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872 Stahlbau 79 (2010), Heft 11 Verbände/Aktuell/Rezensionen der Qualitätskontrolle entlang den un- terschiedlichen Verarbeitungsstufen von Grobblechen bis zum Endprodukt. Dillinger Hütte GTS bescheinigt auf diesen die zu Grunde liegende Liefer- spezifikation und die gemäß dieser Spe- zifikation durchgeführten Abnahmeprü- fungen. Neben den Ergebnissen der Ab- nahmeprüfungen wird auch die Konfor- mität mit den Bestellvereinbarungen bestätigt. Zu diesem Zweck stellt das Unternehmen Abnahmeprüfzeugnisse als Original in Papierform oder in elek- tronischem Format (PDF) dem Bestel- ler/Empfänger der Grobbleche zur Ver- fügung. Die Verarbeitungs- und Distributi- onskette von Grobblechen zum Endpro- dukt ist oft komplex. Deshalb ist es in der Praxis nicht unüblich, dass nach der Lieferung zum ursprünglichen Bestel- ler/Empfänger, Abnahmeprüfzeugnisse entlang der obigen Kette als Kopien wei- tergegeben werden. Um Fälschungen von Abnahmeprüf- zeugnissen entgegenzuwirken bietet Dil- linger Hütte GTS an, Angaben auf durch das Unternehmen ursprünglich ausge- stellten Zeugnissen zu überprüfen. Dazu können Kopien als E-Mail an [email protected] gesendet werden. Der Kunde erhält dann eine Bestätigung, ob das betreffende Abnahmeprüfzeugnis ursprünglich so von Dillinger Hütte GTS ausgestellt wurde oder nicht. Diese Überprüfung stellt keine Echt- heitsüberprüfung von Grobblechen dar. Die Sicherstellung der Zugehörigkeit ei- nes Zeugnisses zu einem Grobblech ver- bleibt in der Verantwortung des Bestel- lers/Empfängers. Mit diesem Service beabsichtigt das Unternehmen einen Beitrag zur sicheren und qualitätsgerechten Verwendung von Grobblechen in der industriellen Ferti- gung leisten. Weitere Informationen unter www.dillinger.de. Froschauer, E. M.: „An die Leser“. Bau- kunst darstellen und vermitteln – Berli- ner Architekturzeitschriften um 1900. Tübingen/Berlin: Ernst Wasmuth Verlag 2009. 272 S., 136 Abb. Geb., 22 × 26,5 cm. ISBN 978-3-803-00707-0. 34,80 € Welche Einflüsse hatten Fachzeitschrif- ten, die über Architektur berichten, auf die Einstellung ihrer Leser zur zeitgenös- sischen Architektur? Dieser bisher we- nig untersuchten Fragestellung geht Eva Rezensionen

“An die Leser”. Baukunst darstellen und vermitteln – Berliner Architekturzeitschriften um 1900. Von E. M. Froschauer

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872 Stahlbau 79 (2010), Heft 11

Verbände/Aktuell/Rezensionen

Die Unterzeichner der Charta sind:– worldsteel, die internationale Organi-

sation der Eisen- und Stahlindustrie– Eurofer, die europäische Vereinigung

der Eisen- und Stahlindustrie– ECCS and Eurometal, die europäi-

schen Vereinigungen der Stahlbau-unternehmen und des Stahlhandels

– Europas führende Unternehmen derEisen- und Stahlindustrie: Arcelor-Mittal, Dillinger Hütte, DuferdofinNucor, Ferrosider, Gruppo Beltrame,Marcegaglia, Ruukki, Salzgitter, SSAB,Stefana, Tata Steel und Tenaris

– Euro Inox, die europäische Marktför-derungsorganisation für nichtrosten-den Stahl

– IPO Steel Network (NetzwerkStahl), als Sprachrohr der unabhängi-gen europäischen Stahlbauorganisa-tionen: >bauforumstahl (DE), Bou-wen met Staal (NL), ConstruirAcier(FR), Infosteel (BE-LU), FondazionePromozione Acciaio (IT), Schwedi-sches Stahlbauinstitut SBI (SE) undStahlbau Zentrum Schweiz SZS (CH)

Die Charta Nachhaltiger Stahlbau desNetzwerkes Stahl soll ein Beitrag sein,der globalen Erwärmung Einhalt zu ge-bieten und folgt der im Juni 2010 vomEuropäischen Rat verabschiedeten Stra-tegie für 2020, die folgenden drei Zieleder wirtschaftlichen Entwicklung zu ver-folgen:– intelligentes Wachstum (eine Wirt-

schaftsentwicklung basierend auf Wissen und Innovationen);

– nachhaltiges Wachstum (Förderungeiner ressourceneffizienten, umweltbe-wussten und wettbewerbsfähigenWirtschaft);

– umfassendes Wachstum (Anstrebeneines hohen Beschäftigungsstandes,der den wirtschaftlichen, sozialen undterritorialen Zusammenhalt sichert).

Dank des Fortschritts in der Stahlher-stellung sind Stahlprodukte und -kon-struktionen heute für vielfältige Anwen-dungsbereiche in Infrastruktur und Ge-bäuden nachhaltig einsetzbar, zur Be-wehrung, für Decken, Fassaden,Tragwerk, Dach und Wand, Ausrüstungund Innenarchitektur etc.

Stahl bietet vielfältige Chancen, umim Sinne der Nachhaltigkeit hohe Stan-dards für Umwelt- und Gesundheits-schutz mit wirtschaftlichem Wachstumzu verbinden. Tag für Tag beweist diesernatürliche, recycelbare, regenerative,nachhaltige Hochleistungswerkstoff, vondem keine Gesundheitsgefährdungenausgehen, seine Kompetenz für innova-tive und erfolgreiche Lösungen in allenAnwendungsbereichen. Dieses Potenzialmacht Stahl zu einem unverzichtbarenPartner für eine nachhaltige Entwick-lung. Laut IPO Steel Network wird dieStahlnachfrage vor dem Hintergrundder weltwirtschaftlichen Entwicklungund des demographischen Wachstumslangfristig anhaltend hoch bleiben. EineInvestition in den Stahl ist daher eineInvestition in die Zukunft.

Weitere Informationen unterwww.iposteelnetwork.org.

Inhaltsüberprüfung vonPrüfbescheinigungen/Abnahmeprüf-zeugnissen der Dillinger Hütte GTS

Prüfbescheinigungen/Abnahmeprüf-zeugnisse nach DIN EN 10204 sind fürStahlerzeugnisse wie Grobbleche einwichtiges Element zur Sicherstellung

der Qualitätskontrolle entlang den un-terschiedlichen Verarbeitungsstufen vonGrobblechen bis zum Endprodukt.

Dillinger Hütte GTS bescheinigt aufdiesen die zu Grunde liegende Liefer-spezifikation und die gemäß dieser Spe-zifikation durchgeführten Abnahmeprü-fungen. Neben den Ergebnissen der Ab-nahmeprüfungen wird auch die Konfor-mität mit den Bestellvereinbarungenbestätigt. Zu diesem Zweck stellt dasUnternehmen Abnahmeprüfzeugnisseals Original in Papierform oder in elek-tronischem Format (PDF) dem Bestel-ler/Empfänger der Grobbleche zur Ver-fügung.

Die Verarbeitungs- und Distributi-onskette von Grobblechen zum Endpro-dukt ist oft komplex. Deshalb ist es inder Praxis nicht unüblich, dass nach derLieferung zum ursprünglichen Bestel-ler/Empfänger, Abnahmeprüfzeugnisseentlang der obigen Kette als Kopien wei-tergegeben werden.

Um Fälschungen von Abnahmeprüf-zeugnissen entgegenzuwirken bietet Dil-linger Hütte GTS an, Angaben auf durchdas Unternehmen ursprünglich ausge-stellten Zeugnissen zu überprüfen. Dazu können Kopien als E-Mail [email protected] gesendet werden. DerKunde erhält dann eine Bestätigung, obdas betreffende Abnahmeprüfzeugnisursprünglich so von Dillinger Hütte GTSausgestellt wurde oder nicht.

Diese Überprüfung stellt keine Echt-heitsüberprüfung von Grobblechen dar.Die Sicherstellung der Zugehörigkeit ei-nes Zeugnisses zu einem Grobblech ver-bleibt in der Verantwortung des Bestel-lers/Empfängers.

Mit diesem Service beabsichtigt dasUnternehmen einen Beitrag zur sicherenund qualitätsgerechten Verwendung vonGrobblechen in der industriellen Ferti-gung leisten.

Weitere Informationen unterwww.dillinger.de.

Froschauer, E. M.: „An die Leser“. Bau-kunst darstellen und vermitteln – Berli-ner Architekturzeitschriften um 1900.Tübingen/Berlin: Ernst Wasmuth Verlag2009. 272 S., 136 Abb. Geb., 22 × 26,5 cm.ISBN 978-3-803-00707-0. 34,80 €

Welche Einflüsse hatten Fachzeitschrif-ten, die über Architektur berichten, aufdie Einstellung ihrer Leser zur zeitgenös-sischen Architektur? Dieser bisher we-nig untersuchten Fragestellung geht Eva

,Charta Nachhaltiger Stahlbau des Netzwerkes Stahl‘ – Unterzeichnungszeremonie im September 2010 (Foto: IPO Steel Network)

Aktuell

Rezensionen

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Rezensionen/Termine

Maria Froschauer in ihrer als Dissertati-on an der Bauhaus-Universität Weimar2008 vorgelegten Arbeit nach. Um dieMaterialfülle bewältigen zu können, be-schränkt sie sich auf sechs Periodika,die in der Zeit von 1900 bis 1914 in Ber-lin erschienen sind. Diese Einschrän-kung wird verständlich, wenn man be-rücksichtigt, dass es 1909 in Berlin 85 Kunstverlage gab und viele sich mitarchitektonischen und städtebaulichenFragen beschäftigten und andererseitsder gewählte Zeitraum von einer heftiggeführten Auseinandersetzung über diezeitgemäße Architektur geprägt war. Be-trachtet man die während dieser Zeitentstandenen Bauten, so finden sich aufder einen Seite die öffentlichen Bauten,die von den ästhetischen Idealen KaiserWilhelm II. beeinflusst waren, und aufder anderen Seite die Versuche hin zueiner zeitgemäßen, modernen, der Groß-stadt angemessenen Architektur, – aufder einen Seite Ludwig Hoffman undErnst von Ihne, auf der anderen SeiteAlfred Messel, Peter Behrens, HermannMuthesius, um nur einige zu nennen.Julius Posener hat in „Berlin auf demWege zu einer neuen Architektur. DasZeitalter Wilhelm II.“ (München 1979)diesen Zeitraum ausführlich beschrie-ben und ihn als den „wilhelminischenKompromiss“ in der Architektur charak-terisiert. Eine überaus interessante, dochauch schwierige Phase der BerlinerStadtgeschichte mit vielen neuen, nichtnur ästhetischen Problemen.

Doch welche der in Berlin erschei-nenden Kunst- und Architekturperiodi-ka waren die wichtigsten zu dieser Zeit?Nach Max Osborn, dem Kunstkritikerund Redakteur der „Vossischen Zei-tung“, waren dies das „Centralblatt derBauverwaltung“, die „Berliner Architek-turwelt“, „Der Städtebau“, „Die Bau-welt“, „Kunst und Künstler“ und „DerSturm“, eine Wochenschrift für Kulturund Künste, die unter Herwarth Waldenin den Jahren 1910-1932 erschien. Über-lebt hat von diesen Zeitschriften nur„Die Bauwelt“, die zwischenzeitlich(1946–1952) unter dem Titel „NeueBauwelt“ erschien und 2009 im neuenLayout aber dem alten Namen ihr100-jähriges Bestehen feiern konnte.Der Auswahl der zu betrachtenden Pe-riodika folgt die Charakterisierung derjeweiligen Architekturkritiker, den Auto-ren, Redakteuren und Schriftleitern,derjenigen Personen, die die Zeitschrif-ten gestalteten und die darin publizier-ten. Die einschlägigen Namen, wieAdolf Behne (1885–1948), Fritz Stahl(1864–1928), Karl Scheffler (1869–1951)oder Walter Curt Behrend (1884–1945),sind uns heute noch durch ihre Buchpu-blikationen bekannt, ebenso die Verlage,in denen die Zeitschriften erschienen.

Zu ihnen zählten Berliner Traditionsun-ternehmen wie die Verlagsanstalt ErnstWasmuth („Berliner Architekturwelt“,„Architektur des XX. Jahrhunderts“,„Der Städtebau“, „Architektur-Konkur-renzen“), der Verlag Ernst & Sohn(„Zeitschrift für Bauwesen“, „Central-blatt der Bauverwaltung“, „Die Denk-malpflege“, „Beton und Eisen“) oderjüngere Verlage wie der Ullstein Verlag(„Die Bauwelt“). Im Verlag Bruno Cassierer erschien die Zeitschrift „Kunst und Künstler“ und im Verlag von Herwarth Walden „Der Sturm“, inder die Leser mit den neuesten Strö-mungen in der Kunst bekannt gemachtwurden.

Im Laufe der weiteren Untersuchung– und dieser Abschnitt macht den weit-aus umfangreichsten Teil der Arbeit aus– werden die einzelnen Zeitschriften da-raufhin betrachtet, in welcher Art undWeise und mit welcher Tendenz sie ih-ren Lesern die Großstadt Berlin und dieBerliner Architektur der Zeit bis zumErsten Weltkrieg vermittelten und wel-che Behandlung der BerichtsgegenstandBerlin mitsamt seinen aktuellsten Archi-tekturleistungen erfahren hat. Das letzteKapitel befasst sich mit einem eher äs-thetischen Problem, dem Einsatz derFotografie in der Architekturpresse um1900 und den Abbildungskonventionen– „Bilder machen Architektur“.

Mit dieser Arbeit ist es Eva MariaFroschauer gelungen, einem in der Ar-chitekturgeschichte nicht selten behan-delten Bereich – Berlin und die früheModerne – etwas Neues abzuringen undneue Zusammenhänge sichtbar zu ma-chen. Die anfangs gestellte Frage – wel-chen Einfluss haben Fachzeitschriften,die über Architektur berichten, auf dieEinstellung ihrer Leser zur zeitgenössi-schen Architektur? – bleibt jedoch un-beantwortet, denn es fehlt zu dem hieruntersuchten Material – den Zeitschrif-ten und ihren Autoren – die Gegenseite:die Leser der Zeitschriften, deren Mei-nung man vielleicht in den Leserzu-schriften finden kann. Die Autorin weistdeshalb auch auf weitere, bisher nochunbearbeitete Fragen hin. Erfolgreichkönnte dies sein, wenn sich dem Gegen-stand der Architekturkritik in Zukunftauch andere Fachdisziplinen widmenwürden. Der vorliegende Band mag da-zu anregen.

Hartwig Schmidt, Karlsruhe

Praktiken und Potentiale vonBautechnikgeschichte

Ort: Berlin, Deutsches Technikmuseum Trebbiner Str. 9

Veranstalter: VDI-Arbeitskreise Tech-nikgeschichte und Bautechnik, Lehr-stuhl für Bautechnikgeschichte undTragwerkserhaltung der BTU Cottbus

Themen und Termine (Auswahl):– Vergangenheit bewahren, Zukunft ge-

stalten – Neue Studien zum drei-dimensionalen Gleichgewicht von Gewölben, 18. November 2010

– Sanierung und Nachnutzungsparadig-ma versus Abriss – Vom Ringen umDenkmale der Technik und der Indus-trie in der brandenburgischen Provinz,2. Dezember 2010

– Claus Köpcke – ein vergessener deut-scher Bauingenieur, 13. Januar 2011

– Autobahnplanungen in der WeimarerZeit – Die Hafraba, 24. Februar 2011

– Über Stadttechnik im Städtebau Ber-lins, 10. März 2011

– Eisenbahn und Denkmalschutz – Wi-derspruch oder Chance?, 24. März2011

– Mit Holz zum Eisen – Früher Eisen-brückenbau im Südwesten Deutsch-lands, 7. April 2011

– „Tempo, Tempo“: 175 Jahre Eisen-bahn-Schnellverkehr, 5. Mai 2011

– Ursprung des Computers, 12. Mai2011

– Bautechnikgeschichte und Baustatik:Zur Entwicklungsgeschichte der bau-statischen Analyse des scheitrechtenGewölbes, 26. Mai 2011

Beginn jeweils um 18 UhrTeilnahme kostenfrei

Auskünfte und Anmeldung:Arbeitskreis Technikgeschichte im VDI-Bezirksverein Berlin-Brandenburg e.V.Dr.-Ing. Karl-Eugen [email protected]

Symposium „Der Tragwerksplaner“

Ort und TerminBerlin, 18. November 2010

Themen:– Normenflut und Regelwut – Moderne Tragwerksplanung– Modellbildung – Möglichkeiten und

Fehlerquellen an Beispielen– Podiumsdiskussion: Der Tragwerks-

planer im Spannungsfeld fortschrei-

Termine