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Studiendekanat der Medizinischen Fakultät 03641-934304 SkillsLab Jena 03641-934305 Bachstraße 18 [email protected] 07743 Jena www.skillslab.uniklinikum-jena.de Anatomie am Lebenden Untere Extremität

Anatomie am Lebenden Untere Extremität · 2019. 4. 29. · Meralgia paraesthetica führen (>>)? > >> Tasten und markieren Sie die Nervendurchtrittsstelle unter dem Leistenband 1–2

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  • Studiendekanat der Medizinischen Fakultät 03641-934304 SkillsLab Jena 03641-934305 Bachstraße 18 [email protected] 07743 Jena www.skillslab.uniklinikum-jena.de

    Anatomie am Lebenden

    Untere Extremität

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 2 –

    Dieses Skript enthält die wichtigsten Informationen für das Üben und Lernen der „Anatomie am Lebenden“. Es ersetzt aber natürlich kein Lehrbuch und kein Nachschlagewerk. Auch wenn wir uns bemüht haben, Ihnen ein verständliches Skript anzubieten, können dennoch Unklarheiten bleiben oder Fehler enthalten sein. Geben Sie uns dann bitte Bescheid. Viel Vergnügen nun bei der „Anatomie am Lebenden“ im SkillsLab. Ihre Jenaer Anatomen.

    Inhalt

    LERNZIELE ............................................................................................................................................................. 3 

    1.  BEIN ALS GANZES I ................................................................................................................................... 3    1.1. Allgemeine Inspektion .................................................................................................................................. 3

    Achsenabweichungen .................................................................................................................................. 3    1.2. Palpation ...................................................................................................................................................... 4

    Lotversuch .................................................................................................................................................... 5 

    2.  HÜFTE UND OBERSCHENKEL .................................................................................................................. 5    2.1. Bewegungs- und Funktionsprüfungen .......................................................................................................... 5

    Neutral-Null-Methode ................................................................................................................................... 5 Prüfung der Beweglichkeit ............................................................................................................................ 6 Aktive und passive Insuffizienz .................................................................................................................... 6 

       2.2. Intraglutäale Injektion ................................................................................................................................... 6Projektion der Gefäß-Nerven-Durchtrittsstellen ............................................................................................ 6 Injektion nach von-Hochstetter ..................................................................................................................... 7 Trendelenburg-Zeichen ................................................................................................................................ 8 

       2.3. Nervale Symptomatik ................................................................................................................................... 8Ischiasschmerz............................................................................................................................................. 8 Obturatorius-Syndrom .................................................................................................................................. 8 Meralgia paraesthetica ................................................................................................................................. 9 

    3.  BEIN ALS GANZES II ................................................................................................................................ 10    3.1. Palpation .................................................................................................................................................... 10   3.2. Beinlängenmessung ................................................................................................................................... 10

    4.  KNIE ........................................................................................................................................................... 11    4.1. Inspektion ................................................................................................................................................... 11

    Ergussprüfung ............................................................................................................................................ 11    4.2. Bewegungs- und Funktionsprüfungen ........................................................................................................ 11

    Prüfung der Beweglichkeit .......................................................................................................................... 11 Seitenbänder .............................................................................................................................................. 12 Kreuzbänder ............................................................................................................................................... 12 

    5.  FUß ............................................................................................................................................................ 13    5.1. Inspektion ................................................................................................................................................... 13

    Fußdeformitäten ......................................................................................................................................... 13 Fußabdrücke .............................................................................................................................................. 14 

       5.2. Palpation .................................................................................................................................................... 14   5.3. Prüfung der Beweglichkeit .......................................................................................................................... 14

    6.  LEITUNGSBAHNEN AM BEIN .................................................................................................................. 15    6.1. Pulse tasten ............................................................................................................................................... 15   6.2. Reflexprüfung ............................................................................................................................................. 15

    Patellarsehnenreflex (PSR) ........................................................................................................................ 15 Achillessehnenreflex (ASR) ........................................................................................................................ 16 Babinski-Reflex .......................................................................................................................................... 16 

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 3 –

    Lernziele

    – Sie lernen, sich an Bein und Fuß anhand tastbarer Knochenpunkte zu orientieren

    – Sie erlernen funktionelle Tests zur Beweglichkeit und deren Dokumentation

    – Sie erlernen klinische Techniken für i.m.-Injektionen, Nervenlähmungen und Gelenkschäden

    – Sie lernen, Pulse zu tasten und Reflexe am Bein auszulösen

    TAG UNTERE EXTREMITÄT 1 (Bein als Ganzes und Hüfte)

    1. Bein als Ganzes I

    Allgemeine Inspektion 1.1.Die Inspektion der unteren Extremität erfolgt im Stehen auf einer ebenen Unterlage ohne Schuhe und stets im Seitenvergleich. Beobachten Sie Ihre Probandin jedoch schon beim Betreten des Raumes. Welche Hinweise können Sie durch das Gangbild bereits erhalten?

    > >

    >

    Betrachten und beurteilen Sie nun das Standbild Ihrer Probandin nach folgenden Kriterien: – Stellung der Gelenke – Ausprägung der Muskulatur – Veränderungen der Haut

    Können Sie belastungsabhängige Schonhaltungen, abnorme Gelenkstellungen bzw. -instabilitäten, Kontrakturen oder Seitenunterschiede im Muskelstatus feststellen? Bestehen Lähmungen? Sind Narben, Schwellungen oder Rötungen erkennbar? Betrachten Sie das Bein als Ganzes und notieren Sie die Auffälligkeiten!

    >

    >

    >

    Achsenabweichungen Normalerweise berühren sich bei geschlossenen Beinen im aufrechten Stand beide Knie sowie die Innenknöchel. Betrachten Sie die Beinstellung Ihrer Probandin und speziell das Knie:

    Liegen O-Beine vor, so messen Sie bitte den Abstand der medialen Epikondylen des Femurs bei sich berührenden Innenknöcheln:

    >

    Abb. 1 Fehlstellungen im Knie: Genu varum, Genu valgum und Genu recurvatum

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 4 –

    Um welche Beinfehlstellung handelt es sich (>)? Und welcher Bereich im Kniegelenk ist bei dieser Achsenabweichung besonders verschleißanfällig (>>)?

    > >>

    Liegen X-Beine vor, so bestimmen Sie bitte den Abstand zwischen den beiden medialen Malleolen bei sich berührenden Knien:

    >

    Klären und notieren Sie auch für diese Achsenanomalie sowohl die klinische Bezeichnung (>) als auch den typischen verschleißanfälligen Kniegelenksbereich (>>).

    > >>

    Palpation 1.2.Suchen Sie an Ihrer Probandin die folgenden Strukturen auf und markieren Sie diese: – Spina iliaca anterior superior – Crista iliaca – Spina iliaca posterior superior – Os sacrum und Iliosakralgelenke – Tuber ischiadicum – Trochanter major

    Welche geschlechtsspezifischen Unterschiede sind für das knöcherne weibliche und männliche Becken charakteristisch?

    >

    >

    >

    >

    >

    >

    Handelt es sich bei dem im Raum stehenden Skelett um ein weibliches oder männliches?

    >

    Abb. 2 Weibliches Becken (weiß) und männliches Becken (grau)

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 5 –

    Tasten und markieren Sie an Ihrer Probandin zudem folgende Knochenpunkte: – Patella – Tuberositas tibiae – Margo anterior tibiae – Malleolus medialis et lateralis – Calcaneus

    Lotversuch Das Hüftgelenk liegt von der Oberfläche schlecht zugänglich in der Tiefe der Muskulatur verborgen. Lediglich der Trochanter major lässt sich am lateralen Oberschenkel gut tasten.

    Zur Projektion des Hüftkopfes markieren Sie auf Ihrer Probandin im Stehen zunächst das Leistenband als Verbindungslinie zwischen der Spina iliaca anterior superior und dem Tuberculum pubicum. Fällen Sie nun, ausgehend von diesem, das Lot durch die Mitte des Knie- sowie die Mitte des oberen Sprunggelenks. Verläuft das Lot exakt entlang der vorderen Schienbeinkante, so projiziert sich der Hüftkopf etwa 1–2 Fingerbreit unterhalb des Schnittpunkts von Lot und Leistenband auf die Haut der Leistenbeuge.

    2. Hüfte und Oberschenkel

    Bewegungs- und Funktionsprüfungen 2.1.

    Neutral-Null-Methode Die Neutral-Null-Methode ist ein standardisiertes Vorgehen zur Beschrei-bung, Messung und Dokumentation des Bewegungsumfangs in allen Gelenken. Die Ausgangsstellung (= Nullstellung) ist wie folgt festgelegt: – aufrechter Stand mit geschlossenen Fußknöcheln, – Blick gerade nach vorn gerichtet, – Arme locker herunterhängend, – Handflächen zeigen nach innen, die Daumen zeigen nach vorn.

    Alle Bewegungen werden von dieser Grundstellung aus gemessen. Die Bestimmung des Bewegungsausmaßes erfolgt mit Hilfe eines Winkel-messers.

    Auch die Dokumentation ist standardisiert: – zunächst wird der Bewegungsumfang der vom Körper weg führenden Bewegung notiert (in Grad), – dann die 0, wenn die Nullstellung durchwandert wird, – zuletzt wird das Ausmaß der, zum Körper hin führenden Bewegung dokumentiert.

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 6 –

    Prüfung der Beweglichkeit Messen und dokumentieren Sie bitte den Bewegungsumfang des Hüftgelenks Ihrer Probandin nach der Neutral-Null-Methode:

    Abduktion / Adduktion: ° – 0 – °

    Außenrotation / Innenrotation: ° – 0 – °

    Extension / Flexion: ° – 0 – °

    Vergleichen Sie die gemessenen Werte mit dem Normalbefund!

    Warum vergrößert sich das Bewegungsausmaß der Außen- und Innenrotation bei vorheriger 90° Beugung im Hüftgelenk?

    >

    >

    >

    >

    Aktive und passive Insuffizienz Eine aktive Insuffizienz liegt vor, wenn ein Muskel bereits maximal verkürzt ist, die von ihm ausge-führte Bewegung aber noch nicht die physiologisch mögliche Endstellung des Gelenks erreicht. Passiv könnte der Bewegungsumfang noch weiter vergrößert werden.

    Eine passive Insuffizienz liegt dagegen vor, wenn ein Muskel durch seine begrenzte Dehnbarkeit das Erreichen einer aktiven Gelenkendstellung verhindert. So könnte sich der agonistisch wirkende Muskel zwar weiter verkürzen, wird durch seinen Antagonisten jedoch daran gehindert.

    Provozieren Sie bei Ihrer Probandin eine aktive (>) sowie passive Insuffizienz (>>) durch Beugung des Hüftgelenks sowohl im Stehen als auch im Liegen. Welche Muskeln wirken dabei jeweils bewegungs-limitierend?

    >

    >>

    Intraglutäale Injektion 2.2.

    Projektion der Gefäß-Nerven-Durchtrittsstellen Eine korrekte intraglutäale Injektion erfolgt in den M. gluteus medius oder M. gluteus minimus. Welche Leitungsbahnen sind anderenfalls besonders gefährdet?

    >

    >

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 7 –

    Veranschaulichen Sie sich dazu bitte die folgenden anatomischen Struk-turen und markieren Sie diese auf Ihrer Probandin (siehe neben-stehende Abbildungen): – Foramen suprapiriforme (mediales Drittel der Verbindungslinie

    zwischen Spina iliaca posterior superior und Trochanter major) – Foramen infrapiriforme (auf der Mitte der Verbindungslinie zwischen

    Tuber ischiadicum und Spina iliaca posterior superior) – N. ischiadicus (verläuft ausgehend vom Foramen infrapiriforme zum

    medialen Drittel der Tuber-Trochanter-Linie)

    Injektion nach von-Hochstetter Um bei einer intraglutäalen Injektion keine Leitungs-bahnen zu schädigen, sollten Sie genau das Einstich-areal nach der Methode von-Hochstetter bestimmen können. Tasten Sie zum Aufsuchen der Injektionsstelle am rechten Bein zunächst den Trochanter major Ihrer Probandin und legen Sie Ihre linke Handfläche auf diesem ab. Ertasten Sie nun mit dem linken Zeigefinger die Spina iliaca anterior superior und spreizen Sie den Mittelfinger so weit ab, bis dieser auf der Crista iliaca liegt. Dazu kann die Hand samt den gespreizten Fingern in einer kleinen Drehbewegung leicht bauch-wärts gedreht werden, wobei der linke Zeigefinger weiter auf der ertasteten Spina iliaca anterior superior ruht.

    Markieren Sie an Ihrer Probandin das so entstandene Injektionsfeld zwischen gespreiztem Zeige- und Mittelfinger sowie den Injektionsort im Bereich der unteren Spitze des „V“.

    Was sollte bei der Durchführung einer intraglutäalen Injektion beachten werden?

    >

    >

    >

    >

    Welche Schäden oder Folgen wären bei einer intraarteriellen Injektion sowie bei einer Injektion in einen Nerv oder ins Fettgewebe zu befürchten?

    – intraarteriell >

    – in einen Nerven >

    – ins Fettgewebe >

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 8 –

    Trendelenburg-Zeichen Die Schädigung welches Nerven führt zu einer funktionellen Insuffizienz der Mm. glutei medius und minimus und somit zu einem positiven Trendelenburg-Zeichen?

    >

    Als Trendelenburg-Zeichen bezeichnet man das Abkippen des Beckens in der Frontalebene zur gesunden Seite beim Einbeinstand auf dem betroffenen Bein. Versuchen Sie, das Gangbild eines Patienten mit einseitiger, im Anschluss daran mit beidseitiger Lähmung der kleinen Gluteen zu simulieren. Wie lassen sich die Nachteile einer solchen Muskelschwäche (teilweise) ausgleichen?

    >

    >

    >

    Nervale Symptomatik 2.3.

    Ischiasschmerz Bei Kreuzschmerzen, einer Ischialgie oder einem Verdacht auf Bandscheibenvorfall wird das Zeichen nach Lasègue geprüft. Heben Sie dazu langsam passiv nacheinander die im Kniegelenk gestreckten Beine Ihrer liegenden Probandin. Ist die Hüftbeugung aufgrund plötzlich einschießender Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken nicht weiter durchführbar, so ist das Lasègue-Zeichen positiv. Ein positives Lasègue-Zeichen ab einem Winkel von etwa 30° ist pathologisch.

    Lasègue-Zeichen bei Ihrer Probandin:

    >

    Welche Ursache haben die plötzlich eintretenden, heftigen Schmerzen mit reflektorischem Bewegungswiderstand bei einem positiven Lasègue-Zeichen?

    >

    Obturatorius-Syndrom Bedingt durch den Verlauf des N. obturatorius können Entzündungen des Ovars, Ovarialkarzinome, Beckenfrakturen oder Hernien im Bereich des Canalis obturatorius bis in den Oberschenkel aus-strahlen.

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 9 –

    Suchen Sie das sensible Innervationsgebiet des N. obturatorius auf und markieren Sie dieses:

    >

    Meralgia paraesthetica Die Meralgia paraesthetica imponiert durch Sensibilitätsstörungen und brennende Schmerzen auf der Lateralseite des Oberschenkels, die sich bei Beugung im Hüftgelenk bessern. Durch Kompression welches Nerven wird die Meralgia paraesthetica hervorgerufen (>)? Was kann zur Entstehung einer Meralgia paraesthetica führen (>>)?

    >

    >>

    Tasten und markieren Sie die Nervendurchtrittsstelle unter dem Leistenband 1–2 Querfinger medial der Spina iliaca anterior superior und beschreiben Sie den Verlauf des Nerven bis dahin:

    >

    >

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 10 –

    TAG UNTERE EXTREMITÄT 2 (Knie und Fuß)

    3. Bein als Ganzes II

    Palpation 3.1.Tasten und markieren Sie folgende Strukturen an Knie und Unterschenkel Ihrer liegenden Probandin: – Condylus und Epicondylus femoris auf der Medial- und Lateralseite – Caput fibulae (Ist der N. fibularis communis zu tasten?) – Patella mit Ligamentum patellae und Tuberositas tibiae – medialer und lateraler Gelenkspalt (Knie dazu beugen und strecken lassen) – Lig. collaterale fibulare (dünner Strang vom Epicondylus lateralis femoris zum

    Caput fibulae, bei gebeugtem Knie gut palpierbar) – Tractus iliotibialis (Stellt die Verdickung welcher Bindegewebsstruktur dar?) – Corpus adiposum infrapatellare (Wölbt sich bei Kniebeugung nach außen vor) – Malleolus medialis et lateralis

    Palpieren Sie zudem folgende Strukturen am medialen Fußrand und markieren Sie diese: – Os metatarsale I (proximal Übergang zum Os cuneiforme mediale) – Os metatarsale II (verläuft weiter nach proximal als der 1. Metatarsalknochen, proximal Übergang

    zum Os cuneiforme intermedium) – Os metatarsale III (Geht proximal in welchen Fußwurzelknochen über?) – Gelenkspalt des OSG (von proximal kommend distale Tibia palpieren, distal davon ist in Flexion

    das Caput tali tastbar) – Talus (in Pronationsstellung gut zu tasten, Collum tali ca. 1 Querfinger distal der Tibia palpierbar) – Os naviculare (Tuberositas ossis navicularis in Supinationsstellung 2 Querfinger distal der Tibia

    prominent zu tasten) – Sustentaculum tali (inframalleolär durch Kippen des Calcaneus nach lateral besser palpierbar) – Lig. deltoideum (Ist distal vom Malleolus medialis bei welcher Bewegung besonders gut tastbar?)

    Tasten und markieren Sie ebenso folgende Strukturen am lateralen Fußrand: – Os metatarsale V mit der Tuberositas ossis metatarsi V (Welchem Muskel dient der Knochen-

    vorsprung als Ansatzstelle?) – Os metatarsale IV (proximal Übergang zum Os cuboideum) – Lig. collaterale fibulare (Können Sie alle 3 Anteile des lateralen Kollateralbandes tasten?) – Sinus tarsi (als Vertiefung vor dem Außenknöchel zwischen Os cuboideum und Calcaneus tastbar)

    Beinlängenmessung 3.2.Um eine Beinlängendifferenz auszuschließen, messen Sie bitte an beiden Beinen Ihrer Probandin den Abstand zwischen Spina iliaca anterior superior und Malleolus medialis:

    – rechtes Bein > cm

    – linkes Bein > cm

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 11 –

    Besteht eine Längendifferenz, bitten Sie Ihre Probandin sich hinzu-legen und die Beine nebeneinander zu stellen. Dadurch können Sie feststellen, ob die Differenz auf das Femur oder die Tibia zurück-zuführen ist. Welche Folgen hat eine nicht-therapierte Beinlängen-differenz für das Becken und die Wirbelsäule?

    >

    4. Knie

    Inspektion 4.1.Betrachten und beurteilen Sie das Kniegelenk Ihrer Probandin genauer. Achten Sie neben den Achs-abweichungen ebenso auf Schwellungen (leichte Schwellungen sind besser sicht- als tastbar), auf Atrophie des M. quadriceps femoris oder auf verstrichene Gelenkkonturen am gestreckten Knie (Ergusszeichen). Notieren Sie Auffälligkeiten im Seitenvergleich:

    >

    >

    Ergussprüfung Die Untersuchung erfolgt im Liegen am gestreckten Knie. Legen Sie dazu eine Hand von proximal auf den Ober-schenkel Ihrer Probandin und streichen Sie den Recessus suprapatellaris zur Gelenkhöhle hin aus. Komprimieren Sie mit der anderen Hand gleichzeitig den Gelenkraum von distal. Dadurch wird ggf. vorhandene Flüssigkeit im Zentrum der Gelenkhöhle konzentriert und auch kleinere Ergüsse werden palpierbar. Drücken Sie nun mit dem freien Zeigefinger von ventral leicht auf die Patella. Bei Vorhandensein eines Gelenkergusses flottiert die Kniescheibe auf der Gelenkflüssigkeit und kommt erst durch vermehrten Druck wieder in Kontakt mit den angrenzenden Knochen.

    Wie nennt man das „Schwimmen“ der Kniescheibe auf der Ergussflüssigkeit?

    >

    Bewegungs- und Funktionsprüfungen 4.2.

    Prüfung der Beweglichkeit Messen und dokumentieren Sie den Bewegungsumfang des Kniegelenks Ihrer Probandin nach der Neutral-Null-Methode:

    Extension / Flexion: ° – 0 – °

    Außenrotation / Innenrotation: ° – 0 – °

    Vergleichen Sie die gemessenen Werte mit dem Normalbefund!

  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 12 –

    Warum ist das Bewegungsausmaß der Innenrotation deutlich geringer als das der Außenrotation?

    >

    >

    Seitenbänder Als Varus- und Valgusstresstest bezeichnet man eine klinische Funktionsprüfung, welche die Stabilität des Kniegelenks gegenüber einer seitlichen Aufklappbarkeit testet (Aufklapp-phänomen). Legen Sie zunächst eine Hand als Widerstand von außen auf das Kniegelenk Ihrer Probandin, umfassen Sie mit der anderen Hand das Sprunggelenk und drücken sie den Unterschenkel dosiert nach außen (in eine Abduktion). Auf die Stabilität welches Seiten-bandes lässt dieser Funktionstest schließen?

    >

    Legen Sie nun Ihre Hand von innen auf das Kniegelenk Ihrer Probandin und umfassen Sie mit der anderen Hand erneut das Sprunggelenk. Drücken Sie den Unterschenkel diesmal dosiert nach innen (in eine Adduktion), während die Hand am Knie einen Gegendruck ausübt. Bei Vorliegen welcher Bandruptur kann dabei eine seitliche Aufklappbarkeit dia-gnostiziert werden?

    >

    Aussagen zu welcher Kniegelenksstruktur können durch einen Valgus- (>) bzw. Varustest (>>) noch getroffen werden?

    > >>

    Kreuzbänder Durch Prüfung einer anterioren und posterioren Verschieblichkeit der Tibia gegenüber dem Femur (Schubladentest) lassen sich die Kreuzbänder im Kniegelenk beurteilen. Umfassen Sie dazu mit beiden Händen den Unterschenkel Ihrer Probandin bei recht-winklig gebeugtem Knie und flach auf der Liege auf-setzender Fußsohle. Drücken Sie den Tibiakopf bei entspannter Beugemuskulatur zunächst vorsichtig, dann kräftig nach vorne sowie nach hinten. Es ist üblich, dass sich der Untersucher dabei zur Stabili-sierung auf den Fuß des Patienten setzt.

    Auf die Läsion welchen Bandes deutet eine abnorme Verschiebbarkeit der Tibia nach ventral hin?

    >

    Wie bezeichnet man eine abnorme Verschiebbarkeit der Tibia nach dorsal?

    >

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    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 13 –

    5. Fuß

    Inspektion 5.1.Betrachten und beurteilen Sie die Füße Ihrer Probandin. Achten Sie dabei auf die Konstruktion der Fußgewölbe, die Achsenverhältnisse am Rückfuß, auf die Form und Stellung der Zehen sowie auf Schwielen (Hornhautverdickungen) und Schwellungen (verstrichene Kulissen vor allem im Bereich der Innen- und Außenknöchel).

    Sind Abweichungen von der nor-malen gesunden Fußform festzu-stellen? Notieren Sie Auffällig-keiten!

    >

    >

    Fußdeformitäten Welche Fußfehlformen und -deformitäten kennen Sie? Woran kann man die jeweiligen Fehlstellungen erkennen? Verdeutlichen Sie sich die Bedeutung einer muskulären Insuffizienz für das Zustande-kommen der verschiedenen Fußformen.

    Fußform Anatomische Beschreibung der Fehlstellung

    > Spreizfuß > >

    > Plattfuß (Senkfuß) > >

    > Knickfuß > >

    > Spitzfuß > >

    > Klumpfuß > >

    > Hackenfuß > >

    > Hohlfuß > >

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    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 14 –

    Fußabdrücke Bestreichen Sie die Füße Ihrer Probandin mit Gel oder Haut-creme und bringen Sie die Abdrücke beider Füße zu Papier. Um welche Fußwölbung handelt es sich bei Ihrer Probandin? Stimmen die Verhornungsmuster überein? Vergleichen Sie den Fußabdruck Ihrer Probandin mit anderen innerhalb der Gruppe!

    >

    >

    Palpation 5.2.Tasten Sie die Ansatzsehnen folgender Unterschenkel-muskeln: – M. tibialis anterior (Ansatzsehne medial des Os cunei-

    forme mediale palpierbar) – M. extensor hallucis longus (lateral des M. tibialis anterior,

    Ansatzsehne verläuft zur Großzehe) – M. extensor digitorum longus (Sehnenverlauf lateral des M. extensor hallucis longus) – M. fibularis brevis (Sehne zieht hinter dem lateralen Knöchel zur Tuberositas ossis metatarsalis V) – M. fibularis longus (Sehne zieht hinter dem lateralen Knöchel zur Basis ossis metatarsalis I, der

    Muskelbauch verläuft entlang der Fibula)

    Welche knöcherne Struktur dient dem Aufsuchen der Ansatzsehnen der tiefen Flexoren?

    >

    Prüfung der Beweglichkeit 5.3.Messen Sie die Beweglichkeit im oberen und unteren Sprunggelenk nach der Neutral-Null-Methode:

    Dorsalextension / Plantarflexion: ° – 0 – °

    Eversion / Inversion: ° – 0 – °

    Pronation / Supination: ° – 0 – °

    Wie verläuft die Bewegungsachse des unteren Sprunggelenks?

    >

    In welchen Gelenken findet die Pro- und Supinationsbewegung statt?

    >

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    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 15 –

    6. Leitungsbahnen am Bein

    Pulse tasten 6.1.Zur Pulsprüfung suchen Sie am besten eine dicht unter der Haut verlaufende und gut tastbare Arterie. Über dieser setzen Sie entlang des Gefäßverlaufs unter leichtem Druck 2–3 Fingerspitzen auf die Haut, bis Sie die pulsierende Arterie gut fühlen und gegen eine harte Oberfläche drücken können. Neben der Tastbarkeit/Stärke können ebenso Aussagen über Frequenz sowie Rhythmus getroffen werden.

    Das Tasten der Pulse sollte im Seitenvergleich erfolgen, wenn möglich auch beidseits gleichzeitig, um eventuelle Unterschiede zwischen beiden Extremitäten feststellen zu können.

    Welche Gefäße lassen sich zur Beurteilung arterieller Durchblutungsstörungen des Beins aufsuchen und vergleichend beurteilen?

    > >

    > >

    Tasten und markieren Sie auf Ihrer Probandin die Pulse dieser Arterien und notieren Sie Ihren Befund: – Tasten Sie unterhalb des Leistenbandes in der Mitte zwischen

    Spina iliaca anterior superior und Tuberculum pubicum und komprimieren Sie die Arterie gegen die Eminentia iliopubica (Wie lautet die Reihenfolge der Gefäße und des Nerven im Trigonum femorale?)

    – Umfassen Sie das leicht gebeugte Knie Ihrer Probandin von vorn, drücken Sie die Fingerspitzen beider Hände tief in die Kniekehle lateral der Mittellinie und tasten Sie den Puls in der Tiefe zwischen beiden Gastrocnemiusköpfen (oft schwer zu tasten)

    – Tasten Sie den Puls dorso-kaudal des Malleolus medialis – Tasten Sie den Puls der Arterie auf dem Fußrücken lateral der Sehne

    des M. extensor hallucis longus (zwischen dem Os metatarsale I und II)

    Überprüfen Sie Ihre Tastbefunde mit Hilfe des Dopplergeräts.

    Reflexprüfung 6.2.

    Patellarsehnenreflex (PSR) Klopfen Sie mit dem Reflexhammer bei locker gebeugtem Kniegelenk unterhalb der Kniescheibe leicht auf die Patellarsehne. Wiederholen Sie den Schlag, bis sich der Reflex gleichmäßig auslösen lässt. Ver-gleichen Sie die Reflexantwort mit der Gegenseite!

    Welche resultierende Reflexantwort ist zu erwarten?

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  • Ersteller: A. Gebert T. Fischer, R. Koppe-Redies

    SkillsLab Jena Institut für Anatomie

    Stand: 01.04.2019

    © Universitätsklinikum JenaInstitut für Anatomie

    Dokument: Skript AaL Untere Extremität 1+2.docx – 16 –

    Welche Aussagen über Muskel, Nerven und Rückenmark erlaubt Ihre Reflexprüfung?

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    Achillessehnenreflex (ASR) Ziehen Sie den Fuß Ihrer, auf dem Bauch liegenden Proban-din mit der linken Hand passiv in Richtung Kopf und klopfen Sie mit dem Reflexhammer distal auf Fußsohle oder Ihre eigenen Finger. Ihre Probandin sollte den Fuß dabei voll-kommen entspannt lassen. Achten Sie auf eine Plantar-flexion des Fußes und eine Kontraktion der Wade. Verglei-chen Sie die Reflexantwort mit der Gegenseite.

    Welches Rückenmarkssegment wird mit dem Auslösen des Reflexes geprüft?

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    Sind die Reflexe schwach oder gar nicht auslösbar, kann es helfen, die Probandin den Jendrassik-Handgriff ausführen zu lassen und die Reflexprüfung während der Anspannung der Arme durchzuführen.

    Babinski-Reflex Bestreichen Sie wiederholt den lateralen Fußrand Ihrer Probandin kräftig mit einem kantigen oder spitzen Gegenstand. Unter patholo-gischen Bedingungen lösen Sie dadurch eine Dorsalextension der Großzehe und gleichzeitige Plantarflexion bzw. Abduktion der übri-gen Zehen aus, was klinisch auch als „positiver Babinski“ bezeichnet wird.

    Der Reflex kann Hinweise auf Schäden der Pyramidenbahn oder des Motokortex (z.B. im Rahmen einer Querschnittslähmung ab dem Kleinkind- und Erwachsenenalter) geben. Wann ist die Reflex-antwort als physiologisch anzusehen?

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    Quellen

    Lange A., Anamnese und klinische Untersuchung, 4. Auflage, Springer, 1993

    Lippert H., Anatomie am Lebenden, Springer, 1989

    Savic B., Allgemeine klinische Untersuchungen, Springer, 1978

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