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http://www.roche.ch/standorte/basel-hq/basel-site-future.htm http://www.oldottawasouth.ca/ Altersbilder, Quartierentwicklung und soziale Kontakte 10. Oktober 2018, Universität Zürich - Carlo Fabian http://www.schmidtreuter.at/berichte/publikationen/tga-planung-2012/

Altersbilder, Quartierentwicklung und soziale Kontakte18f4b9c6-4144-4076-9022-d...•Gesellschaft wird immer älter. •Der professionelle Diskurs ist geprägt von impliziten Konstruktionen

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http://www.roche.ch/standorte/basel-hq/basel-site-future.htm http://www.oldottawasouth.ca/

Altersbilder, Quartierentwicklung und

soziale Kontakte10. Oktober 2018, Universität Zürich - Carlo Fabian

http://www.schmidtreuter.at/berichte/publikationen/tga-planung-2012/

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• Gesellschaft wird immer älter.

• Der professionelle Diskurs ist geprägt von impliziten Konstruktionen und Wahrnehmungen zum Alter und Altern im Lebensumfeld.-> unbewusste Stereotype / Altersbilder

Hintergrund 1: Stereotype und Diversität

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/grafiken.assetdetail.5887358.html

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Stereotype

… beziehen sich auf einzelne Menschen oder Gruppen.

… klassifizieren Menschen aufgrund eines Merkmals (oder weniger Merkmale) und

es werden ihnen Eigenschaften zugeschrieben.

… sind meist in der Regel unbewusst.

… werden kaum reflektiert.

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StereotypeÄlterer Menschen in den Medien(Australian Human Rights Commission, 2013)

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• Gesellschaft wird immer älter.

• Der professionelle Diskurs ist geprägt von impliziten Konstruktionen und Wahrnehmungen zum Alter und Altern im Lebensumfeld.-> unbewusste Stereotype / Altersbilder

• Stereotype haben Einfluss auf verschiedene Politik- und Handlungsfelder, welche ältere Menschen betreffen.

Hintergrund 1: Stereotype und Diversität

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7http://www.bkkmitte.de/uploads/media/_Lebenswelten_50plus_Handout.pdf

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• Gesellschaft wird immer älter.

• Der professionelle Diskurs ist geprägt von impliziten Konstruktionen und Wahrnehmungen zum Alter und Altern im Lebensumfeld.-> unbewusste Stereotype / Altersbilder

• Stereotype haben Einfluss auf verschiedene Politik- und Handlungsfelder, welche ältere Menschen betreffen.

• Es gibt kaum wissenschaftliches Wissen zu diesen Stereotype im Kontext von Stadt / Quartier / Lebensumwelt.

-> Forschungsprojekt: Basis für Quartier-/Stadtentwicklung und Angebote auf dieser Ebene.

Hintergrund 1: Stereotype und Diversität

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Hintergrund 2: Steigende Relevanz der Urbanität

• Unsere Gesellschaften werden immer mehr zu städtischer / urbaner.

• Ältere Menschen bevorzugen zunehmend die städtische Umgebung.

• Das städtische Umfeld wird zunehmend "für ältere Menschen" gestaltet: z.B. durch Planungsfachleute, Bauträger, Investoren, öffentliche Verwaltung, etc.

http://www.geoknow.net/anthroposphere/images/urbanization/urbanization.jpg

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Hintergrund 3: Zunehmende Bedeutung der Nachbarschaft / des Quartiers

• Die altersbezogenen Entwicklungen haben räumliche

Auswirkungen.

• Aufgrund der sich verändernden Familienstrukturen

und der längeren Lebenserwartung wird die Zahl der

älteren Menschen ohne familiäre Bindungen / ohne

soziale Unterstützung durch das Familiennetzwerk

zunehmen

-> andere Menschen/Gruppen werden von besonderer

Bedeutung sein, wie z.B. Freunde oder Nachbarn.

• Die Bedeutung der (städtischer) Nachbarschaft als Ort

des täglichen Lebens nimmt zu. http://alt-werden-und-spass-dabei.de/wp-content/uploads/2013/04/viva60-Quartier1.jpg,

http://www.edmonton.ca/programs_services/documents/AIG_header-small.jpg

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Die Produktion von Nachbarschaft

Aus Planungsperspektive

relevante Frage:

Wie wird Raum (Quartier,

Wohnumfeld) als Ergebnis von

Entscheidungen und

Handlungen von

verschiedenen Stakeholdern

produziert?

http://www.detail.de/uploads/pics/eastpro_1_KUU__Shanghai_Shared_Housing.jpg

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Theoretische Rahmung

Henri Lefebvre: Raumtheorie

Raum ist das Produkt einer Wechselwirkung

von drei Faktoren.https://libcom.org/files/images/library/hen.jpg

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http://www.sandiego.gov/park-and-recreation/parks/regional/presidio/missionhills.shtml

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Foto: Christian Jaeggi

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Foto: Christian Jaeggi

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Fotos: Christian Jaeggi

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«Spatial practice»

Physische Dimension: Der materielle, begehbare und nutzbare Raum.

--> materialized age stereotypes

«Representations of space»

Gedankliche Dimension: Konzepte, Pläne, Modelle, Leitbilder etc. für den Raum.

--> ascribed stereotypes

«Spaces of representation» Gesellschaftliche Dimension: Soziale Netzwerke, gelebte Beziehungen, Begegnungen.

--> self-attributedstereotypes

Produktion des Raumes - Henri Lefebvre Raum ist Produkt einer Wechselwirkung von drei Faktoren

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18http://www.abendblatt.de/img/wohnen/crop108565757/3692604755-w820-cv16_9-q85/wohnen2-HA-Bilder-Fotogalerien-Kuto.jpg, http://www.feucht.de/cms/news/2021.html?archive=1&PHPSESSID=6triq0j07pv1r977adilobb1k5

Gedankliche Dimension

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http://bc03.rp-online.de/polopoly_fs/senioren-ansprueche-quartier-juengere-menschen-projekt-

1.3867432.1386267061!httpImage/3208081130.jpg_gen/derivatives/d950x950/3208081130.jpg

http://www.mopo.de/image/view/2014/8/23/28496140,29256385,highRes,maxh,480,maxw,480,MDS-BKU-2014-05-20-71-69163_2.jpg

http://wp.maaaddin.de/wp-content/uploads/2014/01/2014-01-11_Attendornstr-Gehweg-Postzusteller.jpghttp://www.tagesspiegel.de/images/neu_griechen027/10936552/2-format10.jpg

Physische Dimension

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http://www.das-wenscht.de/wp-content/uploads/2011/08/verlaessliche_nachbarschaft.jpghttp://www.abendblatt-berlin.de/wp-content/uploads/2013/12/NE_03_Erzählwerkstatt-800x532.jpg

http://www.waz-online.de/var/storage/images/waz-az/wolfsburg/bildergalerien/fotos-aus-wolfsburg-und-gifhorn/rewe-aus-senioren-protestieren2/gfh-rollator-demo-005/12385022-1-ger-DE/gfh-Rollator-Demo-

005_FullView.jpghttp://skizzenblog.rolfschroeter.com/wp-content/uploads/2014/05/kiezflohmarkt3_100514-Kopie.jpg

Gesellschaftliche Dimension

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Forschungsprojekte

1. Projekt Ageism (2017-2018)

Connecting elderly people to urban life: Towards a better

understanding of ageing in place by rethinking stereotypes Carlo Fabian, Sandra Janett, Timo Huber, Tobias Bischoff, Matthias Drilling

2. Ergänzt mit Ergebnissen Projekt in Olten (2016)

Mit den Augen betagter Frauen: Analyse und Visualisierung des

öffentlichen Raums aus Sicht betagter Frauen zur Förderung des

gesunden Alterns Nicole Bachmann, Simon Süsstrunk, Carlo Fabian, Timo Huber, Sandra Janett, Susanne Bleisch,

Daria Hollenstein, Janine Jäger, Darjan Hil, 2016

-> Kooperation Soziale Arbeit, Geoinformatik, Wirtschaftsinformatik

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Fragen

1. Wie kann der Lebensraum von älteren Menschen zukünftig geplant

und gestaltet werden, so dass er eine hohe Lebensqualität

unterstützt?

2. Wie können Experten und Expertinnen unterstützt werden?

3. Wie können heutige und zukünftige alte Menschen aktiv in die

Planung und Gestaltung von Raum / Lebenswelten einbezogen

werden?

-> Partizipation

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Design und Methoden

Zwei Fallstudien in

verschiedenen

Nachbarschaften

Schützenmattpark und Umgebung, Basel

• Neues «Quartier» Erlenmatt, Basel

Qualitativer Ansatz

Figure 2: Research Design, Fabian & Drilling, 2016

Expert interviews (sin-gle interviews)

Walkthrough (ex-pert’s groups)

World Café (senior residents)

„neighbourhood maps of ageist locales and spots“

Preparation, data and document analyses,

final choice of case studies

Narrative interviews with

„ today‘s elderly“ (70 to 80 years old)

and tomorrow‘s elderly“ (50 to 60 years old)

commented walks with video, audio and photo documentation

Reflective Workshops

Final report

Seq

ue

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http://hopp-la.bbf.de.com/hopp-la-park/

https://www.dergartenbau.ch/fachbeitraege/erlenmattpark-zweite-bauetappe-bringt-noch-mehr-erholungsraum-f%C3%BCrs-kleinbasel

http://www.stadtgaertnerei.bs.ch/stadtgruen/projekte/max-

kaempf-platz.html

Neues «Quartier» Erlenmatt, Basel

Schützenmattpark(Basel)

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Differenzierung vs. Generalisierung - ExpertInnen• Differenzierte Aussagen und Beschreibungen

⌐ «Es gibt vielleicht solche, die eher die Ruhe suchen und andere, die vielleicht eher, ja den Zusammenhang oder den Zusammenhalt suchen oder einen Kontakt zu anderen Leuten. Vielleicht gibt es beides.»

⌐ «Da ist auch wieder eine Einstiegshilfe. Wobei das auch zu viel für einen älteren Menschen sein kann.»

⌐ «Wenn man ältere Leute anschaut, wie sie beweglich sind oder mobil, es gibt natürlich beide Beispiele…»

• Generalisierte Aussagen und Beschreibungen / Stereotype ⌐ Alte Menschen wollen nicht in Planungsprozesse involviert sein.

⌐ Alte Menschen sind glücklich / zufrieden, wenn sie im Park schöne Blumen oder Kinder spielen sehen.

⌐ Alt/Alter = gebrechlich / fragile altersgerecht = barrierefrei

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Sitzbank

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Differenzierung vs. Generalisierung - Frauen 75+• Differenzierte Aussagen und Beschreibungen

⌐ «Auf Strassen ohne Trottoir fühle ich mich unwohl, auch wenn sie verkehrsberuhigt sind.»

⌐ «Aber alleine gehe ich abends nicht mehr aus dem Haus. Ich will einfach nichts riskieren.»

• Generalisierte Aussagen und Beschreibungen / Stereotype

⌐ «In unserem Alter haben wir nichts mehr zu sagen.»

⌐ «In unserem Alter können wir keine steilen Strassen mehr zu Fuss gehen.»

⌐ «Alte Menschen mögen es in der eigenen Nachbarschaft zu spazieren, wo sie alles seit langer Zeit kennen.»

⌐ «Alte Menschen haben Angst bei Nacht das Haus zu verlassen.»

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Erste Ergebnisse - Planung

Alter in der Planung

• z.T. bleibt Zielgruppe ‘Alter’ diffus: Von wem genau ist die Rede? Geht es z.B. um 55+ oder um 85+?

• Fragiles Alter: erhöhte Sturzgefahr, Demenz, etc. -> Sitzbänke, Hilfestellungen

• Alter und soziale Isolation -> Begegnungen fördern (insbesondere mit Kindern)

• Vorstellungen vom Alter sind oftmals auch von Erfahrungen der Planenden aus eigenem familiären Umfeld geprägt

Herausforderungen in der Planung

• Planung und deren Umsetzung bedürfen der Vereinfachung/Fokussierung.

• Interessenskonflikte in der Planung und Raumnutzung: Aufstiegshilfe kann Gefahrenquelle für Kinder sein; Normen im öffentlichen Raum; beste Lösung kostet zu viel Geld.

• Partizipation ist voraussetzungsvoll und braucht Zeit, die oftmals fehlt; Partizipation für die Feinabstimmung.

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Erste Ergebnisse - «heutige» und «zukünftige» ältere MenschenBedeutung des Quartiers im Alter

• Biologisches Alter ist nicht ausschlaggebend dafür, wie Quartier/Wohnumfeld wahrgenommen und erlebt wird.

• Individuelle Bedürfnisse prägen Anforderung an Quartier und Wohnumfeld.

• Oftmals Wohnangebot entscheidend für Auswahl Wohnort, nicht Quartier.

• Wunsch nach sozialen Kontakte vs. Wunsch nach Rückzug.

Alter und Älterwerden

• Physische und psychische Gesundheit als zentrales Thema.

• Unterschiedliche Bewertung des Älterwerdens.

• Vorstellung über Alter und Älterwerden bleibt gerade bei «zukünftigen» älteren Menschen diffus; Bezugnahme auf eigene (Gross-)Eltern.

• Alter und Ältere Menschen -> Drittperson.

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Carlo Fabian June 21st 2016 30

• xx

Kreuzung/Ampel und Rollator

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xx

Carlo Fabian June 21st 2016 31

• xx

Beruhigte Zone – visuelle Orientierung

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Erkenntnisse - Diskussion

• Alter und Altern sind sehr divers – das wird nicht immer gewürdigt / kann nicht

immer gewürdigt werden (Rahmenbedingungen, Vorgaben etc.).

• Alternbezogene Stereotype kommen häufig vor, und werden von jüngeren

Generationen kaum reflektiert, da die eigene Genration nicht betroffen ist.

• Stereotype fliessen in unser Denken und somit auch in unsere Planungs- und

Gestaltungsaktivitäten ein.

• Partizipation ist - trotz Mehraufwand (Zeit, ältere Leute gewinnen, Planungsabläufe) -

ein erfolgversprechender Ansatz.

-> Tätigkeiten und Qualitäten müssen gefragt werden: Was wollt ihr tun?

-> Partizipation als Information, Mitwirkung, Mitentscheidung, Mitverantwortung.

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LiteraturAustralian Human Rights Commission, 2013. Fact or fiction? Stereotypes of older Australians. URL:

http://www.humanrights.gov.au/sites/default/files/document/publication/Fact%20or%20Fiction_2013_WebVersion_FINAL_0.pdf

Fabian, C., Drilling, M., Niermann, O., & Schnur, O. (2017). Quartier und Gesundheit – Klärungen eines scheinbar selbstverständlichen Zusammenhangs. In C. Fabian, M. Drilling, N. Olivier, & O. Schnur (Eds.), Quartier und Gesundheit. Impulse zu einem Querschnittsthema in Wissenschaft, Politik und Praxis (pp. 9-37). Wiesbaden: VS Verlag Fachmedien.

Mayer, Anne-Kathrin (2009). Altersbilder und die Darstellung älterer Menschen in den Medien. Vermittelte Altersbilder und individuelle Altersstereotype. In: Schorb, Bernd/Hartung, Anja/Reissmann, Wolfgang (Hg.). Medien und höheres Lebensalter Theorie – Forschung – Praxis. 1. Aufl. VS Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden. S. 114-129.

Rothermund, K., & Mayer, A.-K. (2009). Altersdiskriminierung. Erscheinungsformen, Erklärungen und Inverventionsansätze. Stuttgard: Kohlhammer.

Rothermund, K., & Brandtstädter, J. (2003). Age stereotypes and self-viewes in later life: Evaluating rival assumptions. International Journal of Behavioral Development, 27(6), 549-554.

Wurm, Susanne/Berner, Frank/Tesch-Römer, Clemens (2013). Altersbilder im Wandel. URL:ttp://www.bpb.de/apuz/153117/altersbilder-im-wandel?p=0 [Zugriffsdatum: 19.06.2017]

Buch Online – open access (= kostenfrei)

Contemporary Perspectives on Ageism:

Ayalon, Liat, Tesch-Römer, Clemens (Eds.), 2018 -> https://www.springer.com/de/book/9783319738192

YouTube-Channel zum Thema Ageism (im Aufbau)

https://www.youtube.com/channel/UC3ixPaKEKFWLYk39p1S38Rw/videos?view=0&flow=grid&sort=dd&live_view=500