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Analyse eines Hiillenschwammes. 273 Aus der Analyse ergiebt sich ubrigens auch, dass die Schlacken der Trethutten bei einem durchschnittlichen Eisengohalt von 50 Procent recht wohl und mit Vortheil bei geeigneter Beschickung im Hochofen wieder verschmol- Zen werden konnen. Analyse eines Htittenschwammes ; von H. Kraemer. Unter der Gicht der Eisenhochofen finden sich nicht selten Sublimate, welche wegen ihrer oft sonderbaren pilzahnlichen Gestalt von den Hiittenleuten Schwamrne genannt werden. Eine Menge solcher Schwamrne hatten sich wahrend der Wiiitercampagne 1853-54 in tiem Ofen der Steeger Autte bei Kirchen angesetzt, welche Blende fiihrenden Spatheisenstein verschmilzt, und bildeten theils unregelmassige Gestalten in dem Ofcn selbst, theils Platten von 4 bis 6 Linien Dicke in dem zum Heizapparate fuh- renden Fuchse. Die letzleren zeigten auf ihrer Oherllache viele unregelmassige Furchen, auf der Bruchflhche eine dunkelgriinlichgraue Farhe und hatten ein spec. Gewicht von 535. In Salpetersaure losten sie sich unter Zuruck- lassung eines schwarzen, meist aus Kohle hestehenden Pulvers und unter geringer Entwickelung von salpetriger Saure, was von der Gegenwart einer geringen Menge eines reinen oder mil Schwefel verbundenen Metalls her- ruhrt Die qualitative Priifung der Auflosung ergab Rlei- oxyd, Zinkoxyd und Eisenoxyd. Chlorbaryumlosung wurde durch die wasserige Auflosung des ;lit rcinern Selpeter geschmolzenen Pulvers nach Zusatz voii Salpetersaure getrubt; doch war diese Trubung so gering, dass der Schwefelgehalt bei der quantilativen Analyse vernachlassigt werden konnte. Arch. d. Pharm.CXXIX. Bds. 3. Hft. 18

Analyse eines Hüttenschwammes

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Page 1: Analyse eines Hüttenschwammes

Analyse eines Hiillenschwammes. 273

Aus der Analyse ergiebt sich ubrigens auch, dass die Schlacken der Trethutten bei einem durchschnittlichen Eisengohalt von 50 Procent recht wohl und mit Vortheil bei geeigneter Beschickung im Hochofen wieder verschmol- Zen werden konnen.

Analyse eines Htittenschwammes ; von

H. K r a e m e r .

Unter der Gicht der Eisenhochofen finden sich nicht selten Sublimate, welche wegen ihrer oft sonderbaren pilzahnlichen Gestalt von den Hiittenleuten Schwamrne genannt werden. Eine Menge solcher Schwamrne hatten sich wahrend der Wiiitercampagne 1853-54 in tiem Ofen der Steeger Autte bei Kirchen angesetzt, welche Blende fiihrenden Spatheisenstein verschmilzt, und bildeten theils unregelmassige Gestalten in dem Ofcn selbst, theils Platten von 4 bis 6 Linien Dicke in dem zum Heizapparate fuh- renden Fuchse. Die letzleren zeigten auf ihrer Oherllache viele unregelmassige Furchen, auf der Bruchflhche eine dunkelgriinlichgraue Farhe und hatten ein spec. Gewicht von 535. In Salpetersaure losten sie sich unter Zuruck- lassung eines schwarzen, meist aus Kohle hestehenden Pulvers und unter geringer Entwickelung von salpetriger Saure, was von der Gegenwart einer geringen Menge eines reinen oder mil Schwefel verbundenen Metalls her- ruhrt Die qualitative Priifung der Auflosung ergab Rlei- oxyd, Zinkoxyd und Eisenoxyd. Chlorbaryumlosung wurde durch die wasserige Auflosung des ;lit rcinern Selpeter geschmolzenen Pulvers nach Zusatz voii Salpetersaure getrubt; doch war diese Trubung so gering, dass der Schwefelgehalt bei der quantilativen Analyse vernachlassigt werden konnte.

Arch. d. Pharm.CXXIX. Bds. 3. Hft . 18

Page 2: Analyse eines Hüttenschwammes

274 Kraemer, Analyse eines Eutlensehwammes.

4,442 Grm. binterliessen beim Auflosen in verdiinnter Sat petersaure 0,O 18. Aus der Auflosung wurden durch Schwefelsaure und nachherigen Zusatz von Alkohol 0,132 schwefelsaures Bleioxyd erhalten. Die abfiltrirte Flussig- keit gab nach vorsichtigem Sattigen ' mit kohlensaurem Natron durih Fallen mit bernsteinsaurem Natron und Glu- hen des Niederschlags 0,014 Eisenoxyd und hierauf durch Fallen mit kohlensaurem Nalron 0,017 gegluhtes Zinkoxyd. Hieraus berechnen sich :

1,57 in Salpetersinrs unltislicher koblehaltiger Riickstaod 8,43 Bleioxyd 1,22 Eiseooxyd 89,14 Zinkoxyd

100,36,