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275 B. Nonatsbericht. I. Chernie. Analyse der Augusta - Qnelle im Bad Ems, R. Freseniua. Die A u g u s t a - Q u e l l e im Bad Ems, welche anfangs den Namen Felsenquelle Nr. 2 fuhrte, kommt nahe der Mauer zu Tage, welche den, hinter dem Nassauer Hof gelegenen Hofraum nach Osten begrenzt; sie liegt 47 Meter nordwest- lich vom Krahnchen , 13 Meter siidlich der Wilhelms - Quelle, friiher Felsenquelle Nr. 1. 3 Meter nordlich von der A u g u s t a - Q u e l l e liegt eine dieser ganz ahnliche Quelle, deren Was- ser urn ein geringes niederer in der Temperatur, auch um ein Unbedeutendes schaacher im Gehalte ist und die dess- halb besonders gefasst wurde. Der Name A u g u s t a - Q ue 11 e bezieht sich nur auf die Hauptquelle, die andere wird Neben- quelle genannt und kommt nur noch bei der Wassermenge- messung und der Temperaturbestimmung in Betracht. Die Augusta-Quelle giebt in einer Stunde 143 Liter Wasser; also in 24 Stunden 3432 Liter. Die Nebenquelle in 1 Stunde 60 und in 24 Stunden 1440 Liter Wasser. Tem- peratur der Augusta - Quelle + 3942 O C. Nebenquelle + 38,OOC. Z u s am m e n s t ellu n g. Bestandtheile der Augusta- Quelle zu Ems. a) Die kohlensauren Salze als einfache Carbonate berechnet. a) In wagbarer Menge vorhandene Bestandtheile. Im Pfund zu 7680 Gran. Kohlensaures Natron 10,801290 n Lithion 0,002557 9, Ammon 0,039230 Schwefelsaures Natron 0,044659 Bromnatrium 0,000446 Jodnatrium 0,000023 Phosphorsaures Natron 0,OO 1459 Schwefelsaures Xali 0,502241 Latus 18,746649 Chlornatrium 7,354744 18"

Analyse der Augusta-Quelle im Bad Ems

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Page 1: Analyse der Augusta-Quelle im Bad Ems

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B. Nonatsbericht. I. Chernie.

Analyse der Augusta - Qnelle im Bad Ems, R. Fresen iua .

Die A u g u s t a - Q u e l l e im Bad Ems, welche anfangs den Namen Felsenquelle Nr. 2 fuhrte, kommt nahe der Mauer zu Tage, welche den, hinter dem Nassauer Hof gelegenen Hofraum nach Osten begrenzt; sie liegt 47 Meter nordwest- lich vom Krahnchen , 13 Meter siidlich der Wilhelms - Quelle, friiher Felsenquelle Nr. 1. 3 Meter nordlich von der A u g u s t a - Q u e l l e liegt eine dieser ganz ahnliche Quelle, deren Was- ser urn ein geringes niederer in der Temperatur, auch um ein Unbedeutendes schaacher im Gehalte ist und die dess- halb besonders gefasst wurde. Der Name A u g u s t a - Q ue 11 e bezieht sich nur auf die Hauptquelle, die andere wird Neben- quelle genannt und kommt nur noch bei der Wassermenge- messung und der Temperaturbestimmung in Betracht.

Die Augusta-Quelle giebt in einer Stunde 143 Liter Wasser; also in 24 Stunden 3432 Liter. Die Nebenquelle in 1 Stunde 60 und in 24 Stunden 1440 Liter Wasser. Tem- peratur der Augusta - Quelle + 39 42 O C. Nebenquelle + 38,OOC.

Z u s am m e n s t e l l u n g. Bestandtheile der Augusta- Quelle zu Ems.

a) D i e k o h l e n s a u r e n S a l z e als einfache Carbonate berechnet.

a) In wagbarer Menge vorhandene Bestandtheile. Im Pfund zu 7680 Gran.

Kohlensaures Natron 10,801 290 n Lithion 0,002557 9, Ammon 0,039230

Schwefelsaures Natron 0,044659

Bromnatrium 0,000446 Jodnatrium 0,000023 Phosphorsaures Natron 0,OO 14 5 9 Schwefelsaures Xali 0,502241

Latus 18,746649

Chlornatrium 7,354744

18"

Page 2: Analyse der Augusta-Quelle im Bad Ems

476 Annlyse der Augusta - Quelle im Bad Ems.

Transp. 18,746649 Rohlensaurer Kalk 1,187589

9 ) Baryt 0,002 5 1 1

Kohlensaure Magnesia 1,199224 Kohlensaures Eisenoxydul 0,015 5 5 2

Phosphorsaure Thonerde 0,000 783 Kieselsaure 0,363541

21,523937 Kohlensaure halbgebundene 5,6 6 2 8 71

S u m m a aller Bestandtheilc 35,041528.

,) Strontian 0,0051 92

,I Manganoxydnl 0,002896

9 ) vollig frei 7,854720

a) In unwagbarer Menge vorhandene Bestandtheile : Borsiiure , Spur. Caesiumoxyd , ausserst geringe Spur. Bubidiumoxyd ) ausserst geringe Spur. Schwefelwasserstoff, hochst geringe Spur. Fluor) geringe Spur. Stickgas, Spur.

b) D i e k o h l e n s a u r e n S a l z e als wasserfreie Bioar- bonate bereohnet.

a) In wiigbarer M e n g e vorhandene Bestandtheile. Im Pfunde B 7680 Gran.

Doppelt kohlensaures Natron 15,284844 Y, 9, Lithion 0,004078

Schwefelsaures Natron 0,044659

Bromnatrium 0,000446 Jodnatrium 0,000023 Phosphorsaures Natron 0,001459 Schwefelsaures Kali 0,502241 Doppelt kohlensaurer Kalk 1,7101 29

99 1, Ammon 0,057208

Chlornatrium 7,354744

,, 9, Baryt 0,0030 7 2 7, ,, Strontian 0,006743

9 1 ,, Manganoxyd. 0,004001

,, kohlensaure Magnesia 1,8 2738 7 ,, kohlensaur. Eisenoxydul 0,021450

Phosphorsaure Thonerde 0,000783 KieselsXure 0,363541

27,186808 Kohlensaure vollig freie 7,854720 S u m m a aller Bestandtheile 35,041528

Page 3: Analyse der Augusta-Quelle im Bad Ems

Wasserstofiyperoxyd in der dtmosphare. 277

/?) In unwagbarer Menge vorhandene Bestandtheile ver-

a) die wirklich freie Kohlensauro, impfund 18,90 Kubikzoll b) die freie und halbgeb. Kohls. im Pfund 32,52

gleiche man die Zusammenstellung a) /?)

,, (Ja h;b zi? cher d. Nassau&. Vereins fiir Naturkunde. jahrg. X X I - XXD.). Dr. Lahr.

Wasserstoff hyperoxyd in der AtmosphEtre. Yon W. S c hmid in Breslau.

Nach S c h on b e i n ist die frisch bereitete Guajaktinctur in Verbindung mit dem wasserigen Auszuge des Gersten- malzes das Empfindlichste aller bis jetzt bekannten Reagen- tien auf HOB, mit dessen Hilfe verschwindend kleine Mengen des H yperoxyd's noch deutlichst sich nachweisen lassen. Tropfelt man zu etwa 10 Grm. des auf HOB zu priifenden Wassers so vie1 Guajaktinctur , bis die Flussigkeit deutlich milchig geworden, und fugt man dann 8 bis 10 Tropfen eines in der Kalte bereiteten und etwas concentrirten wasserigen Malzauszugs bei, so wird das Gemisch noch augenfiilligst geblaut, wenn darin auch nur ein Zweimilliontel HOB enthalten ist.

Diese Reaction benutzte S c h o n b e i n zur Nachweisung des H o e im Regenwasser. Er nahm dazu ein halbes Liter anfanglich gefallenen und im Freien mit Sorgfalt gesammelten Wassers. Sie konnte jedoch moglicherweise auch auf salpe- trige Saure gedeutet werden, da diese iiusserst leicht im freien Zustande auf Guajak reagirt, so dass Losungen von jener bei fast unglaublicher Verdiinnung Guajak noch tief blauen.

Es zeigte sich jedoch, dam, wenn man an der Grenze der Verdunnung der salpetrigen Saure angelangt ist , wo Guajak nicht mehr geblaut wird, auch nnnmehr zugesetzter Malzauszug eine Reaction, Blauung, nicht mehr hervorruft.

A.m 26. Mai 1869 aufgefangenes Regenwasser wirkte an sich auf Guajak nicht, momentan aber auf Zusatz von Malzauszug. Das Wasser war deutlich sauer, reducirte Ueber- mangansaure und gab selbst mit Jodkalium und Eisenvitriol eine, wenn auch sehr schwache Rothlichfarbung. Es sind hiermit auch die freien Halogene, die durch-electrische Ent- ladungen denkbar waren, ausgeschlossen, weil direct auf Gua- jak wirkend. Man kann vor der Hand nur das Wasserstoff- hyperoxyd als den Stoff ansehen, der fahig sein mochte , die gedachte Wirkung hervorzubringen. (Jozcm. f. pr. Ch. J869. 1% Bd. S. 60.). B. E.