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Aus dem Forschungsinstitutffir NE-Metalle, Abteilung ftir analytische und physikalischeChemie, Freiberg (Sachsen). Anwendung yon Ionenaustausehern in der analytisehen Chemie. I. Mitteilung. Trennung yon Lithium-, Natrium- und Kalium-Ionen. Von D. ~]ENTZSCHund I. FROTS~HER. ~it, 6 Textabbildungen. (Eingegangen am 18. Juni 1954.) Einleitung. Die Ionenaustauscher sind heute zu einem unentbetn'lichert tIilfsmittel des Anslytikers geworden. 7or allem dort, wo die klassischeIt chemischen ~ethoden mtr unter groBea Schwierigkeiten zum Ziele fiihren, kSrmen analygische Probleme oft mi~ den Ionenaustauschern leichter and befrie- digender gelSst ~erden. Die schnelle, reproduzierbare nnd genaue quanti- tative Analyse yon metallurgischen Prod~kten, in denen neben mehreren in hoher Xonzentratiorl vorliegende~aElementen--,,~berschul3elemente" -- wenige andere Elemente in geringer Konzentration -- ,,Spurenele- mente" -- en?~halten sind, stellt den Chemiker vor Probleme, die m den meisten F&llen weder mit den iVfethoden der klussischen Gravimetrie noch mit Hilfe physikalisch-chemischer Verfahrerl ohne weiteres zu 15sert sind. W/~re es ~uf Grund der Eiger~schaftsunterschiede mSglich, darch F~llung die ~berschul~elemente zu entfernen, so w/irde dabei meist ein beschtlicher Teil der Sparenelemen~e mitgerissen. Umgekehrt sind F~llnngen der Sparenelemente selbst auf Grand der geringen Konzen- tration oft nicht vollstgndig. Die ,,Maskierung" der l~berschugelemente erfordert wiederam hgufig soviel Komplexbildungsmittel, dab der Nach- weis der Spttrenelemente gestSrt wird. Hier leisten die Ionenaustauseher sehr gute Dienste. Durch Wahl des far die vorliegende Arbeit besten Aust&nschers, d~trch Ausnutzung der verschieden gro~en Selektivitgt zwischen Austauscher and Ionen and schliel~lich durch Anwendang bestimmter Verf~hrensweisen lassen sich Trennangen erreichen, die bezaglich ihres Erfolges darch andere ~etho. den nicht zn iiberbieten sind. Die vorliegende Mitteflnng bef~t sich mit der Tre~mung yon Lithium-, N&trium- and K&lium-Ionen and der An- wendang dieser Trennnng auf die Entfernung yon geringen N~trium- and K~liummengen aus Lithiumchlorid. Z. anal. Chemie. Bd. 144. 1

Anwendung von Ionenaustauschern in der analytischen Chemie

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Page 1: Anwendung von Ionenaustauschern in der analytischen Chemie

Aus dem Forschungsinstitut ffir NE-Metalle, Abteilung ftir analytische und physikalische Chemie, Freiberg (Sachsen).

Anwendung yon Ionenaustausehern in der analytisehen Chemie.

I. Mitteilung.

Trennung yon Lithium-, Natrium- und Kal ium-Ionen.

Von D. ~]ENTZSCH und I. FROTS~HER.

~it, 6 Textabbildungen.

(Eingegangen am 18. Juni 1954.)

Einle i tung.

Die Ionenaustauscher sind heute zu einem unentbetn'lichert tIilfsmittel des Anslytikers geworden. 7or allem dort, wo die klassischeIt chemischen ~ethoden mtr unter groBea Schwierigkeiten zum Ziele fiihren, kSrmen analygische Probleme oft mi~ den Ionenaustauschern leichter and befrie- digender gelSst ~erden. Die schnelle, reproduzierbare nnd genaue quanti- tative Analyse yon metallurgischen Prod~kten, in denen neben mehreren in hoher Xonzentratiorl vorliegende~a Elementen--,,~berschul3elemente" - - wenige andere Elemente in geringer Konzentration - - ,,Spurenele- mente" - - en?~halten sind, stellt den Chemiker vor Probleme, die m den meisten F&llen weder mit den iVfethoden der klussischen Gravimetrie noch mit Hilfe physikalisch-chemischer Verfahrerl ohne weiteres zu 15sert sind. W/~re es ~uf Grund der Eiger~schaftsunterschiede mSglich, darch F~llung die ~berschul~elemente zu entfernen, so w/irde dabei meist ein beschtlicher Teil der Sparenelemen~e mitgerissen. Umgekehrt sind F~llnngen der Sparenelemente selbst auf Grand der geringen Konzen- tration oft nicht vollstgndig. Die ,,Maskierung" der l~berschugelemente erfordert wiederam hgufig soviel Komplexbildungsmittel, dab der Nach- weis der Spttrenelemente gestSrt wird.

Hier leisten die Ionenaustauseher sehr gute Dienste. Durch Wahl des far die vorliegende Arbeit besten Aust&nschers, d~trch Ausnutzung der verschieden gro~en Selektivitgt zwischen Austauscher and Ionen and schliel~lich durch Anwendang bestimmter Verf~hrensweisen lassen sich Trennangen erreichen, die bezaglich ihres Erfolges darch andere ~etho. den nicht zn iiberbieten sind. Die vorliegende Mitteflnng b e f ~ t sich mit der Tre~mung yon Lithium-, N&trium- and K&lium-Ionen and der An- wendang dieser Trennnng auf die Entfernung yon geringen N~trium- and K~liummengen aus Lithiumchlorid.

Z. anal. Chemie. Bd. 144. 1

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D. J~NTZSCg und L Fgo~seK~g:

~ b e r die Trennung der AlkMien - - vor a l l em yon N a t r i n m , K a l i um, I~ubid ium a n d Caesium - - wurden bere i t s verseh iedeue Arbe i t en dureh- geffihrt . So besehr ieben lV[ILLnn 3 a n d CoH~ ~ ~ e t h o d e n z~r Trennung der a n t das N a t r i u m fo lgenden Elemen~e der e rs ten Grnlape des per iodisehen Sys tems . B v s ~ ~ verSffent l iehte eine T r e n n u n g der A lka l i - Ionen - - L i th ium, N a t r i u m , K a l i u m u M A m m o n i u m - - durch A!~wendung eines K a t i o n e n a u s t a u s c h e r s a n d KomloIexbi l&mg des N a t r i u m s m i t Urami ld i - essigs~ure. Die ana ly t i s ehe Kon t ro l l e dieser Yersuehe wurde mi t radio- a k t i v e n I so topen durehgeff ihr t . Die ausff ihf l iehste Arbe i t l ieferte WICKBOLD 4. Der Verfasser un t e r such te die verseh iedenen Aff ini t~ten yon Kat . ionen zu den I o n e n a u s t a u s c h e r n W o f a t i t K a n d K S . A n t Grund der sieh ergebenderL Unte r seh iede zwisehen den Aff in i tg ten yon Li th ium, Iga t r i um mid K a l i u m besehre ib t er die T rennung der 3 E l emen te du tch Anwendung einer 1100 m m langen S~ule, Belegung des oberen F i in f te l s m i t der zu t r ennenden 3~isehung mid Elu ie ren m i t 0,1 n Salzsgure. Die Y[isehungsverh~ltnisse z wisehen L i t h i u m unct N a t r i u m betruge?~ l : I u n d d ie y o n L i t h i u m : N a t r i u m : K a l i u m ebenfMts 1 : i : 1 be i ' e ine r G e s a m t m e n g e yon 13 mvM. Die ana ly t i sche Kon t ro l l e der e lu ier ten LSsung erfolgte mi t e inem Lei t f~h igke i t smeggerg t , das die Leitfi~higkeit in mY kont inn ie r l i ch aufsehr ieb.

Trennung der Alka l ie lemente Li th ium, ~Natrium, Ka l imn.

1. Die angewendeten Ione~austauscher. Als Ionenaustauscher standen uns ffir die hier n/~her beschriebenen ProbleIne

die Wofatite KPS 200 und F zur Verffigung. Beide sind Sulfos~iureharze, die gegenfiber verschiedenen Kationen eine relativ groi]e Selektivit~t aufweisen. Wofatit KPS 200* besitzt eine Gesamtgewichtskapazit~it yon 4--5 reval/g, das Wofatit F eine yon 2,9 mval/g.

2. Die angewendeten Ver]ahrensweisen. tIauptaufgabe vorliegender Arbeit war es, die Abtrennung yon geringen 5Iengen

Natrium und Kalium yon grogen Mengen Lithium einerseits und die mSglichst quantitative Gewinnung des Lithiums in reiner Form ohne Anwendung yon K omplexbildungsmitteln andererseits zu erreichen.

Aus diesen Grfinden kam einerseits das bereits yon WICK~OLD angewendete Verfahren der chromatographischen Trennung in einer Saule, in der sich der KationenauStauscher in der ~Vasserstoff-Ionenform befindet, in Frage und anderer- seits das sogenannte Verdrgngungsverfahren, das mit den gleichen S~ulendimen- sionen arbeitet, den Kationenaustauseher jedoeh in der Lithium-Ionenform benutzt.

Als AustauseherkSrnungen, yon deren Gr6ge die Selektivit~t einer Austauscher- s~ule gehr stark abh~ngt, wandten wir solehe yon 0,20--0,30 und 0,08--0,15 mm an.

Die Lgnge der Austausehers&ulen betrug im allgemeinen 1000 mm be/ einem inneren Sgulendurehmesser yon 10 ram. Um den Einflnt? des S~ulenquersehnitts

* Die Verwendung dieses Wofatits zu 'dem vorliegenden Problem der Alkali- trennung verdanken wit einem tIinweis der Farbenfabrik Wolfen.

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Ionenaustauseher in der ~nalytisehen Chemie. I. Mitt.

auf die Eiutionskurven studieren zu kSnnen, kamen in einigen Fgllen Sgulen mit- t000 mm Lgnge und 40 mm Durchmesser zur Anwendung.

Die FlieBgeschwindigkeit bei den kleinen S/iulen betrug im allgemeinen 5 ml/min. Die Konzentration der einzelnen Elemente in der ausflieBenden L6sung wurde

mit Hilfe des Zeigschen Flammenphotometers bestimmt. Gegeniiber der yon WIemaonD verwendeten Leitfghigkeitsmessung, die nur die Gesamtsalzkonzen- tration angibt, hat die Flammenphotometrie den Vortefl, den Gehalt an jedem einzelnen in der LSsung vorhandenen S~lz zu liefern.

Das Probevolumen ~mrde fiir alle Versuehe auf 50,0 mi festgelegt. Naehdem die Kationenaustauscher mit 2 n Salzsgure in die Wasserstoff-Ionen-

form gebraeht, die ausflieBende L6sung auf Alkalifreiheit geprfift worden war, wurde die Sgure aus der Sgule herausgesptilt und die jeweilige Einwaage in den oberen Teil der Austausehers~ule gebraeht. Nach Beendigung der Beladung des Austausehers mit der Probe begann die ,,Ent~dcklung" mit 0,1 n Salzs~iure, wobei je 50,0 ml der ausflieBenden L6sung untersueht wurden.

3. Versuehe mit Wo/atit K P S 200 in der Wassersto]/-Ionen/orm.

Nach der beschr iebenen Verfahrensweise wurden zmlgchs t Trennver - suche mi t dem Wofat i t . K P S 200 durchgeff ihrL Abb. 1 zeigt bei einer

mval J 7,5

7,0

0,S

0

~,s~mva~ A

) 7o :a so ~a :e m a ~e b :ca *:a f:abenzah/

Abb. 1. Trennung yon Lithium-, Natr imn- und Kal ium-Ionen mi t Wofa t i t I~PS 200. Sehr gu{er Trenneffekt

E i n w a a g e yon 8,69 roya l die Trennung yon 4,34 royal Lighi~m, 0,35 reval N a t r i n m u n d 4,00 roya l K a l i u m . N[an erkennt., daB, obwohl nach der gleiehen ~ e t h o d e wie y o n WICK~OLD gea rbe i t e t win'de, d ie T rennung m i t W o f a t i t K P S 200 wesenHich besser Ms mi% Wofa~i t K S ver l~uft . Se lbs t die E r h 6 h n n g der E i n w a a g e a u f 17,6 m v a l braeh%e noch e inen ans- geze ichneten Trenneffekt de r drei E lemente . Die K 6 r n n n g be~rng ffir den in Abb . 1 wiedergegebenen Versnch 0 ,08--0 ,15 sam - - f iber d ie h ierbe i n6 t ige A n w e n d u n g -con V a k u n m a m un%eren Teil de r Sgule sieke u n t e n - - n n d in dem m i t de r doppe l t en E i n w a a g e 0 ,20--0 ,30 ram.

Bei Verwendung des Sgulendm'c/amessers yon 10 m m waren zwisehen der le%zten l i th i t tmf t ihrenden n n d der e r s t en na~r iumf '~ l renden P robe 11 P r o b e n yon je 50 ml frei yon den be iden Ionena r t en . 38 • 50 ml l iefen Ms re ine SMzs~ure zwisehen den l e tz ten N a t r i u m - und den e rs ten K a l i u m - I o n e n aus de r Sgute a~s. Se lbs t Vers~ehe, die be i e inem mval - Verhgl tn is zwisehen den Alka l i e l emen ten yon i durehgef i ihr t wnrden,

1"

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D. J~s~zseH und I. FEOTSO~ER:

brachten eine sehr gute Trennnng mit dem verwendeten Wofatit. Abb. 2 gibt hierfiir ein Beispiel. ~aI1 erkennt, dab bet ether Gesamteinwaage yon 19,89 !nval die Trennung yon 6,43 mvM Lithium, 6,62 royal Natr ium und 6,84 mval Kal ium einwandfrei mit sehr gutem Trenneffekt von- s ta t ten gegangen ist. Selbst eine ErhShung der Gesamteinwaage anf 35 mvM i~nderte nichts an den erreichten guten Trennergebnissen

mvaI 1,5

1,0 ~ r mval Lt J I ~62rnval

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frobenz~hl

Abb. '2. Trennung yon Lithium-, Natrium- und Kalium-Ionen mit Wof~tit KPS 200, mvM-Verh~Itnis etwa I. Sehr guter Trenneffekt.

Unter Beriicksichtignng der heute mit den zur Verfiignng stehenden Ionenaustanschern zn erreichenden Trenneffekte zwischen Elementen ether Gruppe des Periodischen Systems ohne Anwendnng yon Komplex- bildungsmitteln sind die mit Wofat i t K P S 200 bet der Anftrennung yon

Lithium-, Natr inm- nnd K~linm-Ionen enthal- royal tenden 1Viischnngen erhaltenen Ergebnisse als

4~ ideal zn bezeichnen. In den seltensten Fi~llen

5,7 ~.(al wird dem Analytiker fiir eine angestrebte Tren- 1,~ hung ein so gut geeigneter Ionenaustauscher

~,gmval zur Verfiignng stehen. Es soll deshalb im fol- ~ genden gezeigt werden, wie man auch durch

die WahI besonderer Versuchsbedingungen - - wie KSrnung des Anstanschers, S~iulendurch-

r • messer, Probevol~men ~nd Arbeitsverfahren - - mit einem weniger selektiven Austanscher

0 ~ . . . . . ,. noch gute Trenneffekte erzielen kann. Fiir ~ 20 30 grSBere Versuche standen uns nicht geniigende

PfobenzaM ~engen Wofat i t K P S 200 znr Verffignng. Wir Abb. 3. Trennung yon Lithium- undNatrium-Ionenmig Wofati~ waren deshalb gezwungen, auf den Wofati t F. Ungentigender Trenneffekt in- F zuriickzugreifen. Diese Versuche werden im

folge ~berschneidtmg der Elutionskurven. folgenden knrz beschrieben.

4. Versuehe mit dem Wo]atit E ~ der Wassersto]/-Ionen]orm.

Nach derselben Verfahrensweise wie bet Wofat i t K P S 200 wurde mit dem Wofat i t 1~ eine Tre!mung der Alkalien versucht, Die Abb. 3 und 4 zeigen jedoch, dM~ bei den entsprechenden Gemischen vor allem die

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Ionenaustauscher in der anglytischen Chemie. I. Mitt.

Anfgrennung zwisehen Lithium und Na~rium vollkommen unbe- friedigend war.

Dnreh I-Ierabsetzung der Austausehk6rnung auf 0,08--0,15 mm gelang es jedoeh, auch beim Wofa~it F einen befriedigenden Trenneffekt zwischen Lithium und Natri~m zu erreiehen.

|

Der Erfolg wird in Abb. 5 wieder- mv~l] gegeben. Dttreh die dichtere Paektmg des Austanschers konnte nieht mehr nnter den bisherigen ]~edingnngen die ~,s FlieBgesehwindigkei~ yon 5 ml/min erreieht werden. ~ i t Hilfe eines Yakn- z,~ nmvorstoges wnrde deshalb an das nntere S~lenende nnter Benntznng einer Wasserstrahlpnmpe ein so gro- Bes Vakunm angelegt, dab die LSsm~g trotz Verkleinernng der K6rmmg wie bisher mi~ einer Gesehwindigkeit von 5 ml/min ans der Sanle anstraL Der Einitng der I-Ierabse~znng der S~nre- konzentration nnd die VergrSgerung des S~nlenq~tersehnitts soll bier nieht ngher diskn~ier~ werden.

Erfolg braeht, e weiterhin aueh ein royal Verfahren, bei dem eine Lithinm-, Na~rNm- nnd Kalium-Ionen en~hal- tende LSsnng tiber den mit reinem Lithi~msalz beladenen Wofa~it gege- ~,s ben wurde. Naeh Yerdr/ingnng des Wassers in der Siinle treten die Lith- 7,0 ium-Ionen nngelaindert ans der S~nle aus, w~hrend anf Grnnd der Affini- tgtsnntersehiede die Natrinm- nnd Kalinm-Io~aen der LSsnng uniter Ver- dr~ngnng des Lithinms yore Avs- tanseher sieh an diesen binden. Die auf d}ese Weise durehgefiihrten Yer- snehe zeigten sowohl mit den beiden oben angef'dlqrten K6rn~ngen als

I ~Srnvaf

~ 1 ~ ze ,o ~o 52 Probenzahl

Abb. 4. Tremmng yon Litldum-, NatHum- und KMhm~-Ionen mi~ Wofatit F. Unge-

n~gender T).'enneffekt zwischen IAthhm~- und Natrhm~-Ionem

~Smval Lt

i /

0

o,5 I \ 41 royal

20 30 qO PPobenzahl

Abb. 5. Trennung yon Lithium-, Natrium- und Kalium-Ionen mit Wofatit F bei einer

KOrnung yon 0,08--0,15 ram.

aneh in den beiden S/~ulentypen mit 10 bzw. 40 mm Dnrehmesser gnte Ergebnisse. Abb. 6 (S. 6) gib~ den Verlanf eines solehen Verfahrens in dem grogen S/~nlentyp wieder. Ans einer L6snng yon 5 g[t Gesamfkonzen- tration konnten anf diese Weise 1908,1 royal n~trinm- nnd kalinmfreies Lithium in Form yon Lithinmehlorid gewonnen werden.

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D. JENTZSC~I und I. FI~OTSCHEI~:

5. Versuchsergebnisse. Bet Wofatit KPS 200 eignet sich, wie ~us den beschriebenen Ver-

suchen hervorgeht, fiir das vorliegende Problem der quantitativen Trennung yon Lithium, 2qatrium nnd Kalium sehr gut. Je n~ch Anwen- dung der beiden Anst~nscherkSrnungen tre~en zwischen den zu trennen- den Lithium- und Natrium-Ionen 7 bzw. 11 alkali-ionenfreie Proben ~nf. Der Abstand zwischen Natrium nnd Kalinm ist ebenfalls wesentlich grSBer als bei Verwendung des Wofatits F. Selbst bei einem mwl-Ver- hi~ltnis yon 1 werden sowohl bei Anwendnng der KSrnung 0,08--0,15 mm

m~,al k S - r - -

: t i .

3 -

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50 1oo 1so zoo z'5o soo J~o ~oo ~so soo Probenzahl

Abb. 6. Trennung yon Lithium-, Na~rium- ~d Kalium-lonen mit Wofati~ F in der T4t~um-lonenfo~.

als auch yon 0,20--0,30 mm einwandfreie Trennungen zwischen Lithium- mid Natrium-Ionen erreicht. Erw~hnt werden mug ferner, dab die Ein- waage - - auch infolge der grSBeren Kapazit~t - - bis auf das Dreieinhalb- faehe gegentiber den yon WIOKBOLD angewendeten ~iengen vergrSBert werden kolmte. Zugleich ist aber der erreiehte Trenneffekt noch wesent- lieh besser als bei den yon WIC~BOLD mit den Wofatiten K und KS erzielten Ergebnissen.

Die gute Selektivit~t des Wofatits KPS 200 gegeniiber den drei untersuehten Alkali-Ionen gestattet es, nieht nm" Natrium- und Kalinm- salze alls Lithiumsalzen zu entfernen, sondern auch quantitative Ana- lysen yon Alkalimischnngen durchzufiiJaren, ttierzu wird im folgenden die Arbeitsvorsehrift gegeben.

l~iir den Umsatz yon gr5Beren Salzmengen steht nur Wofatit F zur Verffigung, da Wofatit KPS 200 nut in kleinen ~engen yore Lieferwerk abgegeben wird. Nach den oben beschriebenen Versuehen kann Wofatit 1~ durchaus befriedigend nnter bestimmten Bedingungen auf das vorliegende Problem angewendet werden.

Als bestimmte Bedingungen sind hier die Allwendung einer geringen AustanseherkSrnung yon 0;08--0,15ram lind die u des S~u]enqnerschnitts - - verbunden mit gleiehzeitiger rela~iver Verkleine-

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Ionenaustauseher in der anMytisehen Chemie. I. Mitt.

rung des Probevolumens - - zu nennen . Die erreichte T r e m m n g zwischen L i th ium n n d N a t r i n m karm noch als 100% ig bezeichnet werden, wobei Mlerdings zn beri ieksichtigen ist, dab die be iden E l n t i o n s k n r v e n sich prak~isch beriiJaren.

Bei "gerwendnng des Wofat i t s F in der L i th ium-Imlenform wird ein kontimtierl iches Arbe i ten mSglich, das sich w i e de mm fiir die Vera.rbeitnng grSl~erer Salzmenge~l eignet. Die im Li thinmsMz vo~handene~l Na t r i nm- u n d KalinmsMzbeime~lgnngen werden q n a n t i t a t i v in reines Lit, hiumsalz umgesetzK E i n besonderer Vorteil dieses Verfahrens ist der WegfM1 der SMzsfi,ure.

6. Arbeitsvorschri/t ]i~r Anwendung au[ die Analyse der Alkalien. Etw~ 150 m] Wofatit KPS 200 werden in einem Beeherglas mit Wasser iiber-

gossen and mehrere Stunden zum Quellen stehen gelassen. Der gequollene Aus- tauscher wh'd ~ufgerieben and eine Fraktion von 0,20--0,30 mm oder 0,08 his 0,15 mm ausgesiebt. Die eiuheitliche KOrnung wird in ein Glasrohr yon etwa 1200 mm L~nge und I0 mm Durehmesser luftfrei eingeffillt. Mit Hilfe eines Glas- hahnes oder einer Schlauchldemme wird am unteren Ende der Si~ule die FlieG- geschwindigkeit yon 3--5 ml/min eingeste]lt und die S~ule sodann wieder mit einem zweiten Hahn oder einer zweiten Schlauchklemme verschlossen. Das zu trennende SMzgemisch, das eine Gesamt-mvM-Menge yon 35 nieht wesent]ich iiberschreiten soil, wh'd in Wasser gelOst und in den oberen Teil der S~tule gebrueht. Durch 0ffnen des Verschlusses l~uft die LOsung mit der vorher eingestellten Flie~- geschwindigkeit in den oberen Teil des Austauschers hinein, wobei s~mttiehe AIkMi- Ionen vom Austauseher adsorbiert werden. Naeh dem Herauswasehen der dabei frei gewordenen S~ure 1/igt man das Wasser bis zur Wofatitoberfl~ehe absinken und beginnt dann das Eluieren mit 0,1 n SMzsanre.

Dutch den ersten Versuch soll die aufgestellte Saule zun~ehst geeieht werden. Dazu mfissen analytiseh (t~lammenf~trbung) der Beginn und das Ende des Lithium-, der Beginn und das Ende des Natrium- und der Beginn des I<aliumaustrittes fest- gestellt werdem Die jeweiligen ml werden notiert. Sodann verf~hrg man folgender- maBen ffir eine Lithium-, Natrium- und KMiumbestimmung:

Die aus der S~ule ausfliegende LOsung wird ab 100 ml vor dem Lithiumaustritt bis 100 ml naeh dem Lithiumaustritt quantitativ in einem ~agkolben aufgefangen. Desgleiehen beginnt man 100 ml vor dem Nafriumaustritt his 100 ml nach dem Natriumaustritt mit dem Auffangen der natriumhaltigen Fraktion. Sodann gibt man fiber die S~ule n Salzs/~ure und 10st damit das gesamte Kalium in kurzer Zei~ yon dem Wofatit. Von Beginn der Verwendung der sts SEnre wird das Eluat zur weiteren KMiumbestimmung quantitutiv aufgefangen. Alle anderen Zwisehenfraktionen kOnnen verworfen werden. Die MaBkolben werden mit Wasser aufgefiillt. Die quantitative Bestimmung der getrennten Elemente kann entweder durch Eindampfen oder mit Hilfe eines Flammenphotometers durchgeffihrt werden.

Soll nur das Lithium einerseits und die Summe Natrium nnd KMium anderer- seits bestimmt werden, so kann mit der Verwendung yon n SMzs~ure bereits naeh Beendigung des Lithiumaustritts begonnen werden. Es wird dann das Natrium und das KMium zusammen aus der S~ule herausgelOst.

Naeh Beendigung der Trennung wird die Eluiers~ure mit Wasser heraus- gewasehen and die S&ule steht sofort zu einer neuen Verwendung zur Verffigung.

Die Anwendung dieses Analysenver fahrens lohnt sieh beim Anfatl einer grogen Anzahl yon Serienbest.immunge~l der 3 hier e rw~hnten

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' D. JE~TTZSCt][, I. FI~OTSCttER,, G. SCI~W-ERDTFEGER und G. SA~FER, T:

Alkali-Ionen vor ahem, wenn die gravimetrische Best immnng dnrch angiinstige Konzentrationsverhgltnisse der 3 Elemente nntereinander schwierig and angenaa wird. Der Einsatz des Flammenphotometers allein znr quanti tat iven Best immnng der Alkali-Ionen erfordert ffir gensae Resal ta te wegen der gegenseitigen Beeinitassang in der Anregang stets die Herstellung yon , ,RahmenlSsungen". Weichen die zar Serien- bes t immang gelangenden AlkaH-Ionengemische anregelmgl~ig in den Konzentrationsverh~ltnissen antereinander ab, so ist fiir die itammen- photometrische Analyse die tIerstellang einer grol~en Zahl yon I~ahmen- 15sangen notwendig. I n diesem Falle scheint uns die Anwendang yon Ionenaastauschern zar Auf~rennnng des Gemisches vorteilhafter za sein.

Zusammenfassung. Die Wofati te K P S 200 and F warden auf ihre Eignung zar Alkali-

t rennang nntersacht. Das K P S 200 kann wegen seiner grSl~eren Selektivi- t~t gegeniiber den Alkalien fiir Yersache im Laboratoriumsmal~stab empfohlen werden. Aaf Grand der giinstigen Lage der Elutionsknrven lassen sich quanti tat ive Trennangen yon Lithium-, Natr inm and Kali~m- Ionen darchfiihren, die Serienbestimmangen dieser 3 Ionenarten gestatten. Eine Arbeitsvorschrift hierffir wurde angegeben. ])us Wofati t F ist nur nnter besonderen Bedingnngen fiir quanti tat ive Trennnngen zwischen Lithium- and ~Tatriam-Ionen geeignet. Dutch Anlegen yon Vaknam am unteren Teil der Aastauschersgnlen gelang es, bei gleicher Sgulenl~nge noch geringere KSrnungen als 0,15 m m zu verwenden, so dal~ die selektive Wirkung einer Wofat i t F-Sgale befriedigend anstieg.

Literatur. 1 ]~USER, W.: Helv. ehim. Aet~ 34, 1635 (1951) ; vgl. diese Z. 136, 137 (1952). - -

2 CORN, W. E., and H. W. Kemp-: J. Amer. chem. See. 70, 1986 (1948). - - s 1VhLLER, ]:[. S., and G. E. KLINE: J. Amer. chem. Soc. 73, 2741 (1951). - - 4 WICKBOLD, R~.: Diese Z. 132, 241, 321, 401 (1951).

Dr. D. JE~TZSC~, Dresden A 53, Mendelssohn-Allee 26.

Aus dem Forschungsinstitut ftir NE-Metalle, Abteilung ftir physikalische m~d ~nalytisehe Chemie, Freiberg (S~ehsen),

Quantitative Analyse auf Indium. Von

Do JENTZSCH~ L FROTSCHER~ G. SCH~VERDTFEGER und G. SARFERT.

Mit 1 Textabbildung. (Eingegangen am, 14. August 1954.)

1. Einleitung. D~s Interesse fiir sogenannte , ,Spurenelemente" - - Elemente, die

keine lokalisierten geologischen Vorkommen besitzen - - hat in den letzten Jahren sehr zngenommen. Zu diesen Elemen~en gehOrt auch das