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750 Bericht: Allgemeine analy~ische ]~Iethoden, analytische ~hnlichen KSlbchens verbunden. Erhitzt man den grossen Kolben, so kann man, sobald dessen Inhalt in's Sieden gekommen ist, die aus- tretenden Gase an der Spitze des Ansatzrohres anziinden and hat dann eine Gebl~scflamme, die, wenn man den Hals des KSlbchens so dreht, dass sich die Flamme unter dem ~Iethylalkoholgef~ss befindet, das Weiterkochen besorgt. Bin neuer Gasbrenner, den F. A11 ih n 1) angibt, unterscheidet sich von demjenigen, welchen R. Muencke e) friiher empfohlen hat, nur dadurch, dass die siebartige Haube etwas flacher ist. Zur Temperaturregelung yon Trockenkasten bedient sich G. N ass 6) einer ¥orrichtung, weiche gestattet, einen auf den zum Brenner fiihrenden Gasschlauch aufgesetzten Schraubenquetschhahn sehr rein einzustellen and diese Stellung zu markiren, so dass sie stets wieder erreicht werden kann. Auf dem Kopf eines H o fm ann'sehen ~) Schraubenquetsehhahnes ist ein etwa 10 cm langer, 2 mm dicker Draht so aufgelSthet, dass er elnen langen Hebelarm bildet, an dem man die Sehraube sehr fein drehen kann. Auf dem B~igel des Quetschhahns, durch den eine Schraube geht, befestigt man eine kreisrunde Cartonscheibe, auf welche man eine be- liebige Anzahl -con mit Nummern versehenen Radien gezogen hat. Sie dient dazu, die Stellung des Drahtes zu erkennen. Diese ¥orrichtung gestattet, eine beliebige FlammenhShe einzustellen und somit bei constantem Gasdruck eine beliebige Temperatur constant zu halten. ~ine Biirette mit reflectirender Riickwand besehreiben G r e i n e r und Frie drich s. 5) Dieselbe sell ein genaueres Ablesen gestatten. Zum Ablesen selbst soll man zwischen Theilung und Zahlen hindurch nach der R~lckwand sehen, w~hrend das Licht fiber die reehte Sehulter f~llt. Als Absorptionsapparate bei Elementaranalysen empfehlen J. B r e d t und W. P o s t h 6)~ indem sie die einfachere Handhabung and im Vergleich 1) Chemiker-Zeitung 19, (Nr. 20); yore Verfasser eingesandt. 9) Vergl. diese Zeitschrift 21, 99. 8) Zeitschrift fiir angewandte Chemie 1894, S. 517. ~) Oder irgend eines anderen, mit dauernd paralleler Stellung der quetschen- den Fl'~chen. (Vergl. z. B. diese Zeitschrift 28, 85.) 5) Zeitschrift f. angew. Chemie 1894, S. 173. 6) L i e b i g ' s Annalen ~85, 385.

Als Absorptionsapparate

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750 Bericht: Allgemeine analy~ische ]~Iethoden, analytische

~hnlichen KSlbchens verbunden. Erhitzt man den grossen Kolben, so kann man, sobald dessen Inhalt in's Sieden gekommen ist, die aus- tretenden Gase an der Spitze des Ansatzrohres anziinden and hat dann eine Gebl~scflamme, die, wenn man den Hals des KSlbchens so dreht, dass sich die Flamme unter dem ~Iethylalkoholgef~ss befindet, das

Weiterkochen besorgt.

Bin neuer Gasbrenner, den F. A11 ih n 1) angibt, unterscheidet sich von demjenigen, welchen R. M u e n c k e e) friiher empfohlen hat,

nur dadurch, dass die siebartige Haube etwas flacher ist.

Zur Temperaturregelung yon Trockenkasten bedient sich G. N ass 6) einer ¥orrichtung, weiche gestattet, einen auf den zum Brenner fiihrenden Gasschlauch aufgesetzten Schraubenquetschhahn sehr rein einzustellen and diese Stellung zu markiren, so dass sie stets wieder erreicht werden kann.

Auf dem Kopf eines H o fm ann ' sehen ~) Schraubenquetsehhahnes ist ein etwa 10 c m langer, 2 m m dicker Draht so aufgelSthet, dass er

elnen langen Hebelarm bildet, an dem man die Sehraube sehr fein

drehen kann. Auf dem B~igel des Quetschhahns, durch den eine Schraube geht,

befestigt man eine kreisrunde Cartonscheibe, auf welche man eine be- liebige Anzahl -con mit Nummern versehenen Radien gezogen hat. Sie dient dazu, die Stellung des Drahtes zu erkennen.

Diese ¥orrichtung gestattet, eine beliebige FlammenhShe einzustellen und somit bei constantem Gasdruck eine beliebige Temperatur constant zu halten.

~ine Biirette mit reflectirender Riickwand besehreiben G r e i n e r und F r i e d r i c h s. 5) Dieselbe sell ein genaueres Ablesen gestatten. Zum Ablesen selbst soll man zwischen Theilung und Zahlen hindurch nach der

R~lckwand sehen, w~hrend das Licht fiber die reehte Sehulter f~llt.

Als Absorptionsapparate bei Elementaranalysen empfehlen J. B r e d t und W. P o s t h 6)~ indem sie die einfachere Handhabung and im Vergleich

1) Chemiker-Zeitung 19, (Nr. 20); yore Verfasser eingesandt. 9) Vergl. diese Zeitschrift 21, 99. 8) Zeitschrift fiir angewandte Chemie 1894, S. 517. ~) Oder irgend eines anderen, mit dauernd paralleler Stellung der quetschen-

den Fl'~chen. (Vergl. z. B. diese Zeitschrift 28, 85.) 5) Zeitschrift f. angew. Chemie 1894, S. 173. 6) L i e b i g ' s Annalen ~85, 385.

Operationen, Apparate und Reagentien. 7ai

zur Kalilauge grSssere Reinlichkeit, sowie die raschere und deshalb auch bei lebMftem Gasstrom sichere Wirkung des I~atronkalks hervor- heben, wie schon wiederholt andere Autoren, eine Combination eines Chlorcalciumrohrs mit zwei IqatronkalkrShren. Letztere w~hlen sie yon IJ-fSrmiger Gestalt mit zwei kleinen seitliehen AnsatzrShren und schliessen sie oben mit eingeschliffenen, an Griffen um die vertieale Achse dreh- baren Glasstopfen. Diese haben seitliche Oeffnungen, die mit der 0effnung der AnsatzrShren zur Deckung gebraeht werden ksnnen und so den Durchgang eines Gasstroms gestatten. Dreht man die H~ihne, so wird das Inhere tier RShren abgeschlossen. Um den Gang der Ver- brennung controliren zu kSnnen, bringen die Verfasser an der dem ver- brennungsofen zugewandten Seite des Chlorealeiumrohres ein seitliches U-fSrmiges, mit zwei kleinen Kugeln versehenes AnsatzrShrehen 1) an, In dieses wird vor der W~gung des Chlorcaleiumrohres ein Tropfen Wasser gebracht, der als Anzeiger fiir den Gang des Gasstroms dient.

Ein neues Reagens zum Nachweis geringer Mengen Wasser- stoffsuperoxyds, speciell in Pflanzen, beschreibt A. B a c h . S ) Da die anderen Mittel zum I~aehweise des Wasserstoffsuper0xyds sieh zur Unte~- suchung yon Pflanzenausziigen nicht eignen, weil aueh andere Pflanzen- bestandtheile die entsprechenden Reactionen bewirken, so hat der Ver- fasser gesucht ~ die Thatsaehe~ dass Ueberchroms~ure mit Anilin eine violette Fiirbung gibL zum l~achweis des Wasserstoffsuperoxyds heran- zuziehen. Er l~sst zu diesem Zweck auf eine angesiiuerte~ verdiinnte und mit Anilin versetzte KaliumbiehromatlSsung die zu untersuehende Fl~issigkeit einwirken. Die Verh~ltnisse massen dabei so gew~ihlt sein, dass nieht das Kaliumbichromat allein sehon in saurer L~sung oxydirend und somit Farbstoff bildend auf das Anilin wirkt.

iNaeh im Original speeiell besehriebenen ¥orversuchen gibt B a c h folgende ¥orschrift: Das Reagens enth~lt im Liter Wasser 0,03g Kaliumbichromat und 5 Tropfen Anilin. Itiervon werden 5 cc mit i bis 2 Tropfen einer 5 procentigen L~sung yon 0xals~iure in Wasser versetzt und alsdann 5 cc der zu untersuchenden Flassigkeit hinzu ge- ~agt. Nach etwa 10 bis 30 Minuten tritt eine rothviolette F~irbung auf. Oxals~ure eignet sieh zur Ausft~hrung der Reaction naeh des Yer-

1) Aehnlich dem yon Hempe l , diese Zeitschrift 17, Taf. VI, Fig. 5, an- gegebenen.

9) Comptes rendus 119, 1218.