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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012 1 Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme Anspruch und Wirklichkeit Energetische Effekte und Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen Vorstellung der Ergebnisse des Projektes FKZ: 0325958A: „Integration von Heizkesseln in Wärmeverbundsysteme mit großen Solaranlagen“ 25. April 2012 in Wolfenbüttel Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff EOS – Institut für energieoptimierte Systeme Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel

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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012

1Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Anspruch und Wirklichkeit

Energetische Effekte und Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen

Vorstellung der Ergebnisse des Projektes FKZ: 0325958A:

„Integration von Heizkesseln in Wärmeverbundsysteme mit großen Solaranlagen“

25. April 2012 in Wolfenbüttel

Prof. Dr.-Ing. Dieter WolffEOS – Institut für energieoptimierte Systeme

Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel

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2Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Überblick

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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012

3Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Verschwendungspotenziale durch Qualität und Monitoring begrenzen!Verordnungen und Gesetze EnEV/EEWärmeG 2009 kritisch hinterfragen!

1. Ordnungsrecht , Förderpolitik und Marktanreizprogramme dürfen sinnvolleInvestitionen nicht verhindern bzw. sinnlose Pakete fördern!Beispiele: EnEV – EEWärmeG – Programm 2006 – 2012: Solare Sanierung vonMehrfamilienhäusern mit 11% Modernisierungsumlage – Förderung der Fläche?

2. Klimaschutz muss alle Beteiligten verpflichten!Effizienzdefizite in der Praxis und Verbesserungsvorschläge

3. Klimaschutzmaßnahmen evaluieren!Energieanalyse aus dem Verbrauch (E–A–V) für Monitoring und Erfolgskontrolle

Fazit: Die in den Feldversuchen vermessene und meist nicht optimierte solareAnlagentechnik liefert keine wesentlichen Endenergieeinsparungen; in vielenFällen sogar einen Mehrverbrauch

Erfahrungen aus zurückliegenden DBU/BMU - ProjektenSchwerpunkt: Endenergieeinsparung durch Solarwärme

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4Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Korrekte Bilanzen zur Vermeidung von Fehlentwicklungen

es zählt nicht: der Solarertrag QKK oder QSolar

es zählt nicht: die Verminderung der Kesselnutzwärme ΔQK, wie es dasEEWärmeG ansetzt (> 15% Wärmeenergie ab Erzeuger)

es zählt allein: die Endenergieeinsparung QEnd (im Vergleich ohne und mit Solar-anlage) – diese ist messbar und damit der Erfolg nachweisbar!

QEnd

QKK

ΔQK

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5Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

eine Wirtschaftlichkeit nur für Warmwasserbereitung – nicht fürHeizungsunterstützung - ist im EFH typisch erst bei mehr als 3 Nutzernerreicht

sowohl die Energiemengen als auch deren Temperaturniveau sindmaßgeblich für den Solarertrag – kritisch sind Zirkulationssysteme

so geringe Speichervolumina wie möglich verwenden und darüberhinaus gut gedämmte Leitungen vorsehen

die Beheizung des Pufferspeichers mit fossilen Energieträgern(nur aus Gründen der Nachheizung), z.B. Gas oder Öl, ist kritisch

aus Sicht der optimierten Verteilsysteme kommen ggf. auch Systeme inBetracht, bei denen erst lokal die Endtemperatur per elektrischerNachheizung erfolgt: Solargespeiste und witterungsgeführteZweileitersysteme

Empfehlungen für Solaranlagen

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6Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Detaillierte Auswertungam Beispiel

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7Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Gebäude

● zwei Mehrfamilienhäuser mit gesamt 30 WE (ca. 1 350 m²); Baujahr 1973

Anlage

● 33,6 m² Flachkollektoren; 2 Pufferspeicher mit je 950 Liter Inhalt

● Trinkwarmwasserbereitung und Heizungsunterstützung

● Frischwasserstation

● eine Zentrale mit Gas-Brennwertkessel: 220 kW Leistung

● verbunden über Vierleitersystem Heizung und Zirkulation Trinkwarmwasser

Messwerterfassung

● WMZ für Kessel, Solar, TWW, Zirkulation und Raumheizung seit Okt. 2007

● Tausch der WMZ am 18.03.2010

ca. 40 000 € Mehrinvestition

Ein typisches Beispiel im Schnelldurchgang

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8Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Feldanlage – komplexes Anlagenschema

GasWMZ

WMZ

WMZ

WMZ

WMZ

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9Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Kollektorfeld

FlachkollektorenKollektorfläche

33,6 m²

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10Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Wärmeverluste der Heizzentrale - Thermografie

Heizkreis Verteiler/Sammler

Frischwasserstation

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11Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Auswertung

Zähler-werte

mittlere Leistungen E-A-V

Bilanzflussbild

weitereAuswertungen

AlternativeBilanzen

Thermografie

Heizlast des Heizraums/Plausibilisierung der Verluste

Steck-brief

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12Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Nutzleistungen

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13Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Energiebilanz

GaskesselBuderus LoganoGE 315 mit

Abgas-WÜT220 kWNutzungsgrad: 85,4 %

QN, Raumheizung

214,9 MWh/a159,2 kWh/m²Nutz

QV,Kessel

46,6 MWh/a

QK, gesamt

273,2 MWh/a

QN, Kollektorkreis

8,1 MWh/a241 kWh/m²Koll

QV, Verteil und Speicher

12,0 MWh/a8,9 kWh/m²Nutz

QN, Trinkwarmwasser

18,9 MWh/a14,0 kWh/m²Nutz

QF, Kessel

319,7 MWh/a

QN, Zirkulation

35,5 MWh/a26,3 kWh/m²Nutz

Puffer-speicher1.900 I

Messstellen

Der spezifische Kollektorkreisertrag ist als gering anzusehen.Der Kesselnutzungsgrad ist sehr schlecht.Die Zirkulationsverluste sind viel zu hoch.

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14Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Alternative Energiebilanz

welcher Aufwand an Gas hätte sich ergeben, wenn

• die Solaranlage nicht vorhanden wäre• die Anlage eine dann übliche Trinkwarmwasserbereitung gehabt hätte• der Kessel einen dann üblichen Nutzungsgrad hätte (86 – 90 – 94 %)

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15Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Gebäudesteckbrief

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16Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Andere Projektbeispieleund Erkenntnisse

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17Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Alter Schlachthof, Speyer

solare Nahwärme"Alter Schlachthof" –

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18Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

550 m² Kollektorfläche und 100 m³ Speicher und ca. 1,4 km Nahwärmeleitungenfür 61 Neubauten – Macht das Sinn?

Installiert wurden…

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19Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Energieflussdiagramm (01.01.2009 bis 31.12.2009)

Feldanlage Speyer„Alter Schlachthof“

Gas-BrennwertkesselViessmannVitocrossal 300 CT575 kW

QN, Wohnhäuser

673 MWh

QV,Nahwärmenetz

197 MWhQV,Kessel

40 MWh

QK, gesamt

675 MWh

QN, Kollektorkreis

209 MWh

QF, Kessel

715 MWh

QV, Speicher+

Heizzentrale

14 MWh

QN, Nahwärmenetz

870 MWh

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20Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Feldanlage Braunschweig-Wenden; E-A-V Allensteinstraße(22.12.2010 bis 20.12.2011)

y = -1,4149x + 19,796

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

-15 °C -10 °C -5 °C 0 °C 5 °C 10 °C 15 °C 20 °C 25 °C

Außentemperatur [°C]

Nu

tzle

istu

ng

[kW

]

Raumheizung Zirkulation Warmwasser Solar

Steigung H = 1,41 kW/Kh = 1,26 W/(m²·K)

Gebäudenutzfläche: 1 120 m²Wohneinheiten: 16 (32 Personen Stand 06.11)Gebäudeheizlast ((HT+HV) • 34 K): 48,1 kW

mittlere Temperaturin der Heizzeit: 5,3 °C

Grundleistung 4,7 kW(TWW 2,3 kW + Zirku. 2,4 kW)

effektive Gebäudeheizlast bei-14 °C: 39,6 kW

Heizgrenze: 14,0 °CmittlereHeizleistung: 12,3 kW

Braunschweig, Allensteinstraße – E-A-V

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21Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Gas-BrennwertkesselBrötjeEuroCondensSGB 90 F22,5 - 90 kWNutzungsgrad: 88, 7 %

QN, Raumheizung

63,3 MWh/a56,5 kWh/m²Nutz

QV,Kessel

12,5 MWh/a

QK, gesamt

98,5 MWh/a

QN, Kollektorkreis

7,7 MWh/a495 kWh/m²Koll

QV, Speicher+

Heizzentrale

1,9 MWh/aQN, Trinkwarmwasser

19,7 MWh/a17,6 kWh/m²Nutz

QF, Kessel

111 MWh/a

QN, Zirkulation

21,3 MWh/a19,0 kWh/m²Nutz

Messstellen

Energiebilanz

Braunschweig, Allensteinstraße – Bilanz

Der spezifische Kollektorkreisertrag ist als sehr gut anzusehen.Der Kesselnutzungsgrad ist eher mittelmäßig.Die Zirkulationsverluste sind zu hoch.

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22Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Der energetische Vergleich zeigt, dass eine Anlage ohne thermischeSolaranlage aber mit einem guten Kessel wahrscheinlich einenMehraufwand an Endenergie zur Folge gehabt hätte.

Trotzdem ist die Differenz zum tatsächlichen Verbrauch auswirtschaftlicher Sicht als zu gering anzusehen.

Braunschweig, Allensteinstraße – Alternativbilanz & Fazit

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23Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Übersicht Aufwand Gas in den Sommermonaten

(Messwerte bei einer Außentemperatur von über 15°C)

4952

102

123

149

157

179

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

13 11 05 02 06 03 04 01 07* 08 09 10 12 14

Anlagen Nummer

Gru

nd

leis

tun

g[W

/Pers

on

/a]

01 Sotzmannstraße Berlin-Spandau

02 Allensteinstraße Braunschweig

03 Eichendorffstraße Braunschweig

04 Wurmebrgstraße Braunschweig

05 Brautstraße Eberswalde

06 Gustv-Hirsch-Platz Eberswalde

07 Uckermarkstraße Eberswalde

08 Rellinger Straße Hamburg

09 Magdeburger Straße Hannover

10 Olbersstraße Hannover

11 Siegfried-Czapski-Straße Jena

12 Gorch-Fock-Weg Norderney

13 Alter Schlachthof Speyer

14 Am Roseneck Wolfenbüttel / Atzum

* Fernwärme

Bei diesen Anlagen ist eine Auswertung nicht bzw.

zurzeit nicht möglich!

Sommerliche Dauerleistung als Indikator für gute Solarnutzung

sehr gut!

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24Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Vergleichsobjekt ohne Solaranlage: 5 Liter-Haus im Bestand

Energieanalyse aus dem Verbrauch

Gas (Brennwert), Albertstraße 3

Heizgrenze 14,8°C

Steigung H = 0,183 kW/K

Grundleistung 0,18 kW

ausgew ertete >>

Sommerpunkte

<< ausgew ertete

Winterpunkte

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

5,0

-5 0 5 10 15 20

Außentemperatur, in °C

Leis

tun

gau

sV

erb

rau

ch

,in

kW

MesspunkteWinterleistungSommerleistungausgewertete >> Sommerpunkte<< ausgewertete Winterpunkte

sommerliche Dauerleistung ohne Solarthermie: 90 W/Person

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25Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Fazit

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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012

26Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

in vielen Anlagen: hohe kollektorflächenbezogene Erträge, aber kaum Einsparung

• extrem knappe Dimensionierung der Kollektorfläche• die Solarflächen sind zur Heizungsunterstützung eigentlich viel zu klein• die zusätzliche Verrohrung, Speicher, Hydraulik verschlechtern das

Gesamtsystem, teilweise bis zum Mehrverbrauch

Fazit

in vielen Anlagen: hohe Zirkulationsverluste und/oder Nahwärmeverluste

• ungünstige Ausgangsbedingung für Solarthermienutzung wegen desganzjährig hohen Temperaturniveaus

• ungünstig für die Gesamtbilanz des fossilen Energieträgers, dezentraleSysteme (gebäudezentrale Heizung, gebäude- oder dezentrale TWW-Bereitung) sind vielfach besser

in fast allen Anlagen: schlechte Peripherie

• Regelungseinstellungen (Dokumentation) oft mangelhaft nachvollziehbar• Hydraulikschaltbilder komplex und energetisch suboptimal• schlechte Bedingungen für Brennwertnutzung & Solarthermienutzung

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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012

27Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Übersicht Einsparung bzw. Mehraufwand ohne Solaranlage bei

Kesselnutzungsgrad 90 %

-14,4

-11,9

-2,5

2,33,5 3,9

5,3 5,8

9,1

18,0

-20

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

10 05 01 08 09 12 13 03 06 14 02 11 04 07*

Anlagen Nummer

Ein

sp

aru

ng

/M

eh

rau

fwan

do

hn

eS

ola

r[k

Wh

/m²/

a]

01 Sotzmannstraße Berlin-Spandau

02 Allensteinstraße Braunschweig

03 Eichendorffstraße Braunschweig

04 Wurmebrgstraße Braunschweig

05 Brautstraße Eberswalde

06 Gustv-Hirsch-Platz Eberswalde

07 Uckermarkstraße Eberswalde

08 Rellinger Straße Hamburg

09 Magdeburger Straße Hannover

10 Olbersstraße Hannover

11 Siegfried-Czapski-Straße Jena

12 Gorch-Fock-Weg Norderney

13 Alter Schlachthof Speyer

14 Am Roseneck Wolfenbüttel / Atzum

* Fernwärme

Vergleichsbilanzierung: was wäre gewesen, wenn…

In der Mehrzahl der Anlagen ergabsich eine geringfügigeEndenergieeinsparung

Mittlere Einsparung: ca. 1 kWh/(m²a)

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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012

28Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

• Konzentration bisher bei EEWärmeG, Förderung und MAP auf Effizienz undErtrag der einzelnen Komponente nicht auf Endenergieeinsparung im System künftig ändern!

• solare Nahwärme mit fossil befeuertem Kessel oder BHKW nicht sinnvoll• solare gebäudeweise TWW-Bereitung bei hoher Abnehmerzahl sinnvoll• solare Heizungsunterstützung heutiger Bauart? Nein!

• zusätzliche Heizungsunterstützung erfordert doppelt so große Kollektorflächenund Speichergrößen; zusätzliche Verluste liegen oft in der Größenordnung deswinterlichen Solarertrags oder sogar darüber Solarspeicher als Vorwärmersinnvoll, nicht zur Nachheizung durch konventionellen (fossilen) Erzeuger.

Thesen & Ausblick

Gas – Solar – Strom (Windgas – BDEW) wachsen zusammen!

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Wolff - Anspruch und Wirklichkeit – Workshop Solar – Kessel – Wolfenbüttel 25. April 2012

29Prof. Dr.-Ing. Dieter Wolff - Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel – Institut für energieoptimierte Systeme

Mehr Informationen:

www.delta-q.de

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no

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2008