73
263 © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019 H. Wienkamp, Anreiz, Risiko, Ruin – Finanzpsychologie für jedermann!, https://doi.org/10.1007/978-3-662-58273-2 Anhang A1 Subtypen von Geldneurosen (nach Goldberg und Lewis 1978, s. Abschn. 8.3; Abb. A.1) S e l f D e n i e r B a r g a i n H u n t e r F a n a t i c C o l l e c t o r Persön- lichkeit Zwanghaftes Sparen zum Selbstzweck / Selbst- befriedigung Selbstlosigkeit dient dem Selbst- imponieren und der sozialen Anerkennung Schnäppchen- jäger suchen über Preis- nachlässe Wertschätzung Sammler betreiben Fetischismus aus einem Selbster- haltungstrieb Ursachen Fehlende Für- sorge in der Kindheit; Misstrauen, Angst und Unsicherheit Schuldgefühle wurden z. B. durch höheren sozialen Familienstatus erzeugt Liebesentzug und innere Leere werden durch Feilschen kompensiert Projektion von positiven Emotionen von Personen auf Objekte (Spielsachen) Geld? Geld zum eigenen Schutz gegen alles Geldspenden u.ä. dienen der Tilgung von Schuld Ersparnis soll im Nachhinein die Eltern imponieren Sammeln und Besitztum be- stimmen den Selbstwert Abb. A.1 Subtypen von Geldneurosen

Anhang - link.springer.com978-3-662-58273-2/1.pdf · 7er-Skala Nr. Instrument Literaturquelle Items Beispiel 8 Domain Specific Risk Attitude Scale (DOSPERT) Weber et al. (2002) 40

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263© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019 H. Wienkamp, Anreiz, Risiko, Ruin – Finanzpsychologie für jedermann!, https://doi.org/10.1007/978-3-662-58273-2

Anhang

A1 Subtypen von Geldneurosen

(nach Goldberg und Lewis 1978, s. Abschn. 8.3; Abb. A.1)

Self Denier BargainHunter

FanaticCollector

Persön-lichkeit

Zwanghaftes Sparen zum Selbstzweck / Selbst- befriedigung

Selbstlosigkeit dient dem Selbst- imponieren und der sozialen Anerkennung

Schnäppchen- jäger suchen über Preis-nachlässe Wertschätzung

Sammler betreiben Fetischismus aus einem Selbster-haltungstrieb

Ursachen Fehlende Für- sorge in der Kindheit; Misstrauen, Angst und Unsicherheit

Schuldgefühle wurden z. B. durch höheren sozialen Familienstatus erzeugt

Liebesentzug und innere Leere werden durch Feilschen kompensiert

Projektion von positiven Emotionen von Personen auf Objekte (Spielsachen)

Geld? Geld zum eigenen Schutz gegen alles

Geldspenden u.ä.dienen der Tilgung von Schuld

Ersparnis soll im Nachhinein die Eltern imponieren

Sammeln und Besitztum be-stimmen den Selbstwert

Abb. A.1 Subtypen von Geldneurosen

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264 Anhang

Manipulator Empire Builder GodfatherPersön-lichkeit

Leben ist ständiger Wettbewerb unter Erfolgsdruck

Glorifizierung von Unabhängigkeit und Selbstbestimmung; Abhängigkeitsbe-dürfnisse werden nicht zugelassen

Eine Respektsperson, die andere kontrolliert und erwartet, dass sie in ihrem Sinne funktionieren und sich unterordnen

Ursachen Egoismus und maskenhaftes Gehabe verdecken Minderwertig- keitskomplex

Elternentzug mit emotionaler Deprivation führte zu zwangsweiser Autonomie und Angst vor Ausbeutung

Statt menschlicher Nähe und Fürsorge herrschte eine übertriebene Strenge und Kontrolle bezüglich „korrektem“ Verhalten

Geld? Geld dient der Beeinflussung und der Dominanz

Geld ist das Mittel, sich von fremden Begehren zu schützen und zu distanzieren

Mit Hilfe von Geld betreiben sie das Prinzip „take it or leaveit“

Love Love Seller Love StealerPersön-lichkeit

Sie sind wie Sankt Nikolaus, indem sie andere mit Geld beglücken, um sich beliebt zu machen

Sie verkaufen anderen vermeint-liche Zuneigung gegen Geld – ohne emotionale Beteili-gung

Kleptomanische Per-sonen, die Geld als Ersatz für fehlende Liebe stehlen; in soz. Beziehungen gehen sie den Weg des gering-sten Widerstandes

Ursachen Liebe wurde ver-wehrt und nicht erfahren; sie halten sich selbst nicht für liebenswert

Eltern schenkten Geld statt Liebe; beim Kind ent-standen deswegen Schuldgefühle

Eltern waren nicht in der Lage, Liebe zu spenden, was sie aber versprachen

Geld? Geldgeschenke vermeiden Abneigung und Schuldgefühle

Durch den Verkauf von „Liebe“ gegen Geld sollen die Schuldgefühle verringert werden

Das Kind stahl Geld o.ä. als Liebesersatz

Abb. A.1 (Fortsetzung)

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Anhang 265

Freedom Buyer Freedom FighterPersön-lichkeit

Freiheit und Unabhängig-keit geht vor Liebe oder vor sozialer Bindung; Misstrauen und Abneigung bestehen gegenüber allen sozialen Beziehungen

Aus ideologischen Gründen lehnt der „Rebell“ Geld o.ä. konsequent ab

Ursachen Erworbener Schuldkomplex, der in sozialen Beziehungen als schmerzvoll erlebt wird

Fühlen sich von ihren Eltern bisher nicht akzeptiert und suchen durch Ablehnung von Geld die Emanzipation

Geld? Geld soll zur Unabhängig-keit führen; dafür werden bei Bedarf auch größere Risiken eingegangen

Ihre Abneigung von Geld ist eine Abwehr menschlicher Gefühle

Abb. A.1 (Fortsetzung)

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266 Anhang

A2 Instrumente und Tests zum Finanzverhalten im Überblick

Siehe Abb. A.2.

1 Financial Value Questionnaire

MarketPsychLLC; Peterson und Murtha(2010)

43 You shouldn‘t tellothers how muchmoney you have

2 incomeIQ Bankhaus Schroders (2015)

ca. 30 Stellen Sie sich vor, wir würden eine Münze werfen. Würden Sie folgende Wette eingehen? Kopf = 2 € Verlust Zahl = 6 € Gewinn

3 Executive Personal Financial Scale

Spinella et al. (2007)

19 When I see something I want, I have a hardtime not buying it

Abb. A.2 Instrumente zur Einschätzung der eigenen Fähigkeiten

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Anhang 267

Nr. Instrument Literaturquelle Items Beispiel

4 The Financial Management Behavior Scale

Dew und Xiao (2011)

15 Comparison shopped when purchasing a product or service

5 Financial AnxietyScale

Shapiro und Burchell (2012)

12 I find monitoring my bankor credit card account veryboring

6 Financial Management Decision Styles

Rettig und Schulz (1991)

50 I have a general ideaabout my saving goals

7 Instrumental Financial RiskTaking (IRT) und DisinhibitedFinancial RiskTaking (DRT)

Rogers et al. (2013)

17 Einschätzung von Risiko und Nutzen vorgegebener Items jeweils anhand einer 7er-Skala

Nr. Instrument Literaturquelle Items Beispiel

8 Domain SpecificRisk Attitude Scale(DOSPERT)

Weber et al. (2002)

40 Admitting that your tastesare different from those of your friends

9 Questionnaire forRisk TakingAbility

Arora und Kumari (2015)

9 What proportion of yourassets would you wish toinvest in instruments otherthan risk-free deposit?

10 FinaMetrica FinaMetrica(2011)

25 Wie schätzen Sie Ihre individuelle Risiko-bereitschaft im Vergleich zu anderen Merkmalen ein?

11 Wiener Risiko-bereitschaftstest – rev. Fassung

Hergovich und Bognar (2007)

ca. 24 Frage nach der Wahr-scheinlichkeit eines Arbeitsplatzwechsels

Abb. A.2 (Fortsetzung)

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268 Anhang

A3 Selbstanwendung mit Hilfe ausgesuchter Persönlichkeitsmerkmale

Instruktion

1 Aus den vier angebotenen Persönlichkeitsmerkmalen, von denen die Merkmale Selbstinteresse (oder Egoismus) und Anreizmotivation zur Gruppe der Anreizvariablen gehören und die Merkmale Sensation Seeking (Sensationslust) und Risikotoleranz der Gruppe der risikoabhängigen Merkmals-konstrukte zugeordnet sind, können Sie je nach Belieben jeweils eine Merkmalsskala auswählen und die Aussagen für Ihre Person bewerten

2 Nachdem Sie anhand des Gesamtskalenwertes festgestellt haben, ob Sie für die gewählten Persönlichkeitsmerkmale der Gruppe „1“ oder „2“ angehören, was nichts anderes bedeutet als in der Tendenz eher eine schwächere bzw. stärkere Merkmalsausprägung, übertragen Sie dieses Ergebnis auf die nachfolgende Vierfelder-Matrix (Abb. A.3) und finden Sie Ihren Finanztyp

3 Sie können diesen Selbsttest noch einmal mit den beiden anderen Merkmalen wiederholen, um zu sehen, ob der vorher festgestellte Finanztyp bestätigt oder nicht bestätigt wird

Instruktion zur Anreizmotivation-Skala

1 Eine Auswahl von jeweils vier Verhaltensweisen tritt in unterschiedlichen Kombinationen auf. Inwieweit entspre-chen diese Verhaltensweisen Ihren Präferenzen?

Wählen Sie nach Möglichkeit jeweils zwei Verhaltensweisen (je Block oder Nr.) aus, die Sie eher bevorzugen oder eher nicht bevorzugen. Dabei kann oder darf Ihre Präferenz für eine bestimmte Verhaltensweise von Block zu Block auch verschieden ausfallen, da die vier Verhaltensweisen eines Blocks jeweils untereinander verglichen werden

2 Nach Beendigung dieser Abfrage summieren Sie bitte für die gesamte Skala die von Ihnen gewählten Präferenzen (Ihre „Ankreuzungen“) auf der Basis der jeweils angegeben Zah-len (Wert 1 oder 2) zunächst für jeden Block (oder Nr.) und dann zu einem Gesamtskalenwert

3 Liegt der Gesamtskalenwert unterhalb von 85 (=Median), gehören Sie zur Gruppe 1, andernfalls zur Gruppe 2

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Anhang 269

Risikoneigung 1 Anreizmotivation 21 Geizhals Optimierer2 Spieler Investor

Abb. A.3 Vierfelder-Matrix mit unterschiedlichen Finanztypen in Abhängigkeit von der Gruppenzugehörigkeit (Gruppe 1 oder 2) in der Anreizmotivation (Skalen: Egoismus-Skala oder Anreiz-motivation-Skala) und der Risikoneigung (Skalen: Sensation See-king-Skala oder Risikotoleranz-Skala)

Nr. Aussagen zur Anreizmotivation- Skala

Ich bevor-zuge

Ich bevor-zuge nicht

Summe je Block (Nr.)

1 Rabatte hier und jetzt auszunutzen

Gewinne zu machen

Nicht zu früh zu handeln

In kleinen Schritten vorzugehen

2

2

1

1

1

1

2

2

2 Zu sparenLieber weniger als

mehrSchnell zu handelnAlles auf einmal

11

22

22

11

3 Gewinne zu machen

Zu investierenAuf ein besseres

Angebot zu warten

In kleinen Schritten vorzugehen

2

21

1

1

12

2

4 Auf ein besseres Angebot zu warten

Zu sparenLieber mehr als

wenigerSchnell zu handeln

1

12

2

2

21

1

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270 Anhang

Nr. Aussagen zur Anreizmotivation- Skala

Ich bevor-zuge

Ich bevor-zuge nicht

Summe je Block (Nr.)

5 Zu investierenLieber mehr als

wenigerVerluste zu vermei-

denNicht zu früh zu

handeln

22

1

1

11

2

2

6 Lieber weniger als mehr

In kleinen Schritten vorzugehen

Rabatte hier und jetzt auszunutzen

Zu investieren

1

1

2

2

2

2

1

17 Lieber mehr als

wenigerAlles auf einmalVerluste zu vermei-

denZu sparen

2

21

1

1

12

28 Zu sparen

Nicht zu früh zu handeln

Gewinne zu machen

Lieber mehr als weniger

11

2

2

22

1

1

9 Zu investierenSchnell zu handelnVerluste zu vermei-

denLieber weniger als

mehr

221

1

112

2

10 Zu sparenIn kleinen Schritten

vorzugehenRabatte hier und

jetzt auszunutzenLieber mehr als

weniger

11

2

2

22

1

1

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Anhang 271

Nr. Aussagen zur Anreizmotivation- Skala

Ich bevor-zuge

Ich bevor-zuge nicht

Summe je Block (Nr.)

11 Gewinne zu machen

Schnell zu handelnAuf ein besseres

Angebot zu warten

Lieber weniger als mehr

2

21

1

1

12

2

12 Auf ein besseres Angebot zu warten

Verluste zu vermei-den

Zu investierenAlles auf einmal

1

1

22

2

2

11

13 Rabatte hier und jetzt auszunutzen

Alles auf einmalLieber weniger als

mehrNicht zu früh zu

handeln

2

21

1

1

12

2

14 Verluste zu vermei-den

In kleinen Schritten vorzugehen

Rabatte hier und jetzt auszunutzen

Schnell zu handeln

1

1

2

2

2

2

1

115 Gewinne zu

machenAlles auf einmalAuf ein besseres

Angebot zu warten

Nicht zu früh zu handeln

2

21

1

1

12

2

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272 Anhang

Testergebnis Anreizmotivation-Skala

Mein Gesamtskalenwert:Gruppezugehörigkeit 1 oder 2:

Diese Anreizmotivation-Skala wurde von mir selbst entwickelt und im Rahmen meiner Dissertation (Wienkamp 2017) in zwei empirischen Studien getestet. Die psychometrischen Ergebnisse waren bezüglich der Item-Kennwerte, der Reliabilität (Cronbach- Alpha) und sowohl der Konstrukt- als auch der Kriteriumsvalidität sehr zufriedenstellend

Instruktion zur Risikotoleranz-Skala

1 Eine Auswahl von jeweils vier Verhaltensweisen treten in unterschiedlichen Kombinationen auf. Inwieweit entspre-chen diese Verhaltensweisen Ihren Präferenzen?

Wählen Sie nach Möglichkeit jeweils zwei Verhaltensweisen (je Block oder Nr.) aus, die Sie eher bevorzugen oder eher nicht bevorzugen. Dabei kann oder darf Ihre Präferenz für eine bestimmte Verhaltensweise von Block zu Block auch verschieden ausfallen, da die vier Verhaltensweisen eines Blockes jeweils untereinander verglichen werden

2 Nach Beendigung dieser Abfrage summieren Sie bitte für die gesamte Skala die von Ihnen gewählten Präferenzen (Ihre „Ankreuzungen“) auf der Basis der jeweils angegeben Zah-len (Wert 1 oder 2) zunächst für jeden Block (oder Nr.) und dann zu einem Gesamtskalenwert

3 Liegt der Gesamtskalenwert unterhalb von 89 (=Median) gehören Sie zur Gruppe 1, andernfalls zur Gruppe 2

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Anhang 273

Nr. Aussagen zur Risiko-toleranz-Skala

Ich bevor-zuge

Ich bevor-zuge nicht

Summe je Block (Nr.)

1 OptimismusZu vertrauenBewährte PraxisTeilung von Verant-

wortung

2211

1122

2 Daten und FaktenSich im Griff zu

habenNeue Wege auszu-

probierenÜbernahme von Ver-

antwortung

11

2

2

22

1

1

3 Zu vertrauenIntuitiv zu handelnSkepsisTeilung von Verant-

wortung

2211

1122

4 Daten und FaktenSkepsisGrenzen auszureizenNeue Wege auszu-

probieren

1122

2211

5 Intuitiv zu handelnGrenzen auszureizenDinge zu überprüfenBewährte Praxis

2211

1122

6 Sich im Griff zu haben

Teilung von Verant-wortung

OptimismusIntuitiv zu handeln

1

1

22

2

2

11

7 Übernahme von Ver-antwortung

Grenzen auszureizenDinge zu überprü-

fenDaten und Fakten

2

21

1

1

12

2

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274 Anhang

Nr. Aussagen zur Risiko-toleranz-Skala

Ich bevor-zuge

Ich bevor-zuge nicht

Summe je Block (Nr.)

8 Bewährte PraxisDaten und FaktenGrenzen

auszureizenZu vertrauen

112

2

221

19 Neue Wege auszu-

probierenIntuitiv zu handelnDinge zu

überprüfenSich im Griff zu

haben

2

21

1

1

12

2

10 Teilung von Verant-wortung

Daten und FaktenOptimismusGrenzen

auszureizen

1

122

2

211

11 Zu vertrauenNeue Wege

auszuprobierenSich im Griff zu

habenSkepsis

22

1

1

11

2

212 Skepsis

Dinge zu überprüfen

Intuitiv zu handelnÜbernahme von

Verantwortung

11

22

22

11

13 OptimismusÜbernahme von

VerantwortungSich im Griff zu

habenBewährte Praxis

22

1

1

11

2

2

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Anhang 275

Nr. Aussagen zur Risiko-toleranz-Skala

Ich bevor-zuge

Ich bevor-zuge nicht

Summe je Block (Nr.)

14 Dinge zu überprüfenTeilung von

VerantwortungNeue Wege

auszuprobierenOptimismus

11

2

2

22

1

115 Übernahme von Ver-

antwortungZu vertrauenBewährte PraxisSkepsis

2

211

1

122

Testergebnis Risikotoleranz-Skala

Mein Gesamtskalenwert:Gruppezugehörigkeit 1 oder 2:

Diese Risikotoleranz-Skala wurde von mir selbst entwickelt und im Rahmen meiner Dissertation (Wienkamp 2017) in zwei empi-rischen Studien getestet. Die psychometrischen Ergebnisse waren bezüglich der Item-Kennwerte, der Reliabilität (Cronbach-Alpha) und sowohl der Konstrukt- als auch der Kriteriumsvalidität sehr zufriedenstellend

Instruktion zur Egoismus-Skala

1 Bitte geben Sie an, inwieweit die nachfolgenden Aussagen auf Sie zutreffen:

Trifft gar nicht zu = 1Trifft eher nicht zu = 2Trifft eher zu = 3Trifft zu = 4Trifft sehr zu = 5

2 Nach Beendigung dieser Abfrage summieren Sie bitte für die gesamte Skala die von Ihnen angekreuzten Aussagen auf der Basis der jeweils angegeben Zahlen (Werte 1 bis 5) zu einem Gesamtskalenwert

3 Liegt der Gesamtskalenwert unterhalb von 31 (=Median) gehören Sie zur Gruppe 1, andernfalls zur Gruppe 2

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276 Anhang

Nr. Aussagen zur Egoismus-Skala

1 Die beste Art und Weise, mit Men-schen umzugehen, ist, ihnen zu erzählen, was sie hören möchten

1 2 3 4 5

2 Man sollte nur diejenigen Gesetze beachten und befolgen, die einem vernünftig und angemes-sen erscheinen

1 2 3 4 5

3 Heutzutage muss man an und für sich im Hier und Jetzt leben und die Zukunft Zukunft sein lassen

1 2 3 4 5

4 Es ist schwer, weiterzukommen, ohne ab und zu zu pfuschen

1 2 3 4 5

5 Man sollte seine wahren Beweg-gründe für seine Taten nur dann preisgeben, wenn es einem etwas nützt

1 2 3 4 5

6 Heutzutage weiß niemand so recht, auf wen man sich verlassen kann

1 2 3 4 5

7 Allgemein gesprochen strengen sich Menschen nur dann an, wenn sie dazu gezwungen wer-den

1 2 3 4 5

8 Gesetze dienen oft den besonde-ren Interessen kleiner, eigennüt-ziger Gruppen, sodass man die Gesetze nicht ernst nehmen kann

1 2 3 4 5

9 Der größte Unterschied zwischen den meisten Verbrechern und anderen Menschen ist, dass Verbrecher so dumm sind, sich erwischen zu lassen

1 2 3 4 5

10 Man kann gegen das Gesetz ver-stoßen, solange man sich nicht dabei erwischen lässt

1 2 3 4 5

11 Man kommt nicht darum herum, sich manchmal zu fragen, ob etwas überhaupt die Mühe wert ist

1 2 3 4 5

12 Beim Geldverdienen gibt es heut-zutage kein Richtig oder Falsch mehr, sondern nur noch den leichten oder schwierigen Weg

1 2 3 4 5

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Anhang 277

Testergebnis Egoismus-Skala

Mein Gesamtskalenwert:Gruppezugehörigkeit 1 oder 2:

Die vorliegende Skala wurde mit Genehmigung des Verlages Taylor & Francis übernommen und in meinem Auftrag abschlie-ßend von einem „native speaker“, aber ohne Beteiligung und Abnahme durch den Verlag, von der englischen in die deutsche Sprache übersetzt. Ursprünglich wurde die Egoismus-Skala von Weigel et al. (1999) veröffentlicht

Die psychometrischen Gütekriterien Item-Kennwerte, Reliabi-lität und sowohl die Konstrukt- als auch die Kriteriumsvalidität waren soweit angegeben in der o. g. Veröffentlichung als auch in den empirischen Untersuchungen in meiner Dissertation (Wien-kamp 2017) sehr zufriedenstellend

Instruktion zur Sensation-Seeking-Skala

1 Bitte geben Sie an, inwieweit die nachfolgenden Aussagen auf Sie zutreffen:

Trifft gar nicht zu = 1Trifft eher nicht zu = 2Trifft eher zu = 3Trifft sehr zu = 4

2 Nach Beendigung dieser Abfrage summieren Sie bitte für die gesamte Skala die von Ihnen angekreuzten Aussagen auf der Basis der jeweils angegeben Zahlen (Werte 1 bis 4) zu einem Gesamtskalenwert

3 Liegt der Gesamtskalenwert unterhalb von 38 (=Median) gehören Sie zur Gruppe 1, andernfalls zur Gruppe 2

Nr. Aussagen zur Sensation-Seeking-Skala

1 Ich habe großen Spaß an risikoreichen Sportarten

1 2 3 4

2 Ich brauche die Möglichkeit, mich von Zeit zu Zeit wild und ungehemmt ausleben zu können

1 2 3 4

3 Ich trage gern außergewöhnliche Klei-dung, um aufzufallen

1 2 3 4

4 Ich suche häufig Situationen auf, in denen ich mich voll verausgaben kann

1 2 3 4

5 Gefahrvolle Situationen üben auf mich einen starken Reiz aus

1 2 3 4

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278 Anhang

Nr. Aussagen zur Sensation-Seeking-Skala

6 Mir liegt es, zu schauspielern und in eine zweite Haut zu schlüpfen

1 2 3 4

7 Ich gehe häufig an die Grenzen meiner physischen und psychischen Belastbarkeit

1 2 3 4

8 Es treibt mich oft an Orte, wo ordent-lich was los ist

1 2 3 4

9 Ich bin fasziniert von Bungee-Springen und würde es selbst ausprobieren

1 2 3 4

10 Ich liebe es, mit einer Achterbahn oder anderen schnellen Karussells zu fahren

1 2 3 4

11 Ich suche aktiv und manchmal aggres-siv die Konfrontation mit anderen Menschen

1 2 3 4

12 Ich versuche, so oft es geht aus dem Alltag auszubrechen und neue, ungewöhnliche Dinge zu erleben

1 2 3 4

13 Ich finde Gefallen an starken körperli-chen Reizen (eiskalt duschen, saunen etc.)

1 2 3 4

14 Ich erfülle mir eine Vielzahl von Genüssen, auch wenn die Gefahr eines gesundheitlichen Risikos besteht (z. B. Rauchen und Alkohol)

1 2 3 4

15 Ich lasse mich gern von unvorhergese-henen Ereignissen überraschen

1 2 3 4

16 Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich bestimmt Fallschirmsprin-gen oder Drachenfliegen

1 2 3 4

17 Ich lasse mich gerne von aufpeitschen-der, lauter Musik anheizen

1 2 3 4

18 Ich habe großen Spaß daran, beim Betrachten spannender Filme oder der Lektüre von Abenteuerromanen in die Rolle des Helden zu schlüpfen

1 2 3 4

19 Sex und Erotik sind für mich wie eine Droge

1 2 3 4

20 Große Veranstaltungen mit einer unübersehbaren Masse von Men-schen ziehen mich magisch an

1 2 3 4

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Anhang 279

Testergebnis Sensation-Seeking-Skala

Mein Gesamtskalenwert:Gruppezugehörigkeit 1 oder 2:

Diese „Sensation-Seeking-Skala“ wurde mit Genehmigung des Verlages „Pabst Science Publishers“ übernommen aus Gniech (2002). Ursprünglich entwickelt wurde sie von Gniech et al. (1993)

Die psychometrischen Gütekriterien waren für die von mir gewählte Kurzform der „Sensation-Seeking-Skala“ (20 Items) bei den Item-Kennwerten, Reliabilität und sowohl Konstrukt- als auch Kriteriumsvalidität – soweit angegeben in der o. g. Veröf-fentlichung als auch in den empirischen Untersuchungen in mei-ner Dissertation (Wienkamp 2017) – sehr zufriedenstellend

Literatur

1. Gniech, G. (2002). Der Odysseusfaktor: Sensationslust. Lengerich: Pabst.

2. Gniech, G., Oetting, T., & Brohl, M. (1993). Unter-suchungen zur Messung von Sensation Seeking. Bremer Beiträge zur Psychologie. Forschungsbericht des Instituts für Psychologie und Kognitionsforschung, Universität Bremen.

3. Weigel, R. H., Hessing, D. J., & Elffers, H. (1999). Egoism: Concept, measurement and implications for deviance. Psychology, Crime and Law, 5, 349–378.

4. Wienkamp, H. (2017). The influence of incentive moti-vation and risk tolerance on risky decisions. An empirical study to show how direct effects from these psychological constructs and indirect effects from two mediators connec-ted with risk, influence decision in ambivalent situations. A thesis submitted for the degree of Ph.D., University of Nicosia, Department of Psychology.

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280 Anhang

A4 Beispiel für ein Finanzmanagement

Siehe Abb. A.4.Anmerkungen:

• Aus der Gehaltsabrechnung sind alle Gehaltsbestand-teile zu entnehmen. Die Steuerabzüge bzw. die Sozial-versicherungsbeiträge können auch zusammengefasst werden.

• Mieteinnahmen können für die monatliche Liquidi-tät wichtig sein. Von den monatlichen Mieteinnahmen wurden die nicht umlegbaren Aufwendungen für die HV vorher abgezogen.

Einnahmen ./. Ausgaben Jahr:

A. Einnahmen Plan Monat Plan Jahr IST

1. Monatsgehalt 5000.00 60000.00./. Est 1036.66 12439.92./. Soli 57.01 684.12./. KSt 93.29 1119.48Zwischensumme 1 3813.04 45756.48./. KV 367.28 4407.36./. PV 56.42 677.04./. RV 465.00 5580.00./. AV 75.00 900.00Zwischensumme 2 2849.34 34192.08(+) Kindergeld 0.00 0.00Ne�ogehalt p. M. 2849.34 34192.08

2. Sons�ge Gehaltszahlungen 6000.00./. Abzüge 2993.99Ne�ogehalt p.a. 37198.09

3. Sons�ge Einnahmen* Mieten 300.00 3600.00* Zinserträge o.ä. 2000.00* Sons�ges 0.00Zwischen summe 3 300.00 5600.00

Summe Einnahmen (1 + 2 + 3) 3149.34 42798.09

Abb. A.4 Einnahmen – Ausgaben

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Anhang 281

• Aufwendungen für Immobilien können auch pro Objekt erfasst werden.

• Die Barabhebungen verstehen sich als ein „Restposten“ nicht zugeordneter Ausgaben, die bar bezahlt wurden; ggf. sind Saldierungen vorzunehmen.

• Die einmaligen Ausgaben wurden auf Jahresbasis ausge-wiesen. Sie können auch andere Zahlungstermine wie monatlich, quartalsweise etc. enthalten.

B. Ausgaben Plan Monat Plan Jahr IST

1. Wohnen* Kredite oder Miete 1200.00 14400.00* Nebenkosten 400.00 4800.00Summe Wohnen 1 1600.00 19200.00

2. Haushalt* Essen 450.00 5400.00* Kinder 0.00 0.00* Telefon etc. 120.00 1440.00* Kleidung 80.00 960.00* Kultur 50.00 600.00* Auto 180.00 2160.00Summe Haushalt 2 880.00 10560.00

3. Sonstiges / Barabhebungen 300.00 3600.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3) 2780.00 33360.00

4. Einmalige Ausgaben* Versicherungen 700.00* Haus oder Wohnung 1000.00* Auto 1500.00* Urlaub 2500.00* Geschenke 500.00* Beruf 200.00* Hobbys oder Vereine 250.00* Sonstiges 300.00Summe einmalige Ausgaben 6950.00

Summe Ausgaben 40310.00

Saldo Einnahmen ./. Ausgaben 2488.09

Abb. A.4 (Fortsetzung)

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282 Anhang

• Der Saldo „E. ./. A.“ ist die freie Liquidität, die im Prinzip für zusätzliche Anlagezwecke zur Verfügung steht.

• Es empfiehlt sich, die zum Ende des Jahres aufgelauf-enen IST-Werte als PLAN-Werte für das nächste Jahr zu übernehmen, sofern nichts dagegen spricht.

A5 Beispiel einer dynamischen Finanzrechnung und Finanzplanung

Finanzstatus und Finanz-plan

Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3

A. Einkommen

Einkommen (brutto)

66000 70200 70200

./. Gesetzli-che Abzüge

28802 31136 31136

./. Sonstige Abzüge

0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo 37198 39064 39064

B. Liquidität

Netto-Ein-kommen

37198 39064 39064

Sonstige Ein-nahmen

5500 5600 7800

ESt-Erstat-tungen

1800 1930 1980

Vermögen-serlöse

0 0 0

Kreditmittel 20000 0 0./. Ausgaben 40310 41080 40970

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo 24188 5514 7874

C. Investments

Kassenzu-fluss

−1300 1190 950

Sparleistun-gen

0 500 750

Anleihen 0 0 0

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Anhang 283

Finanzstatus und Finanz-plan

Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3

Aktien 0 0 1800Fonds 0 0 500Sondertil-

gungen0 0 0

Sachwerte 25000 0 0Sonstiges 0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo 23700 1690 4000

D. Geldvermögen

Kassenbe-stand

2500 1200 2390 3340

Anleihen 26000 26900 27990 27230Aktien 14000 15300 16800 19900Fonds 7000 7200 7350 7890Sparverträge 8500 8600 9180 9340Bausparen 9500 9800 10650 13650./. Darlehen

(ohne Immobili-enkredite)

0 20000 16000 12000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo 77000 58800 69010 83000

E. Nicht-liquides Vermögen

Lebensversi-cherungen (Rückkaufs-wert)

32455 33188 35105 36700

Immobilien* EFH 300000 300000 300000 300000./. Kredite 130000 124000 116900 107100

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo 170000 176000 183100 192900

* ETW 160000 160000 160000 160000./. Kredite 105000 102500 99500 97000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo 55000 57500 60500 63000

Summe Immobi-lien

460000 460000 460000 460000

Summe Kredite

235000 226500 216400 204100

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Eigenka-

pitalSaldo 225000 233500 243600 255900

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284 Anhang

Finanzstatus und Finanz-plan

Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3

Performance

Gesamt-vermö-gen

334455 325488 347715 375600

Vermögen-sänderung pro Jahr in €

0 −8967 22227 27885

Vermögen-sänderung pro Jahr in %

0 −2,68 6,83 8,02

Vermögen-sänderung kumuliert in €

0 0 13260 50112

Vermögen-sänderung kumuliert in %

0 0 3,96 15,40

Anmerkungen:

• Vor Beginn der ersten Finanzperiode (Jahr t 1) sollten als Ausgangswerte der Vermögenstitel die Jahresend-werte aus dem Vorjahr (Jahr t 0) übernommen werden.

• Einnahmen und Ausgaben werden aus dem Finanzma-nagement („E. ./. A.“) übernommen (siehe Abb. A.4).

• ESt-Erstattungen, Vermögenserlöse aus Verkäufen und Darlehen für Anschaffungen werden bei der Fest-stellung des Liquiditätsstatus berücksichtigt, da sie als Geldmittel zur Verfügung stehen.

• Kassenzufluss ist definiert als Saldo „Kassenbestand aktuelles Jahr“ minus „Kassenbestand des Vorjahres“.

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Anhang 285

• Anschaffungen an Sachwerten sollten ab einer bestimmten Größenordnung (z. B. > 10.000 €) berücksichtigt werden, wenn sie die Eigenschaft einer Investition besitzen.

• Geldvermögen sind die Schlusskurse jeweils am Jahres-ende.

• Beim nicht-liquiden Vermögen empfiehlt es sich, jeweils die einzelnen Vermögenstitel ggf. getrennt aufzuführen.

• Eine dynamische Finanzrechnung kann sowohl ex post ausgerichtet sein, d. h., sie enthält nur Finanzdaten ver-gangener Perioden, als auch ex ante mit zu erwartenden zukünftigen Daten, die auch geschätzt werden können.

• Finanzkonzept modifiziert nach V. Looman, z. B. FAZ, Nr. 36 vom 20.02.2006, und mit Genehmigung des FAZ-Verlages abgedruckt.

A6 Case Studies

A6.1 Case Study 1: Herr Einstieg

Ausgangssituation

Ausgangssituation: Facts & Figures

Personaldaten • Herr Einstieg ist 27 Jahre alt und nach Abschluss seines Studiums als Marketing-Assistent in einem mittelständischen Unternehmen seit gut 1 Jahr beschäftigt

• Sein Monatsgehalt beträgt aktuell 2.000 € (netto 1.379,07 €). Für das vergangene Jahr hat ihm sein AG eine Erfolgsbeteiligung von 2 Monatsgehältern (zahlbar zum 30.4. jeweils des Folgejahres) in Aussicht gestellt

• Herr Einstieg wohnt seit Ende der Probezeit in einer WG und zahlt eine Warmmiete von 440 € pro Monat

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286 Anhang

Finanzdaten • Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1 sowie die Vermögensverhältnisse ab dem Vorjahr siehe Vermögensportfolio (Abschn. Vermögensport-folio – Ausgangssituation)

• Herr Einstieg nimmt Vermögenswirksame Leis-tungen seit diesem Jahr erstmals in Anspruch und zahlt über den AG jeweils 400 € jährlich in einen Aktienfond und 480 € in einen Bauspar-vertrag ein; die Förderung beträgt 20 % von 400 € (=80 €) für den Aktienfond und 9 % von 470 € (=43 €) für den Bausparvertrag; die Sparleistungen trägt der AG

• Herr Einstieg kann noch keine unverfallbaren Rentenansprüche erwerben

Zukunftspläne • Herr Einstieg möchte Klarheit über seine aktuelle Finanzsituation gewinnen und hat sich zu diesem Zweck an einen Finanzberater gewandt

• Von einem Kollegen hörte Herr Einstieg, dass er sich verstärkt mit Versicherungsverträgen beschäftigen muss

• Herr Einstieg hat sich jetzt ein neues Auto auf Leasingbasis bestellt und bei einer Anzahlung von 10.000 € aus Zuwendungen seiner Eltern und Großeltern dafür einen Autokredit in Höhe von 25.000 € aufgenommen; nach 3 Jah-ren kann er das Kfz für einen Restwert von 18.000 € übernehmen

Sonstiges • Herr Einstieg rechnet mit regelmäßigen leis-tungsbedingten Gehaltssteigerungen von rd. 2,5 % über Inflationsausgleich und Tariferhö-hungen p. a.

• Im Rahmen der ESt-Erklärung hat Herr Einstieg eine Steuererstattung für den Rest des Vorjah-res von 1.650 € erhalten

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Anhang 287

Informationen aus dem Beratungsgespräch

Kenntnisse, Erfahrungen und persön-liche Eigen-schaften

• Als studierter Betriebswirt hat Herr Einstieg Kenntnisse und Erfahrungen mit wirtschaftli-chen Fragen inkl. Geldangelegenheiten

• Denkstil und Lebenseinstellung sind aufgrund seiner Jugend und Ausbildung als optimistisch und unternehmerisch zu bezeichnen

• Aufgrund der finanziellen Einschränkungen während der Studienzeit reklamiert Herr Ein-stieg ein Nachholbedürfnis im Konsumieren

Finanzverhal-ten

• Bisher hat Herr Einstieg über die VL keine nen-nenswerten Sparleistungen vorzuweisen

• Seine ganze Energie steckte er in die Anschaf-fung und Finanzierung eines neuen Autos, das er auch beruflich nutzen kann

Testergeb-nisse

• Anreiz-Risiko-Test Herr Einstieg:– Anreizmotivation = hoher Skalenwert– Risikoneigung = hoher Skalenwert

• Finanztyp: InvestorBeratungs-

ziele und Empfehlun-gen

• Ist Herr Einstieg in allen Lebensbereichen „fit for the future“ (vgl. Konsumausgaben)?

• Prüfen Sie grob, ob die Rendite der Finanzan-lagen ausreicht, um das Auto in den nächsten 3 Jahren zu übernehmen

• Welche Portfoliostruktur würden Sie anstre-ben?

• Wann sind evtl. weitere „Anpassungen“ nötig wie z. B. Aufbau einer zusätzlichen AV, Erwerb einer eigenen Wohnung etc.?

• Wo sehen Sie für den Finanzberater die größ-ten Herausforderungen und Probleme beim Umgang mit Herrn Einstieg?

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288 Anhang

Einnahmen – Ausgaben

Siehe Abb. A.5.Anmerkungen:

• Aus der Gehaltsabrechnung sind alle Gehaltsbestand-teile zu entnehmen. Die Steuerabzüge bzw. die Sozial-versicherungsbeiträge können auch zusammengefasst werden.

• Die einmaligen Ausgaben wurden auf Jahresbasis ausge-wiesen. Sie können auch andere Zahlungstermine wie monatlich, quartalsweise etc. enthalten.

Einnahmen ./. Ausgaben Jahr:

A. Einnahmen Plan Monat Plan Jahr IST

1. Monatsgehalt 2000.00 24000.00./. Est 186.41 2236.92./. Soli 10.25 123.00./. KSt 16.77 201.24Zwischensumme 1 1786.57 21438.84./. KV 166.00 1992.00./. PV 25.50 306.00./. RV 186.00 2232.00./. AV 30.00 360.00Zwischensumme 2 1379.07 16548.84(+) Kindergeld 0.00 0.00Ne�ogehalt p. M. 1379.07 16548.84

2. Sons�ge Gehaltszahlungen 4000.00./. Abzüge 2081.33Ne�ogehalt p.a. 18467.51

3. Sons�ge Einnahmen* Minijob 0.00 0.00* Zinserträge o.ä. 0.00* Sons�ges 0.00 0.00Zwischen summe 3 0.00

Summe Einnahmen (1 + 2 + 3) 1379.07 18467.51

Abb. A.5 Einnahmen – Ausgaben Herr Einstieg

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Anhang 289

• Die Barabhebungen verstehen sich als ein „Restposten“ nicht zugeordneter Ausgaben, die bar bezahlt wurden; ansonsten sind Saldierungen vorzunehmen.

• Der Saldo „E. ./. A.“ ist die freie Liquidität, die für zusätzliche Anlagezwecke zur Verfügung steht.

• Die ESt-Erstattung von 1.650 € wurde zunächst direkt gespart und Reisespesen des AG blieben aufgrund der fehlenden Planbarkeit unberücksichtigt.

B. Ausgaben Plan Monat Plan Jahr IST

1. Wohnen* Kredite oder Miete 440.00 5280.00* Nebenkosten 0.00 0.00Summe Wohnen 1 440.00 5280.00

2. Haushalt* Essen 200.00 2400.00* Kinder 0.00 0.00* Telefon etc. 65.00 780.00* Kleidung 50.00 600.00* Kultur 30.00 360.00* Auto 330.00 3960.00Summe Haushalt 2 675.00 8100.00

3. Sonstiges / Barabhebungen 250.00 3000.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3) 1365.00 16380.00

4. Einmalige Ausgaben* Versicherungen 85.00* Haus oder Wohnung 0.00* Auto 200.00* Urlaub 1500.00* Geschenke 200.00* Beruf 0.00* Hobbys oder Vereine 50.00* Sonstiges 0.00Summe einmalige Ausgaben 2035.00

Summe Ausgaben 18415.00

Saldo Einnahmen ./. Ausgaben 52.51

Abb. A.5 (Fortsetzung)

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290 Anhang

Vermögensportfolio – Ausgangssituation

Jahr: Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 5

A. LiquiditätEinnahmen 18468./. Ausgaben 18415▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo = Spar-

rate53 0

B. Geldvermö-gen

Spareinlagen 900 2550Bausparver-

träge400 850

Aktienfonds 500 1045▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 1800 4445 0

C. KLV-Rück-kaufswert

0 0 0

D. Immobilien 0 0E. Gesamtver-

mögen1800 4445 0

F. SchuldenBaukredite 0 0 0Sonstige

Darlehen0 25000 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 0 25000 0

G. Eigenkapital 1800 −20555 0

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Anhang 291

Musterlösung

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Allgemeine Situa-tion („fit for the future“?)

• Nach der Einnahmen- und Ausgabenliste hat Herr Einstieg sowohl ein Einnahmen- als auch ein Ausgabenproblem; von dem lfd. monatlichen Einkommen bleiben am Ende nur 14 € übrig

• Ausgabentreiber ist das neue Auto, das neben den Leasingraten auch noch Betriebskosten verursacht; da Herr Einstieg das Auto auch für Dienstfahrten verwendet, wird allerdings ein Teil über die Reisekostenabrechnung kompensiert

• Für eine notwendige BU-Absicherung von min-destens 1.000 € p. M., die etwa 1.000 € Jahresbei-trag kosten würde, ist z. Zt. aus lfd. Einkommen kein Geld übrig; dennoch sollte sie durchgeführt werden und der 1. Beitrag aus Sparmitteln finan-ziert werden; die weiteren Beitragszahlungen aus Gehaltssteigerungen und ggf. Steuererstat-tungen o. ä.

• Eine private Haftpflichtversicherung ist vorhan-den

Finanzpla-nung

• Planungsperspektive zunächst 3 Jahre bis zum Ablauf des Auto-Leasingvertrages

• Sparen– Herr Einstieg spart seit seinem Berufseinstieg

indirekt über seinen AG durch Anlage der VL in Höhe von 880 € p. a. und Thesaurierung der Sparleistungen, Zulagen (80 € und 43 €) und Zinsen; das Kapital fließt in Bausparverträge und Aktienfonds

• Sonstiges– Herr Einstieg überlegt, ob er das Auto mit einer

Schlussrate von 18.000 € in 3 Jahren überneh-men kann oder ob er den Leasingvertrag ver-längern muss, was eher wahrscheinlich ist

– Reisekostenspesen und ESt-Rückzahlungen sind zukünftig mit etwa 1.800 € netto p. a. anzuset-zen

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292 Anhang

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Zukunfts-pläne und Finanz-vorsorge

• Herr Einstieg sollte sich zunächst um den Aufbau einer finanziellen Rücklage in Höhe von 2 bis 3 Nettogehältern kümmern; dabei könnte eine konsequente Ausgabenplanung, unterstützt durch ein „Online-Haushaltsbuch“ über seine Kontenbewegungen, hilfreich sein

• Die VL-Anlagen tragen zur Finanzierung einer privaten AV bei

• Mit Ausnahme der BU-Versicherung (s. o.) sind weitere Versicherungen wie Hausratversicherung, KLV etc. vorerst kein Thema

• Eine weitere Finanzplanung ist erst nach dem nächsten Karrieresprung notwendig und sinnvoll

Persönlich-keit und Verhalten

• Herr Einstieg entspricht dem Typ eines Investors, d. h., er ist in seinen Entscheidungen einerseits anreizgetrieben und proaktiv, andererseits risi-kofreudig

• Aufgrund seiner beruflichen Ausbildung und Tätigkeit ist er in wirtschaftlichen Angelegenhei-ten kenntnisreich und sehr selbstbewusst

Ambitio-nen und Bera-tungs-grenzen

• Unkalkulierbare Persönlichkeitseinflüsse sind nicht zu erwarten und dürften dem Berater keine größeren Überraschungen bereiten

• Der Beratungserfolg hängt sehr stark davon ab, inwieweit es gelingt, Herrn Einstieg für ein Kon-sumverhalten mit Augenmaß zu gewinnen, das sich jeweils seiner Einkommenssituation anpasst

• Aufgrund seines ausgeprägten Selbstbewusst-seins könnte sich bei einigen Finanzfragen eine Beratungsresistenz entwickeln

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Anhang 293

Vermögensportfolio – Musterlösung

Jahr: Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n

A. LiquiditätEinnahmen 18468 20800 21550./. Ausgaben 18415 19750 20000▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo = Spar-

rate53 1050 1550

B. Geldvermö-gen

Spareinlagen 900 2550 2500 4300Bausparver-

träge400 850 1360 1890

Aktienfonds 500 1045 1600 2090▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 1800 4445 5460 8280

C. KLV-Rück-kaufswert

0 0 0 0

D. Immobilien 0 0 0 0E. Gesamtver-

mögen1800 4445 5460 8280

F. SchuldenBaukredite 0 0 0 0Sonstige

Darlehen0 25000 25000 18000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 0 25000 25000 18000

G. Eigenkapital 1800 −20555 −19540 −9720

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294 Anhang

A6.2 Case Study 2: Frau Kind

Ausgangssituation

Ausgangssituation: Facts & Figures

Personaldaten • Frau Kind ist 32 Jahre alt, alleinerziehend mit einer 9-jährigen Tochter

• Frau Kind arbeitet als Gehaltssachbearbeiterin in einem unbefristeten Teilzeitarbeitsverhält-nis bei einem Bruttoeinkommen von z. Zt. 1.850 €; nach Abzug der Steuern und Sozial-versicherungsbeiträge verbleiben ihr netto 1.359,31 € (Jahr 1)

• Vor einigen Monaten hat Frau Kind zusätzlich einen Minijob auf Basis von 450 € angenom-men

Finanzdaten • Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1 sowie die Vermögensverhältnisse ab dem Vorjahr siehe Vermögensportfolio (Abschn. Einnahmen – Ausgaben und Vermögensportfolio – Aus-gangssituation)

• Frau Kind erhält als Unterhaltszahlung monat-lich 399 € unter Anrechnung des Kindergeldes von 194 €, also 205 €

• Frau Kind erwartet eine ESt-Erstattung von rd. 500 €

• Frau Kind nimmt seit 10 Jahren vermögens-wirksame Leistungen in Anspruch und zahlt über den AG jeweils 500 € jährlich in einen Aktienfond und in einen Bausparvertrag ein; die Förderung beträgt zusätzlich 20 % von 400 € (=80 €) für den Aktienfond und 9 % von 470 € (=43 €) für den Bausparvertrag; die Sparleistungen trägt vollständig ihr AG

• Da Frau Kind nach ihrem Abitur mit 19 LJ immer gearbeitet hat, beläuft sich ihr Renten-anspruch auf 407 €

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Anhang 295

Zukunftspläne • Frau Kind möchte Klarheit über ihre künftige Finanzsituation gewinnen und hat zunächst die Verbraucherberatung in ihrer Stadt aufgesucht

• Darüber hinaus denkt Frau Kind neben einer evtl. Verbesserung ihrer Lebenssituation auch an ihre spätere AV

• In einigen Jahren möchte Frau Kind ggf. eine kleine ETW erwerben

Sonstiges • Frau Kind geht von regelmäßigen Gehaltsstei-gerungen aus

Informationen aus dem Beratungsgespräch

Kenntnisse, Erfahrungen und persönli-che Eigen-schaften

• Als Gehalts-SB hat Frau Kind große Erfahrun-gen mit Geldangelegenheiten und Verwal-tungsarbeiten, was ihr auch privat zugute kommt

• Denkstil und Lebenseinstellung sind aufgrund ihrer Lebensumstände eher rational und sach-lich geprägt; allerdings möchte sie sich und ihrer Tochter ab und zu eine Freude gönnen wie z. B. einen Wochenendausflug oder einen Ski-Urlaub

Finanzverhal-ten

• Ungeachtet der „bescheidenen“ Einkünfte spart Frau Kind regelmäßig einen kleinen Teil ihres Einkommens

• Frau Kind ist in Finanzangelegenheiten eher kritisch eingestellt und Risikoavers, aber sehr lernwillig und lernfähig

Testergebnisse • Anreiz-Risiko-Test Frau Kind:– Anreizmotivation = hoher Skalenwert– Risikoneigung = niedriger Skalenwert

• Finanztyp: OptimiererBeratungsziele

und Empfeh-lungen

• Ist Frau Kind in allen Lebensbereichen „fit for the future“ (vgl. Konsumausgaben)?

• Prüfen Sie grob, ob die Rendite der Finanz-anlagen ausreicht, um sich eine ETW in den nächsten Jahren zu kaufen

• Welche Portfoliostruktur würden Sie anstreben?• Wann sind evtl. weitere „Anpassungen“ nötig

wie z. B. Aufbau einer zusätzlichen AV, Ausbil-dung der Tochter etc.?

• Wo sehen Sie für den Finanzberater die größ-ten Herausforderungen und Probleme beim Umgang mit Frau Kind?

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296 Anhang

Einnahmen – Ausgaben

Siehe Abb. A.6.Anmerkungen:

• Aus der Gehaltsabrechnung sind alle Gehaltsbestandteile zu entnehmen. Die Steuerabzüge bzw. die Sozialversi-cherungsbeiträge können auch zusammengefasst werden.

• Die einmaligen Ausgaben wurden auf Jahresbasis ausge-wiesen. Sie können auch andere Zahlungstermine wie monatlich, quartalsweise etc. enthalten.

Einnahmen ./. Ausgaben Jahr:

A. Einnahmen Plan Monat Plan Jahr IST

1. Monatsgehalt 1850.00 22200.00./. Est 113.75 1365.00./. Soli 0.00 0.00./. KSt 0.00 0.00Zwischensumme 1 1736.25 20835.00./. KV 153.55 1842.60./. PV 23.59 283.08./. RV 172.05 2064.60./. AV 27.75 333.00Zwischensumme 2 1359.31 16311.72(+) Kindergeld 194.00 2328.00Ne�ogehalt p. M. 1553.31 18639.72

2. Sons�ge Gehaltszahlungen 2850.00./. Abzüge 1469.36Ne�ogehalt p.a. 20020.36

3. Sons�ge Einnahmen* Minijob 450.00 5400.00* Zinserträge o.ä. 0.00* Sons�ges 205.00 2460.00Zwischen summe 3 7860.00

Summe Einnahmen (1 + 2 + 3) 2208.31 27880.36

Abb. A.6 Einnahmen – Ausgaben Frau Kind

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Anhang 297

• Die Barabhebungen verstehen sich als ein „Restposten“ nicht zugeordneter Ausgaben, die bar bezahlt wurden; ansonsten sind Saldierungen vorzunehmen.

• Der Saldo „E. ./. A.“ ist die freie Liquidität, die für zusätzliche Anlagezwecke zur Verfügung steht.

• Die ESt-Erstattung von rd. 500 € wurde direkt gespart.

B. Ausgaben Plan Monat Plan Jahr IST

1. Wohnen* Kredite oder Miete 330.00 3960.00* Nebenkosten 165.00 1980.00Summe Wohnen 1 495.00 5940.00

2. Haushalt* Essen 500.00 6000.00* Kinder 55.00 660.00* Telefon etc. 65.00 780.00* Kleidung 75.00 900.00* Kultur 50.00 600.00* Auto 100.00 1200.00Summe Haushalt 2 845.00 10140.00

3. Sonstiges / Barabhebungen 400.00 4800.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3) 1740.00 20880.00

4. Einmalige Ausgaben* Versicherungen 220.00* Haus oder Wohnung 0.00* Auto 1250.00* Urlaub 3500.00* Geschenke 500.00* Beruf 0.00* Hobbys oder Vereine 50.00* Sonstiges 250.00Summe einmalige Ausgaben 5770.00

Summe Ausgaben 26650.00

Saldo Einnahmen ./. Ausgaben 1230.36

Abb. A.6 (Fortsetzung)

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298 Anhang

Vermögensportfolio – Ausgangssituation

Jahr: Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 5

A. LiquiditätEinnahmen 27880

./. Ausgaben 26650

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate1230 0

B. Geldvermö-gen

Spareinlagen 4800 5150Wohn-Ries-

ter1000

Bausparver-träge

10450 12300

Aktienfonds 8900 9600▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 24150 28050 0

C. KLV-Rück-kaufswert

0 0 0

D. Immobilien 0 0E. Gesamtver-

mögen24150 28050 0

F. SchuldenBaukredite 0 0 0Sonstige

Darlehen0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 0 0 0

G. Eigenkapital 24150 28050 0

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Anhang 299

Musterlösung

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Allge-meine Situation („fit for the future“?)

• Durch die Aufnahme des Minijobs ist es Frau Kind heute möglich, ihr finanzielles Defizit auf Jahresbasis nicht nur auszugleichen, sondern darüber hinaus einen Überschuss von rd. 100 € pro Monat zu erzielen

• Die Ausgaben für die private Lebensführung sind solide geplant und lassen ggf. noch zusätzliche Einsparungen zu (z. B. Urlaub)

• Frau Kind besitzt z. Zt. nur die nötigsten Versiche-rungen; gegen eine vorzeitige BU und „Zwangs-verrentung“ ist sie nicht finanziell abgesichert

Finanzpla-nung

• Planungsperspektive zunächst 5 Jahre bis zum Erwerb einer ETW

• Sparen– Frau Kind sparte in der Vergangenheit sowohl

in kleinem Umfang direkt als auch indirekt über ihren AG durch Nutzung von VL in Höhe von 1.000 € p. a. und Thesaurierung der Sparleistun-gen, Zulagen (167 p. a.) und Zinsen; das Kapital fließt in Bausparverträge und Aktienfonds

– Frau Kind wird zusätzlich noch Wohn-Riester wegen der Zulagen (454 € p. a.) nutzen und jähr-lich 1.000 € insgesamt sparen

– Im Hinblick auf den Kauf einer ETW in ca. 5 Jahren wird Frau Kind ihre Konsumausgaben „einfrieren“ und das Gesparte zur Auffüllung ihres Bausparver-trags verwenden (inkl. ggf. ESt-Erstattung)

• Vermögensportfolio– Die Finanzanlagen bleiben so bestehen– Im Jahr 5 ist der Erwerb einer ETW vorgesehen– Nach dem Kauf der ETW werden die VL-Anlagen

wieder aufgefüllt und als private AV definiert• Kauf und Finanzierung einer ETW

– Der Erwerb einer ETW darf inkl. Nebenkosten 180.000 € nicht überschreiten

– Als Eigenkapital werden die Bauspareinlagen (20.000 €), die Spargelder (10.000 €) und der Aktienfond (15.000 €) verwendet

– Die „Muskelhypothek“ wird mit rd. 5.000 € kalkuliert– Im Jahr 5 wird auf die Urlaubsausgaben wei-

testgehend verzichtet und die Mittel werden als Spargelder eingesetzt

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300 Anhang

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

• Kredite– Der zugeteilte Bausparvertrag führt zu einem

Bauspardarlehen von rd. 30.000 €, dass in etwa 11 Jahren getilgt ist

– Das Annuitätendarlehen beträgt 100.000 € und läuft 15 Jahre mit 2,75 % Zinsen und 1,25 % Tilgung

– Es wird nach Ablauf der Frist weitestgehend durch den dann zugeteilten Wohn-Riester-Kredit abgelöst

Zukunfts-pläne und Finanz-vorsorge

• Im Mittelpunkt der Pläne von Frau Kind steht der Erwerb einer ETW, für die sie bereit ist, auch finanzielle Abstriche an ihren Ausgaben zu machen

• Danach wird die freie Liquidität zum Auffüllen des Sparbuches als Rücklagen genutzt

• VL-Anlagen tragen weiterhin zur Finanzierung der privaten AV bei

• Sobald als möglich Abschluss einer BU-Versiche-rung in Höhe von mindestens 1.000 bis 1.500 € monatlich bei einem Jahresbeitrag von 800 bis 1.200 €

• Wenn die Tochter von Frau Kind in 2 Jahren auf eine weiterführende Schule kommt, könnte Frau Kind ihre TZ um 1–2 h wöchentlich aufstocken

Persönlich-keit und Verhal-ten

• Frau Kind entspricht dem Typ eines Optimierers, d. h., sie ist in ihren Entscheidungen einerseits anreizgetrieben und proaktiv, andererseits vor-sichtig und handelt sehr risikobewusst

• Ihre einmal festgelegten Zukunftspläne setzt sie sehr gewissenhaft und diszipliniert um

• Aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit ist sie sehr kenntnisreich in vertraglichen und rechtlichen Fra-gen und geht immer bis ins Detail

Ambitio-nen und Bera-tungs-grenzen

• Keine unkalkulierbaren Persönlichkeitseinflüsse sind zu erwarten und führen für den Berater zu keinem Problem

• Planung und Beratung geht ins Detail und das Risikoprofiling bis an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit, was Frau Kind jedoch bewusst ist

• Keine Beratungsprobleme bei intakter Beziehung

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Anhang 301

Vermögensportfolio – Musterlösung

Jahr: Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 5

A. LiquiditätEinnahmen 27880 28440 29010 30200./. Ausgaben 26650 26500 26500 25000▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate1230 1940 2510 5200

B. Geldvermö-gen

Spareinla-gen

4800 5150 5900 6500 3500

Wohn- Riester

1000 2005 3009 5020

Bausparver-träge

10450 12300 15480 18800 0

Aktienfonds 8900 9600 10400 11100 1180▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 24150 28050 33785 39409 9700

C. KLV- Rückkaufs-wert

0 0 0

D. Immobilien 0 0 180000E. Gesamtver-

mögen24150 28050 33785 39409 189700

F. SchuldenBaukredite 0 0 0 130000Sonstige

Darlehen0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 0 0 0 130000

G. Eigenkapital 24150 28050 33785 39409 59700

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302 Anhang

A6.3 Case Study 3: Familie Jung

Ausgangssituation

Ausgangssituation: Facts & Figures

Personalda-ten

• Herr und Frau Jung sind beide 35 Jahre alt, verheiratet und haben 2 Kinder im Altern von 7 und 5 Jahren

• Herr Jung, Dipl.-Ing. für Umwelttechnik, ist Angestellter in sicherer Position mit Aussicht auf regelmäßige Gehaltssteigerungen (+2 % p. a. > Tariferhöhungen bzw. Inflationsverlusten) und verdient z. Zt. 5.000 € brutto p. M. und nach den Abzügen netto = 3.349,43 € (Jahr 1)

• Frau Jung, von Beruf Ökotrophologin, kann ab nächsten Monat nach Ablauf ihrer Elternzeit auf 450 €-Basis (Minijob) bei der Ernährungsbera-tungsstelle beginnen

Finanzda-ten

• Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1 sowie Vermögensverhältnisse ab dem Vorjahr siehe Vermögensportfolio (Abschn. Einnahmen – Ausgaben und Vermögensportfolio – Ausgangs-situation)

• Fam. Jung hat von der Deutschen RV eine Ren-tenauskunft erhalten, wonach beide Ehepartner zusammen heute rd. 880 € und mit Alter von 67 rd. 2400 € Rente brutto (bei voraussichtlich 25 % Abzügen) erhalten würden

• Herr Jung könnte aus der betrieblichen AV bei Weiterbeschäftigung bis zum 67. LJ in etwa rd. 400 € brutto erwarten

• Die Jungs haben vor einigen Jahren einen Bau-sparvertrag in Höhe von 80.000 € abgeschlossen, der bei Erreichung von 40 % der Bausparsumme (=32.000 €) in rd. 15 Monaten zugeteilt werden kann

• Die Lebensversicherung, die seit 10 Jahren besteht, soll mit 65 Jahren eine Ablaufleistung von rd. 150.000 € erbringen

• Der Autokredit ist Anfang nächsten Jahres getilgt

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Anhang 303

Zukunfts-pläne

• Fam. Jung macht sich Sorgen um die finanzi- elle Versorgung im Rentenalter und möchte unter Berücksichtigung aller Einkommensarten rd. 80 % des Nettoeinkommens erreichen; sie möchten daher mittelfristig ca. 10–15 % ihres Geldvermögens in renditeträchtige Anlagen anlegen

• Fam. Jung überlegt, die spätere Ausbildung der Kinder (Studium) durch Vorsorge abzusichern, da Bafög nicht zu erwarten ist

• Herr Jung denkt darüber nach, sich in etwa 10 Jahren zusammen mit einem Kollegen selb-ständig zu machen; dies aber nur dann, wenn spätestens nach 3 Jahren der alte Einkommens-status wieder erreicht ist

Sonstiges • Fam. Jung hat bisher noch keine Riester-Förde-rung o. ä. in Anspruch genommen

• Fam. Jung hat mit Ausnahme der üblichen Versicherungen wie Privathaftpflichtversiche-rung, Hausversicherung und KLV keine weiteren Versicherungen laufen

• Fam. Jung hat vor 3 Jahren eine schuldenfreie ETW geerbt, sie mit Krediten belastet und davon ihr EFH gebaut

Informationen aus dem Beratungsgespräch

Kenntnisse, Erfahrun-gen und persönli-che Eigen-schaften

• Seit etwa 4 Jahren haben die Jungs Kenntnisse und Erfahrungen mit Finanzgeschäften (Kredite, Wertpapierhandel) gewonnen; sie haben bisher keine traumatischen Verluste mit Börsengeschäf-ten erlitten

• Denkstil und Lebenseinstellung sind eher konser-vativ-bodenständig

• Das Verhalten von Fam. Jung erscheint penibel und hartnäckig

• Fam. Jung zeigt eine hohe Identifikation mit Geld bzw. mit Geldbesitz und Geldstatus

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304 Anhang

Finanzver-halten

• H. Jung hat nach anfänglicher Skepsis und Zurück-haltung Freude am Handel mit Wertpapieren gefunden; er zeigt aufgrund erster Erfolge Tenden-zen zur Selbstüberschätzung und führt seine Anla-geerfolge auf seine persönlichen Fähigkeiten zurück

• Fam. Jung ist eher luxus- und konsumorientiert und zeigte bisher kein großes Interesse am Spa-ren (geringe Selbstdisziplin)

• Fam. Jung bedauert, dass sie den letzten Kursanstieg im DAX verpasst haben, insbeson-dere deshalb, da sie noch überlegten, für ihre Verhältnisse „groß“ einzusteigen; sie können sich generell darüber ärgern, wenn sie den opti-malen Kauf- oder Verkaufszeitpunkt verpasst haben; häufig rufen sie dann ihren Finanzbera-ter an, um zu erfahren, ob nicht entsprechende Expertisen (Prognosen) der Bank vorlagen

• Fam. Jung ist in der Finanzberatung generell anspruchsvoll, penetrant und hinterfragt alles bis ins Detail

Testergeb-nisse

• Anreiz-Risiko-Test– Er:

Anreizmotivation = hoher SkalenwertRisikoneigung = hoher Skalenwert

– Sie:Anreizmotivation = hoher SkalenwertRisikoneigung = niedriger Skalenwert• Finanztyp

– Er = Investor– Sie = Optimierer

Beratungs-ziele und Empfeh-lungen

• Ist Fam. Jung in allen Lebensbereichen „fit for the future“ (vgl. Versicherungen)?

• Prüfen Sie grob, welche Rendite die Finanzan-lagen erreichen müssten, um die Zukunftspläne zur AV zu verwirklichen

• Wie sähe auf der anderen Seite die vermutliche Risikosituation aus?

• Welche Portfoliostruktur würden Sie mittelfristig und welche langfristig bis zur Rente anstreben?

• Welche „Anpassungen“ können Sie Fam. Jung aufgrund ihrer Mentalität und Denkweise (noch) zumuten?

• Wo sehen Sie für den Finanzberater die größten Herausforderungen und Probleme beim Umgang mit Fam. Jung?

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Anhang 305

Einnahmen – Ausgaben

Siehe Abb. A.7.Anmerkungen:

• Aus der Gehaltsabrechnung sind alle Gehaltsbestand-teile zu entnehmen. Die Steuerabzüge bzw. die Sozial-versicherungsbeiträge können auch zusammengefasst werden.

• Von den monatlichen Mieteinahmen wurden die nicht umlegbaren Aufwendungen an die HV abgezogen.

Einnahmen ./. Ausgaben Jahr:

A. Einnahmen Plan Monat Plan Jahr IST

1. Monatsgehalt 5000.00 60000.00./. Est 642.50 7710.00./. Soli 16.83 201.96./. KSt 27.54 330.48Zwischensumme 1 4313.13 51757.56./. KV 367.28 4407.36./. PV 56.42 677.04./. RV 465.00 5580.00./. AV 75.00 900.00Zwischensumme 2 3349.43 40193.16(+) Kindergeld 388.00 4656.00Ne�ogehalt p. M. 3737.43 44849.16

2. Sons�ge Gehaltszahlungen 6000.00./. Abzüge 2596.21Ne�ogehalt p.a. 48252.95

3. Sons�ge Einnahmen* Mieten 325.00 3900.00* Zinserträge o.ä. 2000.00* Sons�ges 450.00 5400.00Zwischen summe 3 775.00 11300.00

Summe Einnahmen (1 + 2 + 3) 4512.43 59552.95

Abb. A.7 Einnahmen – Ausgaben Familie Jung

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306 Anhang

• Die einmaligen Ausgaben wurden auf Jahresbasis ausge-wiesen. Sie können auch andere Zahlungstermine wie monatlich, quartalsweise etc. enthalten.

• Die Barabhebungen verstehen sich als ein „Restposten“ nicht zugeordneter Ausgaben, die bar bezahlt wurden; ansonsten sind Saldierungen vorzunehmen.

• Der Saldo „E. ./. A.“ ist die freie Liquidität, die für zusätzliche Anlagezwecke zur Verfügung steht.

B. Ausgaben Plan Monat Plan Jahr IST

1. Wohnen* Kredite oder Miete 1250.00 15000.00* Nebenkosten 400.00 4800.00Summe Wohnen 1 1650.00 19800.00

2. Haushalt* Essen 950.00 11400.00* Kinder 350.00 4200.00* Telefon etc. 120.00 1440.00* Kleidung 80.00 960.00* Kultur 50.00 600.00* Auto 180.00 2160.00Summe Haushalt 2 1730.00 20760.00

3. Sonstiges / Barabhebungen 500.00 6000.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3) 3880.00 46560.00

4. Einmalige Ausgaben* Versicherungen 700.00* Haus oder Wohnung 1000.00* Auto 1500.00* Urlaub 3000.00* Geschenke 800.00* Beruf 200.00* Hobbys oder Vereine 250.00* Sonstiges 1000.00Summe einmalige Ausgaben 8450.00

Summe Ausgaben 55010.00

Saldo Einnahmen ./. Ausgaben 4542.95

Abb. A.7 (Fortsetzung)

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Anhang 307

Vermögensportfolio – Ausgangssituation

Jahr: Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

A. LiquiditätEinnahmen 59552./. Ausga-

ben55010

▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate4542

B. Geldver-mögen

Spareinla-gen

3500 2100

Bausparen 26990 28900Wertpa-

piere9500 10650

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 39990 41650

C. KLV-Rück-kaufswert

10980 12600

D. Immobilien 380000 380000E. Gesamt-

vermö-gen

430970 434250

F. SchuldenBaukredite 301500 295000Sonstige

Darlehen18500 15000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 320000 310000

G. Eigenkapi-tal

110970 124250

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308 Anhang

Musterlösung

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Allgemeine Situa-tion („fit for the future“?)

• Direkte Empfehlungen zur Haushaltsführung nicht ratsam, da Fam. Jung selbstkritisch genug ist; aber auf höheren Sparbedarf hinweisen

• Bei Rentenansprüche von heute rd. 880 € ist das Familieneinkommen bei BU/EU nicht gesichert; daher Abschluss einer BU-Versicherung bis zum 67. LJ in Höhe von zunächst 2.000 € p. M. bei einem Beitrag von 150 € p. M. notwendig

• Vorsorgesparen für Ausbildung der Kinder zunächst schieben

• Wegen der 2 Kinder kein Wechsel in die private KV und kein Selbstbehalt von Leistungen ratsam

Finanzpla-nung

• Planungsperspektive zunächst 10 Jahre wegen– Planung einer beruflichen Selbstständigkeit– Beginn der Ausbildung der Kinder– Aufnahme einer ggf. höher bezahlten TZ oder

VZ-Tätigkeit von Frau Jung innerhalb dieser Periode

• Sparen– Einkommen aus Minijob (450 €) und monatli-

che Gehaltserhöhungen von rd. 100–150 € jedes Jahr zusätzlich sparen

– 2.500 € für Bausparvertrag aufbringen, um Zuteilung schnellsten zu erreichen

– Aufbau einer Geldreserve als „Notgroschen“• Kredite

– Ablösung des Autodarlehens von 15.000 € durch Vkf von Wertpapieren und Auflösung von Spareinlagen, um relativ hohe Zinsen einzusparen – oder Verlängerung des Darlehens um 1 Jahr bei teilweiser Tilgung

– Ablösung von 80.000 € Hypothekendarlehen durch Bausparkredit (=48.000 €) in Jahr 2

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Anhang 309

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Zukunfts-pläne und Finanz-vorsorge

• Mögliche berufliche Selbstständigkeit in 10 Jahren– Vermögensportfolio skizzieren– Reichen die angesparten Geldmittel für

ca. 3 Jahre als Reserve?• Ausbildung/Studium der Kinder in etwa 12 Jahren

– Zusatzbedarf von jeweils ca. 800 € p. M. pro Kind– Sparen oder Ausbildungsversicherung?

• Altersversorgung– Ziel: Mindestens 2.500 € netto FamilieneinkommenGesetzliche RV: 2.400 € brutto/1.800 € nettoUnverfallbare Ansprüche aus der betr. AV klären

(ca. 100–150 € p. M.)KLV: entweder 150.000 € Auszahlung oder

Lebensrente von rd. 400 € p. M.Miete ETW: 350 € netto p. M.Sonstige Erträge?– Riester-Förderung wegen der Kinderzulage

interessant– Ggf. zusätzliche eigene Rentenbeiträge im Rah-

men des Minijobs zahlenPersönlich-

keit und Verhalten

• Konservativ-bodenständige Grundhaltung sowie die vorliegenden mittelfristigen Pläne legen generell nahe:– Investieren in überwiegend sichere Anlagen,

die bei Bedarf schnell verfügbar sind– Anlageempfehlungen unbedingt nachvollzieh-

bar und kalkulierbar halten– Regelmäßige Information über Portfolioent-

wicklung und mögliche Marktveränderungen• Persönlichkeitseinflüsse

– Gefahr der Selbstüberschätzung (s. Testergeb-nisse)

Verantwortung für Anlageentscheidungen klar-stellen (→Fam. Jung!)

Sobald finanzielle Situation es zulässt, kleinere Spekulationen ermöglichen

Risikotragfähigkeit berücksichtigen und Limits festlegen

Prioritäten zwischen Zukunftsinvestitionen und Luxuskonsum festlegen

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310 Anhang

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

– Bedauern über verpasste Möglichkeiten („regret bias“)

Bisherige positive Entwicklungen aufzeigenFalsche oder unsichere Prognosen von Analysten

(Börsenberichte) zitieren– Optimierungsbestrebungen in Verbindung mit

Stress insbesondere bei Frau Jung– Starke Verlustaversion aufgrund der hohen

Identifikation mit Geld bzw. Geldstatus• Sparverhalten

– Feste Sparraten mit automatischer Abbuchung vereinbaren

– Ggf. mit Riester-Förderung kombinierenAmbitio-

nen und Bera-tungs-grenzen

• Da die Jungs vom Persönlichkeitstyp dem Inves-tor einerseits und dem Optimierer andererseits entsprechen, ist mit hohen Ansprüchen/Zielen sowie mit Stress aufgrund möglicher Risiken zu rechnen

• Portfolioveränderungen sollten sich eher in den bisherigen Strukturen bewegen und auf neue Elemente weitestgehend verzichten (Strategie: Anpassung vor Veränderung!)

• Da Fam. Jung schon Erfahrungen mit Börsenge-schäften gewonnen hat, sollten ihre Kenntnisse und Erfahrungen auch zu mehr Entscheidungs-verantwortung beitragen

• Größtes Risiko für den Beratungserfolg wären Überraschungen oder sogar Überrumpelun-gen durch Vorschläge des Beraters oder durch Versuche der Fam. Jung, dem Finanzberater Verantwortung für eigene Entscheidungen zuzu-schieben

• Die Beziehungsqualität zum Finanzberater ist stark abhängig von ausreichenden, nachvoll-ziehbaren Informationen und klaren Spielre-geln, da bei dieser Kundenmentalität Vertrauen nur durch Verlässlichkeit und Kalkulierbarkeit erzeugt wird; gefordert ist wegen der Genauig-keit und Hartnäckigkeit Geduld und Gelassenheit seitens des Beraters

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Anhang 311

Vermögensportfolio – Musterlösung

Jahr: Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 n = 10

A. LiquiditätEinnah-

men59552 61000 62350 68900

./. Ausga-ben

55010 54980 52240 58230

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate4542 6020 10110 10670

B. Geldver-mögen

Spareinla-gen

3500 2100 690 5500 34900

Bausparen 26990 28900 32100 0 0Wertpa-

piere9500 10650 580 6150 88450

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 39990 41650 33370 11650 123350

C. KLV-Rück-kaufs-wert

10980 12600 14650 16850 45900

D. Immobi-lien

380000 380000 380000 380000 380000

E. Gesamt-vermö-gen

430970 434250 428020 408500 549250

F. SchuldenBaukredite 301500 295000 288000 235000 145000Sonstige

Darlehen18500 15000 0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 320000 310000 288000 235000 145000

G. Eigenka-pital

110970 124250 140020 173500 404250

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312 Anhang

A6.4 Case Study 4: Familie Alt

Ausgangssituation

Ausgangssituation: Facts & Figures

Personaldaten • Herr und Frau Alt sind beide 56 Jahre alt, verheiratet und haben einen erwachsen Sohn von 28 Jahren

• Herr Alt ist Jurist in einem größeren Unter-nehmen und am Ende seiner Gehaltsstufe angekommen. Frau Alt ist Ärztin in einem Krankenhaus und ebenfalls in der Endstufe ihrer Tarifgruppe. Beide verdienen z. Zt. 5.000 € brutto p. M. und nach den Abzügen netto = jeweils 2.849,34 € (Jahr 1)

Finanzdaten • Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1 sowie Vermögensverhältnisse ab dem Vorjahr siehe Vermögensportfolio (Abschn. Einnahmen – Ausgaben und Vermögensportfolio – Aus-gangssituation)

• Herr und Frau Alt haben von ihren berufs-ständischen Versorgungseinrichtungen eine Rentenauskunft erhalten, wonach beide Ehe-partner zusammen heute rd. 3.400 € und mit Alter von 66 rd. 4.800 € Rente brutto (bei vor-aussichtlich 30 % Abzüge) erhalten würden

• Herr Alt könnte aus der betrieblichen AV bei Weiterbeschäftigung bis zum 66. LJ in etwa rd. 400 € brutto erwarten

• Die Alts haben einen Bausparvertrag vor eini-gen Jahren in Höhe von 80.000 € abgeschlossen, der bei Erreichung von 40 % der Bauspar-summe (=32.000 €) heute und nach Tarifumstel-lung in rd. 36 Monaten zugeteilt werden kann; der Bausparvertrag ist mit 22.000 € angespart und wird über VL-Einzahlungen (2 × 480 € p. a.) plus Zinsen weiter angespart

• Die Lebensversicherung, die seit 25 Jahren besteht, soll mit 65 Jahren eine Ablaufleistung von rd. 100.000 € erbringen

• Die Alts haben vor 15 Jahren ihr EFH gebaut, dessen Kredit sie zu 33 % tilgten; in 30 Mona-ten läuft die Zinsbindungsfrist des Kredits mit 5 % Zinsen und 2 % Tilgung aus

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Anhang 313

• Die Alts haben aus steuerlichen Gründen vor 4 Jahren 2 Studentenappartements für zusammen 250.000 € gekauft und diese zu 90 % fremdfinanziert. Der 5-Jahreskredit hat einen Zins von 4 % und die Amortisation soll über 2 KLV nach 15 Jahren erfolgen (Garantie-zins = 1,75 %); aufgrund der z. Zt. niedrigen Zinsen wird die Ablaufleistung der KLV in 11 Jahren nicht für die Tilgung ausreichen

Zukunftspläne • Fam. Alt macht sich Sorgen um die spätere finanzielle Versorgung im Rentenalter und möchte unter Berücksichtigung aller Einkom-mensarten rd. 75 % des Nettoeinkommens erreichen; sie haben keine Vorstellung davon, was sie hierfür an Sparleistungen aufzubrin-gen haben

• Herr Alt denkt darüber nach, sich in etwa 5 Jahren zusammen mit seinem Sohn als Rechtsanwalt selbständig zu machen

Sonstiges • Fam. Alt erwartet in den nächsten Jahren eine Erbschaft von einer Patentante in Höhe von 120.000 € Fondvermögen und ein sanierungs-bedürftiges EFH mit einem Schätzwert von 80.000 € und einem Sanierungsbedarf von 100.000 €

Informationen aus dem Beratungsgespräch

Kenntnisse, Erfahrungen und persönli-che Eigen-schaften

• Fam. Alt hat damals bei der Dotcom-Krise traumatische Verluste mit Aktien erlitten; seitdem haben sie vornehmlich Geld in Invest-mentfonds investiert

• Denkstil und Lebenseinstellung sind eher großzügig, undogmatisch und optimistisch geprägt

• Das Verhalten von Fam. Alt ist tendenziell indif-ferent, schwankend und wenig kalkulierbar

• Für Fam. Alt hat Geld bzw. Geldbesitz keine große Bedeutung, dafür aber ein luxuriöser Lebensstil

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314 Anhang

Finanzverhal-ten

• Hr. Alt investiert ab und zu Geld in Fondsge-schäfte, die ihn von Freunden oder Bekannten empfohlen werden; neuerdings hat er „zum Spaß“ wieder mit Aktienspekulationen bei kleinen Einsätzen angefangen

• Bei allen Finanzentscheidungen orientiert sich Fam. Alt an früheren Erfahrungen und Situationen und überträgt diese kritiklos auf die Zukunft

Testergebnisse • Anreiz-Risiko-Test– Er:

Anreizmotivation = niedriger SkalenwertRisikoneigung = hoher Skalenwert

– Sie:Anreizmotivation = hoher SkalenwertRisikoneigung = niedriger Skalenwert• Finanztyp

– Er = Spieler– Sie = Optimierer

Beratungsziele und Empfeh-lungen

• Ist Fam. Alt in allen Lebensbereichen „fit for the future“?

• Prüfen Sie grob, welche Rendite die Finanz-anlagen erreichen müssten, um die Zukunfts-pläne zur AV zu verwirklichen

• Wie sähe auf der anderen Seite die vermutli-che Risikosituation aus?

• Welche Portfoliostruktur würden Sie mittel-fristig und welche langfristig bis zur Rente anstreben?

• Welche „Anpassungen“ können Sie Fam. Alt aufgrund ihrer Mentalität und Denkweise (noch) zumuten?

• Wo sehen Sie für den Finanzberater die größ-ten Herausforderungen und Probleme beim Umgang mit Fam. Alt?

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Anhang 315

Einnahmen – Ausgaben

Siehe Abb. A.8.Anmerkungen:

• Aus der Gehaltsabrechnung sind alle Gehaltsbestandteile zu entnehmen. Die Steuerabzüge bzw. die Sozialversiche-rungsbeiträge können auch zusammengefasst werden.

• Von den monatlichen Mieteinahmen wurden die nicht umlegbaren Aufwendungen an die HV abgezogen.

• Die einmaligen Ausgaben wurden auf Jahresbasis ausge-wiesen. Sie können auch andere Zahlungstermine wie monatlich, quartalsweise etc. enthalten.

Einnahmen ./. Ausgaben Jahr:

A. Einnahmen Plan Monat Plan Jahr IST

1. Monatsgehalt 10000.00 120000.00./. Est 2073.32 24879.84./. Soli 114.02 1368.24./. KSt 186.58 2238.96Zwischensumme 1 7626.08 91512.96./. KV 734.56 8814.72./. PV 112.84 1354.08./. RV 930.00 11160.00./. AV 150.00 1800.00Zwischensumme 2 5698.68 68384.16(+) Kindergeld 0.00 0.00Ne�ogehalt p. M. 5698.68 68384.16

2. Sons�ge Gehaltszahlungen 0.00./. Abzüge 0.00Ne�ogehalt p.a. 68384.16

3. Sons�ge Einnahmen* Mieten 800.00 9600.00* Zinserträge o.ä. 550.00* Sons�ges 0.00 0.00Zwischen summe 3 800.00 10150.00

Summe Einnahmen (1 + 2 + 3) 6498.68 78534.16

Abb. A.8 Einnahmen – Ausgaben Familie Alt

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316 Anhang

B. Ausgaben Plan Monat Plan Jahr IST

1. Wohnen* Kredite EFH 1600.00 19200.00* Nebenkosten 550.00 6600.00Summe Wohnen 1 2150.00 25800.00

2. Haushalt* Essen 700.00 8400.00* Kinder 0.00 0.00* Telefon etc. 140.00 1680.00* Kleidung 130.00 1560.00* Kultur 100.00 1200.00* Auto 250.00 3000.00Summe Haushalt 2 1320.00 15840.00

3. Sonstiges / Barabhebungen 700.00 8400.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3) 4170.00 50040.00

4. ETW*Kredite 750.00 9000.00*Nebenkosten 120.00 1440.00*KLV 525.00 6300.00Summe ETW 1395.00 16740.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3 +4) 5565.00 66780.00

4. Einmalige Ausgaben* Versicherungen 2950.00* Haus oder Wohnung 1500.00* Auto 2000.00* Urlaub 3000.00* Geschenke 1500.00* Beruf 300.00* Hobbys oder Vereine 250.00* Sonstiges 100.00Summe einmalige Ausgaben 11600.00

Summe Ausgaben 78380.00

Saldo Einnahmen ./. Ausgaben 154.16

Abb. A.8 (Fortsetzung)

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Anhang 317

• Die Barabhebungen verstehen sich als ein „Restposten“ nicht zugeordneter Ausgaben, die bar bezahlt wurden; ansonsten sind Saldierungen vorzunehmen.

• Der Saldo „E. ./. A.“ ist die freie Liquidität, die für zusätzliche Anlagezwecke zur Verfügung steht.

Vermögensportfolio – Ausgangssituation

Jahr: Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

A. LiquiditätEinnah-

men78534

./. Ausga-ben

78380

▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate154

B. Geldver-mögen

Spareinla-gen

3500 4200

Bausparen 22000 23000Wertpa-

piere9500 10650

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 35000 37850

C. KLV-Rück-kaufs-werte

KLV 1 54000 56600KLV 2 11500 11900▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 65500 68500

D. Immobi-lien

EFH 400000 4000002 × ETW 250000 250000▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 650000 650000

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318 Anhang

Jahr: Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

E. Gesamt-vermö-gen

750500 756350

F. SchuldenKredit EFH 235000 226000Kredit

ETW225000 225000

Sonstige Darlehen

0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 460000 451000

G. Eigenkapi-tal

290500 305350

Musterlösung

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Allgemeine Situa-tion („fit for the future“?)

• Zentrales Problem der Fam. Alt ist das Finanzma-nagement der lfd. Ausgaben; Fam. Alt lebt bei einem Jahresüberschuss von nur 154 € „von der Hand in den Mund“

• Die erhoffte Altersversorgung von rd. 75 % des Nettoeinkommens ist wegen der mangelhaften Ausgabenplanung akut gefährdet

Finanzpla-nung

• Planungsperspektive zunächst 10 Jahre wegen– Eintritt in den Ruhestand– Auslauf der Immobilienfinanzierungen

• Sparen– Weiterhin Einzahlung der VL in Bausparver-

trag bis zur Zuteilung, dann in einen normalen Bank-Sparvertrag überführen

– Umstellung des Bausparvertrages auf einen Niedrigzinstarif von 2,15 % Darlehenszins und 0,1 % Guthabenzins; dadurch erst Zuteilung in ca. 2–3 Jahren

– Sofortige Einzahlung von 10.000 € in den Bau-sparvertrag auf 32.000 € Mindestbausparsumme

– Aufbau einer Geldreserve als „Notgroschen“ von 2–3 Nettogehältern

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Anhang 319

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

• Kredite– Ablösung des tilgungsfreien Kredites der ETW

durch ein Annuitätendarlehen mit 2,5 % Zinsen und 4 % Volltilgung in 20 Jahren

– Aufnahme eines Forward-Darlehens für Rest-kredit EFH (210.000 € − 80.000 € = 130.000 €) mit 2,25 % und Volltilgung in 10 Jahren bei Fälligkeit in 30 Monaten

– Ablösung von 80.000 € Hypothekendarlehen durch Bausparkredit (=ca. 46.000 €) in Jahr 3; für max. 1 Jahr eine Zwischenfinanzierung einplanen

• Sonstiges– Kein Vkf der ETW wegen steigender Mieten– Erbschaft zunächst nicht einplanen, da Zeit-

punkt ungewiss– Kündigung der KLV 2 und Einzahlung des Rück-

kaufwertes in BausparvertragZukunfts-

pläne und Finanzvor-sorge

• Mögliche berufliche Selbstständigkeit in 5 Jahren– Vermögensportfolio skizzieren– Reichen die angesparten Geldmittel für die rest-

lichen 5 Jahre als Reserve bis zum Ruhestand?• Altersversorgung

– Ziel: Mindestens 4.300 € netto FamilieneinkommenGesetzliche RV: 4.800 € brutto/3.400 € nettoKLV: entweder 100.000 € Auszahlung oder

Lebensrente von rd. 300 € p. M.Betriebsrente ca. 300 € netto p. M.Zusätzliche Sparleistungen für Restbedarf von

300 € erforderlich?• ETW

– Langfristig entschulden (20 Jahre mit modera-ter Tilgung)

– Steigende Mieteinnahmen zu erwarten und damit zusätzliches Einkommen im Ruhestand (s. o.)

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320 Anhang

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Persönlich-keit und Verhalten

• Lässige Einstellung zum Finanzmanagement und Konsum sowie die vorliegenden mittelfristigen Pläne legen generell nahe:– Überprüfung der Ausgaben auf NotwendigkeitFamilienunfallversicherung nicht notwendig und

kündigenPassive Vereinsmitgliedschaften („Karteileichen“)

kündigenUngeplante Barabhebungen und Kreditkarten-

zahlungen nachhalten (wofür?)– Aufbau von Geldmitteln als Reserve– Wertpapierhandel o. ä. im kleinen Rahmen

• Persönlichkeitseinflüsse– Gefahr der Risikounterschätzung (s. Testergebnisse)Risikotragfähigkeit berücksichtigen und Limits

festlegenPrioritäten zwischen Zukunftsinvestitionen und

Luxuskonsum bestimmen– Optimierungsbestrebungen in Verbindung mit

Stress insbesondere bei Frau Alt– Neigung zum Spekulieren (Spielen und Ner-

venkitzel) im kleinen Rahmen bei Herrn Alt zulassen

• Sparverhalten– Feste Sparraten mit automatischer Abbuchung

vereinbaren, da Einnahmenüberschuss besteht– Sparen mit konkreten Zielsetzungen verbinden

(z. B. evtl. Selbstständigkeit)Ambitionen

und Bera-tungs-grenzen

• Da die Alts vom Persönlichkeitstyp dem Spieler einerseits und dem Optimierer andererseits entsprechen, ist mit widerstreitenden Ansprü-chen/Zielen sowie mit Stress aufgrund möglicher Risiken zu rechnen

• Portfolioveränderungen sollten sich eher in den bisherigen Strukturen bewegen und auf neue Elemente weitestgehend verzichten (Strategie: Anpassung vor Veränderung!)

• Da Fam. Alt schon (negative) Erfahrungen mit Börsengeschäften gewonnen hat, sollten ihre Kenntnisse und Erfahrungen auch zu mehr Entscheidungsverantwortung beitragen und Börsenspekulationen nicht unbedingt als ein Glücksspiel verstanden werden

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Anhang 321

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

• Größtes Risiko für den Beratungserfolg wäre Disziplinlosigkeit bei der Finanzplanung und Umsetzung

• Die Beziehungsqualität zum Finanzberater ist stark abhängig von Vertrauen und Respekt gegenüber dem Berater

Vermögensportfolio – Musterlösung

Jahr Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

A. LiquiditätEinnahmen 78534 78534 78534 80900./. Ausga-

ben78380 76000 72500 72000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate154 2534 6034 8900

B. Geldver-mögen

Spareinla-gen

3500 4200 6500 9000 56000

Bausparen 22000 23000 32000 0 0Wertpa-

piere9500 10650 12250 15800 48500

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 35000 37850 50750 24800 104500

C. KLV-Rück-kaufs-werte

KLV 1 54000 56600 58100 60000 94500KLV 2 11500 11900 0 0 0▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 65500 68500 58100 60000 94500

D. ImmobilienEFH 400000 400000 400000 400000 4000002 × ETW 250000 250000 250000 250000 250000▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 650000 650000 650000 650000 650000

E. Gesamtver-mögen

750500 756350 758850 734800 849000

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322 Anhang

Jahr Vorjahr Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

F. SchuldenKredit EFH 235000 226000 216000 169000 19500Kredit ETW 225000 225000 224000 214000 132000Sonstige

Darlehen0 0 0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 460000 451000 440000 383000 151500

G. Eigenkapi-tal

290500 305350 318850 351800 697500

A6.5 Case Study 5: Ehepaar Pension

Ausgangssituation

Ausgangssituation: Facts & Figures

Personaldaten • Herr und Frau Pension sind beide 65 Jahre alt, verheiratet und haben erwachsene Kinder

• Die Pension beider Eheleute beträgt 5.280 € brutto, davon verbleiben nach Abzug von Steuern, KV- und PV-Beitrag 3.432,59 € (Jahr 1)

Finanzdaten • Einnahmen und Ausgaben im Jahr 1 sowie Vermögensverhältnisse ab dem Vorjahr vor Eintritt in den Ruhestand siehe Vermögen-sportfolio (Abschn. Einnahmen – Ausgaben und Vermögensportfolio – Ausgangssituation)

• Die Lebensversicherung, die seit 35 Jahren besteht, soll jetzt mit 65 Jahren eine Ablauf-leistung von rd. 160.000 € erbringen

Zukunftspläne • Das Ehepaar Pension muss erkennen, dass zwischen Einnahmen und Ausgaben ein Defi-zit bzw. eine Einkommenslücke besteht, die sie ausgleichen müssen

• Abstriche an Konsum und Lebensführung soll es dabei nicht geben

Sonstiges –

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Anhang 323

Informationen aus dem Beratungsgespräch

Kenntnisse, Erfahrungen und persönli-che Eigen-schaften

• Das Ehepaar Pension hat über die vielen Jahre intensiv gespart und sein Geldvermögen in verschiedenen Vermögenstiteln angelegt, die auch bereits in der aktiven Zeit einiges an finanziellen Einnahmen aus Kapitalerträgen beisteuerten; schlechte Erfahrungen an den Kapitalmärkten wurden aufgrund der soliden Anlagestrategie bisher nicht gemacht

• Denkstil und Lebenseinstellung sind entspre-chend dem allgemeinen Bild von Beamten eher konservativ-bodenständig

• Die beiden Eheleute wissen genau, was sie wollen, sind dabei aber auch gelassen

Finanzverhal-ten

• Hr. Pension zeigt immer noch eine gewisse Skepsis und Zurückhaltung gegenüber Wert-papieren; allenfalls ist er bereit, in Fonds wie z. B. gemischte Fonds, ETF oder Dividenden-fonds zu investieren

• Die beiden Eheleute möchten das Pensionärs-leben genießen und auf nichts verzichten

• Beide Ehepartner sind in der Finanzberatung eher anspruchsvoll und möchten gerne über-zeugt werden

Testergebnisse • Anreiz-Risiko-Test– Er:

Anreizmotivation = hoher SkalenwertRisikoneigung = hoher Skalenwert

– Sie:Anreizmotivation = hoher SkalenwertRisikoneigung = hoher Skalenwert• Finanztyp

– Er = Investor– Sie = Investor

Beratungsziele und Empfeh-lungen

• Ist das Ehepaar Pension in allen Lebensbereichen „fit for the future“ (vgl. Konsumausgaben)?

• Prüfen Sie grob, ob die Rendite der Finanz-anlagen ausreicht, die finanzielle Lücke zu schließen

• Welche Portfoliostruktur würden Sie weiter-hin anstreben?

• Sind demnächst weitere „Anpassungen“ nötig?• Wo sehen Sie für den Finanzberater die größ-

ten Herausforderungen und Probleme beim Umgang mit dem Ehepaar Pension?

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324 Anhang

Einnahmen – Ausgaben

Siehe Abb. A.9.Anmerkungen:

• Aus der Gehaltsabrechnung sind alle Gehaltsbestand-teile zu entnehmen. Die Steuerabzüge bzw. die Sozial-versicherungsbeiträge können auch zusammengefasst werden.

• Die einmaligen Ausgaben wurden auf Jahresbasis ausge-wiesen. Sie können auch andere Zahlungstermine wie monatlich, quartalsweise etc. enthalten.

Einnahmen ./. Ausgaben Jahr:

A. Einnahmen Plan Monat Plan Jahr IST

1. Monatsgehalt 5280.00 63360.00./. Est 1272.41 15268.92./. Soli 69.98 839.76./. KSt 114.51 1374.12Zwischensumme 1 3823.10 45877.20./. KV 323.03 3876.36./. PV 67.48 809.76./. RV 0.00 0.00./. AV 0.00 0.00Zwischensumme 2 3432.59 41191.08(+) Kindergeld 0.00 0.00Ne�ogehalt p. M. 3432.59 41191.08

2. Sons�ge Gehaltszahlungen 0.00./. Abzüge 0.00Ne�ogehalt p.a. 41191.08

3. Sons�ge Einnahmen* Mieten 0.00* Zinserträge o.ä. 7500.00* Sons�ges 0.00Zwischensumme 3 7500.00

Summe Einnahmen (1 + 2 + 3) 3432.59 48691.08

Abb. A.9 Einnahmen – Ausgaben Ehepaar Pension

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Anhang 325

• Die Barabhebungen verstehen sich als ein „Restposten“ nicht zugeordneter Ausgaben, die bar bezahlt wurden; ansonsten sind Saldierungen vorzunehmen.

• Der Saldo „E. ./. A.“ ist die freie Liquidität, die für zusätzliche Anlagezwecke zur Verfügung steht.

B. Ausgaben Plan Monat Plan Jahr IST

1. Wohnen* Kredite oder Miete 0.00 0.00* Nebenkosten 500.00 6000.00Summe Wohnen 1 500.00 6000.00

2. Haushalt* Essen 700.00 8400.00* Kinder 0.00 0.00* Telefon etc. 120.00 1440.00* Kleidung 200.00 2400.00* Kultur 200.00 2400.00* Auto 250.00 3000.00Summe Haushalt 2 1470.00 17640.00

3. Sonstiges / Barabhebungen 800.00 9600.00

Zwischensumme (1 + 2 + 3) 2770.00 33240.00

4. Einmalige Ausgaben* Versicherungen 1000.00* Haus oder Wohnung 2000.00* Auto 2500.00* Urlaub 10000.00* Geschenke 2500.00* Beruf 0.00* Hobbys oder Vereine 100.00* Sonstiges 1000.00Summe einmalige Ausgaben 19100.00

Summe Ausgaben 52340.00

Saldo Einnahmen ./. Ausgaben -3648.92

Abb. A.9 (Fortsetzung)

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326 Anhang

Vermögensportfolio – Ausgangssituation

Jahr: Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

A. LiquiditätEinnahmen 48691./. Ausga-

ben52340

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate

−3649 0

B. Geldver-mögen

Spareinla-gen

20000 50000

Renten/Pfandbr.

90000 150000

Aktien/Fonds

200000 105000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 310000 305000 0

C. KLV-Rück-kaufswert

160000 0 0

D. Immobilien 250000 250000E. Gesamtver-

mögen720000 555000 0

F. SchuldenBaukredite 0 0 0Sonstige

Darlehen0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 0 0 0

G. Eigenkapi-tal

720000 555000 0

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Anhang 327

Musterlösung

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Allgemeine Situa-tion („fit for the future“?)

• Bei vollem Beamtensalär waren während der aktiven Zeit keine finanziellen Engpässe zu erwarten; brutto standen rd. 30 % zusätzliches Monatseinkommen zur Verfügung (netto etwa +25 % oder rd. 850 € pro Monat)

• Durch Umwandlung der KLV in eine Lebensrente mit rd. 500 € pro Monat kann zusammen mit den lfd. Zins- und Dividendenerträge die Einkom-menslücke ausgeglichen werden

Finanzpla-nung

• Planungsperspektive bis zum– Lebensende (ca. 20 bis 25 Jahre) oder– Eintritt eines Pflegefalles

• Sparen– Keine zusätzlichen Sparleistungen akut erforderlich– Dennoch wird das „Durchforsten“ der Ausga-

ben von Zeit zu Zeit empfohlen, um überflüs-sige Ausgaben zu vermeiden

– Ggf. Nachweis für „Sonstige Barabhebungen“ empfehlenswert, um Sparpotenziale zu erschlie-ßen

• Vermögensportfolio– Weiterhin Beibehaltung eines dividendenstar-

ken Aktienpaketes, bestehend aus Einzelwer-ten oder Aktienfonds

– Ggf. unter steuerlichen Gesichtspunkten (wie AfA) wäre der Erwerb einer selbstfinanzierten ETW aus dem Geldvermögen denkbar; Realisie-rung hängt aber von den Angeboten ab und ob die Eheleute bereit sind, den Verwaltungsauf-wand zu übernehmen

– Evtl. sind auch Alternativen wie der Kauf einer ETW in einem Altenheim mit Betreuung mög-lich und später für den Eigenbedarf nutzbar

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328 Anhang

Szenarien Ergebnis der Finanzberatung

Zukunfts-pläne und Finanzvor-sorge

• Mit Ausnahme der o. g. Möglichkeiten z. Zt. keine konkreten Investitionen geplant

• Bei Eintritt eines Pflegefalles dürfte durch Bei-hilfe bzw. PV sowie durch die lfd. Einkommen und Erträge plus eingesparte Konsumausgaben die Finanzierung des Eigenanteils gesichert sein

• Im Hinblick auf den Tod eines Ehepartners sollte die Hinterlassenschaft per Testament geregelt werden

Persönlich-keit und Verhalten

• Solange noch rationales Denken und Handeln möglich ist, sollten die Finanzdispositionen wie bisher durchgeführt werden

• Beide Eheleute entsprechen dem Typ eines Investors, d. h., sie sind in ihren Entscheidungen proaktiv, aber auch risikobewusst und handeln mit Augenmaß

Ambitionen und Bera-tungs-grenzen

• Keine außerordentlichen Persönlichkeitseinflüsse sind zu erwarten und für den Berater einzukal-kulieren

• Mehr Planung und Beratung für den „Eventual-fall“ als Szenario

• Keine Beratungsprobleme bei intakter Beziehung

Vermögensportfolio – Musterlösung

Jahr: Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

A. LiquiditätEinnahmen 48691 54630

./. Ausga-ben

52340 52340

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Saldo =

Sparrate−3649 2290

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Anhang 329

Jahr: Vor-jahr

Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Jahr n = 10

B. Geldver-mögen

Spareinla-gen

20000 50000 52000

Renten/Pfandbr.

90000 150000 153000

Aktien/Fonds

200000 105000 111000

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 310000 305000 316000

C. KLV-Rück-kaufswert

160000 0 0

D. Immobilien 250000 250000 250000E. Gesamtver-

mögen720000 555000 566000

F. SchuldenBaukredite 0 0 0Sonstige

Darlehen0 0 0

▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁ ▁▁▁Summe 0 0 0

G. Eigenkapi-tal

720000 555000 566000

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331© Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2019 H. Wienkamp, Anreiz, Risiko, Ruin – Finanzpsychologie für jedermann!, https://doi.org/10.1007/978-3-662-58273-2

Sachverzeichnis

AAffektheuristik 56Aktienauswahl 204

auf eigene Faust 204Kriterien 206

Altersvorsorge, private 166, 175

Ambiguität 184Analcharakter 97Analfixation 98Analneurose 95Angst 25, 73, 74, 98, 123Anlageberatung 128Anlagekonzept 162Anleihen 211Anreizmotivation 125, 134, 237

hohe 239niedrige 240

Arbitragegeschäfte 33Arbitrageure 33, 118Ausfallrisiko 184

BBaisse 37, 69, 157Baissier 118Behavioral Approach System

(BAS) 127, 236Behavioral Finance 49, 229Behavioral Inhibition System

(BIS) 127, 236Bereicherungsmotivation 142Big 5 107, 129Börsenkurse 22, 45, 52, 207

Berechnung 19Entstehung 30

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332 Sachverzeichnis

CCall-Option 36Capital Asset Pricing Model

(CAPM) 21Case Studies 169, 250Chartanalyse 46Charttechnik 46Chasing 36, 82Cost Averaging 157Credit Default Swaps (CDS)

21

DDark Pools 40Day Trader 116Deflation 211Depression 212direct trading 203Diversifikation 41Dopamin 65, 122Dotcom-Welle 213

EEgoismus 68, 125, 149, 230,

231, 237Eigeninteresse 63, 230Eigennutz 79Einlagensicherung 4emotionale Stabilität 130emotionales Gedächtnis 65Emotionen 64Extraversion 130

FFinanciers 113Finanzakrobaten 113, 134Finanzanalyse 174, 179Finanzberater 5, 191Finanzberatung 153, 203

Ablauf 193personenorientierte 247Qualitätskriterien 181, 196Vorbereitung 192

Finanz-Coaches 182Finanzgeschäfte 5Finanzierungsinstrumente 20Finanzkrisen 17, 212

Jahr 2008 21, 42, 85Finanzmanagement 171Finanzmärkte 209

börsennotierte 209nicht-börsennotierte 209

Finanznavigator 169, 179, 192, 246

Finanzökonomie 16Kritik 24moderne 226neoklassische 224

Finanzpersönlichkeit 105Finanzplanung 179Finanzspekulationen 16, 64Finanztypen 155

sozioökonomische 163Finanzverbraucher 2, 5Finanzverhalten privater

Haushalte 164Finanzwetten 21, 224

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Sachverzeichnis 333

Finanzwissenschaftler 4Flash Trading 38Fonds 203Fortrunning 38Fraktale 215Framing-Effekte 55Fundamentalanalyse 112Furcht 80

Ggambler’s fallacy 123Garantieprodukte 55Geiz 98, 242Geld 89

und Psychoanalyse 96, 233Geldidentitäten 92Geldillusion 212Geldneurosen 95Geldtypen, neurotische 101Gewissenhaftigkeit 130Gier 25, 71, 80, 113, 123,

125, 225, 231Glücksspiel 21, 122, 151,

184, 234Gold 211grauer Kapitalmarkt 142Größenwahn 113

HHändler 118Haushaltsbuch 171Hausse 80, 118, 214Haussier 117Hedgefonds 36, 205, 225Hedging 21

hedonistische Verzerrungen 54Herdentrieb 83Heuristiken 51HEXACO 107Hochfrequenzhandel 38, 226Hoffnung 73homo oeconomicus 18, 91

IIgnoranz 84Immobilien 175, 211Immobilienfinanzierung 187Inflation 211Insider-Handel 225Internetportale 5Investoren 112

defensive 160unerfahrene 142vs. Spekulanten 112

ipsatives Verfahren 101irrational exuberance 22Irrtumswahrscheinlichkeit 185

JJunk Bonds 35, 119

KKapitalanlagebetrug 142Kapitallebensversicherung

(KLV) 174Kapitalmarkttheorie, moderne

18, 19Alternativen 45Kritik 19, 24

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334 Sachverzeichnis

Kategoriensysteme 172Kavaliersdelikte 144Konjunkturphasen 210Kontrolldefizite 58Kontrollillusion 57, 244Kontrollkonflikt 58Kontrollverlust 58Kredite 35, 38, 90, 172

Umschuldung 256Kreditgewährung 20Kurs-Gewinn-Verhältnis

(KGV) 113

LLeerverkauf 33Leverage-Effekt 225Liquidität 213, 225Liquiditätssteuerung 32Liquiditätsversorgung 32Livermore, Jesse 26, 66, 73Long-Short-Strategie 36, 71,

205Lust 98Luxus 94, 253

MMachiavellismus 125Magisches Dreieck 158, 245Mandelbrot-Menge 215Markteffizienz 25, 52Median-Splitting 148Mergers & Acquisitions

(M&A) 34, 113Risikoszenario 126

Merkantilismus 91

Merkmalsdimensionen 106Merkmalsprofil 107Merkmalsskalen 147Merkmalsvariablen 108Milken, Michael 119Mini-Jobber 175Modell der Bounded

Rationality 50Modell der Extension 144Modell der Reflexivität 46money games 94Money Handling 93

NNeid 123Nervenkitzel 123Nicht-Sparer 166, 172

OOffenheit 130Online-Banking 202Online-Broker 202Optimierungsverhalten 151OTC-Märkte 32

Ppersönlichkeitsdiagnostische

Erhebungsverfahren 124, 128

Persönlichkeitsmatrix 154, 243Persönlichkeitsmerkmale 106,

124Persönlichkeitsmodell der

RST 127

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Sachverzeichnis 335

Persönlichkeitstypen 106, 234, 243

problematische 101Portfolio 195procrastination 188Profitstreben 71Prospekt-Theorie 72, 232Prosperität 211Psychoanalyse 95Put-Option 37

Rrandom walk 25, 224Random-Walk-Theorie 45Rationalität

begrenzte 50reflexive 50

Rationalitätsprinzip 91Reinforcement Sensitivity

Theory (RST) 127, 236Reiz-Reaktions-Muster 54Rentabilität 183Rentenpapiere 211Reputation 135Reue 82Reversal-Strategie 205Reward Pyramid 158, 245Rey, Werner K. 114Rezession 211Riester-Produkte 55, 162, 175Risiko 16Risikoaffinität 188Risikoaversion 187, 232, 241Risikobegriff 183Risikobereitschaft 125, 186Risikobewusstsein 189Risikoeinstellung 185

Risikoereignisse 184Risikoforschung 184Risikokalkulierbarkeit 21Risikokapital 35Risikolust 94, 240Risikoneigung 134, 237

geringe 239hohe 239

Risikoprofiling 183, 192, 235, 247

Risikostreuung 41Risikotoleranz 125, 186Risikoverhalten 186

SSchuldgefühle 98Selbstbild 110Selbstinteresse 54Selbstmitleid 82self denier 241Sensation Seeking 107, 125,

148, 149, 186sentimental journey 3Short Squeeze 37Signalfunktion 81soziale Nachahmung 83Sozialverträglichkeit 131Sparen 90, 93, 94Sparrate 160Sparverträge 211Speed Trading 38Spekulanten 112, 116, 241

impulsive 121phlegmatische 121

Spekulation 31, 33, 227Spekulationsblasen 83, 84Spekulationsgeschäfte 21

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336 Sachverzeichnis

Spieler 41, 65, 69, 94, 114, 117, 122

pathologische 100, 241vs. Nicht-Spieler 94

Spielerinstinkt 80Spielsucht 123Spieltrieb 122Stärken-Schwächen-Profil 110Stop-Loss-Kurse 36, 157Sublimierung 97Subprime-Kredite 213Subprime-Krise 84, 205, 214Sudden Death 84Survivorship Bias 117System 1 54, 56, 67, 231System 2 54, 67, 231

TTakeover 34

UUm-zu-Handlung 74, 239Unrechtsbewusstsein 144

VValue at Risk 24Verbraucherberatung 5Verhaltensweisen,

wirtschaftliche 109Verluste 4Vermögensbilanz 172Vermögensbildung 90Volatilität 21, 24, 184Vorteilsdenken 91

WWahrscheinlichkeitslehre 214Wall-Street-Poker 41, 69Wetten 68, 123Wishful Thinking 66

ZZufallsabweichungen 25Zusatzrisiko 23zweifaktorielle

Varianzanalyse 149