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2/2020 Das Magazin der Familienorientierten Nachsorge Stiftungsvorstand Sonja Faber-Schrecklein: „Nicht lang schwätze, mache! – Kranke Kinder brauchen unsere Hilfe sofort“ Jahre Onlinepetition sammelt Unterschriften gegen Waldkampfübungen und Panzerfäuste: STANDORTÜBUNGSPLATZ DER BUNDESWEHR BEDROHT TANNHEIM IN DER EXISTENZ

„Nicht lang schwätze, - Deutsche Kinderkrebsnachsorge€¦ · Dort fahren Panzerfahrzeuge mitten durch ein Natur-schutzgebiet von europäischem Rang und üben Soldaten den Umgang

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Page 1: „Nicht lang schwätze, - Deutsche Kinderkrebsnachsorge€¦ · Dort fahren Panzerfahrzeuge mitten durch ein Natur-schutzgebiet von europäischem Rang und üben Soldaten den Umgang

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Das Magazin der Familienorientierten Nachsorge

Jahre

Stiftungsvorstand Sonja Faber-Schrecklein:

„Nicht lang schwätze, mache! – Kranke Kinder brauchen unsere Hilfe sofort“

JahreJahre

Onlinepetition sammelt Unterschriften gegen Waldkampfübungen und Panzerfäuste:

STANDORTÜBUNGSPLATZ DER BUNDESWEHR BEDROHT TANNHEIM IN DER EXISTENZ

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2 | Dankeschön Inhalt/Impressum

Inhalt

03 Zum Geleit

04 Magazin 06 Standortübungsplatz der Bundeswehr

bedroht Nachsorgeklinik Tannheim in ihrer Existenz » Onlinepetition gegen Waldkampfübungen und Panzerfäuste – Protestbrief an Verteidigungsminis-terin Kramp- Karrenbauer

12 Wie wir helfen – Jahresbericht 2019

13 Stiftungsrat bewilligt 300.000 Euro für Nachsorgeklinik Tannheim

» Deutsche Kinderkrebsnachsorge und viele Spender einmal mehr die Helfer in der Corona-Not

14 „Nicht lang schwätze, mache! – Kranke Kinder brauchen unsere Hilfe sofort“

» SWR-Moderatorin und Stiftungsvorstand der Deutschen Kinderkrebsnachsorge Sonja Faber-Schrecklein ist zusammen mit Ehemann Klaus-Jochen Faber vielfach für die Familienorientierte Nachsorge aktiv

18 Wir sagen „Dankeschön“ – Spendenspiegel

24 Hilfe für Reittherapie und Streichelzoo

» Der Förderverein der Deutschen Kinderkrebsnachsorge e.V.

ImpressumDEUTSCHE KINDERKREBSNACHSORGE – Stiftung für das chronisch kranke KindGemeindewaldstraße 7578052 Villingen-Schwenningen(Ortsteil Tannheim)

Redaktion: Wilfried DoldBildnachweis: Wilfried Dold: 1, 7, 9, 13, 14, 15 ob. li. + ob. re., 16, 17, 19, 21 M., 24; SWR-Fernsehen 11 u., michaelsetz.com S. 20 u. Alle weiteren Fotos: Deutsche Kinderkrebsnachsorge

Gesamtrealisation: dold.media, VöhrenbachDruck: Mueller Offset Druck GmbH, VS-Villingen

Telefon: 07705 / 920 182 Telefax: 07705 / 920 [email protected]

Nachsorgeklinik Tannheim

Standortübungsplatz521 Hektar

06 14

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Dankeschön | 3

Zum Geleit

Roland Wehrle, Stiftungsvorstand

Liebe Freunde der Deutschen Kinderkrebsnachsorge,

dank der vorbildlichen Haltung unserer Patienten und Mitarbeiter – der geradezu überwältigenden Anteilnah-

me so vieler Spender – glückt es uns gemeinsam, die Nachsorgeklinik Tannheim im 23. Jahr ihres Bestehens

durch die schwerste Zeit ihrer Geschichte zu steuern. Wir stellen uns damit einer immens herausfordernden

Aufgabe: Corona verlangt allen unglaublich viel ab und die Pandemie wird für unseren Alltag in Tannheim noch

auf Monate hinaus bestimmend bleiben. Als unsichtbarer Feind, der Leben bedroht und genau das erschwert,

was die Nachsorgeklinik und unser aller Zusammenleben ausmacht: Begegnung, Austausch, Nähe – Herzlich-

keit und Zuwendung.

Corona raubt den Menschen aufgrund der bekannten Umstände kostbare Freiheiten, die für uns im Kriegs-

fall die Bundeswehr verteidigen würde: als Garant für den Fortbestand unserer Demokratie. Doch ausgerech-

net Pläne der Bundeswehr sind es, die die Nachsorgeklinik Tannheim nun in ihrem Bestand gefährden. Wie Sie

ab Seite 6 lesen können, soll in nur drei Kilometer Entfernung zu Tannheim ein ca. 740 Fußballfelder großer

Standortübungsplatz des Jägerbataillons 292 entstehen! Dort fahren Panzerfahrzeuge mitten durch ein Natur-

schutzgebiet von europäischem Rang und üben Soldaten den Umgang mit Handgranaten und anderen Kriegs-

waffen – selbst 50 Nachtübungen jährlich sind vorgesehen. Für Tannheim ist das eine Herausforderung, die

die Klinik allein nicht zu bewältigen vermag. Ohne die Unterstützung namhafter Politiker und der Bevölkerung,

sind die im Grundsatz bereits genehmigten Pläne nicht zu stoppen! Unterschreiben deshalb bitte auch Sie

unsere Petition bei openpetition.de! Und bitten Sie außerdem Landtags- und Bundestagsabgeordnete in ihrem

Umfeld um Unterstützung, machen Sie die Politik auf unsere besondere Problematik aufmerksam: Die Gefähr-

dung einer sprichwörtlichen Insel im Meer der Sorgen für so viele Menschen, denn mehr als 18.000 Patienten

konnte unsere Nachsorgeklinik bereits behandeln!

Am Werden und der weiteren Entwicklung von Tannheim und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge hat

auch Sonja Faber-Schrecklein großen Anteil. Als Redakteurin der Abendschau und bekannteste Fernsehmode-

ratorin in Baden-Württemberg entschloss sie sich vor über 20 Jahren dazu, zusammen mit mir die Spitze der

Deutschen Kinderkrebsnachsorge zu bilden, als Stiftungsvorstand zu fungieren. Für unsere Stiftung ist das

Wirken von Sonja Faber-Schrecklein ein besonderer Glücksfall: unermüdlich setzt sie sich für die Belange der

Kinderkrebsnachsorge ein, wie Sie ab Seite 14 lesen können. Es ist mir ein besonderes Anliegen, meiner lie-

ben Kollegin im Stiftungsvorstand ein „herzliches Dankeschön“ zu sagen. Für ungeheure Tatkraft und uner-

müdlichen Einsatz im Dienst der Familienorientierten Nachsorge!

Der besondere Geist der Nachsorgeklinik Tannheim hilft schwer chronisch kranken Patienten und ihren

Familien dabei, nicht zu verzagen. Gerade jetzt benötigen krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Patienten

besonderen Zuspruch. Dass unsere Patienten in Pandemiezeiten nicht den Mut verlieren, daran haben die

Mitarbeiter der Nachsorgeklinik Tannheim und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge entscheidenden Anteil –

für ihr vorbildliches Engagement dankt Ihnen der Stiftungsvorstand besonders. Und einmal mehr danken wir

Ihnen, liebe Spenderinnen und Spender: Dankeschön für ihre unglaublich wertvolle Hilfe, für ihre großartigen

Beweise der Zuwendung!

herzlichst ihr

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MagazinMagazin4 | Dankeschön

Rosi Mittermaier-Neureuther, die ver-meintlich u nscheinbare Athletin von der Winkl moos alm sorgte für eines der größten Feste in der deutschen Olym-pia-Geschichte, als sie in Innsbruck 1976 zweimal Gold in Abfahrt und Slalom und einmal Silber im Riesentorlauf holte. Deutschland erlebte ein alpines Winter-märchen der Siebzigerjahre. Und Rosi Mittermaier hat zusammen mit ihrem Ehemann Christian Neureuther auch

einen Anteil am Werden der Nachsorge-klinik Tannheim, besuchte u.a. als Star-gast eine Benefizgala zum Bau von Tann-heim. Noch heute stellt sie ihren guten Namen in den Dienst unserer Stiftung, gehört zusammen mit ihrem Ehemann Christian Neureuther dem Kuratorium der Deutschen Kinderkrebsnachsorge an.

Vor diesem Hintergrund zählte auch die Deutsche Kinderkrebsnachsorge zu den Gratulanten aus Anlass ihres 70. Geburtstages am 5. August 2020. Denn das Engagement der über 40 Kura-toriumsmitglieder der Stiftung ist mit ein Garant dafür, dass die auch weiterhin dringend benötigten Spendengelder fließen.

70. Geburtstag gefeiert

„Gold-Rosi“ auchfür Tannheim aktiv

4 | Dankeschön

Rosi Mittermaier und Ehemann Christian Neu-reuther bei einer Benefizveranstaltung zum Bau der Nachsorgeklinik Tannheim in St. Georgen im Mai 1993. Links Tannheim-Initiator und Stiftungsvorstand Roland Wehrle.

2016 gewann Martin Strobel mit der Deut-

schen Nationalmannschaft neben Gold bei

den Europameisterschaften auch Olym-

piabronze in Rio de Janeiro. Nach Verlet-

zungen und wegen Corona-Spielausfällen

hat er im Frühjahr 2020 seine Karriere

beendet. Nun engagiert sich der erfolgrei-

che Handballspieler u. a. für die Belange

chronisch kranker Kinder und deren Fami-

lien. Unter dem Motto „Kämpferherz trifft

Handballprofi“ setzt er sich als Pate an

der Seite der schwer herzkranken Sarah

für unsere Stiftung ein.

Was tun Sie gerne, haben Sie eine Leidenschaft?Ich bin gerne in der Natur aktiv und lese sehr gerne.

Was macht Sie glücklich?Jeden Tag das Leben zu leben, wie ich es mir vorstelle und wünsche. Das bein-haltet auch meine Leidenschaft, mich ausleben zu können.

Welche drei Dinge dürfen in Ihrem Reise-gepäck nicht fehlen?Ein gutes Buch, ein Stift für Notizen und Laufschuhe.

Wo hat es Ihnen bisher am besten gefallen?Auf der Insel Hvar in Kroatien

Welchem Menschen möchten Sie einmal begegnen?Austauschen würde ich mich gerne ein-mal mit Fußballtrainer Jürgen Klopp.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen besonders?Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit

Was ist Ihre größte Stärke? Disziplin

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?Mit anderen zusammen eine Leiden-schaft zu teilen und als Teil einer Mann-schaft sich mit anderen zu messen und Erfolge zu erzielen.

Warum engagieren Sie sich für die Deutsche Kinderkrebsnachsorge?Ich bin selbst Vater von zwei Kindern. Und dass sie gesund sind, ist keine Selbstverständlichkeit. Als ich die Nachsorgeklinik in Tannheim besucht habe, hat mich das sehr berührt. Zum einen, wie die Kinder mit der Erkrankung umgehen und Kampfgeist zeigen, aber auch, welchen Einsatz das Personal ih-nen entgegenbringt. Dies würde ich mir auch für meine Kinder wünschen. Daher will ich versuchen, dafür zu sorgen, dass die Bedingungen aufrechterhalten und verbessert werden können.

Was denken Sie, ist die wichtigste Aufgabe der Stiftung?Den Kindern und Familien ein Umfeld zu schaffen, in dem diese optimale Bedingungen für eine Rehabilitation vorfinden. Und nach Außen tragen, wel-che Hilfen erforderlich sind, um diese Bedingungen zu gewährleisten – noch mehr finanzielle Unterstützung für die Stiftungsziele zu erhalten.

Nachgefragt | Martin Strobel

„Ich will Mut machen und helfen“

WIR MACHEN

DICH FERTIG!

Handball-Europameister Martin Strobel

Magazin

.

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Dankeschön | 5

Magazin

Magazin

Unter strengen Auflagen und nach negativem Corona-Test aller Teilnehmer konnte die Deutsche Kinderkrebsnachsorge auch 2020 das Inselhüpfen für Familien mit schwer chronisch kranken Kindern ermöglichen. Der Konstanzer Reiseveranstalter Inselhüpfen Rad urlaub ZeitReisen GmbH organisierte für schwer chronisch kranke Kinder, Jugendliche und ihre Familien diese Kreuzfahrt zum bereits zehnten Mal. Stiftungsvorstand und Tannheim- Geschäftsführer Roland Wehrle betreute als pädagogischer Begleiter die Erlebniskreuzfahrt vor Ort. Er freute sich im Namen der Familien, dass sie diese Kreuzfahrt trotz der Pandemie genießen durften und ihre alltäglichen Sorgen im Umgang mit der Krankheit für einige Tage zur Seite schieben konnten.

Lothar Hasl, Kommunikationschef und Unternehmens sprecher des Südwest-rund funks, wurde in das Kuratorium der Deutschen Kinderkrebsnachsorge beru-fen.

Lothar Hasl: „In unserer ach so schnelllebigen Konsumwelt gibt es beunruhigend viel Anlass, die Dinge nach ihrer Sinnhaftigkeit zu

hinterfragen. Freiheit heißt zu wissen, wie groß der Käfig ist. Das heißt, ohne Grenzen wird Freiheit sinnlos, und Wert-schätzung macht das Leben erst lebens-wert. Unsere Wertschätzung für Gesund-heit wächst oft erst mit der Erfahrung einer Krankheit, ganz egal, ob sie uns selbst oder gar unsere Kinder trifft. Ich kann mir wenig Sinnvolleres vorstellen, als den Be- und Getroffenen einer Kreb-serkrankung auf dem Weg der Nachsorge zur Seite zu stehen. Darum freue ich mich auf meine sinnstiftende Aufgabe im Kura-torium der Stiftung.“

Lothar Hasl berufen:

„Freue mich auf die sinnstiftende Aufgabe“

Das Unternehmen Beiersdorf, das die Pflegemarke NIVEA vertreibt, verschenk-te an die Nachsorgeklinik Tannheim zur Hochzeit der Corona-Pandemie 400ml NIVEA Creme-Dosen für die Pflege der Hände. Die Nachsorgeklinik konnte über

unsere Stiftung 180 Dosen in Empfang nehmen.

Die Begründung: „Im Rahmen unse-res globalen Hilfsprogramms verschen-ken wir von Beiersdorf fünf Millionen NIVEA Creme-Dosen weltweit an Klinik- und Pflegepersonal, dessen Haut durch das häufige Händewaschen und -desin-fizieren besonders strapaziert wird und einer Extra-Portion Pflege bedarf. Wir sagen ganz herzlich Dankeschön“!

Corona-Krise

NIVEA stellt Creme zur Verfügung

Beim Fest zum Weltkindertag der Nachsorgeklinik Tannheim am 21. September konnten die Geschäftsführer Thomas Müller (links) und Roland Wehrle (Mitte) mit Miriam Mack eine Botschafterin des Deutschen Kinderhilfswerk begrüßen. Sie ist zugleich die Ehefrau von Michael Mack, Sohn des Europa-Park-Gründers Roland Mack. Miriam Mack engagiert sich beim Kinderhilfswerk für den Kinder- und Jugendbeteiligungspreis Goldene Göre sowie für die Überwindung von Kinderarmut. Die Mutter von zwei Kindern hat 2018 ein Studium des Gesundheitsmanagements abgeschlossen und das be-triebliche Gesundheitswesen „Feel Good“ im Europa-Park eingeführt. Bislang gewährte der Europa-Park über 18.000 Tannheim-Patienten freien Eintritt und verschönerte mit Clowns, Artisten oder der Euromaus unzählige Events der Nachsorgeklinik und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge. Groß war weiter die Freude über eine Spende der Sparda-Bank Baden-Württemberg in Höhe von 20.000 Euro für die Corona-Testung der Klinik-Patienten. Über-reicht haben den Scheck Pressesprecher Andreas Küchle (zweiter v. links) und Elsa Rüs-Bobeck (dritte v. links). Sparda Bank und Europa-Park gehören seit Bestehen von Tannheim zu den Hauptsponsoren der Nachsorgeklinik, wie Tannheim-Initiator und Stiftungsvorstand Roland Wehrle betonte.

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6 | Dankeschön Standortübungsplatz bedroht Tannheim

STANDORTÜBUNGSPLATZ DER BUNDESWEHR BEDROHT NACHSORGEKLINIK TANNHEIM IN IHRER EXISTENZ

Das Übungsgelände ist auf „höchster Ebene“ bereits genehmigt Mit dem in seinen Grundzügen ohne Beteiligung der Öffentlichkeit bereits genehmigten Übungsplatz, soll der Standort Donaueschingen gestärkt wer-den, so die Bundeswehr im Juli des Jah-res vor dem Gemeinderat der Stadt Vil-lingen-Schwenningen. Ein Oberst machte klar: Zwar müsse noch eine Prüfung auf Umweltverträglichkeit, zum Artenschutz und eine Lärmprognose erfolgen, doch sei die Entscheidung auf höchster poli-tischer Ebene grundsätzlich getroffen. Es handele sich um eine Ausnahme, dass vorab die Öffentlichkeit informiert

werde. Bemerkenswert ist weiter: Der Standortübungsplatz würde mitten im Naturschutzgroßprojekt Baar liegen, das

die Bundesregierung mit sechs Millionen Euro gefördert hat.

Ein wenig Spekulation sei an dieser Stelle erlaubt: Die frühere Verteidigungs-ministerin Ursula von der Leyen hat den

Gerade drei Kilometer Luft -linie von der Nach sorge-klinik Tannheim entfernt, ist ein 740 Fuß ballfelder großer Standortübungsplatz der Bundeswehr geplant – und wohl auch bereits genehmigt.

Onlinepetition sammelt Unterschriften gegen Waldkampfübungen und Panzerfäuste – Protestbrief an Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer

„Kein Standortübungsplatz in Tannheim – kein Lärm, der unseren Gesundungsprozess behin-dert“. Die Patienten der Nachsorgeklinik stehen auf dem Bild rechts demonstrativ mit dem Rücken zum anvisierten Standortübungsplatz der Bundeswehr – das gesamte Waldgebiet im Hintergrund. Er befindet sich damit zugleich mit-ten im Naturschutzgroßprojekt „Baar“ und liegt gerade drei Kilometer von der Klinik entfernt.

Auf Corona-Finanzsorgen folgt ein Standortübungsplatz – der Nachsorgeklinik Tannheim bleibt derzeit nichts erspart! Gerade drei Kilometer von der Klinik entfernt sind Schießanlagen für Panzerfäuste, Granatpistolen und Handgranaten sowie Anlagen für Waldkampfübungen geplant. Etwa 740 Fußball-felder groß soll ein neuer Standortübungsplatz werden, der die unter enormen Mühen realisierte Einrichtung für krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Kinder massiv in ihrer Existenz bedroht. Und im Gegensatz zum SC Freiburg dürfte die Bundeswehr auf ihren „Fußballfeldern“ sogar nachts aktiv werden. Die Tannheim-Geschäftsführer Roland Wehrle und Thomas Müller, die Mitarbeiter und Patien-ten sind tief betroffen. „Ein Standortübungsplatz in der Nähe von Tannheim? Das ist der schiere Wahn-sinn!“ So denkt nicht nur die Klinik-Geschäftsführung, sondern ebenso die Bevölkerung im Großraum Villingen-Schwenningen mit Tannheim und Brigachtal. Die für den Heilungsprozess so wichtige Ruhe im Umfeld der Nachsorge klinik werde durch das Vorhaben zerstört, sind sich die Geschäftsführer mit über 18.500 Unterzeichnern einer Onlinepetition einig (Stand 24. September 2020). Ziel der Petition ist es, Verteidigungsministerin Kramp- Karrenbauer dazu zu bewegen, einen anderen Standort für den Übungsplatz durchzusetzen. Ihr liegt zudem ein Protestschreiben der Nachsorgeklinik Tannheim und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge vor. Besonders pikant: Von den Plänen der Bundeswehr hat die Nachsorge klinik im Juli des Jahres aus der Presse erfahren.

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8 | Dankeschön

wohl während ihrer Amtszeit auf den Weg gebrachte Standortübungsplatz even tuell sogar bereits begutachten können: Sie reiste im August 2018 als Ehrengast zum Donau eschinger Reitturnier und führte am Rand des Turniers Gespräche mit dem Haus Fürstenberg, dem CDU-Bundestags-abgeordneten Thorsten Frey und Donau-eschingens Oberbürgermeister Erik Pauly – über welche Themen ist nicht bekannt.

Verlegung des Jägerbataillons würde das Problem aus der Welt schaffenAuf dem 521 Hektar großen Areal im Wald am Ortsrand von Tannheim will das Jäger-bataillon 292 zwar nicht mit scharfer Munition üben, aber die Soldaten werden im Umgang mit Panzerfäusten, Granat-pistolen, Handgranaten und weiteren Waffen trainiert, die mit Übungsmunition geladen sind. Deren Lautstärke ist strittig: Die Bundeswehr sagt, sie „pufft“ – die Nachsorgeklinik Tannheim und ihre Patien ten befürchten: sie „knallt“!

Das Jägerbataillon 292 besteht ak -tu ell aus über 9oo Soldaten und be-

schäftigt 62 Zivilangestellte. Es ist der Deutsch- Französischen Brigade mit Standort Donaueschingen unterstellt und gliedert sich in eine Versorgungs- und Unterstützungskompanie, drei Jägerkompanien sowie eine Schwere Jägerkompanie. Letztere ist in Stetten am kalten Markt beheimatet. Dort üben die Soldaten bislang auf einem Gelände, das abseits liegt und von dem für die Bevöl-kerung keinerlei Störungen ausgehen. Vor diesem Hintergrund fragen sich nicht nur die Verantwortlichen in Tannheim, weshalb die Bundeswehr ihr Jäger ba-

tallion 292 nicht vollständig nach Stetten am Kalten Markt oder Meßstetten ver-legt? Und es stattdessen vorzieht, eine Kindernachsorgeklinik in ihrem Bestand zu gefährden, für die sich unzählige Men-schen über Jahrzehnte hinweg engagiert und über 50 Mio. Euro an Spendengel-dern zusammengetragen haben.

Die betroffenen Grundstückseigen-tümer sind neben Privatwaldbesitzern in der Hauptsache das Land Baden-Würt-temberg und die Fürsten zu Fürstenberg mit Sitz in Donaueschingen (ca. 180 Hek-tar). Ob das Gelände gekauft oder gemie-tet werden soll, ist noch unklar.

Bevölkerung entschieden gegen die Pläne Die Pläne der Bundeswehr rufen indes nicht nur die Patienten und Betreiber der Nachsorgeklinik Tannheim auf den Plan: Auch die Einwohner von Tannheim und der Gemeinde Brigachtal befürchten, dass sich das zu erwartende Übungs-geschehen im Weißwald nachteilig auf ihre Lebensqualität auswirkt. Der Stand-ortübungsplatz ist zudem ebenso der Bevölkerung von Villingen-Schwenningen

In Stetten am kalten Markt üben die Soldaten bislang auf einem Gelände, von dem für die Bevölkerung keinerlei Störungen ausgehen. Weshalb wird das Jägerbataillon 292 nicht einfach an diesen Standort verlegt?

Sage und schreibe 521 Hektar oder 740 Fußballfelder groß soll

der Standortübungsplatz der Bundeswehr bei Tannheim werden (siehe Satellitenbild links, Quelle: Google-Maps). Er beinhaltet u.a.:

Handgranatenwurfanlagen, Schieß-gerät Panzerfaust, Übungsfläche für „Unmanned Aircraft Systems“, Ausbildungsstrecke für Rad- und/oder Kettenfahrzeuge bis hin zum „Haus für Übungshandgranaten“.

Die Nachsorgeklinik Tannheim liegt gerade drei Kilometer Luftlinie entfernt. Angelegt ist das Gelände mitten in einem Naturschutzgebiet

(Foto rechts).

Nachsorgeklinik Tannheim

Standortübungsplatz521 Hektar

Standortübungsplatz bedroht Tannheim

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Dankeschön | 9

ein Dorn im Auge, stößt auch dort auf heftigen Widerstand. Der Gemeinderat von Villingen-Schwenningen lehnt das Vorhaben entschieden ab und beauftrag-te Oberbürgermeister Jürgen Roth damit, entsprechende Schritte zu unternehmen.

Engagierte OrtsvorsteherinDie Tannheimer Ortsvorsteherin Anja Keller machte bei der erwähnten Gemein-deratssitzung in Villingen ihrem Unmut mehr als deutlich Luft: „Es kann doch nicht sein, dass wir da nicht mitentschei-den dürfen. Für uns Tannheimer und die Nachsorgeklinik ist das Geballere vor der Haustür absolut nicht tragbar!“, zeigt sie sich bitter enttäuscht. Für Tannheim sei nicht nachvollziehbar, warum ein solcher Übungsplatz nah bei dicht besiedeltem Gebiet geplant ist. Mitten im Natur-schutzgroßprojekt Baar werde „der Wald zertrampelt“. Vor allem sei unzumutbar, dass der Genesungsprozess der Kinder in der Nachsorgeklinik Tannheim ausge-bremst werde.

Ein klares „Nein“ schallte der Bun-deswehr weiter bei einer Informations-

veranstaltung in Brigachtal entgegen: Der Übungsplatz treibe der Bevölkerung die Zornesröte ins Gesicht, hieß es im Verlauf einer turbulenten Informations-veranstaltung. Die Gemeinde vermisse jegliches Feingefühl, der Naturschutz werde hier mit Füßen getreten. Da nützte es auch nichts, dass die Vertreter der Bundeswehr betonten, der Übungs-platz werde nicht eingezäunt, sondern lediglich auf den jeweiligen Zufahrts-wegen beschrankt und nur an konkreten Übungstagen in größerem Umfang vor dem Betreten gesichert.

Handgranaten kontra NaturschutzNicht nur der zu erwartende Lärm und die Situation der Nachsorgeklinik Tannheim schreckt die Menschen im Großraum Tannheim/Brigachtal auf: Naturschüt-zer machen geltend, der vorgesehene Standortübungsplatz liege mitten im Naturschutzgroßprojekt „Baar“, in das der Bund sechs Millionen Euro investiert habe. Bei diesem Naturschutzgebiet handelt es sich um ein Vorhaben von europäischem Rang. Auch unter diesem Gesichtspunkt, so unterstreicht die GRÜNEN-Landtagsabgeordnete Martina Braun, sei das Vorhaben an diesem Standort nicht akzeptabel. „Das macht doch keinen Sinn“, äußerte sie ihre Bedenken und kündigte Widerstand an. Eine Anfrage an das Innenministerium des Landes Baden-Württemberg laufe bereits.

Brandbrief: „Medizinisch fragwürdig, auch ein Erholungsgebiet für Menschen“„Die Baar dient nicht nur als Rückzugs-gebiet für geschützte Arten und seltene Biotope und als Erholungsgebiet für

Für uns Tannheimer und die Nachsorgeklinik ist das Geballere vor der Haustüre absolut nicht tragbar! Es kann doch nicht sein, dass wir hier nicht mitentscheiden dürfen.Anja Keller, Ortsvorsteherin von Tannheim

„Unterstützen Sie uns!“

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10 | Dankeschön Standortübungsplatz bedroht Tannheim

Menschen, sondern leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, erklären die Bundestagsabgeordneten Rita Schwarze-lühr-Sutter und Dr. Johannes Fechner in einem Brandbrief an das Verteidigungs-ministerium. Sie fordern Bundesver-teidigungsministerin Annegret Kramp- Karrenbauer auf, dringend Alternativen zum Standortübungsplatz zu prüfen.

Die SPD-Abgeordneten kritisieren die Pläne der Bundeswehr als medizinisch fragwürdig und unsensibel. Man könne doch nicht krebs-, herz- und mukoviszi-dosekranke Kinder und Jugendliche in direkter Nachbarschaft zu kriegerischen Simulationen behandeln.

Die SPD-Abgeordneten fragen sich weiter, wie Familien, die auf tragische Weise durch eine chronische Krankheit ein Kind verloren haben, vor solch einer Rehabilitations-Kulisse dringend erfor-derlichen Trost und Geborgenheit erfah-ren sollen?

Tannheim gilt als eine „Insel im Meer der Sorgen“ – eine Insel, die Abgeschie-denheit und Stille braucht.

„Kranke Kinder zählen nicht“Einer der Hauptbetroffenen wäre die Nachsorgeklinik Tannheim. Tannheim-In-itiator Roland Wehrle: „Kranke Kinder und ihre leidgeprüften Familien zählen bei derlei Überlegungen einfach nicht.

Wir haben unter größten Anstrengungen zusammen mit so vielen Spendern über 50 Mio. Euro in Tannheim investiert. Und jetzt gefährdet dieser Übungsplatz all unsere Bemühungen – eine Katastro-phe!“

Tannheim habe sich bei seinen Pati-enten einen herausragenden Namen als Nachsorgeklinik für chronisch schwer kranke Kinder und deren Familien erar-beitet, das sei mit schießenden Solda-ten nicht zu vereinbaren, so die beiden Geschäftsführer Roland Wehrle und Thomas Müller im Gespräch mit dieser Zeitschrift. Die Geschäftsführer: „Uns haben Soldaten aus eigener Erfahrung berichtet, dass von derlei Übungsplätzen eine nicht unerhebliche Lärmbelästigung ausgeht. In diesem Zusammenhang wollen wir zudem auf die Reittherapie verweisen: Pferde verfügen über eine noch sensiblere Geräuschwahrnehmung als Menschen. Was, wenn die Tiere wäh-rend der Therapieeinheiten durch die Geräuschkulisse der Bundeswehrübun-gen erschreckt werden?“

Es ist medizinisch fragwürdig und vor allem unsensibel, dass krebs-, herz- und muskovizidosekranke Kinder und Jugendliche in direkter Nachbarschaft zu kriegerischen Simulationen behandelt werden sollen. Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Johannes FechnerBundestagsabgeordnete der SPD

„Ein Ort, wo Kinder sich erholen – kein Platz für Panzerfäuste und Pistolen.“ Mit großformatigen Plakaten demonstrieren die Nachsorgeklinik Tannheim und ihre Patienten gegen den Standortübungsplatz der Bundeswehr. Vor laufenden Fernsehkameras äußerte Tannheim-Geschäftsführer Thomas Müller erneut sein Unverständnis und betonte den Unmut der Nachsorgeklinik über diese Pläne: „Das wäre für unsere Arbeit eine absolute Katastrophe“. Demonstrativ formierten sich die Patienten vor dem Großplakat. Und auch Jürgen Roth, Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen und Tannheims Ortsvorsteherin Anja Keller wiederholten vor der Landespresse ihre scharfe Kritik.

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Dankeschön | 11„Unterstützen Sie uns!“

„Bedenken werden teils verniedlicht“Die Tannheim-Geschäftsführer stört an der gegenwärtigen Debatte, dass die Befürchtungen der Nachsorgeklinik teils bereits verniedlicht werden. Dabei kämp-fe die Nachsorgeklinik für krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Kinder um die Qualität ihrer Arbeit im Rahmen der Familienorientierten Nachsorge und kei-nesfalls gegen die Bundeswehr. Thomas Müller und Roland Wehrle: „In Tannheim hat niemand etwas gegen die Bundes-wehr einzuwenden, sie ist für unsere Demokratie von besonderer Bedeutung.“

Gleich nach Bekanntwerden der Pläne wandte sich Tannheim-Initiator und Stif-

tungsvorstand Roland Wehrle in einem Brief an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer. In dem Schreiben zeigt er die Nöte der Nachsorgeklinik mit dieser Entscheidung im Detail auf. Ein weiterer Brief ging an Baden-Würt-tembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (siehe Zitat oben).

Weiter sensibilisiert für dieses Thema wurde die Verteidigungsministerin durch den CDU-Bundestagsabgeordneten und früheren Donaueschinger Oberbür-germeister Thorsten Frey. Er besuchte Kramp-Karrenbauer im Verteidigungsmi-nisterium und plädierte dafür, die Pläne zum Standortübungsplatz möglichst

klein zu halten. Es gehöre auch zum Prozess, dass die Bundeswehr glaubhaft darlege, wie oft und in welchem Umfang dort überhaupt geübt werden solle.

Die Ministerin sicherte für den wei-teren Ablauf eine enge Abstimmung und ein transparentes Verfahren zu. In die Machbarkeitsstudie solle die Position der Kommunen einbezogen werden.

„Bundeswehr muss Pläne aufgeben“„Viele Menschen haben dieses Haus gebaut“, steht auf dem Grundstein der Nachsorgeklinik geschrieben. Und all diese Menschen setzen in diesen Corona-Zeiten darauf, dass Tannheim auch in Zukunft ungestört seine wertvolle Arbeit im Sinne der Familienorientierten Nachsorge und der bis heute 18.000 behandelten Patienten fortsetzen kann. „Die Bundeswehr muss ihre Pläne aufge-ben“, ist sich die Bevölkerung im Groß-raum Villingen-Schwenningen/Brigachtal im Schulterschluss mit der Nachsorge-klinik Tannheim einig.

Onlinepetition.de: Unterstützen Sie uns!Die eingangs erwähnte Online-Petition finden die Leser bei openpetition.de unter dem Stichwort „Tannheim“. „Jede Stimme zählt – unterstützen Sie uns!“, bittet die Tannheim-Geschäftsführung. Die Resonanz wird größer und größer: Auch die Sparda-Bank Baden-Württem-berg hat ihre 190.000 Kunden dazu auf-gerufen, gegen den Standortübungsplatz zu stimmen, freuen sich Thomas Müller und Roland Wehrle. Umso mehr Gegner sichtbar werden, umso größer wird der Druck auf die Politik, diese Entscheidung zu überdenken, sind sie überzeugt. Ihre große Bitte an alle Freunde der Nachsor-geklinik: „Helfen Sie Tannheim!“

Janina, Mutter eines herzkranken Kindes, komponierte für Tannheim den Protestsong „Herzprob-lem“. Er war bereits in einem redaktionellen Beitrag für die Abendschau des SWR-Fern sehens zu hören und sehen (Bild).

Die Nachsorgeklinik Tannheim konnte nur durch die große Solidarität der Menschen in Baden-Württemberg entstehen, die mit mehr als 50 Mio. Euro Spenden mitgeholfen haben, diese Einrichtung zu bauen, zu erhalten un d s elbst über die schwierige Corona-Pandemie zu bringen. Entscheidend mitgeholfen haben der SWR mit der Weihnachts aktion,

aus der die Herzenssache hervorging und die Patenschaft mit dem VfB Stuttgart, die bis heute besteht. Auch das Land Baden-Württemberg unterstützte uns seinerzeit mit 3 Mio. DM. Schön ist, dass die örtliche Abgeordnete der Grünen,

Martina Braun, sich sehr aktiv einsetzt und mithilft, das Projekt zu verhindern. Für mehr als 18.000 Patienten konnten wir eine Oase der Erholung schaffen und müssen nun erleben, dass unsere Arbeit unterlaufen wird.

Tannheim-Initiator Roland Wehrle in einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann

„Herzproblem“ – Beim virtuellen Chor kann jeder mitsingen„Herzproblem“ ist der musikalische Einspruch gegen den Standortübungs-platz der Bundeswehr vor den Türen der Nachsorgeklinik Tannheim. Den Song hat Janina, die Mutter eines herzkran-ken Kindes, im August während der Familienreha in Tannheim komponiert. Das Lied war bereits in einem redakti-onellen Beitrag des SWR-Fernsehens für die Abendschau zu hören und unter

Herzproblem.info ist sozusagen jedem gleichfalls ein „musikalischer Ein-spruch“ möglich: Via Internet kann man Mitglied eines virtuellen Chores werden, den Refrain des Lieder begleiten und seine Gesangseinlage mit dem Handy mitfilmen. Anschließend kann man den Beitrag auf die Internetseite hochladen, wo er zu hören und zu sehen ist.

Alles was es dazu braucht, inklu-sive einer gut verständlichen Anleitung, findet sich auf Herzproblem.info

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12 | Dankeschön Jahresbericht 2019

Wie wir helfen Jahresbericht 2019DEUTSCHE KINDERKREBSNACHSORGE – Stiftung für das chronisch kranke Kind

Spenden, Bußgelder und freiwillige Zuwendungen 1.806.165 €

Sonstige Einnahmen 33.452 €

insgesamt 1.839.617 €

Einnahmen

Ausgaben

Mittelüberschuss insgesamt im Jahr 2016 182.671 €Mittelüberschuss 577.161 €

Die Deutsche Kinderkrebsnachsorge fungierte 2019 einmal mehr als Rückgrat der Familien orientierten Nachsorge in Deutschland, besonders der Nachsorge klinik Tannheim. Diese Klinik ist durch die Initiative unserer Stiftung entstanden, die Kinderkrebsnachsorge sichert das

dort praktizierte Behandlungskonzept finanziell ab. An Einrichtungen der Familienorientierten Nachsor-ge ist 2019 ein Zuschuss in Höhe von insgesamt ca. 640.000 Euro geflossen. Nahezu 36.000 Euro

schüttete unser Hilfsfonds nach vorheriger Prüfung der Sachlage als Individualhilfe an Patientenfamilien aus. Ermöglicht haben all diese Hilfen eine Vielzahl von Spenden, Bußgeldeinnahmen und freiwillige

Zuwendungen, für die wir ein herzliches Dankeschön sagen.

Zuschüsse Nachsorgeklinik Tannheim gGmbH 239.442 €

davon für verwaiste Familien 90.000 €

Zuschüsse Kinderkrebsnachsorgeklinik Berlin-Brandenburg gGmbH* 400.000 €

Individualhilfe für Patientenfamilien (Hilfsfonds) 35.741 €

Aktionen für Patientenfamilien ¹ 62.091 €

Mietausgaben für Ferienappartements Patientenfamilien 65.052 €

Sozialrechtsberatung Patientenfamilien ² 7.740 €

Nachsorge- und Anerkennungspreis der Deutschen Kinderkrebsnachsorge ³ 15.000 €

Aufwendungen im Zusammenhang mit Zuwendungen 2.023 €

Personal-, Betreuungs- und Verwaltungsaufwand 217.673 €

Sachausgaben 236.112 €

insgesamt 1.280.876 €

Tages- und Festgeldzinsen 52 €

Wertpapiererträge aus Erbschaften 18.368 €

insgesamt 18.420 €

Einnahmen aus dem Finanzbereich

1 Kunsttherapie, Inselhüpfen, Bundesverband Herzkranker Kinder, Uni Freiburg, Nephro Freizeit, Groko Haus.2 Angebot für Familien während der Reha-Maßnahme bei Fragen im Bereich Recht. 3 2019 verlieh die Kinderkrebsnachsorge den Nachsorgepreis an das Deutsche Krebsregister. Zum ersten Mal verlieh die Deutsche Kinderkrebsnachsorge einen Anerkennungspreis an den Verein Anna e.V. Der Verein kümmert sich um Familien mit einem an Krebs erkrankten Kind sowie deren Geschwisterkinder.

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Dankeschön | 13Stiftungsrat der Deutschen Kinderkrebsnachsorge

Deutsche Kinderkrebsnachsorge und viele Spender einmal mehr die Helfer in der Corona-Not

Stiftungsrat bewilligt 300.000 Euro für Nachsorgeklinik Tannheim Die Stiftung Deutsche Kinderkrebsnachsorge hat der Nachsorgeklinik Tannheim mit einer Zuwendung in Höhe von 300.000 Euro einmal mehr maßgebliche Unterstützung zukommen lassen. Diese dringende Hilfe im Zuge der zeitweisen Klinik-Schließung wegen Corona war vor allem auch dank der Spendenaktion „Gemeinsam für Tannheim“ möglich. „Wir wollen Tannheim unverletzlich machen“, unterstrich Landrat a. D. Kurt Widmaier, der als Vorsitzender des Stiftungsrates fungiert. Aufgrund von Corona wird die Klinik derzeit nur zu 90 Prozent belegt, wie Geschäftsführer Roland Wehrle berichtete.

Die Deutsche Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind fungiert seit Anbeginn als Rückgrat der Nachsorgeklinik Tannheim. Das machte im Rahmen einer Stiftungsratssitzung im August des Jahres einmal mehr Vorstand Roland Wehrle deutlich. „Nur dank der Stiftung war es möglich, diese Klinik zu verwirklichen und am Leben zu erhalten“, betonte er. Einer Stiftung, die im Schat-ten der Corona-Pandemie in diesem Jahr zugleich ihr bereits 30-jähriges Bestehen feiert.

In Tannheim soll dringend benötigtes Kinderhaus entstehenGeld stellt die Stiftung ebenso für den Bau eines Kinderhauses bereit. Der Baubeginn des auf ca. 2,0 Mio. Euro geschätzten Vorhabens ist für das Früh-jahr 2021 vorgesehen. „Das Kinderhaus ist dringend notwendig“, unterstrich Vor-sitzender Kurt Widmaier. Es entspreche bei der Kinderbetreuung im Kindergarten und Hort der Klinik vieles nicht mehr den Anforderungen. Deshalb habe die Stiftung erste Rücklagen in Höhe von 500 .000 Euro gebildet.

Stiftung sucht deutschlandweit nach einer weiteren NachsorgeklinikRoland Wehrle informierte im Rahmen der Stiftungsratssitzung in Tannheim, dass man derzeit bundesweit nach einer wei-teren Klinik Ausschau halte, die das Kon-zept der Familienorientierten Nachsorge gleichfalls umsetzen könne. Das Projekt

in Berlin-Brandenburg sei bekanntlich leider gescheitert, der Patientenstau jedoch bestehe weiter – mit Wartezeiten von bis zu einem Jahr. Dass die Kinder-krebsnachsorge dazu die Nachsorgeklinik in Tannheim erweitere, sei keine Option. Tannheim müsse ein überschaubarer Ort der Begegnung bleiben, nur so könne die Qualität der Behandlung garantiert wer-den, erläuterte der Stiftungsvorstand.

Förderverein darf „riesig stolz“ seinGünther Przyklenk, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates und Vor-sitzender des Fördervereins der Kinder-krebsnachsorge zeigte sich im Rahmen einer Information „riesig stolz“ auf die Arbeit, die im Förderverein geleistet wird,

was ihm durch den Stiftungsrat mit einem herzlichen Dankeschön für das tolle Engagement gerne bestätigt wurde. „Wir sind kurz vor dem tausendsten Mitglied“, freute er sich weiter. Derzeit zähle der Förderverein 941 Mitglieder. Besonders fokussiert ist der Verein auf die Reitthera-pie (s. Rückseite des „Dankeschön“).

Neuigkeiten gibt es auch zum Kurato-rium der Stiftung: In der Sitzung in Tann-heim wurden Michael Antwerpes, Werner Fuchs, Klaus Weigelt und Harald Wohl-fahrt für weitere fünf Jahre in das Kurato-rium gewählt. Neu im Amt ist Lothar Hasl, Kommunikationschef des Südwestrund-funks, der aufgrund seiner zahlreichen Kontakte in Zukunft sicherlich hilfreich sein wird (siehe dazu auch die Seite 5 in diesem „Dankeschön“).

Der Stiftungsrat der Deutschen Kinderkrebsnachsorge, v. links: die Stiftungsvorstände Roland Wehrle und Sonja Faber-Schrecklein, Stiftungsratsvorsitzender Landrat a. D. Kurt Widmaier sowie die Stiftungsräte Hubert Wicker, Sabine Reiser, Andrea Willmann und Günther Przyklenk.

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14 | Dankeschön

SWR-Moderatorin und Stiftungsvorstand der Deutschen Kinderkrebsnachsorge Sonja Faber-Schrecklein ist zusammen mit Ehemann Klaus-Jochen Faber vielfach für die Familienorientierte Nachsorge aktiv

„Nicht lang schwätze, mache! – Kranke Kinder brauchen unsere Hilfe sofort“

Netzwerken im „Ländle“An den meisten Tagen des Jahres im Länd-le unterwegs, kommt das Gespräch mit Sonja Faber-Schrecklein und Ehemann Klaus-Jochen Faber über ihr Engagement für die Deutsche Kinderkrebsnachsorge im August 2020 unter Corona-Vorzeichen auf der Reichenau zustande. Was über Jahrzehnte hinweg selbstverständlich war, ist diesen Sommer eine freudig aufge-nommene Besonderheit: Endlich kann der SWR wieder vor Ort drehen, in Kürze strahlt die „Landesschau mobil“ neue Bei träge über die Bodensee-Insel aus.

Das bei den Zuschauern beliebte For-mat ging vor bald 30 Jahren auf Sendung – Sonja Faber-Schrecklein ist seit der ersten Ausgabe an dabei. Mit großer Freude, wie sie unterstreicht: „Wir sind jede Woche in einer anderen Ecke von Ba den-Württem-berg unterwegs. Auf der Suche nach be-sonderen Geschichten und interessanten Menschen, die sie uns erzählen“, be-schreibt sie ihren Alltag.

Ob bei Reportagen über Städte, mar-kante Plätze und Bräuche in Baden-Würt-

Sonja Faber- Schrecklein und Klaus-Jochen Faber. Die bekannte SWR-Moderatorin wirkt seit über 20 Jah-ren an der Seite von Roland Wehrle als Vor-stand der Deutschen Kinderkrebsnachsor-ge. Ihr Mann Klaus-Jo-chen Faber engagiert sich im Förderverein der Kinderkrebs-nachsorge.

Es sind Kinder wie die schwer chronisch kranke Jana: Ihre fragenden Blicke, ihr Bangen, ihre Zuversicht, dass vielleicht doch noch alles anders wird – und ihr Lachen, wenn sie auf dem Rücken von Pferden sitzen oder die Tiere liebkosen. Augenblicke, die Sonja Faber-Schrecklein zutiefst berühren. Rund um die Uhr intensivmedizinisch betreut, gibt es für die an einem Gendefekt leidende sechsjährige Jana wenig Hoffnung auf ein gesundes Leben. Die Reittherapie der Nachsorgeklinik Tannheim aber schenkt dem Mädchen kostbare Glücksmomente. Zusammen mit ihrem im Förderverein der Kinderkrebsnach-sorge engagierten Ehemann Klaus-Jochen Faber sorgte die SWR-Moderatorin dafür, dass Jana dank eines Spenders nicht nur in Tannheim, sondern auch daheim im Schwäbischen in den Genuss der Reittherapie kommt. „Das sind die besonderen Momente in meinem Amt als Vorstand der Deutschen Kinderkrebsnachsorge“, strahlt Sonja Faber- Schrecklein. Das Ehepaar konnte Jana damit eine fürwahr riesige Freude machen. Getreu dem Motto: „Nicht lang schwätze – mache“. Schwer chronisch kranke Kinder und ihre Familien brauchen unsere Hilfe sofort!

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Dankeschön | 15„Nicht lang schwätze, mache!“

temberg, der Live-Übertragung von Groß-veranstaltungen wie Narrentreffen oder spon tan „auf der Gass“: Überall lernt die sympathische Moderatorin neue Menschen kennen und netzwerkt „ganz nebenbei“ für die Stiftung Deutsche Kinderkrebs nach-sorge und die Nachsorgeklinik Tannheim.

Diese Kontakte waren und sind die Grundlage für unzählige Tannheim-Spen-den sowie eigene Tannheim-Aktivitäten: Denn gegen eine Spende für die Deutsche Kinderkrebsnachsorge moderiert Sonja Fa ber-Schrecklein bis zu zehn Veranstal-tungen jährlich auf rein privater Basis. Oft handelt es sich dabei um Firmenjubiläen. „Allerdings deut lich vierstellig sollte Ihre Spende schon ausfallen“, lässt die SWR- Mo dera torin et waige Interessenten wis-sen.

Wenn es um Tannheim geht, hat das Ehepaar eine Menge guter Ideen im Ge -päck. Die SWR-Moderatorin fungiert ge -gen eine Spende als Botschafterin der Premiumwanderwege Albstädter Trauf gän-ge – und hilft ebenso beim Backen von „Gutsle“ sprich Weihnachtsgebäck mit.

Wie alles begonnen hatDass sich die SWR-Moderatorin intensiv für die Familienorientierte Nachsorge en-gagiert, hat auch mit der seit jeher tief in der Familie Zumpfe verankerten sozialen Ge sinnung zu tun. Der Vater ist Rechtsan-walt von Beruf, von ihm übernimmt die jüngste Tochter Sonja den Wahlspruch: „Nicht lang schwätze, mache!“ Ihre Eltern hat die Journalistin und Moderatorin früh verloren, sicher mit ein Grund, dass das Schicksal der schwer chronisch kranken Kinder in Tannheim der gebürtigen Stutt-garterin noch mehr am Herzen liegt. Seit dem fünften Lebensjahr ist Esslingen ihre Heimat, wo sie mit Ehe mann Klaus- Jochen Fa ber lebt.

„Die Idee zum Bau der Nachsorge kli-nik Tannheim begeisterte mich von der ersten Sekunde an“, blickt Sonja Fa ber-Schrecklein auf die Anfänge ihres Engage-ments zurück. Die SWR-Fernsehmodera-torin setzt sich 1993 mit ihren Redakteurs-kollegen der Abendschau da für ein, dass der Südwestfunk das ebenso ambitionier-te wie faszinierende Vorhaben von Roland

Tu zuerst das Notwendige, dann das Mögliche – und plötzlich schaffst du das Unmögliche.

Ausspruch von Franz von Assisi, Lebensmotto von Sonja Faber-Schrecklein

Eine Gesellschaft, die an kranken Kindern spart, wird in der Armut enden

Lebensmotto von Klaus-Jochen Faber

Bilderbogen eines vorbildlichen Engagements, ob. links: Sonja Faber-Schrecklein am Infostand der Kinderkrebsnachsorge mit Ehemann Klaus-Jochen Faber (links) und Günther Przyklenk, Vorsitzender des Fördervereins der Stiftung. Oben rechts: Ein perfektes Führungsduo – Seit mehr als 20 Jahren wirkt die Moderatorin zusammen mit Roland Wehrle als Vorstand der Kinderkrebsnachsorge. Unten links: Spendenübergabe durch Monika Lorch und Nina Lorch-Beck zusammen mit Sommeliere Natalie Lumpp (rechts). Unten rechts: Backen von „Gutsle“ mit der Esslinger Konditormeisterin Ulrike Schlecht für die Stiftung.

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16 | Dankeschön Sonja Faber-Schrecklein und Klaus-Jochen Faber

Wehrle unterstützt, in Tannheim im Schwarz- wald eine Klinik für Familien mit krebs-, herz- und mukoviszidosekranken Kindern zu realisieren, die Familienorientierte Nach -sorge zu verwirklichen. Ein Projekt möglich zu machen, das in den Jahren 1993 bis 1997 mehr als einmal zu scheitern droht.

Der Südwestfunk begründet mit die-ser ersten SWR- Spen den aktion überhaupt die „Herzenssache“, sammelt für Tannheim dank der Hilfe seiner Zuschauer unglaub-liche sechs Millionen Mark. „Da mit rückte der Bau der Nachsorgeklinik Tannheim erstmals in den Bereich des Möglichen“, erinnert sich Sonja Faber- Schrecklein an die Gründerjahre dieser renommierten familienorientierten Einrichtung. Aus der Tannheim-Hilfsaktion entsteht die „Her-zenssache e. V.“ – die populäre Kinder-hilfs aktion von SWR, Süddeutscher Rund-funk und Sparda-Bank. „Die Herzenssa-che hilft da, wo‘s brennt. Mit dem Ziel, dass Kinder und Jugendliche, die im Süd-westen Deutschlands le ben, auf Dauer gleiche Chancen haben“, wirbt der Verein heute um Spenden.

Berufung in den VorstandDoch Sonja Faber-Schrecklein will nicht „nur“ als Journalistin über Tannheim be -richten, sondern aktiv an der Seite der Familien mit schwer chronisch kranken Kindern stehen – ihnen beistehen. „Das

Schicksal dieser Familien lässt nieman-den mehr los, der sich ihren Sorgen und Ängsten erst einmal geöffnet hat“, be-schreibt die Moderatorin ihre Gefühle. So erklärt sich die Journalistin 1999 dazu bereit, an der Seite von Roland Wehrle als Vorstand der Deutschen Kinderkrebsnach-sorge zu wirken. Diese Stiftung für das chronisch kranke Kind bildet das ideelle und finanzielle Rückgrat von Tannheim.

Für die junge SWR-Moderatorin ist das der Beginn einer Tätigkeit, die ihre Sicht aufs Leben verändert. Das Ehrenamt zeigt auf, wie sehr chronisch kranke Kinder und ihre Fa milien um Selbstverständliches kämpfen müssen, wegen gesundheitlicher Einschränkungen enorm be nach teiligt sind – ja teils sogar am Rand unserer Gesell-schaft stehen. „Diese Arbeit belastet mich einerseits und schenkt mir andererseits ungemein glückliche Momente, wenn Kin-dern und ihren Familien geholfen werden

kann“, lautet ihr Resümee nach über 20-jährigem Wirken als Stiftungsvorstand.

Ehemann Klaus- Jochen Faber räumt ein, anfangs habe er unterschätzt, was Tann-heim für die Patienten bedeutet und welch großartige Leistung seine Ehefrau Sonja hier erbringe. Besuche in der Klinik, Ge -spräche mit den Betroffenen und sein Mit-wirken im Förderverein der Deutschen Kin-derkrebsnachsorge haben den Blick auf die Dinge jedoch rasch verändert: „Das En ga-gement für Tannheim ist das beste Sozial-projekt, das meine Frau in ihrem Le ben be ginnen konnte“, so Klaus-Jochen Faber.

Dass Tannheim für die Betroffenen die viel zitierte „Insel im Meer der Sorgen ist“, widerspiegeln ebenso vier Image filme, die Sonja Faber-Schrecklein dank der kostenlo-sen Mitarbeit ihrer SWR- Kollegen in der Nachsorgeklinik drehen konnte. In ihrer Freizeit und ehrenamtlich versteht sich. Wie all die Aktivitäten als Vorstand der Deut-schen Kinderkrebsnachsorge im Eh ren amt geschehen – bis hin zur persönlichen Entge-gennahme von Spenden.

Gemeinsames Tannheim-FundraisingSeit über 20 Jahren wirkt Sonja Fa ber-Schrecklein im Zusammenspiel mit Roland Wehrle als Vorstand der Deutschen Kinder-krebsnachsorge, hat der Stiftung viele nam-hafte und unzählige kleine Spenden be-schert. „Nicht die Höhe der Spende ist ent-

Netzwerken für die Nachsorgeklinik Tannheim und die Stiftung Deutsche Kinderkrebsnachsorge bedeutet im Fall von Sonja Faber-Schrecklein und Roland Wehrle, Prominente dafür zu gewinnen, sich für die Arbeit der Nachsorgeklinik und/oder der Stiftung mit ihrem guten Namen einzusetzen. Von links: Stiftungsvorstand Roland Wehrle, SOKO-Stuttgart-Hauptdarstellerin Astrid Fünderich, das Maskottchen Fritzle des VfB-Stuttgart, Christiane Bachschmidt und Adelheid Theil von den „Fallers“, Sonja Faber-Schrecklein sowie Schwarzwaldadler Martin Schmitt mit Ehefrau Andrea.

Das Engagement für Tannheim ist das beste Sozialprojekt, das meine Frau in ihrem Le ben be ginnen konnte.

Klaus-Jochen Faber über das Engagement von Ehefrau Sonja

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Dankeschön | 17„Nicht lang schwätze, mache!“

scheidend – gerade vermeintlich kleine Spenden haben den Bau der Nach sorge-klinik Tannheim ermöglicht und halten sie am Leben“, unterstreicht sie mit Nach-druck. Wie Roland Wehrle ge nießt Sonja Fa ber-Schrecklein im Ländle einen großen Vertrauensbonus. Auch das ist ein Grund dafür, dass es der Deutschen Kinderkrebs-nachsorge seit nun mehr 30 Jahren gelingt, ihre Arbeit für Familien mit schwer chronisch kranken Kindern ausschließlich über Spen-den und Zuwendungen zu finanzieren.

Beim Tannheim-Fundraising wird die SWR-Moderatorin durch Ehemann Klaus- Jochen Faber intensiv unterstützt. Seit 12 Jahren sind die beiden glücklich verheira-tet und ergänzen sich in ihrem Engage-ment für schwer chronisch kranke Kinder ideal. Klaus-Jochen Faber unterstützt mit viel Herzblut den Förderverein der Deut-schen Kinderkrebsnachsorge. Besonders die Belange der Reittherapie an der Nach-sorge klinik Tannheim liegen dem Schrift-führer des Fördervereins am Herzen.

Groß ist die Freude über die in Frank-reich lebende Tochter von Klaus- Jochen Faber und das Enkele Elyne, die Sonja Fa -ber-Schrecklein längst als Oma „adoptiert hat“.

Klaus-Jochen Faber, Jahrgang 1948, ist gebürtiger Stuttgarter und in Rommels-hausen aufgewachsen. Nach seiner Aus-bildung zum Diplomverwaltungswirt war er beratend in den Arbeitsamtsagenturen Waiblingen und Schwäbisch-Gmünd tätig. Er wechselte in die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit und wirkte bis zu seiner Pensionierung als interner Berater.

„Zuversicht, Kraft und Ruhe“Wie gelingt es, sich über zwei Jahrzehnte hinweg immer wieder neu für dieses En-gagement zu motivieren? Woher nimmt man die Kraft? „Es sind die Tannheim- Patienten selbst“, sind sich Sonja Fa ber-Schrecklein und Klaus- Jochen Faber einig. Besucher der Klinik fürchten sich oft vor dem Zusammentreffen mit den kranken

Kindern. Grundlos, wie das Ehepaar betont: Trotz ihrer Krankheit strahlen die Kinder eine unglaubliche Zu versicht, Kraft und Ruhe aus – sind voller Hoffnung! Es beein-druckt Sonja Faber-Schrecklein ungemein, wie tapfer sich die Patienten der Nachsor-geklinik Tannheim ihrem Schicksal stellen.

Von der kleinen Ja na war eingangs die Rede – die Familie Cantürk berührt das Herz des Ehepaars ebenso. Vater und Mut -ter sind blind, die älteste Tochter Seher kam mit einem schweren Herzfehler zur Welt. Die zweite Tochter Ebru starb an einer Tumorerkrankung – die jüngste Se lin-Tuba ist kerngesund. „Wie diese Familie ihr Schicksal meistert, verdient höchste Aner-kennung“, so die Moderatorin.

Wenn die Cantürks sagen: „Unser Glück haben wir Tannheim zu verdanken“, dann würdigen sie zugleich das Wirken der Kli-nik-Mitarbeiter, die Hilfe unzähliger Spen-der und Freunde der Einrichtung. Aber auch Sonja Faber- Schrecklein und Klaus- Jochen Faber freuen sich darüber, ihren Teil zu dieser Hilfe beitragen zu können. Sie betonen: „In Tannheim wird deutlich, was Gesundheit ausmacht und dass chro-nisch kranke Kinder unsere Hilfe sofort benötigen“. Und sie ergänzen: „Um gleich welchen Termin es sich auch handelt – wir kommen gesund nach Tannheim und fahren von dort gesund wieder heim. Das machen wir uns immer wieder neu bewusst, sind unendlich dankbar dafür!“

Roland Wehrle: Ein Glücksfall für Klinik und StiftungWie sehr die Nachsorgeklinik Tannheim und die Deutsche Kinderkrebsnachsorge das En ga ge ment von Sonja Faber-Schreck-lein und Klaus- Jochen Faber schätzen, un ter streicht mit Nachdruck Stiftungsvor-stand Roland Wehrle. „Sie tragen wesent-lich zum Erfolg unserer Stiftung bei“, zeigt sich der Tannheim-Initiator dankbar. Sich über einen so langen Zeitraum hinweg derart aktiv den Belangen von Familien mit schwer chronisch kranken Kindern

anzunehmen, sei außergewöhnlich und verdiene großen Re spekt. Der prominen-ten Stellung von Sonja Faber- Schrecklein in Ba den-Württemberg verdanke die Stif-tung große öffentliche Aufmerksamkeit.

Es bereite ihm viel Freude, mit Sonja Faber-Schrecklein im Stiftungsvorstand zu sammenzu arbeiten, auf eine unkonven-tionelle und zugleich sehr vertrauensvolle Art und Weise. Es sei ein großartiger Glücks fall, dass sich das Ehepaar derart in tensiv für die Belange der Familienorien-tierten Nach sorge einsetze.

DIE VITA:Sonja Faber-Schrecklein

Am 10. November 1965 in Stuttgart als Sonja Zumpfe geboren, wächst sie in Esslingen am Neck-ar auf. Nach ihrem Abitur beginnt Sonja Faber-Schrecklein ihre journalistische Karriere bei der Esslinger Zeitung. Es folgt der Wechsel zum privaten Radiosender ES, die Beschäftigung als Rundfunk redakteurin.

1991 wechselt sie zum Süddeutschen Rundfunk nach Stuttgart. Es beginnt die Tätigkeit für die Nachrichtensendung Abendschau, die sich seit 1994 „Landesschau Baden-Württemberg“ nennt. Dort wird sie mit dem Format „Landes-schau-Mobil“ bekannt.

In ihrer Laufbahn beim SWR moderierte sie die Musiksendung Mundart & Musik gemein-sam mit Uwe Hübner. Ebenso den „Fröhlichen Feierabend“, erst mit Tony Marshall, dann mit Hansy Vogt. Weiter Sondersendungen von Hei-mattagen, Gartenschauen oder vom Konstanzer Seenachtsfest.

Seit 1999 steht Sonja Faber-Schrecklein zusam-men mit Roland Wehrle als Vorstand an der Spitze der Deutschen Kinderkrebsnachsorge. Im Jahr 2001 erfolgte zudem die Berufung in den Aufsichtsrat der Nachsorgeklinik Tannheim.

2001 wurde Sonja Faber- Schrecklein mit der Verdienst medaille des Landes Baden- Württemberg ausgezeichnet. 2015 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Gerade auch vermeintlich kleine Spenden haben den Bau der Nach sorge klinik Tannheim ermöglicht und halten sie am Leben.

Sonja Faber-Schrecklein

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18 | Dankeschön Kolummnentitel

„Dankeschön“ „Dankeschön“ für all Ihre Hilfe!für all Ihre Hilfe!Die DEUTSCHE KINDERKREBSNACHSORGE – Stiftung für das chronisch kranke Kind wurde am 9. Dezember 1990 auf

Initiative von Klausjürgen Wussow, Carl Herzog von Württemberg, Christiane Herzog und Roland Wehrle als „Klausjürgen-Wussow- Stiftung“ ins Leben gerufen. Sie finanziert sich ausschließlich über Spenden und Zuwendungen.

Seit jeher stehen den hauptamtlichen Mitarbeitern unserer Stiftung zahlreiche – auch prominente – Unterstützer zur Seite, die sich ehrenamtlich im Stiftungsvorstand, Stiftungsrat, Kuratorium, dem Wissenschaftlichen Beirat oder als Mitglied des Fördervereins der

Deutschen Kinderkrebsnachsorge e.V. für unsere Arbeit engagieren. Mehr Informationen finden Sie auf kinderkrebsnachsorge.de

Ihre Spende trägt dazu bei, im Dienst von Familien mit schwer kranken Kindern und Familien, die ein Kind verloren haben, eine ganze Fülle an Aufgaben zu bewältigen. Diese sind u.a.:

Unsere SpendenkontenSparkasse Schwarzwald-Baar IBAN DE 41 6945 0065 0000 0050 00BIC SOLADES1VSS

Deutsche Bank AG

IBAN DE12 6007 0024 0128 1666 00BIC DEUTDEDBSTG

Sparda-Bank BW eG

IBAN DE37 6009 0800 0000 3333 33BIC GENODEF1S02

Berliner Sparkasse

IBAN DE54 1005 0000 1140 0055 50BIC: BELADEBE

Über www.kinderkrebsnachsorge.de können Sie zu jeder Zeit und sicher online spenden!

DEUTSCHE KINDERKREBSNACHSORGE– Stiftung für das chronisch kranke KindGeschäftsstelle TannheimGemeindewaldstraße 7578052 Villingen-SchwenningenTelefon: 07705 920-182Telefax: 07705 [email protected]

Wie sehr das Wirken der Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind in den Herzen so vieler Menschen verankert ist, zeigt uns das Spendenaufkommen, das sich sowohl aus vielen kleinen als auch großen Spenden zusammensetzt. Wir möchten Sie um Verständnis bitten, dass im „Dankeschön“ nicht über alle Spenden oder über alle Spenden mit Bild berichtet werden kann – so gerne wir das auch täten. Die Deutsche

Kinderkrebsnachsorge und mit ihr die Familienorientierte Nachsorge sind auf Ihre Spenden und Zuwendungen dringend angewiesen. Für Ihre Hilfe und Ihr Wohlwollen sagen wir Ihnen ein herzliches Dankeschön!

18 | Dankeschön

● Beratung und Begleitung betroffener Familien sowie gegebenenfalls finanzielle Unterstützung von Rehabilitationsaufenthalten durch den Hilfsfonds

● Unterstützung der Nachsorgeklinik Tannheim

● Hilfe für verwaiste Familien

● Sozialrechtsberatung

● Förderung von Forschung und weiteren Projekten zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Familienorientierten Rehabilitationskonzepten

● Bereitstellung von Appartements für Ferien von Familien mit schwer chronisch kranken Kindern

● Sozialfonds für Familien in Not

● Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising

Leitung Geschäftsstelle:Stefanie RothmundTelefon: 07705 920-182Telefax: 07705 [email protected]

Wir über uns

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Dankeschön | 19

„Dankeschön“ „Dankeschön“ für all Ihre Hilfe!für all Ihre Hilfe!

Jahre

Ende April 2020 haben die Deutsche Kinderkrebsnachsorge sowie die Nachsorgeklinik Tannheim einen Spendenaufruf gestartet und um Unterstützung in der Corona-Pandemie gebeten. Unser Hilferuf blieb nicht ungehört – dafür danken wir allen Spendern herzlichst. Ihre Unterstützung in so schwerer Stunde war für die Nachsorge klinik Tannheim und die Deutsche Kinderkrebsnach-sorge von größter Bedeutung und hat wesentlich dazu beigetragen, die erheblichen finanziellen Belastungen durch den Ausfall von Reha-Maß-nahmen abzumildern.

Herzlichen Dank für Ihre großartige Corona-Hilfe!

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:: Spendenspiegel – Spenden an die Deutsche Kinderkrebsnachsorge

Weil die Catering-Termine wegfielen, wurde von Jean-Rémy Butterlin ein Sonderevent aus der Taufe gehoben:

Kartoffelsalat- und Spätzle-ChallengeGoldgelbe, schön feste Rädle braucht’s und „schwätzen“ muss er, der echt schwäbische Kartoffelsalat. Und fast jede Köchin oder jeder Koch, egal ob pro-fessionell oder für den Hausgebrauch, schwört aufs eigene Rezept. So auch Jean-Rémy Butterlin, Besitzer des gleich-namigen Restaurants in Ostfildern-Nellin-gen. Weil in Corona-Zeiten im Sommer seine bisherigen Catering-Termine weg-fielen, hat Rémy mit Freunden ein eige-nes Event aus der Taufe gehoben: Ausge-suchte Freunde, Familie und ein paar Gäste trafen sich mit Social Distance zur Kartoffelsalat-Challenge.

Wer macht den besten? Jeder Berufe-ne sollte eine Kostprobe mitbringen am 26. Juni – und prompt standen um die zehn Versucherle in Nellingen zum Wett-bewerb parat. Eine dreiköpfige Jury hatte die Qual der Wahl: Karlheinz Haase und Werner Fischer, ehemalige Teammitglie-der der deutschen Koch-Nationalmann-schaft, und Steuerkanzleibetreiber und Eventmanager Marc Wenger kosteten sich durch die mit viel Liebe und Können zubereiteten „schlotzigen“ Salate.

Währenddessen sorgten Rémys Toch-ter Valérie mit ihrer Freundin für eine aus-verkaufte Tombola mit vielen schönen Preisen, die unter den Gästen des Abends verlost wurden. Das Beste: Der

Losverkauf, die Erlöse des Abends und alle Spenden kamen der Deutschen Kin-derkrebsnachsorge zugute. Wir sagen allen Künstlern, die gesungen, moderiert und Kartoffelsalat gezaubert haben ein herzliches Dankeschön! Das Ergebnis ist fantastisch: 2.755 Euro und einen Kartof-felsalat-König. Das Besondere: Zum ers-ten Mal konnten manche Künstler wieder auftreten. Und gleich als Spende für die Stiftung! Danke für die witzigen Stunden nach so viel verordneter Ruhe.

Hofnarr gewinnt Spätzle-ChallengeEin Glanzstück von Künstlern und Köchen – das am 8. August 2020 eine Wiederholung fand – allerdings mit Spätzle! Wer schabt die besten, schöns-ten und ge schmackvollsten schwäbi-schen Spätzle? Auch dieses Event aus dem Haus Butterlin hat viele Freunde und Bekannte nach Nellingen gebracht, um mit ausreichender Distanz trotzdem ein Fest zu feiern. Alle Künstler kamen ohne Gage, alle Kochkünstler brachten wie selbstverständlich ihren Spätzlesteig mit und schabten dann um die Wette. Was niemand wirklich vermutete: Sowohl bei der Spätzles-Challenge, wie auch beim Kartoffelsalat-Wettbewerb sechs Wochen zuvor, gewann ein Italiener mit schwäbi-schen Wurzeln... Hofnarr Luigi konnte bei beiden Battles die Jury überzeugen.

Eine weitere Tombola folgte, die Ein-nahmen des Abends und Spenden erga-ben wieder eine tolle Summe: 805 Euro!! Auch hierfür ein herzliches Dankeschön!

Übrigens, das nächste Event steht schon fest: Am Samstag, 17. Oktober 2020 soll in Butterlins Restaurant „die Trachten sause“ steigen. Wieder zuguns-ten der Deutschen Kinderkrebsnachsor-ge. Stiftungsvorstand Sonja Faber- Schrecklein freut sich: „Es ist einfach schön, dass wir so treue Freunde haben!“

Jean-Rémy Butterlin, Initiator der Kartoffelsalat- und Spätzle-Challenge.

Golfclub Sigmaringen und Lionsclub Sigmaringen-Hohenzollern spendenDas traditionelle Lions-Bene fizturnier auf der

Golfanlage in Inzigkofen fand coronabedingt nicht

statt. Dank der Reinhold Beitlich Stiftung aus

Tübingen unter Federführung von Golfclub-Mitglied

und Stiftungsrat Hubert Bosch kam dennoch eine

große Spendensumme zustande. Zusammen mit der

Spende des Lionsclubs konnten 15.000 Euro auf

drei Einrichtungen verteilt werden. 6.000 Euro

gingen an die Nachsorgeklinik Tannheim. Sonja

Faber-Schrecklein (rechts im Bild) informierte bei

der Spendenübergabe in ihrer Eigenschaft als

Vorstand der Deutschen Kinderkrebsnachsorge

über das Konzept der Familienorientierten

Nachsorge. Die Beitlich-Stiftung hat Tannheim

schon vielfach unterstützt.

20 | Dankeschön Spendenspiegel

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Dankeschön | 21

:: Spendenspiegel – Spenden an die Nachsorgeklinik Tannheim:: Spendenspiegel – Spenden an die Deutsche Kinderkrebsnachsorge

Dank an Mitkämpfer!Anlässlich unseres 30-jährigen Jubiläums und zur Unterstützung während der Corona-Zeit haben wir unter dem Stichwort „Mitkämpfer“ um Spenden gebeten. An dieser Stelle ein großes Vergelt‘s Gott für ca. 7.000 Euro, die wir unter diesem Stichwort erhalten haben.

WIR MACHEN

DICH FERTIG!

WeKickCorona„Weil die Gesundheit über allem steht, ist jetzt Solidarität im Kleinen wie im Großen notwendig. Jeder kann helfen.“ So schreiben es Joshua Kimmich und Leon Goretzka vom FC Bayern München auf der Website zu ihrer Spenden-initiative WeKickCorona, die von vielen weiteren Prominenten unterstützt wird. Die Starfußballer haben bereits über fünf Mio. Euro gesammelt und der Deutschen Kinderkrebsnachsorge stolze 20.000 Euro zukommen lassen. Die Stiftung sagt dafür ein herzliches „Dankeschön“!

Spende anstelle Ferien in TannheimEinige Familien, die ursprünglich ein Ferienappartement bei uns angemietet hatten, aber aufgrund der Corona-Pandemie nicht anreisen konnten, haben der Stiftung die bereits bezahlte Miete als Spende überlassen. Eine tolle Geste in dieser für alle schwierigen Zeit! Vielen herzlichen Dank!

Näh-Aktionen für chronisch kranke KinderPatientenfamilie Hilken aus dem Allgäu, Jutta Nefigmann aus Villingen und einige andere mehr haben Mund-Nase-Schutz-masken genäht, verkauft und uns den Erlös gespendet. Vielen herzlichen Dank den fleißigen Näherinnen und für die Spenden in Höhe von ca. 1.200 Euro!

Privatspende von Lutz und Marija MeschkeLutz Meschke, Stellv. Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, und seine Frau Marija spendeten uns überwältigende 30.000 Euro. Eigentlich wollte Lutz Meschke diese Spende anlässlich der Benefizgala in Tannheim überreichen, die jedoch coronabedingt abgesagt werden musste. Außerdem erhielt der Förderverein der Deutschen Kinderkrebsnachsorge 2.000 Euro von ihm. An

dieser Stelle auch ein Dankeschön an seine Marija Meschke, die sich seit 2017 in unserem Stiftungsrat engagiert.

VfB Stuttgart steigt auf – Firma Hofmeister spendet Anlässlich der Aufstiegsfeier des VfB Stuttgart spendete die Firma Hofmeister Dienstleistungs-GmbH aus Bietigheim-Bissingen 5.000 Euro nach Tannheim. Dem VfB Stuttgart Glückwunsch zum Aufstieg und der Firma Hofmeister ein großes Dankeschön!

Spendenspiegel

Drachensplitter - Genuss mit Gutem verbinden Dr. Susanne Bihlmaier und Chocolatier Eberhard Schell haben ein köstliches und wertvolles Naschwerk mit vielen guten Zutaten kreiert: den Drachensplitter. Susanne Bihlmaier, Medizinerin für ostasiatische Medizin, sieht den Körper ganzheitlich und dazu gehört bei kranken Menschen genauso wie bei gesunden Menschen der Genuss. Für ihr Buch „Tomaten grün und Drachen rot“ wurde dieses leckere Kunstwerk entwickelt und ist ein Genuss für alle. Es werden feinste Zutaten wie Mandeln, Bio-Schokolade aus kleinen Kooperativen in Peru sowie wertvolle Bio-Saaten und Früchte wie Sesam, Kürbiskerne, Leinsaat, Kakaonibs, Berberitze und feine Gewürze zu leckeren knusprigen Pralinen verarbeitet. Von jeder verkauften Pralinentüte „Drachensplitter“ geht ein Spendenanteil nach Tannheim. Vielen Dank für 1.389 Euro!

„Mitkämpfer“ Spenden-Aktion

Lutz Meschke, Stellv. Vorstandsvorsitzender und Vor-stand Finanzen und IT der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG.

Drachensplitter – Genuss mit Gutem verbinden.

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Spendenspiegel

:: Spenden an die Deutsche Kinderkrebsnachsorge

Spende der Stadtverwaltung AlbstadtDie Traufgänge rund um Albstadt locken Genusswanderer über professionell angelegte Pfade in einzig artiger Alblandschaft. Traufgänge-Botschafterin und Stiftungsvorstand Sonja Faber-Schrecklein unterstützt die Stadt bei der Öffentlichkeitsarbeit und verzichtete zum wiederholten Male auf ein Honorar, bat um eine Spende zu unseren Gunsten. Wir freuen uns über 750 Euro.

Bienenweide für einen guten Zweck„Gutes Tun auf mehreren Ebenen.“ Genau das hat sich Lothar Maier vom Weingut Maier überlegt: Auf den Äckern rund um Schwaikheim wurden Blühstreifen gesät, für 30 Cent pro Quadratmeter konnten Interessierte die Patenschaft eines Stücks Bienenweide übernehmen. Wir sagen „Danke“ für 3.750 Euro an Spenden.

Pfandgeld und Urlaubsgeld gespendetWieder einmal kamen Christa Oszczak und Edgar Hoffmann mit einem gro-ßen Bündel Scheine nach Tannheim. Trotz der aktuell schwierigen Situation konnten sie mit Pfandfla-schen 500 Euro sammeln. Bereits seit vielen Jahren sammeln sie Leergut und spenden den so erwirtschafteten Betrag. Da sie in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht verreisen werden, erhöhten sie den Betrag um persönliche 4.000 Euro Urlaubsgeld. Vielen Dank!!!

Kräuterbüschel- und Gebäck-verkauf erbringen 2.000 Euro

Der Verkauf der Kräuterbüschel und von Kaffee und Gebäck am 14. August auf dem Ohlsbacher Wochenmarkt war ein voller Erfolg, obwohl der strömende Regen befürchten ließ, dass die Besucher eher wegbleiben – aber sie kamen doch – auch zur Freude der anderen Marktbeschicker. Der Erlös von insgesamt 2.000 Euro ist beim Förderverein der Deutschen Kinder-krebsnachsorge Tannheim mehr als ein „Tropfen auf den heißen Stein“.

In erster Linie gilt ein herzlicher Dank den Kräuterbüschelbinderinnen um Mimi Benz, die viele und selbstlose Arbeit auf sich nahmen und mit dem Verkauf der Kräuterbüschel 1.500 Euro spenden konn-ten. In diesem Jahr war das Büschelbinden eine besondere Herausforderung an die Blumensucherinnen, da witterungsbe-dingt das Angebot an Wildkräutern und Blumen sehr mäßig war. Am Kaffee- und Gebäckstand kamen 500 Euro zusammen. Hier ein herzliches Vergelt‘s Gott an die Bäckerei Martin, die uns mit ihrem Gebäck großzügig entgegenkam.

Dank auch an die Gemeinde, Bürger-meister Bernd Bruder, für die unbürokra-tische Unterstützung. Schön, dass unser Engagement im Ohlsbacher Blättli und im Offenburger Tageblatt mehrfach redaktio-nell benannt wurde. Danke an alle Käufer und alle, die uns für diese gute Sache ermutigen und uns zur Seite stehen.

22 | Dankeschön

Café-Eröffnung in NordrachUnser Kuratoriumsmitglied Peter Schell, bekannt als Hauptdarsteller aus der Fernsehserie „Die Fallers“, feierte zu-sammen mit den anwesenden Gästen die Eröffnung des Cafés „s‘Blaue Hus“ von Egbert Laifer in Nordrach. Vielen Dank an Egbert Laifer, Peter Schell und den Gästen für 1.500 Euro.

Empfang der Kräuter-Hutzeln Die Kräuter-Hutzeln aus Schramberg haben die Erlöse aus dem Zunftmeister-empfang und des Hexenballs anlässlich des 33-jährigen Bestehens an die Kinder-krebsnachsorge gespendet. Wir freuen uns über 500 Euro!

Weinfest für Freunde Die Corona-Lockerungen nahmen Patrick und Karin Mayer sowie Timo Haag und Michaela Lenzenhuber-Haag aus Rietheim-Weilheim zum Anlass, im eigenen Garten ein Weinfest für Freunde und Bekannte zu veranstalten. Den Erlös von 500 Euro spendeten sie komplett an unsere Stiftung.

50 Jahre Einrichtungshaus KleemannSeit nunmehr 50 Jahren gibt es das Einrichtungshaus Kleemann in Kornwes-theim. Anlässlich dieses Jubiläums bat die Geschäftsleitung um Spenden für Tannheim. Kunden und Geschäftspartner spendeten insgesamt 2.200 Euro an den Förderverein der Deutschen Kinderkrebs-nachsorge e.V. Vielen herzlichen Dank!

4.700 Kilometer ergeben 13.000 EuroDas Klettgau-Gymnasium nahm aufgrund des ausgefallenen Sportunterrichts an einer virtuellen Spendenlaufwoche teil. Die Schülerinnen Isabell Kreiser und Friederike Meier sowie ihre Lehrerin Evi Polito stellten den Lauf auf die Beine. Der Erfolg war riesig: Es wurden insgesamt 4.700 Kilometer gelaufen und eine Summe von über 13.000 Euro erreicht. Lehrerin Evi Polito: „Es scheint, als hätten in diesen Corona-Zeiten viele auf genau so eine Aktion gewartet.“ Wir sagen „Dankeschön“ und freuen uns über dieses tolle Engagement der gesamten Schule!

Spenden an den Fördervereinder Kinderkrebsnachsorge

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Dankeschön | 23Spendenspiegel

:: Spendenspiegel – Spenden an die Nachsorgeklinik Tannheim:: Spendenspiegel – Spenden an die Nachsorgeklinik Tannheim

Trikot durch Kenth Joite versteigert Kenth Joite, ein langjähriger Patient unserer Nachsorgeklinik, hat eines seiner originalen Fußballtrikots zu unseren Gunsten versteigert. Hierbei kam ein großartiger Betrag von 300 Euro zustande. Der neue Besitzer Hansjörg Kiedaisch und Herr Joite haben das Geld dann gemeinsam in Tannheim übergeben.

Interaktives Whiteboard gespendetTannheim hat ein interaktives Whiteboard von Lotta-Projekt e. K. und einen hierfür pas-senden mobilen Fahrwagen der Firma SMF Solution GmbH gespendet bekommen. Dieses werden wir künftig zum Beispiel bei Schulungen unserer Rehateilnehmer, in den Kinder- & Jugendgruppen und in der Schule einsetzen.

Patientin erfreut mit CelloklängenUnsere talentierte Patientin Clara Servatius erfreute mit weihnachtlichen Celloklängen die Besucher des Adventsmarktes in Ludwigsburg. Dabei hat sie um Spenden für unsere Nachsorgeklinik Tannheim gebeten. Den Erlös in Höhe von 80 Euro übergab Clara während ihrer Reha in Tannheim.

Im Gedenken an Johannes Steiner: Familie Schächinger aus Horb ist seit vielen Jahren Mitglied in unserem Förderverein. Am 31. März 2020 ist Frau Schächingers Bruder Johannes Steiner verstorben. Im Gedenken an ihren Bruder hat sich Irmgard Schächinger dazu entschlossen, 1.500 Euro aus dem Nachlass von Johannes Steiner für unsere kleinen Patienten zu spenden. Vielen Dank dafür!

Freikirche übergibt 1.500 EuroDie evangelische Freikirche „CRYSTAL FORUM“ aus Schwenningen hat sich zu Beginn der Corona-Krise dazu ent schlos-sen, unsere Nachsorgeklinik zu unter-stützen. Andreas Mantay, der zweite Vorstand der Freikirchengemeinde, übergab die großartige Spende in Höhe von 1.500 Euro an Geschäftsführer Thomas Müller.

Dank für Schutzmasken-SpendenEin herzliches „Dankeschön“ geht an die Sparda-Bank Baden-Württemberg eG, die die Nachsorgeklinik Tannheim mit einer Spende von 2.000 Atemschutzmasken un-terstützte. „Das Gefühl der Verbundenheit, das wir in den letzten Monaten seit der Covid-19-Pandemie aus der Bevölkerung erfahren dürfen, ist einfach unbeschreib-lich!“, freuen sich die Geschäftsführer Thomas Müller und Roland Wehrle. Auch der VfB-Stuttgart spendete der Klinik u. a. Atemschutzmasken. Ebenso groß ist die Freude von Tannheim über viele Frauen, die zugunsten der Klinik Schutzmasken nä-hen und den Erlös spenden. So hat allein die Familie Moder tagelang genäht und mit dem Verkauf der Schutzmasken 2.500 Euro an Einnahmen erzielt!

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24 | Dankeschön Kolummnentitel

Förderverein derDeutschen Kinder-krebsnachsorge e.V.

Wir he l f en chron i sch k ranken K indern

Hilfe für Reittherapie und Streichelzoo

Der Förderverein der Deutschen Kin der-krebsnachsorge e.V. ist für den Thera piestall der Nachsorgeklinik Tannheim ein einzig artiger Glücksfall – der bald 1.000 Mitglieder zählende Verein er leichtert mit einer ganzen Fülle von Hilfen die Arbeit mit den Tieren sehr. Damit die Pferde nicht im Regen stehen, mussten ein neuer Anstrich des Stalldaches und die Umgestaltung der Matschkoppel zum Allwetterplatz erfolgen (Foto oben). Gesunde Pferde sind die Grundvoraus setzung für die wertvolle

Therapiearbeit: Gab es Regentage, waren die Pferde stets mit Schlamm verschmiert. Insbesondere die Hufe litten darunter. Auch den Kindern, die zur Therapie kamen, waren die nassen Pferde oft unangenehm. Der Förderverein dankt der Firma RS-Farbroller für die finanzielle Unterstützung.

Weiter wurde der Zaun des Streichelzoos um einige Meter versetzt neu aufgebaut (unten). So haben die Ziegen neue Klettermöglich keiten und die Kinder mehr Raum beim Beobachten der Tiere.