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................................................................................. hohenheim aktuell Gesellschaft der Freunde der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim e.V. Ihr Werner Gekeler 1. Vorsitzender Jahresausflug 2003, ... ach wie ist es am Rhein so schön 2003 · N°7 Liebe Freunde, vom Hohenheimer Tag gehen schon viele Jahre richtungsweisende imker- liche Impulse aus. Der Hohenheimer Tag wurde in enger Zusammenar- beit mit der Landesan- stalt für Bienenkunde und der Gesellschaft der Freunde ins Leben gerufen. Zusammen mit Ihnen, liebe Mit- glieder, wollen wir den Hohenheimer Tag als herausragende imkerliche Veranstal- tung weiter erhalten und ausbauen. Er fin- det jährlich am zweiten Sonntag im März statt. Im Jahr 2004 feiert die Gesellschaft der Freunde ihr vierzigjähriges Bestehen. Schon heute lade ich Sie zu dieser Veran- staltung ein und bitte Sie, die Veranstaltung mit Ihren Bekannten zu besuchen. Wie zu den bisherigen Jubiläen wird auch zum 40- jährigen wieder eine Festschrift mit unver- zichtbaren Informationen herausgegeben. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen und Wünsche zur Gestaltung des Hohenheimer Tages, des Mitgliederbriefes und des Mit- gliederausfluges entgegen. Oben: Reisegruppe vor der Bacchusstatue am Eingang zur Sektkellerei Kupferberg. Unten links: Viel fachliche Kompetenz und Fürsorge für seine Besucher zeigte Reinhold Pauly. Hier an seinem Jungvölkerstand. Unten rechts: Mit seinem reichen Erfahrungsschatz begeisterte Berthold Nengel seine Gäste. Schon kurze Zeit nach Bekanntmachung des Mit- gliederausfluges waren alle Plätze des Busses re- serviert. Dieses Jahr ging es in die Rheinland- Pfälzische Metropole nach Mainz zu unserem Mit- glied Reinhold Pauly. Auf seinem Anwesen in der Stadt Mainz gelegen, hat er die Hohenheimer Freunde empfangen und Einblick in seine Wander- imkerei gegeben. Zur Zeit unseres Besuches hatte er seine Völker im Bereich des Vorschwarzwaldes zur Tannentrachtnutzung aufgestellt. Zum Mittag- essen ging es hinüber über den Rhein in die hessi- sche Landeshauptstadt Wiesbaden. Reinhold Pauly hatte sich für seine Besucher Zeit genommen und begleitete sie zum Mittagessen, zu einem kleinen Stadtrundgang, zur Besichtigung der Stephanskir- che mit den Chagallfenstern, zum Dom und weiter zur Besichtigung der Sektkellerei Kupferberg. Auch zum Abendessen und zur Übernachtung nach Rüsselsheim begleitete er uns zusammen mit zwei weiteren Imkerkollegen. Wegen der nächtli- chen Veranstaltung "Der Rhein im Feuerzauber", waren die Hotels um Mainz bis Bopphard schon ein Jahr im voraus ausgebucht. Die "Schiffsche- Bootsche- Fahrt" ( d. h. Schifffahrt *), auf dem Rhein, von Bingen bis St. Goar, vorbei am Mäuse- turm und der Loreley versetzte die Ausflügler in Begeisterung, so dass sie aus voller Kehle das Lied der Loreley schmetterten. Mit dem Bus ging es weiter, teilweise auf der Loreley Burgenstraße Richtung "Dachsköpfe" Richtung "Dachsköpfe" zum Mittagessen und zu einem weiteren Höhe- punkt des Ausfluges. Die Besichtigung der Imkerei Berthold Nengel in Dahlheim war angesagt. Bei der Zuwendungen, also Spenden und Mitgliedsbeiträge, an unsere Gesellschaft dürfen als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden, da sie zur Förderung wissenschaftlicher Zwecke dienen. Denn ausweislich des Freistellungsbescheids des Fi- nanzamts Heilbronn ( St-Nr.: 65208/- ) fördert unsere Gesellschaft wissenschaftliche Zwecke. Für Zuwen- dungen, die den Betrag von 100,-- € nicht übersteigen, gilt gegenüber dem Finanzamt ein vereinfachter Spen- dennachweis. Während der bloße Bareinzahlungsbe- leg oder die Buchungsbestätigung als Nachweis aus- reicht, wenn Empfänger eine inländische juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine inländische öffentliche Dienststelle ist, gelten bei Zuwendungen an gemeinnützige Einrichtungen wie unsere Gesellschaft strengere Anforderungen. Hier müssen auf dem von der Gesellschaft hergestellten Beleg neben dem Ver- wendungszweck die Angaben über die Steuerfreistel- lung der Körperschaft und zusätzlich angegeben sein, ob es sich bei der Zuwendung um eine Spende oder ei- nen Mitgliedsbeitrag handelt. Für Zuwendungen, die den Betrag von 100,00 € überschreiten, muss die Ge- sellschaft eine Zuwendungsbestätigung nach amtli- chen Vordruck erteilen. z a m t s t t H e i l b r o r r n n ( S t - N - r r r : 6 5 2 0 8 / 8 8 - ) f ö r d r r e r t u e l l s l l c h a f a t w i s i i s e n s c h a f a t l i c h e Z w e c k e . 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H i e r m ü s ü ü s s e n a u f u d e m G e s e e l l s l c h a f a t h e r g r e s e t e l l t e n B e l e g e n e b e n d e m Die Beobachtung, dass sich Vögel durch ein Sandbad von lästigen Para- siten befreien, hat Firmen dazu angeregt, Präparaten auf der Basis von Gesteinsmehlen oder gemahlenen Mu- schelschalen zur Desinfektion von Ställen zu entwickeln. Man setzt dabei auf die scharfkantige Struktur dieser Partikel, die dazu führen, dass sich die Lästlinge zunächst verletzen und später schnell austrocknen. Im Rah- men des Bienenblocks hat sich eine Gruppe von Studenten mit der Frage beschäftigt, ob nicht auch die Varroa- milbe durch eine Staubbehandlung dezimiert werden könnte. Dazu wurden zunächst in Laborversuchen Bienen mit den auf- sitzenden Milben eingestäubt. Tatsächlich gelang es in diesen Käfigversuchen, alle Milben von den Bienen zu entfernen, ohne dass dies einen negativen Einfluss auf die Bienen gehabt hätte. Es war gut zu beobachten, dass die Milben rasch in Panik gerie- ten und dann schnell danach abstarben. Das Einstäuben ganzer Bienenvölker mit Gesteinsmehl brachte dann jedoch eine ge- wisse Ernüchterung. Dort war es auch durch Mehrfachbehand- lung nicht möglich, einen nennenswerten Bekämpfungserfolg zu erreichen. Von einem praktikablen Ansatz für die imkerliche Praxis sind wir derzeit also noch weit entfernt. Gesteinsmehl auf Rähmchen u. eingestäubte Biene Herausgeber: Gesellschaft der Freunde für Bienenkunde an der Universität Hohenheim e.V. - Werner Gekeler, 1. Vorsitzender, Sternbergstraße 14, 72525 Münsingen, Telefon 07381-180171, Email: [email protected], Schriftleitung: Alexander Guth, Segomarstraße 1, 88521 Ertingen Die Völkerverluste im letzten Winter haben gezeigt, dass es nach wie vor einen enormen Bedarf an Im- kerschulungen gibt, insbesondere bei der Spätsom- merpflege und der Varroa-Bekämpfung. Mitarbeiter der Landesanstalt haben daher in dieser Saison er- neut eine "Varroa-Schulungsoffensive" gestartet und insgesamt über 25 Vereine am Bienenvolk die Umset- zung des "Varroa-Bekämpfungskonzeptes" im Detail demonstriert. Unsere Erfahrungen bestätigen, dass es nach wie vor einen enormen Bedarf an solchen praktischen Kursen gibt. Dieser Bedarf kann nicht auf Dauer von den Mitarbeitern der Landesanstalt allein befriedigt werden! Steuerliche Behandlung der Mitgliedsbeiträge Landesanstalt verstärkt Kursangebot Ein Sandbad für Milben Ameisensäure bei Hitze? Wie verkraften Bienenvölker eine Behandlung mit Ameisensäure bei Hitze? Diese Frage war im August 2003 sehr häufig zu hören. Grundsätzlich ist bei Temperaturen von deutlich über 30°C Vorsicht gebo- ten. Ganz bewusst hat die Landesanstalt aber in die- sem Jahr Ameisensäure-Behandlungen unter diesen extremen Temperaturen durchgeführt. Bei über 20 praktischen Demonstrationen zur Varroa-Bekämp- fung an Lehrbienenständen wurde die Medizinfla- sche bei Abendtemperaturen von weit über 30°C un- ter den Augen der zahlreichen Imker eingesetzt. In keinem Fall gab es Probleme mit Königinnen- oder gar Völkerverlusten! An zwei Versuchsständen in Kirchheim und Nürtingen wurde die Hälfte der auf 2 Zargen eingeengten Wirtschaftsvölker am 5. bzw. 7. August mit 100 ml 85%iger Ameisensäure behandelt. Die anderen Völker blieben als Kontrolle zunächst unbehandelt. Bei Tageshöchsttemperaturen von fast 40° C im Schatten waren die Medizinflaschen bereits nach 2 Tagen geleert. Die Behandlung wirkte sehr gut gegen die Varroamilbe, allerdings wurde auch ein großer Teil der offenen Brut ausgeräumt. In Kirchheim hatten die behandelten Völker 12 Tage nach der Behandlung im Durchschnitt nur 1/3 der verdeckelten Brutmenge der unbehandelten Völker, in Nürtingen war es knapp die Hälfte. An beiden Standorten hatten die behandelten Völker aber deut- lich mehr offene Brut angelegt, was letztendlich dazu führte, dass bei der Einwinterung im Oktober beide Völkergruppen im Durchschnitt gleich stark waren. Auch hier gab es keine Königinnenverluste! Liebe Neumitglieder, der Vorstand der Gesellschaft hat beschlossen, die Neumitglieder eines jeweiligen Jahres in den Mitgliederbriefen zu begrüßen und Ihre Namen zu veröffentlichen. Als Vorsitzender darf ich Sie hiermit im Freundeskreis sehr herzlich begrüßen. Wir freuen uns sehr über Ihren Entschluss, der "Gesellschaft der Freunde der Landesanstalt für Bie- nenkunde an der Universität Hohenheim e.V." bei- zutreten. Mit Ihrer Mitgliedschaft und Ihrem -beitrag unterstützen Sie den Zweck und die Ziele des Freun- deskreises. Insbesondere sollen die Forschungsarbei- ten an der Landesanstalt unterstützt und die Zusam- menarbeit mit der Praxis durch Vortragsver- anstaltungen und Vorführungen belebt werden. Klaus-Peter Urban, Berglen/Oppelsbohm - Anton Pfeifer, Schwäbisch Gmünd - Franz Fischer, Schwäbisch Gmünd - Albert Freihart, Öhringen- Cappel - Anneliese Roth, Köln - Josef Bähr, Ober- kirch-Ringelbach - Helmut Fesseler, Ellmannsweiler - Roland Kerschgens, Renchen - Horst Rausch, Nürtingen - Artur Löffler, Leidersbach - Dorothea Nussbächer, Freudenstadt - Hubert Gronmayer, Bad Wurzach- Bauhofen - Ute Gasselin, Ostfildern - Karl Hausmann, Sinsheim - Tobias Hörnle, Stutt- gart - Friedrich Kauffmann, Renningen - Dietmar Adams, Schwäbisch Hall - Günter Scholl, Wims- heim - Roland Siebert, Schwäbisch Gmünd - Her- bert Beiter, Rangendingen - Helmut Jongeling, Stuttgart - Werner Burger, Calw - Mario Beisswen- ger, Tübingen - Jörg Heinkel, Filderstadt - Erich Dolp, Allmendingen - Ulrike Bauer, Calw - Horst Fenner, Filderstadt - Thomas Gruber, Bondorf - Jo- hann Kemmethmüller, Aurach - Harald Feinauer, Obersulm - Udo Schilling, Seehausen - Felix Vier- eck, Dunningen - Michael Bischofberger, Schwä- bisch Gmünd - Birgit Schmid, Schwäbisch Gmünd Neumitgliedern des Jahres 2003 »Herzliches Willkommen« Unter der anhaltenden Trockenheit hatte 2003 beson- ders die Vegetation zu leiden. An vielen Standorten war das Pollenangebot im Sommer und Herbst un- gewöhnlich niedrig, was sich auch in der Brutleistung der Bienenvölker niederschlug. Besonders betroffen waren die Jungvölker. Zum Beispiel schränkten die 15 Jungvölker am Bienenstand Deizisau schon Ende Juli ihre Bruttätigkeit stark ein, sodass sie bereits im August im Durchschnitt nur 6000 Brutzellen und im September nur 2000 Brutzellen hatten. In den Vor- jahren war das Brutmaximum an diesem Standort re- gelmäßig erst Mitte August aufgetreten und hatte fast 20.000 Zellen betragen. Weniger Brut bedeutet in der Regel auch weniger Bienen. An den meisten Stand- orten wurden die Jungvölker 2003 deutlich schwä- cher eingewintert als in den Vorjahren. Wie sich das und die scheinbar ungünstigere Altersstruktur auf die Überwinterung der Jungvölker und ihre Entwicklung im Frühjahr 2004 auswirkt bleibt abzuwarten. Trockenheit mit Folgen Geständnis eines ungläubigen Imkers: Nach einer De- monstration zur Varroa-Bekämpfung (85% Ameisensäure mit der MoT Methode bei 35°C) an einem Lehrbienen- stand sei er zwei Tage später heimlich in den Bienenstand eingestiegen und hat die behandelten Völker kontrolliert. Alle Königinnen waren überraschenderweise noch da! G e s e e t ä n d n i s i i e i n e s e e u n g n l ä u b i g i e n I m k e r s r r : N a c h e i n e r D e- m o n s t r a t i o n z u r V a r r o a - B e k ä m p m f p u n g n ( 8 5 % A m e i s i i e n s ä u r e m i t d e r M o T M e t h o d e b e i 3 5 ° C ) C a n e i n e m L e h r b i e n e n- s t a n d s e i e r z w e i T a g a e s p s ä t e r h e i m l i c h i n d e n B i e n e n s t a n d e i n g n e s e e t i e g e e n u n d h a t d i e b e h a n d e l t e n V ö l k l e r k o n t r o l l i e r t . A l l e K ö n i g i i n n e n w a r e n ü b e r r a s a a c h e n d e r w e i s i i e n o c h d a !

Ameisensäure bei Hitze? Ein Sandbad für Milben ... · monstration zur Varroa-Bekämpfung (85% Ameisensäure mit der MoT Methode bei 35°C) an einem Lehrbienen-stand sei er zwei

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Page 1: Ameisensäure bei Hitze? Ein Sandbad für Milben ... · monstration zur Varroa-Bekämpfung (85% Ameisensäure mit der MoT Methode bei 35°C) an einem Lehrbienen-stand sei er zwei

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hohenheim aktuellGesellschaft der Freunde der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim e.V.

Ihr Werner Gekeler 1. Vorsitzender

Jahresausflug 2003, ... ach wie ist es am Rhein so schön

2003

· N°7

Liebe Freunde,vom Hohenheimer Tag gehen schon viele Jahre richtungsweisende imker-liche Impulse aus. Der Hohenheimer Tag wurde in enger Zusammenar-beit mit der Landesan-stalt für Bienenkunde

und der Gesellschaft der Freunde ins Leben gerufen. Zusammen mit Ihnen, liebe Mit-glieder, wollen wir den Hohenheimer Tag als herausragende imkerliche Veranstal-tung weiter erhalten und ausbauen. Er fin-det jährlich am zweiten Sonntag im März statt. Im Jahr 2004 feiert die Gesellschaft der Freunde ihr vierzigjähriges Bestehen. Schon heute lade ich Sie zu dieser Veran-staltung ein und bitte Sie, die Veranstaltung mit Ihren Bekannten zu besuchen. Wie zu den bisherigen Jubiläen wird auch zum 40-jährigen wieder eine Festschrift mit unver-zichtbaren Informationen herausgegeben. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen und Wünsche zur Gestaltung des Hohenheimer Tages, des Mitgliederbriefes und des Mit-gliederausfluges entgegen.

Oben: Reisegruppe vor der Bacchusstatue am Eingang zur Sektkellerei Kupferberg. Unten links: Viel fachliche Kompetenz und Fürsorge für seine Besucher zeigte Reinhold Pauly. Hier an seinem Jungvölkerstand. Unten rechts: Mit seinem reichen Erfahrungsschatz begeisterte Berthold Nengel seine Gäste.

Schon kurze Zeit nach Bekanntmachung des Mit-gliederausfluges waren alle Plätze des Busses re-serviert. Dieses Jahr ging es in die Rheinland- Pfälzische Metropole nach Mainz zu unserem Mit-glied Reinhold Pauly. Auf seinem Anwesen in der Stadt Mainz gelegen, hat er die Hohenheimer Freunde empfangen und Einblick in seine Wander-imkerei gegeben. Zur Zeit unseres Besuches hatte er seine Völker im Bereich des Vorschwarzwaldes zur Tannentrachtnutzung aufgestellt. Zum Mittag-essen ging es hinüber über den Rhein in die hessi-sche Landeshauptstadt Wiesbaden. Reinhold Pauly hatte sich für seine Besucher Zeit genommen und begleitete sie zum Mittagessen, zu einem kleinen Stadtrundgang, zur Besichtigung der Stephanskir-che mit den Chagallfenstern, zum Dom und weiter zur Besichtigung der Sektkellerei Kupferberg. Auch zum Abendessen und zur Übernachtung nach Rüsselsheim begleitete er uns zusammen mit zwei weiteren Imkerkollegen. Wegen der nächtli-chen Veranstaltung "Der Rhein im Feuerzauber", waren die Hotels um Mainz bis Bopphard schon

ein Jahr im voraus ausgebucht. Die "Schiffsche- Bootsche- Fahrt" ( d. h. Schifffahrt *), auf dem Rhein, von Bingen bis St. Goar, vorbei am Mäuse-turm und der Loreley versetzte die Ausflügler in Begeisterung, so dass sie aus voller Kehle das Lied der Loreley schmetterten. Mit dem Bus ging es weiter, teilweise auf der Loreley Burgenstraße Richtung "Dachsköpfe" Richtung "Dachsköpfe" zum Mittagessen und zu einem weiteren Höhe-punkt des Ausfluges. Die Besichtigung der Imkerei Berthold Nengel in Dahlheim war angesagt. Bei der

Zuwendungen, also Spenden und Mitgliedsbeiträge, an unsere Gesellschaft dürfen als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend gemacht werden, da sie zur Förderung wissenschaftlicher Zwecke dienen. Denn ausweislich des Freistellungsbescheids des Fi-nanzamts Heilbronn ( St-Nr.: 65208/- ) fördert unsere Gesellschaft wissenschaftliche Zwecke. Für Zuwen-dungen, die den Betrag von 100,-- € nicht übersteigen, gilt gegenüber dem Finanzamt ein vereinfachter Spen-dennachweis. Während der bloße Bareinzahlungsbe-leg oder die Buchungsbestätigung als Nachweis aus-reicht, wenn Empfänger eine inländische juristische Person des öffentlichen Rechts oder eine inländische öffentliche Dienststelle ist, gelten bei Zuwendungen an gemeinnützige Einrichtungen wie unsere Gesellschaft strengere Anforderungen. Hier müssen auf dem von der Gesellschaft hergestellten Beleg neben dem Ver-wendungszweck die Angaben über die Steuerfreistel-lung der Körperschaft und zusätzlich angegeben sein, ob es sich bei der Zuwendung um eine Spende oder ei-nen Mitgliedsbeitrag handelt. Für Zuwendungen, die den Betrag von 100,00 € überschreiten, muss die Ge-sellschaft eine Zuwendungsbestätigung nach amtli-chen Vordruck erteilen.

gzamtstt HeHH ilbll rorr nn ( StSS -tt N- rNN .rr: 6566 208/88 -// ) föff rdrr edd rt uellsll chafa tff wisii senschafa tff liche ZwZZ eckekk . FüFF r ZuZZgegg n, didd e dedd n Betrtt arr ga von 100,0 -- € nicht übersrr tettgegg ge egg nüber dedd m FiFF nanznn amt ein vererr infn aff chtett rnachweisii . WäWW hää rerr nd dedd r bloll ßo e Barerr inznn ahlull nodedd r didd e Buchungn sgg besee tätt tigi ugg ngn alsll NaNN chweisiiht,tt wenn EmEE pm fpp äff nää gn egg r eine inläll nää didd sii che jurisiison dedd see öfö fff eff ntlichen Rechtstt odedd r eine inläll nää dntliche Dienststt tett llll ell isii t,tt gegg ltll ett n bei ZuZZ wendudd ngneinnütztt igi egg Einrichtutt ngn egg n wie unsererr Gesee ellll sllngn egg rerr Anfn off rdrr edd rurr ngn egg n. HiHH er müsüü sss en aufu dedd mGese elll sl chafa tff hergrr eg se tet lll tl et n Belel ge neben dedd m

Die Beobachtung, dass sich Vögel durch ein Sandbad von lästigen Para-siten befreien, hat Firmen dazu angeregt, Präparaten auf der Basis von Gesteinsmehlen oder gemahlenen Mu-schelschalen zur Desinfektion von Ställen zu entwickeln. Man setzt dabei auf die scharfkantige Struktur dieser Partikel, die dazu führen, dass sich die Lästlinge zunächst verletzen und später schnell austrocknen. Im Rah-men des Bienenblocks hat sich eine Gruppe von Studenten mit der Frage beschäftigt, ob nicht auch die Varroa-milbe durch eine Staubbehandlung dezimiert werden könnte. Dazu wurden zunächst in Laborversuchen Bienen mit den auf-sitzenden Milben eingestäubt. Tatsächlich gelang es in diesen Käfigversuchen, alle Milben von den Bienen zu entfernen, ohne dass dies einen negativen Einfluss auf die Bienen gehabt hätte. Es war gut zu beobachten, dass die Milben rasch in Panik gerie-ten und dann schnell danach abstarben. Das Einstäuben ganzer Bienenvölker mit Gesteinsmehl brachte dann jedoch eine ge-wisse Ernüchterung. Dort war es auch durch Mehrfachbehand-lung nicht möglich, einen nennenswerten Bekämpfungserfolg zu erreichen. Von einem praktikablen Ansatz für die imkerliche Praxis sind wir derzeit also noch weit entfernt. Gesteinsmehl auf Rähmchen u. eingestäubte Biene

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Die Völkerverluste im letzten Winter haben gezeigt, dass es nach wie vor einen enormen Bedarf an Im-kerschulungen gibt, insbesondere bei der Spätsom-merpflege und der Varroa-Bekämpfung. Mitarbeiter der Landesanstalt haben daher in dieser Saison er-neut eine "Varroa-Schulungsoffensive" gestartet und insgesamt über 25 Vereine am Bienenvolk die Umset-zung des "Varroa-Bekämpfungskonzeptes" im Detail demonstriert. Unsere Erfahrungen bestätigen, dass es nach wie vor einen enormen Bedarf an solchen praktischen Kursen gibt. Dieser Bedarf kann nicht auf Dauer von den Mitarbeitern der Landesanstalt allein befriedigt werden!

Steuerliche Behandlung der Mitgliedsbeiträge

Landesanstalt verstärkt Kursangebot

Ein Sandbad für Milben Ameisensäure bei Hitze?Wie verkraften Bienenvölker eine Behandlung mit Ameisensäure bei Hitze? Diese Frage war im August 2003 sehr häufig zu hören. Grundsätzlich ist bei Temperaturen von deutlich über 30°C Vorsicht gebo-ten. Ganz bewusst hat die Landesanstalt aber in die-sem Jahr Ameisensäure-Behandlungen unter diesen extremen Temperaturen durchgeführt. Bei über 20 praktischen Demonstrationen zur Varroa-Bekämp-fung an Lehrbienenständen wurde die Medizinfla-sche bei Abendtemperaturen von weit über 30°C un-ter den Augen der zahlreichen Imker eingesetzt. In keinem Fall gab es Probleme mit Königinnen- oder gar Völkerverlusten! An zwei Versuchsständen in Kirchheim und Nürtingen wurde die Hälfte der auf 2 Zargen eingeengten Wirtschaftsvölker am 5. bzw. 7. August mit 100 ml 85%iger Ameisensäure behandelt. Die anderen Völker blieben als Kontrolle zunächst unbehandelt. Bei Tageshöchsttemperaturen von fast 40° C im Schatten waren die Medizinflaschen bereits nach 2 Tagen geleert. Die Behandlung wirkte sehr gut gegen die Varroamilbe, allerdings wurde auch ein großer Teil der offenen Brut ausgeräumt. In Kirchheim hatten die behandelten Völker 12 Tage nach der Behandlung im Durchschnitt nur 1/3 der verdeckelten Brutmenge der unbehandelten Völker, in Nürtingen war es knapp die Hälfte. An beiden Standorten hatten die behandelten Völker aber deut-lich mehr offene Brut angelegt, was letztendlich dazu führte, dass bei der Einwinterung im Oktober beide Völkergruppen im Durchschnitt gleich stark waren. Auch hier gab es keine Königinnenverluste!

Liebe Neumitglieder, der Vorstand der Gesellschaft hat beschlossen, die Neumitglieder eines jeweiligen Jahres in den Mitgliederbriefen zu begrüßen und Ihre Namen zu veröffentlichen. Als Vorsitzender darf ich Sie hiermit im Freundeskreis sehr herzlich begrüßen. Wir freuen uns sehr über Ihren Entschluss, der "Gesellschaft der Freunde der Landesanstalt für Bie-nenkunde an der Universität Hohenheim e.V." bei-zutreten. Mit Ihrer Mitgliedschaft und Ihrem -beitrag unterstützen Sie den Zweck und die Ziele des Freun-deskreises. Insbesondere sollen die Forschungsarbei-ten an der Landesanstalt unterstützt und die Zusam-menarbeit mit der Praxis durch Vortragsver-anstaltungen und Vorführungen belebt werden.

Klaus-Peter Urban, Berglen/Oppelsbohm - Anton Pfeifer, Schwäbisch Gmünd - Franz Fischer, Schwäbisch Gmünd - Albert Freihart, Öhringen-Cappel - Anneliese Roth, Köln - Josef Bähr, Ober-kirch-Ringelbach - Helmut Fesseler, Ellmannsweiler - Roland Kerschgens, Renchen - Horst Rausch, Nürtingen - Artur Löffler, Leidersbach - Dorothea Nussbächer, Freudenstadt - Hubert Gronmayer, Bad Wurzach- Bauhofen - Ute Gasselin, Ostfildern - Karl Hausmann, Sinsheim - Tobias Hörnle, Stutt-gart - Friedrich Kauffmann, Renningen - Dietmar Adams, Schwäbisch Hall - Günter Scholl, Wims-heim - Roland Siebert, Schwäbisch Gmünd - Her-bert Beiter, Rangendingen - Helmut Jongeling, Stuttgart - Werner Burger, Calw - Mario Beisswen-ger, Tübingen - Jörg Heinkel, Filderstadt - Erich Dolp, Allmendingen - Ulrike Bauer, Calw - Horst Fenner, Filderstadt - Thomas Gruber, Bondorf - Jo-hann Kemmethmüller, Aurach - Harald Feinauer, Obersulm - Udo Schilling, Seehausen - Felix Vier-eck, Dunningen - Michael Bischofberger, Schwä-bisch Gmünd - Birgit Schmid, Schwäbisch Gmünd

N e u m i t g l i e d e r n d e s J a h r e s 2 0 0 3

»Herzliches Willkommen«

Unter der anhaltenden Trockenheit hatte 2003 beson-ders die Vegetation zu leiden. An vielen Standorten war das Pollenangebot im Sommer und Herbst un-gewöhnlich niedrig, was sich auch in der Brutleistung der Bienenvölker niederschlug. Besonders betroffen waren die Jungvölker. Zum Beispiel schränkten die 15 Jungvölker am Bienenstand Deizisau schon Ende Juli ihre Bruttätigkeit stark ein, sodass sie bereits im August im Durchschnitt nur 6000 Brutzellen und im September nur 2000 Brutzellen hatten. In den Vor-jahren war das Brutmaximum an diesem Standort re-gelmäßig erst Mitte August aufgetreten und hatte fast 20.000 Zellen betragen. Weniger Brut bedeutet in der Regel auch weniger Bienen. An den meisten Stand-orten wurden die Jungvölker 2003 deutlich schwä-cher eingewintert als in den Vorjahren. Wie sich das und die scheinbar ungünstigere Altersstruktur auf die Überwinterung der Jungvölker und ihre Entwicklung im Frühjahr 2004 auswirkt bleibt abzuwarten.

Trockenheit mit Folgen

Geständnis eines ungläubigen Imkers: Nach einer De-monstration zur Varroa-Bekämpfung (85% Ameisensäure mit der MoT Methode bei 35°C) an einem Lehrbienen-stand sei er zwei Tage später heimlich in den Bienenstand eingestiegen und hat die behandelten Völker kontrolliert. Alle Königinnen waren überraschenderweise noch da!

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Page 2: Ameisensäure bei Hitze? Ein Sandbad für Milben ... · monstration zur Varroa-Bekämpfung (85% Ameisensäure mit der MoT Methode bei 35°C) an einem Lehrbienen-stand sei er zwei

"Bond-Test" auf Gotland zunächst abgeschlossenTest von Nachzuchten in Hohenheim

Hubert Hinderhofer war seit 1967 Mitglied unse-rer Gesellschaft und wur-de schon bald in den Vor-stand gewählt, dem er bis 1997 angehörte. Am 12. April des Jahres ist er in seiner Wohnung im Alter von neunzig Jahren ge-

storben. In großer Anerkennung, Liebe und Dankbarkeit mussten wir Abschied von ihm neh-men. Die Freunde haben sein umfassendes Wis-sen und seine lange Erfahrung sehr geschätzt. Im Mitgliederbrief No. 4 unserer Gesellschaft stellte er seinen persönlichen Werdegang in der Imkerei und die Entwicklung der Zuchtarbeit in Deutschland vor. Die Züchtung der Honigbienen lag ihm besonders am Herzen. Zur Unterschei-dung der Bienenrassen hat er selbst Körtafeln hergestellt, die in ihrer Art einmalig sind. Mit sei-ner Arbeit leistete er einen großen Beitrag zum heutigen Zuchtstandard der sanftmütigen und leistungsfähigen Carnica- Biene. In zahlreichen Schulungen und Kursen hat er sein umfangrei-ches Wissen in seiner freundlichen Art weiterver-mittelt. Hubert Hinderhofer war eine Persönlich-keit, er hat sich durch sein Fachwissen und seinen Fleiß besondere Verdienste um die Bienenzucht erworben. Dafür wurde er 1984 mit der Johann- Ludwig- Christ- Medaille unserer Gesellschaft ausgezeichnet. Ebenso hat er sich besondere Ver-dienste um die Belange der Gesellschaft erworben und wurde dafür beim Hohenheimer Tag 1997 geehrt und zum Ehrenmitglied ernannt. Für das überaus große Engagement, für seine freundliche, offene und ehrliche Art haben wir uns bei ihm zu bedanken. Der Vorstand der Gesellschaft hat bei seiner Aussegnung seine Verdienste gewürdigt und als äußeres Zeichen einen Kranz niederge-legt. Wir bewahren Hubert Hinderhofer ein eh-rendes Andenken. Werner Gekeler 1. Vorsitzender

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Was ist mit der Varroa los?

Larvenduft bringt Varroa-Weibchen in Stimmung

Hubert Hinderhofer zum Gedenken

Statt drei nur zwei?

Herr Daniel Weber zeigt, dass man auch auf ungewöhnlichem Weg zumin-dest zu einer befristeten Anstellung an der Landesanstalt kommen kann. Nach einem Praktikum im Rahmen seiner LTA-Ausbildung ("Landwirt-schaftlich technischer Assistent") arbeitete er, immer noch als Azubi, als Hilfskraft in unserem Labor mit. Die Laborarbeit und der erste Kontakt mit Bienen haben ihn offensichtlich so begeistert, dass er nach dem Abschluss seiner Ausbildung unbedingt weiter an der Landesanstalt arbeiten wollte. Glücklicherweise hatten wir im Rückstandslabor nicht nur ausreichend Ar-beit für einen weiteren Mitarbeiter, sondern auch die notwendigen Drittmittel für die Finanzierung. Seit nun-mehr zwei Jahren arbeitet Daniel Weber bei der Aufarbeitung von Wachs- und Honigproben mit und hat sich mittlerweile aus aktuellem Anlass auch in den Antibiotika-Nachweis bei Honigen eingearbeitet. Und wie man auf dem Bild sieht, ist er inzwischen auch zum Spezialisten für Bienenwettfliegen geworden (hier beim Tag der Offenen Tür 2003). Wie bei vielen unserer Mitarbeitern blieb es nicht aus, dass Herr Weber bei uns auch zum Imker wurde. Mit 4 Völkern produziert er nun seinen eigenen (rückstandsfreien) Honig. Nachdem er seit kur-zem über ein schnelles Auto verfügt (zum Wandern mit Bienen allerdings vollkommen ungeeignet), wird er es wohl trotzdem noch schaffen, seinen anderen Hobbys Tischtennis und Klettern nachzugehen.

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Ein Mitarbeiter der Landesanstalt stellt sich vor

Doppelvolk und Varroa

Ein Mitglied der Gesellschaft stellt sich vor

* Im Rhein- Pfälzischen Sprachgebrauch werden öfter Doppel- worte wie z. B. ein "Fläschsche- Flaschenbier" verwendet.

Führung durch seinen Betrieb konnte der erfahrene flinke Profi über viele fachliche Details wie Waben-pflege, Königinnenzucht, Umweiselung der Völker, der Varroabekämpfung u.v.a.m. die Freunde begei-stern. Um einige Erfahrungen reicher traten wir die Heimreise an, um uns mit dem neu gewonnenen Elan zu Hause wieder an die Arbeit zu machen. Den schönen Ausflug haben wir Reinhold Pauly, Berthold Nengel und Hermann Schultheiß zu verdanken.

Der im Jahr 1999 als Kooperationsprojekt (Uppsala, Hohenheim, Liebefeld) begonnene Bond-Test ("Leben und sterben lassen") ist zunächst abgeschlossen. Von den ursprünglich 150 Bienenvölkern waren im Frühjahr 2003 noch 10 Völker übrig, davon drei mit we-niger als 1.500 Bienen. Lediglich zwei dieser Völker waren so stark, dass sie im Frühjahr 2003 auch Schwarmtendenzen zeigten. Im "hohenheim aktuell" Nr. 4 hatten wir darauf hingewiesen, dass 2003 das "Jahr der Wahrheit" werden wird. Dies hat sich bestätigt, leider nicht mit dem erhofften Ergebnis. Das Gotland-Projekt zeigt vielmehr, dass auch unser Ansatz der "natürlichen Selektion" nicht ohne weiteres zum Erfolg führt und zumindest auf diese Weise kei-

ne stabile Bienenpopulation aufzubauen ist. Ob die nun 4 Jahre ohne Varroa-Bekämpfung überlebenden Bie-nenvölker wirklich Varroa-resistent sind, ist nach unserer Einschätzung eher zweifelhaft. Der Versuch ist aller-dings noch nicht ganz beendet. Unsere schwedischen Kollegen haben es nämlich geschafft, aus den zwei starken Völkern Königinnen nachzuziehen, die nun an der Landesanstalt im Vergleich zu unserem Hohenhei-mer Material hinsichtlich Varroa-Befallsentwicklung getestet werden. Spannend ist dieses Experiment allemal und erste Ergebnisse dürften im nächsten Herbst vorliegen.

Nun ist es erst einmal vorbei mit Schwarmfang auf Gotland. Nachkommen dieser Bienen werden aber

weiter auf der Schwäbischen Alb geprüft.

Wer die Entwicklung des Varroabefalls von Bie-nenvölkern Jahr für Jahr untersucht erlebt immer wieder Überraschungen. So fallen 2003 etliche Wirtschaftsvölker der Versuchsimkerei aus dem Rahmen, da sie nach der ersten Behandlung mit Ameisensäure im August vor der Auffütterung nur wenig Milben verloren haben. Die "Spitzenreiter" zeichnen sich durch einen Milbenfall von 0 (Null), 3, 4, 26, 28 und 62 Milben aus. Allerdings gibt es auch Völker mit weit über 1.000 Milben. Der stär-kste Befall wurde bei einem Volk am Bienenstand Nürtingen festgestellt, das nach der ersten Behand-lung 6.800 Milben verlor, nach der zweiten waren es noch knapp 500. Die starken Unterschiede lassen sich nicht mit einer unterschiedlichen Volksentwick-lung erklären und stehen auch in keinem Zusam-menhang mit der Honigleistung während der Blüten- und Honigtautracht. Unter den schwach be-fallenen Völkern befinden sich sehr viele, deren Königinnen von einem Volk abstammen, das drei Jahre (1999-2002) ohne Varroabehandlung ausge-halten und dennoch überdurchschnittlich viel Honig eingetragen hatte. Von dieser Zuchtmutter wurden auch 2003 viele Töchter aufgezogen. Sie war im Vorjahr zur Sicherheit einmal (mit Ameisensäure) behandelt worden und zählte dieses Jahr erneut zu den Völkern mit den wenigsten Milben.

Allein der Geruch der Bienenlarve reicht offensicht-lich aus, um bei den Varroa-Milben die Eireifung zu aktivieren. Dies hat Claudia Garrido im Rahmen ih-rer Doktorarbeit herausgefunden. Das Duftsignal funktioniert auch, wenn die Varroa-Weibchen am Fressen gehindert werden. Bienenwachs und Larven-Futtersaft spielen bei diesem "Startschuss" wohl kei-ne Rolle. Darüber hinaus steuert der Duft der Larve vermutlich auch die Geschlechterabfolge bei den Milbennachkommen: aus dem ersten Ei entwickelt sich ein Milbenmännchen, aus den wei-teren Eiern schlüpfen die Töchter. Dies wäre der erste Nachweis, dass die Fortpflan-zung eines Parasiten allein durch Duftstoffe des Wirtes ge-startet werden kann. Ob sich hieraus einmal praktische An-wendungen ("Anti-Baby-Duft"?) ergeben, ist derzeit noch nicht absehbar.

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Die Wirkungen von Saatgut-Beizmitteln auf Bienen sind späte-stens seit der Diskussion um die Ursachen der Völkerverluste verstärkt in der Diskussion. Nachdem in den ver-gangenen Jahren Versuche in Hohenheim mit dem Saatgut-Beizmittel Imidacloprid (Gaucho®, Chinook®) in Phacelia, Senf, Sommer- und Winterraps durchgeführt worden sind, wurde in diesem Jahr die Sonnenblume als Testpflanze verwendet. Eine moderne Hybridsorte (San Lucca) und eine altbewährte Liniensorte (Helena) wur-den in Zelten (je 120 m2) jeweils gebeizt und ungebeizt angesät. Zu Beginn der Blüte wurde in jedes Zelte ein Bienenvolk in Mini Plus Beuten eingestellt. Beobachtet wurde die Sammelaktivität in den Blütenkörben, das Heimfindeverhalten, der Totenfall vor dem Fluglöchern und die Entwicklung der Bienenbrut vom Ei bis zur schlüpfenden Biene. Im Vergleich zu anderen Testpflanzen in Zeltversuchen, wie Senf und Phacelia, stellt die Sonnenblume eine für Bienen eher uninteressante Trachtpflanze dar. Der Blütenbesuch war zwar hoch, der Flug-betrieb am Flugloch aber vergleichsweise niedrig. Offensichtlich mußten sich die Flugbienen sehr lange bemühen, um ihre Honigmä-gen zu füllen, so dass kein reger Sammelbetrieb zustande kam. Zwi-schen der modernen Hochleistungssorte und der alten Liniensorte war hier kein Unterschied erkennbar. Auch bei den angesprochenen Be-obachtungskriterien konnte kein Unterschied zwischen den gebeizten und ungebeizten Pflanzenbeständen beobachtet werden. Bisher ist es uns in keinem dieser Versuchsansätzen gelungen, eine toxische Wir-kung dieses Saatgutbeizungsmittel auf Bienen nachzuweisen.

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Um die Bienenwohl-Knabbastreifen, die im Sommer 2002 mit dem Slogan "Ameisensäure ade" beworben wurden, ist es still geworden. Auch die oxalsäurehal-tigen OSINAL-Tücher, die seit 2001 an der Landes-anstalt getestet werden, können die Ameisensäurebe-handlung vor der Auffütterung nicht ersetzen. Doch könnten sie nach den 2002 und 2003 gewonnenen Er-kenntnissen durchaus an die Stelle der zweiten Amei-sensäurebehandlung nach der Auffütterung treten und außerdem das Beträufeln der brutfreien Wintertraube im Spätherbst oder Frühwinter überflüssig machen. Im Herbst 2003 wurden diese Versuche mit OSI-NALplus an 50 Alt- und 100 Jungvölkern fortgeführt. Dabei wurde auch die Eignung von unterschiedlichen Trägermaterialien geprüft und nach dem idealen Auf-lageort gesucht. Den besten Eindruck machten bisher dünne Tücher, die direkt über dem Bienensitz ausge-legt wurden. Eine sichere Beurteilung der getesteten Varianten ist erst im Frühjahr 2004 nach Auswinte-rung der Versuchsvölker möglich. Die mit der alko-holischen Lösung getränkten Tücher müssen ausrei-chend getrocknet werden. Wenn sie zu feucht sind, kann ihr Auflegen bzw. der Alkohol die Bienen zum Auszug veranlassen. Andererseits dürfen die Tücher auch nicht zu trocken sein, weil sonst die Wirkung gegen die Varroamilbe sich nur sehr langsam einstellt oder sogar ausbleibt. Die Suche nach geeigneten Ad-ditiven, die das Trägermaterial feucht halten, damit die Oxalsäure lange in Lösung und wirksam bleibt, wird uns noch eine Zeit lang beschäftigen. Derzeit ist diese vielversprechende Methode noch nicht für die imkerliche Praxis zu empfehlen!

»Varroa-Bekämpfung«Der Varroabefall eines Bienenvolkes kann auch durch imkerliche Maßnahmen beeinflusst werden. So haben Völker, denen im Mai und Juni verdeckel-te Drohnenbrut entnommen wird, im Herbst deutlich weniger Milben als Völker, bei denen das nicht ge-schieht. In vielen Untersuchungen wurde eine Min-derung des Varroabefalls um über die Hälfte nachge-wiesen, wenn während der Saison 3 oder 4 Baurahmen geerntet werden. Die Doppelvolk-Be-triebsweise wirkt sich ebenfalls auf den Varroabefall aus. Das hat sich auch 2003 am Bienenstand in Rot-tenburg gezeigt. Dort wurden Ende März aus acht Völkern vier Doppelvölker gebildet und Anfang Mai, bei Eintritt der Schwarmstimmung und am Höhepunkt der Brutentwicklung, wieder geteilt. Die

Aufteilung jedes Doppelvolkes in ein Brutvolk (mit Brut, Ammenbie-nen und Königin) und ein Flugvolk (mit Flugbienen

und Königin) hat bestimmt auch dazu geführt, dass die Brutvölker nach der Teilung deutlich mehr Var-roamilben hatten als die brutfrei gebildeten Flugvölker. Wenn man das in der Literatur genannte Verhältnis von Brutmilben und Bienenmilben von 80:20 (bei großen Brutnestern) und einen stärkeren Befall der Stockbienen (als Flugbienen) zugrunde legt, dann kann ein fast 10fach höherer Befall der Brutvölker bei der Teilung der Doppelvölker unter-stellt werden. Doch brachten die Behandlungen im August und September ein anderes Ergebnis. Die Brutvölker hatten mit durchschnittlich 2600 Milben nur etwas mehr als doppelt so viele Milben wie die Flugvölker (1200 Milben). Ins Bild passt auch nicht, dass die vier Einfachvölker, die ohne Unterbrechung gebrütet hatten, mit durchschnittlich 800 Milben we-niger befallen waren als die Flugvölker.

Ein Mitglied der Gesellschaftff stellt sich vorAuslöser zum Start eines ausgeprägten Hobbys, welches mittlerweile Nebenerwerbscharakter hat, war die Feststellung, dass es an meinem Heimatort keine Bienenvölker gibt. Kurzerhand wurden ein paar Völker gekauft (1985). Die ersten Jahre waren mangels imkerlicher Kenntnisse Le(e)hrjahre. Die Faszination über die Entwicklungs- und Leistungsfä-higkeit der Bienen ließ mich aber immer weitermachen. Umstellung der gekauften Blätterstöcke in DN-Magazine war für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Nachdem ich her-aus hatte, wie man Ableger bildet, begann ich diese auch für den Verkauf zu erstellen (1990). Die Nachfrage bewog mich dazu auch Völker in Zandermaß zu führen. Da mir das Arbeiten mit den neuen Za-Magazinen besser gefällt, als mit den Nachbaufehler behafteten DN-Magazinen, halte ich heute die meisten Völker auf Zander. Der steigende Bedarf erforderte eine Intensivierung der Königinnenvermehrung und Zucht. Köni-ginnen meiner Wahl sind Carnica-Limpurg Gaildorf. Anfangs holte ich den Zuchtstoff von der Mutterstati-on, heute wirke ich selbst in der Züchtergruppe mit. Auf Basis der 1982 abgeschlossenen landwirt. Lehre legte ich 1997 die Prüfung zum Imkermeister ab. Wenn immer es mir möglich ist besuche ich den Hohen-heimer Tag mit seinen sehr guten, lehrreichen Vorträgen. Um die wichtige Arbeit der Landesanstalt für Bie-nenkunde zu unterstützen bin ich der Gesellschaft der Freunde beigetreten.

Friedrich Kümmerer - Schäbisch Hall

Daniel Weber

Eine Bienenlarve im Glas und das Varroa-Weibchen in einem kleinen Käfig unter dem Deckel eingesperrt: Der Larvenduft genügt, um bei der Varroa-Milbe das Eiwachstum zu aktivieren.

Sonnenblume mit Sammlerinnen

Gebeizte Sonnenblumen im Test