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VIELFÄLTIGE WEGE IM KOMMNALEN KLIMASCHUTZ 7. Kommunalkonferenz, Berlin, 2014 Anpassung an den Klimawandel von einer Annäherung an das Thema bis zur Bedeutung für die konkrete Quartiersentwicklung im Bonner Rheinviertel Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda Julia Gädker - Abteilung Stadtentwicklung und Statistikstelle, Stadtplanungsamt Bild: SolarWorld

Anpassung an den Klimawandel von einer Annäherung an · PDF file8/9/2010 · Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda Julia Gädker

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VIELFÄLTIGE WEGE IM KOMMNALEN KLIMASCHUTZ

7. Kommunalkonferenz, Berlin, 2014

Anpassung an den Klimawandel – von einer Annäherung an das

Thema bis zur Bedeutung für die konkrete Quartiersentwicklung

im Bonner Rheinviertel

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda

Julia Gädker - Abteilung Stadtentwicklung und Statistikstelle, Stadtplanungsamt Bild: SolarWorld

Page 2: Anpassung an den Klimawandel von einer Annäherung an · PDF file8/9/2010 · Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda Julia Gädker

• Klimaschutz in Bonn hat Geschichte

• Ausgangssituation in Bonn und erste Klimaprojektionen

• Schritt für Schritt zur Klimaanpassung

• Maßnahmen zur Anpassung gestern und heute

• Demographischer Wandel vs. Klimawandel: Synergien oder

Konflikte?

• Quartiersentwicklung Rheinviertel

Vortragsinhalt

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

Page 3: Anpassung an den Klimawandel von einer Annäherung an · PDF file8/9/2010 · Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda Julia Gädker

Klimaschutz in Bonn hat Geschichte

1995 Politischer Beschluss zur Einleitung einer Klimaoffensive

Beitritt der Stadt Bonn zum Klima-Bündnis der Europäischen Städte

1996 (-2019) Einführung der kostengerechten Einspeisevergütung für Strom aus regenerativen Energien

1997 (-2016) Erhöhte Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden

1999 Erarbeitung eines Energie- und Klimaschutzkonzeptes mit detaillierter CO2-Bilanzierung für die Jahre 1987 und 1995 und in Folge Umsetzung zahlreicher Einzelmaßnahmen

2003 Einführung des Klimaschutzmanagement- und Zertifizierungssystems European Energy Award ® mit Auszeichnung in den Jahren 2004, 2008 und 2011

2007 Beschluss des Aktionsprogramms Klimaschutz durch den Rat der Stadt Bonn

2011 Einrichtung der Leitstelle Klimaschutz

2012 Gründung der Bonner Energie Agentur e.V.

2013 Integriertes Klimaschutz- und Klimafolgenanpassungskonzept

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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Einwohner: 320.128 (31.12.2013)

Zuwachs bis 2030: 34.000 EW1

Entwicklungsprognosen Bevölkerung und Wohnflächenbedarf

Wachsender Druck auf Freiflächen

Bonn hat von 1997 bis 2012 insgesamt 43,7ha

an Freiflächen verloren (IFS Bonn, 2012)

Wohnbaupotentiale

bis 2020 reichen

nicht für prog-

nostizierten Bedarf

Nachverdich-

tung als eine

Lösungsstra-

tegie (?)

(20%)

(80%)

Quellen: 1 IT NRW 2 BBSR, Wohnungsmarktprognose 2025

Jährlic

her

Neubaubedarf

:

1.2

50-1

.450

WE

bis

20

25

2

Ausgangssituation Stadtentwicklung

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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Die Stadt Bonn liegt am

südlichen Ende der Köln-

Bonner Bucht.

Das Bonner Stadtklima ist

geprägt von seiner Lage im

Rheintal, umgeben von

Höhenzügen, so dass sich

lokale Windsysteme ausbil-

den, die für die Belüftung der

Stadtteile eine wichtige Rolle

übernehmen.

Ausgangssituation Stadtklima

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

Stadtklimatologisches Gutachten Stadt Bonn, DWD, 1990

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Quellen: 3 Dr. Dirk Dütemeyer Universität Duisburg-Essen

Folgen:

- Mediterranes Klima

- Rückgang der Eis- und Frosttage

um 80% bzw. 40%

- Zunahme der Sommertage um 90%

- Zunahme der heißen Tage um fast

das Dreifache

- Verzehnfachung der Tropennächte

- Zunahme der Tage mit Wärmebe-

lastung um 5 auf 8 Tage

Nach einem vorliegenden Klimatrend3 für Bonn könnte sich die Jahresmitteltem-

peratur in der Dekade 2051-2060 gegenüber der Dekade 1991-2000 um 2K von

10°C auf 12,5°C erhöhen.

Klimatrends

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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Stationen des Prozesses zur Entwicklung eines Konzepts zur

Klimafolgenanpassung

• Aufgrund der geschilderten Ausgangssituation Einstieg in

das Thema Klimaanpassung mit dem Schwerpunkt

Klimawandel und Stadtplanung

• Einrichtung einer Arbeitsgruppe mit den Dezernenten des

Bau- und Umweltdezernates und – je nach Themen – mit

unterschiedlichen Fachämtern der Verwaltung

• Start eines Informations- und Diskussionsprozesses über

Klimaanpassung innerhalb der Verwaltung und mit Politik

• Konkretisierung der Erkenntnisse an der Planung des

Rheinviertels und im Entwurf eines ersten Maßnahmenkata-

logs

Schritt für Schritt zur Klimaanpassung – Strukturen und Vorgehen

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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Klimawandel und

Stadtplanung – Ex-

pertenhearing und

workshop

Der Klimawandel –

Folgen und Hand-

lungsmöglichkeiten

für Bürgerschaft

und Stadt

Klimawandel

konkret – Welche

widerstandsfähigen

Strukturen lassen

sich planerisch den

Auswirkungen des

Klimawandels

entgegensetzen?

Entwicklung eines ers-

ten Maßnahmkatalogs

zur Anpassung

Werkstatt Bonn:

Bedeutung der Kli-

maanpassung unter

Beachtung ziel-

gruppenspezifischer

Anforderungen kon-

kret an einem

Quartier

Weiteres Vor-

gehen zur

Quartiersent-

wicklung des

Rheinviertels

Einbindung Klimaanpas-

sung in die Bauleitplanung

(Baustein IKK 2013)

2010 2012 2013 2014

Konzept

Klim

aanpassung S

tadt B

onn

Andere Themen-

bereiche als Stadt-

planung

Schritt für Schritt zur Klimaanpassung – Arbeitsschritte

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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Umsetzbarkeit * Zielkonflikte

SektorMaßnahmen / Programme Bestand Neubau räumlicher

Kontext zu

beachten

Bebauung

Durchgeführt Handlungsfeld H1

Festsetzung von Dachbegrünungen je nach

Dachneigung und ortsspezifischer Wirkungs-

relevanz in Bebauungsplänen (VEP)

X

- Dachbegrünung Neubau Faßbender Tenten X

- Dachbegrünung Einzelhandelszentrum Dransdorf x

* u.a. zeitliche Dimension, Finanzierungsmöglichkeit, Personalressourcen, Restriktionen

Umsetzbarkeit * Zielkonflikte Umsetzungspriorität

Bestand Neubau räumlicher

Kontext zu

beachten

Neu zu definieren

- Dachbegrünung Uni Campus X

Regelung über

städtebaulichen

Vertrag

- Anreizprogramm zur Dachbegrünung im nichtöffentlichen

BereichX X

Finanzausstattung

notwendig1 Punkt

- Erstellung eines Katasters über begrünte Dachflächen bzw.

eines Grünflächenkatasters mit Ausweisung des jährlichen

Zuwachses

X

Personalressourcen

nicht vorhanden

Rechtliche

Möglichkeiten der

Umsetzung

Umsetzungsprobleme

Aufstellung Kataster

- Schulung von Fachpersonal zur Planung und Pflege der

städtischen Dachbegrünungen1 Punkt

- Bürgerliches Begrünungsmosaik, Bürger als Akteure (z.B.

mobile Gärten - Gemüse-/Obstanbau auf Dächern)2 Punkte

Dachflächenbegrünung

Wo sinnvoll ?

Wo sinnvoll ?

Existierende Beschlüsse,

Handlungsleitlinien, Konzepte:

- Ratsbeschluss zur Dachbegrünung

vom 8.09.2010 (DS 0912064)

Schritt für Schritt zur Klimaanpassung – Erster Maßnahmenkatalog

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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Niederschlag

• Ortsnahe Versickerung von Niederschlägen

• Reduzierung von Niederschlagsgebühren bei

Dachbegrünungen und Entsiegelung

Starkregen

• Festsetzung eines Mustergebietes für die

Anpassung an Starkregen

• Beauftragung eines Überflutungsnachweises

für eines der vier Bonner Stadtteile

• Riskomanagement bei neuen Bauvorhaben

• Anpassung von Ableitungsquerschnitten und

Speichermöglichkeiten

• Abwasserberatung

Hochwasserschutz

• Ausbau des Hochwasserschutzes im

rechtsrheinischen Stadtgebiet bemessen am

200jährigen Hochwasser

• Nachweis und Reduzierung von

Schadenspotenzial bei verschiedenen Bächen

Maßnahmen zur Anpassung gestern und heute

Bonn (

Mehle

m)

3.0

7.2

010

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

Bild vom Rheinhoch-

wasser bzw. Deich

Bonn-B

euel Jan 2

011

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Temperaturentwicklung/Durchlüftung

• Stadtklimatologische

Detailuntersuchungen bei größeren

Bauvorhaben

• Vermeidung der Bebauung in

stadtklimatologisch relevanten

Bereichen

• Sicherung von Freiräumen

(aktuelles Integriertes

Freiraumsystem)

• Dachbegrünung

• Hinweise des Gesundheitsamtes im

Vorfeld von Hitzewellen

Maßnahmen zur Anpassung gestern und heute

Entwurf Bebauung Nordfeld, Nadler Architekten, 2014

Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz

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• A 1: Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugesellschaften

• Bonn steht vor der Herausforderung einer (auch noch zukünftig) deutlich

wachsenden Bevölkerung

• Bundesweit einer der nachfragestärksten Wohnungsmärkte;

Wohnungsneubedarf bis 2020 basierend auf HH-Entwicklung: 8.791 WE

(gemittelter Wert)

• Auch bekannte Auswirkungen des demographischen Wandels spürbar: bis

2030 Anstieg der Menschen im Alter von 65-80 Jahren um ca. 40%, Anstieg der

über 80-Jährigen um ca. 33%

• Flächenpotentiale zur Neuausweisung von Wohnbauflächen größeren

Umfangs in Bonn begrenzt, wenn nicht auf vorhandene Freiraumqualitäten

verzichtet werden soll (Grundsatz Innenentwicklung)

• Verschiedene Nachfragergruppen schon heute mit erheblichen Problemen

bei der Suche nach geeignetem Wohnraum

Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung (Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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• "Der demographische Wandel mit seinen Hauptmerkmalen Alterung,

Schrumpfung und Heterogenisierung der Bevölkerung wirkt sich in

vielschichtiger Weise auf die Empfindlichkeit von Städten gegenüber

klimatischen Veränderungen aus.“

• „Klimaschutz und –anpassung sowie demographischer Wandel sollten

aufgrund der nachweislichen Interdependenzen als integrierter Teil eines

Raum- bzw. Standentwicklungsprozesses gesehen werden. Dabei gilt es,

Synergien zu nutzen und Zielkonflikte möglichst zu vermeiden.“

• „Der demographische Wandel als eine der dringlichsten Herausforderungen

für die Stadtentwicklung der nächsten Jahre bietet zahlreiche

Anknüpfungspunkte für Maßnahmen der Klimaanpassung.“

• „In Einzelfällen können Maßnahmen aus dem Kontext der demographischen

Herausforderung jedoch auch der Klimaanpassung entgegen stehen.“

Quellen:

BMVBS 2013 (Hrsg.): Alles im Wandel: Demographische und klimatische Veränderungen im Kontext der integrierten

Stadtentwicklung. BMVBS-Online-Publikation, Nr. 23/2013

Greiving, Stefan (2012): Die integrierte Betrachtung von Klimawandel und demografischem Wandel als zentrale

Herausforderung für Raumplanung. In: Hill, A./Prossek, A. (Hrsg.): Metropolis und Region – Aktuelle

Herausforderungen für Stadtforschung und Raumplanung. Verlag Rohn, S. Metropolis und Region Band 8, S. 27-50.

Demographischer Wandel vs. Klimawandel: Synergien oder

Konflikte?

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Anforderung auf Grund der

demographischen Entwicklung Synergien oder Konflikte?

Wohnen

Barrierefreiheit erhebliche

Umbauten im Bestand notwendig

Chance, parallel / kostengünstig Maßnahmen zur Anpassung

an den Klimawandel umzusetzen (Fassaden- und

Dachbegründung, Dämmung, Farbgestaltung der Gebäude)

Grün- und

Freiflächen

Wohnortnahe Grün- und

Freiflächen mit hoher

Aufenthaltsqualität für Familien

und Senioren von hoher Bedeutung

Kann zum Abkühlungseffekt und einer Verbesserung der

Luftqualität beitragen

Kann dem zunehmenden Bedarf an Retentionsflächen

entgegenstehen Flächenkonkurrenz

Verschattungsmaßnahmen im

öffentlichen Raum

Wirkt der Aufheizung urbaner Räume entgegen, Verbesserung

der Luftqualität

Durch verstärkte Bepflanzung nach Extremwetterereignissen

evtl. verstärkte Schäden an Gebäuden und Infrastruktur

Anpflanzung von widerstandsfähigen (Straßen-)Bäumen

Siedlungs-

struktur

Kompakte Stadt, Stadt der kurzen

Wege / Nutzungsmischung für

Familien und Senioren von hoher

Bedeutung

Verkehrsaufkommen sinkt / Verkehrsreduzierung

Durch Revitalisierung von Brachflächen besteht die Gefahr,

dass aus Klimaanpassungssicht erstrebenswerte

städtebauliche Dichtewerte ggf. überschritten werden

Kann dem Ausbau / Erhalt innerstädtischer Grün- und

Freiflächen entgegen stehen

Demographischer Wandel vs. Klimawandel: Synergien oder

Konflikte?

Julia Gädker – Stadtplanungsamt Quelle: BMVBS 2013 (Hrsg.): Alles im Wandel: Demographische und klimatische Veränderungen

im Kontext der integrierten Stadtentwicklung. BMVBS-Online-Publikation, Nr. 23/2013

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In der kommunalen Praxis ist daher die klimagerechte und zielgruppenspezifische

Quartiersentwicklung ein Querschnittsthema, bei dem der Klimawandel und der

demographische Wandel nicht voneinander getrennt betrachtet werden können.

Werkstatt „Bedeutung der Klimaanpassung unter Beachtung

zielgruppenspezifischer Anforderungen konkret an einem Quartier“

(im Rahmen des DIfU-Projekts „Kommunale Strukturen, Prozesse und Instrumente zur

Anpassung an den Klimawandel (KommAKlima)“)

Teilnehmer:

Amt für Stadtgrün Amt für Soziales und Wohnen

Stadtplanungsamt Gesundheitsamt Bauordnungsamt

Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda

Kataster- und Vermessungsamt Tiefbauamt

Universität Bonn TU Dortmund Universität Bielefeld

DIfU

Demographischer Wandel vs. Klimawandel: Synergien oder

Konflikte?

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Julia Gädker – Stadtplanungsamt

Gesamtstädtische Einordnung: Rheinviertel

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Gesamtstädtische Einordnung: Rheinviertel

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Rheinviertel Bonn: Fotoimpressionen

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Rheinviertel Bonn: Versiegelungsgrad

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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:

• Rheinviertel soll aufgewertet und nachhaltig entwickelt werden

• Dem ungebrochenen Trend nach zusätzlichem und gleichzeitig dem

demographischen Wandel entsprechenden Wohnungsangebot (Quantität

und Qualität) in einem attraktiven Umfeld ist Rechnung zu tragen (Stärkung des

innerstädtischen Wohnens) Anpassung im Bestand sowie durch bauliche

Ergänzungen

• Verbesserung der Standortqualität durch flankierende Maßnahmen im

öffentlichen und privaten (Frei-)Raum (ausreichende Versorgung mit

attraktiven Freiräumen und Grünanlagen)

• Den Anforderungen des Klimawandels ist erhöhte Aufmerksamkeit zu

widmen.

• Gewünscht werden Konzepte, welche diese Anforderungen umfänglich und

– soweit möglich – gleichwertig erfüllen

• Aber: Erarbeitung in vier Themenfeldern / „vier Brillen“ mit jeweils

prioritärem, vertiefendem Augenmerk und der sachgerechten Abwägung

der anderen Anforderungen / Belange

Aufgabenstellung: zukünftige Quartiersentwicklung

Rheinviertel

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Schaffung von Wohnraum durch

Neubau

• Auswahl der geeigneten Lage /

Konzeption Innenblockbebauung

• Herstellung angemessener Dichte

• Ansprechende Architektur

• Flexible Grundrisse entsprechend der

Wohnbedarfe

• Berücksichtigung energetischer

Anforderungen

• …

Bestandsentwicklung / -aufwertung

• Nachfrage- und bedarfsorientierte

Entwicklung: Orientierung von

Wohnungsgrößen und -zuschnitten an

Bedarfen

• Berücksichtigung energetischer

Fragestellung

• Vermeidung von Verdrängungseffekten

• Aussagen zu Bewohnerstruktur

• …

Verbesserung der Aufenthaltsqualität

auf Freiflächen

• Ansprechende und bedarfsorientierte

Gestaltung der Freiflächen

• Generationsübergreifend nutzbare,

multifunktionale Gestaltung des

Freiraumes

• Sitz- und Verweilmöglichkeiten,

Aktivitätsmöglichkeiten für

verschiedene Altersgruppen

• Barrierefreie Zugänglichkeit

• …

Anpassung an den Klimawandel

• Flächenentsiegelung

• Schaffung eines horizontalen und

vertikalen Mosaiks von Grünflächen

• Optimierung der Durchlüftungssituation

• Schaffung hitzemildernder

Aufenthaltszonen

• Anwendung heller Farben bei der

Gestaltung von Oberflächen

• …

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

Aufgabenstellung: zukünftige Quartiersentwicklung

Rheinviertel

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Masterplan Rheinviertel (TU Dortmund)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Masterplan Rheinviertel (TU Dortmund)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Masterplan Rheinviertel (TU Dortmund)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Schaffung klimawandelresilienter Strukturen durch die

Entwicklung des Gymnicher Hofs (Uni Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Schaffung klimawandelresilienter Strukturen durch die

Entwicklung des Gymnicher Hofs (Uni Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Schaffung klimawandelresilienter Strukturen durch die

Entwicklung des Gymnicher Hofs (Uni Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

Page 28: Anpassung an den Klimawandel von einer Annäherung an · PDF file8/9/2010 · Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda Julia Gädker

Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Schaffung klimawandelresilienter Strukturen durch die

Entwicklung des Gymnicher Hofs (Uni Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

Page 29: Anpassung an den Klimawandel von einer Annäherung an · PDF file8/9/2010 · Joachim Helbig - Leitstelle Klimaschutz / Amt für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda Julia Gädker

Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Schaffung klimawandelresilienter Strukturen durch die

Entwicklung des Gymnicher Hofs (Uni Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Ergebnisse der studentischen Arbeiten:

Schaffung klimawandelresilienter Strukturen durch die

Entwicklung des Gymnicher Hofs (Uni Bonn)

Julia Gädker – Stadtplanungsamt

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Beispielhafte Sammlung an Heraufforderungen:

• Nachverdichtung vs. Freiflächenerhaltung / Freiflächenaufwertung

• Gestaltung der öffentlichen Räume (Freiflächen, Straßenräume): Barrierefreiheit

vs. Schutz / Umgang / Notwasserwege bei Starkregenereignissen

(niveaugleicher Ausbau, Längs- und Querneigung, Bordsteinhöhen, etc. )

• Gestaltung der Hauseingänge: Barrierefreie Erreichbarkeit vs. Schutz / Umgang

bei Starkregenereignissen

• Aufwertung der Freiflächen als attraktive Grün- und Aufenthaltsflächen vs.

Errichtung Tiefgarage: Tiefgaragen bei häufigen Starkregenereignissen noch

tragbar (Retentionsraum auch bei Starkregen?) vs. Retentionsflächen

• ….

Weitere Arbeitsschritte: zukünftige Quartiersentwicklung

Rheinviertel

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Vielen Dank!