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1 Wartungsanleitung für Espresso-Vollautomaten dargestellt am Beispiel der Jura S9 Zutreffend auch für ähnliche Typen: Jura S Serie, Impressa 300/500/5000, Scala, Scala Vario, X30, M30, Ultra, Cappuccinatore, Evolution etc.; bzgl. Brühgruppe auch für Jura F und E-Typen; Krups Orchestro, Siziliana; AEG Cafamosa CF 80/81/85/90/95/100/120/200 /300/400 und ähnliche Typen geeignet. (Markennamen sind eingetragene Bezeichnungen der Hersteller) © 11/2002-2009 Version S03072009 - Florian Kaiser http://www.espressofreun.de Weitergabe diese Anleitung auch in Auszügen – gleich zu welchem Grund - ist ausdrücklich nicht gestattet! Copyright liegt beim Autor! Der Autor schließt jegliche Verantwortung für diese Hinweise oder daraus resultierende Probleme ausdrücklich aus! Die Demontage ist nur dem technisch halbwegs Versierten auf eigene Gefahr empfohlen!!! Hintergrund Nach vier Jahren Schrauberei an der eigenen AEG Cafamosa, der Infektion einiger Bekannter mit dem Espressovirus und zahlreichen gerichteten Maschinen der verschiedensten Typen mit den unterschiedlichsten Diagnosen, gibt es jetzt auch die vorliegende spezielle Wartungsanleitung für Maschinen vom Typ Jura S bzw. Impressa. Sie baut im Stil auf der bewährten Anleitung für die E-Typen und deren Clones auf, wurde aber kpl. neu überarbeitet und mit zahlreichen ergänzenden Bildern angereichert. Sicher hat man etwas Bedenken, wenn man sich an die folgenden Schritte macht – mit etwas Sachverstand, gründlichem Lesen, Aufmerksamkeit und sorgfältigem Arbeiten schafft man es aber recht gut und freut sich danach um so mehr! Evtl. zwischenzeitliche Rückschläge sollten einen nicht entmutigen! Was braucht man zur Wartung der Maschine? Eines der Wartungssets mit folgenden Komponenten von http://www.espressofreun.de - Großen O-Ring für oberen Kolben und einen großen O-Ring für unteren Kolben & je nach Zustand 2 bis 4 kleine Druckschlauch-O-Ringe - Eine Tube OKS 1110 Siliconfett - 2 Nichtrostende Blech-Kreuzschlitzschrauben mit selbstschneidendem Gewinde mit ca. 13mm Länge als Ersatz für die Schrauben der Rückwand. Sind aber nicht dringend erforderlich, da man die Rückwand zur einfachen Wartung der Brühgruppe nicht entfernen muss. - Einen 10er Torx, 15er und einen 20er Torx am besten mit langem Griff und von guter Qualität. - Für das Brühsieb einen 10er Torx. Hier wurde auch früher teilweise ein 3mm Inbusschraubenschlüssel verwendet (selten) oder gar Kreutzschlitz! - Ggf. einen Kreuzschlitzschraubenzieher für die neuen Schrauben an der Rückwand. - Ggf. eine (kleine spitze) Flachzange für die zwei runden Gehäuseschrauben oder einen ca. 5- 10cm langes Rohr (z.B. Aluminium) mit einem Innendurchmesser von ca. 4,5mm für die Demontage der Ovalkopfschrauben an der Rückseite. - Einen feinen Schraubenzieher oder ein Stück Draht um evtl. eine kleine O-Ring Dichtung aus einem Loch zu fischen - Einen flachen ca. 4mm breiten Schraubenzieher. - Küchenpapier o. Ä. zum Reinigen der Teile - Wasser, etwas Spülmittel und eine Bürste zum Reinigen der Teile - Staubsauger (Keine Teile einsaugen!), Licht und Platz - Ca. 2-4 Std. Zeit für den ersten Versuch, mit etwas Übung und einigen Maschinen Erfahrung, geht es auch unter einer Stunde. ANLEITUNG BITTE AUFMERKSAM LESEN!!!! Und keine Teile aus der Brühgruppe verlieren!

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Wartungsanleitung für Espresso-Vollautomaten dargestellt am Beispiel der Jura S9 Zutreffend auch für ähnliche Typen: Jura S Serie, Impressa 300/500/5000, Scala, Scala Vario, X30, M30, Ultra, Cappuccinatore, Evolution etc.; bzgl. Brühgruppe auch für Jura F und E-Typen; Krups Orchestro, Siziliana; AEG Cafamosa CF 80/81/85/90/95/100/120/200 /300/400 und ähnliche Typen geeignet. (Markennamen sind eingetragene Bezeichnungen der Hersteller)

© 11/2002-2009 Version S03072009 - Florian Kaiser http://www.espressofreun.de

Weitergabe diese Anleitung auch in Auszügen – gleich zu welchem Grund - ist ausdrücklich nicht gestattet! Copyright liegt beim Autor! Der Autor schließt jegliche Verantwortung für diese Hinweise oder daraus resultierende Probleme ausdrücklich aus! Die Demontage ist nur dem technisch halbwegs Versierten auf eigene Gefahr empfohlen!!! Hintergrund Nach vier Jahren Schrauberei an der eigenen AEG Cafamosa, der Infektion einiger Bekannter mit dem Espressovirus und zahlreichen gerichteten Maschinen der verschiedensten Typen mit den unterschiedlichsten Diagnosen, gibt es jetzt auch die vorliegende spezielle Wartungsanleitung für Maschinen vom Typ Jura S bzw. Impressa. Sie baut im Stil auf der bewährten Anleitung für die E-Typen und deren Clones auf, wurde aber kpl. neu überarbeitet und mit zahlreichen ergänzenden Bildern angereichert. Sicher hat man etwas Bedenken, wenn man sich an die folgenden Schritte macht – mit etwas Sachverstand, gründlichem Lesen, Aufmerksamkeit und sorgfältigem Arbeiten schafft man es aber recht gut und freut sich danach um so mehr! Evtl. zwischenzeitliche Rückschläge sollten einen nicht entmutigen! Was braucht man zur Wartung der Maschine? Eines der Wartungssets mit folgenden Komponenten von http://www.espressofreun.de

- Großen O-Ring für oberen Kolben und einen großen O-Ring für unteren Kolben & je nach Zustand 2 bis 4 kleine Druckschlauch-O-Ringe

- Eine Tube OKS 1110 Siliconfett - 2 Nichtrostende Blech-Kreuzschlitzschrauben mit selbstschneidendem

Gewinde mit ca. 13mm Länge als Ersatz für die Schrauben der Rückwand. Sind aber nicht dringend erforderlich, da man die Rückwand zur einfachen Wartung der Brühgruppe nicht entfernen muss.

- Einen 10er Torx, 15er und einen 20er Torx am besten mit langem Griff und von guter Qualität. - Für das Brühsieb einen 10er Torx. Hier wurde auch früher teilweise ein 3mm

Inbusschraubenschlüssel verwendet (selten) oder gar Kreutzschlitz! - Ggf. einen Kreuzschlitzschraubenzieher für die neuen Schrauben an der Rückwand. - Ggf. eine (kleine spitze) Flachzange für die zwei runden Gehäuseschrauben oder einen ca. 5-

10cm langes Rohr (z.B. Aluminium) mit einem Innendurchmesser von ca. 4,5mm für die Demontage der Ovalkopfschrauben an der Rückseite.

- Einen feinen Schraubenzieher oder ein Stück Draht um evtl. eine kleine O-Ring Dichtung aus einem Loch zu fischen

- Einen flachen ca. 4mm breiten Schraubenzieher. - Küchenpapier o. Ä. zum Reinigen der Teile - Wasser, etwas Spülmittel und eine Bürste zum Reinigen der Teile - Staubsauger (Keine Teile einsaugen!), Licht und Platz - Ca. 2-4 Std. Zeit für den ersten Versuch, mit etwas Übung und einigen

Maschinen Erfahrung, geht es auch unter einer Stunde.

ANLEITUNG BITTE AUFMERKSAM LESEN!!!! Und keine Teile aus der Brühgruppe verlieren!

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Vorbereitung Maschine ausstecken, Wassertank wegstellen (ggf. in der Zwischenzeit mit ca. zwei Teelöffeln Zitronensäure und randvoll mit Wasser entkalken), Tresterbehälter und Tropfschale entfernen, Kaffeebohnen in einen Topf oder ein anderes Gefäß kippen um sie später wieder zu verwenden. Maschine etwas (30-60 Minuten) auskühlen lassen sonst verbrennt man sich am heißen Durchlauferhitzer/Heizpatrone. Hat man ausreichend Platz? Jetzt kann’s losgehen! Nicht vergessen: sorgfältig und nicht zu schnell arbeiten! Das Gehäuse und die Nerven danken es einem! Anleitung erst kpl. lesen und dann loslegen! Öffnen des Gehäuses Zum Öffnen des Gehäuses entfernt man zu erst die 15er Torx-Schraube vorne rechts halb unten im inneren der Maschine. Die Schraube ganz unten kann bleiben. Den Pulvereinfülltrichter nach oben rausziehen. Den Mahlgradeinsteller nach oben abziehen und den Dampfregler nach vorne abziehen (ggf. vorsichtig - nichts verkratzend - mit einem Messer darunter fahren und abhebeln). Jetzt entfernt man die beiden 15er Torx welche das Tassenblech am Deckel halten. Das Blech kann man jetzt nach oben abheben.

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Es folgen fünf weitere 15er Torx Schrauben die den Deckel halten. (Alle Schrauben gut aufheben – evtl. in ein Döschen etwas separat, dass man es nicht umkippt) Hat man die insgesamt sieben Schrauben entfernt kann man den kpl. Deckel nach oben abheben. Ist der Deckel entfernt, kann man die vordere Front bereits einen kleinen Spalt nach links aufklappen. Die Front ist eine Tür mit Anschlag auf der linken Seite. Die Türe generell nicht zu weit aufmachen! Bei 90° ist auch nach Demontage der anfänglich noch behinderten Schläuche Schluss – sonst zerstört man etwas oder eines der Kabel bzw. der Stecker zieht man aus dem entsprechenden Sockel (eine mögliche Fehlerquelle falls nachher gar nichts geht!).

Man kann die Türe erst nur ein bisschen öffnen, da sie noch an einigen Schläuchen hängt. Um sie ganz öffnen zu können, löst man als erstes die Dampfregeleinheit vorsichtig oben aus den Klinken (mit dem flachen Schraubenzieher). Sind sie oben gelöst, kann man sie etwas nach hinten kippen und das Dampfrohr löst sich aus der Verteilereinheit (es greift in zwei O-Ringe die man später etwas reinigen und mit Silicon fetten sollte). Das Dampfrohr verbleibt wo es ist. Die Tür geht jetzt bereits etwas weiter auf.

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Dann zieht man das helle Kupplungsstück mit Kaffee (meist Kaffee-braun) und Heißwasser (häufig klar oder etwas kalkig) Zuleitung vom Gegenstück an der Tür ab. Dabei muss man den Sicherungshacken vorsichtig nach oben biegen. (Diese Kaffee-Schlauch, Heißwasser-Schlauch Kombi findet sich bei den älteren Impressa Typen nicht, diese verfügen über eine Art „Auslaufbrücke“ und einen „Kaffeetrichter“ und keinen eigenen Heißwasserhauslass. Damit sind sie in diesen Punkten der E-Serie ähnlicher). Die Türe lässt sich bis 90° öffnen. Freier Blick nach Südtirol! – äh ne auf die Brühgruppe. Jetzt zieht man den zumeist klaren Heißwasserzuleitungsschlauch von seinem Anschluss am hellen Teil an der der Tür ab. (Alternativ könnte man auch das braune gewinkelte Kaffeerohr oben an der Brühgruppe durch vorsichtiges Aushängen der Häckchen entfernen.) Spätestens jetzt sollte man die Maschine einmal vorsichtig überall aussaugen. Aber nichts einsaugen!

Falls sich an der Brühgruppe vorne rechts unten an der sog. Wasserkupplung Kaffeereste und weißlicher Schimmel befinden: das ist neben der O-Ringe der zweite wichtige Grund diese Wartung ab und zu durchzuführen. Unter diesem Dreck verbirgt sich eine Klammer die den Druckschlauch der von der Pumpe in die Wasserkupplung an der Brühgruppe führt fixiert. Diese zieht man mit Hilfe eines Schraubenziehers nach vorne raus. (nicht verlieren und später nicht vergessen!) Am Ende des Druckschlauchs ist eine kleine Messingmanschette und ein kleiner O-Ring (häufig bleibt er in der Wasserkupplung stecken) diesen später mit entfernen, ggf. reinigen und frisch fetten oder besser gegen einen aus dem Set gefettet austauschen.

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Die Brühgruppe Siehe hierzu auch die Explosionszeichnung auf der nächsten Seite! Es geht weiter auf dem Weg zur Demontage der Brühgruppe. Sie befindet sich zentral in der Mitte der Maschine und wird durch ein Zahnrad vom Motor auf der hinteren Seite der Trennwand angetrieben. Befestigt ist sie in der Regel durch drei Torx15 (drei blau-weiße Pfeile im Foto) (Teilweise werden hier auch 10er Torx verbaut!). Eine Links und zwei auf der rechten Seite. Von denen ist insbesondere die untere an der Wasserkupplung wichtig. Insbesondere diese Schraube an der Wasserkupplung beim Zusammenbau nicht vergessen! (Vergisst man Sie, kommt es zu sehr ungewöhnlichem Verhalten der Maschine: Sie hört sich im Brühvorgang komisch, insbesondere am Ende der Bewegung sehr laut ratternd an, versucht es noch ein bisschen und stellt den Betrieb mit Leuchten der LEDs ein – in der Regel ist jetzt nichts kaputt aber man sollte die Maschine öffnen und genau diese Schraube prüfen) Hat man die drei Schrauben entfernt, drückt man die Brühgruppe nach oben und schwenkt sie am unteren ende nach vorne raus – voila man hat das Herz der Maschine frei bekommen. Hat man die Brühgruppe entfernt sieht der Innenraum der Maschine wie links auf dem Fotos aus. Es empfiehlt sich die Maschine jetzt auszusaugen und feucht zu reinigen – aber keine

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In dieser Explosionsskizze (leichte nicht relevante Abweichungen zur vorliegenden Brühgruppe beim Kaffeeschlauch) erkennt man die kleinen Druckschlauch O-Ringe – jeweils an beiden Enden des Druckschlauchs und ein weitere an/in der Wasserkupplung. Zur Wartung Fetten oder Austauschen und Fetten. (Kleine O-Ringe sind Bestandteil der entspr. WartungsSets)

Wasserkupplung - Baugruppe

Dieser O-Ring ist in keinem Wartungsset,

er hält fast ewig! Anderes Maß!

* Die mit rotem Kreis gekennzeichneten O-Ringe sind in den bei den WartungsSets genannten Stückzahlen enthalten!

Dieser O-Ring ist in keinem Wartungsset, er hält fast

ewig! Anderes Maß! Man kann jedoch recht gut

einfach einen der Druckschlauchdichtungen nehmen – das funktioniert!

Dieser O-Ring ist in keinem Wartungsset, er hält fast ewig!

Anderes Maß! Das gleiche gilt für den O-Ring

im Cremaventil!

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Jetzt wird’s ernst! Vor dem weiteren Voranschreiten sollte man sich sehr genau die Initial-Position der Mechanik der ausgebauten Brühgruppe merken: Großer Gewindehub ca. 3,5 Umdrehungen außerhalb der Mechanik, Kaffeekammer in aufnahmebereiter Position unter dem Kaffeetrichter – also unterer Kolben ganz unten und Brühkammer in hinterster Position unter dem Kaffeetrichter bzw. der Öffnung im schwarzen Hauptteil der Brühgruppe. Beim Zusammenbau der Maschine sollte die Brühgruppe wieder in dieser “Initialstellung“ eingebaut werden. Siehe Foto! (Es passiert aber wohl auch nichts, wenn das nicht der Fall ist, da sich die Maschine ja selbst initialisiert, aber schaden kann’s nicht…)

Das Schwarze „Schutzblech“, das den Kaffeeschlauch vor dem großen weißen Zahnrad schützt kann man einfach wegziehen/klappen. Es folgt der „Kaffeekrümmer“ also das braune Rohrstück mit dem schmutzig braunen Kaffeeschlauch. Dafür muss man vorsichtig die beiden Häckchen lösen und abziehen. Auch hier finden wir wieder einen der kleinen O-Ringe – diesen allerdings nicht wechseln sondern nur reinigen und fetten. Hier ist für später zu merken, dass das Steigrohr im oberen Zylinder oben vorne ankommt und der „Kaffeekrümmer“ entsprechend mit seinem Halter vorne zu liegen kommt. (Beim Zusammenbau einfach an der Abbildung orientieren)

Den braunen Rahmen mit dem langen Alu-Zahnritzel durch einfaches Abziehen nach oben entfernen. Später beim zusammenbauen einfach wieder in gleicher Lage einschieben. Allgemein gilt: alle Teile der Brühgruppe bis auf den in der Regel recht sauberen braunen Rahmen mit dem langen Aluritzel mit einer Bürste, warmem Wasser und einer spur Spülmittel gründlich reinigen. Die Teile halten recht viel aus! ; ) Den Tresterabstreifer entfernt man erst durch nach oben und außen biegen des oberen Randes und anschließendes Aushängen an der unteren Führung.

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Es folgt das einfach eingeklipste schwarze rechteckige Kopfteil. Mit z.B. einem Schlitzschraubenzieher vorsichtig die vier Ecken lösen und das Teil einfach nach oben abziehen. (Ggf. etwas Probieren)

Es folgen die beiden glatten Seitenteile der Brühgruppe. Sie werden jeweils durch vier Häckchen gehalten. Eines davon ist etwas unter der Wasserkupplung versteckt. Mit einem flachen Schlitzschraubenzieher erreicht man es aber recht gut oder z.B. mit der Klinge eines Essmessers. Dazu steckt man die stumpfe Messerklinge in den Schlitz zwischen Wasserkupplung und seitlichem Kunststoffträger bzw. Hauptteil der Brühgruppe. Entsprechend verfährt man auf der anderen Seite. (Siehe Pfeile in der Abbildung zur Lage der Häckchen) Die vier links mit Pfeilen gekennzeichneten Häckchen sind nacheinander zu lösen (gerne schnappt eines gleich wieder ein) – sind alle frei? – dann kann man die Platte abheben. Das Gleiche auf der anderen Seite spiegelverkehrt.

Insbesondere der eine Haken ist etwas und der Wasserkupplung versteckt und in der nebenstehenden Abbildung wie mit dem Schraubenzieher angedeutet zu lösen.

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Die Brühgruppe mit abgenommenem Seitenteil. Jetzt lassen sich die darunter liegenden beiden Seitenführungen (die großen länglichen schwarzen Seitenteile) der Mechanik entfernen. Vorsicht! – direkt dahinter verbirgt sich jeweils ein Metallringchen als Führungsbuchse für die Führung der braunen unteren Mechanik in den Führungsbahnen der Seitenführungen. Die Metallringchen nicht verlieren, säubern und später beim Zusammenbau nicht vergessen!

Hat man die beiden Seitenteile entfernt, kann man die Wasserkupplung einfach nach unten abziehen. Das große weiße Zahnrad nach oben abdrehen und den braunen oberen Kolben nach oben rausziehen. Dabei sollte man sich merken wie das Kaffeesteigrohr im Inneren des oberen Kolbens relativ zum Rest der Brühgruppe zu liegen kommt – regelmäßig zur Vorderseite der Brühgruppe - also nach rechts auf der Abbildung.

Weitgehend demontierte Brühgruppe. Jetzt hat man auch einen ersten genauen Blick auf den oberen O-Ring. Bei einer Beispielmaschine sah er nach ca. 2750 Bezügen so aus:

Beim Pfeil fehlt ein großes Stück. Zum oberen Zylinder später mehr…

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Man entfernt die beiden Sicherungsringe an der Achse vorsichtig (fliegen leicht weg) mit einem flachen Schraubenziehen (evtl. Hand davor halten oder Handtuch, dass sie nicht unkontrolliert durch die Gegend fliegen). Die Achse drückt man mit einem Schraubenzieher aus der gesamten Brühgruppe raus (geht vielleicht etwas schwer). Reinigt sie und fettet sie später mit einem Hauch Fett. Die braunen Teile bzw. die untere Mechanik in der Brühgruppe lassen sich jetzt mehr oder minder frei Bewegen. Unter dem „gegabelten Teil mit den 6 weißen Zahnrädchen“ (kurz: „gTmd6wZ“) finden sich auf beiden Seiten der Brühgruppe noch mal jeweils einer der bekannten Metallführungsbuchsen (in Summe hat man damit vier). Diese holt man durch leichtes Hochbiegen der beiden Führungsarme des gegabelten Teils raus.

Man dreht die die braunen Teile entsprechend der Abbildungen relativ zum schwarzen Hauptteil, schiebt die untere Brühkammer und das gegabelte Teil zusammen, damit fällt der untere Kolben fast von alleine raus. (Später berücksichtigen, dass er an der Unterseite das weibliche Gegenstück zur Wasserkupplung hat und wie in der Abbildung eingeführt werden muss!)

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Das gegabelte Teil und die untere Brühkammer lassen sich jetzt durch einfachen Zug voneinander trennen. Lediglich das gegabelte Teil muss etwas Mühsam aus der Brühgruppe ausgefädelt werden – hier keine Gewalt anwenden – es geht! Das war fast schon die Hälfte! Die Brühgruppe ist fast vollständig zerlegt!

Am oberen Kolben sitzt eine der beiden großen Brühgruppendichtungen. Die Zahnstange des unteren Kolbens ist an den Kolben angeklebt und sollte pfleglich behandelt werden. Nicht fallen lassen! Zur Not lässt sich die Zahnstange entweder sorgfältig mit einem hochwertigen Sekundenkleber wieder ankleben (auf senkrechte Ausrichtung achten!) oder man verschmilzt die Naht vorsichtig mit einem Lötkolben. Siehe dazu die FAQs. Hat man alles demontiert, kann man den ganzen Haufen Teile mit warmem Wasser und einem Tuch/Bürste von Kaffeeresten reinigen. Noch mal zurück zum oberen Kolben. Der obere Kolben beherbergt das Brühsieb das manchmal bei zu fein gemahlenem Kaffe verstopfen kann – vorsichtig die 10er Torx bzw. Inbussschraube bzw. Kreutzschlitz lösen („nackelt“ leicht aus!!!). Am oberen Kolben befindet sich auch ein großer O-Ring – gebraucht schaut er etwas größer als der untere gebrauchte O-Ring aus. Im Neuzustand sind jedoch beide Ringe gleich groß. In der Regel ist genau dieser O-Ring Ursache des Übels! Das Cremaventil bzw. das Steigrohr im inneren des Kolbens kann man durch einfaches Drehen des Steigrohrs entfernen. Durch drehen an den beiden von oben sichtbaren Stegen kann man es demontieren. Am Unteren Ende befindet sich der Halbrunde Ventilverschluss und eine Feder – nicht verlieren! Die O-Ringe an diesem Rohr haben ein anders Maß als die der Druckschläuche! Hier behält man einfach die alten, reinigt und fettet sie! Die Demontage der kleinen O-Ringe ist nicht erforderlich. Den ganzen oberen Zylinder gleich reinigen und am Besten gleich wieder montieren. Dabei sollte man - als eigentlichen Grund der Wartung - den großen oberen Brühgruppen-O-Ring wechseln.

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Auch noch recht gut aussehende O-Ring können schon ausgeleiert und aufgequollen sein – also besser präventiv wechseln wenn man schon mal soweit ist. So um 2.500 Bezüge sind wohl eine Richtgröße für die Lebensdauer der Ringe. Der auf Seite 9 dargestellte O-Ring mit Defekt hatte ca. 2.750 Bezuge in ca. zwei Jahren auf dem Buckel. Manchmal reißen einfach, andere wiederum halten um 5.000 Bezüge… Gebrauchte O-Ringe sind häufig deutlich größer im Durchmesser, der Stärke und weicher als neue Ringe – davon nicht verunsichern lassen, das ist normal! Alleine diese Weitung eines augenscheinlich noch guten Rings kann zu Problemen führen und führt mittelfristig unweigerlich zum Versagen durch Klemmen und Reißen.

Die ca. 2500 bis 5000 Bezüge sind in der Regel mehr als die durchschnittliche Anzahl von Bezügen in einem Jahr. Insofern macht es keinen zusätzlichen Montageaufwand, wenn man die O-Ringe bei der - nach Erfahrung dringend empfohlenen - jährlichen Wartung der Brühgruppe gleich mittauscht, es macht daher nicht besonders viel Sinn Dichtungsringe mit einer deutlich längeren Lebensdauer von beispielsweise >3 Jahren zu haben. Mehr zum Betrieb der Maschine und möglicher Einflussfaktoren der O-Ringlebensdauer in den FAQs. Den frischen großen oberen O-Ring mit dem Siliconfett einfetten und die Nut des oberen Kolbens in die er montiert wird auch sparsam fetten. Das Gleiche gilt auch für den unteren großen O-Ring und dessen Nut im unteren Kolben. Zusätzlich sollte man hier noch die Lauffläche der Brühkammer (also des Zylinders) gründlich aber nicht übertrieben fetten (Siehe die Pfeile in den Abbildungen). Es könnte sein, dass zwischen Zylinder und unterem Kolben bzw. dessen O-Ring ein kleiner Licht-Spalt zu sehen ist. Das ist weiter nicht schlimm und sollte kein Anlass zu Sorge sein. Je nach Toleranz und Abnutzung der Brühgruppe kann das vorkommen, hat aber unmittelbar noch keinen Einfluss auf die Funktion. Es mag so sein, dass die alten Ringe in der Maschine deutlich größer und etwas dicker als die neuen frischen erscheinen. Das hat den Grund darin, dass die alten Ringe aufgequollen sind und sich geweitet haben – genau deswegen klemmen Sie sich bei jedem Brühvorgang, dichten daher nicht und reißen dann. Auch in diesem Fall die neuen Ringe einbauen – auch wenn es den Anschein hat als wären sie zu klein. Insbesondere der untere Ring erscheint manchmal zu klein, da je nach Toleranz und Alter der Brühgruppe ein feiner Spalt zwischen Ring und Kolben sichtbar ist. Das ist vollkommen unproblematisch. Die O-Ringe laufen sich ein paar Tage in der Maschine ein – ganz ähnlich wie ein neues Auto dessen Motor ein paar Kilometer zum einlaufen braucht. O-Ringe sollte man generell pfleglich und nicht mit scharfen Gegenständen behandeln.

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Falls notwendig oder noch Lust besteht: Demontage und Reinigung der Wasserkupplung Dargestellt hier am Beispiel des neuren seit ca. 2001 verbauten Typs. Siehe zur Demontage der Wasserkupplung auch die Explosionszeichnung auf Seite 6. Man beginnt damit die noch montierte Wasserkupplung gründlich unter Wasser mit einer Bürste zu reinigen. Als erstes Zieht man die Sicherungsklammer raus und trennt das eigentliche Ventil durch Abziehen vom großen Bauteil dem „Gehäuse“ der Wasserkupplung. Dabei muss man den gefederten Metallstift mit dem weißen Aufsatz (hier greift der Magnetservo an der das Ventil ansteuert) an der Bohrung im Gehäuse „vorbeilotsen“ in dem man den Stift etwas eindrückt. Der O-Ring im Kreis ist ein anderes Maß als die Druckschlauch-O-Ringe und die beiden anderen kleinen O-Ringe der Wasserkupplung – diesen nicht wechseln und nicht beschädigen! (siehe Pfeil) In den beiden Öffnungen des Ventils befinden sich jeweils kleine O-Ringe mit dem Maß der Druckschlauch O-Ringe. Diese kann man mit Ringen aus dem Set austauschen. Einer davon ist der bekannte Ring auf dem Ende des Zuleitungsdruckschlauchs. (Siehe die zwei horizontalen Pfeile) Jetzt zieht man den Metallstift nebst weißem Teil und Feder ab, entsprechend auch den Spül-Auslass der auf der gegenüberliegenden Seite (er wird durch einen kleinen Steg in der richtigen Position fixiert – keine Sorge also wie er genau eingesteckt war) Im Mittel-T-Stück der Wasserkupplung befinden sich zwei Lippen-Dichtungen. (Siehe die zwei vertikalen Pfeile) Sie sind asymmetrisch, zur Abdichtung des Druckwassers muss das obere Ende des V-Querschnitts jeweils zur Mitte des Ventils zeigen. Andersrum wären sie wirkungslos und später an dieser Stelle ein Wasserfall zu erwarten. Anordnung also: Spül-Auslass < Mittelstück > Deckel Feder Metallstift („<“ und „>“ zeigt die Orientierung der Dichtungen. Ist da etwas falsch montiert gibt es einen Stereo-Wasserfall) Es schadet nichts die Kleinteile zu reinigen und die Dichtungen (nicht zu wenig) und die Achse (leicht) mit Siliconfett zu versehen. Damit kann man die die Wasserkupplung wieder zusammenbauen und hat quasi dem Umkehrpunkt der Wartung erreicht – im Folgenden geht’s an den Zusammenbau.

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Vorbreitung des Zusammenbaus Bevor es an den Zusammenbau der Brühgruppe geht sollte man folgendes sicherstellen: • Alle Teile der Brühgruppe sind sauber und

trocken • Die beiden neuen großen O-Ringe sind montiert

und gefettet • Die Innenseite des Zylinders ist gefettet • Das Cremaventil ist kpl. Montiert • Das Brühsieb ist wieder sauber und montiert • Die Wasserkupplung ist wieder kpl. montiert und

alle Dichtungen sitzen richtig Der Zusammenbau Der Zusammenbau entspricht genau der Demontage in umgekehrter Reihenfolge. Von der Darstellung aller Bilder und jedes Schritts im Detail soll daher hier abgesehen werden. Mögliche Fehlerquellen bzw. kritische Punkte werden in der folgenden Beschreibung des Zusammenbaus hervorgehoben. Insbesondre hier sei empfohlen, sich vor Beginn einmal durchzulesen was wann kommt um nicht alles mehrfach machen zu müssen...

1. „Gegabeltes“ braunes Teil mit den 6 Zahnrädern

in das schwarze Hauptteil - wie in der Abbildung auf Seite 12 - einfädeln. Dabei ist auf die richtige Orientierung in Relation zur Brühgruppe achten: „viertelkreisförmige Aussparung trifft auf Achse“! Siehe blauer Kreis in der Abbildung.

2. Oberes braunes Teil der Mechanik in die

Zahnräder stecken, dabei zeigt die geknickte braune Tresterauswurffläche zur Vorderseite der Brühgruppe – damit ist die Seite gemeint an der später die Wasserkupplung montiert wird. Siehe auch Abbildung Seite 10 unten oder hier links.

3. Wen man jetzt diese beiden braunen Teile

absolut ganz zusammenschiebt, kann man den unteren Kolben ganz einfach einstecken und drückt auf den Kolben, dabei schieben sich die beiden anderen Teile wieder auseinander und der Kolben verschwindet quasi in der Brühkammer wenn man weiter zusammendrückt. Dabei ist auf die runde Öffnung an der Unterseite des Kolbens zu achten, die später mit der Wasserkupplung im Eingriff ist, diese Öffnung kommt Richtung Vorderseite der Brühgruppe bzw. Richtung der Wasserkupplung. (Falls nachher kein Kaffee kommt und das Pulver trocken im Trester landet ist vielleicht hier etwas verdreht worden). Wenn man jetzt die beiden braunen Teile wieder auseinander zieht (bzw. den unteren Kolben reindrückt) und der untere Kolben darinnen verschwindet ist alles ok. Der untere Kolben sollte damit richtig montiert sein. Wichtig ist,

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dass man dies wirklich genau so wie hier beschrieben macht! Wenn es nicht klappt: wiederholen, ggf. mehrfach! Sehr selten kann es vorkommen, dass der Kolben nachher blockiert, dann hilft nur eine neuerliche Demontage! (Die vier Metallringchen später nicht vergessen!) Durchaus normal ist aber, wenn man später den Kolben wie in nebenstehender Abbildung etwas sehen kann. Wenn es nicht klappt: nochmals versuchen! Mehr als diese Hinweise hier, kann ich Ihnen nicht geben. Einer von 50 hat hier beim ersten Versuch ein Problem, das ich aber leider nie replizieren konnte und Ihnen daher auch keinen konkreteren Hinweis geben kann.

4. Man fädelt die Führungsnasen das gegabelten

Teil in die Führungskanäle des großen schwarzen Hauptteils der Brühgruppe ein.

5. Man steckt die Achse zu erst noch ohne die

Sicherungsringe ein. (erst nachdem der untere Kolben montiert wurde!)

6. Links und rechts auf der Innenseite des

gegabelten Teils in den Führungsrillen setzt man auf die Nasen die zwei der vier Metall-Führungsbuchsen. (Die Führungsbahnen und die Ringchen sollte man auf keinen Fall Fetten! Fett kann Kaffeestaub anziehen und damit das Gegenteil des Gewünschten bewirken zum anderen führt es dazu, dass die Brühgruppe die Orientierung verliert und über diese Haken drüber rutscht und in verschlossener Position stehen bleibt.)

7. Bewegungskontrolle – blockiert etwas? Evtl. ist

der Kolben nicht im richtigen „Zahneingriff“ – den unteren Kolben dann noch mal ausbauen und wieder einbauen. Hier gibt es kein Patentrezept – nicht verzweifeln!

8. Es folgen die beiden Sicherungsringe

(vorsichtig, damit sie nicht weg springen oder zerbrechen!)

9. Es folgen die beiden äußeren Metall-

Führungsbuchsen. 10. Man steckt den Oberen Kolben (inkl. Steigrohr,

O-Ring und Brühsieb) ein und achtet auf die richtige Orientierung des Kaffeesteigrohrs – das muss vorne an der Brühgruppe zu liegen kommen (siehe mittleres Bild Seite 7!)

11. Weißes Zahnrad aufschrauben 12. Die beiden langen Führungsteile links und

rechts aufstecken, so dass die Metallringe auf

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Hinweise zur Demontage am Beispiel der Jura S9 © Florian Kaiser

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der Innenseite in den Führungsnuten zu liegen kommen.

13. Wasserkupplung aufschieben (darauf achten,

dass sie auf beiden Seiten richtig aufgeschoben ist)

14. Die beiden Deckel mit den vier Häckchen

aufstecken – müssen mit der Wasserkupplung einen Formschluss ergeben!

15. Ausführliche Bewegungskontrolle (läuft alles

leicht und ohne zu hackeln?) 16. Durchatmen – das Schwierigste ist geschafft! 17. Das rechteckige schwarze Teil oben aufstecken 18. Tresterabstreifer zuerst unten und dann oben

einhängen. 19. Den Kaffeekrümmer (O-Ring and er

Kupplungsstelle äußerlich fetten) und das „Kaffeeschlauch-Schutzblech“ montieren.

20. Den braunen Kunststoffrahmen mit dem langen

Zahnrad aufschieben. (Muss satt sitzen und mit der Brühgruppe einen Formschluss ergeben)

21. Die Brühgruppe ist wieder zusammengebaut! 22. Brühgruppe in Ausgangsstellung (siehe Seite 7

oberes Foto) oben im Gehäuse einhängen und mit einer drehenden Bewegung unten einführen.

23. Die drei Schrauben an den richtigen Stellen

einschrauben. (an die richtige Stelle - insbesondere die Schraube unten rechts/vorne!!! Roter Kreis in Abbildung folgende Seite. Wenn die Maschine nachher nicht funktioniert oder laut rattert und im Brühvorgang komisches Verhalten zeigt – dann ist zu 95% bei diesem Schritt etwas falsch gemacht worden! Nur diese Schraube hindert die Brühgruppe an vertikaler Bewegung). Schrauben jeweils mit Gefühl nicht zu fest aber fest ziehen!

24. Druckschlauch an der Brühgruppe montieren –

O-Ring etwas mit Siliconfett benetzen und die Sicherungsklammer nicht vergessen!

25. Heißwasserzuleitungsschlauch auf die

Kaffee/Wasserkupplung aufstecken. 26. Kaffee/Wasserkupplung auf die leicht gefetteten

Anschluss-Gegenstücke in der Tür der Maschine stecken und Häckchen einrasten lassen.

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27. Die Zwei O-Ringe aus der Dampf/Wasser

Verteilereinheit in die das Dampfrohr eingreift fetten und montieren.

28. Dampf/Wasser Verteilereinheit einhängen und

einklipsen, dabei das Dampfrohr entsprechend in die Öffnung mit den zwei O-Ringen einführen.

29. Deckel auf die Maschine aufsetzen – dabei

darauf achten, dass die Gehäuseteile und die Türe ineinander passen.

30. Schraube vorne rechts unten montieren. 31. Die 5 Deckelschrauben montieren (dabei darauf

achten, dass die Feder die den Decoder – kleines schwarzes Kästchen am Antriebsmotor – hält, richtig sitzt.)

32. Dampfregler und Mahlgradwähler aufstecken. 33. „Wärmeblech“ montieren. 34. Kaffeepulvertrichter einstecken. 35. Ein paar Bohnen einfüllen (ohne kann man

keinen echten Testlauf machen!) 36. Den vielleicht entkalkten Wassertank etwas

befüllen und einsetzen. 37. Trester- und Auffangschale einschieben. 38. Maschine einstecken und anschalten und den

ersten Spülvorgang und dann den ersten Bezug wagen.

39. Wenn sich die Maschine jetzt normal anhört und

der Kaffee und das Spülwasser vorne rauskommen ist das Ziel erreicht!

40. Ggf. ist es erforderlich die Maschine wie in der

Bedienungsanleitung beschrieben zu befüllen / zu entlüften. (Evtl. gibt es ein Problem mit dem Flowmeter, das sich ähnlich äußert, dazu bitte in den FAQs bzw. weiter unten nachlesen)

Gratulation!

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Öffnen der hinteren Gehäusewand Folgende Schritte sind zur Wartung der Brühgruppe nicht erforderlich, aber für ein evtl. notwendiges Öffnen der Maschine von hinten nützlich, wenn man z.B. an eines der Thermoelemente oder die Pumpe will. Zur Vorbereitung entfernt man wie oben beschrieben den Deckel der Maschine. Auf der Rückseite der Maschine befinden sich in Vertiefungen zwei Schrauben die etwas aussehen wie Nieten. Diese ovalen Schraubenköpfe lassen sich entweder mit einer feinen, spitzen Zange (sicher und kraftvoll) packen und aufdrehen oder mit einem einfachen selbstgebauten Hilfsmittel. Bei den E-Typen klappt das mit der Zange ganz gut, weil die Schrauben dort nicht in einer Vertiefung versteckt sind, dagegen ist die Zange als Werkzeug bei den S-Typen schon sehr schwer einzusetzen. Besser ist es hier, ein ca. 10cm langes Alurohr zu verwenden, das einen Innendurchmesser von ca. 4mm (man sollte es nicht zu locker auf die Schraube stecken können) und einen Außendurchmesser von ca. 6mm hat. Das quetscht man an einem Ende eine Spur oval und steckt es – es sollte etwas Widerstand haben – auf eine der Schrauben. Hilfreich ist, wenn es nach dem Absägen innen nicht oder nur kaum abgefast wurde, denn das erhöht die Griffigkeit dieser selbstgebauten „Rundnuss“. Das auf der Schraube steckende Stück Alurohr greift man ca. 5-10mm von der Schraube entfernt im rechten Winkel mit einer Flachzange, drück kräftig zu und dreht die Schraube auf - ganz wie eine gewöhnliche Schraube. Das macht man auch bei der zweiten Schraube. Wichtig ist, dass man hier nicht rumpfuscht, sondern beim ersten Versuch die Schraube bereits deutlich lockert und 1-2 Umdrehungen herausdreht. Dazu empfiehlt es sich die Maschine so an die Tischkante zu stellen, dass man nicht von der Tischoberfläche beim Drehe der Zange behindert wird. Nach dieser Aktion sollte man die Schrauben mit zwei Schrauben aus einem der entsprechenden Sets ersetzen.

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Anmerkungen zum Schluss Es mag sein, dass die alten Ringe aus der Maschine deutlich größer und etwas dicker als die neuen frischen erscheinen. Das hat den Grund darin, dass die alten Ringe aufgequollen sind und sich geweitet haben – genau deswegen klemmen Sie sich bei jedem Brühvorgang, dichten daher nicht und reißen dann. Auch in diesem Fall die neuen Ringe einbauen – auch wenn es den Anschein hat als wären sie zu klein. Insbesondere der untere Ring erscheint manchmal zu klein, da je nach Toleranz und Alter der Brühgruppe ein feiner Spalt zwischen Ring und Kolben sichtbar ist. Das ist vollkommen unproblematisch. Die O-Ringe laufen sich ein paar Tage in der Maschine ein – ganz ähnlich wie ein neues Auto dessen Motor ein paar Kilometer zum einlaufen braucht. Das regelmäßige Abschmieren der Brühgruppe von außen durch den Pulverschacht ist sinnvoll aber nicht unbedingt zwingend erforderlich, wenn man einen deutlich öligen Kaffee verwendet (deutlich glänzende fast feucht wirkende Bohnen im Gegensatz zu eher matten hellen Bohnen des weniger öligen Kaffees). Dieser schmiert die Brühgruppe sehr gut selbst. Allerdings solle man dann – und auch sonst - weitgehend auf die Reinigungstabletten verzichten, um diesen „Naturschmierfilm“ nicht zu entfernen. Gesundheitliche Folgeschäden sind derzeit keine bekannt, aber unter Umständen nach jahrelangem „nicht Reinigen“ der Maschine denkbar. ; ) In einzelnen Fällen scheint es, dass zu häufiges Fetten evtl. zu vorzeitigem Verschleiß der O-Ringe führte – hier sollte man es also nicht übertreiben! Dagegen ist das ca. jährliche Zerlegen, Reinigen und Fetten der Brühgruppe (wie hier beschrieben) dringend empfohlen. Damit stellt man sicher, dass die Maschine überraschungsfrei funktioniert und man trägt zu ihrem beschwerdefreien Leben bei. Ggf. sollte man bei dieser Gelegenheit auch die großen O-Ringe der Brühgruppe präventiv wechseln. So verhindert man weitgehend, dass die O-Ringe unerwartet versagen. Entsprechend bringt es meiner Meinung nach wenig, die Original O-Ringdichtungen mit vermeintlich „haltbareren“ Dichtungen zu versorgen, denn das Demontieren der Brühgruppe zu Wartungszwecken sollte man so oder so regelmäßig durchführen. Sollte nach der durchgeführten Wartung wider Erwarten das Spülwasser noch nicht regelmäßig dauerhaft vorne rauskommen, so muss sich der obere O-Ring der Brühgruppe erst noch ein paar Tage einlaufen. Danach sollte sich das geben und das Spülwasser wie gewohnt zu den Ausläufen rauskommen. Nach der Wartung kann es noch sein, dass die Maschine befüllt werden will bzw. abgedampft werden will. Das signalisiert sie nach dem Einschalten mit vier blinkenden grünen LEDs. Abhilfe schafft der in der Anleitung beschriebene Vorgang Abdampfen bzw. System füllen. Dazu stellt man die Maschine am Dampfwahlhebel auf Dampf (natürlich sollte man ein Gefäß unterstellen) und drückt dann auf Pumpen/Spülen. Die Maschine dampft noch ein bisschen, die Pumpe läuft, es kommt Wasser und schließlich hört die Maschine auf zu Pumpen. Das kann durchaus einige Sekunden dauern. Jetzt dreht man den Dampfwahlhebel wieder zurück und die grünen LEDs sollten nicht mehr blinken sondern erlöschen. Die Maschine ist jetzt bereit bzw. bereit zum Spülen. Falls das nicht geht, die Maschine also munter weiter blinkt, ist sehr wahrscheinlich der Flowmeter (das weiße zylindrische Bauteil direkt vor der Pumpe) verkalkt. Hierzu finden sich weitere Hilfestellungen im von mir zusammengesellten FAQ-Dokument.

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Die Maschine ist wieder montiert und läuft nicht so wie sie soll? Sie haben sonst ein Problem und wissen keine Lösung?

Hier oder ergänzend in den FAQs steht die Lösung!

Problem Lösung

Alle LEDs Blinken (wechselnd)

Die Brühgruppe muss an irgendeinem Punkt falsch montiert worden sein. Folgende Punkte nochmals ganz genau prüfen: • Unterer Kolben richtig rum eingesetzt und nicht um 180°

verdreht. • Gegabeltes Teil mit den 6 Zahnrädern richtig rum eingesetzt

und nicht um 180° verdreht. • Brühzylindereinheit richtig rum eingesetzt und nicht um 180°

verdreht • Unterer Kolben und seine Zahnstange sind noch ein Teil?

Wenn nein siehe zum Kleben der beiden Teile die FAQs. • Ausschließlich die Dichtungen und die Zylinderinnenwand

gefettet? • Die 4 Metallringchen montiert? • Die Sperrklinken in den Führungsbahnen der Metallringchen

funktionieren noch – sind nicht ausgeleiert? Wenn zu schwach, vorsichtig erwärmen und vorsichtig ein bisschen hochbiegen. Diese Führungsbahnen müssen fettfrei sein!

Die Maschine rattert beim Brühen bzw. während der Brühgruppenbewegung laut / Die Tresterschublade lässt sich nicht einschieben

Die Befestigungsschrauben der Brühgruppe sind nicht richtig montiert. • Die beiden am Antriebsritzel müssen ausreichend fest

angezogen sein (evtl. sind sie aber etwas zu fest) und • Insbesondere die Schraube unten rechts an der

Wassertankkupplung muss im richtigen Loch sitzen. Sie verhindert eine vertikale Bewegung der Brühgruppe. Ohne diese Schraube geht es nicht!

• Motorhalterung ist gebrochen (kommt sehr selten vor), dann ist ein neuer Motor samt Gehäuse nötig.

• Etwas anderes Rattern, aber auch Rattern: der Stift des Elektromagneten der das Drainageventil unten an der Brühgruppe ansteuert trifft das weiße Teil nicht richtig sondern hämmert gegen ein Gehäuse oder Brühgruppenteil: Brühgruppe richtig einsetzen.

• Unterer Kolben und seine Zahnstange sind noch ein Teil? Wenn nein siehe zum Kleben der beiden Teile die FAQs.

Die Maschine „brüht“ nur wenige Tropfen Wasser/Kaffee

Die Maschine bricht den Brühvorgang wegen zu wenig Pulver in der Brühkammer ab. • Testbetrieb mit (!) ausreichend Bohnen durchgeführt? Zwei

drei Bezüge durchlaufen lassen. Insbesondere nach dem Aussaugen des Bohnentrichters/Mahlwerks ist das normal. Gerade auch nach einer Mahlwerkswartung ist dies das Zeichen, dass etwas noch nicht richtig justiert ist bzw. sich das Mahlwerk erst wieder mit Pulver füllen muss.

• Trichter hinter dem Mahlwerk aufgesteckt / montiert • Maschine ausstecken und wieder einstecken – Brühgruppe

war nicht richtig initialisiert und Pulver fiel daneben. • Achtung: Hierfür kann auch eine fälschlicher Weise gefettete

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Führungskulisse der Metallringchen der Brühgruppe Ursache sein. Dieser Führungsbahnen müssen fettfrei sein! Ggf. sind die (ermüdeten) Haken in den Führungsbahnen auch vorsichtig zu erwärmen und leicht hochzubiegen!

• Mahlwerk dejustiert, falsch zusammengebaut, zentrale Schraube nicht ausreichend fest angezogen. Arbeiten am Mahlwerk sollten nicht ohne die entsprechende ausführliche Anleitung durchgeführt werden die ich exklusiv mit dem Vorratsset anbiete.

Kaffeepulver liegt trocken auf der Tresterschublade / Die Brühgruppe ist nicht in der richtigen Pulver-aufnahmenbreiten Position.

Die Brühgruppe kann die richtige Position nicht finden (dies müsste sie selbständig nach Netzstecker einstecken und anschalten – unabhängig von der Einbauposition der Brühgruppe) und verliert die Orientierung. Ursache ist ein Funktionsmangel der Sperrklinken in den Führungsbahnen der Metallringchen des großen schwarzen Brühgruppenhauptteils. • Dieser Führungsbahnen müssen absolut fettfrei sein! • Alle vier Metallringchen montiert? • Die (ermüdeten) Haken in den Führungsbahnen vorsichtig

erwärmen und leicht hochbiegen.

Nach dem Einschalten blinken (je nach Typ) vier grüne LEDs, es kommt gar kein Wasser.

Nach der Wartung kann es noch sein, dass die Maschine befüllt werden will bzw. abgedampft werden will. • Abhilfe schafft der in der Anleitung beschriebene Vorgang

Abdampfen bzw. System füllen. Dazu stellt man die Maschine am Dampfwahlhebel auf Dampf (natürlich sollte man ein Gefäß unterstellen) und drückt dann auf Pumpen/Spülen. Die Maschine dampft noch ein bisschen, die Pumpe läuft, es kommt Wasser und schließlich hört die Maschine auf zu Pumpen. Das kann durchaus einige Sekunden dauern. Jetzt dreht man den Dampfwahlhebel wieder zurück und die grünen LEDs sollten nicht mehr blinken sondern erlöschen. Die Maschine ist jetzt bereit bzw. bereit zum Spülen.

• Falls das nicht geht, die Maschine also munter weiter blinkt, ist sehr wahrscheinlich der Flowmeter (das weiße zylindrische Bauteil direkt vor der Pumpe) verkalkt. Hierzu finden sich weitere Hilfestellungen im von mir zusammengesellten FAQ-Dokument.

• Oder es ist etwas anderes im Wasserlauf verstopft oder verkalkt: suchen und finden.

Es kommt kein Wasser/Kaffee vorne raus?

Irgendwas an der Wasserversorgung der Brühgruppe ist falsch angeschlossen. • Die Wasserkupplung/Drainageventil wurde falsch

zusammengebaut. Insbesondere die im Profil V-förmigen Dichtungen müssen richtig rum eingesetzt sein.

• Eine der kleinen Druckschlauchdichtungen vergessen. • Zuleitungsschlauch nicht richtig mit Dichtung und

Sicherungsfeder angeschlossen. • Kleine Dichtung auf dem Männlichen Teil der Kupplung defekt

(kommt sehr selten vor), Zur Not funktioniert auch eine der Druckschlauchdichtungen.

• Unteren Kolben oder gegabeltes Teil oder Brühkammer um 180° verdreht eingebaut.

• Unterer Kolben und seine Zahnstange sind noch ein Teil? Wenn nein siehe zum Kleben der beiden Teile die FAQs.

• Kleine O-Ring Dichtung auf dem männlichen Teil der

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Wasserkupplung defekt oder fehlend? Hier hilft als schnelle Abhilfe eine vom Maß andere, aber mindestens provisorisch passende, Druckschlauchdichtung.

• Die Maschine ist total verkalkt: 2x entkalken und Flowmeter (siehe zu beidem die FAQs) reinigen, ggf. kpl. Wasserlauf auf Kalkinfarkt überprüfen. Ggf. hilft es auch 20-30 Dampf an und aus zu machen.

Der Kaffee kommt langsam aus den zwei Auslässen raus oder sehr unterschiedlich und läuft. Ggf. lange nach

Der Verschiebbare Kaffeetrichter ist total verschmutzt und die Auslässe sind verstopft. • Verschiebbaren Kaffeetrichter zerlegen und gründlich reinigen

– siehe dazu die FAQs.

Der Kaffee ist generell zu kalt

Die Maschine ist stark verkalkt, Kalk im Durchlauferhitzer verhindert die optimale Erwärmung des Wassers: • FAQs zum Thema Entkalken lesen und die Maschine 2x

entkalken • Tassen generell mit heißem Wasser erwärmen • Ggf. vor dem Kaffeebezug die Maschine spülen, um so das

System anzuwärmen

Der untere Kolben verhakt in der Brühgruppe bzw. lässt sich nicht ausreichend „tief“ einbauen

Der untere Kolben wurde nicht richtig in die beiden anderen braunen Teile der Brühgruppe (Brühkammer und das Teil mit den 6 Zahnrädern) eingebaut • Siehe Punkt 3.) der Montageanleitung – folgen Sie diesem

EXAKT und ggf. Mehrfach!

Der Kaffee hat keine/fast keine Crema

• Cremaventil im Steigrohr nicht richtig montiert oder vergessen.

• Mahlgrad zu grob feiner stellen (dauert ein paar Tassen bis man die Änderung merkt). Ggf. Mahlwerkswartung durchführen. Siehe hierzu die Mahlwerksanleitung aus dem Vorratsset.

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Der erste Espresso danach Ist alles wieder zusammengebaut und die Funktion überprüft, befüllt man die Maschine wieder mit Wasser und Kaffee und geniest vielleicht nicht unbedingt den ersten aber doch den zweiten Espresso aus der frisch gewarteten Maschine. (zwei drei Brühvorgänge sollte man wegen evtl. überschüssigen Siliconfetts durchlaufen lassen! Silicon ist absolut ungiftig!). Hoffentlich verteilt er sich nicht so wie nebenstehender Cappucco. ;-) Kaffeesatz Für Anregungen und Fragen nach genauem Studium der Anleitung [email protected] ! Gutes Gelingen und Viel Spaß! Florian Kaiser Hilfreiche Links: Anregungen, Tipps: Das Forum http://www.my-jura.de

http://www.biomess.de/jura/ Wasserlaufplan und zahlreiche weitere sehr gute Infos und Links.

Diese Anleitung: Neben O-Ringen, Fett, Wattestäbchen und Gehäuseschrauben,

Durchlauferhitzer, DurchlauferhitzerWartungsset und Hilfestellung: http://www.espressofreun.de

Andere Ersatzteile: Jura-Service – Trepesch in Nürnberg unter http://www.trepesch.de

Wer mit dem Zerlegen so weit gekommen ist, der ist zu weit! (Foto mit Genehmigung des Autors: © J. Seeliger 11/2004)