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Analyse der angeforderten Leistungen durch die Station KAI-1 der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Erstellt von: Marco Tischow, Berufliches Schulzentrum 9 Praktikumseinrichtung: Universitätsklinikum Leipzig AöR, Bereich Finanzen Betreuer: Herr Herold Fachlehrer: Herr Dübener Fach: frei gewähltes Thema Abgabetermin: 08. Januar 2007

Analyse der angeforderten Leistungen durch die Station KAI-1 ...Die KAI-1 ist die anästhesiologische Intensivtherapiestation des Universitätsklinikums. Die Station verfügt zur postoperativen

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Analyse der angeforderten Leistungen durch die Station KAI-1

der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie

Erstellt von: Marco Tischow, Berufliches Schulzentrum 9 Praktikumseinrichtung: Universitätsklinikum Leipzig AöR, Bereich Finanzen Betreuer: Herr Herold Fachlehrer: Herr Dübener Fach: frei gewähltes Thema Abgabetermin: 08. Januar 2007

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Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis  2 

Verzeichnis der Fachtermini  3 

1 Ziel der Arbeit  4 

2 Die Intensivtherapiestation KAI‐1  4 

2.1 Aufgaben  4 

2.2 Geschichte der KAI‐1  5 

3 Bereich Finanzen, Planung und Controlling  5 

3.1 Aufgaben  5 

3.2 Datenerhebung  5 

4 Datenmaterial  6 

4.1 Stations‐ und Patientendaten  6 

4.2 Verteilung der angeforderten Leistungen  7 

4.2.1 Allgemeine Leistungen  9 

4.2.2 Spezielle Leistungen  9 

4.2.3 Pathologie, Sonographie und Physiotherapie  9 

4.2.4 Kreuzproben  9 

4.2.5 Laborleistungen und Blutkomponenten  10 

4.2.6 Leistungen der Radiologie  11 

4.3 Hinweise zu den Daten  11 

5 Reduktion der innerbetrieblich verrechneten Kosten  12 

6 Zahlen in der Übersicht  12 

6.1 Verteilung der Kosten  12 

6.2 Laboruntersuchungen und Blutkomponenten  13 

6.3 Zusammengefasste Leistungen der Radiologie  13 

6.4 Zusammengefasste Leistungen der Radiologie pro Patient  13 

Quellenverzeichnis  14 

Eidesstattliche Erklärung   

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Abkürzungsverzeichnis CRP Capsel-reaktive Protein (Entzündungspa-

rameter)

CT Computertomographie

DKG-NT Normaltarif der Deutschen Krankenhaus-gesellschaft

DRG Diagnosis related groups - diagnosebezo-gene Fallpauschalen

KAI Klinik für Anästhesiologie und Intensivthe-rapie

MRT Magnetresonanztomographie

OKL Operative Kliniken im Operativen Zentrum

PTT partielle Thromboplastinzeit (Blutgerin-nungswert)

PTZ Plasmathrombinzeit (Blutgerinnungswert)

SQL Structured Query Language (Datenbank-sprache)

TNF Tumor-Nekrose-Faktor (Entzündungspa-rameter)

TPZ Thromboplastinzeit (Blutgerinnungswert)

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Verzeichnis der Fachtermini abdominal im Bauchbereich

Analgetika Schmerzmittel

Anästhesie Betäubung

Durchflusszytometrie Untersuchung zur Diagnose und Verlaufs-

beobachtung von Leukämien und Immun-schwächekrankheiten

Erythrozyten rote Blutkörperchen

interdisziplinär Zusammenarbeit unterschiedlicher Fach-bereiche

kardiologisch das Herz betreffend

Konsilien Besuch durch Fachpersonal

Kreuzprobenindex statistischer Wert (Kreuzproben/Erythrozytenkonzentrate)

postoperativ nach Abschluss der Operation

SQL Sprache zur Zugriffssteuerung auf Daten-banken

thorakal im Bereich des Brustkorbes

Thrombozyten Blutplättchen

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1 Ziel der Arbeit Im Rahmen der Neubesetzung des Klinikdirektors der KAI wurde der Bereich Finanzen

mit der Aufstellung der angeforderten Leistungen durch die Intensivstation, welche von

anderen Einrichtungen erbracht wurden, beauftragt. Jede Form der Weiterverwendung

und Veröffentlichung der vorliegenden Daten erfordert die ausdrückliche Genehmigung

durch den Leiter des Bereiches Finanzen, Planung und Controlling.

Um einen Trend bei der Kosten- und Leistungsentwicklung zu erhalten, wurde der Zeit-

raum 2000 bis 2006 festgelegt. Die Kosten setzen sich aus den selbst erbrachten Leis-

tungen, die im Rahmen dieser Untersuchung nicht betrachtet wurden, und den

angeforderten Leistungen, welche durch andere Fachbereiche erbracht werden, zu-

sammen.

Die Software „LEDIS – Leistungs-, Daten- und Informationssystem“ zur Leistungserfas-

sung im Bereich Finanzen kann Buchungen und bestehende Zusammenhänge in ver-

schiedene Richtungen, bis hin zur patientengenauen Auswertung wiedergeben.

Ziel dieser Arbeit ist es, die Vielzahl von Auswertungen anschaulich zusammenzuführen

und zu präsentieren. Die gewonnenen Daten sollen der Reduktion der innerbetriebli-

chen Kosten bei gleichbleibendem Behandlungsergebnis dienen und einen Überblick

über die Kostenverteilung vermitteln.

2 Die Intensivtherapiestation KAI-1

2.1 Aufgaben

Die KAI-1 ist die anästhesiologische Intensivtherapiestation des Universitätsklinikums.

Die Station verfügt zur postoperativen Versorgung von Patienten nach ausgedehnten

abdominalen, thorakalen und gefäßchirurgischen Eingriffen über 12 Betten im Operati-

ven Zentrum (OKL). Weiterhin erfolgt die Versorgung innerklinischer Notfälle und Pa-

tienten, die über das Notfallzentrum aufgenommen wurden. In Zusammenarbeit mit der

Schmerzambulanz werden Patienten stationär auf hochwirksame Analgetika ein- und

umgestellt. Die Therapie erfolgt immer in Kooperation mit den Ärzten der jeweiligen

Fachdisziplin. Entsprechend der Spezialisierung der einzelnen Intensivstationen im Kli-

nikum werden auf der KAI-1 vorwiegend Patienten aus der Chirurgie (~70%) versorgt,

während Patienten aus anderen Krankenhäusern (~10%) bzw. anderen Stationen, z.B.

HNO (~20%) nur einen geringen Anteil darstellen.

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2.2 Geschichte der KAI-1

Die Geschichte der Klinik geht bis in das Jahr 1847 zurück. An dieser Stelle möchte ich

jedoch nur die für diese Arbeit relevanten Daten wiedergeben.

1960 Gründung einer Anästhesieabteilung für die Chirurgie mit 3 Fachärzten

und 4 Assistenten

1964 Gründung der Chirurgischen Wachstation

1973 Gründung der Zentralen Anästhesieabteilung (ZAA) mit 6 Funktions-

bereichen

1984 Gründung der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie (KAI)

1986 Eröffnung der interdisziplinären Intensivstation 1/1 (später KAI1) mit 6

Betten

1995 Übernahme der kardiologischen Intensivtherapiestation mit 6 Betten

durch die KAI (KAI2)

2000 Vereinigung der Intensivstationen KAI1 und KAI2 zu einer

gemeinsamen, interdisziplinären Intensivstation mit 12 Betten

2003 Aufnahme des Routinebetriebes im Operativen Zentrum (OKL)

3 Bereich Finanzen, Planung und Controlling

3.1 Aufgaben

Innerhalb des Bereiches gibt es mehrere spezialisierte Abteilungen. Neben der Buch-

haltung, DRG-Stelle und Patientenverwaltung existiert eine Abteilung Leistungserfas-

sung. Hier werden die Daten aller Einrichtungen zentral gesammelt und ausgewertet.

Die Abrechnung erfolgt an anderer Stelle.

3.2 Datenerhebung

Innerhalb des Universitätsklinikums kommen in den verschiede-

nen Einrichtungen unterschiedliche Softwarelösungen zum Ein-

satz. Einzelne Einrichtungen liefern die Daten über Belege, die

maschinell gelesen werden. In jedem Fall liefern die fachspezifi-

schen Subsysteme die Daten zur Weiterbearbeitung im LEDIS.

Erst wenn die Daten in der zentralen SQL-Datenbank der Leis-

tungserfassung gebucht sind, ist eine Auswertung in alle Richtun-

gen möglich.

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4 Datenmaterial Die ermittelten Daten beziehen sich auf den Zeitraum Januar 2000 bis Oktober 2006.

Für das Jahr 2006 wurden monatliche Auswertungen durchgeführt, um eine Hochrech-

nung für das gesamte Jahr zu ermöglichen.

4.1 Stations- und Patientendaten

Während die Patientenzahlen (Abb. 2) und Pflegetage (Abb. 3) innerhalb der angege-

benen sieben Jahre geringfügig schwankten, ist die Anzahl der durchschnittlichen Pfle-

getage pro Patient nahezu konstant. Die Verweildauer auf der Station liegt zwischen

wenigen Stunden bis zu 309 Tagen.

Jahr Patienten-

zahl Pflegetage Pflegetage/

Patient Auslastung

2000 1317 3765 2,9 86,0% 2001 1240 3783 3,1 86,4% 2002 1154 3809 3,3 87,0% 2003 1287 3872 3,0 88,4% 2004 1248 4036 3,2 92,1% 2005 1235 3858 3,1 88,1% 2006* 1210 4006 3,3 91,5%

Durchschnitt 3,1 88,5% Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3 Abbildung 4

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Die Bettenauslastung (Abb. 4) liegt mit einer Schwankung zwischen 86% und 92% im

idealen Bereich. Die Kapazitäten werden optimal ausgenutzt und es besteht eine gerin-

ge Reservekapazität für Notfälle.

Der Kreuzprobenindex (Abb. 5), der sich aus den durchgeführten Kreuzproben, geteilt

durch die Anzahl der verabreichten Erythrozytenkonzentrate zusammensetzt, zeigt ein

gutes Ergebnis. Der theoretische Idealwert liegt bei 1,0. Für eine Intensivstation ist ein

Wert von 2,0 realistisch. Auf der Station KAI-1 konnte der Wert innerhalb der letzten

Jahre auf durchschnittlich 1,6 reduziert werden.

Abbildung 5

4.2 Verteilung der angeforderten Leistungen

Die Leistungen, welche nicht selbst erbracht, sondern an andere Fachbereiche in Auf-

trag gegeben wurden, stellen gleichzeitig Kosten dar. Für die Zuordnung und Prüfung,

in welchen Bereichen eine Kostenreduktion möglich ist, habe ich die Leistungen in den

einzelnen leistenden Bereichen erfasst (Abb. 6). Dabei war nicht nur die Anzahl der

Leistungen relevant, sondern auch deren Bewertung nach Punkten. Auf der Grundlage

der Punktbewertung nach dem Tarif der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG-NT)

erfolgt die Verrechnung der Leistungen. Ein Punkt hat abhängig von der Einrichtung

einen Wert von ca. 3ct. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Leistungen nicht aussage-

kräftig. Erst bei der Bewertung zeigen sich die Kostenverursacher. Die gleiche Anzahl

an Leistungen kann durchaus große Unterschiede bei den Kosten bedeuten. Um diesen

Sachverhalt richtig darzustellen, wurden die Leistungen jeweils mit tatsächlicher Menge

und nach Punkten bewertet dargestellt. Die Punkte dienen als Berechnungsgrundlage

für die innerbetriebliche Verrechnung und gegenüber externen Kostenträgern. Einzelne

Parameter wurden zusätzlich auch relativ pro Patient und Pflegetag dargestellt (Abb. 7).

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Abbildung 6 Abbildung 7

Innerhalb der zu betrachtenden Jahre kam es zu Änderungen in der Bewertung von

Leistungen, die sich auf die Auswertungen auswirken. Die Änderungen führten zu ei-

nem Kostenanstieg, der jedoch relativ gering ausgefallen ist. In diesem Zusammenhang

sind zwei Änderungen zu beachten:

Bewertungsumstellung in der Blutspende von DKG-NT auf Haustarif 2001

Einführung des Digitalzuschlages in der Radiologie ab Juli 2006.

Die angeforderten Leistungen werden in der Datenbank den folgenden Leistungsgrup-

pen zugeordnet:

Allgemeine Leistungen

Spezielle Leistungen

Pathologie

Laborleistungen

Kreuzproben

Radiologie

Sonographie

Blutkomponenten

Physiotherapie

Die kostenintensivsten Leistungen liegen im Bereich Laboruntersuchung, gefolgt von

den Blutkomponenten, die Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate sowie Blut-

plasma beinhalten. Die weiteren Leistungsgruppen fallen wesentlich geringer in der

Grafik aus. In der Summe sind sie jedoch ein wesentlicher Faktor bei der Kostenermitt-

lung.

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4.2.1 Allgemeine Leistungen

Zu den allgemeinen Leistungen zählen einfache Untersuchungen, Bescheinigungen,

Konsilien und verschiedene Zuschläge. Bei vielen Leistungen können verschiedene Zu-

schläge gebucht werden. Dies ist abhängig von der Dringlichkeit (Sofortzuschlag),

Dienstzeit (Nacht-, Wochenend-, Feiertagszuschlag). Zu den allgemeinen Leistungen

zählen auch Hausbesuche (Stationsbesuche innerhalb des Krankenhauses) durch ärz-

tliches und nichtärztliches Personal, wenn ein Besuch der leistungserbringenden Berei-

che auf der Station notwendig ist, da der Patient die Station nicht verlassen kann.

4.2.2 Spezielle Leistungen

In dieser Gruppe werden u.a. Verbandanlagen, Infusionen, Transfusionen und Beat-

mung verbucht. Diese Leistungen erfordern einen erhöhten Material- und Personalauf-

wand. Die Zuordnung der einzelnen Leistungen in die unterschiedlichen Gruppen erfolgt

in Anlehnung an den Tarif der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG-NT).

4.2.3 Pathologie, Sonographie und Physiotherapie

Die Leistungen in diesen Bereichen fallen gegenüber den restlichen Gruppen weniger

ins Gewicht. Um die Übersichtlichkeit der ermittelten Daten zu wahren, habe ich ledig-

lich die Mengen und Punktbewertungen in die Gesamtübersicht der angeforderten Leis-

tungen aufgenommen, jedoch auf eine weitere Zerlegung auf einzelne Leistungen

bewusst verzichtet.

4.2.4 Kreuzproben

Diese Leistung wird von der Abteilung Blutspende erbracht. Vor jeder Ausgabe von

Erythrozytenkonzentraten muss die Übereinstimmung von Spender- und Empfänger-

blutgruppe geprüft werden. Teilt man die Anzahl der erfolgten Proben durch die Anzahl

der genutzten Erythrozytenkonzentrate, erhält man den Kreuzprobenindex. Die ermit-

telten Werte für den Index wurden bereits unter Stations- und Patientendaten ausge-

wertet. Die Kreuzprobenanzahl und die damit verbundene Bewertung werden im

Zusammenhang mit Laborleistungen und Blutkomponenten näher betrachtet.

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4.2.5 Laborleistungen und Blutkomponenten

Die Laborwerte PTT, PTZ und TPZ sind spezielle Gerinnungsfaktoren. In Verbindung

mit den restlichen Gerinnungsbestimmungen stellen diese Untersuchungen bei der An-

zahl der Untersuchungen einen Anteil von ca. 50% dar. Die mikrobiologischen Untersu-

chungen zur Bestimmung von Bakterien sind ein weiterer großer Bestandteil der

Laborleistungen. Untersuchungen in den Bereichen Virologie und Pilzuntersuchungen

haben nur einen geringen Anteil an den Laborleistungen. TNF und CRP als Entzün-

dungsparameter sind nur geringfügig an den Gesamtleistungen beteiligt. Die Durch-

flusszytometrie, ein Parameter bei Transplantationspatienten, hat auf der Station ab

2001 an Bedeutung verloren. Die Gründe für diesen Rückgang beruhen auf dem verän-

derten Anforderungsverhalten durch die Station. Betrachtet man, im Gegensatz zu der

Anzahl der Untersuchungen, die nach Punkten bewerteten Untersuchungen (Abb. 8),

erkennt man, dass die Blutprodukte (Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate) die

höchsten Kosten verursachen.

Bei der patientenbezogenen Auswertung wird erkennbar, dass die am häufigsten er-

brachten Leistungen die Gerinnungsbestimmung und mikrobiologischen Untersuchun-

gen sind. Betrachtet man jedoch die bewerteten Leistungen, wird ersichtlich, dass die

Gabe von Erythrozytenkonzentraten kostenmäßig gegenüber der Gerinnungsbestim-

mung überwiegt.

Abbildung 8

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4.2.6 Leistungen der Radiologie

Auf der KAI-1 sind häufig bildgebende Diagnostiken in Form von CT, MRT und dem

klassischen Röntgen notwendig. Ab Juli 2006 wurde ein Zuschlag für die digitale Spei-

cherung von konventionellen Röntgenaufnahmen unter der Bezeichnung „Digitalzu-

schlag“ eingeführt. Die Leistungen der Radiologie bestehen aus einem Teil von

Zuschlägen, der sich nach der Bewertung mit Punkten etwas nach unten verschiebt.

Weitere gebuchte Zuschläge sind Hausbesuche durch nichtärztliches Personal und der

Sofortzuschlag (Abb. 9).

Abbildung 9

4.3 Hinweise zu den Daten

Bei jeder Datenerhebung ist mit geringfügigen Ungenauigkeiten zu rechnen. In der

diagnostischen Radiologie erfasst man seit jüngster Zeit nach GOÄ abrechenbares

Verbrauchsmaterial, zum Beispiel Katheter. Die Daten der Mikrobiologie für 2006

stammen aus den Monaten Januar bis September, während in allen anderen Bereichen

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die Daten bis Oktober als Grundlage dienten. Die Eurobewertung je Punkt hat sich in

der Radiologie ab Juli 2006 erhöht. Dies hat keine Auswirkungen auf die Grafiken, bei

der tatsächlichen Verrechnung ist dies jedoch von Bedeutung. Eine genaue Trendbe-

rechnung für 2006 ist durch personalbedingten Leistungsausfall nicht sinnvoll. Es wur-

den daher die Daten der vergangenen Monate hochgerechnet.

5 Reduktion der innerbetrieblich verrechneten Kosten In fast allen Bereichen erscheinen die angeforderten und abgerechneten Leistungen

plausibel. Bei den Leistungen, welche durch die Radiologie erbracht wurden, gibt es je-

doch Unstimmigkeiten. Es wurden häufig Hausbesuche durch nichtärztliches Personal

und Sofortzuschläge berechnet. Es wäre im Interesse der Station KAI-1 zu prüfen, in

welchem Umfang diese Zuschläge gerechtfertigt sind. Eine zeitnahe Absprache zwi-

schen beiden Abteilungen ist anzustreben.

6 Zahlen in der Übersicht

6.1 Verteilung der Kosten

LEISTUNGS-GRUPPE

Punkte 2000

Punkte 2001

Punkte 2002

Punkte 2003

Punkte 2004

Punkte 2005

Hochrech-nung auf

2006 Allg. Lstg. 2.086.477 1.667.011 1.583.991 1.386.988 1.735.352 1.724.325 1.789.477 % Anteil an Gesamtkosten 9,0% 6,6% 6,3% 5,3% 5,2% 5,6% 5,7% Spez. Lstg. 454.381 889.973 810.058 891.817 1.002.843 1.107.360 1.316.508 % Anteil an Gesamtkosten 2,0% 3,5% 3,2% 3,4% 3,0% 3,6% 4,2% Patho 94.612 84.470 157.917 290.056 295.603 430.013 399.736 % Anteil an Gesamtkosten 0,4% 0,3% 0,6% 1,1% 0,9% 1,4% 1,3%

Labor 11.920.24

5 9.487.520 10.650.440 10.394.710 13.141.790 13.440.405 12.954.342 % Anteil an Gesamtkosten 51,5% 37,4% 42,2% 39,8% 39,0% 43,8% 41,0% Kreuzproben 674.400 609.200 679.100 558.300 588.400 534.200 609.240 % Anteil an Gesamtkosten 2,9% 2,4% 2,7% 2,1% 1,7% 1,7% 1,9% Radiologie 1.954.650 1.909.910 1.869.410 1.747.090 2.427.040 2.352.450 2.635.280 % Anteil an Gesamtkosten 8,5% 7,5% 7,4% 6,7% 7,2% 7,7% 8,3% Sonographie 111.640 84.730 152.530 111.930 166.440 102.610 127.212 % Anteil an Gesamtkosten 0,5% 0,3% 0,6% 0,4% 0,5% 0,3% 0,4% Blutkomp. 4.999.011 9.785.406 8.453.254 9.502.204 12.874.493 9.720.470 10.239.959 % Anteil an Gesamtkosten 21,6% 38,6% 33,5% 36,4% 38,2% 31,7% 32,4% Physioth. 834.658 841.522 889.968 1.243.810 1.438.280 1.256.655 1.491.814 % Ant. an GK. 3,6% 3,3% 3,5% 4,8% 4,3% 4,1% 4,7%

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6.2 Laboruntersuchungen und Blutkomponenten

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

CRP 2924 3288 3641 3442 4730 5750 6062 TNF 1298 35 0 39 2518 2958 1246 Durchflusszytom. 4467 287 58 52 272 66 34 Kreuzproben 3006 2710 3004 2472 2580 2339 2693 Erythrozytenk. 1667 1575 1808 1706 1778 1507 1642 Thrombozytenk. 59 76 71 83 163 86 113 Plasma in ml 1525420 1100140 440480 543320 711580 641200 722064 Pilzunters. 2633 2889 4795 4446 3310 3000 4232 Mikrobiologie 11913 12668 17674 18608 18517 15758 21854 Virologie 443 654 783 552 720 455 713 Gerinnung 11654 10890 11138 10636 12998 14278 12578 PTT/PTZ/TPZ 21623 16759 12878 12254 15546 16019 16128

6.3 Zusammengefasste Leistungen der Radiologie

Radiologie 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Hochr.

Allgemeine Leistungen Hausb. nichtärztl. Personal 4523 4509 3940 3695 4396 4347 4146Sofortzuschlag 4648 4627 4096 3804 4598 4511 4330Sonst. 5750 3124 3517 2853 4107 4076 4602Gesamt 14921 12260 11553 10352 13101 12934 13078

Radiologische Leistungen CT 254 250 313 247 390 344 478Digitalzuschlag 0 0 0 0 0 0 1582Sonst. rad. Leistg. 4684 4704 4105 3949 4793 6920 7271Gesamt 4938 4954 4418 4196 5183 7264 9331

6.4 Zusammengefasste Leistungen der Radiologie pro Patient

Hausb. nichtärztl. Personal 3,43 3,64 3,41 2,87 3,52 3,52 3,43Sofortzuschlag 3,53 3,73 3,55 2,96 3,68 3,65 3,58Sonstige allg. Leistg. 4,37 2,52 3,05 2,22 3,29 3,30 3,80

CT 0,19 0,20 0,27 0,19 0,31 0,28 0,40Digitalzuschlag 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,31Sonstige rad. Leistg. 3,56 3,79 3,56 3,07 3,84 5,60 6,01

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Quellenverzeichnis Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie:

Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Leipzig /

Klinik f. Anästhesiologie u. Intensivtherapie - 2006

http://www.uni-leipzig.de/~kai/index_d.htm

Wikimedia Foundation Inc.:

Wikipedia / Wikimedia Foundation Inc. - 2006

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite

Als weitere Quellen dienten mir Fachgespräche mit Mitarbeitern aus dem Zentrallabor,

der Blutspende und dem Oberarzt der Station KAI-1.

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Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich, dass die Ihnen hier vorliegende Arbeit von mir selbst, unter Verwen-

dung der angegebenen Quellen und fachlichen Informationen hinsichtlich der Leis-

tungserfassung und Bewertung von meinem Praktikumsbetreuer, Herrn Herold,

erarbeitet und gestaltet wurde.

Leipzig, 20. 12. 2006 __________________________ Marco Tischow, MDA04