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Der neue Anstifter ist da! Ab sofort als e-book hier online lesen Der neue Anstifter informiert Sie unter anderem zu folgenden Themen: - Interview: Aufsichtsrat Bühler - Stiftung ehrt Mitarbeiter - Gemeinnützigkeit in Europa - Autonomie stärken - St. Lukas-Klinik mit neuer Führung - Arbeiten in der Rente - Fundraising: Wir haben den Menschen im Blick - Social’n‘Fun Festival - Einweihung Haus St. Martin - Zuhause sein in der Hausgemeinschaft - Ein Konzept, das begeistert - Geschützt durch Aufklärung - Leichte Sprache: Leitlinie Sexueller Missbrauch - Auf Umwegen ins Arbeitsleben - Neu: Assistenzplan Gesundheit und Pädagogik - 25 Jahre St. Lukas-Klinik - Glück und Durchhaltevermögen - Autismus: Hürde Vorstellungsgespräch - Kinderhospizdienst: Es geht immer um Abschied - Anerkannt: ausländische Qualifikationen
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Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014 | Stiftung Liebenau, Stiftung Hospital zum
Heiligen Geist, Stiftung H
elios – Leben im Alter
Anstifter Juli 2015
Jahresbericht 2014
Inhalt
Vorwort
Bericht des Aufsichtsrates der Stiftung LiebenauMitglieder Aufsichtsrat und Vorstand
In unserer Mitte – Der Mensch. Eine VergewisserungBericht des Vorstandes der Stiftung Liebenau
Soziale Dienstleistungen – Kostentreiber oder lohnende InvestitionBericht des Aufsichtsrates der Stiftung Hospital zum Heiligen Geistmit Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad WurzachBericht des Stiftungsrates der Stiftung Helios – Leben im Alter
Kennzahlen Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Altenhilfe:Lebensqualität im Heim – ErfahrungenSt. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; Liebenau – Leben im Alter Heilig Geist – Leben im Alter St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, ÖsterreichCasa Leben im AlterEinrichtungen der Stiftung Helios – Leben im Alter, SchweizGenossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz
Hilfe für Menschen mit Behinderung:Teilhabe – Unterstützung beim persönlichen LebenswegSt. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen; Liebenau – Dienste für Menschen mit BehinderungChristliches Sozialwerk
Gesundheit:Emotionen als Schlüssel für ein besseres VerständnisSt. Lukas-Klinik; Liebenau Kliniken Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration
Bildung:Zwischen Freiarbeit und basaler StimulationBerufsbildungswerk Adolf Aich fortbilden & entwickelnInstitut für Soziale Berufe
Hilfen für Kinder und Jugendliche:Frühe Hilfen, damit Kinder gesund aufwachsenLiebenauer Netzwerk FamilieSt. Nikolaus – Süddeutsches Kinderhospiz Franz von Assisi
Dienstleister und Stiftungsbetriebe:Essen – Mehr als nur NahrungLiebenau Service Liebenau ObjektserviceLiebenauer LandlebenForstbetriebeLiebenau Beratung und UnternehmensdiensteLiebenau Gebäude- und Anlagenservice
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten:Voneinander lernen – deutsch-österreichischer AustauschFondazione S. Elisabetta Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. AndreasSt. Andreas-StiftungChristliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in WürdeBürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal, Maikammer
Ansprechpartner und KontaktdatenWichtige InternetadressenImpressumStandorte
3
46
810
2224
26
28
30
323536383939
40
42
45
46
4849
50
525455
57
586061
62
646566686969
70
7273747475
76818182
Anstifter
Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Deutschland
Baden-Württemberg
y Stiftung Liebenauy Stiftung Hospital zum Heiligen Geisty St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHy Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**y St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gemeinnützige GmbHy St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbHy Liebenau Kliniken gemeinnützige GmbHy Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gemeinnützige GmbH*y Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbHy Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*y Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzachy Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*y St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH*
y Liebenau Beratung und Unternehmensdienste GmbH y Liebenau Gebäude- und Anlagenservice GmbHy Liebenauer Landleben GmbHy Liebenau Service GmbH y Liebenau Objektservice GmbH
y Bürgerstiftung Oberteuringen y Bürgerstiftung Eriskirchy Bürgerstiftung Deggenhausertaly Bürgerstiftung Maikammer
Bayern
y St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHy St. Nikolaus – süddeutsches Kinderhospiz gemeinnützige GmbH*y St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH
Hessen
y Rhein-Main-Bildung gGmbH
Rheinland-Pfalz
y Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbH
Sachsen
y Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*
Bulgarien
y Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*
Italien
y Fondazione S. Elisabetta
Österreich
y St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy St. Anna-Service gemeinnützige GmbHy Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*
Schweiz
y Stiftung Helios – Leben im Altery Genossenschaft DORFPLATZ*
Slowakei
y Betriebsgesellschaft „Dom Seniorov n.o.“***
VerbreitungsgebietStiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
* Beteiligung der Stiftung Liebenau** Beteiligung der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist*** Beteiligung der Casa Leben im Alter
(Stand: Juli 2015)
Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014 | Stiftung Liebenau, Stiftung Hospital zum
Heiligen Geist, Stiftung H
elios – Leben im Alter
Anstifter Juli 2015
Jahresbericht 2014
Inhalt
Vorwort
Bericht des Aufsichtsrates der Stiftung LiebenauMitglieder Aufsichtsrat und Vorstand
In unserer Mitte – Der Mensch. Eine VergewisserungBericht des Vorstandes der Stiftung Liebenau
Soziale Dienstleistungen – Kostentreiber oder lohnende InvestitionBericht des Aufsichtsrates der Stiftung Hospital zum Heiligen Geistmit Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad WurzachBericht des Stiftungsrates der Stiftung Helios – Leben im Alter
Kennzahlen Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Altenhilfe:Lebensqualität im Heim – ErfahrungenSt. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; Liebenau – Leben im Alter Heilig Geist – Leben im Alter St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, ÖsterreichCasa Leben im AlterEinrichtungen der Stiftung Helios – Leben im Alter, SchweizGenossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz
Hilfe für Menschen mit Behinderung:Teilhabe – Unterstützung beim persönlichen LebenswegSt. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen; Liebenau – Dienste für Menschen mit BehinderungChristliches Sozialwerk
Gesundheit:Emotionen als Schlüssel für ein besseres VerständnisSt. Lukas-Klinik; Liebenau Kliniken Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration
Bildung:Zwischen Freiarbeit und basaler StimulationBerufsbildungswerk Adolf Aich fortbilden & entwickelnInstitut für Soziale Berufe
Hilfen für Kinder und Jugendliche:Frühe Hilfen, damit Kinder gesund aufwachsenLiebenauer Netzwerk FamilieSt. Nikolaus – Süddeutsches Kinderhospiz Franz von Assisi
Dienstleister und Stiftungsbetriebe:Essen – Mehr als nur NahrungLiebenau Service Liebenau ObjektserviceLiebenauer LandlebenForstbetriebeLiebenau Beratung und UnternehmensdiensteLiebenau Gebäude- und Anlagenservice
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten:Voneinander lernen – deutsch-österreichischer AustauschFondazione S. Elisabetta Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. AndreasSt. Andreas-StiftungChristliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in WürdeBürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal, Maikammer
Ansprechpartner und KontaktdatenWichtige InternetadressenImpressumStandorte
3
46
810
2224
26
28
30
323536383939
40
42
45
46
4849
50
525455
57
586061
62
646566686969
70
7273747475
76818182
Anstifter
Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Deutschland
Baden-Württemberg
y Stiftung Liebenauy Stiftung Hospital zum Heiligen Geisty St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHy Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**y St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gemeinnützige GmbHy St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbHy Liebenau Kliniken gemeinnützige GmbHy Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gemeinnützige GmbH*y Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbHy Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*y Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzachy Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*y St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH*
y Liebenau Beratung und Unternehmensdienste GmbH y Liebenau Gebäude- und Anlagenservice GmbHy Liebenauer Landleben GmbHy Liebenau Service GmbH y Liebenau Objektservice GmbH
y Bürgerstiftung Oberteuringen y Bürgerstiftung Eriskirchy Bürgerstiftung Deggenhausertaly Bürgerstiftung Maikammer
Bayern
y St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHy St. Nikolaus – süddeutsches Kinderhospiz gemeinnützige GmbH*y St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH
Hessen
y Rhein-Main-Bildung gGmbH
Rheinland-Pfalz
y Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbH
Sachsen
y Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*
Bulgarien
y Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*
Italien
y Fondazione S. Elisabetta
Österreich
y St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy St. Anna-Service gemeinnützige GmbHy Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*
Schweiz
y Stiftung Helios – Leben im Altery Genossenschaft DORFPLATZ*
Slowakei
y Betriebsgesellschaft „Dom Seniorov n.o.“***
VerbreitungsgebietStiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
* Beteiligung der Stiftung Liebenau** Beteiligung der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist*** Beteiligung der Casa Leben im Alter
(Stand: Juli 2015)
Altenhilfe | Deutschland Altenhilfe | Schweiz
Altenhilfe | Slowakei
Hilfe für Menschen mit Behinderung
Gesundheit
fortbilden & entwickeln
St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH
Bürgerstiftung Deggenhausertal
Bürgerstiftung Maikammer
Bildung
Institut für Soziale Berufe gGmbH
Dienstleister und Stiftungsbetriebe
Altenhilfe | Österreich
Hilfen für Kinder und Jugendliche
Liebenauer Netzwerk Familie
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten
Fondazione S. ElisabettaFondaziun S. Elisabetta
St. Andreas-Stiftung
Pezinok
Spittal an der Drau
Bregenz Gaissau
St. Gallenkirch
Vandans Nüziders
Schruns Bartholomäberg
Baden
Wien Guntramsdorf
Kicevo Varna
Burgas
Tübach Goldach
Steinach
Oberhelfenschwil Brunnadern
Nals
Bozen Girlan
Gmunden Stadl-Paura
München
Oberhausen
Hergensweiler
Bad Grönenbach Ottobeuren
Neu-Ulm
LindauWasserburg Kreuzthal Opfenbach
Schmeckwitz Kamenz
Bautzen Wermsdorf
Sitzenroda Torgau
Dippoldiswalde Dresden
Leipzig Elstra
Zwickau Königswalde
Frankfurt a.M. Offenbach
Maikammer
Pezinok
Spittal an der Drau
Bregenz Gaissau
St. Gallenkirch
Vandans Nüziders
Schruns Bartholomäberg
Baden
Wien Guntramsdorf
Kicevo Varna
Burgas
Tübach Goldach
Steinach
Oberhelfenschwil Brunnadern
Nals
Bozen Girlan
Gmunden Stadl-Paura
Überblick 2014
Stiftung Hospital zum Heiligen Geist
Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau** – Stiftung Hospital zum Heiligen Geist – Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau
A: Summe der Einzeldaten ohne Berücksichtigung der BeteiligungsquotenB: Summe der Einzeldaten unter Berücksichtigung der Beteiligungsquoten
* Hinzu kommen: Mitarbeiter/-innen Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk 35 12 Mitarbeiter/-innen Fondazione S. Elisabetta 143 47 Mitarbeiter/-innen Franz von Assisi 762 127
** einschließlich aller Tochtergesellschaften, Beteiligungen und sonstigen zugeordneten Rechtsträger
Ausführliche Fakten aus den verschiedenen Tätigkeitsbereichen
befinden sich auf den Seiten 28 und 29.
Stand: Juli 2015 Aufgeführt sind alle operativ tätigen Tochtergesellschaften sowie Stiftungen und sonstige zugeordnete Rechts-
träger der Stiftung Liebenau, Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und Stiftung Helios – Leben im Alter.
Österreich
Schweiz
Italien
Slowakei
Bulgarien
Rheinland-Pfalz Hessen Bayern Sachsen
Bulgarien
Deutschland
Österreich
Slowakei
Italien
Schweiz
A BStandortkommunen 95Einrichtungen und Dienste 290Mitarbeiter/-innen Stiftung Liebenau (Kopfzahlen)* 6 889 6 166Ehrenamtliche 2 532 2 501Umsatz (in TEUR), konsolidiert 298.889
Standortkommunen 3Einrichtungen und Dienste 7Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 233Ehrenamtliche 150Umsatz (in TEUR), konsolidiert 10.104
Standortkommunen 4Einrichtungen und Dienste 4Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 168Ehrenamtliche 28Umsatz (in TEUR), konsolidiert 8.675
A BStandortkommunen 102Einrichtungen und Dienste 301Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 8 530 6 753Ehrenamtliche 2 756 2 694
Altenhilfe | Deutschland Altenhilfe | Schweiz
Altenhilfe | Slowakei
Hilfe für Menschen mit Behinderung
Gesundheit
fortbilden & entwickeln
St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH
Bürgerstiftung Deggenhausertal
Bürgerstiftung Maikammer
Bildung
Institut für Soziale Berufe gGmbH
Dienstleister und Stiftungsbetriebe
Altenhilfe | Österreich
Hilfen für Kinder und Jugendliche
Liebenauer Netzwerk Familie
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten
Fondazione S. ElisabettaFondaziun S. Elisabetta
St. Andreas-Stiftung
Pezinok
Spittal an der Drau
Bregenz Gaissau
St. Gallenkirch
Vandans Nüziders
Schruns Bartholomäberg
Baden
Wien Guntramsdorf
Kicevo Varna
Burgas
Tübach Goldach
Steinach
Oberhelfenschwil Brunnadern
Nals
Bozen Girlan
Gmunden Stadl-Paura
München
Oberhausen
Hergensweiler
Bad Grönenbach Ottobeuren
Neu-Ulm
LindauWasserburg Kreuzthal Opfenbach
Schmeckwitz Kamenz
Bautzen Wermsdorf
Sitzenroda Torgau
Dippoldiswalde Dresden
Leipzig Elstra
Zwickau Königswalde
Frankfurt a.M. Offenbach
Maikammer
Pezinok
Spittal an der Drau
Bregenz Gaissau
St. Gallenkirch
Vandans Nüziders
Schruns Bartholomäberg
Baden
Wien Guntramsdorf
Kicevo Varna
Burgas
Tübach Goldach
Steinach
Oberhelfenschwil Brunnadern
Nals
Bozen Girlan
Gmunden Stadl-Paura
Überblick 2014
Stiftung Hospital zum Heiligen Geist
Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau** – Stiftung Hospital zum Heiligen Geist – Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau
A: Summe der Einzeldaten ohne Berücksichtigung der BeteiligungsquotenB: Summe der Einzeldaten unter Berücksichtigung der Beteiligungsquoten
* Hinzu kommen: Mitarbeiter/-innen Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk 35 12 Mitarbeiter/-innen Fondazione S. Elisabetta 143 47 Mitarbeiter/-innen Franz von Assisi 762 127
** einschließlich aller Tochtergesellschaften, Beteiligungen und sonstigen zugeordneten Rechtsträger
Ausführliche Fakten aus den verschiedenen Tätigkeitsbereichen
befinden sich auf den Seiten 28 und 29.
Stand: Juli 2015 Aufgeführt sind alle operativ tätigen Tochtergesellschaften sowie Stiftungen und sonstige zugeordnete Rechts-
träger der Stiftung Liebenau, Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und Stiftung Helios – Leben im Alter.
Österreich
Schweiz
Italien
Slowakei
Bulgarien
Rheinland-Pfalz Hessen Bayern Sachsen
Bulgarien
Deutschland
Österreich
Slowakei
Italien
Schweiz
A BStandortkommunen 95Einrichtungen und Dienste 290Mitarbeiter/-innen Stiftung Liebenau (Kopfzahlen)* 6 889 6 166Ehrenamtliche 2 532 2 501Umsatz (in TEUR), konsolidiert 298.889
Standortkommunen 3Einrichtungen und Dienste 7Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 233Ehrenamtliche 150Umsatz (in TEUR), konsolidiert 10.104
Standortkommunen 4Einrichtungen und Dienste 4Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 168Ehrenamtliche 28Umsatz (in TEUR), konsolidiert 8.675
A BStandortkommunen 102Einrichtungen und Dienste 301Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 8 530 6 753Ehrenamtliche 2 756 2 694
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser, ist es Ihnen auch schon einmal so gegangen, dass Sie in den Spiegel schauen und sich mit einem Mal ganz neu sehen? Hier eine neue Falte, dort ein Gesichtszug, der Ihnen bisher noch gar nicht aufgefallen ist. Sie fangen an zu be-werten: Gefällt mir das, was ich sehe? War das früher auch schon so? Und – vielleicht eine Frage, auf die wir keine Antwort haben: Woher kommt das? Kurzum: Wir erleben Wandel am eigenen Leib. Wir vergleichen einen früheren Zustand mit dem aktuellen.
Auch viele der von unseren Mitarbeitern in zahlreichen Diensten betreuten Menschen erfahren Wandel. Oft kommen sie erst durch so einen Wandel in die Situation, Hilfe zu benötigen. Da ist die junge Familie mit ihrem kranken Neuge- borenen, die wir im Rahmen der sozialmedizinischen Nachsorge betreuen. Der ältere Mensch, der Schlag auf Schlag pflegebedürftig wurde und seine eigenen vier Wände für immer verließ, um in eines unserer Pflegeheime zu ziehen.
Und da sind neue Erfahrungen, die einen Wandel in Gang setzen: So gelingt es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der St. Lukas-Klinik beispielsweise mit dem Modell der emotionalen Entwicklung einer Patientin zu helfen, an die sie vorher nicht herankamen. Da ist die Erfahrung, dass auch Menschen, die sehr eingeschränkt sind, mit entsprechender Unterstützung andere Menschen teilhaben lassen können an ihren Interessen und Talenten. Oder stellen Sie sich vor, was es bewirkt, wenn der Schüler der Don-Bosco-Schule, der eine Inklusionsklasse besucht, dort zum zweiten Klassensprecher gewählt wird? Auch wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Deutschland und Österreich sich zum fachlichen Austausch treffen, hat das verändernde Wirkungen.
Eines steht dabei fest: Manchen Wandel können Menschen nicht allein stemmen. Dazu brauchen sie andere Menschen – und Gottes Hilfe.
In unserem Jahresbericht, den wir zusammen mit den uns verbundenen Stiftungen Hospital zum Heiligen Geist und Helios – Leben im Alter herausgeben, können Sie sich ein Bild von den verschiedenen Formen von Wandel machen. Manches wird Ihnen vertraut sein, anderes neu. Wir wünschen uns, dass sie aus der Lektüre viele neue Erkenntnisse gewinnen und wir so „Wandel“ hervorrufen können.
Der Vorstand
Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur
3V O R W O R T
WandelDer Koffer ist in Rosenharz seit Beginn der großen Umbauarbeiten Symbol für den Wandel, der im Zuge der Dezentralisierung der Hilfen für Menschen mit Behinderung dort stattfindet. Allein im Jahr 2014 werden drei Häuser abgerissen, viele Bewohner müssen umziehen.
Der Aufsichtsrat der Stiftung Liebenau nahm auch im Geschäftsjahr 2014 die ihm nach dem Stiftungsgesetz von Baden-Württemberg, der
Stiftungsordnung der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Satzung sowie der Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt
wahr. Als unabhängiges Kontrollorgan im Sinne von § 8 Abs. 2 des Stiftungsgesetzes von Baden-Württemberg begleitete er den Vorstand
während des Geschäftsjahres kontrollierend und beratend und genehmigte die zustimmungspflichtigen Maßnahmen und Geschäfte.
Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat durch mündliche und schriftliche Berichte über die aktuellen Geschehnisse und Entwicklungen
im Stiftungsverbund sowie über die laufenden Veränderungen der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen.
Zusammensetzung des AufsichtsratesIm Jahr 2014 hatte der Aufsichtsrat der Stiftung Liebenau, der laut Satzung (§ 8 Abs. 1) aus 9 bis 15 natürlichen Personen besteht, 14 Mit-
glieder. Die Aufsichtsratsmitglieder Domkapitular Matthäus Karrer, Dekan Sigmund Schänzle und Dekan Ekkehard Schmid wurden am
12. Dezember 2014 für weitere fünf Jahre in den Aufsichtsrat der Stiftung Liebenau gewählt. Des Weiteren erfolgte am 4. April 2014 die Wahl
von Professor Dr. Volker Faust zum stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden. Am selben Tag wurde Professor Dr. Bruno Schmid zum Vorsit-
zenden des Sozialausschusses und Paul Locherer zu seinem Stellvertreter gewählt.
Im Februar 2014 verstarb der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates und langjährige Vorstand der Stiftung Liebenau Helmut Staiber.
Der Aufsichtsrat würdigt in hoher Anerkennung die außerordentlichen Leistungen Helmut Staibers für die Stiftung Liebenau. Durch seine
Persönlichkeit, sein Wissen und seine Erfahrungen hat er unsere Arbeit im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit geprägt und sehr bereichert.
Beratungen und Genehmigungen Im Geschäftsjahr 2014 trat der Aufsichtsrat zu vier regulären Aufsichtsratssitzungen und zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen.
Wichtige Themen und Beratungsgegenstände waren im vergangenen Jahr neben der allgemeinen Geschäftsentwicklung der Austausch mit
dem Bischöflichen Ordinariat zum Positionspapier „Stiftung Liebenau – eine Lebens- und Wesensäußerung von Kirche“ und die Ergebnisse
einer markensoziologischen Analyse im Zuge des Markenstärkungsprozesses. Zentral waren außerdem die Auflösung der Liebenau Teamwork
Kommunikation GmbH, die Beteiligung der Stiftung Liebenau an einer neu zu gründenden gemeinnützigen GmbH als Träger eines sozial-
wissenschaftlichen Gymnasiums an der Bodensee-Schule St. Martin, Friedrichshafen sowie Fragen der Anlage- und Investitionsentwicklung.
Dazu gehörten unter anderem Grundstückskäufe. Der Aufsichtsrat widmete sich zudem dem politischen und gesellschaftlichen Handeln der
Stiftung Liebenau und setzte sich mit dem Stand der internationalen Entwicklungen und Aktivitäten der Stiftung auseinander. Dabei prüfte
er insbesondere die Rahmenbedingungen und Möglichkeiten für ein verstärktes Engagement in Italien.
Bericht des Aufsichtsrates
AbschiedAm 8. Februar stirbt Helmut Staiber. Er war seit 1968 für die Stiftung an verantwortungsvoller Stelle tätig: von 1968 bis 1992 als Verwaltungsleiter, von 1992 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2002 als Vorstand. Von 2002 bis 2014 stellte er seine vielfältigen Erfahrungen als Mitglied des Aufsichtsrates und seit 2004 als stellvertretender Vorsitzender dieses Gremiums zur Verfügung. Unter großer Anteilnahme wird er am 14. Februar in Liebenau beerdigt.
54 5AU F S I C H T S R AT S T I F T U N G L I E B E N AUAU F S I C H T S R AT S T I F T U N G L I E B E N AU
Arbeit in den AusschüssenNeben der Arbeit im Plenum fanden themen- und anlassbezogene Ausschusssitzungen statt: Zweimal tagte der Wirtschaftsausschuss, zwei-
mal der Ausschuss Soziale Dienste und jeweils einmal der Personal- und Markenausschuss. Der Wirtschaftsausschuss befasste sich umfassend
mit dem Konzernjahresabschluss und den Jahresabschlüssen der Tochtergesellschaften für das Geschäftsjahr 2013. Weitere Schwerpunkte
waren die intensive Beschäftigung mit den Wirtschaftsplänen der Stiftung Liebenau und ihrer Gesellschaften für das Jahr 2015, die Bericht-
erstattung zum Internen Kontrollsystem sowie die Steuerprüfung 2007-2011. Darüber hinaus reflektierte der Ausschuss die Tätigkeit des Auf-
sichtsrates im Hinblick auf Corporate Governance. Der Ausschuss Soziale Dienste setzte sich unter anderem mit der aktuellen Debatte um
Inklusion und Komplexeinrichtungen auseinander und beschäftigte sich mit den sozialpolitischen Themenstellungen des Koalitionsvertra-
ges der Bundesregierung.
Entlastung des VorstandesFür das Rechnungsjahr 2013 erteilte der Aufsichtsrat auf der Grundlage des Jahresabschlusses und des Prüfberichts mit uneingeschränktem
Bestätigungsvermerk der Rettenmayr Treuhand GmbH, Schwäbisch Gmünd, dem Vorstand Entlastung. Die Jahresabschlüsse der verbundenen
Unternehmen wurden zustimmend zur Kenntnis genommen. Für das Rechnungsjahr 2015 beauftragte der Aufsichtsrat die Rettenmayr Treu-
hand GmbH zur Prüfung des Jahresabschlusses der Stiftung Liebenau Holding und des Konzernabschlusses. Mit der Prüfung der verbundenen
Unternehmen wurden die WEKO respond GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft in Lörrach, die Rettenmayr
Treuhand GmbH, die Curacon GmbH in Bregenz, die Kern Treuhandpartner AG in Reineck und die KPMG in Bukarest beauftragt.
Dank an den Vorstand, die Mitarbeiter und PartnerDer Aufsichtsrat dankt allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung Liebenau und
ihrer Gesellschaften sowie den Vorständen Prälat Michael H. F. Brock, Dr. Berthold Broll und Dr. Markus Nachbaur für ihr
großes Engagement, ihren steten Einsatz und ihre hohe Motivation, die es ermöglichen, einer Vielzahl von Menschen mit
wichtigen und innovativen Leistungen in unterschiedlichen Lebenssituationen und Problemlagen zur Seite zu stehen.
Überdies gilt der Dank des Aufsichtsrates allen Partnern aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft sowie allen
Freunden, Förderern und Spendern, die die Arbeit der Stiftung Liebenau unterstützen. Ohne ihren Beitrag wäre eine so
vielfältige und umfassende Arbeit der Stiftung Liebenau nicht möglich.
Dr. Joachim SennVorsitzender des Aufsichtsrates
DeggenhausertalDie ersten Bewohnerinnen und Bewohner ziehen in die neu gebaute Wohn- und Pflegegemeinschaft St. Sebastian.
Freude50.000 Euro aus der Spendenaktion der Stiftung Liebenau gehen an die Sozial-medizinische Nachsorge. Die Nachsorge ist eine Kooperation der Oberschwaben-klinik und der Stiftung Liebenau. Der Dienst ist auf Spenden angewiesen.
54 5AU F S I C H T S R AT S T I F T U N G L I E B E N AUAU F S I C H T S R AT S T I F T U N G L I E B E N AU
Mitglieder des AufsichtsratesStand: Juli 2015
Franz Bernhard Bühler
Vorstand der Sparkasse Bodensee
Mitglied seit 28. Juni 1996
Tanja Gönner
Vorstandssprecherin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Mitglied seit 20. Juli 2012
Dekan Sigmund Schänzle
Dekanat Biberach
Katholische Kirchengemeinde St. Georg, Ochsenhausen
Mitglied seit 11. Dezember 2009
Dr. Joachim Senn
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Verleger
Mitglied seit 5. Dezember 1990
Vorsitzender seit 9. Dezember 1996
Professor Dr. Volker Faust
Stellvertretender Vorsitzender
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Medizinaldirektor i. R.
Mitglied seit 12. Februar 1993
Domkapitular Matthäus Karrer
Domkapitel DiözeseRottenburg-Stuttgart
Mitglied seit 11. Dezember 2009
Professor Dr. Bruno Schmid
Ehemaliger Professor für Katho-lische Theologie/Religionspädagogik (Schwerpunkt Religionspädagogik und theologische Ethik) an der PH Weingarten
Mitglied seit 10. Dezember 1993
DekanEkkehard Schmid
Dekanat Allgäu-Oberschwaben
Basilikagemeinde St. Martin, Weingarten
Mitglied seit 11. Dezember 2009
Paul Locherer
Landtagsabgeord-neter, ehemaliger Bürgermeister von Amtzell und Ehren-zeichenträger der Stiftung Liebenau
Mitglied seit 20. Juli 2012
77M I T G L I E D E R AU F S I C H T S R AT U N D V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU M I T G L I E D E R AU F S I C H T S R AT U N D V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU6
Mitglieder des VorstandesStand: Juli 2015
Prälat Michael H. F. Brock
Vorstand seit 1. Mai 2011
Dr. Berthold Broll
Vorstand seit 1. Januar 2002
Dr. Markus Nachbaur
Vorstand seit 10. Oktober 2005
Lic. iur. Emil Nisple
Rechtsanwalt und Alt-Vizepräsident des Kantonsgerichts Appenzell-Innerrhoden
Mitglied seit 18. Juni 2010
Dr. GabrieleNußbaumer
Vizepräsidentin des Vorarlberger Landtags
Mitglied seit 20. März 2015
Sr. M. Birgit Reutemann
Schulleiterin Mädchengymnasium und -realschule St. Gertrudis in Ellwangen,Kloster Sießen
Mitglied seit 20. März 1998
Dr. Franz Steinle
Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart
Mitglied seit 19. Januar 2007
S. D. Johannes Fürst vonWaldburg-Wolfegg-Waldsee
Unternehmensgruppe Waldburg-Wolfegg
Mitglied seit 17. Dezember 1998
I. K. H. Mathilde Erbgräfin von Waldburg-Zeil
Mitglied seit 19. September 1997
77M I T G L I E D E R AU F S I C H T S R AT U N D V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU M I T G L I E D E R AU F S I C H T S R AT U N D V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU6
Die richtige Haltung
G rafisch verdichtet findet sich das Leitwort in
unserem Logo. Es stützt sich biblisch auf ein
Bild des Künstlers Roland Peter Litzenburger, ist sei-
ne Interpretation des Gleichnisses vom barmherzigen
Samariter. Zwei Menschen, der Helfer und der Hilfebe-
dürftige, wenden sich einander zu. Allerdings beugt
sich der Helfer niemals herab zu dem Bedürftigen,
sondern die beiden begegnen sich auf Augenhöhe.
Das Logo bringt damit zum Ausdruck, dass die richtige
Haltung immer eine partnerschaftliche Zuwendung
bedeutet. Nicht die barmherzige Herablassung von
oben, sondern die vornehmste Haltung des Stützens,
des Sich-Begegnens, auch des Helfens auf Augenhö-
he. Im Bewusstsein der eigenen Verletzbarkeit sollte
sich kein Mensch von oben einem anderen Menschen
herablassend zuwenden. Denn der Satz: „Liebe Deinen
Nächsten wie dich selbst!“, ist eben nicht die gönner-
hafte Herablassung und barmherzige Zuwendung des
einen zum anderen, sondern ist geradezu Ausdruck
des partnerschaftlichen Verhältnisses auf Augenhöhe.
Das heißt gleichzeitig: Die Liebe zum anderen, die
Zuwendung oder die Einlassung auf einen Menschen,
setzt die eigene Einlassung auf sich selbst voraus. Sorge
für einen Menschen setzt die Sorge für sich selber vor-
aus. Vertrauen in einen Menschen zu investieren, setzt
voraus, dass ich innerlich vertraut bin, auch mit mir.
Die Grundentscheidung des Christlichen ist eine Grund-
entscheidung zur Selbstfindung nur im Gegenüber des
anderen. Partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Auf
der Grundlage eigener Begrenztheit, Fehlerhaftigkeit
und jeweils dem Augenblick und der Erneuerung ver-
pflichtet.
Der entschiedene MenschDer Mensch, der sich zum christlichen Menschenbild
bekennt, unterscheidet sich nicht grundlegend vom
Menschen an sich. In seiner ganzen Gebrochenheit,
in seinen Ängsten, Hoffnungen, Zweifeln und Sehn-
süchten. Nur dass er sich entschieden hat, dass er sich
auf eine ganz bestimmte Weise entschieden hat, die
Welt zu sehen, sich selbst in der Welt zu sehen und
sich selbst in Beziehung zu sehen zur Welt, zu seinem
Gegenüber und zu Gott. In seiner christlichen Ent-
schiedenheit will der entschiedene Mensch ans Licht
bringen die Wunden dieser Welt. Heilen, was verwun-
det ist.
Jeder Mensch lebt in seiner Gebrochenheit, muss ver-
trauen lernen und Verletztheiten heilen. Auch die Stif-
tung muss vertrauen lernen und Verletztheiten heilen.
Jeder Mensch muss sich selbst entscheiden, welchen
Platz und welche Sichtweise er von sich selbst und vom
anderen einnehmen möchte. Auch die Stiftung muss
sich entscheiden, welchen Platz und welche Sichtweise
sie von sich selbst und von anderen einnehmen will.
Und weder Zerrbilder noch Überhöhungen dürfen dazu
führen, Ideale preiszugeben oder zu pervertieren. Am
Ende darf das individuelle und institutionelle Schei-
tern eines Menschen an seinen eigenen Ansprüchen
nicht zur Negierung seiner Ideale führen. So bleibt
das Leitwort „In unserer Mitte – Der Mensch“ unver-
zichtbar, auch dort, wo es für Augenblicke oder Zeiten
nicht eingehalten werden kann.
Über die BalanceAuch bleibt das Ideal der Zuwendung des Menschen
zum Menschen immer den Gesetzmäßigkeiten einer
„In unserer Mitte – Der Mensch: Das ist für uns die blanke Selbstverständlichkeit. Die größte Herausforderung, der Maßstab
unseres Scheiterns, die Vision unserer Stiftung, die Grundlage unseres Selbstverständnisses, der Urgrund tiefster Missver-
ständnisse und Zerrbilder und Anlass genug, dass wir uns vergewissern.“ Vorstand Michael H. F. Brock gibt Impulse für ein
zeitgemäßes Verständnis des Leitworts der Stiftung Liebenau.
In unserer Mitte – Der Mensch. Eine Vergewisserung
98
gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, politischen, auch
materiellen Welt unterworfen. Das Christliche gibt es
nie außerhalb der Welt und wird ihr nicht einfach hin-
zugestellt, sondern ist ihr immanent. Begriffe wie
Wirtschaftlichkeit, Fachlichkeit, Finanzstärke und
Menschlichkeit oder Kirchlichkeit sind in einem
Unternehmen wie der Stiftung Liebenau nicht unter-
einander austauschbar. Unverzichtbar ist es, dass wir
uns am Menschenbild des Evangeliums orientieren,
unverzichtbar, dass wir uns um Fachlichkeit bemühen,
unverzichtbar, wirtschaftlich höchst solide zu sein.
Wenn wir eines dieser Ziele streichen würden, könnten
wir die je anderen nicht mehr verwirklichen.
Eine Fachlichkeit, die auf der Höhe der Zeit ist. Eine
Finanzstärke, die das ermöglicht, aber sich nicht in
den Vordergrund spielt. Eine Menschlichkeit, die auch
die Gebrechlichkeit derer einschließt, die wir unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nennen und Kolle-
ginnen und Kollegen, die ebenfalls bedürftig sind wie
jene, die uns anvertraut sind. Drei Werte, die gleicher-
maßen wichtig sind. Aber sie alle dürfen immer nur
für den Augenblick ihre Wichtigkeit beanspruchen,
in dem sie für die Ermöglichung des jeweils anderen
Raum brauchen. Nur im Wechselspiel von Fürsorge
und Versorgung, von Kompetenz und Barmherzig-
keit, von verantwortlichem Umgang mit Gewinnen und
der freigiebigen Ausschüttung, wo es nottut, entsteht
eine Münze, die wir spielen können und die da heißt:
Bei uns steht immer und überall im Mittelpunkt der
Mensch – hoffentlich in all seinen Schattierungen,
Hoffnungen, Sehnsüchten, Notwendigkeiten und
Gebrochenheiten ernst genommen und im besten Sinne
des Wortes menschlich.
Der Mensch lebt im Chaos seiner eigenen Existenz, nie-
mals im Gleichgewicht – so wie die Stiftung auch. Und
so gilt es für uns als Stiftung wie als Menschen, stets aus-
zubalancieren: unsere Menschlichkeit, unsere Werte
und unsere Ideale und eben auch unser Leitwort „In
unserer Mitte – Der Mensch“.
Der vollständige Essay von Michael H. F. Brock ist unter dem Titel „In unserer Mitte – Der Mensch“ als Buch erschienen. Erhältlich ist es bei der Stiftung Liebenau, Abteilung Kommunikation und Fundraising, Telefon: 07542 10-1207, E-Mail: [email protected]
Das Logo der Stiftung Liebenau geht zurück auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter: In der Bibel liegt
der Hilfebedürftige (links) auf dem Boden. Wir sehen ihn aufgerichtet. Der Helfer beugt sich nicht herab, um
zu helfen. So können sich die beiden Menschen partnerschaftlich einander zuwenden.
98
DENKortAn die Greueltaten der Nationalsozialisten am Bodensee erinnert ein Weg, der historisch wichtige DENKorte miteinander verknüpft. Dieser Weg beginnt im Schlosspark Liebenau. Aus Liebenau wurden damals 501 Menschen umgebracht.
Im 145. Jahr ihres Bestehens blickt die Stiftung Liebenau in Dankbarkeit zurück auf ein gelungenes und erfolgreiches Jahr 2014. Auf viel-
fältige Weise konnten wir Menschen begleiten und unterstützen und unsere Aufgabenfelder weiterentwickeln. Dabei stellen wir uns dem
Anspruch, gesellschaftliche Entwicklungen und deren Erfordernisse zu antizipieren und proaktiv neue Ansätze der Hilfe zu entwickeln. Nach
unserem Selbstverständnis schließt das auch die Einflussnahme auf gesellschaftliche, politische und kirchliche Diskussionen sowie auf die
Entwicklung der politisch gesetzten Rahmenbedingungen für das soziale Miteinander ein. Diese Strategie verfolgt die Stiftung Liebenau auf
allen Ebenen des Gemeinwesens – auf kirchlicher, kommunaler und Landesebene sowie auf nationalstaatlicher und europäischer Ebene.
Fachliche Entwicklungen
Inklusion im FokusDie Begriffe Inklusion und Teilhabe prägten die bundesweite sozial- und fachpolitische Debatte im Jahr 2014. In der Stiftung Liebenau wurde
intensiv daran gearbeitet, wie dieser Inklusionsbegriff von unserer Seite zu verstehen und zu füllen ist. Den Auftrag der Stiftung Liebenau
sehen wir insbesondere darin, auch im Zuge der Dezentralisierungsbemühungen eine fachlich kompetente Unterstützung für Menschen, vor
allem für Menschen mit hohem Hilfebedarf, sicherzustellen. Insbesondere im Gesundheits- oder Bildungsbereich sind die bestehenden Sys-
teme der Regelversorgung nicht ausreichend auf die angemessene Versorgung für diese Gruppe ausgelegt, das erfahren wir in unserer Arbeit
immer wieder. Um Teilhabe und Autonomie für die Betroffenen im Sinne der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung
zu ermöglichen, sind bedarfsgerechte, spezialisierte Bildungs- oder Gesundheitsangebote erforderlich. Diese sind am sinnvollsten in Kompe-
tenzzentren zu bündeln. Wollte man hier entsprechende kleinteiligere und individualisiertere Hilfestrukturen schaffen, wären nicht zuletzt
erheblich höhere finanzielle Aufwendungen erforderlich. Das zeigt zum Beispiel der Blick etwa in die skandinavischen Länder, in denen deut-
lich mehr Unterstützungsmittel zur Verfügung gestellt werden.
So haben wir in der Stiftung Liebenau im vergangenen Jahr wieder zwei parallele Entwicklungsstränge verfolgt: Einerseits wurden unsere
spezialisierten Angebote und Kompetenzzentren für Menschen mit Behinderung fachlich weiterentwickelt. Parallel wurden viele bauliche
Maßnahmen ergriffen, um dezentrale Wohn- und Beschäftigungsangebote für Menschen mit Behinderung in Gemeinden zu verorten. In
Bericht des Vorstandes
KräutertageDie Liebenauer Kräutertage in den Gewächshäusern des Liebenauer Landlebens lassen zahl-reiche Besucher in die Welt der Kräuter eintauchen. Bei Vorträgen und Führungen erfahren sie Wissenswertes über ihre Heilwirkungen und den Anbau.
10 11V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU
solchen sozialraumorientierten Strukturen soll die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung erleichtert werden. Das wird
aber nur dann gelingen, wenn in der Gesellschaft ein hohes Maß an Bereitschaft besteht, auf vor Ort lebende Menschen mit Behinderung
zuzugehen und diese in den Alltag mit einzubeziehen. Hier erkennen wir noch deutlichen Entwicklungsbedarf, insbesondere vor dem Hinter-
grund einer intensiv durchorganisierten Arbeits- und Leistungsgesellschaft. Einen Rückblick in die Geschichte der Liebenauer Einrichtun-
gen haben wir mit einem Forschungsprojekt zur Heimerziehung in der Nachkriegszeit, speziell zum Umgang mit Gewalterfahrungen, gewor-
fen. Die Ergebnisse zeigen, dass in den Jahren 1945 bis 1975 auch in Liebenau Menschen Gewalt und Leid erfahren mussten. Eine Erkenntnis,
die einerseits Betroffenheit hervorruft und gleichzeitig Aufforderung ist an alle heute Tätigen in Leitungspositionen und in der Betreuungs-
arbeit, achtsam zu sein und zu bleiben für alle Formen von Gewalt.
Zukunftsentwicklung der AltenpflegeDie stationären Einrichtungen und ambulanten Dienste der Altenhilfe der Stiftung Liebenau waren im vergangenen Jahr stark nachgefragt
und erzielten eine gute Auslastung. Fachliche Schwerpunkte lagen in der Weiterentwicklung der Pflegequalität ebenso wie in der Schaffung
neuer Modelle für die Altenhilfe der Zukunft. Die Stiftung Liebenau ist an verschiedenen Forschungsvorhaben beteiligt, im Bereich techni-
scher Assistenzsysteme ebenso wie in Bezug auf psychologische Fragestellungen (siehe auch Seite 34). Dem Umgang mit Sterben, Tod und
Trauer in der Pflege beispielweise widmete sich eine Erhebung durch die Hochschule Ravensburg-Weingarten in Zusammenarbeit mit der Lie-
benauer Altenhilfe unter Leitung von Prof. Dr. Michael Wissert und ein Fachtag für Pflegekräfte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
In allen Ländern stehen die Altenhilfe-Verantwortlichen vor der Herausforderung, die Zukunft der Pflege personell zu sichern. Im Fokus liegt
die Gewinnung von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – hauptamtlichen wie ehrenamtlichen – ebenso wie die Personalentwicklung
der bestehenden Mitarbeiterschaft. Beispielhaft für die Bemühungen auf diesem Gebiet sind die Aktivitäten der deutschen Altenhilfegesell-
schaften zu nennen, die etwa in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit intensiv daran arbeiten, Wiedereinsteigerinnen nach der
Familienphase den Zugang zur Altenhilfe zu ermöglichen. Erste Erfahrungen auf dem Gebiet der internationalen Personalakquise sind – wenn
auch noch nicht repräsentativ – momentan eher erwartungsdämpfend. Umso größeres Augenmerk wird auf die Weiterqualifizierung der vor-
handenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerichtet. Hier wird auch in den kommenden Jahren ein wesentliches Betätigungsfeld liegen.
BewegungWer sich bewegt, bleibt gesund: Der Arbeitskreis „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ lädt die Mitarbeiter der Stiftung Liebenau zum „Aktionstag Radeln“ ein. Die Fahrräder werden außerdem auf Wunsch überprüft und gereinigt.
Bad WaldseeSpatenstich für das Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum (BBF) der St. Gallus-Hilfeund der Integrations-Werkstätten-Oberschwaben (IWO).
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Spezialisten für Krisenintervention Die medizinischen und therapeutischen Angebote der St. Lukas-Klinik und der Liebenau Kliniken waren auch im Jahr 2014 ohne Einschrän-
kung aufs Höchstmaß nachgefragt. Hier zeigt sich eine enge Verbindung zur Inklusionspolitik, deren Zielrichtung im Moment hauptsächlich
in einer bloßen Dezentralisierung und Stückelung von Angebotssegmenten zu bestehen scheint. Umso dringlicher, so die Beobachtungen in
der Stiftung Liebenau, wird die auf Krisenintervention spezialisierte Hilfeleistung unserer Klinik in Liebenau. Beide Gesellschaften haben im
vergangenen Jahr die Bemühungen intensiviert, ihre Angebote an zusätzlichen Standorten zu entwickeln und damit ihre medizinischen und
therapeutischen Leistungen näher an die Menschen heranzubringen. Um hier neue Projekte realisieren zu können, sind teilweise auch Partner-
schaften mit anderen Trägern in Planung.
Verantwortung für die berufliche BildungDas Berufsbildungswerk Adolf Aich in Ravensburg mit seinen unterschiedlichen Maßnahmen und Zweigstellen konnte 2014 eine gegenüber
dem Vorjahr höhere Zahl Jugendlicher neu in der Ausbildung begrüßen. Grundlegende strukturelle Probleme – eine auskömmliche Finanzie-
rung der Berufsschule im Sinne einer Schule für Erziehungshilfe ebenso wie eine nachhaltige Sicherung der personellen und sächlichen Aus-
stattung – sind jedoch nach wie vor ungelöst. Die Stiftung Liebenau weist daher auf breiter Ebene weiterhin auf die große Verantwortung
aller beteiligten öffentlichen Stellen hin, gerade für junge Menschen mit einer Lernbehinderung oder einer anderweitigen Einschränkung
Sorge zu tragen und ihnen eine solide Ausbildung zu finanzieren. Gerade für diese Gruppe ist Bildung, insbesondere ein anerkannter Berufs-
abschluss, die grundlegende Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration und ein selbstständiges Leben. Wichtige Unterstützung
für ihre Bemühungen hat die Stiftung im vergangenen Jahr mit Dr. Stefan Sommer, dem Vorstandsvorsitzenden der ZF Friedrichshafen AG,
bekommen. Dr. Sommer hat die Schirmherrschaft für den Bereich der beruflichen Bildung der Stiftung Liebenau übernommen und, neben
der öffentlichen Positionierung für die Belange der von uns betreuten Personen, auch innerhalb der ZF neue Wege für diese jungen Menschen
eröffnet. Am Standort Friedrichshafen haben wir gemeinsam mit zwei weiteren katholischen Partnern – den Sießener Schulen mit ihrer Real-
schule St. Elisabeth und der Bodensee-Schule St. Martin Schulstiftung – ein neues Sozialwissenschaftliches Gymnasium ins Leben gerufen.
Mit diesem zusätzlichen Angebot möchten wir Schülern in der Region eine ganzheitliche, wertorientierte Bildung über alle Bildungsab-
schlüsse hinweg ermöglichen. Nach dem Marchtaler Plan der katholischen Schulen werden sie individuell gefördert und zur eigenständigen,
EngagementZF-Chef Dr. Stefan Sommer (Mitte) übernimmt die Schirmherrschaft für die berufliche Bildung in der Stiftung Liebenau. Startschuss ist ein Werkstattfrühstück mit zahlreichen Firmenver-tretern der Region.
ProtestSeit fünf Jahren organisieren die Heimbeiräte der St. Gallus-Hilfe und die Werkstatträte der Liebenauer Arbeitswelten einen Infostand von Aktion Mensch auf dem Wochenmarkt in Meckenbeuren anlässlich des Europäischen Tags der Gleich-stellung von Menschen mit Behinderung. Immer dabei: Bürger-meister Andreas Schmid.
World-CaféDie St. Gallus-Hilfe und die Diakonie Pfingstweid laden erstmals zu einem Dialog in Form eines „World-Café“ ein. Die Veranstaltung findet in der Stadt-bücherei Tettnang statt und initiiert einen Erfahrungsaustausch rund um das Thema Inklusion.
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aktiven Auseinandersetzung mit der Wissenschaft und mit ihrem Umfeld befähigt. Praktika und Projektarbeiten schaffen zudem Zugänge zu
sozialen Arbeitsfeldern.
Vernetzte Hilfen im SozialraumSeit einigen Jahren orientieren sich die verschiedenen Tätigkeitsfelder der Stiftung Liebenau verstärkt an einem sozialräumlichen Denken,
ausgehend vom Individuum in seinem jeweiligen Umfeld. Fachliche und leistungsrechtliche Grenzen weichen dabei allmählich einer stärker
vernetzten und vernetzenden Arbeit. Zwei modellhafte Vorhaben seien hier genannt: In Oberteuringen im Bodenseekreis wurden 2014 die
Grundlagen für einen „Lebensraum Campus“ gelegt, auf dem Wohn- und Begegnungsräume für Bürger der Gemeinde jeden Alters, mit und
ohne Behinderung, entstehen. Die Stiftung Liebenau, die St. Gallus-Hilfe und die Liebenau – Leben im Alter sind an diesem Projekt ebenso
beteiligt wie die Gemeinde Oberteuringen und die lokale Bürgerstiftung, die vor acht Jahren von der Gemeinde und der Stiftung Liebenau
gegründet wurde.
In den Liebenauer Arbeitswelten finden Menschen mit Behinderung die Angebote aller Werkstätten für Menschen mit Behinderung im Ver-
bund der Stiftung, darüber hinaus einen differenzierten Berufsbildungsbereich und vielfältige Leistungen zur Förderung und Betreuung.
Hier arbeiten die Fachleute der Stiftung Liebenau, der St. Gallus-Hilfe und der Liebenau Service unternehmensübergreifend zusammen. Dieser
Zusammenschluss bietet den betroffenen Personen deutlich erweiterte Perspektiven in der Berufswahl und in der Wahl der Arbeitsstätte –
vom geschützten Arbeitsplatz in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung bis zum begleiteten Schritt auf den ersten Arbeitsmarkt.
Schwerpunktsetzung im DienstleistungsbereichDie Servicegesellschaften innerhalb der Stiftung Liebenau haben zwei wesentliche Aufgaben: Sie sichern qualitativ hochwertige Service-
leistungen für die Unternehmen im Stiftungsverbund und bieten attraktive, marktnahe Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung. Ihr
Unternehmenszweck ist auf diese Weise direkt an den Satzungsauftrag der Stiftung gebunden. Insgesamt haben sich die Dienstleistungs-
gesellschaften 2014 qualitativ auf hohem Niveau weiterentwickelt und ihre Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt. Allein der Betrieb
der Liebenau Teamwork Kommunikation als Kommunikationsagentur des Stiftungsverbundes wurde nach einer umfassenden fachlichen
und wirtschaftlichen Unternehmensanalyse aufgegeben.
Fachgespräch Die Stiftung Liebenau lädt zum Fachgespräch anlässlich der Europa-wahl ein. Hauptthemen der Vertreter aus Politik und Wirtschaft sind Fachkräftemangel und Zuwanderung.
StartschussDie drei Werkstattträger der Stiftung Liebenau treten in gleichberechtigter Kooperation unter dem Namen „Liebenauer Arbeitswelten“ auf. Erkennungszeichen sind die bunten Würfel, die für Vielfalt stehen.
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Das Jahr in ZahlenSechs europäische Länder, 95 Standortkommunen, 290 soziale Dienste und Einrichtungen: In diesen Zahlen lassen sich die sozialen Tätig-
keiten der Stiftung Liebenau, ihrer Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie aller sonstigen zugeordneten Rechtsträger im Jahr 2014
abbilden. Dabei entfallen auf die Stiftung selbst und ihre 100-prozentigen Tochtergesellschaften sowie Mehrheitsbeteiligungen 187 Einrich-
tungen und Dienste in 66 Städten und Gemeinden. Über die Beteiligungsgesellschaften und weiteren zugeordneten Unternehmen kommen
103 Einrichtungen und Dienste in 29 Standortkommunen hinzu.
Mehr als 20 000 Menschen haben 2014 ein Angebot der verschiedenen Unternehmen in Anspruch genommen. (Mehrfache Zählung ist mög-
lich, wenn zum Beispiel Betreuung im Wohn- und im Arbeitsbereich erfolgt.)
Gemeinsam für eine bessere Gesellschaft
Politische Impulse für die soziale ArbeitWie in den Vorjahren hat sich die Stiftung Liebenau auch 2014 zu verschiedenen sozialpolitischen Entwicklungen positioniert. Im Fokus
standen die geplanten Reformen zur Pflege und zur Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Eine zentrale Rolle spielte auch die
bereits seit 2012 laufende Novellierung des baden-württembergischen Heimgesetzes (Wohn-, Teilhabe und Pflegegesetz – WTPG). Der finale
Gesetzentwurf hat die Grundkritik der Stiftung Liebenau nicht entkräftet: Die hohen ordnungsrechtlichen Anforderungen erhöhen nicht
nur die administrativen Belastungen für Träger stationärer Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe, sondern sie konterkarieren auch
gerade die flächendeckende Entwicklung ambulanter Wohn- und Betreuungsformen, die der Gesetzgeber als eines der wesentlichen sozial-
politischen Ziele formuliert hat. Um unsere Positionen zu kommunizieren, führten wir zahlreiche Gespräche mit Fachpolitikern auf Landes-
und Bundesebene. Zu Gast in Liebenau waren die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen Verena
Bentele, der behindertenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion MdB Uwe Schummer, Vertreter der Enquetekommission
Zukunft der Pflege des Baden-Württembergischen Landtags, oberschwäbische Bundestagsabgeordnete der Koalitionsfraktionen von CDU und
SPD sowie der Sozialausschusses des Kreistages des Bodenseekreises.
Topfgucker Vogter Kindergartenkinder besuchen das Ausbil-dungsrestaurant im Berufsbildungswerk Adolf Aich und kochen mit den Chefs.
SpurensucheSieben Jugendliche aus der St. Gallus-Hilfe begeben sich gemeinsam mit Mitarbeitern auf eine Erinne-rungsreise von Meckenbeuren nach Grafeneck zur dortigen Gedenkstätte für Euthanasieopfer.
JubiläumDer ehemalige Vorstand Pfarrer Dieter Worrings (Mitte) feiert sein 50-jähriges Priesterjubiläum in der Kirche St. Maria in Liebenau. Monsignore Norbert Huber (links), ebenfalls ehemaliger Vorstand, und Prälat Michael H. F. Brock zeleb-rieren gemeinsam den Festgottesdienst.
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Im Rahmen einer politischen Podiumsdiskussion zur Europawahl 2014 diskutierten die Kandidaten der CDU sowie Bündnis 90/Die Grünen
mit Vertretern der IHK Bodensee-Oberschwaben und der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg in Liebenau über das Thema Fachkräfte-
mangel und Zuwanderung als aktuelle Handlungsfelder europäischer Sozialpolitik. Zudem gab es ein Fachgespräch mit MdEP Michael Theurer
(FDP) über verschiedene Themen zur gegenwärtigen europäischen Sozial- und Förderpolitik sowie zur EU-Donauraumstrategie.
Nationale und internationale PartnerDie Stiftung Liebenau arbeitet traditionell in Partnerschaften, sowohl in ihrer fachlichen als auch in der politischen Arbeit. Diese Vorgehens-
weise, einschließlich der Schaffung entsprechender gesellschaftsrechtlicher Verbindungen, hat sich besonders außerhalb Deutschlands
als sehr sinnvoll erwiesen. Sie ermöglicht die Entwicklung im jeweiligen nationalen Kontext. Seit Anfang 2014 ist die Stiftung Liebenau in
einer solchen Verbindung in der Slowakei in einer ersten stationären Altenpflegeeinrichtung tätig. Die Dom Seniorov Pezinok n.o. wurde als
Beteiligung der Wiener Casa Leben im Alter und der Casa Sozialeinrichtungen und daher in Partnerschaft mit der Caritas der Erzdiözese Wien
gegründet. Für die Gründungsphase wurde außerdem die Partnerschaft mit einem erfahrenen slowakischen Unternehmer gesucht. Zunächst
wurde ein begrenztes slowakisches Engagement als Erfahrungsfeld in diesem neuen Land vereinbart, um in überschaubarem Rahmen das
jeweilige Handlungsumfeld, die Gegebenheiten und die Kultur des Landes kennenzulernen.
Bewährt hat sich auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit im kirchlichen Kontext. Im Zukunftsforum der Caritas, in dem die Stiftung
Liebenau Mitglied ist, haben wir im vergangenen Jahr beispielsweise gemeinsam mit anderen Trägern die Finanzierung der Seelsorge in
katholischen Einrichtungen diskutiert. Im Ergebnis konnte eine Finanzierungszusage des Bischöflichen Ordinariats erwirkt werden.
Langjährig etabliert ist die Partnerschaft im Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG). SONG konzentriert sich auf die Schaffung einer kon-
sequenten sozialraum- und quartiersorientierten Politik. Im Jahr 2014 veröffentlichte SONG mit weiteren Partnern ein Positionspapier zu
Teilhabe und guter Pflege trotz knapper Ressourcen. Ziel ist, vor dem Hintergrund einer immer größer werdenden Personallücke, die Hand-
lungskompetenz der kommunalen Ebene zu stärken, um vor Ort einen tragfähigen und flexiblen Hilfemix aus Familien, Nachbarschaft, bürger-
schaftlich Engagierten und Profis organisieren zu können.
In Anlehnung an die SONG-Forderungen hat die Stiftung Liebenau zusammen mit weiteren württembergischen Altenhilfeträgern ein Positi-
onspapier „Soziale Zukunft Wohnquartier“ veröffentlicht, um damit Impulse für eine Quartiersstrategie im Land zu geben. Eine weitere regio-
nale Vernetzung der Initiative mit quartiersorientiert tätigen Trägern in Baden-Württemberg ist geplant. Sozialraumorientierte Qualifizie-
rungsmaßnahmen ergänzen die SONG-Initiativen. (siehe auch Seite 54)
Gewonnen Das Mehrgenerationenhaus der „Lebensräume für Jung und Alt“ am Gänsbühl in Ravensburg erhält den 3. Platz beim 1. Landesinklusions-preis. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Friedrichshafen In der Marienstraße in Friedrichshafen beginnt der Bau eines Wohnhauses für 18 Menschen mit einer geistigen Behinderung. Kooperationspartner der St. Gallus-Hilfe ist die Katholische Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen.
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Die Mitgliedschaft im Brüsseler Kreis, einem Netzwerk aus dreizehn großen gesundheits- und sozialwirtschaftlichen Unternehmen aus Dia-
konie und Caritas, bot wieder viele Kooperations- und Austauschmöglichkeiten. Als erstes großes Unternehmensnetzwerk in der Sozialwirt-
schaft ließen die Mitgliedsunternehmen ihre ökonomische Bedeutung – den „Social Return on Investment (SROI)“ – analysieren und präsen-
tierten die Ergebnisse auf einem Parlamentarischen Abend in Berlin. Weitere Tätigkeitsschwerpunkte waren die Erarbeitung von Grundsatz-
positionen zu Markt und Wettbewerb, Thesen zu Konfessionsbindung und Überzeugungspluralismus sowie das Managementsymposium auf
der ConSozial-Fachmesse. Durch die enge Vernetzung mit europäischen Fachverbänden behält die Stiftung Liebenau die europäischen Ent-
wicklungen stets verlässlich im Blick.
Mitarbeiter: Träger von Verantwortung und Innovation
Berufen zur BeziehungsarbeitDie Arbeit der Stiftung Liebenau wird von Menschen getragen. Entscheidend für die Qualität der Arbeit ist ihre fachliche Kompetenz, ebenso
wie ihre Menschlichkeit, ihr partnerschaftliches, respektvolles Verständnis vom Gegenüber. Daher legen wir besonderen Wert auf die Aus-,
Fort- und Weiterbildung geeigneter Fach- und Führungskräfte. Personalgewinnung und –entwicklung sind strategische Schwerpunkte aller
verbundenen Unternehmen. Außerdem halten wir ein umfangreiches Angebot interner Bildungsangebote vor (siehe auch S. 54), fördern
interne und externe Qualifizierungsmöglichkeiten und bilden unseren Führungskräftenachwuchs in eigens dafür konzipierten Führungs-
werkstätten aus.
Im Jahr 2014 waren insgesamt 6 352 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Stiftung Liebenau einschließlich aller Tochtergesellschaften,
zugeordneten Unternehmen und sonstigen Rechtsträger beschäftigt (berücksichtigt jeweils gemäß der Beteiligungsquote). Bezieht man die
beiden „Schwesterstiftungen“ Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und Stiftung Helios – Leben im Alter mit ein, ergibt sich eine Gesamtzahl
von 6 753. Der größte Anteil, bezogen auf die drei Stiftungen, entfällt auf die Altenhilfe-Unternehmen mit rund 44 Prozent der Mitarbeiter-
innen und Mitarbeiter. Hilfen für Menschen mit Behinderung erbringen rund 28 Prozent der Mitarbeiterschaft. Im Gesundheitsbereich arbei-
ten 7, im Bildungsbereich 6 Prozent, und in den Dienstleistungsunternehmen sind 13 Prozent beschäftigt. Hinzu kommen mehr als 2 500
ehrenamtlich Tätige.
Mittagstisch Jugendliche mit Beeinträchtigungen kochen und servieren im Ulmer Weststadthaus das Mittagessen für Senioren und Mitarbeiter von Betrieben in der Nachbarschaft sowie Schüler der angrenzenden Schulen. Die Kooperation zwischen der AG West, dem Regionalen Ausbildungszentrum des Berufsbil-dungswerks Adolf Aich, der Berufsvorbereitenden Einrichtung (BVE) und der St. Gallus-Hilfe ist ein großer Erfolg.
Ausbildungsstart110 neue Azubis beginnen ihre Ausbildung in der Stiftung Liebenau und ihren Tochtergesellschaften.
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GeschafftAcht Schüler der Don-Bosco-Schule meistern zusammen mit ihren Lehrern und Betreuern die 56 Kilometer lange „Verwall-Runde“ von St. Christoph bis Pettneu am Arlberg.
Gesunde Mitarbeiterinnen und MitarbeiterSeit 2007 wird über eine Mitarbeiterumfrage regelmäßig stiftungsweit die Zufriedenheit mit betrieblichen Gegebenheiten ermittelt. Im Jahr
2014 gaben 94 Prozent der Teilnehmer an, ihre Arbeit als sinnvoll zu empfinden, 91,4 Prozent empfinden Freude bei ihrer Tätigkeit. 85 Pro-
zent bezeichnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als möglich. Aufschluss gibt die Umfrage auch über gesundheitliche Beeinträchti-
gungen. Entsprechend dem hohen Anteil pflegender Berufe dominieren Nacken- und Rückenbeschwerden. Mit vielfältigen Angeboten zum
betrieblichen Gesundheitsmanagement reagieren wir auf die genannten Belastungen. Die Krankheitsquote sank 2014 gegenüber dem Vorjahr
um 35 Prozent auf 3,8 Prozent.
Handeln auf christlicher Grundlage
Eine christliche Grundhaltung bedarf nach unserem Verständnis der stetigen Erneuerung. Daher bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zahlreiche Veranstaltungen zur Reflexion und zum Austausch, Exerzitien, Besinnungstage und fachliche Fortbildungen.
Das Leitwort als RichtschnurZentrales Thema im vergangenen Jahr: das Leitwort der Stiftung Liebenau „In unserer Mitte - Der Mensch“. Es gibt seit mehr als zwei Jahr-
zehnten die Handlungsleitlinie nach innen und außen vor. Es sollte, so die damals Verantwortlichen, „eine Aufforderung, Hilfestellung sein,
ein Anspruch, an dem sich jeder Mitarbeiter der Stiftung, auf seinem Platz, in seiner Art und Weise orientieren kann“. Der Stiftungstag 2014,
die jährliche Zusammenkunft der Führungskräfte und Mitarbeitervertretungen im Verbund der Stiftung Liebenau, wurde für eine aktualisierte
Grundlegung des Leitworts im Sinne einer ethisch fundierten Sichtweise auf die Arbeit mit Menschen genutzt. Deutlich wurde: Wenn wir in
der Stiftung Liebenau vom Menschen sprechen, meinen wir die ganze Vielfalt menschlichen Daseins, seine Widersprüche und Ambivalen-
zen. Im Zentrum steht dabei immer der Mensch in Beziehung mit anderen Menschen, aber auch in Beziehung zu den Regelsystemen dieser
Welt. Vorstand und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen der Stiftung Liebenau reflektierten vor diesem Hintergrund
Begegnungen, fachliche Entwicklungen, Bemühungen um individuelle Lösungen in der täglichen Beziehungsarbeit. Dabei kamen auch
Spannungsfelder zur Sprache, die entstehen, wenn abgewogen werden muss, zum Beispiel zwischen Kundenwunsch und Arbeitsbelastung.
WeinprojektDer neue „Creativo“, der Wein der Stif-tung Liebenau, wird präsentiert. Vier Euro pro verkaufter Flasche Wein kom-men sozialen Projekten in der Stiftung Liebenau zugute. Mit dem Erlös von 2.930 Euro aus dem Jahrgang 2011 wurden Schneewanderungen und Box-stunden in der St. Gallus-Hilfe Rosen-harz gefördert und Sitzgelegenheiten im Café Klatsch im Heim St. Hildegard in Hegenberg angeschafft.
SommerfestAls Auftakt zum Liebenauer Sommerfest findet das traditionelle Fußballturnier statt. Hermann Ohlicher (3. v. l.) vom VfB Stutt-gart pfeift das Fußballturnier an und ehrt die Sieger.
17V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU16 17V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU
Achtung vor dem LebenEin solches Spannungsfeld, dem sich die Stiftung Liebenau als christlicher Träger stellen muss, ist die Diskussion über die Neufassung des
§ 217 Strafgesetzbuch und das Thema der Beihilfe zur Selbsttötung. Das Ethikkomitee der Stiftung erörterte im Auftrag des Vorstands die
rechtlichen und ethischen Aspekte der Suizidbeihilfe und legte eine Stellungnahme vor. Es verweist auf die Abwägung zwischen der für
Christen unverfügbaren Gabe des Lebens einerseits und dem Respekt vor der persönlichen Autonomie des Einzelnen auch in der Entschei-
dung zur Selbsttötung andererseits. Eine strafrechtliche Verfolgung ist aufgrund dieser Respekthaltung aus Sicht der Stiftung Liebenau
nicht erstrebenswert, gleichzeitig muss jedoch der Entstehung einer organisierten Sterbehilfe entschieden entgegengewirkt werden. In
ihrer Arbeit setzt die Stiftung Liebenau auf Suizidprävention, Hospizarbeit und Palliativpflege als bessere Antworten auf den Wunsch nach
einem würdevollen Lebensende. Eine aktive Beihilfe zum Suizid ist Mitarbeitern der Stiftung in jedem Fall untersagt.
Wirtschaftlich handeln
Vorausschauendes HaushaltenDie nachhaltige fachliche Entwicklung der Stiftung Liebenau wäre nicht möglich ohne eine solide wirtschaftliche Grundlage. Sie langfristig
zu stabilisieren, erfordert eine vorausschauende und angemessene Ressourcenpolitik. Auf diese Weise konnte auch im Jahr 2014 im Ver-
bund der Stiftung Liebenau ein insgesamt zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden, mit einer moderaten Umsatzsteigerung in Höhe von
3 Prozent.
Die Erlöse, die im Stiftungsverbund zu verzeichnen waren, lagen wie in den Vorjahren überwiegend – zu mehr als 95 Prozent – in Leistungs-
entgelten für soziale Tätigkeiten. Hinzu kamen ergänzende Einnahmen aus Dienstleistungen und Verkäufen, vor allem aus der sozialen Tätig-
keit, zum Beispiel Erlöse im Bereich der Werkstätten für Menschen mit Behinderung und im Bereich der Ausbildung, außerdem aus Vermie-
tungen und Verpachtungen sowie aus Vermögenserträgen. Die Aufwendungen entfallen zu rund 67 Prozent auf Personalkosten.
ChorjubiläumDer Liebenauer Chor feiert sein 30-jähriges Jubiläum. Der Chor tritt zu vieler-lei Gelegenheiten auf und besteht aus alt eingesessenen und neuen Sänger-innen und Sängern.
GlaskunstEin Team der Werkstatt für Menschen mit Behin-derung Rosenharz entwickelt dekorative Garten-elemente aus Weidengeflecht. In Kombination mit handgefertigten Gläsern eines Überlinger Glaskünstlers entstehen einzigartige Objekte.
MusiktherapieSeit zehn Jahren gibt es das Angebot Musik-therapie in Liebenau. Musiktherapie wird als Einzelangebot oder als Gruppentherapie gestaltet.
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Investitionen in Wohnen und ArbeitenIm Zuge der Dezentralisierung von Hilfen für Menschen mit Behinderung wurden im Jahr 2014 zahlreiche Bauvorhaben begonnen: In
Meckenbeuren-Brochenzell und Friedrichshafen entstehen neue Wohnhäuser, in Bad Waldsee ein Bildungs-, Begegnungs- und Förderzentrum
und in Bodnegg-Rosenharz neue Räume für den Förder- und Betreuungsbereich. Bezogen werden konnte ein neues dezentrales Wohnhaus in
Bad Waldsee. In der Altenhilfe wurde ein Neubau für ein Pflegeheim in St. Gallenkirch (Vorarlberg) begonnen, der Bau der neuen Pflegeheime
in Ailingen und Wittenhofen in 2014 wurde abgeschlossen. Wertvolle finanzielle Unterstützung in Höhe von insgesamt 1,95 Mio. Euro erhielt
die Stiftung Liebenau für diese und weitere Bauprojekte vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg sowie von
Aktion Mensch, der Deutschen Fernsehlotterie und der Glücksspirale.
Investitionen wurden auch zur nachhaltigen Energieversorgung getätigt. Am Standort Liebenau wurde die Außenbeleuchtung auf energie-
sparende LED-Technik umgestellt, sodass der Stromverbrauch deutlich reduziert werden konnte. Gefördert wurde diese Maßnahme vom
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Vorsichtige AnlagepolitikDas Finanzergebnis hat sich in 2014 grundsätzlich noch zufriedenstellend entwickelt. Allerdings wird es aufgrund der stark gefallenen Zins-
sätze immer schwieriger, ausreichende Erträge zu generieren. Für die nächsten zwei bis drei Jahre ist mit weiter rückläufigen Zinserträgen
zu rechnen. Die vorsichtige Anlagepolitik der Stiftung Liebenau wird jedoch fortgesetzt. Für die Anlage des Stiftungsvermögens gelten
ausdrücklich risikoreduzierende Restriktionen entsprechend der ordentlichen Vermögensanlage nach dem Stiftungsgesetz. Spekulative
Geschäfte sind ausgeschlossen, auf gute Bonität und eine breite Streuung der Anlagen wird geachtet. Darüber hinaus steuern wir die Anlage-
entscheidungen über einen speziellen Nachhaltigkeitsfilter. So bildet die Anlagepolitik auch weiterhin ein stabiles Fundament für das primäre
Ziel: die Erhaltung des Stiftungsvermögens für die nachhaltige Zweckerfüllung im Sozial-, Gesundheits-, und Bildungsbereich.
GeschwisterzeitDie Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen Verena Bentele ist zu Gast bei der „Geschwisterzeit“ im Ravensburger Spieleland. Rund 250 Familien erleben unbeschwerte Stunden.
KunstprojektIm Mehrgenerationenwohnhaus „Lebensräume für Jung und Alt“ im Ruländer- weg in Ulm wird das Kunstprojekt „Ich, Ulm“ ins Leben gerufen. Einmal im Monat treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung zum gemeinsamen Malen.
19V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU18 V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU
Chancen- und RisikomanagementBesondere Aufmerksamkeit gilt der Identifikation und Bewertung möglicher Chancen und Risiken im Verbund der Stiftung Liebenau. Das
Chancen- und Risikomanagementsystem der Stiftung Liebenau wurde 2014 strategisch wie operativ weiterentwickelt. Mit Hilfe eines Risiko-
bewertungsbogens, der sich an der Strategie der Stiftung Liebenau orientiert, können Einschätzungen und Erkenntnisse der einzelnen
Geschäftsfelder strukturiert erfasst und analysiert werden. Interne Sicherungsmaßnahmen und Kontrollen, die Interne Revision und das
operative Controlling ergänzen, neben dem umfangreichen Qualitätsmanagement, das Führungs- und Steuerungssystem der Stiftung
Liebenau.
Spenden für soziale ProjekteDer Finanzbedarf im sozialen Bereich steigt nach wie vor kontinuierlich, die Finanzierungslücken, insbesondere für Projekte außerhalb oder
am Rande von staatlichen Regelleistungssystemen, werden größer. Daher hat die Stiftung Liebenau auch im vergangenen Jahr um gesell-
schaftliche Unterstützung und um Spenden geworben.
Insgesamt flossen 2014 rund 540.000 Euro aus Spenden und Bußgeldern in die Finanzierung sozialer Projekte im Verbund der Stiftung
Liebenau. Die Stiftung Liebenau selbst erhielt rund 323.000 Euro, die sie zum großen Teil zur Finanzierung von Projekten des Liebenauer
Netzwerks Familie (siehe auch S. 58) verwendet hat. Für diese vor allem präventiv angelegten Hilfen fehlen auskömmliche staatliche
Leistungsstrukturen, und die vorhandenen Versicherungspauschalen – zum Beispiel für die Versorgung von Frühgeborenen durch die Sozial-
medizinische Nachsorge – decken vielfach nicht den Bedarf. Ohne regelmäßige Spenden könnten diese Hilfsdienste nicht aufrechterhalten
werden. Unterstützt wurden aus den Spendenerträgen außerdem die vielfältigen Ferien- und Betreuungsangebote, die Kindern und Erwach-
senen gemeinsame, unbehinderte Freizeiterlebnisse ermöglichen, und die Förderung benachteiligter Jugendlicher im Berufsbildungswerk
Adolf Aich.
Mit rund 217.000 Euro unterstützten Spender direkt die Tochtergesellschaften der Stiftung Liebenau, vor allem die Altenhilfe mit ihrem statio-
nären Hospiz in Friedrichshafen.
ErfolgsgeschichteDas Pflege- und Kurzentrum Dorfplatz in Oberhelfenschwil feiert mit einem Festakt und einem umfangreichen Unter-haltungsprogramm sein 25-jähriges Jubiläum.
„wellcome“„wellcome“ im Landkreis Ravensburg feiert seinen fünften Geburtstag. Der Dienst unterstützt junge Familien.
21V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AUV O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU20
Dank und Ausblick
Die fachlichen, strukturellen und organisatorischen Entwicklungen der vergangenen Jahre werden auch die Zukunft prägen. Weiterhin werden
wir über die Ausrichtung der Hilfen für Menschen mit Behinderung, aber auch der übrigen sozialen Aufgabenfelder der Stiftung Liebenau
diskutieren. Wir werden das Hilfeangebot der Stiftung Liebenau im Sinne eines differenzierten Systems fachlich weiterentwickeln, mit dem
Ziel, dem Einzelnen in seiner jeweiligen Situation sachgerechte Hilfe anbieten zu können. Die Dezentralisierung von Hilfen wird fortge-
führt, ohne dabei die fachlich notwendigen Kompetenzzentren und spezialisierten Einrichtungen aufzugeben. Fortsetzen werden wir auch
die internationalen Aktivitäten der Stiftung Liebenau. Im Erfahrungsaustausch über die Landesgrenzen hinweg liegt ein großer Erfahrungs-
schatz, den die Stiftung Liebenau verstärkt nützen kann. Auch die Qualifizierung der Mitarbeitenden wird ein wesentlicher Schwerpunkt
bleiben, ebenso wie die Frage der Personalentwicklung und Personalgewinnung insgesamt.
Wir sind dankbar, dass wir uns bei der Bewältigung dieser Zukunftsaufgaben auf das Engagement unserer haupt- und ehrenamtlichen Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter und auf die große Unterstützung der Mitglieder des Aufsichtsrates und aller weiteren Partner, Freunde und
Förderer verlassen können. Einen wertvollen Beitrag zur Stiftungsentwicklung leistet auch die konstruktive Begleitung durch die kirchliche
Stiftungsaufsicht. Das große tragfähige Netzwerk erfüllt uns mit Freude und gibt uns Anlass, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Der Vor-
stand der Stiftung Liebenau bedankt sich bei allen Beteiligten, ohne deren tatkräftige Mitwirkung die sozialen Aufgaben der Stiftung nicht
erfüllt werden könnten.
Prälat Michael H. F. Brock Dr. Berthold Broll Dr. Markus Nachbaur
AdventskonzertDie Mädchenkantorei an der Domkirche St. Eberhard aus Stuttgart und das Barockorchester „La Banda“ aus Augsburg führen in Liebe-nau Bachs Weihnachtsoratorium auf.
EthikkomiteeDas Ethikkomitee der Stiftung Liebenau legt eine Stellungnahme zur Beihilfe zum Suizid vor.
AustauschDie zweite Stufe der Pflegereform, berufliche Bildung und Inklusion: Das sind die Themen, über die Vertreter der Stiftung Liebenau mit fünf oberschwäbischen Bundestags-abgeordneten im Rahlentreff im Ravensburger Quartier Galgenhalde diskutieren.
21V O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AUV O R S TA N D S T I F T U N G L I E B E N AU20
Wirtschaftsbetriebe haben in Politik und Öffentlichkeit einen hohen Stellenwert. Ihnen wird Wertschöpfung zugeschrieben:
Sie bringen Arbeitsplätze, regionale Nachfrage und Einkommen wachsen, die Einnahmen für die öffentlichen Kassen steigen.
Sozialunternehmen hingegen stehen in dem Ruf, dass sie die öffentlichen Haushalte ausschließlich belasten. Eine groß
angelegte Studie, an der auch die Stiftung Liebenau als Mitgliedsunternehmen im Brüsseler Kreis teilgenommen hat, zeigt
mittels der SROI-Analysemethode, dass auch soziale Dienstleistungen einen gewichtigen Beitrag zur Wertschöpfung leisten.
gesellschaft bei. Nur, dies lässt sich nicht mit einem
klaren (Preis)Maß beziffern, wie zum Beispiel über
den konkreten Marktpreis eines Industrieprodukts,
als Messgröße für die Berechnung des Bruttoinlands-
produktes. Hierzu braucht es einen erweiterten
Zugang. Die Stiftung Liebenau hat sich hier mit ihren
Partnerunternehmen im Brüsseler Kreis gemeinsam
auf den Weg gemacht, um den hohen Wertschöpfungs-
beitrag sozialer Arbeit transparent zu machen.
Um zu zeigen, dass Sozialausgaben (hochwirksame)
Investitionen sind, müssen die tatsächlichen Kosten
sozialer Dienstleistungen transparent dargestellt wer-
den. Denn solche sind für die öffentliche Hand nicht
so hoch, wie es zunächst den Anschein erweckt. An
vielen Stellen erzeugen sie direkte - und wiederum
hierdurch ausgelöste - Mittel-Rückflüsse. Die öffent-
liche Hand beziehungsweise Sozialversicherungen
finanzieren die sozialen Dienstleistungen. Hieraus
entstehen zunächst direkte Effekte durch Sozialunter-
nehmen wie die Stiftung Liebenau selbst: Beschäfti-
gung und Einkommenswirkungen (Lohnzahlungen),
Nachfragewirkung (eigene Einkäufe von Gütern und
Dienstleistungen zum Beispiel Handwerkerleistun-
gen), fiskalische und parafiskalische Effekte (vom
Arbeitgeber abgeführte Steuern und Sozialversiche-
rungsbeiträge).
Hierdurch werden wiederum in mehreren Stufen Effekte
ausgelöst (induziert): Einkommen wird in der Region
ausgegeben und die direkte Nachfrage führt zu Beschäf-
tigungseffekten in der umliegenden Wirtschaft. Zusätz-
lich werden die so genannten vermiedenen Kosten durch
die Sicherung von Arbeitsplätzen durch die Stiftung
Liebenau berücksichtigt (eingesparte Kosten bei der
öffentlichen Hand durch vermiedene Arbeitslosigkeit).
In der Studie wurden für den Brüsseler Kreis als Ganzes
und die Stiftung Liebenau mit ihren deutschen Tochter-
W er, wie Sozialunternehmen, zu einem erhebli-
chen Teil aus öffentlichen Mitteln gespeist wird,
steht unter Rechtfertigungsdruck. Gerade in sozial-
politischen Debatten ist immer wieder zu beobachten,
dass öffentliche Ausgaben für den Sozialbereich als
Kostentreiber und weniger als lohnendes Investment
in die Gesellschaft dargestellt werden. Aber Wert-
schöpfung für eine Gesellschaft entsteht nicht nur
durch das Wirken von Industriebetrieben.
Sozialunternehmen wie die Stiftung Liebenau, die für
qualitativ hochwertige soziale Dienstleistungen in
der Alten-, Behinderten-, Jugendhilfe und im Gesund-
heitsbereich stehen, sind ebenfalls wertschöpfend.
Auch wenn diese sehr personalintensiv sind und kein
materielles Produkt am Ende der Wertschöpfungskette
steht, produzieren sie gesellschaftlichen Mehrwert
und tragen zur Wohlstandssteigerung der Gesamt-
Soziale Dienstleistungen – Kostentreiber oder lohnende Investition?
Fiskalische und parafiskalische Effekte sozialer DienstleistungQuelle: xit (nach Brüsseler Kreis 2014)
fiskalische und parafiskalische
Wirkung
ökonomischeWirkung
direkte und induzierte Nachfragewirkung
direkte und induzierte Beschäftigungswirkung
2322
gesellschaften mit den entsprechenden Unternehmens-
kennziffern für diese Effekte die Zahlungsströme
analysiert. Ziel war darzustellen, wieviel der einge-
setzten öffentlichen Mittel durch die direkten und
induzierten Effekte refinanziert sind. So kann die
effektive Kostenlast beleuchtet werden.
Hohe RefinanzierungFür die Modellberechnung wurden Einnahmen und
Ausgaben der Stiftung Liebenau und ihrer Tochterge-
sellschaften in Deutschland in Höhe von rund 211 Mio.
Euro (2012) zugrunde gelegt. Wie sieht es nun mit
dem Rückfluss der eingesetzten öffentlichen Mittel,
bemessen anhand der benannten direkten und indu-
zierten Effekte aus? Von den 211 Mio. Euro Umsatz
stammten 149 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln.
50 Prozent davon flossen in Form von Sozialversiche-
rungsbeiträgen und diversen Steuern direkt zurück
(74,9 Mio. Euro). Die Belastung der öffentlichen Hand
betrug also noch 74 Mio. Euro. Nimmt man nun die
induzierten fiskalischen und parafiskalischen Effekte
(72,8 Mio. Euro) sowie die vermiedenen Kosten (4,7 Mio.
Euro) hinzu, ergibt sich eine Refinanzierungsquote
von circa 102 Prozent. Diese Quote ist allerdings mit
Vorsicht zu bewerten. Sie ist eine rechnerische Annähe-
rung und nicht für alle Sozialunternehmen gleich.
Das liegt daran, dass der tatsächliche Anteil öffent-
licher Mittel je nach sozialem Hilfefeld unterschied-
lich ist. Die Hilfe für Menschen mit Behinderung hat
zum Beispiel eine höhere öffentliche Refinanzierung
als die Altenhilfe. In der Einzelbetrachtung eines Sozial-
unternehmens kommt es dann darauf an, in welchen
Hilfsbereichen es tätig ist.
Aber davon unbenommen, sind die Schlussfolgerun-
gen generalisierbar: Die Kenntnis monetärer Wert-
schöpfung sozialer Dienstleistungen rückt Sozialaus-
gaben in ein neues Licht. In Soziales zu investieren
ist weniger teuer als häufig geglaubt: Investitionen in
soziale Dienstleistungen für hilfebedürftige Menschen
und in lokale Gemeinwesen lohnen sich nicht nur
ideell, sondern auch monetär.
Stiftung Liebenau als StandortfaktorDie Sozialwirtschaft mit ihren Diensten und Einrich-
tungen und ihren hochqualifizierten Mitarbeitern ist
ein wesentlicher regionalökonomischer Standortfak-
tor: Die direkte (sozial)wirtschaftliche Tätigkeit in den
berücksichtigten Gesellschaften der Stiftung Liebenau
sicherte in Bezug auf 2011 direkt rund 4 800 Arbeits-
plätze, wofür eine Arbeitnehmerbrutto-Gesamtlohn-
summe von 109 Mio. Euro eingesetzt wurde. Die Stiftung
Liebenau selbst bezog Güter und Dienstleistungen im
Wert von rund 56 Mio. Euro. Diese Zahlungen indu-
zierten wiederum bei Lieferanten und Vorleistern
der Stiftung Liebenau die Sicherung von rund 3 300
Arbeitsplätzen in der Region, einer hierdurch ausge-
lösten Einkommenswirkung von rund 101 Mio. Euro
sowie einer durch die Stiftung Liebenau ausgelösten
Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in Höhe
von rund 105 Mio. Euro.
Soziale Dienstleistungen – Kostentreiber oder lohnende Investition?
Social Return on InvestmentDer Social Return on Investment (SROI) ist ein Verfahren zur Berechnung der gesellschaftlichen, insbe-
sondere monetären Wertschöpfung sozialer Unternehmen und Einrichtungen. Zur Abbildung dieser Wert-
schöpfung hat das Beratungsinstitut „xit GmbH forschen.planen.beraten.“ gemeinsam mit der Evangeli-
schen Hochschule Nürnberg und der Katholischen Universität Eichstätt das aus den USA stammende Kon-
zept SROI für die Situation des deutschen Wohlfahrtsstaates adaptiert und über 60 Organisationen unter-
schiedlichster Dienstleistungsbereiche der Sozialen Arbeit analysiert. In soziale Unternehmen fließen
diverse Arten öffentlicher Transferleistungen: Leistungsentgelte, Zuschüsse, Erstattungen, Zuwendungen,
Subventionen, Steuerprivilegien etc. Nach SROI interpretiert man diese Transfers als Sozialinvestitionen
und fragt nach den Rückflüssen (Returns), die die öffentliche Hand einnimmt und nach den gesellschaft-
lich eingesparten Kosten. So werden viel geringere tatsächliche Gesamtkosten für die Gesellschaft sicht-
bar. SROI ermöglicht somit einen Perspektivwechsel bei der Betrachtung sozialer Dienstleistungen von
der Output-Orientierung zur Wirkungsorientierung. Der entstehende Mehrwert fällt dabei auf mehreren
Wirkungsebenen an. Im Fokus der Einzelanalyse für die Stiftung Liebenau standen insbesondere zunächst
die (regional)ökonomischen Wirkungen ihrer sozialen Dienstleistungen.
SROI und Brüsseler KreisAn der SROI-Studie haben
12 der 13 Mitgliedsunter-
nehmen des Brüsseler Kreises
teilgenommen. Die Ergebnisse
wurden erstmals im April 2014
bei einem Parlamentarischen
Abend in Berlin vorgestellt.
Sie können unter
www.bruesseler-kreis.de
„Aktuell“ heruntergeladen
werden.
2322
Bericht der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist
Die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist ist die älteste rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts im Landkreis Ravensburg. Gegründet wurde
sie im Jahr 1575 von Hans Ulrich von Schellenberg und seiner Gattin Anna von Weiler. Mit der Verehelichung der Maria Anna von Schellenberg
ging die Kuratur für die Stiftung im Jahr 1708 auf das Fürstliche Haus zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee über und wurde im Jahr 1999 auf
die Stiftung Liebenau übertragen. Seit 2010 wird die Aufsicht über die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist von einem eigenständigen Auf-
sichtsrat wahrgenommen. In enger Verbundenheit mit der Stiftung Liebenau und der schweizerischen Stiftung Helios – Leben im Alter setzt
sich die Stiftung Hospital zum Heiligen Geist ein für Menschen, die der Hilfe bedürfen, im Sinne einer möglichst umfassende Teilhabe an der
Gesellschaft. Sie ist Mehrheitsgesellschafterin (80 Prozent) der Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH, gemeinsam mit der Deut-
schen Provinz der Salvatorianer, sowie seit Jahresbeginn 2015 alleinige Gesellschafterin der Rhein-Main-Bildung gemeinnützige GmbH.
AufsichtsratDer Aufsichtsrat der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist umfasste 2014 14 Mitglieder. Elf Mitglieder wurden nach Ablauf ihrer ersten Amts-
zeit für eine erneute Wahlperiode von fünf Jahren wiedergewählt. Der Aufsichtsratsvorsitzende und sein Stellvertreter wurden im Amt bestätigt.
Schwerpunkte der StiftungsarbeitIm Jahr 2014 fanden drei reguläre Aufsichtsratssitzungen und zwei Wirtschaftsausschusssitzungen statt. Darin wurden vor allem Themen der
strategischen Weiterentwicklung sowie Anlage- und Investitionsentscheidungen beraten. Über die laufenden Geschäftsvorgänge berichtete
der Vorstand dem Aufsichtsrat während des Geschäftsjahres sowohl schriftlich als auch mündlich.
Ein wesentliches Thema war die Beratung und Entscheidung über die Übernahme eines Bildungs- und Sozialunternehmens in Frankfurt am Main,
die zu Beginn des Jahres 2015 vollzogen wurde: Die Rhein-Main-Bildung gemeinnützige GmbH bietet ambulante Hilfen zur Erziehung, ambulante
Dienste für Menschen mit Behinderung sowie Hilfen für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen im Raum Frankfurt/Main und ist Trägerin
einer Grund-, Haupt- und Realschule in Offenbach. Aufgrund interner Neuausrichtungen hatten die bisherigen Verantwortlichen einen verläss-
lichen Partner für die Übernahme ihres Unternehmens gesucht und Kontakt zur Stiftung Hospital zum Heiligen Geist aufgenommen, deren
satzungsgemäße Aufgaben neben der Altenhilfe ebenfalls in den Bereichen Bildung, Erziehung und Hilfe für Menschen mit Behinderung liegen.
Entlastung des VorstandsFür das Rechnungsjahr 2013 erteilte der Aufsichtsrat dem Vorstand Entlastung auf der Grundlage des Jahresabschlusses und des Prüfberichtes
mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk der WEKO respond GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft
Aufsichtsrat der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist(V.l.) Dekan Sigmund Schänzle, Prof. Dr. Bruno Schmid, Tanja Gönner, Lic. iur. Emil Nisple, Sr. M. Birgit Reutemann, Paul Locherer, Prof. Dr. Volker Faust, I.K.H. Erbgräfin Mathilde von Waldburg-Zeil, Dr. Joachim Senn (stellv. Vorsitzender), Domkapitular Matthäus Kar-rer, Franz Bernhard Bühler, S. D. Johannes Fürst von Waldburg-Wolfegg-Waldsee (geborenes Mitglied und Vorsitzender). Auf dem Bild fehlen Pfr. Ekkehard Schmid und Dr. Franz Steinle.
252424 S T I F T U N G H O S P I TA L Z U M H E I L I G E N G E I S T S T I F T U N G K U LT U R D E N K M A L S C H L O S S B A D W U R Z AC H
Aufgabe der 2004 gegründeten, rechtlich unselbstständigen Stiftung Kulturdenkmal
Schloss Bad Wurzach ist, das als bedeutendes Monument barocker Architektur aner-
kannte Schloss Bad Wurzach zu erhalten. Wesentlicher Anziehungspunkt ist das präch-
tige Barocktreppenhaus, in dem die Stadt Bad Wurzach standesamtliche Trauungen vor-
nimmt.
Im Berichtsjahr 2014 konnte aufgrund nur geringer Instandhaltungen ein ausgegliche-
nes Ergebnis erreicht werden. Für den zukünftigen Erhalt des Schlosses und anstehende
Instandhaltungen ist die Stiftung Kulturdenkmal weiterhin auf Spenden angewiesen.
Das Schloss dient als Ort der Bildung, Begegnung, Spiritualität und der sozialen Arbeit und hat einen festen und wichtigen Platz in der Stadt
Bad Wurzach und weit darüber hinaus. Für die Bewahrung seiner Schönheit engagieren sich Persönlichkeiten aus Kirche, Wirtschaft und
Gesellschaft im Kuratorium. Im Jahr 2014 trat der Unternehmer Udo
Vetter dem Kuratorium bei. Die Oberstufe und das Hochbegabten-
institut des Salvatorkollegs sind dort untergebracht. Das Institut
für Soziale Berufe Ravensburg gGmbH(IfSB) bildet Fachschüler für
Heilerziehungs- und Altenpflege aus. Darüber hinaus ist im Schloss
ein Bankettbereich mit stilvollem Ambiente beheimatet, der für
Hochzeiten, Firmenjubiläen, Tagungen und Seminare zur Verfügung
steht. Im Westflügel sind 13 heimgebundene Wohnungen unterge-
bracht, die an das von der Heilig Geist - Leben im Alter betriebene
Pflegeheim neben dem Schloss angebunden sind.
Bericht der Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzach
in Lörrach. Der Jahresabschluss des ver-
bundenen Unternehmens wurde zustim-
mend zur Kenntnis genommen. Für das
Rechnungsjahr 2015 beauftragte der Auf-
sichtsrat die WEKO respond GmbH mit der
Prüfung der Buchhaltung und des Jahres-
abschlusses der Stiftung Hospital zum
Heiligen Geist sowie der Heilig Geist –
Leben im Alter und der Rhein-Main-Bil-
dung.
Prälat Michael H. F. BrockVorstand
Dr. Berthold BrollVorstandsvorsitzender,Kurator der Stiftung
S. D. Johannes Fürst von Waldburg-Wolfegg-WaldseeVorsitzender des Aufsichtsrates
Dr. Markus NachbaurStellvertretender Vorstandsvorsitzender
Dr. Berthold BrollKuratoriumsvorsitzender
Tobias HoleczekGeschäftsführer bis 31.12.2014
Philip KlingGeschäftsführer seit 1.1.2015
Spendenkonto: Kreissparkasse Ravensburg, IBAN: DE65 6505 0110 0000 1575 06
252424 S T I F T U N G H O S P I TA L Z U M H E I L I G E N G E I S T S T I F T U N G K U LT U R D E N K M A L S C H L O S S B A D W U R Z AC H
Bericht der Stiftung Helios – Leben im Alter
Die Stiftung Helios – Leben im Alter mit Sitz in Goldach im Schweizer Kanton St. Gallen wurde 1982 gegründet. Damals hieß sie noch Stiftung
Villa Helios, benannt nach dem Alters- und Pflegeheim in Goldach. Seit 2004 arbeitet die Stiftung Helios mit der Stiftung Liebenau zusammen.
Durch diese Unterstützung konnte die Jugendstilvilla in Goldach saniert und um einen Neubau erweitert werden. 2011 übernahm die Stiftung
Helios den Betrieb des Alters- und Pflegeheims Brunnadern von der Gemeinde Neckertal. In den Gemeinden Tübach und Steinach ist sie
zudem mit ihrem ambulanten Spitex-Dienst tätig.
Schwerpunkte der StiftungsarbeitDie selbstständige und gemeinnützige Stiftung Helios betreibt soziale Einrichtungen und betreut hilfebedürftige Menschen in deren Woh-
nungen. Im Gegensatz zu anderen gemeinnützigen Organisationen ist sie nicht an einzelne Gemeinden gebunden, sondern kann Städten und
Gemeinden ihre Unterstützung als Alternative zu privatgewerblichen Organisationen bieten. In ihren Pflegeheimen in Goldach und Brunn-
adern setzt sie das Hausgemeinschaftsmodell um und nimmt damit eine Vorreiterrolle in der Schweiz ein. Inhaltliche Hauptaufgabe ist es,
dieses Konzept laufend den Bedürfnissen von Bewohnern und auch von Mitarbeitern anzupassen. Dabei berücksichtigt die Stiftung Helios
aktuelle gerontologische Forschungsergebnisse und versteht sich als Kooperationspartner von Kommunen und sonstigen Akteuren bei der
Gestaltung des Gemeinwesens. Satzungszweck ist außerdem die Förderung und Unterstützung von Humanität und Kultur.
Entwicklungen im Geschäftsjahr 2014Am Standort Brunnadern wurde die zweite Bauetappe fertiggestellt: Im Mai 2014 konnten drei neue Wohngruppen bezogen und die proviso-
rische Nutzung des Altbaus beendet werden. Durch die Einführung des Hausgemeinschaftskonzepts mussten die Mitarbeiter neu organisiert
und aufgrund des höheren Platzangebots zusätzliche gefunden werden. Im Rahmen einer dritten Bauetappe wird der Altbau bis Mai 2015
saniert. Das künftige „Haus am Necker“ bietet dann neben dem neu erstellten Pflegeheim auch Raum für ein Dorfcafé, die örtliche Spitex und
acht heimgebundene Wohnungen.
FestaktDas Pflegeheim Helios feiert sein 30-jähriges Bestehen. Mit dabei: der Jödlichor.
BrunnadernDie Zeit der Baustellen in Brunnadern sind Geschichte: Der Neubau wird bezogen, der Altbau saniert.
26 S T I F T U N G H E L I O S – L E B E N I M A LT E R S T I F T U N G H E L I O S – L E B E N I M A LT E R 27
Wirtschaftliche SituationDurch den Bezug des Neubaus am Standort Brunnadern sind Mietmehraufwendungen entstanden, höhere Vorleistungen waren zu tätigen,
die Vollauslastung des Hauses erfolgte nur langsam. Das dadurch entstandene Defizit konnte durch einen Ertragsüberschuss des Pflegeheims
Helios ausgeglichen werden. Insgesamt wurde in der gesamten Stiftung Helios ein Überschuss erwirtschaftet.
Tätigkeit des StiftungsratesDie Stiftung Helios – Leben im Alter wird von einem achtköpfigen Stiftungsrat verwaltet und nach außen vertreten. Die Stiftungsratsmit-
glieder stammen aus der Schweiz, aus Deutschland und aus Österreich. Der Stiftungsrat unterliegt der Aufsicht des Departements des Innern.
Im Berichtsjahr fanden mehrere Sitzungen und eine Klausur statt, in welchen die strategische Weiterentwicklung der Stiftung Helios geplant
und ausgearbeitet wurde.
Mitglieder des StiftungsratesDr. Berthold Broll
Stiftungsratspräsident
Lic. jur. Emil Nisple
Vizepräsident
Prälat Michael H. F. Brock
Dr. Christa Köppel
Verena Kubat-Müller
Marguerite Meier-Waldstein
Klaus Müller
Dr. Markus Nachbaur
Dr. Berthold BrollPräsident des Stiftungsrates
Lic. iur. Emil Nisple Vizepräsident des Stiftungsrates
GoldachNeu- und Altbau des Pflegeheims Helios bilden eine gelungene architektonische Ein-heit.
26 S T I F T U N G H E L I O S – L E B E N I M A LT E R S T I F T U N G H E L I O S – L E B E N I M A LT E R 27
Kennzahlen Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau
Stiftung Liebenau Holding
Tätigkeitsbereiche
Vollkonsolidierung St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), Liebenau – Leben im Alter gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-Service gGmbH (Österreich), Genossenschaft DORFPLATZ (Schweiz)QuotenkonsolidierungCasa Leben im Alter gGmbH, Casa Sozialeinrichtungen gGmbH, SH Development s.r.o., Dom Seniorov n.o.
1.
2.
Vollkonsolidierung St. Gallus-Hilfe gGmbH, Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gGmbHQuotenkonsolidierungChristliches Sozialwerk gGmbH
1.
2.
1.
2.
Vollkonsolidierung St. Lukas-Klinik gGmbH, Liebenau Kliniken gGmbHQuotenkonsolidierungGesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH
Vollkonsolidierung Holding, St. Gallus-Hilfe gGmbH, Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gGmbH, St. Lukas-Klinik gGmbH, Liebenau Kliniken gGmbH, Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Deutschland), Liebenau – Leben im Alter gGmbH, St. Anna-Hilfe gGmbH (Österreich), St. Anna-Sozialzentren gGmbH (Österreich), St. Anna-Service gGmbH (Österreich), Genossenschaft DORFPLATZ (Schweiz), Liebenau Investment S.R.L., Liebenau Service GmbH, Liebenau Gebäude- und Anlagenservice GmbH, Liebenau Beratung und Unter-nehmensdienste GmbH, Liebenau Teamwork Kommunikation GmbH i. L., Liebenau Objektservice GmbH, Liebenauer Landleben GmbH, Liebenau Timberland Management Inc., Liebenau Timberland LLCQuotenkonsolidierung Christliches Sozialwerk gGmbH, Casa Leben im Alter gGmbH, Casa Sozial-einrichtungen gGmbH, St. Nikolaus süddeutsches Kinderhospiz gGmbH, Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gGmbH, SH Development s.r.o., Dom Seniorov n.o. EquityLBU Systemhaus AG, Institut für Soziale Berufe gGmbH
1.
2.
3.
Die konsolidierte Bilanz für die Stiftung Liebenau gesamt umfasst:
(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 289.912 298.889Personalaufwand 193.896 201.485Bilanzsumme 650.385 659.629EK-Quote 63,3% 64,7%EK-Quote inkl. SoPo 76,4% 77,2%Investitionen 34.300 41.301Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 6 080 6 166Ehrenamtliche 2 345 2 500
(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 45.696 48.067Aufwendungen/Betriebsaufwand 41.796 43.266Anlagevermögen 497.742 512.763Umlaufvermögen 42.841 40.584EK-Quote 68,1% 68,3%EK-Quote inkl. SoPo 78,2% 78,0%Verbindlichkeiten 117.828 121.739Bilanzsumme 540.583 553.347Investitionen in Sachanlagevermögen 21.637 24.040Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 164 152
Altenhilfe(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 114.084 119.171Personalaufwand 69.543 71.964Bilanzsumme 73.489 74.855EK-Quote 22,6% 26,3%EK-Quote inkl. SoPo 38,8% 41,5%Investitionen 7.400 3.100Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 2 413 2 479Ehrenamtliche 1 590 1 611
Gesundheit(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 26.246 27.256Personalaufwand 17.539 18.725Bilanzsumme 10.785 11.179EK-Quote 44,3% 47,1%EK-Quote inkl. SoPo 50,3% 52,8%Investitionen 300 250Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 464 472
Hilfe für Menschen mit Behinderung(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 94.206 95.777Personalaufwand 65.516 67.738Bilanzsumme 51.991 49.650EK-Quote 45,2% 47,7%EK-Quote inkl. SoPo 74,4% 76,0%Investitionen 1.800 3.300Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 795 1 804Ehrenamtliche 746 890
2928 K E N N Z A H L E NK E N N Z A H L E N
Stiftung Hospital zum Heiligen Geist
Stiftung Helios – Leben im Alter
Vollkonsolidierung Berufsbildungswerk Adolf Aich gGmbH
1.
Vollkonsolidierung Liebenau Service GmbH, Liebenau Gebäude- und Anlagenservice GmbH, Liebenau Beratung und Unternehmensdienste GmbH, Liebenau Teamwork Kommunikation GmbH i. L., Liebenau Objekt-service GmbH, Liebenauer Landleben GmbH
1.
Vollkonsolidierung Heilig Geist – Leben im Alter gGmbH
1.
(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 9.778 10.104Personalaufwand 5.471 5.740Bilanzsumme 17.410 17.885EK-Quote 63,7% 66,4%EK-Quote inkl. SoPo 77,1% 78,2%Investitionen 202 155Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 228 233Ehrenamtliche 143 150
(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 8.769 8.675Personalaufwand 6.367 6.513Bilanzsumme 9.906 9.569EK-Quote 18,4% 19,9%EK-Quote inkl. SoPo – –Investitionen 20 330Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 159 168Ehrenamtliche 28 28
Bildung(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 26.551 27.249Personalaufwand 17.322 17.470Bilanzsumme 11.853 11.132EK-Quote 14,2% 15,3%EK-Quote inkl. SoPo 27,3% 28,8%Investitionen 400 500Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 357 383
Dienstleistungsgesellschaften(Zahlen in TEUR) 2013 2014Umsatz 31.912 32.967Personalaufwand 15.809 16.706Bilanzsumme 6.838 7.120EK-Quote 43,3% 43,1%EK-Quote inkl. SoPo – –Investitionen 700 710Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 827 821
2928 K E N N Z A H L E NK E N N Z A H L E N
D a ist zunächst der Vergleich mit dem ehemaligen
Zuhause: „Hier im Franziskuszentrum können wir
uns viel freier bewegen, viel entspannter zusammen
sein als zu Hause“, berichtet Liselotte Zimmermann.
Ihr Mann Günter, 88, ist gestolpert – die zwei Stufen
vom Esszimmer ins Wohnzimmer – und hat sich den
Oberschenkelhals gebrochen. Mit jeder Narkose habe
man die Demenz mehr gespürt. Zuerst wollte er nicht
ins Heim, nicht ohne sie. „Das ging dann jedoch ohne
Übergang: Krankenhaus, Reha, Kurzzeitpflege im Fran-
ziskuszentrum“, erklärt sie. Und dann hatte er auch
schon einen Heimplatz im Franziskuszentrum. Sie sind
sehr oft zusammen. Alles sei ganz normal: der Tages-
ablauf, die Menschen. Zum einen kann die 79-Jährige
auf die professionelle Hilfe „mit all den Hilfsmitteln“
vertrauen, die Verantwortung teilen. Zum anderen ist
sie einfach nicht allein. Nicht mit ihren Fragen und
Ängsten und auch nicht bei Kaffee und Kuchen am
Nachmittag. Zwar kann sich ihr Mann nicht mehr aktiv
an Gesprächen beteiligen, doch habe sie das Gefühl,
dass er die Gesellschaft genieße. „Vielleicht einfach,
weil ich sie genieße“, sagt Liselotte Zimmermann.
Sich einbringen dürfenAuch Bewohner Johann Dollhopf schätzt vor allem die
anderen, die nun um ihn herum sind. „Zuhause war ich
lange allein. Hier musste ich mich erst wieder an Men-
schen gewöhnen. Das ist schön so, sehr heimelig“, sagt
er. Der 78-jährige an Diabetes erkrankte Mann nimmt
viele Angebote des Hauses wahr, geht zum Singen, in
die Gymnastik und zum Nachmittagskaffee. Außerdem
hilft er sehr gerne, macht mal jemandem eine Sprudel-
flasche auf, unterstützt seine Mitbewohner beim Essen
oder ruft die „Schwester“, wenn dies nötig sei. „Apro-
pos Essen“, sagt er, „zuhause habe ich kaum Gemüse
oder Salat gegessen. Hier mache ich das, weil ich es aus-
probiert und gemerkt habe, dass es mir auch schmeckt.“
Johann Dollhopf ist zufrieden, auch wenn er ein
wenig mehr Ordnung in seinem Zimmer halten muss
als zuhause, „wegen der Putzfrau“. Das einzige, was er
Wer satt, sauber und schmerzfrei ist, dem könnte es richtig gut gehen. Doch sorgt das allein für ein gutes Lebensgefühl? Gar
für Glück? Sicher nicht. Jeder von uns will auch im Alter und bei Pflegebedürftigkeit selbstbestimmt handeln, sich sinnvoll
beschäftigen, sich ernst genommen fühlen und mit anderen zusammen sein. All diese Wünsche lassen sich unter den Begriff
Lebensqualität fassen. Eine möglichst hohe Lebensqualität zu erreichen, unterliegt jedoch nicht dem Zufall: Sie zu erreichen
steht im Zentrum der fachlich fundierten Arbeit der Liebenauer Altenhilfe. Bewohner des Franziskuszentrums schildern, was
ihr individuelles Wohlbefinden im Heim ausmacht.
Lebensqualität im Heim – ErfahrungenAltenhilfe
3130 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
Individuelles WohlbefindenLebensqualität entsteht durch viele Faktoren. Im stationären Kontext eines
Pflegeheims besteht ein großer Teil der fachlichen Betreuung und Pflege darin,
Bewohner individuell darin zu unterstützen, die größtmögliche Lebensquali-
tät zu erreichen. Denn durch die Pflegebedürftigkeit gibt es in der Regel Ein-
schränkungen, die sich auf das Gleichgewicht der für die Lebensqualität wich-
tigen Faktoren auswirkt. Nach einer grundlegenden Definition der Weltge-
sundheitsorganisation (WHO) umfasst Lebensqualität das körperliche, psychi-
sche und soziale Befinden eines Individuums (WHO 1949).
sich wünscht, sind ein paar andere Sender auf seinem
Fernseher. Doch das habe er schon gemeldet und hoffe,
dass er sie bald bekomme.
Ein Teil des Ganzen sein„Ich fühle mich wohl hier im
Haus und lasse mir viel helfen,
denn alle sind sehr freundlich“,
sagt Bewohnerin Lotte Schnei-
tenberger. Aufgrund mehre-
rer Schlaganfälle kann sich die
81-Jährige nicht mehr so gut
ausdrücken, hat auch beim Essen Probleme. Trotzdem
macht sie bei allen Aktivitäten mit und hält sich gern
im Garten auf. Lotte Schneiten-
berger genießt es, Besuch zu
bekommen, auch, dass sich der
Besuch so frei bewegen kann im
Haus. Und obwohl die ehemalige
Erzieherin keine eigenen Kin-
der hat, fragt immer wieder ein
ehemaliges „Kindergartenkind“,
das zu Besuch im Haus ist, nach
ihr und schaut kurz vorbei. „Ich
gehöre einfach dazu“, sagt sie.
Sinnvolle Beschäftigung
Gesundheit Sicherheit
SozialeKontakte
Grund-bedürfnisse
Wohnen
Bewohner
„Lebensqualität bedeutet, dass zwi-schen dem pflegebedürftigen Men-schen und seinen Bezugspersonen, das heißt den Pflege- und Betreuungskräf-ten, tatsächlich eine Beziehung statt-findet. Dass er sich in Gesprächen ernst genommen fühlt und sicher sein kann, dass das Personal auch im Falle einer Demenz weiß, was er braucht.“ Monika Paulus, Hausleiterin des
Franziskuszentrums, Friedrichshafen
3130 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
Stefanie LocherGeschäftsführerin
Gerhard SchieleGeschäftsführer
St. Anna-Hilfe, Deutschland Liebenau – Leben im Alter
St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH, Deutschland Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbH
20 Jahre „Lebensräume für Jung und Alt“Die Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für
Jung und Alt“ feierten im Berichtsjahr ihr 20-jähriges
Bestehen. Die erste Wohnanlage wurde im Herbst 1994
in Vogt (Landkreis Ravensburg) bezogen. Im Jahr 2014
gibt es 26 Wohnanlagen im süddeutschen Raum. In
Fachkreisen hat sich das Konzept als Erfolgsmodell
etabliert. Die Lebensräume sind Orte, in denen bei-
spielhaft Selbst- und Nachbarschaftshilfe gelebt wer-
den. Geprägt sind die Mehrgenerationenhäuser von
einem hohen Sozialkapital. Das heißt: Die entwickel-
ten sozialen Kräfte stehen dem Gemeinwesen zur Ver-
fügung. Vor allem für ältere Bewohner bedeutet das,
dass Pflegebedürftigkeit abgemildert und der Einsam-
keit vorgebeugt wird.
Da Bürger heutzutage auch im höheren Lebensalter
sehr aktiv sind, stehen die Kommunen immer mehr
in der Verantwortung, im Rahmen ihrer Sorge und
Mitverantwortung neue Modelle zu unterstützen
und anzustoßen. Die Liebenauer Altenhilfe mit ihrer
umfangreichen Erfahrung ist daher nach wie vor ein
attraktiver Geschäftspartner für Kommunen.
Zwei neue Wohn- und PflegegemeinschaftenIn Deggenhausertal sind im Frühjahr 2014 die ersten
Bewohner in das neue Haus St. Sebastian eingezogen.
Die Wohn- und Pflegegemeinschaft bietet 30 Dauer-
Die St. Anna-Hilfe Deutschland und die Liebenau – Leben im Alter betreiben im Stiftungsverbund den größ-
ten Teil der stationären Altenpflegeeinrichtungen, Sozialstationen und ergänzenden Wohnformen wie den
Heimgebundenen Wohnungen. Das Portfolio wird ergänzt durch weitere Angebote wie Wohnen mit Service, ein
Hospiz, eine Seniorenwohngemeinschaft, ambulant betreute Wohnformen, Tages-, Kurzzeit- und Schwerst-
pflege. Neben den generationenübergreifenden Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und
Alt“ werden Quartiersprojekte umgesetzt.
2013 2014Bewohner, Mieter, Gäste, KundenBewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeit- und Schwerstpflege)
3 256 3 334
Gäste Tagesbetreuung 90 83Gäste Hospiz 102 89Patienten/Kunden Sozialstationen 857 827Mieter Heimgebundene Wohnungen 313 322Bewohner Wohnanlagen „Lebensräume für Jung und Alt“
1 414 1 414
Bewohner Wohnanlagen „Leben am See“ 124 124
Einrichtungen/PlatzzahlenHeime 29 30Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 1 556 1 620Schwerstpflegeplätze 46 46Plätze Tagesbetreuung 60 60Plätze Hospiz 9 9Standorte Heimgebundene Wohnungen 19 19Anzahl Heimgebundene Wohnungen 241 241Wohnanlagen „Lebensräume für Jung und Alt“
26 26
Anzahl der Wohnungen 832 832Wohnanlagen „Leben am See“ 2 2Wohnungen „Leben am See“ 73 73Sozialstationen 3 3
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 564 1 612Ehrenamtliche 1 285 1 290
3332 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbH, Deutschland Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbH
pflegeplätze. Das Haus steht in unmittelbarer Nachbar-
schaft der „Lebensräume für Jung und Alt“. In Ailingen –
ein Ortsteil von Friedrichshafen – zogen zum Ende des
Berichtsjahres die Bewohner in das neue Haus St. Mar-
tin. Mitten im Zentrum stehen hier 36 stationäre Pflege-
plätze und Heimgebundene Wohnungen zur Verfügung.
Qualität stetig verbessertEinen wichtigen Schwerpunkt bildete im Berichtsjahr
die Einführung des Expertenstandards „Pflege von
Menschen mit chronischen Wunden“. Durch die sys-
tematische Wundversorgung unter fachgerechten,
hygienischen und aseptischen Bedingungen können
wir das Wohlbefinden und die Lebensqualität von älte-
ren Menschen weiter erhöhen.
In punkto Entbürokratisierung konnte ein eigens ent-
wickeltes Assessment-Instrument in die Praxis imple-
mentiert werden. Mit Hilfe solcher Instrumente werden
pflegerelevante Variablen und Auffälligkeiten einge-
schätzt. Das Ziel dieser Bewertung ist die nachfolgende
Ableitung von Behandlungs- und Pflegemethoden.
2014 erfolgte eine erste Evaluation bei etwa 200 Pflege-
fachkräften. Die Ergebnisse bestätigten neben einer
zeitlichen Entlastung eine fachliche Stärkung der
Pflegenden.
Der Notendurchschnitt der MDK-Prüfungen ist nach
wie vor sehr gut. Er lag 2014 bei 1,1 im stationären
sowie bei 1,0 im ambulanten Bereich.
Fachkräfte gewinnen durch WeiterbildungDas gemeinsam mit der Abteilung „fortbilden und ent-
wickeln“ erarbeitete Programm zur Führungskräfte-
entwicklung für die Pflege konnte konzeptionell ab-
geschlossen werden. Mit diesem Instrument möchte
die Altenhilfe der Stiftung Liebenau engagierten Mit-
arbeitern berufliche Aufstiegsmöglichkeiten in ihren
Unternehmen bieten. Für die akademische Nach-
wuchsförderung ist die Altenhilfe mit entsprechenden
Hochschulen in Kontakt.
Kundenbefragung Sozialstationen
Zufriedenheit mit der Pflege
Zufriedenheit mit der fachlichen Beratung
93,5 % 91,9 %
88,3 %87,7 %
20142011
20142011
3332 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
Zuwachs bei SozialstationenDie Sozialstationen St. Anna konnten im Berichtsjahr
einen Umsatzzuwachs verzeichnen. Diese Tendenz
kann als Zeichen gewertet werden, dass die Kunden
mit den mobilen Dienstleistungen zufrieden sind,
was auch die Kundenbefragung 2014 bestätigt. Über
90 Prozent waren sehr zufrieden oder zufrieden. Der
Trend zeigt, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf
ungebrochen so lange wie möglich zu Hause wohnen
möchten. Um diesen Wunsch zu erfüllen, setzen sie
zunehmend auf fachliche Hilfen.
Forschung und EntwicklungDie Altenhilfe der Stiftung Liebenau erprobt techni-
sche Assistenzsysteme im Rahmen der Projekte
KoopAs in Amtzell in Zusammenarbeit mit T-Systems
International und der Universität Göttingen. Neu hin-
zugekommen ist das Projekt „intelligenter Rollator“.
Erste Gespräche fanden auch zum Thema „Smart
Home“ statt. Die intelligente Technik mit Sensoren
könnte in der Zukunft zur Ausstattung in neu gebau-
ten Wohnungen für ältere Menschen gehören.
Auch am bundesweiten Forschungsprojekt „EQiSA“ der
Caritas in Köln in Zusammenarbeit mit der Universität
Bielefeld, bei dem die Entwicklung und die Messung
von Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe im
Fokus stehen, nimmt die Altenhilfe teil. Beteiligun-
gen in Forschung und Entwicklung gab es im Berichts-
jahr in der „Trauerbewältigung“, die 2015 weiterge-
führt wird.
Wirtschaftliche SituationDie Liebenau – Leben im Alter ist aufgrund steigender
Auslastung und Nachfrage wirtschaftlich gut aufge-
stellt. Im Berichtsjahr wurde im Vergleich zum Vorjahr
der Umsatz erhöht.
Für die St. Anna-Hilfe konnte ein positives Ergebnis
erzielt werden, unter anderem weil die Tariferhöhungen
im Pflegesatz (stationär) umgesetzt werden konnten.
Die angefragten Leistungen der Sozialstationen
St. Anna zeigten im Berichtsjahr eine steigende Ten-
denz, was sich ebenfalls positiv auf die Ergebnisse der
St. Anna-Hilfe auswirkte.
Nach 20 Jahren haben sich die heute 27 Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“ etabliert.
3534 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
Zu den Angeboten der Heilig Geist – Leben im Alter gehört neben den stationären Pflegeeinrichtungen mit
Heimgebundenen Wohnungen eine Sozialstation, die mit ihren Leistungen Menschen zu Hause versorgt.
Zusätzlich betreibt die Gesellschaft eine Einrichtung in Neutann, die sich auf die Begleitung von Menschen mit
schweren demenziellen Erkrankungen spezialisiert hat.
Heilig Geist – Leben im Alter
Stefanie LocherGeschäftsführerin
Gerhard SchieleGeschäftsführer
Heimat für Menschen mit schwerer DemenzDas Domizil Neutann ist ein spezialisiertes Pflegeheim
und Heimat für 30 Menschen mit mittlerer bis schwe-
rer Demenz. Räumlich und fachlich ist es angegliedert
an das Pflegeheim Spital Neutann. Die Architektur und
das Betreuungskonzept sind bewusst auf die Bedürf-
nisse der Bewohner ausgerichtet. Die Mitarbeiter las-
sen sich auf den einzelnen Menschen ein, ohne sich
von ungewohnten Verhaltensweisen irritieren zu
lassen. Den an Demenz erkrankten Menschen geben
sie so ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit.
Das Domizil genießt Wertschätzung nicht nur vor Ort,
sondern weit darüber hinaus. Im Sommer 2014 hat das
Mitarbeiterteam mit Angehörigen, Ehrenamt-
lichen, Vertretern der Stadt und der Stiftung Liebenau
das zehnjährige Bestehen der Einrichtung gefeiert. Kundenzuwachs bei SozialstationIm Berichtsjahr haben ältere Menschen noch häufiger
die Unterstützung durch die Sozialstation Heilig Geist
angefragt. Dies kann als Zeichen gewertet werden,
dass Kunden mit den mobilen Dienstleistungen der
Sozialstation Heilig Geist zufrieden sind. Bestätigt
wird dies auch mit der Kundenbefragung 2014 (siehe
Grafik links), bei der über 90 Prozent der Kunden mit
der Pflege zufrieden sind. Die vermehrte Nachfrage
zeigt auch, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf
nach wie vor so lange wie möglich zu Hause wohnen
möchten. Um dies zu ermöglichen, werden zuneh-
mend professionelle Dienste hinzugezogen.
Wirtschaftliche SituationDie Nachfrage nach allen Angeboten der Sozialstation
Heilig Geist – Leben im Alter ist unverändert hoch.
Im Berichtsjahr 2014 konnte sie daher ein positives
Ergebnis verbuchen.
Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbHHospitalstiftung zum Heiligen Geist (80 % Beteiligung), Deutsche Provinz der Salvatorianer (20 % Beteiligung)
Kundenbefragung Sozialstationen
Zufrieden mit der Erreichbarkeit im Bedarfs- und Notfall
Zufrieden mit der Zuverlässigkeit
Gefühl, autonom leben zu können
96,8 % 94,5 %
87,1 % 93,5 %
84,9 % 80,7 %
20142011
20142011
20142011
2013 2014Bewohner, Mieter, Gäste, KundenBewohner in Heimen (Dauer-, Kurzzeitpflege)
415 322
Patienten/Kunden Sozialstationen 192 218Mieter Heimgebundene Wohnungen 47 47
Einrichtungen/PlatzzahlenHeime 3 3Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 184 187Schwerstpflegeplätze 30 30Heimgebundene Wohnungen 36 36Sozialstationen 1 1
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 228 232Ehrenamtliche 143 150
3534 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
Zuhause. Nach dem Konzept der Hausgemeinschaften
leben dann je 16 Senioren in einem Wohnbereich rund
um die gemeinsame Wohnküche. Der Umzug vom alten
in das neue Haus ist für das Frühjahr 2016 geplant.
Haus San Marco musste schließenDie Enttäuschung am Übergangsstandort in Bad Goisern
war groß, als Mitarbeiter, Bewohner und Angehörige
im Dezember 2013 erfuhren, dass das Haus San Marco
endgültig schließen muss. Zwei Drittel (20) der älte-
ren Menschen und die Hälfte der Pflegekräfte aus dem
Haus San Marco zogen im August gemeinsam in das
vom Sozialhilfeverband Gmunden neu erbaute Haus
der Sarsteinerstiftung nach Bad Ischl. Acht ältere
Menschen blieben auf eigenen Wunsch in Bad Goisern
und haben dort einen Platz im evangelischen Pflege-
heim bekommen. Ein Bewohner zog nach Gmunden ins
Haus St. Josef und ein Bewohner nach Stadl-Paura ins
Sozialzentrum Kloster Nazareth. Die andere Hälfte
der Mitarbeiter hat durch eigene Initiative oder mit
Unterstützung der St. Anna-Hilfe eine neue Anstel-
lung gefunden.
Neubau des Pflegeheims InnermontafonAnfang September war der Spatenstich für den Neubau
des Pflegeheims Innermontafon in St. Gallenkirch. Das
neue Pflegeheim entsteht auf dem von den Gemeinden
St. Gallenkirch und Gschurn zur Verfügung gestellten
Grundstück hinter dem alten Gebäude und bietet
32 älteren und pflegebedürftigen Menschen ein neues
Die St. Anna-Hilfe betreibt in Vorarlberg und Oberösterreich zehn Altenpflegeheime mit rund 600 Pflege-
plätzen, eine Wohnanlage „Lebensräume für Jung und Alt“, insgesamt 36 Heimgebundene Wohnungen an drei
Standorten sowie eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Spittal an der Drau in Kärnten.
Klaus MüllerGeschäftsführer
St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH, Österreich
2013 2014Bewohner, Mieter, Gäste, KundenBewohner in Heimen (Dauer- und Kurzzeitpflege)
957 927
Gäste Tagesbetreuung 8 8Mieter Heimgebundene Wohnungen 38 36Bewohner Wohnanlagen „Lebensräume für Jung und Alt“
59 59
Einrichtungen/PlatzzahlenAltenpflegeheime 11 10Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 592 562Heimgebundene Wohnungen 36 36Wohnanlagen „Lebensräume für Jung und Alt“
1 1
Anzahl der Wohnungen 39 39Betreuungseinrichtungen für Menschen mit Behinderung
1 1
Plätze Wohnwelt 18 18Plätze Arbeitswelt 24 24
Dienstleistungen St. Anna-ServiceMittagessen 331 169 339 448Abendessen 199 370 204 354
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 652 644davon: Mitarbeiter/-innen mit Behin-derung (geförderte Arbeitsplätze)
9 8
Ehrenamtliche 281 290
St. Anna-Hilfe, Österreich St. Anna-Service
St. Anna-Hilfe ist ein familienfreundlicher Betrieb: Landeshauptmann Markus Wallner (links) und Soziallandesrätin Greti Schmid (rechts) überreichen die Zertifikate an Hausleiter Florian Seher (2. v. l.) und den Gesundheitsbeauftragten der St. Anna-Hilfe, Winfried Grath.
3736 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
Arbeitszeitmodelle ermöglichen sowohl jungen Müt-
tern als auch Wiedereinsteigerinnen, Beruf und Familie
besser miteinander zu vereinbaren.
Wirtschaftliche SituationAuch in 2014 haben sich die Einrichtungen der St. Anna-
Hilfe Österreich gut weiterentwickelt. Vorrangiges
Thema war nach wie vor, qualifizierte Mitarbeiter zu
finden und längerfristig zu binden. Personallücken
wurden teilweise mit Leasingpersonal überbrückt.
Inhaltlich ging es außerdem um die Umsetzung von
pflegerischen Leitlinien zum Risikomanagement und
die Weiterentwicklung von Betreuungs- und Pflege-
konzepten.
Als familienfreundlicher Betrieb prämiertDie Zufriedenheit der Mitarbeiter ist ein zentrales
Anliegen der St. Anna-Hilfe. Aufgrund der anhalten-
den Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden und zu
binden, hatte die Geschäftsführung in den vergange-
nen Jahren gleich zwei Klausuren zu diesen Themen
einberufen. Ein wichtiger Aspekt betraf die Verein-
barkeit von Familie und Beruf. Das Engagement der
Führungskräfte und Mitarbeiter hat sich gelohnt: Im
Januar des Berichtsjahrs ist die St. Anna-Hilfe als
„Ausgezeichneter familienfreundlicher Betrieb“ prä-
miert worden. Das Projekt „Job & Kids“ ermöglicht den
Mitarbeitern, ihr Kind mit zur Arbeit zu bringen. Groß
angelegte Schulungsprojekte fördern die wertschät-
zende Unternehmenskultur. Individuell angepasste
Spatenstich für das neue Haus Innermontafon (v.l.): Florian Seher, Hausleiter; Monika Vonier, ÖVP Kandidatin; Ewald Tschanhenz, Bürgermeister von St. Gallenkirch; Dr. Berthold Broll, Vorstand der Stiftung Liebenau; Klaus Müller, Geschäftsführer der St. Anna-Hilfe; Martin Netzer, Bürgermeister von Gaschurn; Dietmar Walser, Architekt des Architekturbüros walser und werle architekten zt; Landeshauptmann Markus Wallner; Baumeister Helmut Vonbank; Landesrätin Dr. Greti Schmid; Werner Egele, Bauleiter für das Pflegeheim Inner-montafon; Dr. Hans-Peter Lorenz, Geschäftsführer der Vogewosi sowie Kinder aus St. Gallenkirch und Gaschurn.
3736 ALTENHILFE A L T E N H I L F E
WachstumDie Bauvorhaben nahmen 2014 konkretere Formen an:
Während in Niederösterreich der Spatenstich für das
Seniorenhaus Casa Kirchberg / Rabenstein mit 42 Bet-
ten erfolgte, gingen in Wien die Planungen an Casa
Sonnwendviertel ins Detail. Das mit Jahresbeginn
eröffnete DS Pezinok nahe Bratislava konnte bereits
im September eine Vollbelegung der 78 Betten kon-
statieren.
Strategie und MarketingIm Berichtsjahr hat die Casa Leben im Alter neben ihrer
Strategie auch ihr Leitbild weiterentwickelt. Letzteres
wurde in allen Häusern verankert und das neue Cor-
porate Design in allen Kommunikationskanälen umge-
setzt.
Im Interesse der MitarbeiterZur langfristigen Etablierung eines Betrieblichen
Gesundheitsmanagements wurde eine Befragung unter
allen Mitarbeitern durchgeführt und erste gesund-
heitsfördernde Maßnahmen umgesetzt. Außerdem
wurden die Wiener Seniorenhäuser für die Auditie-
rung „Vereinbarkeit von Pflegeberuf & Familie“ für den
Betrieblichen Sozialpreis nominiert.
PflegequalitätMit der Fertigstellung des Pflege- und Betreuungskon-
zepts sowie von Risk-Management-Unterlagen werden
Standards für eine hohe Pflegequalität in allen Häu-
sern gesetzt. Auch das am Wiener Pflegekongress vor-
gestellte Hospiz- und Palliativprojekt der Casa Wald-
kloster zeigt im Sinne der Lebensqualität aller Bewoh-
ner positive Auswirkungen.
Wirtschaftliche SituationDas Unternehmen hat mit einem positiven Betriebs-
ergebnis abgeschlossen.
Die Casa Leben im Alter gGmbH betreibt in Wien und Niederösterreich vier Seniorenhäuser und einen Privat-
kindergarten. Am Seniorenhaus DS Pezinok in der Slowakei ist sie mit 50 Prozent beteiligt. Des Weiteren ver-
waltet die Casa Leben im Alter eine Einrichtung der Caritas der Erzdiözese Wien in Baden bei Wien per Manage-
mentvertrag.
Casa Leben im Alter
Markus PlatzerGeschäftsführer
Klaus MüllerGeschäftsführer
Tochter der CaSa Sozialeinrichtungen gemeinnützige GmbH, Österreich
Caritas der Erzdiözese Wien (50 % Beteiligung), Stiftung Liebenau (50 % Beteiligung)
Casa Leben im Alter
2013 2014BewohnerBewohner (Dauer, Kurzzeitpflege) 362 (394)* 361 (394)*
Einrichtungen/PlatzzahlenHeime 4 (5)* 4 (5)*Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 362 (394)* 362 (394)*Heimgebundene Wohnungen 21 21Kindergartenplätze 85 85
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 308 (324)* 316 (333)*Ehrenamtliche Mitarbeiter 48 62( )*: inklusive Haus Baden
DS Pezinok
2013 2014BewohnerBewohner (Dauer, Kurzzeitpflege) 0 76
Einrichtungen/PlatzzahlenHeime 0 1Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 0 78
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 0 30
38 ALTENHILFE 39A L T E N H I L F E
Jubiläum: 30 Jahre Pflegeheim HeliosVertreter des Pflegeheims und Stiftungsrats
Helios haben Ende Oktober gemeinsam mit
Vertretern der Gemeinde Goldach und rund
120 Bewohnern, Mitarbeitern und Angehö-
rigen das 30-jährige Jubiläum des Hauses
gefeiert. Heute leben in dem renovierten Alt-
und einem Neubau jeweils elf ältere Men-
schen in einer von fünf Hausgemeinschaften
so familiär und alltagsnah wie möglich.
Neu: Alters- und Pflegeheim Brunnadern In Brunnadern konnte der zweite Bauab-
schnitt abgeschlossen werden. In dem neuen
Haus der Gemeinde Neckertal und der Stiftung
Helios als Betreiberin sind fünf Wohngrup-
pen für ein möglichst alltagsnahes Leben
mit 68 Einzelzimmern entstanden. Zusätz-
lich sollen bis Frühjahr 2015 neun heimge-
bundene Wohnungen und ein Stützpunkt für
den örtlichen Spitex-Dienst realisiert werden.
Großes JubiläumsfestIm Berichtsjahr feierte die Genossenschaft DORFPLATZ ihr 25-jähriges
Bestehen. Der Andrang und das Interesse am Jubiläumsprogramm
waren groß und zeigten die Verbundenheit der Institution mit der
örtlichen Bevölkerung und der gesamten Region.
Auch im Jahr 2014 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durch-
geführt. So wurde im alten, 300-jährigen Hausteil das gesamte
Treppenhaus rückgebaut und nach modernen Richtlinien zweck-
mäßig neu gestaltet. Die vier angrenzenden Zimmer wurden dabei
ebenfalls umgebaut und erhielten behindertengerechte Nasszellen.
Mit dem Neubau wurden auch drei Pflegewohnungen realisiert.
Es handelt sich um Pflegewohnungen mit À-la-carte-Service. Die
Bewohner können autonom wohnen oder Vollpflege beanspruchen.
Wirtschaftliche SituationDer Pflege- und Kurbetrieb blieb während der langen Umbauzeit
aufrechterhalten, sodass durch eine gute Belegung und sparsames
Wirtschaften das Jahresergebnis wiederum positiv ausfiel.
Die Genossenschaft DORFPLATZ betreibt
ein gemeinnütziges Pflegeheim sowie ein
Kurzentrum mit angegliedertem öffent-
lichen Soleschwimmbad und Restaurati-
onsbetrieb mit Sitz in Oberhelfenschwil im
unteren Toggenburg im Kanton St. Gallen.
Die Stiftung Helios – Leben im Alter betreibt zwei zwei Pflegeheime in Brunn-
adern (Toggenburg) und in Goldach sowie
den ambulanten Pflegedienst Spitex in den
Gemeinden Tübach und Steinach.
Stiftung Helios – Leben im AlterGenossenschaft DORFPLATZ
Renate KleinGeschäftsführerin, Vizepräsidentin des Verwaltungsrates
Karl Eugster Hausleiter Goldach
Klaus MüllerStiftungsrat Stiftung Helios – Leben im Alter
Anton HirschiHausleiter Brunnadern
Einrichtungen der Stiftung Helios – Leben im Alter, Schweiz
Genossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz
2013 2014Bewohner, Mieter, Gäste, KundenBewohner in Dauerpflege 38 45Bewohner Pflegewohnungen – 5Gäste Rehabilitation 146 111Gäste Soleschwimmbad/Vitalcenter 19 000* 20 000** zusätzlich Gruppen, die pauschal erfasst werden
PlatzzahlenDauerpflegeplätze und Rehabilitation 40 40
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 49 50
2013 2014Bewohner, KundenBewohner (Dauer- und Kurzzeitpflege) 122 137 Kunden Sozialstation (Spitex) 72 67
Einrichtungen/PlatzzahlenHeime 2 2 Dauer- und Kurzzeitpflegeplätze 122 123 Sozialstationen (Spitex) 2 2
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 159 168 Freiwillige Mitarbeiter 28 28
38 ALTENHILFE 39A L T E N H I L F E
tun“, schildert Irmgard Stegmann. Auch Monika Krug
ist dann gerne in der Öffentlichkeit. Umso mehr, wenn
sie bei einer Ausstellung ihre Bilder zeigen kann, wie
Anfang des Jahres im „Kulturzentrum Linse“ in Wein-
garten.
Ausflug ist logistische MeisterleistungDamit Monika Krug an solchen Veranstaltungen teil-
haben kann, ist viel Unterstützung und ein gewisser
Aufwand nötig, von Mitarbeitern der Wohngruppe und
der Kreativwerkstatt wie auch der externen Partner.
Und es ist eine logistische Meisterleistung: Zunächst
benötigt es einen Rollstuhlbus mit Lifter, der nicht im
Hof steht, sondern organisiert werden muss. Mit Monika
D er Frühling dringt durch die Türen und Fenster
der Kreativwerkstatt Rosenharz. Es wird fleißig
gemalt: Die einen sind dabei in sich versunken, die
anderen im Austausch mit den Kollegen. Engel sind
derzeit Monika Krugs Lieblingsmotive. Mit viel Enthu-
siasmus malt sie ihnen Gesichter und Röcke und lässt
so viele bunte Wesen entstehen. „Sie strengt sich rich-
tig an, damit sie den Pinsel halten kann“, schildert
Irmgard Stegmann, die Kunsttherapeutin. Bei Monika
Krug will das was heißen. Die 37-jährige Frau mit einer
Behinderung sitzt im Rollstuhl und ist stark überge-
wichtig. Daran ist die Troyer Krankheit schuld, bei der
im Körper Muskeln in Fett umgewandelt werden. Unter
den körperlichen Symptomen leidet Monika Krug oft.
Ihre Kraft schwindet.
Auch psychisch macht ihr
die Krankheit häufig zu
schaffen.
Der Alltag in der Kreativ-
werkstatt wird mitunter
unterbrochen durch Be-
sucher. Monika Krug und
die Künstler genießen es,
wenn Interessierte kom-
men, um zu erfahren, wo
die Bilder entstehen und
vor allem wer sie gemalt
hat. Besonders spannend
wird es dann, wenn sie
selbst ihre Bilder aus-
wärts bei Ausstellungen
zeigen oder bei Koopera-
tionen auf Schüler und
Auszubildende treffen.
„Rausgehen ist ein Ergeb-
nis von dem, was wir hier
Den eigenen Interessen nachgehen, sich mit anderen Menschen austauschen oder ganz einfach „sein Ding machen“: Für gesunde,
mobile Menschen ist das „normal“. Der Begriff dafür ist „Teilhabe“, ein Schlagwort aus der Fachwelt, das vor allem seit dem
vergangenen Jahr in einem Atemzug mit Inklusion genannt wird. Doch wie sieht Teilhabe aus bei Menschen, die auf vielerlei Unter-
stützung angewiesen sind, um ihr Leben zu leben? Ein Beispiel aus dem stationären Bereich der St. Gallus-Hilfe.
Teilhabe – Unterstützung beim persönlichen Lebensweg
Hilfe für Menschen mit Behinderung
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Krug sollten zwei Begleit-
personen mitfahren,
was wiederum Einfluss
auf den Dienstplan hat.
Die Reise kann erst los-
gehen, wenn die Frau
mit den notwendigen Medikamenten versorgt ist.
Eventuell müssen Getränke sowie Ersatzwäsche für den
Notfall eingepackt werden. Vor Ort muss nicht nur der
Eingang, sondern auch die Toilette zugänglich sein.
Lift und breite Türen sind daher ein architektonisches
Muss, um Teilhabe gewährleisten zu können.
Monika Krug hat den Rummel um sich und die anderen
Künstler sehr genossen. Irgendwann strengte es sie
aber auch an: „Es war nett, aber es war auch eng.“ Ein-
fühlungsvermögen und Flexibilität der Begleitper-
sonen sind da gefordert. Falls es ihr schlecht gegangen
wäre, hätten sie ein vorzeitiges Heimfahren erwägen
müssen.
Alles an einem OrtInklusion und Teilhabe sind aber keine Sache der außer-
gewöhnlichen Ereignisse: Auch im Alltag will sie
gestaltet und organisiert werden. Der überwiegende
Teil des Lebens von Monika Krug spielt sich – bedingt
durch ihre Krankheit – vor allem in Rosenharz ab, wo
sie sich mit ihrem E-Rolli selbstständig bewegen kann.
Zweimal in der Woche kommt eine Krankengymnastin
zu ihr ins Zimmer. Die Therapie dient dazu, dass die
Muskulatur und die Beweglichkeit erhalten bleiben.
Monika Krug kann krankheitsbedingt nur noch ihren
Oberkörper bewegen, auch dies nur eingeschränkt.
Ihre Beine kann sie nicht mehr benutzen. Auf der
Hin- oder Heimfahrt von der Kreativwerkstatt, die sie
vier Mal die Woche nachmittags besucht, stoppt sie
hin und wieder an der Kantine, um sich Kekse oder
Getränke zu kaufen. Besonders wichtig ist ihr die
Beziehung zu ihren Eltern, die im Allgäu leben. Ihre
Bezugsbetreuerin Franziska Schuler schildert, dass
Monika Krug mehrmals am Tag mit ihrer Mutter tele-
foniert. Ein eigenes Telefon im Zimmer, das sie selbst
bedienen kann, macht ihr das möglich.
Das Mittagessen nimmt sie mit den anderen Bewoh-
nern der Gruppe ein. Ansonsten hält sich sie sich gerne
in ihrem eigenen Zimmer auf, verbringt viel Zeit im
Bett und schaut ihre Lieblingssendungen an. In ihrem
Zimmer sitzt sie auch mit ihrer Freundin, die in einer
anderen Gruppe in Rosenharz lebt und ein- bis zwei-
mal in der Woche zu Besuch kommt. Dann stecken die
beiden ihre Köpfe zusammen, um über alles Mögliche
zu plaudern.
„Im Zusammenhang mit der Umsetzung von Inklusion und Teilhabe sind ambulante Angebote nicht auto-matisch als gute und stationäre Hilfen nicht automatisch als schlechte zu bezeichnen. Entscheidend ist doch, ob der Einzelne die ihm gemäße Hilfe und Unterstützung verlässlich bekommt, damit er seinen ganz persönlichen Lebensweg gehen kann.“ Jörg Munk, Geschäftsführer der St. Gallus-Hilfe
Teilhabe – Unterstützung beim persönlichen Lebensweg
Inklusion und Lebensbereiche
Eigenständigkeit
Arbeit
Gesundheit
Sinn
Wohnen
Beziehungen/soziale Kontakte
Sicherheit
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St. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen gemeinnützige GmbH Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gemeinnützige GmbH
Gemeindeintegrierte Hilfen gefragtDie stationär betreuten Wohneinrichtungen in Fried-
richshafen und in Brochenzell befinden sich im Bau.
Das in einem ruhigen Wohngebiet gelegene Wohnhaus
in Bad Waldsee wurde im Oktober von den ersten
Bewohnerinnen und Bewohnern bezogen. Eine Bil-
dungs-, Begegnungs- und Förderstätte entsteht im
Gewerbegebiet von Bad Waldsee. Im engen Zusam-
menspiel mit dem Sozialdezernat des Landkreises Kon-
stanz und Angehörigenvertretungen wurde das öffent-
liche Förderverfahren für eine sozialtherapeutisch
gestützte Wohn- und Betreuungseinrichtung in der
Stadt Singen erfolgreich abgeschlossen.
Teilhabe am ArbeitslebenLebenslanges Lernen und „das Seine beitragen können“
sind zentrale Forderungen der ratifizierten Behinder-
tenrechtskonvention. Um die vielfältigen und in sich
durchlässigen Hilfeangebote zur Bildung und Teilhabe
am Arbeitsleben deutlich zu machen, gibt es den neuen
Internetauftritt „Liebenauer Arbeitswelten“. Dort wer-
den themenspezifisch und barrierearm die Hilfen und
Angebote der drei Werkstätten unter dem Dach der
Stiftung Liebenau gebündelt und präsentiert. Mit dem
Stammorte und gemeindeintegrierte EinrichtungenNeben den bereits umfangreichen laufenden Maßnah-
men zur Ortsentwicklung Rosenharz (Abbruch von drei
Häusern, Bezug des modernisierten Hauses St. Vinzenz-
Ost, umfassende Modernisierung St. Vinzenz-West,
Neuanlage der Außenanlagen) hat uns im vergange-
nen Jahr vor allem die zukunftssichernde Entwicklung
des Ortes Hegenberg intensiv beschäftigt. Hierbei geht
es insbesondere um die fachlich-konzeptionelle Neu-
ausrichtung und die daraus folgenden Maßnahmen für
die kommenden Jahre.
In unseren Bemühungen vor Ort, in den jeweiligen
Städten und Gemeinden teilhabeorientierte Dienste
und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
aufzubauen, sind wir einige gute Schritte vorange-
kommen. Für insgesamt fünf gemeindeintegrierte Ein-
richtungen konnten wir die notwendigen Planungen
beziehungsweise Förderverfahren positiv abschließen.
Angesichts deutlich gestiegener Kosten und einer
zunehmenden Zahl gesetzlicher Regelungen und Ver-
ordnungen bestand die Notwendigkeit zur Neuver-
einbarung der erforderlichen Vergütungen unserer
Betreuungsleistungen. Dabei konnte das Hauptver-
fahren erst im Oktober durch die Herbeiführung eines
Schiedsstellenentscheides abgeschlossen werden.
Fachzentrum für Kinder und JugendlicheUm die notwendige Weiterentwicklung des Ortes Hegen-
berg in eine gute Bahn zu lenken, wurde einem Experten-
kreis von öffentlichen Vertretern eine neu entwickelte
Fachkonzeption vorgestellt. Diese Konzeption fand
positive Resonanz. Hegenberg wird sich künftig wieder
verstärkt der Begleitung und Förderung von Kindern
und Jugendlichen mit Behinderungen widmen. Dabei
sollen differenziert pädagogische, therapeutische und
fachmedizinische Hilfen aus einer Hand den jungen
Menschen die notwendige Unterstützung bieten.
Die St. Gallus-Hilfe und die Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung sind Träger von Diensten und
Einrichtungen für Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen. Neben stationären, ambulanten
und gemeindeintegrierten Wohnmöglichkeiten bieten sie schulische Ausbildung sowie vielfältige Ausbil-
dungs- und Arbeitsplätze, eine Reihe von Freizeitaktivitäten sowie Hilfen für Familien mit einem Angehörigen
mit Behinderung.
Jörg MunkGeschäftsführer
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St. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen gemeinnützige GmbH Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gemeinnützige GmbH
neuen Angebot Jobcoaching unterstützen wir in der
Zwischenzeit über 70 Menschen mit Behinderung in
den Landkreisen Bodensee, Ravensburg und Schwarz-
wald-Baar. Von Fachkräften begleitet, arbeiten und
lernen die Menschen mit Behinderungen in Betrieben,
Firmen oder öffentlichen Einrichtungen arbeitsmarkt-
nah.
Neue Wege in der SchuleDass die Erfahrungen bei der Schulentwicklung sehr
unterschiedlich aussehen können, erlebt die Don-
Bosco-Schule der St. Gallus-Hilfe jeden Tag aufs Neue.
Im Berichtsjahr ergaben sich hierzu zwei interessante
fachliche Entwicklungen. Eine Intensivklasse wurde
außerhalb der Räumlichkeiten der Schule eingerich-
tet, um jungen Schülerinnen und Schülern wieder den
Zugang zu einer schulorientierten Tagesstruktur zu
ermöglichen. Aufgrund ihrer Biografien, die von häu-
figem Scheitern und Schulabbrüchen gekennzeichnet
sind, ist ein regulärer Schulunterricht, selbst inner-
halb der Don-Bosco-Schule, nicht möglich. Fast parallel
hierzu hat sich zwischen der Manzenberg-Gemein-
schaftsschule und der Don-Bosco-Schule ein Modell-
projekt „Inklusionsorientierte Schul- und Unterrichts-
entwicklung“ vor Ort in Tettnang entwickelt. Die
ersten Erfahrungen machen Mut, die inklusiv ausge-
richteten Unterrichtsstrukturen weiter zu entwickeln.
Das Projekt wird aufgrund seiner Modellhaftigkeit
wissenschaftlich begleitet.
St. Gallus-HilfeLiebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung
2013 2014Betreute Menschen – Lebensbereich WohnenStationäre Hilfen
für Erwachsene in Wohnheimen (Liebenau, Hegenberg, Rosenharz)
675 665
für Kinder und Jugendliche (Hegenberg) 98 96gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohn-gemeinschaften
280 284
Ambulant Betreutes Wohnen 190 202Betreutes Wohnen in Familien 95 102 Erwachsene 60 72 Kinder und Jugendliche 35 30Leistungen im Rahmen des persönlichen Budgets
41 39
Betreute Menschen – Lebensbereiche Schule, Bildung, Arbeit, Förderung(z. T. Doppelnennungen mit dem Lebens-bereich Wohnen)
Frühförder- und Beratungsstelle 187 189Schüler der Don-Bosco-Schule
in Hegenberg 101 100 in Regelschulen 20 19 in Berufsvorbereitender Einrichtung (BVE) 7 12 in Schule für Kranke 36 41Tagesbetreuung externer Schüler 4 5Integrationsberatung in Regelkindergärten/-schulen
111 90
Berufsbildungsbereich/KoBV 74 73Arbeitsbereich WfbM 333 336 in Betriebsstätten der WfbM 314 auf betriebsintegrierten Arbeitsplätzen 22Qualifizierungsmaßnahmen 10 11Förder- und Betreuungsbereiche 313 324Tagesbetreuung Senioren 222 232
Familienunterstützende DiensteEinzel-, Gruppen-, Familienangebote * 628 638Betreute Familien der Sozialmedizinischen Kindernachsorge
37 37
*mit allen Angeboten der Ferien- und Freizeitbetreuung
Einrichtungen & DiensteWohnhäuser in Liebenau, Hegenberg und Rosenharz
16 16
Gemeindeintegrierte Wohnhäuser/Wohn-gemeinschaften
19 20
Betriebsstätten der WfbM 6 6Schulen 3 3Beratungs- und Unterstützungsdienste 17 17
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 1 373 1 380Ehrenamtliche 746 890
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zahlen nach diesen Betreuungsangeboten geschehen.
Gemeinsam mit dem Diözesan-Caritasverband und dem
neuen Verband „Die Initiative – Verband der Komplex-
einrichtungen der Behindertenhilfe Baden-Württem-
berg“ versuchen wir der Politik und den maßgeblichen
Behörden und Ämtern dieses inhaltliche, zeitliche und
finanzielle Dilemma deutlich zu machen und mögliche
Lösungen vorzuschlagen.
Wirtschaftliche SituationDie wirtschaftliche Situation ist als zunehmend ange-
spannt zu bezeichnen. Derzeit gelingt es kaum noch
die entstandenen Kostenerhöhungen, insbesondere
die tariflichen Personalkostenerhöhungen, in die not-
wendigen Vergütungen und Pflegesätze einzuarbeiten.
Gleichzeitig werden von den unterschiedlichen öffent-
lichen Ämtern und Behörden die Versorgungs- und
Sicherheitsstandards laufend nach oben angepasst.
Parallel dazu möchte die Sozialpolitik des Landes
Baden-Württemberg einen Umbau der Versorgungs-
struktur für Menschen mit Behinderung vorantreiben.
Es liegt auf der Hand, dass dies mit gegebenen finan-
ziellen Mitteln nicht gut bewerkstelligt werden kann.
Herausforderung LandesheimbauverordnungDie Landesheimbauverordnung hat die Standards an
ein zeitgemäßes stationäres Wohnen deutlich nach
oben gesetzt. Die damit verbundenen und notwen-
digen baulichen Anpassungs- beziehungsweise Neu-
baumaßnahmen bedingen innerhalb der Frist 2019
einen enormen Investitionsbedarf bei den Trägern der
Eingliederungshilfe innerhalb Baden-Württembergs.
Diese aus Sicht der betroffenen Menschen durchaus
wünschenswerte Entwicklung erfordert dafür aber
eine Verdoppelung der notwendigen öffentlichen
Investitionsmittel. Bisher gibt es keine konkreten
Anzeichen, dass dies von Seiten der Landesregierung
umgesetzt wird.
Reduzierung von PlätzenBei den Trägern von Komplexstandorten kommt
noch ein ergänzendes Thema hinzu. Die Politik und
die entsprechenden Ministerien und Ämter fordern
einen strukturellen Abbau der vorhandenen Wohn-
und Betreuungsplätze an den Komplexstandorten,
zugunsten von kleinteiligen, gemeindeintegrierten
Lösungen. Dies soll bei gleichzeitig hohen Anfrage-
Die Ortsentwicklung von Rosenharz im Zuge der Dezentralisierung ist in vollem Gange: Die großen, alten Gebäude wurden abgerissen, neue kleinere gebaut.
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St. Josefskongregation Ursberg (50 % Beteiligung), Stiftung Liebenau (50 % Beteiligung)
Das Christliche Sozialwerk (CSW) ist das einzige landesweit tätige karitative Sozialunternehmen im Freistaat
Sachsen. Tätigkeitsschwerpunkt sind differenzierte stationäre und ambulante Angebote der Eingliederungs-
hilfe, Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Bildungsangebote für Schüler und pädagogische Fach-
kräfte. Der Pferde- und Straußenhof bei Zwickau ermöglicht Menschen mit Behinderung ein Leben und Arbei-
ten in besonderem Umfeld.
Christliches Sozialwerk (CSW)
Peter Leuwer Geschäftsführer Verhandlungen weiterhin nötig
Im Jahr 2014 war die Auslastung gut. Fehlende Kosten-
zusagen behinderten jedoch den Ausbau ambulanter
Wohnangebote. Um unsere Angebote dennoch weiter-
zuentwickeln, haben wir auch in 2014 gerichtliche und
außergerichtliche Verhandlungen mit unterschied-
lichen Kostenträgern geführt.
NeubautenDer Ersatzneubau der Wermsdorfer Werkstatt wurde
zum Ausbildungsjahr 2014/15 in Betrieb genommen.
Für unsere Dresdner Werkstatt ist ein hochwassersicherer
Standort gefunden worden. Die Fertigstellung ist für 2017
vorgesehen. Für den Ersatzneubau eines Eingliederungs-
hilfewohnheimes in Dresden sowie für die geplante
Tagesklinik für die psychiatrische Versorgung von Kin-
dern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung
werden weiterhin geeignete Grundstücke gesucht.
Wirtschaftliche SituationErfolgreiche Leistungsvereinbarungen ermöglichten
dem Christlichen Sozialwerk im Jahr 2014 Investitionen
in Höhe von fast 3,4 Mio. Euro in die Infrastruktur
sowie von 188.000 Euro in die Mitarbeiterqualifika-
tion. Sämtliche Entgeltvereinbarungen stehen aber
unter Vorbehalt, da der Kommunale Sozialverband
Sachsen einen Schiedsstellenspruch angefochten hat.
Wegen der Aufgabe des alten Werkstattstandortes an
der Elbe sind im Jahresabschluss 2014 Sonderabschrei-
bungen in Höhe von über 2,3 Mio. Euro zu verkraften.
Für die nächsten zwei Jahre rechnen wir mit einer ins-
gesamt zufriedenstellenden Auftragslage in allen
Geschäftsbereichen. Die Nachfrage nach Werkstatt-
Arbeitsplätzen wird in den nächsten Jahren stagnie-
ren oder zurückgehen. Der Bedarf an Praktikums- und
Außenarbeitsplätzen bei kooperierenden Unterneh-
men wird weiter wachsen. Begleitete, individuelle
Wohnformen werden verstärkt nachgefragt werden.
Christliches Sozialwerk (CSW) gemeinnützige gGmbH
2013 2014Lebensbereich WohnenBewohner/-innen 683 665Wohnheime 10 10Betreute Wohngruppen 17 17Ambulant Betreutes Wohnen 134 132
Lebensbereich ArbeitenMitarbeiter/-innen WfbM 1 177 1 130Werkstätten 5 5Standorte 11 11
Bereich LernenKinder und Schüler 672 650Kindertagesstätten 2 2Förderschule 1 1Fachdienst – 1Interdisziplinäre Frühförderung 1 1
Standorte in Sachsen 10 10
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 844 840
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Emotionen als Schlüssel für ein besseres Verständnis
Warum macht der das denn jetzt? Ist sein Benehmen Ausdruck einer psychischen Störung – oder steckt vielleicht doch etwas
anderes dahinter? Um das Verhalten von Menschen mit geistiger Behinderung besser zu verstehen, spielen nicht nur die kogni-
tiven und sozialen Fähigkeiten eine Rolle, sondern auch die emotionalen. Das ist die Kernaussage des Schemas der emotiona-
len Entwicklung – kurz: SEO. Mit diesem Konzept hat die St. Lukas-Klinik der Stiftung Liebenau Erfolge bei der Behandlung von
psychischen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten erfahren.
D er Reisekoffer muss immer und überall dabei sein.
Ohne ihren Trolley geht Sonja Martin (Name v. d.
Redaktion geändert) nicht einmal ins Badezimmer.
Das fiel den Fachleuten in der Lukas-Klinik bei Sonja
Martins stationären Aufenthalten auf. Die 32-Jährige
hat eine leichte Intelligenzminderung. Sie kann
schlecht einschlafen, hat nachts Ängste, fürchtet
sich wie ein kleines Mädchen vor „Schattenfiguren“
im dunklen Zimmer und wird ständig von Albträumen
geplagt. Ein klarer Fall einer paranoiden Schizophre-
nie? Und was ist mit dem Mittzwanziger, der in man-
chen Situationen plötzlich wie ein Kleinkind nach
seiner Mama ruft? Der Verhaltensweisen an den Tag
legt, die vielleicht zu seinem sonstigen Auftreten und
seinen geistigen Fähigkeiten gar nicht so recht passen
wollen? Und der dadurch in der WfbM nicht zurecht
kommt?
Neuland in der DiagnostikVerhaltensprobleme bei Menschen mit geistiger Behin-
derung werden oft in Zusammenhang mit bekannten
psychischen Störungen gesehen. „Aber es kann ja nicht
sein, dass alle Schizophrenien haben“, so Dr. Jürgen
Kolb, Chefarzt in der St. Lukas-Klinik. Sind einige die-
ser Auffälligkeiten also auch auf ganz andere Ursachen
zurückzuführen? Ein solches Erklärungsmodell formu-
lierte Prof. Dr. Anton Došen, ein niederländischer
Facharzt für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenpsych-
iatrie, schon vor Jahren mit seinem „Schaal voor Emo-
tionele Ontwikkeling“ (SEO). Mit dem auf mehrere
entwicklungspsychologische Theorien aufbauenden
Ansatz betrat Došen seinerzeit Neuland. Die Kernaus-
sage: Neben der sozialen und kognitiven spielt die
emotionale Entwicklung eine ganz entscheidende Rolle
bei der „Ich-Werdung“ des Menschen.
Fünf Stufen der emotionalen EntwicklungDošens Schema unterscheidet fünf Entwicklungs-
ebenen (s. Grafik). Jede Stufe ist einem gewissen (vir-
tuellen) Lebensalter zugeordnet, in welchem ein Kind
bestimmte emotionale Bedürfnisse hat und damit ver-
bundene Verhaltensmuster aufweist. „Kennt man den
emotionalen Entwicklungsstand eines jugendlichen oder
erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung, kön-
nen Motivationen und Verhaltensweisen
besser verstanden werden“, so Dr. Kolb. Dementspre-
chend kann zuverlässiger diagnostiziert und passge-
nauer behandelt werden. Gerade wenn die Kluft
zwischen emotionaler und kognitiver Entwicklung
besonders groß ist, erhöht sich ohne entsprechende
Behandlung das Risiko für das Auftreten von Prob-
lemverhalten – und letztendlich auch von psychi-
schen Störungen. „Das kann durchaus in einer Psycho-
se enden“, weiß Dr. Kolb.
St. Lukas-Klinik setzt auf SEOUm den emotionalen Entwicklungsstand ihrer Patien-
ten zu bestimmen – wobei Dr. Kolb eher von „Fähig-
keitsprofilen“ sprechen will –, übernahm die St. Lukas-
linik vor rund fünf Jahren in modifizierter Form
Došens Konzept. Schon vorher hätten die Fachkräfte
aus ihrer Erfahrung und Intuition heraus häufig das
Richtige getan. Mit dem SEO-Konzept gebe es nun aber
„eine Landkarte zur Orientierung“ und „eine gemein-
same Sprache“, wie Dr. Kolb erläutert. „Das intuitive
Handeln des Teams wird objektivierbar, und der Klient
wird noch bedürfnisgerechter wahrgenommen.“ Haup-
tinstrument sind selbst entwickelte Fragebögen für
klinische Interviews (s. Grafik). Sie erfassen anhand
mehrerer Kriterien und über einige Wochen hinweg die
Ist-Situation der Patienten.
Gesundheit
4746 G E S U N D H E I TG E S U N D H E I T
Sonja Martin – eine „verbale Blenderin?“Hier taucht er dann auch auf, Sonja Martins Reisekof-
fer – als „ständig begleitendes Übergangsobjekt“, als
Gegenstand, auf den sie Bindung überträgt, ganz wie
es auch ein zweijähriges Kind mit seinem Kuschelteddy
tut. Ebenfalls wie eine unter Dreijährige verhält sie
sich innerhalb ihrer Peergroup. Einen deutlichen Aus-
schlag nach oben gibt es im Bereich Kommunikation:
Sonja Martin spricht volle Sätze, sucht gezielt den
Dialog mit anderen – typisch für eine Drei- bis Sieben-
jährige. Sie gebraucht Grammatik, unterhält sich über
einfache abstrakte Themen, initiiert Gespräche über
selbstgewählte Themen. Das passt sogar in SEO-Stufe 5
(„betreute Selbstständigkeit“). Doch so weit wie bei
ihrem sprachlichen Niveau ist sie in den meisten ande-
ren Bereichen nicht annähernd – sie ist also eine „ver-
bale Blenderin“, wie es die Fachleute nennen. Das
wird zum Problem, wenn dadurch die Erwartungen
von außen zu hoch werden und es zur Überforderung
kommt. SEO will genau das verhindern.
Arbeit mit SEO fruchtetAuf Grundlage der SEO-Einstufung werden in der St.
Lukas-Klinik dann die entsprechenden Maßnahmen
erarbeitet. Bei Sonja Martin lag der Schwerpunkt in
der Milieutherapie. Während die medikamentöse
Behandlung reduziert wurde, erfolgte ein intensives
Verhaltenstraining. Unerwünschtes Verhalten wurde
von den Bezugspersonen widergespiegelt, erwünschtes
zeitnah bestärkt – und das ohne Moralisierung, ohne
längere Kontaktpausen und auch ohne Wegnehmen
des Übergangsobjektes. Die nächtliche Präsenz einer
Betreuungsperson ließ auch die Ängste weniger wer-
den. Die erfreuliche Konsequenz: Seit 2010 waren bei
Sonja Martin keine stationären Aufenthalte mehr nötig.
Bei einer anderen Patientin, die komplett die Nah-
rungsaufnahme verweigerte, konnte durch die SEO-
Einstufung eine drohende Zwangsernährung per Sonde
verhindert werden. Auch viele andere auf den ersten
Blick unerklärliche Verhaltensweisen rückt das Wissen
um den SEO-Stand plötzlich in ein ganz anderes Licht,
wie Anton Došen bei einem Besuch in Liebenau einmal
betonte: „Verhaltensauffälligkeiten können tolerierbar
werden, wenn man erst die Ursachen verstanden hat und
merkt: Diese Person kann gar nicht anders handeln.“
Die fünf Ebenen des sozio-emotionalen Entwicklungsstandes
Klinisches Interview erfasst Ist-Stand
Mit Checklisten wird der sozio-emotio-
nale Entwicklungsstand festgestellt.
Beruhigt und entspannt sich die Person
bei Körperkontakt, zum Beispiel Berüh-
rungen, Massagen? Ist ein ungerichte-
tes Entdecken des eigenen Körpers durch
Greifen, Fühlen oder (am Daumen) Sau-
gen zu beobachten? Das wären klassische
Anzeichen des SEO 1. Wird mit Fäkalien
geschmiert? SEO 2. Trifft es zu, dass der
Patient Dinge ihrem Zweck zuordnet und
sie entsprechend benutzt, dass er gegen-
ständlich und funktional zeichnet, malt
und baut? Das verbindet man mit SEO 4.
Kennt die Person Schamgefühl? Findet
sie sich auch in unbekanntem Umfeld
zurecht und kann bekannte Verhaltens-
weisen übertragen? SEO 5.
1. Umgang mit
dem eigenen Körper
2. Umgang mit
Bezugspersonen
3. Interaktionen
4. Veränderungen
im Umfeld
5. Angstregulation
6. Umgang mit Gleich-
altrigen/Peers
7. Umgang mit Dingen
8. Kommunikation
9. Affektdifferenzierung
10. Aggressionsregulation
Mit Fragen zu den folgenden 10 Themenbereichen wird die SEO herausgearbeitet:
SEO 1 Adaption (Symbiose)
0 bis 6 Monate
SEO 2 Sozialisation (Bindung)
6 bis 18 Monate
SEO 3 Individuation (Autonomie)
1,5 bis 3 Jahre
SEO 4 Identifikation (betreute Peergroup)
3 bis 7 Jahre
SEO 5 Realitätsbewusstsein (betreute Selbstständigkeit)
7 bis 12 Jahre
4746 G E S U N D H E I TG E S U N D H E I T
Kindern. Auch kommunikationsunterstützende All-
tagsbegleitung sollen manche Verhaltensauffällig-
keiten positiv beeinflussen.
Die Allgemeinpsychiatrische Abteilung hat sich in den
vergangenen Jahren ein hohes Renommee in der Fach-
welt erworben: Insbesondere die Beachtung der sozio-
emotionalen Entwicklung von behinderten Menschen
bei der Entstehung von Verhaltensauffälligkeiten hat
sich als eine wertvolle Ergänzung in der Diagnostik
und Therapie unserer Patienten herausgestellt.
Vorbereitungen für neues Entgeltsystem In unserer Inneren Abteilung konnten wir trotz anhal-
tender Schwierigkeiten, die ärztlichen Stellen zu
besetzen, das Angebot, Menschen mit Behinderungen
auch bei schwerer Einschränkung ihrer sozialen Kom-
petenzen aufrecht erhalten und ihnen eine adäquate
medizinische Behandlung zukommen lassen. Bedauer-
lich ist, dass die Vergütung im gültigen Finanzierungs-
system nicht kostendeckend erfolgen kann.
In Zukunft ist mit dem für alle psychiatrischen Kliniken
geplanten Entgeltsystem PEPP (Pauschalierendes
Entgeltsystem für Psychiatrie und Psychosomatik)
eine neue Hürde für unsere Arbeit zu meistern. Ähn-
liche Auswirkungen, wie das DRG-System auf die Innere
Abteilung hat, befürchten wir mit unseren hochspezi-
fischen psychiatrischen Behandlungsangeboten ab
2017 auf uns zukommen. Hierauf müssen wir uns
bereits jetzt intensiv vorbereiten.
Neue Angebote für optimale VersorgungWie in den vergangenen Jahren auch, hatten wir in
allen Bereichen eine hohe Nachfrage nach unseren
Behandlungsangeboten.
Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Abteilung ent-
wickelte ein neues psychoedukatives ambulantes
Angebot zur Stärkung von Eltern mit behinderten
Die St. Lukas-Klinik im Verbund mit den Liebenau Kliniken ist eine Fachklinik und ein sozialtherapeutisches
Zentrum für Menschen mit Behinderungen, die körperlich oder psychisch erkrankt sind. Unsere Klinik verfügt
über Abteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, für Erwachsenenpsychiatrie und
Innere Medizin. Eng verbunden mit dem klinischen Bereich sind die sozialtherapeutischen Wohngruppen
unseres Heimbereiches. Unsere Ambulanzen bieten allgemeinmedizinische, kinder- und jugendpsychiatrische,
neurologische, erwachsenenpsychiatrische und gerontopsychiatrische Behandlungen. Sämtliche Angebote
haben einen regionalen Bezug. Wegen unseres Charakters als Spezialklinik und Kompetenzzentrum sind wir
auch überregional tätig.
St. Lukas-KlinikLiebenau Kliniken
Dr. Edgar KesslerGeschäftsführer (St. Lukas-Klinikbis 28.2.2015)
Wolfgang OppolzerGeschäftsführer (St. Lukas-Klinik bis 28.2.2015)
Irmgard Möhrle-SchmähGeschäftsführerin St. Lukas-Klinik seit 1.3.2015
Sebastian SchlaichGeschäftsführer St. Lukas-Klinik seit 1.3.2015
St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbH Liebenau Kliniken gemeinnützige GmbH
2013 2014Betreute Menschenstationär im Krankenhaus
Innere Medizin 535 497 Kinder- und Jugendpsychiatrie 194 188 Erwachsenenpsychiatrie 162 172in sozialstationären Bereichen 207 207
ambulant behandelt (Scheine) Allgemeinmedizinische Ambulanz 3 677 3 629 Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulanz
416 469
Erwachsenenpsychiatrische Ambulanz 1 447 1 441 Physiotherapie 2 100 2 100
Einrichtungen/PlatzzahlenKrankenhausbetten
Innere Medizin 20 20 Kinder- und Jugendpsychiatrie 22 22 Erwachsenenpsychiatrie 20 20
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 450 455
4948 G E S U N D H E I TG E S U N D H E I T
Sozialtherapeutisches Heim: Umbauten nötigDas Jahr 2014 stand für das sozialtherapeutische Heim
der St. Lukas-Klinik unter dem Zeichen der Anpas-
sung an gesetzliche und vertragsrechtliche Vorgaben.
Gespräche mit Heimaufsichten und den örtlich zustän-
digen Sozialbehörden führten zu ersten baulichen
Umsetzungen in Liebenau. Für unser pflegeorientier-
tes Haus in Weingarten wurde ein Ersatzneubau pro-
jektiert. Weitere bauliche Qualifikationsmaßnahmen
haben im Therapiehof Weiler begonnen und sollen in
2015 abgeschlossen werden.
Dies alles geschieht unter dem Druck permanenter
inhaltlicher Weiterentwicklung und Differenzierung
und einer nach wie vor nicht befriedigend zu bedienen-
den Nachfrage nach therapeutischen Wohnplätzen für
Menschen mit kognitiven Einschränkungen, psychia-
trischen Problemstellungen und schwierigen Verhal-
tensweisen. Die Umsetzung des Leistungsbereiches
längerfristig intensiv betreutes Wohnen (LIBW) konnte
weitergeführt werden und wird 2015 durch eine
weitere Profilierung der einzelnen Wohnbereiche ab-
geschlossen werden.
Wirtschaftliche EntwicklungGenerell gehen wir von einer fachlich profilierten und
wirtschaftlich zufriedenstellenden Zukunft aus. Die
Erschließung von Lebensperspektiven für unsere meist
mehrfach stigmatisierten Bewohnerinnen und Be-
wohner unter dem Aspekt der Inklusion bleibt dabei
unser Ziel.
Größere Umbauarbeiten (Garten, Ruheräume, Dienstzimmer) kenn-
zeichneten das Jahr in der Tagesklinik. Im ärztlichen Bereich und
in der Verwaltung wurden neue Mitarbeiter eingestellt. Zur Nach-
wuchsförderung wurde mit dem Studienzentrum Verhaltensmedizin
und Psychotherapie (SZVT) eine Kooperation eingegangen.
Wirtschaftliche SituationDie Warteliste belegte auch im Jahr 2014 einen hohen Bedarf. Der
Rückgang der Patientenzahlen im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich
aus einer Zunahme des Schweregrades der Erkrankungen, wodurch
eine längere Behandlung notwendig war. In der psychiatrischen
Institutsambulanz lässt sich ein deutlicher Zuwachs der Fallzahlen
verzeichnen. Dieser ergibt sich sowohl aus den steigenden Fallzahlen
am Standort der Tagesklinik in Stuttgart als auch aus einer Koopera-
tion mit der Diakonie Stetten. Dadurch ist die Versorgung der in der
Diakonie Stetten lebenden Kinder und Jugendlichen gewährleistet.
Die Gesellschaft für Entwicklungspsych-iatrie und Integration ist mit ihrer Tages-
klinik Bernsteinstraße in Stuttgart ein
Kooperationsunternehmen der Mariaberg
Fachkliniken und der Liebenau Kliniken.
In der kinder- und jugendpsychiatrischen
Tagesklinik im Stuttgarter Süden behan-
deln wir Kinder und Jugendliche mit Intel-
ligenzminderung und gleichzeitig beste-
henden behandlungsbedürftigen psychi-
schen Erkrankungen. Die Tagesklinik hat
20 Behandlungsplätze. Sie ist in ihrer Auf-
gabenstellung und Konzeption die einzige
ihrer Art in Deutschland.
Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration
Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gemeinnützige GmbH
Dr. Edgar KesslerGeschäftsführer
Dr. Martin MenzelGeschäftsführer
Liebenau Kliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung),
Mariaberger Fachkliniken gemeinnützige GmbH (50 % Beteiligung)
2013 2014Behandelte Kinder und Jugendliche 102 93Tagesklinik Plätze 20 20Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 27 34
4948 G E S U N D H E I TG E S U N D H E I T
Kinder, die nicht sprechen, Kinder mit schweren geistigen und körperlichen Einschränkungen: Die Don-Bosco-Schule und ihre
Außenklassen unterrichten Schüler, die viel Unterstützung brauchen. „Es ist unsere selbstverständliche und gesellschaftliche
Aufgabe, diese Schüler zu beschulen. Unser Ziel ist es, mit ganzheitlichen und individuellen Methoden ihre Fähigkeiten zu
stärken und sie auf das Leben in der Gesellschaft vorzubereiten“, bringt Rektor Wolfgang Közle die pädagogischen und thera-
peutischen Herausforderungenan der Don-Bosco-Schule auf den Punkt.
und an verschiedenen Standorten erhalten Kinder
und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen
Lernbedarf die jeweils angemessene schulische Förde-
rung. Förderschwerpunkte, erklärt Schulleiter Wolf-
gang Közle, sind einmal der Bereich geistige Entwick-
lung (bisher Schule für Geistigbehinderte) und zum
anderen der Bereich, der neuerdings unter dem Begriff
sozial-emotionale Entwicklung und Lernen firmiert
(bisher Schule für Erziehungshilfe mit dem Bildungs-
gang Förderschule). Dazu kommen die Schule für
Kranke an der St. Lukas-Klinik in Liebenau für Schü-
ler mit psychiatrischen Diagnosen und die Schule für
Kranke am Klinikum Friedrichshafen für Schüler mit
chronischen sowie psychosomatischen Erkrankungen.
Weiter ist am Standort Weißenau die Berufsvorberei-
tende Einrichtung (BVE) eingerichtet, die Schülerin-
nen und Schüler aus beiden Schularten auf den allge-
meinen Arbeitsmarkt vorbereitet.
Die derzeit rund 120 Schü-
ler in Hegenberg haben alle
speziellen und individuellen
sonderpädagogischen För-
derbedarf. Die Schule am
Heim besuchen nicht nur
Kinder und Jugendliche mit
dem Förderschwerpunkt
„geistige Entwicklung“, son-
dern auch solche mit sozial-
emotionalem Förderbedarf,
die zum Teil „biografisch er-
heblich vorbelastet sind“, wie
der Schulleiter sagt. Etwa,
weil sie traumatische Erfah-
rungen haben oder aus pre-
kären Verhältnissen stammen.
S chaut die Figur auf dem Übungsbogen nach links
oder nach rechts? Muss für die richtige Antwort
der gelbe oder der rote Stein in den Logico-Rahmen
gesetzt werden? Fabian kommt ganz schön ins Grübeln
bei der Freiarbeit an diesem Montagmorgen. Nur gut,
dass Andrea Haspel in der Nähe ist. Die Lehrerin gibt
Fabian ein paar Tipps, und schon lassen sich die Auf-
gaben viel leichter lösen. Ein bisschen Unterstützung
tut gut – das findet auch Andreas in der Schulbank
davor: Er winkt mit seinem „Hilfe“-Schildchen, denn
die Buchstaben, die er aus dem Holz-Lernkasten geholt
hat, wollen einfach nicht so recht zu Wörtern werden.
Doch mit Andrea Haspels Hilfe klappt’s dann doch.
Sonderpädagogischer LernbedarfEs ist ein ganz normaler Vormittag in der Don-Bosco-
Schule in Hegenberg. Träger ist die St. Gallus-Hilfe der
Stiftung Liebenau. In unterschiedlichen Abteilungen
Zwischen Freiarbeit und basaler Stimulation
Bildung
5150 B I L D U N GB I L D U N G
Marchtaler Plan wird umgesetztIn einer vierjährigen Grund-, einer fünfjährigen Haupt-
und einer dreijährigen Berufsschulstufe sollen sie
ihrer Leistungsfähigkeit entsprechend gefördert werden.
Grundlage für den Unterricht ist der themenorientierte
Marchtaler Plan. Nach dem Morgenkreis mit Kerze und
Blumen, einer Geschichte oder einem Gedicht stehen
Lesen, Rechnen, Bewegung und individuelle Freiarbeit
auf dem Plan. Jeder sucht sich selbst aus, was er in der
Freiarbeit machen will und kann sich dabei auch selbst
kontrollieren. Für den kleinen Nico (Name geändert)
gilt das nicht: Er ist geistig so schwer eingeschränkt,
dass er eine 1:1-Betreuung braucht. Und er hat einen
enormen Bewegungsdrang. Lehrerin Ingrid Renz läuft
mit ihm durchs Schulgelände, nimmt ihn mit zum
Kreisspiel, „damit er sich aufgenommen fühlt“, stellt
sich ganz auf seine Bedürfnisse ein.
Sinnesorgane werden stimuliertIndividuellen therapeutischen Förderbedarf haben
auch Dina und Nikita. Beide sprechen nicht, doch
die Ergotherapeutinnen Cosima Arnold und Muriel
Schott setzen auf unterstützte Kommunikation mit-
tels Sprachausgabegeräten und basale Stimulation der
Sinnesorgane. Wenn die Rotlichtlampe angeht und als
„Sonne“ Helligkeit und Wärme erzeugt, dann beginnt
Dina zu lächeln. Wenn es „regnet“, weil sie auf die
Sprühflasche drückt, zuckt sie zusammen. „Die Kinder
lernen: Wenn ich etwas tue, bewirkt das eine Reaktion,
es passiert etwas“, erklärt Cosima Arnold. Dass dafür
sehr viel Geduld nötig ist, verschweigen die Ergothera-
peutinnen nicht. Aber schon kleine Erfolge bestärken
sie darin, wertvolle Arbeit zu leisten.
Inklusionsklasse in der ManzenbergschuleUnterrichtet werden die Kinder und Jugendlichen nicht
nur in Hegenberg selbst, sondern in der Kooperativen
Organisationsform (vormals Außenklasse) an der Eduard-
Mörike-Schule (Langentrog), der Schillerschule (Tett-
nang) und der Merianschule Friedrichshafen. Eine
weitere wird an der Tettnanger Manzenbergschule
seit dem Schuljahr 2014/2015 als Inklusionsklasse
geführt. „Eine große Herausforderung“, sagt Rektor
Közle, „ist das vor allem deshalb, weil Gemeinschafts-
schulen mit ihrem Ganztagesbetrieb schon vom Auftrag
her Inklusionsschulen sind. Eltern können ihre Kinder
mit Förderbedarf an dieser Schulform anmelden.“ Aller-
dings hätten Gemeinschaftsschulen bislang keinerlei
Erfahrung mit Schülern, die einen speziellen Förder-
bedarf haben. Deshalb werden die fünf Schüler aus der
Don-Bosco-Schule, die aktuell die fünfte Klasse der
Manzenbergschule besuchen, durch Sonderpädagogen
der Don-Bosco-Schule unterrichtet.
Lehrer sind LernbegleiterLehrer in der Gemeinschaftsschule sehen sich als Lern-
begleiter, um den unterschiedlichen Niveaus und der
heterogenen Schülerschaft vom Förderschüler bis zum
Gymnasiasten gerecht zu werden. „Dies erfordert eine
veränderte Lernkultur“ erklärt Közle. Nötig sei neben
„Teamteaching“ (verschiedene Professionen arbeiten
eng in der Klasse zusammen) ein „zieldifferenter
Unterricht“, der jedem Schüler erlaube, die seinem
Leistungsvermögen entsprechende Entwicklung zu
gewährleisten.
Martin zum Beispiel (Name geändert), hat einen sozial-
emotionalen Förderbedarf. Seit Jahren lebt der 13-Jährige
stationär in Hegenberg, seit dem laufenden Schul-
jahr besucht er die Inklusionsklasse in Tettnang.
Jeden Morgen nimmt er den Bus und sitzt pünktlich zu
Unterrichtsbeginn um 8 Uhr in der Manzenbergschule.
Dort arbeitet er an seinem Einzelarbeitsplatz weitge-
hend selbstständig mit Arbeitsmaterial, das auf sein
Lernniveau zugeschnitten ist. „Je nach Bedarf leisten
der Sonderpädagoge oder ein Regelschullehrer Hilfe“,
erklärt Wolfgang Közle.
Rückzugsort ist wichtigGanz wichtig für die individuelle Förderung ist das
Raumkonzept: Schüler mit einer schweren Behinde-
rung halten oft keinen ganzen Schultag durch. Sie
können deshalb jederzeit in den so genannten Diffe-
renzierungsraum für alle Schüler wechseln, einen Rück-
zugsort zum Ausruhen oder Arbeiten in aller Ruhe.
Martin jedenfalls hat sich in der Inklusionsklasse so
gut eingelebt, freut sich Közle, dass er bereits zum
zweiten Klassensprecher gewählt wurde.
Zwischen Freiarbeit und basaler Stimulation
5150 B I L D U N GB I L D U N G
Gute NeubelegungDer Bereich der beruflichen Rehabilitation befand sich
auch 2014 generell in vielen Umbrüchen und Anpas-
sungsprozessen. Das erste Halbjahr im Ravensburger
Berufsbildungswerk war von großer Unsicherheit hin-
sichtlich der Belegungssituation geprägt. Im September
kam es bezüglich der Belegungszahl zu einer Wende:
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Neubelegung mit über
100 angemeldeten Jugendlichen in der BBW-Ausbil-
dung zwar höher, dennoch bleibt die Refinanzierungs-
problematik nach wie vor bestehen. Die höhere Bele-
gungssituation kann auch als Beleg dafür gewertet
werden, wie positiv die Kostenträger die Arbeit der
Berufsbildungswerke und speziell die Qualität im
Ravensburger BBW sehen.
Vielfalt und Differenzierung Es zeigt sich, dass die Entwicklungen und Investitio-
nen der letzten Jahre in neue Konzepte sowie die
Schwerpunktsetzung auf Menschen mit psychischen
Störungen richtig waren. Auch die weitere Differen-
zierung der Angebote, der Ausbau in den Bereichen
Diagnostik und Jugendhilfe, die Ausrichtung auf Maß-
nahmen im SGB-II-Bereich und im Rahmen des Euro-
päischen Sozialfonds (ESF) sowie das breite Leistungs-
spektrum der Schule machten sich bezahlt. Zudem
fruchtete unser Engagement in den unterschiedlichen
Gremien, Arbeitskreisen und Netzwerken.
Das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) bietet vornehmlich für junge Menschen mit besonderem Förder-
und Teilhabebedarf Maßnahmen zur Berufsvorbereitung, Qualifizierung und Ausbildung.
Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW)
Herbert LüdtkeGeschäftsführer
Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)
2013 2014Betreute TeilnehmerAusbildung
BBW Ravensburg 194 210RAZ integrativ Ravensburg 74 81RAZ kooperativ Ravensburg 3 4RAZ integrativ Ulm 53 60RAZ kooperativ Ulm 2 0Sonstige Ausbildungsmaßnahmen 253 293Absolventen Ausbildung 124 106
Vermittlungsquote in Prozent*im erlernten Beruf 50 63berufsfremd 9 7Weiterbildung 10 14nicht suchend 1 0arbeitsuchend 22 16unbekannt 8 0*nur Absolventen der BBW-Maßnahme
Berufsvorbereitungin Berufsvorbereitung Ravensburg 50 70in Berufsvorbereitung Ulm 10 20Sonderberufsvorbereitungsjahr (SVAB) Ravensburg
85 87
Sonderberufsvorbereitungsjahr (SVAB) Ulm 34 39
SonstigeExterne Schüler Ravensburg 105 110Externe Schüler Ulm 33 33Arbeitserprobung 32 33
WohnbereichBBW-Wohnheim 138 173Jugendhilfe-Wohnheim 70 68
Kooperationsbetriebe 217 225
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 357 383
5352 B I L D U N GB I L D U N G
Wirtschaftliche SituationObwohl die Schulen einen deutlichen Zuschuss benö-
tigten, wurde das Wirtschaftsjahr 2014 nicht mit
einem Negativergebnis abgeschlossen. Das ist einer-
seits ein Erfolg, aber andererseits auch unbefriedi-
gend. So kann es nicht sein, dass ein gut belegtes und
am Markt erfolgreiches Unternehmen mit dem Existenz-
minimum zu kämpfen hat. Für eine nachhaltige Aus-
richtung des Unternehmens ist es notwendig, dass die
Kostensätze auch eine gute Instandhaltung sowie die
nötigen Investitionen in Anlagen und Innovationen
ermöglichen – was aktuell nicht der Fall ist.
Gelebte InklusionInklusion darf kein Schlagwort sein, das dazu dient,
Kosten zu sparen und alle gleich zu behandeln. Statt-
dessen geht es darum, sich am einzelnen Menschen
und an dessen individuellen Bedürfnissen zu orien-
tieren. Das entspricht dem Gleichheitsgrundsatz,
nachdem die gleichen Dinge gleich und die ungleichen
Dinge ungleich zu behandeln sind. Wir sind der festen
Überzeugung, dass Berufsbildungswerke als Kompe-
tenzzentren auch in Zukunft für die Ausbildung und
die Vorbereitung auf den Beruf eine wichtige Rolle
spielen. Denn sie leisten ihren Beitrag dazu, auch
jungen Menschen mit hohem und speziellem Förder-
bedarf die Teilhabe am Arbeits- und Berufsleben nach-
haltig zu ermöglichen. Und das ist gelebte Inklusion.
Problemfall SchulfinanzierungSehr beschäftigt hat uns auch im Jahre 2014 die nicht
ausreichende und nicht angemessene Refinanzierung
und Bezuschussung unserer Schulen. Als private
Sonderberufs- und Sonderberufsfachschulen werden
sie wie allgemeine öffentliche Berufsschulen bezu-
schusst. Unserer Meinung nach sind diese aktuellen
Regelungen jedoch nicht sachgerecht und entspre-
chen nicht dem Gleichheitsgrundsatz. So beschulen
wir eine deutlich andere Klientel und halten damit
Konzepte, Strukturen und Raumangebote vor, die
einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Bera-
tungszentrum mit Internat entsprechen.
BBW-Absolventen 2014 – das wurde aus ihnen:(Umfrage November 2014,
Rücklaufquote 86 Prozent)
Weiterbildung14%
berufsfremd7%im Beruf
63 %
arbeitslos16 %
Sie haben die Eintrittskarte fürs Berufsleben: 106 Absolventen feiern den Abschluss ihrer Ausbildung am Berufsbildungswerk Adolf Aich in Ravensburg.
5352 B I L D U N GB I L D U N G
fortbilden und entwickeln (f&e)
Sozialraum im FokusNeu im Programm von f&e waren im Jahr 2014 die
Weiterbildungen „Sozialräumlich unterwegs zur Inklu-
sion – Qualifikation für Dienstleistungs- und Netz-
werkmanagement“, „Sozialraumorientierte Assistenz“
und „Bürger in der Gemeinde“. Diese Kurse wurden im
Rahmen des Projektes „Lokale Verantwortungsgemein-
schaften“ im Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG)
entwickelt, durchgeführt und ausgewertet. Im Zent-
rum stehen dabei der Mensch in seinem Lebensraum
sowie die damit verbundenen Herausforderungen für
zukünftige Konzepte in der Altenhilfe und bei Ange-
boten für Menschen mit Behinderung. Dazu gehören
Aspekte wie die wohnortnahe Unterstützung, der Hilfe-
Mix aus sozialräumlichen und professionellen Res-
sourcen, eine inklusive Infrastruktur sowie ein gesell-
schaftliches Umfeld, in dem Unterschiedlichkeit und
Anderssein als Lernchance begriffen wird.
Thema InklusionGetragen werden all diese Herausforderungen von der
Leitidee der Inklusion, wie sie in der UN-Behinderten-
konvention rechtlich verankert ist. Welche Bedeutung
dieser Leitidee in der Stiftung Liebenau und ihren
Gesellschaften beigemessen und nach welchen Hand-
lungsleitlinien sie umgesetzt wird, das war das Thema
einer Klausur des Vorstandes mit Führungskräften von
St. Gallus-Hilfe und Berufsbildungswerk Adolf Aich.
Die Abteilung f&e begleitete diesen Prozess durch
Moderation und fachliche Inputs.
Darüber hinaus wurden zum Beispiel in der Altenhilfe
alle Mitarbeiter der Sozialstationen von f&e in kunden-
orientierter Beratung geschult. Und auf Basis der
Reflexion von Kursen mit der St. Lukas-Klinik wurde
eine Vereinbarung für die künftige Gestaltung von
Inhouse-Fortbildungen getroffen.
Die Abteilung fortbilden & entwickeln der Stiftung Liebenau bietet Fort- und Weiterbildung für Führungskräfte,
Mitarbeiter, bürgerschaftlich Engagierte und Menschen mit Behinderung an.
fortbilden & entwickeln (f&e)
Willibald Hafner-LauxAbteilungsleiter
2013 2014LeistungenZahl der Fortbildungen 137 179Zahl der Weiterbildungen 11 16Teilnehmer/-innen an Fortbildungen 1 812 2 130Teilnehmer/-innen an Weiterbildungen 278 289Teilnehmer-Fortbildungstage 8 058 8 457
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen 3 3Dozenten/-innen 149 149
5554 B I L D U N GB I L D U N G
Das Institut wächstDas Ausbildungs-, Fort- und Weiterbildungsangebot
des IfSB wurde auch 2014 weiterentwickelt und noch
einmal deutlich ausgeweitet, wodurch sich die Gesamt-
schülerzahl um 77 Auszubildende erhöhte. Im Schul-
jahr 2014/15 waren somit 1 254 Fachschüler/-innen
am Institut, während weitere 141 Fachschüler/-innen
ihr Anerkennungsjahr beziehungsweise Berufsprakti-
kum absolvierten. Die Akademie für Fort- und Weiter-
bildung stellte im vergangenen Jahr 616 Plätze zur
Verfügung, sodass erstmals in der Geschichte des IfSB
insgesamt mehr als 2 000 Plätze im Bereich der Aus-,
Fort- und Weiterbildung bereitgestellt und in Anspruch
genommen wurden.
Großes Interesse an berufsbegleitender AusbildungZu den neuen Angeboten am IfSB zählte eine weitere
Klasse für Erzieher/-innen mit praxisintegrierter Aus-
bildung (PIA). Und an der Fachschule für Jugend- und
Heimerziehung startete das IfSB mit zwei Unterkursen
in die Ausbildungsform WTP, die über drei Jahre hinweg
einen Wechsel zwischen Theorie und Praxis vorsieht.
Hierbei war die Bewerberzahl so hoch, dass die Schule
eine weitere Klasse hätte anbieten können. Dies war
aber aus schulorganisatorischen Gründen und auf-
grund der Raumprobleme am Institut nicht möglich.
Neuer AusbildungsberufAn der Fachschule für Heilerziehungspflege begann im
September 2014 für 22 Berufsfachschüler/-innen der
neue zweijährige Ausbildungsberuf Heilerziehungs-
assistent/-in. Er bietet Hauptschulabsolventen eine
gute Möglichkeit, den mittleren Bildungsabschluss zu
erreichen und die Ausbildung anschließend mit der
Fachkraftausbildung weiterzuführen. Die Heilerzie-
hungsassistenz soll künftig jährlich mit einer Klasse
am Institut angeboten werden.
BildungsreiseDie Bildungsreise des Fachbereichs Heilerziehungs-
pflege ging im Jahr 2014 an den Gardasee: 27 Fach-
schüler, sechs Dozentinnen und Dozenten und 53
Menschen mit Assistenzbedarf nahmen vom 15. bis
19. April an der Reise nach Italien teil. Ausgangsort
für Ausflüge nach Venedig, Verona und auf den Monte
Baldo war Garda.
Das Institut für Soziale Berufe (IfSB) mit seinen Unterrichtsstandorten Ravensburg, Wangen und Bad Wur-
zach bildet Fachkräfte in verschiedenen sozialpädagogischen und -pflegerischen Arbeitsfeldern aus und
bietet zudem Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen an.
Institut für Soziale Berufe (IfsB)
Kurt BrustGeschäftsführer
Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz Allensbach-Hegne (25 % Beteiligung),
Kongregation der Franziskanerinnen von Sießen e. V. (25 % Beteiligung), St. Elisabeth-Stiftung Bad Waldsee (25 % Beteiligung),
Stiftung Liebenau (25 % Beteiligung)
Institut für Soziale Berufe gemeinützige GmbH (IfSB)
Philip KlingGeschäftsführer
2013 2014Fachschule für Sozialpädagogik
Fachrichtung Erzieherinnen 252 274zzgl. Berufskolleg 75 83Fachrichtung Jugend- und Heimerziehung 148 166Fachrichtung Heilerziehungspflege 276 279
Fachschule für Altenpflege (inkl. HEP-AP-Kurs)
244 252
Fachschule für Organisation und Führung 75 90Heilpädagogik 65 70Anerkennungsjahr 151 141Fortbildungen 666 616Berufsfachschule BFQ 42 36
Mitarbeiterzahlen Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 86 83Nebenamtliche Dozenten/-innen 100 100
5554 B I L D U N GB I L D U N G
Als Kristina Schröder, die damalige Familienministerin, am 5. November 2012 die Bundesinitiative Frühe Hilfen startete, war
das Liebenauer Netzwerk Familie bereits fünf Jahre alt. Die Zusammenarbeit im Verbund der Stiftung Liebenau zugunsten
belasteter Familien funktionierte, und schon zu Beginn konnten einige Dienste mit familienunterstützendem Charakter neu
eingerichtet werden. Zum Beispiel „wellcome“.
reichend für ihr Kind sorgen können.“ Was aber ist mit
dem Leben dazwischen? Es ist ja nicht wünschenswert,
dass man erst ein dickes Problem haben muss, um Hilfe
zu bekommen, die dann für vieles zu spät kommt. Das
gilt für Erschöpfungszustände wie auch für manche
gescheiterte Ehe. Aber: Wie lässt sich vorbeugen?
Wann ist der richtige Zeitpunkt? Und wer entscheidet
darüber? Der Zwischenraum zwischen dem Wunsch
nach Hilfe und dem Anspruch durchzuhalten, zwi-
schen der Verunsicherung, ob mit dem Kind und sich
selbst alles normal ist, und der Angst, sich beim Hilfe-
ruf eine Blöße zu geben – dieser Raum zwischen
schwarz und weiß, zwischen normal und interventi-
onswürdig ist sozial- oder leistungsrechtlich das, was
man mit Prävention umschreibt: Prävention ist eine
Hilfe, die im Wortsinn vor der Krise kommt, die dazu
beiträgt, dass eine im Grunde bewältigbare Situation
bewältigbar bleibt. Und genau das meinte Kristina
Schröder als sie bei der Auftaktveranstaltung der Bun-
desinitiative Frühe Hilfen in Berlin appellierte: „Wir
müssen Eltern und ihren kleinen Kindern rechtzeitig und
umgehend helfen, wenn sie Unterstützung benötigen.“
Frühe Hilfen sind Prävention. „Natürlich gibt es keine
Prävention für alle Risikobereiche“, weiß Gräf. „Men-
schen können trotz Prävention krank werden.“ Dennoch
lohnen sich präventive Anstrengungen, die möglichst
früh einsetzen und möglichst niederschwellig gestal-
tet sein müssen. So wie zum Beispiel die Ferien- und
Samstagsfreizeiten, die im Verbund der Stiftung
Liebenau an vielen Orten angeboten werden. Mit sol-
chen Freizeitangeboten will die Stiftung Liebenau
Eltern ganz konkrete Entlastung anbieten. Entlastung
in den Spannungsfeldern, in denen Eltern nun mal
stehen: zwischen Partnerschaft und Elternschaft,
zwischen Beruf und Familie.
I hr ältester Sohn war drei Jahre alt, als Claudia
Rümmler-Krause Anfang 2014 Zwillinge auf die Welt
brachte. „Schon nach ein paar Tagen mit den Kindern
zu Hause und einem arbeitenden Mann war ich mit den
Nerven am Ende“, erinnert sie sich an die Zeit kurz
nach der Geburt. Die Familie war aus Dresden an den
Bodensee gezogen und hatte niemanden, der sie
zuverlässig unterstützen konnte. Lange hatte Claudia
Rümmler-Krause gezögert, sich an „wellcome“ zu wen-
den, aber heute ist sie überglücklich, die Hilfe in
Anspruch genommen zu haben. Ein ehrenamtlicher
„wellcome-Engel“ kam im ersten Lebensjahr der Zwil-
linge regelmäßig ins Haus, um die Eltern zu entlasten.
So wie Familie Rümmler-Krause geht es etwa drei Vier-
tel aller Familien, die sich an „wellcome“ wenden,
berichtet Marion Behrendt, die als Koordinatorin für
das Hilfenetzwerk im Bodenseekreis zuständig ist.
Überfordert mit der neuen Familiensituation und
dabei oftmals auf sich gestellt, sind sie in eine Krise
geraten. Die „wellcome“-Idee ist mittlerweile an 250
Standorten in Deutschland vertreten. Im Bodensee-
kreis wird sie von der Stiftung Liebenau getragen,
im Landkreis Ravensburg in Kooperation zwischen
Stiftung Liebenau und Stiftung St. Anna Leutkirch.
In den ersten fünf Jahren haben die ehrenamtlichen
„wellcome-Engel“ insgesamt fast 7500 Stunden Arbeit
in den Familien geleistet. 162 Familien wurden auf
diese Weise in den beiden Landkreisen unterstützt.
„In unserem Sozialsystem ist für viele Lebenslagen
gesorgt“, weiß Christoph Gräf, Koordinator des Liebe-
nauer Netzwerks Familie. „Im Normalfall der Geburt
helfen Geburtsvorbereitungskurse, Hebammen, Gynäko-
logen und Kinderärzte. Auch im Krisenfall funktioniert
das System: die Klinik bei gesundheitlichen Problemen,
das Jugendamt, wenn Eltern vorübergehend nicht aus-
Frühe Hilfen, damit Kinder gesund aufwachsen
Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien
5756 H I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E NH I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E N
Gut angekommen im Leben: Junge Geburtstagsgäste beim 5-jährigen Jubiläum von „wellcome“.
Frühe Hilfen: Damit die Krise ausbleibt
Frühe Hilfen bilden lokale und regionale Unterstützungssysteme mit koordinierten Hilfsangeboten für
Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren mit einem Schwerpunkt
auf der Altersgruppe der 0- bis 3-Jährigen. Sie zielen darauf ab, Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern
und Eltern in Familie und Gesellschaft frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Neben alltagspraktischer
Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und
Erziehungskompetenz von (werdenden) Müttern und Vätern leisten. Damit tragen sie maßgeblich zum
gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichern deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe.
Frühe Hilfen umfassen vielfältige sowohl allgemeine als auch spezifische, aufeinander bezogene und ein-
ander ergänzende Angebote und Maßnahmen. Grundlegend sind Angebote, die sich an alle (werdenden)
Eltern mit ihren Kindern im Sinne der Gesundheitsförderung richten (universelle/primäre Prävention).
Darüber hinaus wenden sich Frühe Hilfen insbesondere an Familien in Problemlagen (selektive/sekundäre
Prävention).
Frühe Hilfen tragen in der Arbeit mit den Familien dazu bei, dass Risiken für das Wohl und die Entwick-
lung des Kindes frühzeitig wahrgenommen und reduziert werden. Wenn die Hilfen nicht ausreichen, eine
Gefährdung des Kindeswohls abzuwenden, sorgen Frühe Hilfen dafür, dass weitere Maßnahmen zum
Schutz des Kindes ergriffen werden.
Frühe Hilfen basieren vor allem auf multiprofessioneller Kooperation, beziehen aber auch bürgerschaft-
liches Engagement und die Stärkung sozialer Netzwerke von Familien mit ein. Zentral für die praktische
Umsetzung Früher Hilfen ist deshalb eine enge Vernetzung und Kooperation von Institutionen und Ange-
boten aus den Bereichen der Schwangerschaftsberatung, des Gesundheitswesens, der interdisziplinären
Frühförderung, der Kinder- und Jugendhilfe und weiterer sozialer Dienste. Frühe Hilfen haben dabei
sowohl das Ziel, die flächendeckende Versorgung von Familien mit bedarfsgerechten Unterstützungs-
angeboten voranzutreiben, als auch die Qualität der Versorgung zu verbessern.
Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) – Begriffsbestimmung 2009
5756 H I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E NH I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E N
kreis bleibt den Trägern einer Frühförderstelle ein
hohes finanzielles Risiko.
Hilfe in der TrauerDer Anlass ist traurig. Erfreulich aber ist die Akzeptanz
der Kindertrauergruppe für Kinder, die ein Elternteil
oder Geschwister verloren haben. Der ambulante
Kinderhospizdienst Amalie (getragen von den Malte-
sern und der Stiftung Liebenau) hatte dieses Ange-
bot gemeinsam mit der Sonja Reischmann Stiftung ins
Leben gerufen. Inzwischen hat eine zweite Gruppe
begonnen, ergänzt um ein offenes Gesprächsangebot
für die Eltern. Für 2015 ist ein weiteres Angebot für
betroffene Familien im Bodenseekreis geplant.
Verena Bentele: Schirmherrin für Geschwisterkinder Ihren Bekanntheitsgrad deutlich steigern konnte die
„Geschwisterzeit“, die die Stiftung Liebenau gemein-
sam mit drei weiteren Trägern in der Region ins Leben
gerufen hat. Die regelmäßigen Gruppenangebote für
Geschwister von Kindern mit einer Behinderung oder
schweren Krankheit erfreuen sich zunehmender Beliebt-
heit. Zum „Tag für besondere Familien“ im Spieleland,
der seit 2014 unter der Schirmherrschaft von Verena
Bentele, der Beauftragten der Bundesregierung für die
Belange behinderter Menschen, steht, hatten sich 177 Fa-
milien mit über 700 Familienmitgliedern angemeldet.
Konkrete Hilfe bei BelastungAuch im Jahr 2014 konnten die Dienste des Liebenauer
Netzwerks Familie dazu beitragen, belastende Situati-
onen in Familien aufzufangen, von der alltagsprakti-
schen Unterstützung in der Familie über Gruppenan-
gebote, bis hin zu den therapeutischen Leistungen der
Frühförderstelle oder der St. Lukas Klinik.
Komplexe Förderung besser finanziertEine besondere Herausforderung war die Vorbereitung
zur Umstellung der interdisziplinären Frühförderung
auf die neue Landesrahmenvereinbarung Frühförde-
rung in Baden-Württemberg, die im Sommer 2014 in
Kraft getreten ist. Künftig beteiligen sich die Kranken-
kassen stärker an der Finanzierung der Frühförderung,
wenn es sich um eine Komplexleistung handelt, also
das koordinierte Zusammenwirken mehrerer Disziplinen
für die Förderung des Kindes nötig ist. Leider wurde
keine verbindliche Vereinbarung darüber getroffen,
wie die Gesamtfinanzierung dieser wichtigen präven-
tiven Hilfe sichergestellt werden kann. Je nach Land-
Das Liebenauer Netzwerk Familie ist eine fachliche Klammer aller Dienste und Einrichtungen innerhalb des
Stiftungsverbundes, die Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien sicherstellen. Ihre gemeinsame Vision:
Alle Kinder und Familien sollen möglichst uneingeschränkt teilhaben können am gesellschaftlichen Leben und
an den Regelangeboten der Bildung, Erziehung und Betreuung. Das gilt vor allem auch für Familien, deren All-
tag durch eine schwere Krankheit oder Behinderung eines Kindes oder psychosoziale Belastungen erschwert ist.
Christoph GräfKoordinator Liebenauer Netzwerk Familie
Liebenauer Netzwerk Familie
Liebenauer Netzwerk FamilieHilfen für Familien
2013 2014Sozialmedizinische Nachsorge 35 37Frühförderung (laufende Förderungen) 189 189wellcome (begleitete Familien) 54 52Fachdienst Teilhabe 135 150AMALIE – Ambulanter Kinderhospiz-dienst (begleitete Familien)
17 18
Trauergruppe (Teilnehmer) – 23Geschwisterzeit (Teilnehmer) 28 32Samstags- und Ferienbetreuung Hegenberg und Wangen (Teilnehmer)
160 160
davon Kinder mit Behinderung 36 42
595858 H I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E NH I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E N
Wirtschaftliche SituationDie Nachfrage nach den vielfältigen familienunterstüt-
zenden Diensten und Angeboten bewegte sich auf dem
hohen Niveau des Vorjahres. Auch die finanzielle Situa-
tion blieb strukturell unverändert. Während ein großer
Teil der Netzwerk-Dienste über Leistungen der Einglie-
derungs- und Jugendhilfe oder der Krankenversiche-
rung finanziert ist, sind die Frühen Hilfen und die An-
gebote zur Entlastung von Eltern jedoch auf Spenden
angewiesen. Ein Großteil der Erlöse aus den Liebenauer
Spendenaktionen floss im Jahr 2014 in diese Projekte.
„Familienzeit“ – neu für belastete FamilienKonzeptionell neu entwickelt wurde unter dem Titel
„Familienzeit“ ein Angebot für Familien, die psycho-
sozial hoch belastet sind, zum Beispiel als Folge von
geringem Familieneinkommen oder Arbeitslosigkeit,
gesundheitlichen Belastungen eines Elternteils oder
eines Kindes, junger Elternschaft oder als Alleiner-
ziehende. Im Vordergrund stehen die Förderung der
Beziehungs- und Erziehungskompetenz und der all-
tagsbezogene Bildungscharakter. Die Realisierung ist
jedoch abhängig von der Bewilligung der beantragten
Zuschüsse.
595858 H I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E NH I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E N
Süddeutsche Kinderhospiz-Stiftung (50 % Beteiligung), Stiftung Liebenau (50 % Beteiligung)
St. Nikolaus – süddeutsches Kinderhospiz gemeinnützige GmbH
Schweres Schicksal gemeinsam tragenIm Jahr 2014 konnten 160 Familien Aufenthalte im
Kinderhospiz ermöglicht werden, darunter 51 Auf-
enthalte für Familien, die sich zum ersten Mal dafür
entschieden haben, das Angebot des Kinderhospi-
zes wahrzunehmen. Mit der Diagnose „unheilbar und
lebensbegrenzt erkrankt“ bricht für die Eltern erst mal
eine Welt zusammen. Mit der erforderlichen 24-Stun-
den-Betreuung des erkrankten Kindes ändert sich der
Alltag der Familie auf einen Schlag grundlegend. In
dieser Situation eine verlässliche und nachhaltige
Unterstützung bieten zu können, war auch im Jahr
2014 wieder das Hauptanliegen unseres Hauses. Im
Kinderhospiz können Eltern einmal durchschnaufen
und sich mit anderen Eltern austauschen, das schwere
Schicksal gemeinsam tragen und für kurze Zeit von
der Pflege entlastet werden.
Das multiprofessionelle Team der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter sorgt dafür, dass der Aufenthalt für alle
Gäste etwas Besonderes wird. Neben den verschiedenen
Therapieformen und vielfältigen Kreativangeboten
konnte mit der gemeinsamen Zubereitung von spani-
schen Tapas ein besonderes Highlight gesetzt werden,
das für „spanisches Urlaubsfeeling“ sorgte.
Wirtschaftliche SituationDank der Finanzierung des Fördervereins Kinderhospiz
im Allgäu e. V. und seiner Süddeutschen Kinderhospiz-
Stiftung mit Sitz in Memmingen, ist der Betrieb des
Kinderhospizes nachhaltig gesichert. Es gibt leider
nach wie vor keine kostendeckende Finanzierung für
Kinderhospize in Deutschland. Die Kranken- und Pflege-
kassen übernehmen einen Teil der Kosten für den Auf-
enthalt der erkrankten Kinder. Die darüber hinausge-
henden Kosten sowie die Kosten für die Aufenthalte
der Eltern und Geschwister werden komplett über
Spenden finanziert. Allein für den laufenden Betrieb
sind dabei Spenden und Fördermittel in Höhe von bis
zu 1 Mio. Euro jährlich erforderlich.
Das Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach im Allgäu ist eine Anlauf- und Erholungsstätte für Familien
mit unheilbar und lebensbegrenzt erkrankten Kindern und Jugendlichen. Das Haus begleitet die gesamte
Familie im Leben, in der Sterbephase und über den Tod hinaus. Es können gleichzeitig acht Kinder und ihre
Familien das Haus nutzen.
St. Nikolaus – süddeutsches Kinderhospiz
Sabine ColbergGeschäftsführerin
2013 2014Auslastung in Prozent 81,03 80,81Belegungstage erkrankter Kinder 2 364 2 360Belegungstage Eltern 3 378 3 270Belegungstage Geschwisterkinder 1 332 1 308Familien pro Jahr 163 160davon neue Familien 44 51
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 47 51Personalstellen (Vollzeit) 28,5 29,2Ehrenamtliche 17 12
6160 H I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E NH I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E N
Canisius- und Vinzentius-EinrichtungenDie Canisius- und Vinzentius-Einrichtungen bieten
Kinder- und Jugendhilfe im Ostalbkreis und Landkreis
Göppingen an. Die stationäre und ambulante Hilfe
zur Erziehung wird durch die Schulen für Erziehungs-
hilfe sowie die Beratungsstellen – mit Familienbera-
tung und Frühförderung – ergänzt. Hierdurch wird ein
ganzheitliches Angebotsspektrum geschaffen.
Im Jahr 2014 wurde das 80-jährige Jubiläum einer
Canisius-Einrichtung, dem Jugend- und Kinderdorf
St. Josef, gefeiert. Bis heute hat es sich zu einem
Standort der stationären und ambulanten Kinder- und
Jugendhilfe mit Schule entwickelt, das sich durch die
Schaffung von Intensivgruppen beispielsweise für
Kinder und Jugendliche mit Borderline-Symptoma-
tik, traumatischen Belastungen oder Autismus auf die
Bedürfnisse der heutigen Zeit eingestellt hat.
St. Josef GesellschaftIm Stuttgarter Osten und in Bad Cannstatt bietet die
St. Josef Gesellschaft ein umfangreiches Angebot an
stationären und ambulanten Hilfen zur Erziehung sowie
an Kinder- und Schülerbetreuung an. 2014 wurde eine
weitere Kindertagesstätte mit Krippe am Standort
Stuttgart – Bad Cannstatt eröffnet. Für die Unterbrin-
gung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
wurden im Stadtgebiet Stuttgart Hilfen und Angebote
geschaffen, um diesen Kindern und Jugendlichen die
nötige Begleitung zukommen zu lassen.
St. LoretoDas Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/
Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg bietet als Fachschule
fünf verschiedene Ausbildungsgänge an. Im Jahr 2014
schritten die Sanierungsmaßnahmen des Schulgebäudes
voran. Hierfür mussten die Lehrräume in drei Aus-
weichquartiere in Schwäbisch Gmünd verlagert werden.
Mitte 2015 werden die Maßnahmen abgeschlossen
sein.
PersonalienEnde des Jahres 2014 verabschiedete sich Hans-Dieter
Beller nach über 20 Jahren in der Geschäftsführung
der Franz von Assisi gGmbH in den Ruhestand. Sein
Nachfolger in der Geschäftsführung ist seit Januar 2015
Detlev Wiesinger.
Die Franz von Assisi Gesellschaft umfasst im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und Schulen die Canisius-
und Vinzentius-Einrichtungen sowie die St. Josef Gesellschaft. Sie ist außerdem beteiligt an St. Loreto,
Institut für Soziale Berufe Schwäbisch Gmünd/Aalen/Ellwangen/Ludwigsburg.
Franz von Assisi
Hans-Dieter BellerGeschäftsführerbis 31.12.2014
Michael LeibingerGeschäftsführer
Franziskanerinnen der ewigen Anbetung Schwäbisch Gmünd e. V. (33 % Beteiligung),
Kongregation der Franziskanerinnen vom Kloster Sießen (25 % Beteiligung),
Stiftung St. Vinzentiuspflege Donzdorf (25 % Beteiligung), Stiftung Liebenau (17 % Beteiligung)
Franz von Assisi gemeinnützige GmbH
Detlev WiesingerGeschäftsführerseit 1.1.2015
2013 2014St. Josef Gesellschaft, StuttgartKindertagesstätte und Schülerhaus(Betreute Kinder)
653 721
Ambulant betreute Kinder und Jugendliche(Familienzähler)
264 241
Stationäre Hilfen 107 127Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 342 358
Canisius-Einrichtungen im OstalbkreisBetreute Kinder und Jugendliche (ohne Schulsozialarbeit)
329 337
Canisius-Beratungsstellen:
Klienten Erziehungs- und Familienberatung 457 448 Klienten Frühförderung 268 249Franziskus-Grundschüler 111 111Canisius-Schüler 141 132
Vinzentius-Einrichtungen im Landkreis GöppingenBetreute Kinder und Jugendliche 208 214Vinzentius-Schüler 173 170
Canisius-Einrichtungen im Ostalbkreis und Vin- zentius-Einrichtungen im Landkreis GöppingenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 339 345
St. Loreto, Schwäbisch Gmünd/Ellwangen (ohne Bildungsakademie)Schüler 869 887Mitarbeiter/-innen (inkl. Honorarkräfte) 174 162
6160 H I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E NH I L F E N F Ü R K I N D E R , J U G E N D L I C H E U N D FA M I L I E N
Essen verbindet. Auch in der Stiftung Liebenau und ihren Gesellschaften. Es bringt Mitarbeiter, Auszubildende, Menschen mit
Behinderung oder Jugendliche mit besonderem Teilhabebedarf und auch Gäste zusammen – ob in der Lebensmittelproduktion
oder in der Gastronomie. Knackige Salate, vitaminreiches Gemüse und frisches Obst, eine eigene Weinmarke, gesunde, leckere
Menüs und Snacks in verschiedenen Kantinen, Cafés und beim Catering: Die Stiftung Liebenau und ihre Gesellschaften sind
bekannt für kulinarischen Genuss und regionale Köstlichkeiten.
sorgung der Heimbewohner dienten, sind längst viele
weitere Aktivitäten rund um das Thema Essen entstan-
den. Und zugekauft wird inzwischen natürlich auch.
Gesundes aus und für die RegionHeute profitiert die ganze Umgebung von Obst, Fleisch
und Gemüse aus dem stiftungseigenen Liebenauer
Landleben, das als einer der größten Obstbaubetriebe
in der Bodenseeregion gilt. Vor allem der Apfel findet
auf den Plantagen zwischen Argen- und Schussental
beste klimatische Bedingungen. Auf über 80 Hektar
Fläche werden die verschiedensten Sorten angebaut –
gut 20 Prozent davon biologisch. Meist über Groß-
märkte und Wiederverkäufer gelangt das Obst und
Gemüse dann zum Verbraucher. Und natürlich auch
D ie Sonne spiegelt sich in einem Meer aus Glas-
dächern, darunter wächst und gedeiht es prächtig
und in beeindruckender Vielfalt – ob Wurzel-, Kohl-
und Blattgemüse, Gurken, Paprika, Kräuter, knackige
Tomaten oder sogar Honigmelonen. Auf einer Fläche
von mehreren Fußballplätzen erstrecken sich die
Gewächshäuser der Stiftung Liebenau. Zahlreiche flei-
ßige Hände mit dem sprichwörtlichen „grünen Dau-
men“ kümmern sich hier und im Freiland-Anbau um
Kulturpflege und Ernte – darunter viele Mitarbeiter
mit Behinderung. Das hat Tradition in der Stiftung
Liebenau. Schon seit vielen Generationen werden in
und um Liebenau Nutzpflanzen gesät, aufgezogen und
geerntet. Aus den sogenannten „Garten- und Feldge-
schäften“ von einst, die in erster Linie der Eigenver-
Essen – Mehr als nur NahrungDienstleister und Stiftungsbetriebe
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derzeit zum Beispiel 34 Lehrlinge mit besonderem Teil-
habebedarf aus, etwa zum Landwirtschaftsfachwerker.
Am BBW-Hauptsitz in Ravensburg ist die Betriebs-
gastronomie (aktuell 30 Azubis) seit jeher ein wichti-
ger Ausbildungsbereich. Ob in der Küche, Backstube
oder im Service: Im BBW selbst oder in seinem Regio-
nalen Ausbildungszentrum (RAZ) in Ulm lernen die
Auszubildenden von Anfang an unter absoluten Praxis-
bedingungen. So versorgt die BBW-Küche nicht nur
die hauseigene Kantine und das BBW-Restaurant, son-
dern beliefert täglich auch zahlreiche Kindergärten,
Firmen und Schulen im ganzen Schussental mit war-
mem Essen, darunter die Spohn-Mensa in Ravensburg.
„Wir achten dabei auf einen ausgewogenen Speise-
plan“, so BBW-Küchenchef Dirk Eberhard. Dazu gehö-
ren auch fleischlose Alternativen und ein kindgerech-
tes Essen. Als Träger des „Vitalzunge“-Zertifikats setzt
man zudem verstärkt auf regionale Zutaten.
Catering für jeden AnlassUnterwegs auf den Straßen der Region trifft man
neben den BBW-Kleintransportern auch auf die Cate-
ringfahrzeuge der LiSe. Sie steuern täglich ihre exter-
nen Kunden – vornehmlich Firmenkantinen – an. In
der Liebenauer Zentralküche werden die Speisen im
„Cook & Chill“-Verfahren gekocht und ausgegeben.
Beim Event-Catering kann das LiSe-Team fast alle Ver-
anstaltungsgrößen stemmen – von der kleinen Feier-
stunde im Liebenauer Schloss bis hin zum Festzelt auf
dem Konstanzer Oktoberfest. Überhaupt findet man in
der Region an den verschiedensten Stellen Lebensmittel
und Gastronomieangebote mit Verbindung zur Stiftung
Liebenau. Im Bad Wurzacher „Kurhaus am Kurpark“
kocht die LiSe, in Ravensburg betreibt sie das Restau-
rant „Kochwerk“ und das BBW seinen Ausbildungsbe-
trieb „Café Miteinander“. Und das Liebenauer
Landleben ist mit seinen Obst- und Gemüseständen
auf mehreren Wochenmärkten von Wangen bis Fried-
richshafen vertreten. Dort trifft man sie dann wieder –
die knackigen Tomaten aus den Liebenauer Gewächs-
häusern.
über den Verkaufsladen des Liebenauer Landlebens,
der jährlich rund 115 000 Kunden anlockt. In den
Regalen stehen zudem Eigenprodukte wie die aus dem
Obstanbau gewonnenen Säfte und Apfelringe sowie
die aus eigener Rinder- und Schweinehaltung herge-
stellte Wurst und der eigene, bei Kressbronn am
Bodensee, angebaute Wein.
Beliebte Treffpunkte in LiebenauSpätestens seit der Empfehlung durch den „Seezunge“-
Gastroführer 2008 kein Geheimtipp mehr ist das
benachbarte „Glashauscafé“ – ein beliebter Treffpunkt
zum Mittagessen oder zu Kaffee und Kuchen am Nach-
mittag für ein bunt gemischtes Publikum nicht nur
aus Liebenau. 120 bis 150 Essen servieren Küchen-
chef Theo Menges und sein Team am Tag. Gekocht wird
frisch, überwiegend mit eigenen Produkten und mit
einem relativ hohen Anteil an vegetarischen Gerich-
ten. Nur wenige hundert Meter weiter befindet sich
die Liebenauer Kantine – betrieben von der Liebenau
Service GmbH (LiSe). Seit 2013 erstrahlt sie in neuem
Glanz. Kerngeschäft der LiSe-Köche ist die Versorgung
der Wohngruppen von St. Gallus-Hilfe und St. Lukas-
Klinik. Außerdem begrüßen sie täglich im Schnitt 400
Gäste. Ob Vegetarier, Fleisch-Liebhaber oder Salat-Fan
– auf der abwechslungsreichen Speisekarte ist garan-
tiert für jeden etwas dabei. Snacks sowie Kaffee und
Kuchen aus der eigenen Konditorei runden das viel-
fältige Angebot ab. Die Pflegeheime der Liebenauer
Altenhilfe unterhalten eigene Produktionsküchen.
Attraktive ArbeitsplätzeDass jeden Tag das Mittagessen auch pünktlich an der
Ausgabetheke bereitsteht, dass die Qualität der Lebens-
mittel stimmt sowie Verkauf und Service funktio-
nieren – dafür arbeiten vor und hinter den Kulissen
unter dem Dach der Stiftung Liebenau mehrere hun-
dert Menschen mit und ohne Behinderung, darunter
neben den zahlreichen WfbM-Beschäftigten auch viele
Azubis. So bildet allein das Liebenauer Landleben im
Auftrag des Berufsbildungswerks Adolf Aich (BBW)
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Liebenau Service GmbH
15 Jahre LiSeMit einem großen „Tag der offenen Tür“ feierte die
LiSe 2014 ihr 15-jähriges Bestehen. Das Unternehmen
hat sich von den ursprünglichen, rein stiftungsintern
ausgerichteten Aufgaben des „Ver- und Entsorgers“
zu einem vielfältigen und auch extern orientierten
Anbieter im Bereich des infrastrukturellen Facility-
Managements entwickelt.
CateringDas Jahr 2014 stand für das LiSe-Catering unter ande-
rem im Zeichen der Europäischen Lebensmittelinfor-
mationsverordnung, wonach in Speisen vorhandene
Allergene und Zusatzstoffe gekennzeichnet werden
müssen. Zudem wurde das Projekt „ISSI“ gestartet, das
sich mit der Vernetzung der Individual- und System-
gastronomie befasst. Bei Großveranstaltungen wie
dem Kreisverbandsmusikfest Amtzell konnte das LiSe-
Catering seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stel-
len. Sehr gut angenommen wurde im ersten Jahr ihres
Bestehens die neue Kantine Liebenau.
Gebäudeservice In der Bau- und Sonderreinigung gelang es, die posi-
tive Entwicklung auch im Jahr 2014 fortzusetzen.
Zudem wurde die technische Fachkompetenz weiter
gebündelt. Für einen noch besseren Service gegenüber
dem Kunden gibt es in den Betriebsstätten der LiSe
nun „technikverantwortliche Mitarbeiter“. Sie führen
monatlich wichtige Prüfungen für einen reibungslosen
und sicheren Ablauf durch. Dazu gehört beispielswiese
die Prüfung vorhandener Brand- und Rauchschutztü-
ren sowie von FI-Schaltern.
Transport und TextilserviceDer Kundenstamm der LiSe wächst beständig, weshalb
die Fahrzeugflotte um einen 7,5-Tonnen-LKW erweitert
wurde. Durch ihr einheitliches Design sind die LiSe-
Fahrzeuge bereits von weitem zu erkennen und trans-
portieren so nicht nur Wäsche und Essen sondern auch
das Image der GmbH mit ihren zentralen Ankerpunk-
ten: aufmerksam, menschlich und zugewandt. Auch
im Textilservice setzte sich das Wachstum weiter fort.
Dies spiegelt sich in den Leistungszahlen wider: Im
Monat Dezember 2014 wurde beispielsweise bei der be-
arbeiteten Wäsche erstmals die Marke von 200 Tonnen
überschritten.
LiSeplus Organisationsberatung und Training Seit über fünf Jahren am Markt ist LiSeplus. Zuneh-
mend werden die Leistungen der Organisationsbe-
ratung auch von Einrichtungen und Unternehmen
außerhalb des LiSe-Einzugsgebietes – von Böblingen
bis St. Anton (A) – nachgefragt. Die Anerkennung als
Das Dienstleistungsunternehmen Liebenau Service (LiSe) bedient stiftungsinterne sowie externe Kunden mit
Leistungen aus dem infrastrukturellen Facility-Management. Dazu gehören im Einzelnen die Bereiche Gebäude-,
Textilservice, Catering, Organisationsberatung und Training.
Frank MoscheroschGeschäftsführer
6564 D I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B ED I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B E
Liebenau Service (LiSe) undLiebenau Objektservice (LOS)
Auch die Liebenau Objektservice GmbH konn-
te im Jahr 2014 ein weiteres Wachstum gene-
rieren. Das Unternehmen hat sich zu einem
wichtigen Partner der Altenhilfe im Bereich
der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen
entwickelt.
Das Angebotsspektrum der Liebenau Objektservice GmbH (LOS) umfasst haus-
wirtschaftliche Dienstleistungen für Ein-
richtungen der Altenhilfe.
Liebenau Objektservice GmbH
Frank MoscheroschGeschäftsführer
Stefanie LocherGeschäftsführerin seit 29.1.2015
kompetenter Ansprechpartner für Fragestellungen im
hauswirtschaftlichen Bereich wächst. Beispielsweise
stieß das 2014 erstmals stattgefundene Seminar Wäsche-
kreislauf für die Altenhilfe der Stiftung Liebenau“ auf
großes Interesse.
Wirtschaftliche SituationIm Wirtschaftsjahr 2014 konnte der Umsatz in nahezu
allen Geschäftsbereichen gesteigert werden.
2013 2014Mittagessen 541 675 529 308Abendessen 283 880 227 258Wäsche in Kilogramm 2 168 173 2 222 224Gebäudereinigung in Arbeitsstunden
100 172 1027 539
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (mit LOS) 598 617davon Mitarbeiter mit Vermittlungshemmnissen
55 40
Mitarbeiter/-innen (WfbM) 94 94Teilnehmer an arbeits-begleitenden Maßnahmen
118 129
Teilnehmer Schul- und Berufs-praktika
150 175
6564 D I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B ED I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B E
Liebenauer Landleben
Beliebtes GlashauscaféDas Glashauscafé mit seinem besonderen Ambiente
war auch im vergangenen Jahr ein Besuchermagnet.
Durch einen für 2015 geplanten kleinen Verbindungs-
bau zwischen Küche und Gastraum soll das Platzan-
gebot künftig erweitert werden. Unverändert großer
Beliebtheit erfreuen sich die Veranstaltungen „Cook &
Swing“ und „Gartentrödelei“. Auch bei den „Liebenau-
er Kräutertagen“ rund um die Gärtnerei wurden zahl-
reiche Besucher mit Informationen und einem viel-
fältigen Angebot an Garten- und Küchenkräutern ver-
sorgt. Durch das 2014 mit Verzögerung fertiggestellte
neue Gewächshaus konnten zwar teilweise die Anbau-
und Arbeitsbedingungen verbessert werden, jedoch
noch nicht die Wirtschaftlichkeit.
Reiche Ernte, niedrige PreiseDas warme Frühjahr und ein verhältnismäßig kühler
Sommer bescherten ein gutes Ernteergebnis für die
kleine Weinanbaufläche bei Kressbronn. Die Weinbe-
stände sowie der Schloss-Secco wurden vollständig
verkauft. Im Obstbau führte der herausragende Ernte-
ertrag in Verbindung mit dem embargobedingten Weg-
fall des Absatzmarktes Russland jedoch zu einem
Überangebot und damit zu einem drastischen Preis-
verfall. In der Hoffnung auf eine positive Preisent-
wicklung wird das Obst möglichst lange in den eigenen
CA-Lagern bevorratet.
Die Dienstleistung mit der 2013 in Betrieb genomme-
nen Obstsortieranlage wuchs im vergangenen Jahr
leicht an. Die Rinder- und Schweinestallungen am
Landwirtschaftsstandort Kloster Sießen wurden
zugunsten der tiergerechten Strohhaltung saniert.
Im Garten- und Landschaftsbau war die Auftragslage
der neuen Außenstelle Friedrichshafen bereits nach
einem Jahr sehr gut und trug positiv zur Entwicklung
des Bereichs bei.
Liebenauer Landleben
Rainer WöhrleGeschäftsführer
2013 2014LeistungenVerkaufsladen (Kunden) 120 600 115 600Gärtnerei* 7,8 9,5Gärtnerei – Umsatz pro m² 8,72 € 8,38 €Obstbau* 83 84Obstbau – Erntemenge in t 1 775 2 447Ackerbau, Grünland* 485 497Ackerbau, Grünland – Erntemenge in t 6 149 5 394Liebenauer Weiderinder – Verkauf/Bestand
116/333 109/334
Liebenauer Landschweine – Verkauf/Bestand
660/248 997/390
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (sozial-versicherungspflichtige Arbeit)
264 265
Auszubildende (BBW) 43 34Mitarbeiter/-innen (WfbM) 77 78*Bewirtschaftungsfläche in ha
Das Liebenauer Landleben umfasst die Bereiche Gärtnerei, Obst- und Weinbau, Landwirtschaft mit Tier-
haltung, Garten- und Landschaftsbau, Verkaufseinrichtungen sowie Gastronomieangebote.
6766 D I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B ED I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B E
Erfolgreiche IntegrationAus dem Bereich des „Jobcoaching“ der Liebenauer
Arbeitswelten konnte ein Teilnehmer auf den allge-
meinen Arbeitsmarkt vermittelt und einer Teilneh-
merin der Besuch der Hauptschule zur Erlangung des
entsprechenden Bildungsabschlusses ermöglicht wer-
den. Die Zahl der im Auftrag des Berufsbildungs-
werks ausgebildeten Fachwerker war im abgelaufenen
Geschäftsjahr im Bereich Landwirtschaft stark rück-
läufig.
Wirtschaftliche SituationDer Preisverfall auf dem Obstbausektor wirkte sich
ebenfalls negativ auf das Jahresergebnis des Liebenau-
er Landlebens aus. Marktkonträre Rahmenbedingun-
gen belasten nach wie vor die wirtschaftliche Situa-
tion im Geschäftsbereich Gärtnerei. Im Bereich Land-
wirtschaft führten die Kürzungen von EU-Flächenzu-
schüssen sowie der Preisrückgang für Ernteerzeug-
nisse und Schweine zu einer Verschlechterung des
Bereichsergebnisses. Zum ersten Mal seit seiner Eröff-
nung im Jahr 2003 stagnierte der Umsatz des Ver-
kaufsladens. Während die Erlöse in der Lebensmittel-
sparte rückläufig waren, entwickelten sich die Bereiche
Floristik, Accessoires und Bücher positiv.
6766 D I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B ED I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B E
Die Forstbetriebe der Stiftung Liebenau bieten sämtliche Dienstleistungen rund um den Wald wie Pflanzung,
Waldpflege sowie Holzernte an und erledigen Spezialfällungen sowie Baumschnittarbeiten auf Gartengrund-
stücken. Der Stiftungswald umfasst 1 500 Hektar. Die Waldflächen verteilen sich auf den Bodenseekreis, den
Landkreis Ravensburg, den Alb-Donau-Kreis und den Landkreis Oberallgäu. Die Hälfte der Waldfläche ist mit
Nadelwald (Fichte) bestockt, die andere Hälfte mit Laubwald (hauptsächlich Buche).
Markus BerteleLeiter Forstbetriebe
Forstbetriebe
Im Geschäftsjahr 2014 wurden in den Wäldern der
Stiftung Liebenau 8 540 Festmeter Rundholz einge-
schlagen sowie 3 000 Schüttraummeter Hackschnitzel
zur energetischen Verwertung bereitgestellt. Der Hieb-
satz für die nachhaltige jährliche Holzmenge wurde
dank der hohen Holzvorräte und Zuwächse von 10 000
auf 12 000 Festmeter erhöht.
HolzhöfeDer Brennholzumsatz ist gegenüber 2013 wegen des
milden und kurzen Winters zurückgegangen. So
wurden in den Holzhöfen in Liebenau und Burgrieden
4 034 Raummeter ofenfertiges Brennholz produziert
und vermarktet. Die Kunden sind hauptsächlich Privat-
kunden. Gewerbliche Kunden sind Pizzerien, Bäcke-
reien, Metzgereien und Brennstoffhändler. Im Holzhof
Liebenau arbeiten 14 betreute Mitarbeiter. Sie sind in
der Produktion, Kommissionierung und Auslieferung
des Brennholzes beschäftigt.
Hochwertige AusbildungDie Forstbetriebe bilden junge Forstwirte aus, sind
Praktikumsstelle für Studenten der Forstwirtschaft
und bieten Plätze für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)
an. Die Qualität der Forstwirtausbildung wurde vom
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucher-
schutz Baden-Württemberg mit der Note „sehr gut“
beurteilt.
Forstdienstleistungen Waldbetreuung, Pflanzung, Waldpflege, Holzernte, Holzver-marktung, Baumschule, Produktion von Kaminholz, Bereit-stellung von Hackschnitzeln
2013 2014MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 12 12
Auszubildende 3 4
Freiwilliges Soziales Jahr 4 2
Mitarbeiter/-innen WfbM 13 14
Forstbetriebe
6968 D I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B ED I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B E
Michael StaiberGeschäftsführer
Matthias SchyraGeschäftsführer
2013 2014LeistungenIT-Services
Betreute Server 157 168 Betreute PCs 1 506 1 543 Betreute Telefonanschlüsse 2 720 2 820Rechnungswesen
Verbuchte Belege 967 000 1 029 000Personalabrechnung
Personalabrechnungsfälle pro Jahr 74 500 75 300
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen 32 33
Liebenau Beratung und Unternehmensdienste (LBU)
Liebenau Gebäude- und Anlagenservice (LiGAS)
Liebenau Beratung und Unternehmens- dienste GmbH
Liebenau Gebäude- und Anlagenservice GmbH
Mehr GroßprojekteImmer mehr Kernleistungsbereiche arbeiten EDV-unterstützt.
Dadurch entsteht eine herausfordernd hohe Anzahl von gesell-
schaftsübergreifenden Großprojekten, die von den IT-Services der
LBU gesteuert und aufeinander abgestimmt werden müssen.
In der Personalabrechnung wurde eine Software für die „digitale
Personalakte“ ausgewählt, die derzeit eingeführt wird. Sie verein-
facht die Arbeit in der Personalabrechnung, aber auch für alle Per-
sonaler im Stiftungsverbund – und das bei deutlich höherer Daten-
sicherheit.
Im Rechnungswesen sorgte das immer komplexere Steuerrecht für
zusätzlichen Aufwand. In Planung ist ein Projekt, um noch mehr
bisher papiergebundene Prozesse zeit- und ressourcensparend digi-
tal abzubilden.
Wirtschaftliche SituationDie LBU GmbH konnte auch im Jahr 2014 die hohen Herausforde-
rungen meistern und einen Gewinn erwirtschaften.
Die Liebenau – Beratung und Unter-nehmensdienste (LBU) ist als Dienst-
leister in den Bereichen IT-Services, Rech-
nungswesen und Personalabrechnung für
den Stiftungsverbund aktiv.
Im Jahr 2014 führten die LiGAS-Abteilungen MSR, Elektro sowie
Heizung/Sanitär umfangreiche Installationen im Bereich von Neu-
und Umbauten durch. Bedingt durch die große Nachfrage bei der
Gebäudeleittechnik verzeichnete der MSR-Bereich ein weiteres
Wachstum. Mit Hilfe von webbasierter Anlagenvisualisierung können
Anlagenparameter auf einfachste Art kontrolliert werden. Bei den
Sonderanlagen konnte unsere Rechenreinigung für Kleinwasser-
kraftwerke extern vermarktet werden.
Wirtschaftliche SituationFür das Wirtschaftsjahr 2015 gehen wir von einer ähnlich guten
Entwicklung wie im vergangenen Jahr aus.
Die Liebenau Gebäude- und Anlagenser-vice (LiGAS) bietet unter anderem techni-
sche Dienstleistungen sowie Handwerks-
leistungen in den Bereichen Elektro, MSR
(Regelungstechnik) und Sanitär/Heizung an.
Leistungen
• Wartung und Instandhaltung, Prüfung von Anlagen und Geräten
• Arbeitssicherheit, Umwelt- und Brandschutz, Trinkwasserhygiene
• Systemhaus für Regelungstechnik (MSR), Betriebstechnik, Elektroinstallationen, Heizungs-/Sanitärinstallationen
• Beratung in technischen Fragen, fachtechnische Bau- überwachung, Entwicklung und Bau von Sonderanlagen sowie Hausmeisterdienste
2013 2014MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 61 64
davon Auszubildende 8 10
Mitarbeiter/-innen (WfbM) 13 12
6968 D I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B ED I E N S T L E I S T E R U N D S T I F T U N G S B E T R I E B E
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten
Was in Oberösterreich als „Harpfn“ und in Vorarlberg als „Näscht“ bezeichnet wird, dazu sagt man in Deutschland „Bett“. Wer das als
deutsche Pflegekraft in Österreich nicht weiß, ist irritiert. Doch nicht nur sprachlich gibt es Unterschiede zwischen den Regionen.
Auch in der Pflege. Trotz regionaler Unterschiede sind die Rahmenbedingungen in Österreich insgesamt besser als in Deutschland.
Um zu vergleichen, sich kennenzulernen und voneinander zu lernen, haben deutsche und österreichische Führungskräfte aus dem
Verbund der Stiftung Liebenau an einem Austausch teilgenommen.
F ortbildungen, Kongresse, Tagungen: Das sind üb-
licherweise die Gelegenheiten, bei denen sich
Fachkräfte untereinander austauschen können. Man
kommt ins Gespräch, tauscht sich aus, doch Vergleiche
bleiben letztlich abstrakt, ein hautnaher Eindruck
kann nicht stattfinden. Der Blick über den sprichwört-
lichen Tellerrand ist zu kurz. Anders ist es bei gegen-
seitigen Besuchen. Doch auch das ist oftmals zu auf-
wändig und kommt eher selten vor. Im Wissen darum,
dass ein gegenseitiger Austausch für alle Beteiligten
fruchtbar sein kann, hat die deutsche Altenhilfe ihren
Hausleiterinnen und -leitern angeboten, sich mit den
Fachkollegen aus Österreich bei gegenseitigen Besuchen
auszutauschen. „Im Gegensatz zu vielen anderen
Trägern kann die Stiftung Liebenau durch ihre Tätig-
keit in mehreren Ländern diese Form des Austausches
ermöglichen“, so Gerhard Schiele, Geschäftsführer der
Liebenauer Altenhilfe in Deutschland.
Seit Mai 2014 hat es bereits drei solcher Treffen gege-
ben: Zuerst fuhren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
aus Deutschland und Vorarlberg nach Wien. Sie
besuchten dort das Marienheim sowie das Senioren-
haus Kagran. Im Oktober dann der Gegenbesuch der
Österreicher im Friedrichshafener Franziskuszent-
rum, im neuen Haus St. Sebastian und den „Lebens-
räumen für Jung und Alt“ in Wittenhofen. Außer-
dem besuchten sie das Spital Neutann in Wolfegg und
das Stift zum Heiligen Geist in Bad Wurzach. Im März
2015 standen dann für deutsche Führungskräfte aus
Weingarten, Vogt, München, Maikammer und Ailingen
sowie aus Nüziders in Vorarlberg Häuser der St. Anna-
Hilfe im oberösterreichischen Stadl Paura und Gmun-
den auf dem Programm.
Da das österreichische Pendant zur St. Anna-Hilfe
auch in der Hilfe für Menschen mit Behinderungen
tätig ist, bot sich auch hier die Möglichkeit für einen
Austausch: Im April 2015 besuchten Mitarbeiter aus der
St. Lukas-Klinik in Liebenau die Einrichtung der öster-
reichischen St. Anna-Hilfe Lebenswelt St. Antonius in
Spittal (Kärnten) und auch – quasi fachübergreifend –
Altenpflegeheime in Oberösterreich. Der Gegenbesuch
ist bereits in Planung.
Themen bei den Besuchen waren die jeweiligen Rahmen-
bedingungen der Arbeit, wie etwa die Pflegestufen-
systematik, die Finanzierung, die Vergütungssysteme
und die Personalausstattung. Auch Fragen der Doku-
mentation und Schnittstellen zwischen Hauswirt-
schaft und Pflege standen auf der Tagesordnung. Da-
rüber hinaus wurden verschiedene Konzepte vorge-
stellt und diskutiert: In Neutann das Demenzkonzept,
am Beispiel Wittenhofen unter anderem das Verständ-
nis der Liebenauer von Sozialraumorientierung sowie
in beiden Ländern verschiedene Formen von Wohn-
und Hausgemeinschaften.
Voneinander lernen – deutsch-österreichischer Austausch
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Was nehmen die Mitarbeiter nun mit? Welche Erfah-
rungen haben sie gemacht? Jutta Unger, Hausleite-
rin im Haus St. Josef in Schruns (A) fand es „echt läs-
sig“ und würde sofort wieder teilnehmen. Sie war neu-
gierig auf die Begegnung mit den deutschen Kolle-
gen und denen aus Wien, hatte keine speziellen Erwar-
tungen. „Es war ein Austausch auf gleicher Ebene. Nie-
mand wollte sich profilieren“, berichtet sie. Und es sei
auch Raum dafür gewesen, Schwachpunkte zu benen-
nen. In Vorarlberg ist die Altenpflege, was zum Bei-
spiel den Personalschlüssel angeht, um einiges besser
ausgestattet. Ihr wurde bewusst, auf welch „goldenem
Boden“ bereits gearbeitet wird. „Wenn wir mal jam-
angepasst werden“ lautet sein Fazit.
Beeindruckt hat ihn auch, dass di-
plomierte Fachkräfte nur Funktions-
pflege leisten, sie oft allein unterwegs seien und Ent-
scheidungen mit hoher Verantwortung treffen dürf-
ten. Altenfachbetreuer und Pflegehelfer leisten aus-
schließlich Grundpflege und Betreuung.
Für Teilnehmer Holger Trebitscher, Wohngruppenlei-
ter im sozialtherapeutischen Heim der St. Lukas-Kli-
nik in Liebenau, war die Lebenswelt St. Antonius kein
unbekanntes Terrain. Er hatte bereits im Jahr 2013
einen „Austausch“ absolviert: Für acht Monate ging
mern, das weiß ich jetzt: Es ist ein Jammern auf hohem
Niveau.“ Diese Erkenntnis würde wiederum zufriede-
ner machen. Die Stiftung Liebenau kannte sie bereits
von ihrer Ausbildung zur Wohnbereichsleitung, die in
Liebenau stattfand. Auch bei den jährlichen Stiftungs-
tagen für Führungskräfte geht es ihr so, dass sie sagt:
„Ich fahre zur Mutter.“ Abgesehen vom fachlichen Aus-
tausch war es in Bad Wurzach die architektonische
Kombination aus Alt und Neu, die sie begeistert hat.
Klaus Sonntag, Hausleiter des Stifts zum Heiligen
Geist in Bad Wurzach hatte besonders großes Inte-
resse am Modell der Hausgemeinschaften, wie es in
Österreich praktiziert wird. „Ich wollte einen Eindruck
bekommen, wie ein funktionierendes Hausgemein-
schaftsmodell dort umgesetzt wird“, erläutert er. Dies
auch vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen
in Österreich. Und er ist nicht enttäuscht worden: Er
habe gesehen und auch gespürt, dass dieses Modell
dort funktioniert. Eines aber ist für ihn sicher: „Das
Hausgemeinschaftsmodell kann in Deutschland bes-
ser adaptiert werden, wenn die Stellenschlüssel etwas
er damals nach Spittal, um den Aufbau der Betreu-
ungseinrichtung für Menschen mit Behinderungen zu
begleiten. Damals sei er „mit offenen Armen“ empfan-
gen worden, erinnert er sich. Angetan ist er von der
Konzeption im Arbeitsbereich der Lebenswelt St. Anto-
nius: „Mich begeistert, dass im Arbeitsbereich selbst
gekocht wird.“ Dadurch, dass Kärnten in Sachen Inklu-
sion weiter ist als Baden-Württemberg, könnten auch
Gefahren und Probleme besser gesehen werden. So
habe es zum Beispiel eine Bewohnerin gegeben, die,
als sie in Spittal nicht mehr adäquat betreut werden
konnte, in die Steiermark ziehen musste. „Wenn die
konzentrierte Vielfalt an Angeboten nicht mehr vorhan-
den ist, hat das seine Konsequenzen“, warnt Trebit-
scher. Den Kontakt mit der österreichischen Altenhil-
fe empfand er damals wie beim aktuellen Besuch als
sehr bereichernd. Vor zwei Jahren konnte er sogar sein
Know-how als Deeskalationstrainer in Oberösterreich
in einer Mitarbeiterschulung weitergeben. Einen Aus-
tausch unter Fachkräften kann er sich auch für Mitar-
beiter an der Basis vorstellen.
Voneinander lernen – deutsch-österreichischer Austausch
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Fondazione S. Elisabetta – Stiftung St. Elisabeth – Fundaziun S. Elisabetta
5 Jahre Fondazione S. ElisabettaAm 19. November 2014, dem Tag der Hl. Elisabeth von
Thüringen, feierte die Fondazione S. Elisabetta fünf-
jähriges Bestehen. Seit 2010 führt sie das Bildungs-
haus Lichtenburg in Nals und seit 2013 die Pflegeein-
richtung Jesuheim in Girlan. Zur Zeit befinden sich
gleich mehrere Projekte in Planung.
Bildungshaus Lichtenburg, NalsDie Lichtenburg ist nach den Richtlinien des EFQM
2014 wieder mit vier Sternen ausgezeichnet worden.
Im Bildungshaus werden jährlich bis zu 200 eigene
Seminare angeboten. Der Schwerpunkt liegt auf der
beruflichen Weiterbildung. Die Lichtenburg wird
zunehmend von Unternehmen aus dem In- und Aus-
land für Klausuren, Tagungen, interne Weiterbil-
dungen oder für Feierlichkeiten genutzt. Die gute
Küche und das Ambiente im Haus wird von vielen sehr
geschätzt. Neu und sehr interessant für Gruppen aus
nah und fern ist das Angebot: www.bildungsferien.com.
Jesuheim, GirlanDas Jesuheim in Girlan ist ein Pflegeheim mit landes-
weitem Einzugsgebiet und bietet Senioren- und Behin-
dertenbetreuung für derzeit 130 Bewohner an. Neu im
Jesuheim ist die Kurzzeitpflege, die es pflegenden An-
gehörigen erlaubt, sich eine Auszeit zu nehmen und
neue Kraft zu schöpfen.
Grieserhof – Leben im Alter, BozenIm Grieserhof in Bozen entsteht in zentraler und ruhi-
ger Lage ein modernes, innovatives Seniorenzen-
trum mit umfangreichem Wohn- und Dienstleistungs-
angebot. Es entstehen 60 Pflegeplätze, Tages- und
Kurzzeitpflege, ein Seniorentreffpunkt für Haus- und
Stadtviertelbewohner, Seniorenwohnungen für auto-
nomes Wohnen und für begleitetes und betreutes Woh-
nen, Arztpraxen und eine Kinderspielgruppe. Die Bau-
arbeiten beginnen im Herbst 2015. Die Eröffnung der
Einrichtung ist für das Jahr 2017 vorgesehen.
„Lebensräume für Jung und Alt“, MeranDas Modell des Mehrgenerationenhauses ist in Süd-
tirol noch kaum bekannt. So plant die Fondazione
S. Elisabetta zusammen mit dem Eucharistineror-
den und vier weiteren kirchlichen Organisationen im
Eucharistinerkloster in Meran die erste Wohnanlage
nach dem Modell „Lebensräume für Jung und Alt“. Die
Gemeinde Meran hat 2014 bereits mit der Errichtung
eines Kindergartens in der Wohnanlage begonnen.
Die Fondazione S. Elisabetta ist eine gemeinsame Stiftung der Stiftung Liebenau und der Caritas Bozen-
Brixen mit Sitz in Bozen. Ihr Stiftungszweck liegt im Sozial- und Bildungsbereich. Getragen von einem christ-
lichen Menschenbild, ist die Tätigkeit darauf ausgerichtet, Menschen zu begleiten, die aufgrund ihres Alters
oder ihrer Erkrankung Pflege und Betreuung brauchen. Zu den Schwerpunkten der Stiftung gehören neben der
Pflege auch die Bildung und die Betreuung von Kleinkindern.
Fondazione S. Elisabetta
Dr. Christian KlotznerStiftungspräsident
2013 2014Bildungshaus LichtenburgÜbernachtungen im Bildungshaus 10 419 11 259Teilnehmertage 20 293 19 516,5Ausgegebene Essen 25 000 24 000
Betreute Menschen im JesuheimSenioren 90 100Menschen mit Behinderung 40 30Betreute Kinder in den Spielgruppen 40 42
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Kopfzahlen) 132 143
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Fondazione S. Elisabetta – Stiftung St. Elisabeth – Fundaziun S. Elisabetta
Kinder-, Jugend- und FamilienarbeitBei der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in
Varna und Burgas gelingt es zunehmend, an die Grund-
schulbildung eine Oberschulbildung beziehungsweise
eine Berufsausbildung anzuschließen. Die Einbin-
dung der Eltern wurde erfolgreich forciert, und einige
Kinder konnten in ihre Ursprungsfamilien integriert
werden. Neben den laufenden Projekten in der mobi-
len Arbeit wurden die Fluthilfeopfer im Varnaer Stadt-
teil Asparuchovo mit medizinischer Hilfe, Lernmitteln
und mit einem mobilen Kindergarten unterstützt. Der
Freundeskreis des BDS hat dazu Spenden von mehr als
13.000 Euro gesammelt.
Institut für Soziale Berufe im AufbauIm Berichtsjahr hat das BDS die Planung eines Insti-
tuts für Soziale Berufe in Bulgarien weitergeführt und
Gespräche mit den entscheidenden Stellen in Politik
und Verwaltung in Bulgarien geführt. Ab Herbst 2015
soll dort eine duale Ausbildung zum Alten- und Heil-
erziehungspfleger angeboten werden.
PersonalienIm Herbst 2014 wurde die erste Mitgliederversamm-
lung im Beisein des neuen Metropoliten Ioan abgehal-
ten. Wir können davon ausgehen, dass die Zusammen-
arbeit mit der Metropolie in der bewährten Weise fort-
geführt wird. Mitte 2014 hat die langjährige Leiterin
des Kinderhauses in Kitschevo, Margarita Dragneva,
auch die Leitung des Kinderzentrums Roncalli über-
nommen. Sie löste damit Nina Piperova-Seipt ab, die
in den Ruhestand gegangen ist.
Wirtschaftliche SituationDie wirtschaftliche Situation des BDS entspricht der
im Vorjahr, ebenso die Höhe der finanziellen Mittel
seitens der Stadt Varna. Vertrauen und finanzielle Mit-
tel bringen insbesondere der Freundeskreis des BDS,
die Agnes Philippine Walter Stiftung, der Verein Reno-
vabis und die Aktion Mensch der täglichen Arbeit des
BDS und neuen Projekten entgegen. Mittlerweile fin-
den sich auch immer mehr bulgarische Partner, die
unsere Arbeit mit Sachmitteln unterstützen.
Das Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS) unterstützt seit 16 Jahren benachteiligte Kin-
der und Erwachsene an der bulgarischen Schwarzmeerküste mit fachlich fundierter und kirchlich orientierter
Sozialarbeit. Zwei Drittel der nicht gedeckten Kosten werden von der Stiftung Liebenau getragen, ein Drittel
von der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn. 2012 haben die beiden Stiftungen und das BDS gemeinsam mit
dem Caritasverband Magdeburg Mitverantwortung für das Kinderzentrum Roncalli e. V. in Burgas übernommen.
Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)mit Kinderzentrum Roncalli e. V.
Axel SansVorstand
Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn, Stiftung Liebenau, Metropolie von Varna und Veliki Preslav
Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V. (BDS)
2013 2014Betreute MenschenKinder-, Jugend- und Familienhilfe
Kinderzentrum Kitschevo 84 84 Kinderzentrum Roncalli, Burgas 15 15 Mobile Kinder-, Jugend- und Familien- arbeit
195 576*
Sozialstation 85 85Sonstige Hilfen
Suppenküche 400 400 Balchik (Lebensmittelzuteilung) 27 27
MitarbeiterzahlenMitarbeiter/-innen (Personenzahl)
BDS 23 24 Kinderzentrum Roncalli 13 11Honorarkräfte
BDS 17 30
Kinderzentrum Roncalli – –Ehrenamtliche
BDS 57 41 Kinderzentrum Roncalli – 5
Fortbildungen in Deutschland und Bulgarien
22 76
*Steigerung durch Fluthilfeengagement
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Thomas KaldenbachVorstand
Josef WeißhauptVorstand
Die St. Andreas Stiftung hat im Jahre 2014
keine Zustiftungen erhalten. lm Oktober
2014 kam jedoch die Mitteilung, dass im
Rahmen einer Testamentsvollstreckung
die St. Andreas Stiftung Anfang 2015 mit
150.000 Euro unterstützt wird.
Der Jahresüberschuss aus dem Jahre 2014
wird entsprechend dem Vorstandsbeschluss
vom Mai 2014 in Höhe von 13.489 Euro zur
Mitfinanzierung der Aufwendungen des Bul-
garisch-Deutschen Sozialwerks St. Andreas
e. V. zur Verfügung gestellt und in Höhe von
6.600 Euro der freien Rücklage im Sinne der
Abgabenordnung zugeführt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2005 generiert
die Christliche Hospizstiftung – Leben und
Sterben in Würde einen Vermögensstock aus
Zustiftungen. Mit den Erträgen daraus kann
der Hospizgedanke und insbesondere das
stationäre Hospiz im Franziskuszentrum in
Friedrichshafen unterstützt werden.
Im Laufe der Jahre gelang es der Christlichen Hospizstiftung –
Leben und Sterben in Würde beinahe flächendeckend alle Kommu-
nen des Bodenseekreises für eine Zustiftung zu gewinnen. Darüber
hinaus konnten ebenfalls mehrere Unternehmen wie auch Privat-
personen für eine Zustiftung gewonnen werden. Das Stiftungskapi-
tal belief sich am 31.12.2014 auf 1.219.035,94 Euro. Trotz widriger
Umstände am Finanzmarkt wurde das Stiftungsvermögen im Sinne
eines langfristigen Kapitalerhalts bei einem beschränkten Risiko
angelegt. Auch im Jahr 2014 konnten angemessene Erträge zur
Erfüllung des Stiftungszwecks ausgewiesen werden.
Um den Stiftungszweck weiterhin nachhaltig zu verfolgen, ist die
Christliche Hospizstiftung - Leben und Sterben in Würde nach wie
vor auf weitere Zustiftungen angewiesen.
Die Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde fördert und unter-
stützt die ambulante und stationäre Hos-
pizarbeit im Bodenseekreis. Schwerkran-
ken und sterbenden Patienten soll ein
Leben in Geborgenheit und Würde bis zum
Tod ermöglicht werden. Da Pflege- und
Krankenkassen die Kosten der stationären
Hospizarbeit nicht deckend finanzieren,
ist die Stiftung auf Zustiftungen angewiesen.
Die St. Andreas-Stiftung wurde 2012
gegründet. Ziel ist die langfristige Förde-
rung des Bulgarisch-Deutschen-Sozial-
werks St. Andreas.
Hubert BernhardVorstandsvorsitzender
St. Andreas-Stiftung Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in Würde
2013 2014Gäste im HospizGäste 98 89mit der Diagnose Krebs 93 % 88 %Ältester Gast 102 Jahre 92 JahreJüngster Gast 28 Jahre 37 JahreDurchschnittsalter 69 Jahre 70 Jahre
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Alois GohmVertreter der Stiftung Liebenau im Vorstand der Bürgerstiftungen Oberteuringen und Eriskirch(Eriskirch bis 9.3.2015)
Monika PaulusVertreterin der Stiftung Liebenau im Vorstand der Bürgerstiftung Eriskirch(seit 9.3.2015)
Gerhard SchieleVertreter der StiftungLiebenau im Vorstandder BürgerstiftungenDeggenhausertal (seit 19.8.2014) und Maikammer (seit 3.11.2014)
Bürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal, Maikammer
bad organisiert und bei der jährlichen Bürgerver-
sammlung den sozialen Ehrenpreis verliehen.
Die Bürgerstiftung Deggenhausertal hat sich im
August 2014 konstituiert. In enger Kooperation mit
dem Pflegeheim St. Sebastian und dem Familientreff
Deggenhausertal ist es im ersten Jahr bereits gelun-
gen, vielfältige Angebote für Jung und Alt im Gemein-
schaftsraum der „Lebensräume für Jung und Alt“ zu
entwickeln, zu fördern und fest zu installieren.
Die jüngste Bürgerstiftung, die Bürgerstiftung Mai-
kammer, hat sich im November 2014 konstituiert und
ist noch im Aufbau. Sie hat ein Stiftungskapital von
249.700 Euro. Zweck der Stiftung ist die Förderung
der Jugend- und Altenhilfe, der Bildung und Erzie-
hung, der Wohlfahrtspflege, der Kultur, Kunst und
Denkmalpflege sowie des Natur- und Umweltschutzes.
Die Bürgerstiftung Maikammer erweitert seit 2014
den Kreis der Bürgerstiftungen als Instrument der
nachhaltigen Förderung der Gemeinwesenarbeit und
des bürgerschaftlichen Engagements. Bürgerstiftun-
gen gab es bereits in Oberteuringen (2006), Eriskirch
(2007) und Deggenhausertal (2013). Gründungsstif-
ter waren jeweils die Gemeinde, die Stiftung Liebenau
und Bürger. Grundlage der Bürgerstiftungen sind die
jeweiligen Satzungen.
Die Bürgerstiftung Oberteuringen beteiligte sich am
Projekt „Bildung und Teilhabe“ und trat als Sponsor für
das EU-Schulfruchtprogramm an der Grundschule auf.
Auch am Großprojekt der Gemeinde „Soziale Mitte“ ist
die Bürgerstiftung beteiligt.
Ein Reparatur-Café und einen Seniorenwegweiser hat
die Bürgerstiftung Eriskirch im Rahmen des Projektes
„BesT“ des Landes Baden-Württemberg auf den Weg
gebracht. Außerdem hat sie ein Musikevent im Strand-
Seit Einführung der ersten Wohnanlagen nach dem Konzept „Lebensräume für Jung und Alt“ wurde die Gemein-
wesenarbeit durch Sozialfonds finanziert. Als weiteres Instrument der nachhaltigen Förderung der Gemein-
wesenarbeit in den Wohnanlagen wurden ab dem Jahre 2006 anstelle von Sozialfonds Bürgerstiftungen in den
jeweiligen Gemeinden gegründet. Die Bürgerstiftungen unterstützen darüber hinaus auch eigene Projekte und
Aktionen.
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Stand: Juli 2015Ansprechpartner und Kontaktdaten
Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren
Stiftung Liebenau
Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau
Helios – Leben im Alter
Siggenweilerstraße 11, D 88074 Meckenbeuren
VorstandDr. Berthold Broll (Vorsitzender)Dr. Markus Nachbaur (Stv. Vorsitzender)Prälat Michael H. F. Brock (Vorstand)Telefon: 07542 10-1203Telefax: 07542 10-1106E-Mail: [email protected]
StiftungsratDr. Berthold Broll (Präsident)Siggenweilerstraße 11, D 88074 MeckenbeurenTelefon: 07542 10-1203Telefax: 07542 10-1106E-Mail: [email protected]
Lic. iur. Emil Nisple (Vizepräsident)Oberer Graben 26, CH 9000 St. GallenTelefon: 0041-71 2224033E-Mail: [email protected]
Stiftung Hospital zum Heiligen GeistHospital zum Heiligen Geist
VorstandPrälat Michael H. F. BrockTelefon: 07542 10-1200Telefax: 07542 10-1106E-Mail: [email protected]
Ethik/Geschäftsführung EthikkomiteeDr. Hans-Martin BrüllTelefon: 07542 10-1261Telefax: 07542 10-1953E-Mail: [email protected]
fortbilden & entwickeln (f&e)Leitung: Willibald Hafner-LauxTelefon: 07542 10-1268Telefax: 07542 10-1953E-Mail: [email protected]
Pastorale Dienste/SeelsorgeUlrich Gebert Telefon: 07542 10-2030Telefon: 07542 10-2031E-Mail: [email protected]
PersonalmanagementLeitung: Axel SansTelefon: 07542 10-1204Telefax: 07542 10-1184E-Mail: [email protected]
Vorstand Dr. Berthold BrollTelefon: 07542 10-1203Telefax: 07542 10-1106E-Mail: [email protected]
Kommunikation und FundraisingLeitung: Helga RaibleTelefon: 07542 10-1238Telefax: 07542 10-1117E-Mail: [email protected]
Politik und InternationalesLeitung: Ulrich DoblerTelefon: 07542 10-1172Telefax: 07542 10-981172E-Mail: [email protected]
Rechts- und Vertragswesen/GrundstücksverwaltungLeitung: Thomas KaldenbachTelefon: 07542 10-1101Telefax: 07542 10-1231E-Mail: [email protected]
Sozialpolitik/Geschäftsstelle Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG)Leitung: Ulrich KuhnTelefon: 07542 10-1206Telefax: 07542 10-1231E-Mail: [email protected]
Vorstand Dr. Markus NachbaurTelefon: 07542 10-1210Telefax: 07542 10-1106E-Mail: [email protected]
Strategischer EinkaufLeitung: Rainer WöhrleTelefon: 07542 10-1209Telefax: 07542 10-1269E-Mail: [email protected]
Zentrale Finanzen und Vermögen/StiftungsverwaltungLeitung: Matthias Schyra/Philip KlingTelefon: 07542 10-1220/1287Telefax: 07542 10-1190E-Mail: [email protected]: [email protected]
ZustifterRente und KonzeptentwicklungLeitung: Christoph SedlmeierTelefon: 07542 10-1205Telefax: 07542 10-1819E-Mail: [email protected]
A N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E NA N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E N 7776
AltenhilfeAltenhilfe
Deutschland
St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH (Deutschland) undLiebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführungStefanie LocherGerhard SchieleTelefon: 07542 10-4006Telefax: 07542 10-4009E-Mail: [email protected]: [email protected]
Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbHEmmelhoferstraße 1D 88353 Kißlegg
GeschäftsführungStefanie LocherGerhard SchieleTelefon: 07542 10-4006Telefax: 07542 10-4009E-Mail: [email protected]: [email protected]
Österreich
St. Anna-Hilfe für ältere Menschen gemeinnützige GmbH (Österreich) und St. Anna-Service gemeinnützige GmbHKirchstraße 9aA 6900 Bregenz
Geschäftsführung Klaus MüllerTelefon: 0043-5574 42177-0Telefax: 0043-5574 42177-9E-Mail: [email protected]
Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH Albrechtskreithgasse 19-21A 1160 Wien
Geschäftsführung Mag. Markus PlatzerKlaus MüllerTelefon: 0043-1 87812-0Telefax: 0043-1 87812-9161E-Mail: [email protected]
Schweiz
Pflegeheim Helios GoldachIndustriestraße 46CH 9400 Rorschach
HausleitungKarl EugsterTelefon: 0041-71 8440101Telefax: 0041-71 8440102E-Mail: [email protected]
Alters- und Pflegeheim BrunnadernDorfstraße 43CH 9125 Brunnadern
HausleitungAnton HirschiTelefon: 0041-71 3756010Telefax: 0041-71 8440102E-Mail: [email protected]
Genossenschaft DORFPLATZDorfstraße 2CH 9621 Oberhelfenschwil
Geschäftsführung Renate KleinTelefon: 0041-71 375-6161Telefax: 0041-71 375-6180E-Mail: [email protected]
Slowakei
Dom Seniorov n.o.Kucisdorfska dolina 6SK 90201 Pezinok
VorstandMag. Markus Platzer Telefon: 0042-1 336402937Telefax: 0042-1 918911675E-Mail: [email protected]
A N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E NA N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E N 7776
Hilfe für Menschen mit Behinderung
Bildung
Menschen mit Behinderung
Bildung
GesundheitGesundheit
St. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen gemeinnützige GmbH undLiebenau – Dienste für Menschenmit Behinderung gemeinnützige GmbHSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführungJörg MunkTelefon: 07542 10-2000Telefax: 07542 10-2020E-Mail: [email protected]
St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbHSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführungIrmgard Möhrle-SchmähSebastian SchlaichTelefon: 07542 10-5395Telefax: 07542 10-5333E-Mail: [email protected]: [email protected]
Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbH (BBW)Schwanenstraße 92D 88214 Ravensburg
GeschäftsführungHerbert LüdtkeChristian BraunTelefon: 0751 3555-6100Telefax: 0751 3555-6109E-Mail: [email protected]: [email protected]
Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH (CSW) Dornblüthstraße 30D 01277 Dresden
GeschäftsführungPeter LeuwerTelefon: 0351 3195-60Telefax: 0351 3195-61E-Mail: [email protected]
Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gemeinnützige GmbHTagesklinik BernsteinstraßestraßeBernsteinstraße 108-112D 70619 Stuttgart
GeschäftsführungDr. Edgar KesslerDr. Martin MenzelTelefon: 0711 633449-0Telefax: 0711 633449-10E-Mail: [email protected]
fortbilden & entwickeln (f&e)Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
LeitungWillibald Hafner-LauxTelefon: 07542 10-1268Telefax: 07542 10-1953E-Mail: [email protected]
St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbHZeisigweg 1D 88045 Friedrichshafen
Geschäftsführung Gerhard SchöllLothar Maximilian KramerSabine Schuler-SeckingerTelefon: 07541 9216-12E-Mail: [email protected]
Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH (IfSB) Kapuzinerstraße 2D 88212 Ravensburg
GeschäftsführungKurt BrustPhilip KlingTelefon: 0751 36156-29Telefax: 0751 36156-27E-Mail: [email protected]: [email protected]
Liebenau Kliniken gemeinnützige GmbHSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführungDr. Edgar KesslerWolfgang OppolzerTelefon: 07542 10-5350/5340Telefax: 07542 10-5333E-Mail: [email protected]: [email protected]
A N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E NA N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E N 7978
St. Nikolaus – Süddeutsches Kinderhospiz gemeinnützige GmbHGerberstraße 28D 87730 Bad Grönenbach
GeschäftsführungSabine ColbergTelefon: 08334 98911-0Telefax: 08334 98911-29E-Mail: [email protected]
Franz von Assisi gemeinnützige GmbHHeugenstraße 5D 73525 Schwäbisch GmündE-Mail: [email protected]
GeschäftsführungMichael LeibingerTelefon: 0711 16665-13Telefax: 0711 16665-14E-Mail: [email protected]
Detlev WiesingerTelefon: 07171 1808-34Telefax: 07171 1808-9834E-Mail: [email protected]
Liebenauer Netzwerk FamilieHegenberg 1D 88074 Meckenbeuren
KoordinationChristoph GräfTelefon: 07542 10-2400Telefax: 07542 10-2407E-Mail: [email protected]
Liebenau Service GmbH (LiSe)Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
Geschäftsführung Frank Moscherosch Telefon: 07542 10-7000Telefax: 07542 10-7999E-Mail: [email protected]
Liebenau Objektservice GmbH (LOS)Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
Geschäftsführung Frank Moscherosch Stefanie LocherTelefon: 07542 10-7000/4006Telefax: 07542 10-7999/4009E-Mail: [email protected]: [email protected]
Liebenau Beratung und Unternehmensdienste GmbH (LBU)Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführungMatthias SchyraTelefon: 07542 10-1220Telefax: 07542 10-1951E-Mail: [email protected]
Liebenau – Gebäude- und Anlagenservice GmbH (LiGAS)Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
Geschäftsführung Michael StaiberTelefon: 07542 10-1444Telefax: 07542 10-1188E-Mail: [email protected]
Liebenauer Landleben GmbHSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
Geschäftsführung Rainer WöhrleTelefon: 07542 10-1209Telefax: 07542 10-1269E-Mail: [email protected]
ForstbetriebeSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
LeitungMarkus BerteleTelefon: 07542 10-1659Telefax: 07542 10-1655E-Mail: [email protected]
Hilfen für Kinder und Jugendliche
Dienstleister und Stiftungsbetriebe
Kinder und Jugendliche
Stiftungsbetriebe
Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gemeinnützige GmbHTagesklinik BernsteinstraßestraßeBernsteinstraße 108-112D 70619 Stuttgart
GeschäftsführungDr. Edgar KesslerDr. Martin MenzelTelefon: 0711 633449-0Telefax: 0711 633449-10E-Mail: [email protected]
Rhein-Main-BildungMousonstraße 14D 60316 Frankfurt
Geschäftsführung Jörg MunkTelefon: 069 4898128-0Telefax: 069 4898128-9E-Mail: [email protected]
A N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E NA N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E N 7978
Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad WurzachSiggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
KuratoriumDr. Berthold Broll (Vorsitzender)Telefon: 07542 10-1203Telefax: 07542 10-1106E-Mail: [email protected]
GeschäftsführungPhilip KlingTelefon: 07542 10-1287Telefax: 07542 10-1298E-Mail: [email protected]
Fondazione S. ElisabettaVilpianerstraße 27I 39010 Nals (BZ)
StiftungspräsidentDr. Christian KlotznerTelefon: 0039-0471 057-110Telefax: 0039-0471 678-108E-Mail: [email protected]
Christliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in WürdeFranziskusplatz 1D 88046 Friedrichshafen
Vorstand Josef WeißhauptTelefon: 07541 54384
Vorstand Thomas KaldenbachTelefon: 07542 10-1101Telefax: 07542 10-1231E-Mail: [email protected]
St. Andreas StiftungKloster 2D 78713 Schramberg
Vorstandsvorsitzender Hubert BernhardTelefon: 07422 569-200Telefax: 07422 569-300E-Mail: [email protected]
Bürgerstiftung EriskirchRathaus EriskirchSchussenstraße 18D 88097 Eriskirch
StiftungsvorstandBürgermeister Markus SpiethMonika PaulusHeinrich JankeTelefon: 07541 9708-0Telefax: 07542 9808-77E-Mail: [email protected]
Bürgerstiftung OberteuringenRathaus OberteuringenSt.-Martin-Platz 9D 88094 Oberteuringen
StiftungsvorstandBürgermeister Karl-Heinz BeckIrmgard DollanskyAlois GohmTelefon: 07546 299-30Telefax: 07546 299-88E-Mail: [email protected]
Bürgerstiftung DeggenhausertalRathaus DeggenhausertalBadener Straße 14D 88693 Deggenhausertal
StiftungsvorstandBürgermeister Knut SimonChristof GartmannGerhard Schiele Telefon: 07555 9200-0Telefax: 07555 9200-99E-Mail: [email protected]
Bürgerstiftung MaikammerImmengartenstraße 24D 67487 Maikammer
StiftungsvorstandBürgermeister Karl SchäferGerhard SchieleRudi GadingerTelefon: 06321 589935E-Mail: [email protected]
Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e.V. (BDS)Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
Vorstand Axel SansTelefon: 07542 10-1204Telefax: 07542 10-1184E-Mail: [email protected]
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten
Bürgerstiftungen
sonstige Tätigkeiten
Bürgerstiftungen
Kinderzentrum Roncalli e. V.Siggenweilerstraße 11D 88074 Meckenbeuren
VorstandAxel SansTelefon: 07542 10-1204Telefax: 07542 10-1184E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG)Siggenweilerstraße 11 D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführungUlrich Kuhn Telefon: 07542 10-1206Telefax: 07542 10-981206E-Mail: [email protected]
Geschäftsstelle Brüsseler Kreis e.V.Siggenweilerstraße 11 D 88074 Meckenbeuren
GeschäftsführerDaniel KieselTelefon: 07542 10-1256Telefax: 07542 10-981256E-Mail: [email protected]
8180 W I C H T I G E I N T E R N E TA D R E S S E NA N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E N
Impressum Anstifter mit dem Jahresbericht 2014
HerausgeberStiftung LiebenauStiftung Hospital zum Heiligen Geist Stiftung Helios – Leben im Alter
RedaktionStiftung Liebenau Abteilung KommunikationSusanne Droste-Gräff, Helga Raible (verantwortlich)
Gestaltung BrainDesign, Meckenbeuren, www.brain-design.net
FotosElke BenickeCasagrandaFelix KästleLeonie Kästle (Fotomontage Titelbild)Fotolia, Nuli_kChristof KlausSvenja KranzAnne OschwaldLioba ScheidelStiftung Liebenau FotoarchivClaudia Wörner
DruckBodensee Medienzentrum, Tettnang
Auflage 6 500
Stand Juli 2015
InformationenStiftung Liebenau Abteilung KommunikationSiggenweilerstraße 11D 88074 MeckenbeurenTelefon: 07542 10-1207Telefax: 07542 10-1117E-Mail: [email protected]
Wichtige Internetadressen
www.stiftung-liebenau.dewww.zustifterrente.dewww.ausbildung-stiftung-liebenau.dewww.stiftung-heilig-geist.dewww.stiftung-helios.ch
Altenhilfe
www.altenhilfe-liebenau.dewww.st.anna-hilfe.atwww.gaestehaus-st-anna.atwww.casa.or.atwww.aphbrunnadern.chwww.pflegeheim-helios.chwww.dorfplatz-sg.ch
Hilfe für Menschen mit Behinderung
www.st.gallus-hilfe.dewww.christliches-sozialwerk-ggmbh.dewww.don-bosco-schulen.dewww.liebenauer-arbeitswelten.de
Gesundheit
www.st.lukas-klinik.dewww.kjp-bernsteinstrasse.de
Bildung
www.bbw-rv.dewww.ausbildung-bbw.dewww.bbw-produkte.dewww.cafe-miteinander.dewww.fortbilden-entwickeln.dewww.raz-ulm.dewww.ifsb.rv.schule-bw.dewww.marianne-frostig-schule.dewww.max-gutknecht-schule.dewww.rheinmainbildung.de
Hilfen für Kinder und Jugendliche
www.netzwerkfamilie.de www.kindernachsorge-rv.dewww.kinderhospizdienst-bodensee.dewww.kinderhospizdienst-ravensburg.dewww.kinderhospiz-nikolaus.dewww.franzvonassisi.dewww.geschwisterzeit.dewww.wellcome-online.dewww.st-josefggmbh.dewww.st-canisius.dewww.st-vinzentiuspflege-donzdorf.dewww.soziale-berufe-ostalb.de
Dienstleister und Stiftungsbetriebe
www.lise-gmbh.dewww.kochwerk-rv.dewww.kurhaus-badwurzach.dewww.lbu-gmbh.dewww.lbu.agwww.ligas-gmbh.dewww.liebenauer-landleben.dewww.liebenauer-brennholz.de
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten
www.bulgarisch-deutsches-sozialwerk.dewww.schloss-badwurzach.de www.christliche-hoszpizstiftung.dewww.bruesseler-kreis.dewww.netzwerk-song.dewww.caritas.bz.itwww.lichtenburg.itwww.bildungsferien.comwww.buergerbuerokontakt3.de
8180 W I C H T I G E I N T E R N E TA D R E S S E NA N S P R E C H PA R T N E R U N D K O N TA K T DAT E N
Friedrichshafen Ailingen
Eriskirch
Kressbronn
Immenstaad Markdorf
Tettnang
Meckenbeuren/ Liebenau Amtzell
Wangen Isny
Vogt Kißlegg
Wolfegg Leutkirch
Waldburg Grünkraut
Bodnegg
Ravensburg Deggenhausertal
Salem
Stuttgart
Mengen
Scheer
Veringenstadt
Burladingen
Straßberg
Hohentengen Bad Saulgau
Bad Wurzach Bad Waldsee
Biberach
Göppingen Eislingen Salach Donzdorf
Oberteuringen
Schwäbisch Gmünd
Aalen
Gosheim
Villingen-Schwenningen
Tuttlingen
Singen
Dußlingen
Böblingen
Weil im Schönbuch Ehningen
Bermatingen
Baienfurt Baindt
Weingarten
Bopfingen
Ulm
Burgrieden
Standorte
Stand: Juli 2015
Baden-Württemberg
Deutschland
82 S TA N D O R T E
Altenhilfe | Deutschland Altenhilfe | Schweiz
Altenhilfe | Slowakei
Hilfe für Menschen mit Behinderung
Gesundheit
fortbilden & entwickeln
St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH
Bürgerstiftung Deggenhausertal
Bürgerstiftung Maikammer
Bildung
Institut für Soziale Berufe gGmbH
Dienstleister und Stiftungsbetriebe
Altenhilfe | Österreich
Hilfen für Kinder und Jugendliche
Liebenauer Netzwerk Familie
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten
Fondazione S. ElisabettaFondaziun S. Elisabetta
St. Andreas-Stiftung
Pezinok
Spittal an der Drau
Bregenz Gaissau
St. Gallenkirch
Vandans Nüziders
Schruns Bartholomäberg
Baden
Wien Guntramsdorf
Kicevo Varna
Burgas
Tübach Goldach
Steinach
Oberhelfenschwil Brunnadern
Nals
Bozen Girlan
Gmunden Stadl-Paura
München
Oberhausen
Hergensweiler
Bad Grönenbach Ottobeuren
Neu-Ulm
LindauWasserburg Kreuzthal Opfenbach
Schmeckwitz Kamenz
Bautzen Wermsdorf
Sitzenroda Torgau
Dippoldiswalde Dresden
Leipzig Elstra
Zwickau Königswalde
Frankfurt a.M. Offenbach
Maikammer
Pezinok
Spittal an der Drau
Bregenz Gaissau
St. Gallenkirch
Vandans Nüziders
Schruns Bartholomäberg
Baden
Wien Guntramsdorf
Kicevo Varna
Burgas
Tübach Goldach
Steinach
Oberhelfenschwil Brunnadern
Nals
Bozen Girlan
Gmunden Stadl-Paura
Überblick 2014
Stiftung Hospital zum Heiligen Geist
Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau** – Stiftung Hospital zum Heiligen Geist – Stiftung Helios – Leben im Alter
Stiftung Liebenau
A: Summe der Einzeldaten ohne Berücksichtigung der BeteiligungsquotenB: Summe der Einzeldaten unter Berücksichtigung der Beteiligungsquoten
* Hinzu kommen: Mitarbeiter/-innen Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk 35 12 Mitarbeiter/-innen Fondazione S. Elisabetta 143 47 Mitarbeiter/-innen Franz von Assisi 762 127
** einschließlich aller Tochtergesellschaften, Beteiligungen und sonstigen zugeordneten Rechtsträger
Ausführliche Fakten aus den verschiedenen Tätigkeitsbereichen
befinden sich auf den Seiten 28 und 29.
Stand: Juli 2015 Aufgeführt sind alle operativ tätigen Tochtergesellschaften sowie Stiftungen und sonstige zugeordnete Rechts-
träger der Stiftung Liebenau, Stiftung Hospital zum Heiligen Geist und Stiftung Helios – Leben im Alter.
Österreich
Schweiz
Italien
Slowakei
Bulgarien
Rheinland-Pfalz Hessen Bayern Sachsen
Bulgarien
Deutschland
Österreich
Slowakei
Italien
Schweiz
A BStandortkommunen 95Einrichtungen und Dienste 290Mitarbeiter/-innen Stiftung Liebenau (Kopfzahlen)* 6 889 6 166Ehrenamtliche 2 532 2 501Umsatz (in TEUR), konsolidiert 298.889
Standortkommunen 3Einrichtungen und Dienste 7Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 233Ehrenamtliche 150Umsatz (in TEUR), konsolidiert 10.104
Standortkommunen 4Einrichtungen und Dienste 4Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 168Ehrenamtliche 28Umsatz (in TEUR), konsolidiert 8.675
A BStandortkommunen 102Einrichtungen und Dienste 301Mitarbeiter/-innen (Kopfzahlen)* 8 530 6 753Ehrenamtliche 2 756 2 694
Jahresbericht 2014
Jahresbericht 2014 | Stiftung Liebenau, Stiftung Hospital zum
Heiligen Geist, Stiftung H
elios – Leben im Alter
Anstifter Juli 2015
Jahresbericht 2014
Inhalt
Vorwort
Bericht des Aufsichtsrates der Stiftung LiebenauMitglieder Aufsichtsrat und Vorstand
In unserer Mitte – Der Mensch. Eine VergewisserungBericht des Vorstandes der Stiftung Liebenau
Soziale Dienstleistungen – Kostentreiber oder lohnende InvestitionBericht des Aufsichtsrates der Stiftung Hospital zum Heiligen Geistmit Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad WurzachBericht des Stiftungsrates der Stiftung Helios – Leben im Alter
Kennzahlen Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Altenhilfe:Lebensqualität im Heim – ErfahrungenSt. Anna-Hilfe für ältere Menschen, Deutschland; Liebenau – Leben im Alter Heilig Geist – Leben im Alter St. Anna-Hilfe für ältere Menschen, ÖsterreichCasa Leben im AlterEinrichtungen der Stiftung Helios – Leben im Alter, SchweizGenossenschaft DORFPLATZ Oberhelfenschwil, Schweiz
Hilfe für Menschen mit Behinderung:Teilhabe – Unterstützung beim persönlichen LebenswegSt. Gallus-Hilfe für behinderte Menschen; Liebenau – Dienste für Menschen mit BehinderungChristliches Sozialwerk
Gesundheit:Emotionen als Schlüssel für ein besseres VerständnisSt. Lukas-Klinik; Liebenau Kliniken Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration
Bildung:Zwischen Freiarbeit und basaler StimulationBerufsbildungswerk Adolf Aich fortbilden & entwickelnInstitut für Soziale Berufe
Hilfen für Kinder und Jugendliche:Frühe Hilfen, damit Kinder gesund aufwachsenLiebenauer Netzwerk FamilieSt. Nikolaus – Süddeutsches Kinderhospiz Franz von Assisi
Dienstleister und Stiftungsbetriebe:Essen – Mehr als nur NahrungLiebenau Service Liebenau ObjektserviceLiebenauer LandlebenForstbetriebeLiebenau Beratung und UnternehmensdiensteLiebenau Gebäude- und Anlagenservice
Stiftungen und sonstige Tätigkeiten:Voneinander lernen – deutsch-österreichischer AustauschFondazione S. Elisabetta Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. AndreasSt. Andreas-StiftungChristliche Hospizstiftung – Leben und Sterben in WürdeBürgerstiftungen Oberteuringen, Eriskirch, Deggenhausertal, Maikammer
Ansprechpartner und KontaktdatenWichtige InternetadressenImpressumStandorte
3
46
810
2224
26
28
30
323536383939
40
42
45
46
4849
50
525455
57
586061
62
646566686969
70
7273747475
76818182
Anstifter
Stiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
Deutschland
Baden-Württemberg
y Stiftung Liebenauy Stiftung Hospital zum Heiligen Geisty St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHy Heilig Geist – Leben im Alter gemeinnützige GmbH**y St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Dienste für Menschen mit Behinderung gemeinnützige GmbHy St. Lukas-Klinik gemeinnützige GmbHy Liebenau Kliniken gemeinnützige GmbHy Gesellschaft für Entwicklungspsychiatrie und Integration gemeinnützige GmbH*y Berufsbildungswerk Adolf Aich gemeinnützige GmbHy Institut für Soziale Berufe gemeinnützige GmbH*y Stiftung Kulturdenkmal Schloss Bad Wurzachy Franz von Assisi gemeinnützige GmbH*y St. Martin Sozialwissenschaftliches Gymnasium gGmbH*
y Liebenau Beratung und Unternehmensdienste GmbH y Liebenau Gebäude- und Anlagenservice GmbHy Liebenauer Landleben GmbHy Liebenau Service GmbH y Liebenau Objektservice GmbH
y Bürgerstiftung Oberteuringen y Bürgerstiftung Eriskirchy Bürgerstiftung Deggenhausertaly Bürgerstiftung Maikammer
Bayern
y St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbHy St. Nikolaus – süddeutsches Kinderhospiz gemeinnützige GmbH*y St. Gallus-Hilfe gemeinnützige GmbH
Hessen
y Rhein-Main-Bildung gGmbH
Rheinland-Pfalz
y Liebenau – Leben im Alter gemeinnützige GmbH
Sachsen
y Christliches Sozialwerk gemeinnützige GmbH*
Bulgarien
y Bulgarisch-Deutsches Sozialwerk St. Andreas e. V.*
Italien
y Fondazione S. Elisabetta
Österreich
y St. Anna-Hilfe gemeinnützige GmbHy St. Anna-Service gemeinnützige GmbHy Casa Leben im Alter gemeinnützige GmbH*
Schweiz
y Stiftung Helios – Leben im Altery Genossenschaft DORFPLATZ*
Slowakei
y Betriebsgesellschaft „Dom Seniorov n.o.“***
VerbreitungsgebietStiftung Liebenau | Stiftung Hospital zum Heiligen Geist | Stiftung Helios – Leben im Alter
* Beteiligung der Stiftung Liebenau** Beteiligung der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist*** Beteiligung der Casa Leben im Alter
(Stand: Juli 2015)