenig später fiel dieMauer und weckte den wirklichen Re-porter in mir. Ich wollte über allesschreiben, was in dem verschwinden-den Land passierte. Es war wie einRausch.

Und dieser Rausch führte Sie als Re-porter zum Spiegel?

Nein, erstmal blieb ich bei der Berli-ner Zeitung, war ein halbes Jahr Lokal-chef. Dann habe ich acht oder neunJahre nur Reportagen für die Zeitunggeschrieben. Ich bin von einem Text inden nächsten gesprungen, ich habemanchmal regelrecht in den Geschich-ten gelebt. Ich glaube, wir Ostjournalis-ten waren in der Zeit sehr dicht an denLesern. Als die Westmedien das ver-standen, bekam ich Angebote vomSpiegel, vom Stern und der Süddeut-schen.

Warum hat es dann noch bis 1999gedauert, bis Sie nach New York gegan-gen sind?

Mir hat es bei der Berliner Zeitunggefallen. Da ich aber immer schon malin New York leben wollte, habe ich dasAngebot vom Spiegel angenommen.

Woher nehmen Sie den Stoff für IhreGeschichten und Bücher?

Das ist unterschiedlich: Manche Sa-chen wachsen aus dem Ereignis, be-sonders wenn man selbst in ihren Stru-del gerät. Am 11. September in NewYork bin ich ja selbst vor dem einstür-zenden Tower weggerannt. Sonst geheich Dingen nach, die mich ärgern, wun-dern oder freuen.

Wie war es für Sie, nach sieben Jah-ren zurück nach Deutschland zu kom-men?

Seltsam. Auf den ersten Blick schiensich nichts verändert zu haben. Aberirgendwann begriff ich, dass ich hiersieben Jahre verpasst hatte. Dazu kamdie Arroganz des New Yorkers, derglaubt, in eine Zwergenwelt zurückzu-kehren.

Warum sind Sie in diesem Jahr nichtauf der Leipziger Buchmesse vertre-ten?

Mein Buch ist leider nicht fertig ge-worden. Aber zur nächsten Messe binich dann hoffentlich mit meinem ferti-gen Werk in Leipzig.

Interview: Constanze Emde

„Ich habe in den Geschichten

gelebt“Während die meistenprivaten Zwangszah-ler ihren Widerstandwegen 17,98 Europro Monat längst auf-gegeben haben, läuftdie Alma mater Sturmgegen die Forderun-gen der Gebührenein-

zugszentrale. Halten doch die Universi-tät Leipzig und die anderen deutschenHochschulen abertausende von Rund-funkgeräten zum Empfang bereit, dieden öffentlich-rechtlichen Anstalten Un-summen an Einnahmen bescheren.

Dabei spielt es keine Rolle, dass mitHilfe dieser Geräte – wenn sie aus-nahmsweise überhaupt mal aus denAbstellkammern geholt werden – diegeistige Elite von morgen ausgebildetwird. Angesichts des Gejammers umdie verbesserungswürdige akademi-sche Ausbildung verwundert es umsomehr, dass die Politik tatenlos zu-schaut, wenn die GEZ mit vollen Hän-den aus den ohnehin klammen Hoch-schulkassen schöpft, zu allem Über-fluss mit dem Segen der Juristen. Viel-leicht war das Urteil des Gerichts ja nurdie späte Rache einstiger Jurastuden-ten, die während ihrer Ausbildung nieein Fernsehgerät zu Gesicht bekamen,und diesen Spaß auch anderen nichtgönnen.

STANDPUNKT

Von Lars Reinhold

Über Gebührgeschröpft

In Jessicas Wohnung duftet es ange-nehm. In der schmalen Küche kochtDimitris französisch. Zumindest glaubter, dass die Ursprünge der Mischungaus Auflauf und Pizza, die er gerade inden Ofen schiebt, in Frankreich liegen.Das Rezept stammt von einer französi-schen Couchsurferin, die vor ein paarJahren bei ihm in Athen übernachtethat.

Couchsurfer sind Leute, die gernund viel verreisen. Da schon die vielenZug- und Flugtickets ihrem Geldbeutelzu schaffen machen, sparen Couchsur-fer an der Unterkunft. Statt im Hotelverbringen sie ihre Nächte einfach beiGleichgesinnten. Denn irgendwannsind auch Globetrotter mal zu Hause.Und dort ist meistens eine Couch frei –so wie bei Jessica. Die Geographie-Studentin ist eine von 301 Couchsur-fern in Leipzig, die meisten davon sindStudenten. Sie hat Dimitris vor zweiJahren in seiner Heimatstadt Athenkennengelernt. Die beiden haben sichbald so gut verstanden, dass Jessicaschon oft bei ihm zu Gast war. „Ich fra-ge gar nicht mehr. Ich sag einfach,

dass ich komme“, scherzt sie. DerGrieche, der beruflich internationaleProjekte mit Jugendlichen organisiert,ist jetzt das zweite Mal bei Jessica inLeipzig.

Gilt der Besuch mal nicht gutenFreunden, dann finden sich Couchsur-fer über ihre Internet-Plattform. Aufwww.couchsurfing.com kann sich je-des Mitglied informieren, ob am Zielortbei irgendjemandem ein Schlafplatzfrei ist. Darüber hinaus ist in den Profi-len der Nutzer unter anderem ver-merkt, welche Sprachen sie wie gutsprechen. Nach einer Übernachtunghinterlässt man sich gegenseitig fürandere sichtbare Kommentare.

„Ich werde oft gefragt: Ist Couchsur-fing nicht gefährlich? Ich erkläre dann,dass man sich ja vorher die Referenzender Leute ansieht und mit ihnen in E-Mail-Kontakt steht“, sagt Jessica. Sieselbst hat noch keine schlechten Erfah-rungen gemacht. Dimitris merkt an:„Manchmal kommen Leute, mit denenman sich nicht ganz so gut versteht.Aber das ist ja völlig normal.“

Für beide ist es selbstverständlich,

fremde Menschen bei sich aufzuneh-men. Woanders eine Gratis-Unterkunftzu haben, ist ein angenehmer Nebenef-fekt. „Mir geht es aber vor allem da-rum, jemanden zu haben, der mir Ortezeigen und Eindrücke geben kann, dieüber einen Reiseführer hinausgehen,also darum, ein Land wirklich kennenzu lernen“, betont Jessica. „Die Idee isteinfach schön, dass es überall Men-schen gibt, die sagen: Ich öffne meinHaus für andere.“

Im März reist die Studentin nach Cos-ta Rica – einfach um Urlaub zu machen,aber auch um beim Couchsurfing einenEindruck von Land und Leuten zu be-kommen. Mittler-weile ist die Tar-te fertig, derfranzösische Na-me des Gerichtesist Dimitris dochnoch eingefallen.Dazu gibt es Rakija,einen Schnaps, dener jüngst in Kroatiengekauft hat.

Jörg Zeipelt

Gastfreundschaft gratisCouchsurfer entdecken mit wenig Geld die Welt / In Leipzig gibt es rund 300 davon

Campus Leipzig ist ein Gemeinschafts-projekt der LVZ und des Studiengangs Jour-nalistik der Universität Leipzig, gefördertvon der Sparkasse Leipzig. Die Seite wirdvon der Lehrredaktion unter Leitung vonProf. Dr. Siegfried Schmidt betreut. Redaktionelle Verantwortung dieser Ausga-

be: Lars Rein-hold. Campus isterreichbar unterc a m p u s @ u n i -leipzig.de.

Von EVELINE BURKHART

Eine Hochschule ist keine Schule.Zwar vermitteln beide EinrichtungenWissen und bereiten mehr oder min-der junge Leute auf ihre Zukunft vor,aber Schule ist Pflicht und Hochschulefreiwillig. Diese Unterscheidung wärenicht weiter bemerkenswert, wenn esdabei für die Universität Leipzig nichtum viel Geld ginge. Denn aufgrunddieser Argumentation hat das Verwal-tungsgericht Leipzig kürzlich eine Kla-ge der Uni abgewiesen, mit der siesich gegen die Zahlung von Rundfunk-gebühren an den MitteldeutschenRundfunk (MDR)wehren wollte. Wäh-rend nämlich Schu-len von den Gebüh-ren weitgehend be-freit sind, macht derRundfunkgebühren-Staatsvertrag (RGebStV) für Hoch-schulen keine Ausnahme.

Dieser Umstand bewirkte schon vormehr als vier Jahren, dass die Gebüh-reneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ)an die Universität herantrat. Es folgteeine Bestandsaufnahme der emp-fangsbereiten TV-Geräte und Radiosin den Uni-Einrichtungen. So ergabsich eine Liste, die mehrere hundertgebührenpflichtige Geräte umfasste.Ob mit einem TV-Gerät tatsächlichferngesehen wird oder damit bei-spielsweise Medienwissenschaftlerausgebildet werden,ist für die Gebühren-pflicht nicht von Be-lang. Im Ergebnis derErhebung sollte dieAlma mater 250 000Euro an den MDR, indessen Auftrag die GEZ unter ande-rem handelt, nachzahlen. Neben einerdrastischen Reduzierung der emp-fangsbereiten Fernseher beschloss dieUniversitätsleitung, Widerspruch ge-gen die Gebührenbescheide einzule-gen. Dafür musste aus rechtlichenGründen allerdings erst einmal einGroßteil des geforderten Geldes ge-zahlt werden.

Um dieses Geld wiederzubekom-men, ging die Uni vor Gericht. Dabeiberief sie sich auf die Verfassungswid-rigkeit, die ihrer Auffassung nach dieRegelungen des RGebStV darstellen.„Wir sind der Meinung, dass die in Ar-tikel 5 des Grundgesetzes garantierteFreiheit von Lehre und Forschung da-durch eingeschränkt ist“, sagt der Lei-ter des Justiziariats der Universität,Oliver Grimm. Außerdem verstoße derStaatsvertrag gegen den Gleichbe-handlungsgrundsatz von Artikel 3,wenn Schulen von den Gebühren für

Zweitgeräte befreit sind, Hochschulenaber nicht. „Die Hochschule erfüllt ge-nauso einen Bildungsauftrag wieSchulen und muss daher gleichbehan-delt werden“, erklärt Grimm.

Die Argumentation der Gegenseite,die den Unterschied aufgrund derSchulpflicht macht, geschieht für ihnaus dem falschen Blickwinkel, da sievon den Schülern, respektive Studen-ten ausgeht und nicht von den Ein-richtungen. Dafür, dass in Bezug aufdie Rundfunkgebühren Schulen undHochschulen gleichgestellt werden,setzt sich auch Professorin MargretWintermantel, Präsidentin der Hoch-

schulrektorenkonfe-renz, ein: „Die fürZweitgeräte in Schu-len geltende Befrei-ung von der Rund-funkgebühr mussselbstverständlich

auch auf die Hochschulen ausgeweitetwerden.“

Für Wintermantel ist die Erhebungvon Gebühren, die nicht für den Emp-fang von Rundfunkprogrammen ge-nutzt werden, im Grunde ohnehin ei-ne Umleitung von Steuergeldern ausdem Hochschulhaushalt in die Finan-zierung des öffentlich-rechtlichenRundfunks. Sie hofft, dass die nächsteInstanz der Universität Leipzig Rechtgeben wird. Diese Hoffnung teilt Pro-fessor Ulrich Ziegler, Kanzler derHochschule für Technik, Wirtschaftund Kultur Leipzig (HTWK): „Wir

brauchen diese Din-ger, weil wir Medien-techniker ausbilden,und das gehtschlecht im Trock-entraining.“ FürZiegler ist es nicht

einsehbar, warum Hochschulen Rund-funkgebühren zahlen müssen, undauch er spricht sich für eine Gleichbe-handlung mit Schulen aus. Hätte dieUniversität in einer Berufungsver-handlung vor dem Sächsischen Ober-verwaltungsgericht Erfolg, würde dieHTWK laut Ziegler eventuell selbstklagen. Vorerst bleibe sie aber, wieZiegler sagt, „interessierter Sympathi-sant im Hintergrund“.

Aber nicht nur Leipziger Hochschu-len sind gespannt, wie der Fall „Unigegen MDR“ weitergeht. Denn die Kla-ge der Uni Leipzig stellt als erste die-ser Art bundesweit ein Muster-verfahren dar, das für die nicht-schu-lischen Bildungseinrichtungen gebüh-renbefreiende Konsequenzen habenkönnte. Uni-Kanzler Frank Nolden:„Unser Ziel ist es, von den Rundfunk-gebühren befreit zu werden. Denn wirsind kein Normalverbraucher.“

© Standpunkt

Alma materschaut in die Röhre

Rundfunkgebühren: Uni verliert in erster Instanz

Was heute als Bestechung gilt, war ander Alma mater einst gang und gäbe.Der Weg zum Doktortitel war kost-spielig, weil die Promotionskandida-ten für die bescheiden entlohnte Pro-fessorenschaft eine ertragreiche Quel-le von Nebeneinkünften darstellten.So kann im Handbuch der Philosophi-schen Uni-Fakultät nachgelesen wer-den, dass der Prokanzellar nur Würdi-ge, das heißt Zahlungskräftige, zurPromotion zulassen solle.

Damit zog die Universität bereitsMitte des 15. Jahrhunderts den Zornder Herrschenden auf sich, die um das Ansehen der Bildungsstättefürchteten. Jedoch scheiterten alleVersuche, diesen Missstand zu unter-

binden, bis ins 17. Jahrhundert hi-nein.

Konkret mussten die Studenten fürdie Zulassung zur Doktorprüfung anverschiedenen Stationen Taler undGroschen opfern.Auch der nachlässi-ge Student konntezur Prüfung zuge-lassen werden, fürihn wurde es jedoch noch teurer. Jefehlender Zwangsvorlesung wurdenbeispielsweise sechs Groschen erho-ben. Auch andere bis dato nicht erfüll-te Kriterien konnten über finanzielleZuwendungen erreicht werden. Wardann der Tag der Zulassungserklä-rung erreicht, mussten die Studenten

schwören, dass sie ehelicher Geburtseien und sich nicht an der Fakultäträchen würden, wenn sie abgelehntwerden würden. Bei einer Eidverlet-zung drohten 50 Gulden Strafe. Nach

diesem Zeremoniellließ der Dekan dieDoktoranden ein-zeln sein Zimmerbetreten, wo ihnen

unter anderem die Höhe ihrer Straf-summen mitgeteilt wurde.

Zum ersten Teil der Prüfung, demnicht-öffentlichen Tentamen, warennicht nur Kenntnisse in Theologie,Physik und Ethik, sondern pro Kandi-dat sechs Taler für die PhilosophischeFakultät und zwei Gulden für den Pro-

kanzellar gefragt. Im Anschluss wurdeden Doktoranden die organisatorischePlanung des traditionellen Lichter-schmauses zum Lichterfest am Drei-königstag auferlegt. Das heißt, siemussten die Ehrengäste, zu denen un-ter anderem der Rektor, die vier Deka-ne und die Professoren zählten, einla-den, und für die Raumausstattung wieTeppiche, Kissen, Leuchter, Becher bishin zur Bedienung sorgen. Zum Lich-terschmaus 1578, so ist erhaltenenRechnungen zu entnehmen, landetenunter anderem zwei Hinterviertel undein halbes Kalb auf den Tafeln. So vielEngagement um das Wohl der Profes-soren dürfte einigen Prüflingen denTitel gerettet haben. Stefan Schröter

Erst die Bewirtung, dann die BewertungWie sich angehende Uni-Doktoren einst die Gunst ihrer Professoren sicherten

Streitfall Uni-Fernseher: Die Alma mater wehrt sich dagegen, Rundfunkgebühren für alleihre TV-Geräte zahlen zu müssen. Foto: Lars Reinhold

Oliver Grimm: Die Gebühren gefähr-den die im Grundgesetz garantierteFreiheit von Lehre und Forschung.

STREIFLICHTER AUS DER

UNI-GESCHICHTE

Couchsur -fer blickennicht nurgern in dieFerne, son-dern über-nachten auchkostengünstig inder Fremde.Foto: Lars Reinhold

An Leipzigs Handelshochschule ist mitdem Zentrum für Healthcare Manage-ment eine auf Gesundheitsökonomie spe-zialisierte Forschungseinrichtung behei-matet. Unter Leitung von Christian Els-ner werden hier beispielsweise Arbeits-abläufe wie die Patientenbetreuung inKrankenhäusern auf ihre Effizienz hingeprüft und nach Möglichkeiten zur Ef-fektivitätssteigerung gesucht. „UnsereKunden aus der Medizin- und Pharma-branche kommen meist mit konkretenProblemen auf uns zu“, sagt Elsner. „Wiranalysieren diese unter Berücksichti-gung der medizinischen und öko-nomischen Möglichkeiten des Unter-nehmens und erarbeiten eine spezifischeLösung. Zudem unterstützen wir Neu-gründungen von Unternehmen in derGesundheitsbranche.“

Eine davon ist das Internet-Portal Fly-medic, das vom HHL-Absolventen Flori-an Jäger mit zwei Partnern entwickeltwurde. Die Idee war, eine seriöse Infor-mationsplattform für alle Fragen rundum medizinische Behandlungen im Aus-land zu etablieren. Damit reagierten dieGründer auf den wachsenden Gesund-heitstourismus-Markt. „Vor allem inDeutschland, wo immer mehr Leistun-gen aus dem Katalog der gesetzlichenKrankenkassen gestrichen werden, gibtes eine hohe Nachfrage nach preiswerte-ren Alternativen im europäischen Aus-land“, sagt Jäger. Das Portal verstehesich aber nicht als Zertifizierungsstellefür ausländische Ärzte, sondern solle in-teressierte Patienten bei der Suche nachdem passenden Anbieter unterstützen.Der medizinische Reisetrend führt lautJäger aber nicht nur von Deutschlandweg. „Viele Mitglieder der russischenOberschicht sind an einer Behandlung inDeutschland interessiert, weil die in Ost-europa einen guten Ruf hat.“ Folgerichtighaben die Gründer auch eine Version inrussischer Sprache online gestellt. L. R.

Handelshochschule

Absolvent etabliert

Flymedic-Portal

Das Ensemble „Leipziger Concert“ mit Do-zenten und Absolventen des StudiengangsAlte Musik der Hochschule für Musik undTheater lädt am 14. März um 19.30 Uhr insMusikinstrumentenmuseum zu Werken ausder Barockzeit ein.

Chemische Experimente gibt es am 17. März um 16 Uhr in der Leipziger Uni-Fa-kultät für Chemie und Mineralogie. Die Vor-lesung wendet sich an ein breites chemiein-teressiertes Publikum. Veranstaltungsortist der Arthur-Hantzsch-Hörsaal in der Jo-hannisallee 29.

Die Lernplattform e-Xplore Technical Eng-lish des Sprachenzentrums der Hochschu-le für Technik, Wirtschaft und Kultur Leip-zig ist jetzt mit dem Deutschen Bildungs-medien-Preis digita 2009 ausgezeichnetworden.

Die erstmals von der DoktorandenschuleBuildmona der Leipziger Universität verge-benen Awards sind an Christian Patzig(2500 Euro), Santosh Kumar (1500 Euro)und Florian Huber (1000 Euro) verliehenworden.

CAMPUS KOMPAKT

ACH JA, LEIPZIG

Ein Fernseher kostet monatlich 17,98Euro Rundfunkgebühr, für ein Radiooder einen Internet-PC sind 5,76 Eurofällig. Ob die Geräte zum Empfang ge-nutzt werden oder im Keller stehen,spielt keine Rolle. Zwar kann man sichvon der Gebührenpflicht befreien las-sen, dies ist aber an strenge Richtlinien

gebunden. So zahlen beispielsweiseSchulen nur für ein Gerät pro Grund-stück, Unis hingegen wird jedes Geräteinzeln berechnet. Zuständig für die Er-hebung der Gebühren sind die Rund-funkanstalten, die diese Aufgabe derGebühreneinzugszentrale übertragenhaben. E. B.

HINTERGRUND

Gebühren auch für Internet-PC

AlexanderOsang

Foto

: priv

at

Die Petition gegen die Unterfinanzierungsächsischer Studentenwerke, an der sichauch die Leipziger Studentenschaft betei-ligt hatte, ist vom Landtag abgelehnt wor-den. In der Petition waren zehn MillionenEuro Zuschüsse vom Land gefordert wor-den, um steigende Semesterbeiträge oderMensen- und Wohnheimpreise vermei-den und das soziale und kulturelle Ange-bot der Studentenwerke im vollen Um-fang beibehalten zu können. Zwar wur-den in den Haushaltsverhandlungen dieZuschüsse von ursprünglich geplanten5,5 Millionen Euro auf 6,8 Millionen er-höht, die vergleichsweise späte Behand-lung der Petition habe jedoch gezeigt,dass noch viel getan werden müsse, umdie Bedeutung der Studentenwerke fürsoziale und kulturelle Belange der Studie-renden auch den politischen Entschei-dungsträgern zu verdeutlichen, kritisierteder Studentenrat der Leipziger Uni. r.

Studenten scheitern mit Petition

Ulrich Ziegler: Wir brauchen dieseDinger, weil wir Medientechnikerausbilden.

CAMPUS LEIPZIGSeite 24 Montag, 9. März 2009