12
Garantiert neutral- farben einfach im Gebrauch Kostengün- stig GrauKa Die farbneutrale Graukarte zum Weissabgleich

Anleitung Graukarte 01 2012

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Anleitung Graukarte 01 2012

Garantiert neutral-farben

einfach im Gebrauch

Kostengün-stig

GrauKaDie farbneutrale Graukarte

zum Weissabgleich

Page 2: Anleitung Graukarte 01 2012

2 | | 3

Contents

Weissabgleich – was ist das? 4

Wofür ist die GrauKa-Referenzkarte gut 5

Voraussetzung für die Korrektur des Weissabgleichs 5

Weissabgleich mit der GrauKa 6

Weissabgleich auf Basis eine Messwerts 6

Weissabgleich nach der Aufnahme 7

RAW Prozess mit Adobe Photoshop / Bridge 8

Adobe Photoshop / Bridge mit Übertragung des Weissabgleichs auf Bilderserie 10

Weissabgleich in Photoshop / Photoshop Elements 12

RAW Prozess mit Nikon Capture NX2 14

Weissabgleich in Adobe Lightroom 15

Weissabgleich in anderen Anwendungen 17

Zum Gebrauch der Weiss- bzw. Schwarzreferenz 17

FAQ - Häufige Fragen 18

-Warum ist eine Weissabgleichskarte nicht weiss 18

- Warum ist die GrauKa heller als eine Graukarte zur Belichtungsmessung 18

- Metamerie - was ist das? 18

- Farbe - was ist das und wie wird Farbe gemessen? 19

- Warum „RAW“-Format? 19

Testbilder 21

GrauKa© 2011 by www.neutralgrau.info

Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt. Es darf ohne Genehmigung nicht verwertet werden.Insbesondere darf es nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden.

10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

Page 3: Anleitung Graukarte 01 2012

4 | | 5

Wofür ist die GrauKa-Referenzkarte gut

Mit der GrauKa können schnell, einfach und kostengünstig korrekte Farben bei Aufnahmen mit digitalen Kameras erhalten werden. Hierbei spielt es keine Rolle

ob JPG-, TIFF- oder RAW -Aufnahmen verwendet werden. Die GrauKa dient hierbei als neutral-graue (farblose= farbfreie) Referenz.

Beachten Sie: Die Graukarte dient als Referenz für die Farben, also ein Fixpunkt, der unter allen Beleuchtungen eine definierte Farbe(oder genauer ein definiertes Reflektions-spektrum) hat. Bei Motiven, welche eine Lichtstimmung transportieren (Sonnenuntergang, Kerzenlicht,…) zerstört natürlich der Weissabgleich mit der Grau-Ka diese Stimmung. Hierbei kann aber die GrauKa auch als Referenz benutzt werden um anschließend, softwarebasiert die Lichtstimmung in die gewünschte Richtung zu bringen. Das macht insbesondere in Motivserien Sinn, da damit eine konstante Licht-stimmung (Farbtemperatur) über alle Fotos eingestellt werden kann.

Voraussetzung für die Korrektur des Weissabgleichs

Das ganze (die Einstellung der korrekten Farbtemperatur) macht wenig Sinn wenn ihre Bildschirm falsche Farben anzeigt und/oder ihr Drucker falsche Farben

druckt. Um einen ersten Eindruck hierzu zu bekommen bitte dieses Logo betrachten. Hier ist nur der mittlere Bereich neutralfarben, der rechte Bereich ist zu Rot (Warm) und der linke Bereich zu Blau (Kalt). Sollten die Farben zu sehr abweichen bitte den Bildschirm / Druk- ker kali-brieren. Zur Bildschirmkalibrierung gibt es: DQ-Tool ( h t t p : / /www.photoindustrie-verband.de/ , dort unter Archiv, DQ-Tool);

Adobe Gamma (ein Hilfsprogramm welches mit Photoshop mitgeliefert wird) das Systemtool von Windows 72 und Hardware basierte Tools (wie Spyder2, Huey, Color Eye, Colormunki, …). Die Druckerkalibrierung kann auch über hardwarebasierte Tools

2 Um es zu öffnen, klicken Sie auf „Start“ und geben in das Suchfeld „dccw“ ein.

Weissabgleich – was ist das?

Je nach Beleuchtungsbedingungen können Farbfotos einen Farbstich erhalten. So weisen Aufnahmen in Glühlampenlicht oft einen gelben bis orangen Farbstich auf.

Dagegen haben Aufnahmen von Schnee in der Sonne oft einen Blaustich. Der Grund für diese Farbverschiebungen resultiert aus der Tatsache das Licht eine sogenannte „Farbtemperatur“ hat (der Begriff „Farbtemperatur“ wird bei Wikipedia1 sehr gut er-läutert, hier findet sich auch eine Tabelle mit den Farbtemperaturen unterschiedlicher Lichtquellen). Eine niedrige Farbtemperatur bewirkt eine Verschiebung ins Rote und eine hohe Farbtemperatur eine Verschiebung ins Blaue. Da verschiedene Lichtquellen nun unterschiedliche Farbtemperaturen aufweisen liefern diese Lichtquellen auch un-terschiedliche Farbverschiebungen (Farbstiche). Bei der Betrachtung der Szene unter den jeweiligen Lichtbedingungen fällt uns der Farbstich oft nicht auf, da das Gehirn hier quasi einen Weissabgleich durchführt. In der Fotografie fehlt dieser korrigierende Eingriff wodurch Farbstiche entstehen.

In der digitalen Fotografie können wir nun unserem Sensor „sagen“ dass die Licht-quelle einen Farbstich liefert und dieser entsprechend ausgeglichen werden soll. Hier tritt aber die Frage auf wie stark ist der Farbstich und in welche Richtung geht er. Hier kommt nun der Weissabgleich ins Spiel. Man unterscheidet zwischem den manuellen und dem automatischen Weissabgleich.

Beim manuellen Weissabgleich (MWB) wird vorgegeben wo in der Aufnahme eine farblose Fläche ist. Aus dieser Vorgabe kann anschließend die Software (egal ob

elektronische Bildverarbeitung nach der Aufnahme oder die Software in der Kamera) die Differenz zwischen Messwert (dem Farbstich) und der farblosen Fläche errechnen. Anschließend wird die gesamte Aufnahme um diesen Differenzbetrag verschoben. Bei voreingestelltem Weissabgleich (Preset WB) stellt man an der Kamera eine fixe Farbtemperatur ein und alle Fotos erhalten den gleichen Korrekturwert.

Beim automatischen Weissabgleich (AWB) errechnet die Kamera einen Korrek-turwert für jede einzelne Aufnahme. Je nach Kameramodell werden hier - zumin-

dest unter üblichen Beleuchtungsbedingungen wie Aussenaufnahmen mit bewölktem Himmel – akzeptable Ergebnisse erhalten. Die „Güte“ des Weissabgleichs kann hierbei durch das abfotografieren einer neutralgraue Fläche bestimmt werden. Stimmt der Weissabgleich ist die aufgenommene Fläche der neutralgrauen Referenz frei von einem Farbstich (Farblos! d.h. R=G=B).

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur

Page 4: Anleitung Graukarte 01 2012

6 | | 7

Tip: Vergessen Sie nicht diese Funktion nach einem Fotoshooting wieder zu-rück zu stellen, sonst wird dieser Messwert auf die nachfolgenden Aufnahmen unter womöglich völlig anderen Lichtverhältnissen übertragen.Tip 2: Fotografieren Sie im RAW-Modus falls Ihre Kamera dies zulässt. Dann wird nur die Einstellung des Weissabgleichs in die RAW-Datei geschrieben, aber noch nicht angewendet. Es ist also auch nachträglich noch möglich den Weis-sabgleich zu ändern. Bei Aufnahmen im JPG-Modus wird der Weissabgleich schon angewendet und ist schwieriger nachträglich zu ändern.

Weissabgleich nach der Aufnahme

Hier die grundsätzlichen Schritte zum korrekten Weissabgleich nach der Aufnahme:

1. Fotografieren Sie die GrauKa vor, nach oder während eines Fotoshootings. Achten Sie darauf, dass bei Änderung der Belichtung nochmals eine Aufnahme der GrauKa gemacht wird. Hierbei muss die Karte keineswegs formatfüllend fotografiert werden. Am besten hält sie das Modell in der Hand, oder sie wird neben das zu fotografierende Objekt gelegt.

2. Im RAW-Konverter ihrer Wahl wählen Sie das Weissabgleichwerkzeug und klicken hiermit auf die GrauKa. Hierdurch wird des Weissabgleich für die Aufnahme verändert, und zwar so, dass die angewählte Fläche farblich neutral (R=G=B) wird. Da die GrauKa farbneutral ist sollten jetzt die Farben im Bild stimmen.

3. Die jetzt im RAW-Konverter gemachte Korrektur kann dann auf alle anderen Bilder (die im gleichen Licht aufgenommen wurden) übertragen werden.

Tip: Achten Sie beim der Aufnahme mit GrauKa darauf, dass die Karte so auf-genommen wird, das sie nicht spiegelt! Die Karte hat zwar eine seidenmatte Oberfläche, aber unter ungünstigen Winkel (Lichtquelle-GrauKa-Kamera) kann es zu Spieglungen auf der Karte kommen. Eine Aufnahme mit Spieglung ist nicht zum Weissabgleich geeignet!

ablaufen oder von einem Dienstleister erledigt werden (siehe Suchmachine Stichwort: Druckerkalibrierung).

Weissabgleich mit der GrauKa

Wie Wirds gemacht?

Grundsätzlich können Sie den Weissabgleich vor der Aufnahme bestimmen und Ihre Kamera dann entsprechend einstellen oder nach der Aufnahme - mit Hilfe

der GrauKa - den korrekten Weissabgleich einstellen. Die folgende Abbildung stellt das Vorgehen grundsätzlich vor.

Weissabgleich auf Basis eine Messwerts

Diese Weissabgleichseinstellungen wird vor den Aufnahmen mit Hilfe der Kamera vorgenommen. Hierbei wird mit Hilfe der Funktion „Eigener Messwert“ eine

individuelle Weissabgleichseinstellungen ermittelt. Grundprinzip hierbei ist, das die Kamera eine farbneutrale Fläche (die GrauKa) ausmisst und dadurch die Farbtempe-ratur (den Weissabgleich) bestimmt. Anschließend wird diese Einstellung zum Weis-sabgleich auf alle nachfolgenden Bilder angewendet. Hier liegt auch die Gefahr dieser Funktion. Ändert sich die Beleuchtung, und sei es nur von direkter Sonnenbestrahlung zu Schatten stimmt der Weissabgleich nicht mehr. Daher ist diese Funktion bevorzugt in einer Umgebung mit definiertem Licht anzuwenden (Studio, ...). Das genaue Vor-gehen entnehmen Sie bitte der Anleitung Ihrer Kamera.

Page 5: Anleitung Graukarte 01 2012

8 | | 9

Dann in ACR (Adobe Camera Raw) das „Weißabgleichswerkzeug“ auswählen (Schritt 1 unten) und auf die GrauKa klicken (Schritt 2). Dadurch wird der Weißab-gleich (die Farbtemperatur) so eingestellt das die farbneutrale Referenz (die GrauKa) farbneutral wird (R=G=B).

dann das Bild öffnen (Schritt 3) und nach Belieben weiterbearbeiten.

RAW Prozess mit Adobe Photoshop / Bridge

In Adobe Bridge das Bild mit der GrauKa Aufnahme auswählen. Per Rechts-Klick die Optionen auswählen und dort dann „in Camera RAW öffnen“ auswählen. Dies

funktioniert bei neueren Versionen von ACR sogar mit JPGs! RAW-Dateien bietet aber durch den höheren Tonwertumfang Vorteile (siehe hierzu: FAQ - Warum „RAW“-Format?).

1. In Camera RAW (ACR) öffnen:

Page 6: Anleitung Graukarte 01 2012

10 | | 11

Anschließend „alle Bilder auswählen“ und „...synchronisieren“.

Im folgenden Dialog dann den Weißabgleich auswählen und OK drücken. Dadurch wird der Weissabgleich auf alle ausgewählten Bilder übertragen.

Adobe Photoshop / Bridge mit Übertragung

des Weissabgleichs auf Bilderserie

Mehrere RAW-Dateien auswählen (z.B. in der Bridge) und dann ACR (Adobe Ca-mera RAW öffnen.

Anschließend in ACR das Bild mit der GrauKa auswählen und wie weiter oben beschrieben mit dem Weißabgleichswerkzeug bei dieser Aufnahme den Weissabgleich korrigieren.

Page 7: Anleitung Graukarte 01 2012

12 | | 13

Mit der Mitteltonpipette die GrauKa anklicken und schon stimmt der Weissabgleich.Dies sieht man auch wenn man am Anfang einen Kontrollpunkt mit dem Farbauf-

nehmerwerkzeug gesetzt hat. Die unterschiedlichen RGB-Werte haben sich angeglichen.

Funktioniert so auch in Photoshop Elements mit ähnlichen Dialogen:

Weissabgleich in Photoshop / Photoshop Elements

In Photoshop kann der Weissabgleich natürlich auch nachträglich bearbeitet werden. Egal ob RAW (über ACR), JPG oder TIFF.1. Bild öffnen und zur Kontrolle mit dem Farbaufnahmewerkzeug die GrauKa an-

klicken.Der falsche Weissabgleich ist gleich zu sehen und bestätigt sich mit dem Farbauf-

nehmerwerkzeug (durch unterschiedliche Werte für Rot, Grün und Blau). Anschließend kann im Menü der Tonwertkorrektur oder der Gradationskurven

(Bild-Korrekturen-Tonwertkorrektur bzw. Gradationskurven) die Mittel-tonpipette gewählt werden

Page 8: Anleitung Graukarte 01 2012

14 | | 15

Weissabgleich in Adobe Lightroom

Auch hier wieder: Nehmen Sie ein Foto einer Serie mit der GrauKa im Bild auf. Nach der Übertragung der Bilder in den Computer in Adobe Lightroom dann

das Bild mit der GrauKa auswählen. Anschließend die Taste W drücken (Öffnet im Enwicklungsmodul die Weissabgleichspipette) und mit dem Weissabgleichs-

werkzeug direkt auf die GrauKa klicken. Um diese Einstellung zu speichern, um sie anschließend auf die anderen Bilder der

Serie zu übertragen gehen Sie wie folgt vor: 1. Im Vorgabenbedienfeld (linke Seite im Entwicklungsmodul) auf das Plus zeichen klicken. 2. Dann den Weissabgleich als neue Vorgabe speichern. 3. Diese Vorgabe auf alle anderen Bilder der Serie übertragen

RAW Prozess mit Nikon Capture NX2

In Capture NX öffnen und die Kameraeinstellungen auswählen. Dort den Weissabgleich auf „Graupunkt setzen“ einstellen. Anschließend „Bereich für Graupunkt“ auswäh-

len und auf „Start“ drücken. Dann den farbneutralen Bereich, die GrauKa auswählen. Hierdurch wird ein neuer Weissabgleich bestimmt und wenn Sie einem Messpunkt auf die GrauKa gesetzt haben sehen Sie, dass dieser Punkt nun farbneutral ist.

Page 9: Anleitung Graukarte 01 2012

16 | | 17

Weissabgleich in anderen Anwendungen

Andere Computerprogramme (RAW-Entwickler, Bildverarbeitungsprogramme) haben ähnliche Dialoge wie Photoshop. Das grundsätzliche Vorgehen ist aber

immer gleich: 1. Dem Programm „mitteilen“, dass die GrauKa die neutralfrabene Referenz ist 2. Anschließend die Farben im Bild so ändern, dass die GrauKa farblos (R=G=B) wird.

Die Helligkeit (also die Belichtung) spielt hierbei keine Rolle solange die GrauKa ohne Zeichnungsabrisse abgebildet ist. Sollten Sie Probleme haben schicken Sie mir eine email ([email protected]).

Zum Gebrauch der Weiss- bzw. Schwarzreferenz

Mit Hilfe der (optional erhältlichen) Weiss- und Schwarzreferenz kann der Schwarz- bzw. Weißpunkt der Aufnahme ermittelt werden. Dies erfolgt in

Photoshop (oder Photoshop Elements) über die Tonwertkorrektur im Menue „Bild“; „Korrekturen“; „Gradationskurven“ [Ctrl-M] oder die „Tonwertkorrektur“ [Ctrl-L]. Zunächst in diesem Dialogfeld den Schwarz- bzw. Weisspunkt definieren:

Weisspunkt definieren: Mit einem Doppelklick auf die weisse Pipette den Zielfar-bendialog für die weisse Pipette öffnen. Hier ist als Standard für den Rot-, Grün- und Blauwert jeweils 255 eingetragen. Dieser Wert ist theoretisch richtig aber im Druck nicht reproduzierbar und führt dazu, das Lichter „ausfressen“. Erniedrigen Sie den Wert für R,G und B um etwa 10 auf jeweils 245.

Der Schwarzpunkt wird analog durch Doppelklick auf die schwarze Pipette definiert. Hier empfehlen sich Werte von etwa 10-20 für die RGB-Werte. Der Voreingestellte Wert von jeweils 0 ist zu niedrig und führt im Druck zu „zulaufenden Bildern“.

Damit Sie die nun Eingestellten Werte nicht ständig ändern müssen können Sie diese als Standardwerte speichern. Hierzu beim Verlassen des Dialogs die Anfrage von Pho-toshop mit „Ja“ beantworten. Nun sind die Werte als Standards in Photoshop hinterlegt. Anschließend können Sie die Pipetten benutzen. Klicken Sie hierzu mit der weissen Pipette auf die Weissreferenz und mit der schwarzen auf die Schwarzreferenz. Hierbei etwas mit den Werten „spielen“ bis die richtige Einstellung gefunden wird.

Die Werte der grauen Pipette sollten Sie nicht ändern, da hiermit ja der Weissab-gleich bestimmt wird.

Zur Verdeutlichung hier die Screenshoots aus Lightroom:Also, zuerst Vorgaben speichern:

Jetzt Bilderserie auswählen und mit einem Klick auf die Vorgabe „korrekter Weissabgleich mit GrauKa“ den Weissabgleich auf alle Aufnahmen übertragen.

Diese Vorgaben können auch beim Importie-ren der Bilder von der Speicherkarte angewendet werden, sodas direkt nach dem Import direkt der korrekte Weissabgleich vorliegt. Dies macht vor allen Dingen Sinn bei Aufnahmen unter konstan-ten Lichtbedingungen wie zum Beispiel Studio-aufnahmen.

Page 10: Anleitung Graukarte 01 2012

18 | | 19

FAQ - Häufige Fragen

-Warum ist eine Weissabgleichskarte nicht weiss

Die Antwort ergibt sich aus dem Kontrastumfang (Dynamik) des Bildsensors, dieser ist nicht unendlich groß. Dadurch kann es insbesondere bei sehr hellen

Flächen zu abrissen (Clipping) kommen. Dadurch sind alle RGB-Werte „am Anschlag“ und ein Farbstich kann nicht erkannt werden. Bei dunklen Flächen ist dies nicht so kritisch, da dort, insbesondere wenn man mit einer hohen Farbtiefe (12 oder gar 14 bit) fotografiert, durch nachträgliches Ändern der Helligkeit auch aus den dunkelsten Stellen noch etwas brauchbares herauszuholen ist.Bei Spitzenlichtern ist nichts mehr herauszuholen, da es schon auf der Sensorebene verloren ist.

- Warum ist die GrauKa heller als eine

Graukarte zur Belichtungsmessung

Die Graukarte zur Belichtungsmessung hat eine Reflektion von etwa 18% (theore-tisch sollen es 17,68% sein). Dieser Wert wird zur Belichtungsmessung benutzt,

da er etwa dem logarithmischen Mittel des abbildbaren Kontrastumfangs entspricht. Die GrauKa reflektiert etwas 25% des Lichts, ist also heller als die klassische Grau-karte zur Belichtungsmessung. Dieser höhere Helligkeitswert eignet sich besser zur Kontrolle der Grauwiedergabe, da Farbfehler vom Beobachter in helleren Grautönen als wesentlich stärker empfunden werden als in dunkleren Tönen. Zudem wird in Bild-bearbeitungsprogrammen wie Photoshop meist ein neutraler Hintergrund gewählt mit einem mittleren Grau von R=G=B=127. Dieser Wert entspricht bei Gamma 2,2 einem L*-Wert (Helligkeitswert im CieLab-System) von 53. Dies entspricht sehr exakt dem L*-Wert der GrauKa. Wenn Sie die GrauKa zur Belichtungsmessung benutzen wollen verwenden Sie bitte einen Korrekturwert von ½ Blende.

Zu bedenken ist bei diesen Betrachtungen aber, dass die Belichtungsmessung in mo-dernen Kameras wesentlich komplexer ist als ein stures Befolgen der 18% Regel. Hier arbeiten computergestützte Belichtungsmessmethoden (Mehrfeld- oder Matrixmes-sung) welche anhand einer Motivdatenbank bzw. des Motivkontrastes eine gegebene Lichtsituation erkennen –damit werden oft erstaunlich gute Ergebnisse geliefert.

- Metamerie - was ist das?

Proben die unter einer Beleuchtung z.B. bei Glühlampenlicht gleiche Farbe aufwei-sen, können bei anderer Beleuchtung, z.B. bei direkter Sonneneinstrahlung stark

voneinander abweichen. Ist das der Fall spricht man von Metamerie. Eine Graukarte sollte keinerlei Metamerie aufweisen, damit sichergestellt ist, dass sie auch unter jeder Beleuchtung neutralgrau ist. Hierin unterscheidet sie sich auch von der klassischen Grau-karte bei der es, zur Belichtungsmessung, auf einen Reflektionswert von 18% ankommt nicht aber auf die Metamerie.

- Farbe - was ist das und wie wird Farbe gemessen?

Wird hier1 wunderbar erläutert.

- Warum „RAW“-Format?

Das RAW-Format entspricht - in Anlehnung an die analoge Fotografie - dem „di-gitalen Negativ“. Dieses Format enthält die unverarbeiteten Daten so wie sie vom

Kamerasensor geliefert werden, zusätzlich werden alle möglichen Kameraeinstellungen in der Datei gespeichert aber noch nicht angewendet. Diese Kameraeinstellungen wie zum Beispiel Schärfung, Sättigung und Weissabgleich können so noch nach der Aufnahme noch am Computer verändert werden. Das ganze funktioniert mit den meisten RAW-Konvertern sehr komfortabel und die ausgewählten Einstellungen können in einer Art Batchprozess automatisch auf viele Bilder übertragen werden. Demgegenüber werden beim Speichern im JPG-Format die Kameraeinstellungen schon angewendet (verrech-net) und die Rohdaten sind verloren. Insbesondere die höhere Farbtiefe ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil des RAW-Formats. Ein JPG-Foto kann (Farbtiefe 8-bit) nur 256 Tonwertstufen pro Farbkanal darstellen, das RAW-Format hingegen hat bei 12 Bit Farbtiefe 4096 Tonwertstufen. Neuere Kameras haben zum Teil noch höhere Farbtiefen (14bit=16384 Tonwertstufen pro Farbkanal). Die 256 Abstufungen reichen für einen einfachen Ausdruck meistens noch aus. Innerhalb eines RAW-Workflows verfügt man aber über mindestens 12 Bit statt 8 Bit das entspricht 4096 Abstufungen und ermög-licht viel weitreichendere Möglichkeiten zur Tonwert-korrektur. Das ergibt beim RAW dann pro Grundfarbe 212Abstufungen = 4.096 Stufen pro Pixel. Bei drei Grundfarben stehen 4.0963, also etwa 68720 Millionen Farbwerte zur Verfügung. Diese hohe Zahl an Farbwerten macht sich hinsichtlich der Vermeidung von Tonwertausbrüche in den Lichtern oder Tiefen ohne Detailzeichnung während der Aufnahme und in der Nach-

1 http://www2.konicaminolta.eu/eu/Measuring/pcc/de/

Page 11: Anleitung Graukarte 01 2012

20 | | 21

bearbeitung bemerkbar. RAW-Dateien enthalten während des gesamten Workflows viel mehr Farbinformationen.

Wenn dagegen lediglich 8 Bit zur Verfügung stehen - wie beim JPG-Format wo die Kameraautomatik auf 8-bit herunter rechnet- dann führt jede Spreizung eines Teils davon zwingend zu Lücken im Tonwertverlauf (als Abstufungen/Posterisierung bezeichnet), die im Bild dann deutlich sichtbar sind und im Histogramm als Tonwertabrisse hervorstechen.Ein höherer Tonwertumfang (RAW) bedeutet also:

• vielmehrMöglichkeitenderdigitalenNachbearbeitungundVeränderung• vielmehrMöglichkeiten,einenFarbstichoderFarbfehler(Weissabgleich!)aus

zugleichen• vielmehrMöglichkeitenunterbelichteteFotoszuretten• vielmehrMöglichkeiten,dunklenFlächen(=Tiefen)Inhaltzugeben• mehrMöglichkeiten,weißeFlächen(=Höhen)zustrukturieren

Hier muss aber deutlich gesagt werden, das heutige Sensoren empfindlicher auf Über-belichtung reagieren als auf Unterbelichtung, daher belichten die meisten Digitalkameras im Zweifelsfall etwas knapp.

Testbilder

Hier noch drei Testbild zur Beurteilung der Monitoreinstellung.

Beim dritten Bild ist nur die Mitte wirklich Farbneutral. Links ist der Rot-Wert um 4% erhöht, das Grau sollte bei richtiger Monitorkalibrierung als „zu warm“ erkannt werden. Rechts ist der Blau-Wert um 4% erhöht, das Grau sollte bei richtiger Monitorkalibrierung als „zu kalt“ erkannt werden.

Page 12: Anleitung Graukarte 01 2012

22 | | 23