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292 Berieht: Analyse organiseher Stoffe Chromatogramm wie folgt aufgenommen werden. Mit Kauri-Butanol wird bis 110 mm entwiekelt, getrocknet, um 90 ~ gedreht und mit Wasser ebenfatls bis 110 mm aufgenommen. I~ach dem Troeknen wird wieder in die Ausgangsstellung gedreht, und mit Toluol wird bis 110 mm entwickelt. AnsehlieBend wird wie oben bespr~iht und das p-Phenylphenol identifiziert. -- Um alles p,p'-Diphenol zu lokalisieren, werden 15 ~1 aufs Papier gegeben. Dann wird zuerst mit Toluol bis zu 110 mm entwickelt, getrocknet und erneut mit Wasser entwickelt. Nach dem Trock- nen wird um 90~ gedreht und mit absol. Methanol entwickelt. Naeh dem Trocknen und Waschen wird besprfiht und p,p'-Diphenol identifiziert. Zur quantitativen Bestimmung yon o-Phenylphenol werden 10 ~1 der w~Brigen Probel5sung in ver- schiedenen Fleeken in 15 mm Abstand yore Papierrand aufgetropft, 10 min lang bei 100~ getrocknet und dann 1 h lang in die Kauri-Butanol-Atmosph~re geh~ngt. AnsehlieBend wird eingetaucht und bis zu 100 mm entwiekelt, l!/iit Wasser wird kurz gewasehen und mit CerammoninmnitratlSsung angespriiht. Ansehliel]end wird noch- mals mit Wasser gewaschen, und die :F]ecken werden markiert. Zur Aufsteltung der Eichkurven miissen Proben mit bekanntem Gehalt analysiert werden. Zur Bestim- mung yon o-Phenylphenol bereitet man sich eine StandardlSsung aus 5 -- 7 g lqatrinm- hydroxid, 6--7 g l~atriumsulfit und 0,15 g o-Phenylphenol in 50 ml Wasser. 1. J. Chromatog. 20, 546--555 (1965). Res. Bevel. Dept., Reichhold Chemicals, Inc., Tuse~loosa, Ala. (USA). 2. R]tODES, F. H., D. W. JAYNE u. F. H. BIv[Ns: Ind. Eng. Chem. 19, 804 (1927). K. H]~:~r~G Bestimmung der prozentualen Menge an cls-trans-Isomeren in ~thanel. E. FER- RONI, A. FICAL]~I und M. S]~ccI [1]. Die Methode beruht auf ErmRtlung der Fl~ehe, die eine bekannte 1VIenge der Probe als monomolekularer, kondensierter Film ein- nimmt. Fiir die trans-Form wurde der Wert 40,4 A 2, fiir die eis-Form der Wert 53,7 A S gefunden. Es besteht eine lineare Beziehung zwischen den Prozentgehalten yon Isomerengemischen und der monomolekul~ren Schiehtflaehe. -- Zur Aus/i2hrung wurde eine schon yon FERRONI und DAI~rI [2] besehriebene Apparatur benutzt. Die Amplitude einer auf der Oberflaehe einer FlfissigkeR mittels eines Vibrators yon geeigneter Frequenz erzeugtenstationarenWellewirdin Gegenwart eines Oberflachen- films gedampft. Bei monomolekul~rer Kondensation erreieht die Amplitude ein l~inimum. Die Amplituden~nderung der station~ren Welle lil~t sich mittels eines auf die sehwingende Oberfliehe einfallenden Lichtstrahls an einem graduiertem Sehirm durch die HShe eines reflektierten Lichtbandes mel~bar machen. Zwisehen dieser HShe und der Wellenamplitude besteht ein praziser Zusammenhang. Aus der Oberflichenkonzentration und der vom Film eingenommenen Flache liBt sieh die yon jedem Molekiil im Film beanspruchte Flache berechnen. Das Spreiten erfolgte auf bidest. Wasser mittels einer benzolischen LSsung yon verschiedener Anetholkonzen- tration bei 19 =j= I~ Mit den A~-Werten lil]t sich die cis-trans-Zusammensetzung des Anethols aus einer Eichkurve (die Fliche Ae gegen die entspreehenden Mischungs- verhaltnisse aufgetragen) abtesen. Die Werte sind sehr genau, sie stimmen mit den gas-chromatographiseh erha]tenen zufriedenstellend iiberein. 1. Gazz. Chim. Ital. 92, 1198--1203 (1962). Ist. Chim. Fisica, Univ. Florenz (Italien). 2. Sperimentale 4, 57 (1953). H. F~z]~u Analyse yon Thioglykols~ure. M. WRO~SKI [1]. Die erste dieser zur I{ontrolle der Thioglykols~ure (TS)-Erzeugung dienenden Methoden beruht auf der Zerlegung der neben TS entstehenden Dithioglykolsiure (TSST) in alka]ischem Medium. TSST reagiert mit Hydroxylionen naeh (-SCH2CO0-)2 ~- OH- ~ -SCH~COO- -~- I-IOSCH~COO- (Sulfenessigs~ure) ; HOSCH~COO- -~- 2 OH- ~ S2- -t- HOCCOO- ~- 2 H20. In konz. Lbsung kann daneben eine Disproportionierung der Sulfenessigsiure

Analyse von Thioglykolsäure

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292 Berieht: Analyse organiseher Stoffe

Chromatogramm wie folgt aufgenommen werden. Mit Kauri-Butanol wird bis 110 mm entwiekelt, getrocknet, um 90 ~ gedreht und mit Wasser ebenfatls bis 110 mm aufgenommen. I~ach dem Troeknen wird wieder in die Ausgangsstellung gedreht, und mit Toluol wird bis 110 mm entwickelt. AnsehlieBend wird wie oben bespr~iht und das p-Phenylphenol identifiziert. - - Um alles p,p'-Diphenol zu lokalisieren, werden 15 ~1 aufs Papier gegeben. Dann wird zuerst mit Toluol bis zu 110 mm entwickelt, getrocknet und erneut mit Wasser entwickelt. Nach dem Trock- nen wird um 90 ~ gedreht und mit absol. Methanol entwickelt. Naeh dem Trocknen und Waschen wird besprfiht und p,p'-Diphenol identifiziert. Zur quantitativen Bestimmung yon o-Phenylphenol werden 10 ~1 der w~Brigen Probel5sung in ver- schiedenen Fleeken in 15 mm Abstand yore Papierrand aufgetropft, 10 min lang bei 100~ getrocknet und dann 1 h lang in die Kauri-Butanol-Atmosph~re geh~ngt. AnsehlieBend wird eingetaucht und bis zu 100 mm entwiekelt, l!/iit Wasser wird kurz gewasehen und mit CerammoninmnitratlSsung angespriiht. Ansehliel]end wird noch- mals mit Wasser gewaschen, und die :F]ecken werden markiert. Zur Aufsteltung der Eichkurven miissen Proben mit bekanntem Gehalt analysiert werden. Zur Bestim- mung yon o-Phenylphenol bereitet man sich eine StandardlSsung aus 5 -- 7 g lqatrinm- hydroxid, 6--7 g l~atriumsulfit und 0,15 g o-Phenylphenol in 50 ml Wasser. 1. J. Chromatog. 20, 546--555 (1965). Res. Bevel. Dept., Reichhold Chemicals,

Inc., Tuse~loosa, Ala. (USA). 2. R]tODES, F. H., D. W. JAYNE u. F. H. BIv[Ns: Ind. Eng. Chem. 19, 804 (1927).

K. H]~:~r~G

Bestimmung der prozentualen Menge an cls-trans-Isomeren in ~thanel. E. FER- RONI, A. FICAL]~I und M. S]~ccI [1]. Die Methode beruht auf ErmRtlung der Fl~ehe, die eine bekannte 1VIenge der Probe als monomolekularer, kondensierter Film ein- nimmt. Fiir die trans-Form wurde der Wert 40,4 A 2, fiir die eis-Form der Wert 53,7 A S gefunden. Es besteht eine lineare Beziehung zwischen den Prozentgehalten yon Isomerengemischen und der monomolekul~ren Schiehtflaehe. -- Zur Aus/i2hrung wurde eine schon yon FERRONI und DAI~rI [2] besehriebene Apparatur benutzt. Die Amplitude einer auf der Oberflaehe einer FlfissigkeR mittels eines Vibrators yon geeigneter Frequenz erzeugtenstationarenWellewirdin Gegenwart eines Oberflachen- films gedampft. Bei monomolekul~rer Kondensation erreieht die Amplitude ein l~inimum. Die Amplituden~nderung der station~ren Welle lil~t sich mittels eines auf die sehwingende Oberfliehe einfallenden Lichtstrahls an einem graduiertem Sehirm durch die HShe eines reflektierten Lichtbandes mel~bar machen. Zwisehen dieser HShe und der Wellenamplitude besteht ein praziser Zusammenhang. Aus der Oberflichenkonzentration und der vom Film eingenommenen Flache liBt sieh die yon jedem Molekiil im Film beanspruchte Flache berechnen. Das Spreiten erfolgte auf bidest. Wasser mittels einer benzolischen LSsung yon verschiedener Anetholkonzen- tration bei 19 =j= I~ Mit den A~-Werten lil]t sich die cis-trans-Zusammensetzung des Anethols aus einer Eichkurve (die Fliche A e gegen die entspreehenden Mischungs- verhaltnisse aufgetragen) abtesen. Die Werte sind sehr genau, sie stimmen mit den gas-chromatographiseh erha]tenen zufriedenstellend iiberein. 1. Gazz. Chim. Ital. 92, 1198--1203 (1962). Ist. Chim. Fisica, Univ. Florenz (Italien). 2. Sperimentale 4, 57 (1953). H. F~z]~u

Analyse yon Thioglykols~ure. M. WRO~SKI [1]. Die erste dieser zur I{ontrolle der Thioglykols~ure (TS)-Erzeugung dienenden Methoden beruht auf der Zerlegung der neben TS entstehenden Dithioglykolsiure (TSST) in alka]ischem Medium. TSST reagiert mit Hydroxylionen naeh (-SCH2CO0-)2 ~- OH- ~ -SCH~COO- -~- I-IOSCH~COO- (Sulfenessigs~ure) ; HOSCH~COO- -~- 2 OH- ~ S 2- -t- HOCCOO- ~- 2 H20. In konz. Lbsung kann daneben eine Disproportionierung der Sulfenessigsiure

2. Qualitative und quantitative Analyse 293

zu Sulfinessigs~ure und TS eintretea: 2 -OSGH2CO0- = -SCH2CO0- ~ -02SCH~- CO0-. Die TSST-Konzentration li~Bt sich dureh

[TS-] - - IS ~-] [TSST] = iS 2-] + 1,5

ausdrficken. (TS- = Thioglykolat). In retd. LSsung (unter 0,04 m~ol) entstehen aus 1 Mol TSST 3 Aquivalente Schwefel und TS. Unter diesen Bedingungen t r i t t Qbige Disproportionierung ~ e h t ein. - - Yerfahren (2) beinhal~et die Bestiznmung tier SEurensumme dureh Titration mit Natronlauge. - - 3. TS wird als einbasische S~ure mit Iqeutralrot (pH 6,8--8,0) oder Bromthymolblau (pH 6,2--7,6) als Indicator ers Der Endpunkt wird durch Fomal inzusatz versch~rft, entsprechend RSH q- CH~O ~ RSCH~OH. - - 4. Schwefelwasserstoff wird durch visuelle Colorimetrie als Bleisulfid bestimmt. - - Ausfiihrung. 1. Eine Probe, die unter 0,04 mMol TSST enthElt, wird auf 40 ml verdiinnt, mit 2 ml 4 N Iqatronlauge versetzt, erhitzt und i rain im Kochen erhalten. Iqaeh teilweisem Erkalten versetzt man m i t l 0 ml 1 Iq .4J~moniumchloridl6sung und titriert mit 0,01 N o-ttych'oxymereuribenzoatlSsung (HM]~) gegen Thiofluoreseein })is zum Verschwinden der Blauf~rbung. TSST/I~-obe = n . y . 60,73 rag. (n Normalit~t; v Milliliter verbrauchte HMB-L6sung; 60,73 1/a Molgew. yon TSST.) Bei hSherem TSST-Gehalt karm man eine Korrektur fiir die ]=[erabminderung der entstehenden 3 ]~quivalente anbringen. - - 2. Bestimmung yon T S und T S S T in technischer TS . In einen 25 ml-~eBkolben w~gt man etwa 1 g TS ein, ffillt mit Wasser zur Marke auf, entnimmt 2 ml, versetzt diese mit 25 ml Wasser, 1 ml einer LSsung yon 0,5 M Ammoniumhydroxid und 0,5 M Ammoniumehlorid und titriert mit 0,05 N ttMB-LSsung gegen Thiofluoreseein bis zum Versehwinden der Blaufi~rbung, wobei man zuletzt 0,01 N HMB-L5sung zutropft. Resultat = TS. Nachher versetzt man mit 2 ml 4 N :Natronlauge, erhitzt, erhi41t 1 rain im Kochen, I~L~t ehu wenig erkalten, versetz~ mi t 10 mI 1 N AmmoniamehioridI6sung und titrier~ mit 0,01 N ttMB-L6sung bis zum dauernden Versehwinden der Blauf~rbung. Ergebnis = TSST. Ebenso l~flt sich TSST in Wasserwellenpr~araten bestimmen. Zugesetzte T S S T ist gut wiederzufinden; die Ergebnisse sind gut reproduzierbar. Der Variabflit~tsfaktor ist 1,3~ Fiir die Bestimmung yon TSST-haltigem TS wird dieser Faktor 0,3~ . Die Grenzkonzentration der TSST-Bestimmung in TS ist etwa 0,1~ . -- 3. Bestimmung yon Sg~ren in TS . Man versetzt etwa 0,1 g TS oder Ammo- nium-TS- mit 40 ml Wasser und 2 ml vorher mit I%utralrot auf Orangegelb neutra- lisiertem 37 ~ Formalin, t i triert mit 0,1 N Natron]auge gegen Neutralrot bis zu 20 see bestehenbleibender Ge]bf~rbung. Fehler ~ 1,2~/0. - - 4. ges~immung yon S~hwe[elwas~er2to/]spuren i~ TS . Man bringt in 2 Hehner-Zylinder je 1 ml TS, 30 ml Wasser, 20 ml 1 ~ Ammoniakl6sung (liegt Ammonium-TS- vor, so 50 ml Wasser und 2 m] 1 N Ammoniakl6sung), versetzt einen der Zylinder mit 1 ml etwa 10 -3 N l~atriumsulfidstandardl6sung, die vorher mit ttMB-LSsung ti tr iert worden ist und mit 1 ml einer L6sung von 1 ml 37o/0igem Formalin/100ml (am gleichen Tag bereitet). Nach Mischen fiigt man je I ml 0,5 i~ BleinitratlSsung hinzu, miseht, l~l]t aus dem Natrinmsulfid enthaltenden Zylinder L5sung ab, bis zur Farbgleiehheit mit dem Probezylinder bei senkrechter Betrachtung. Sehwefelwasserstoff ath/(h ~ - h~). (h~, hz HShe der Flfissigkeitss~ule mit bzw. ohne Sz--Zusatz; a Menge des zugesetzten Schwefelwasserstoffs.) Fehler etwa 20~ Grenzkonz. etwa 3- 10-4~ Die untersuchten Proben enthalten 1--4 �9 10-3~ Sehwefelwasserstoff.

1. Chem. Ana l (Warsaw) 10, 687--691 (1965) [Polnisch]. (Mit dbsch. Zus.fass.) Lehrsr L Chem. Technol., Univ. L6di (Polen). P. ~ s

Analyse Yon zweibasischen Phenolen mit Hilfe maBanalyfiseher Methoden. II. Jodometrisehe Bestimmung yon Resorein und Hydroehinon. J. MrOD~CK~ [1]. Im Gegenteil zur bromometrischen [2] Titration l~Bt die Heranziehung der