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- 155 - 4. Von einer grosseren Reihe untersuchter Fermente lassen sich nur nooh die Lipasen (Esterasen) aus Serum, Gehirn und Leber, sowie die Frauenmilch-lipase durch o-Tr hemmen. Auch hier ist die Hemmung verschieden stark, je nach der Herkunft des Ferments. Pankreas-lipase wird durch o-Tr nicht beeinflusst. 5. Beim o-Tr-vcrgifteten Kaninchen sind Serum-fipase und Serum- ChE gleichermassen blockiert. Dieser Verlust der Fermentakti- vitiit geht mit den iibrigen Vergiftungssymptomen parallel. Basel, Laboratorium des Kinderspitals und Hygienisches Institut der Universitat. 19. Apparat zur Bes timmung der Oberflaehenspannung von H. Mohler und J. Hartnagel. (19. XTI. 42.) Im Zusammenhang mit der Bestimmung des Parachors wurde auf einen Apparat zur Messung der Oberfliichenspannung hinge- wiesenl), der in seinem mechanischen Teil inzwischen eine Ver- besserung erfahren hat. Da die seinerzeit mitgeteilte Photographie zudem Einzelhei ten nicht deutlieh erkennen liess, geben wir hier eine Zeichnung wieder, aus der alles Wunschbare zu ersehen ist (Fig. 1). Wie schon in der ersten Mitteilung ausgefilhrt wurde, beruht die Methode auf der Messung der Steighohe in Kapillaren. Die Ober- fliichenspannung y ist fur eine gegebene Kapillare y = const. h s dyn em-l Der Apparat besteht im wesentlichen aus Messgefiiss2)und An- ordnung zur Herxtellung eines konstanten Uberdruckes. Der Vorteil des Apparates beruht darauf, dass die Messung der absoluten Steig- hohe, die bekaxtntlich Schwierigkeiten bereitet, nicht notig ist. In das Messgefass G wird immer genau 0,50 em3 Flussigkeit eingefullt, womit der untere Meniskus als konstant betrachtet werden darf und mit in die Apparaturkonstante eingeht. Der Apparat wird empirisch mit Fliissigkeiten von bekannter Oberfliichenspannung geeicht, indem das Produkt aus Hdhe des obern Meniskus und spezifischem Gewicht gegen die entsprechenden Werte fur die Oberflachenspannung in einem Koordinatensystem aufgetragen wird. Die Schnittpunkte ergeben eine Gerade, die umgekehrt gestattet, aus einem experimen- tell bestimmbaren Produkt aus Hohe des obern Meniskus und spezi- fischem Gewicht eine unbekannte Oberflachenspannung a,bxulesen. Damit der Meniskus in allen Fallen hoher liegt als die Stelle, an der die Kapillare eingeschmolzen ist, wird mit Uberdruck gemessen, l) H. Xohler und J. Sorqe, Helv. 23, 119 (1940). 2) Ein ahnliches Messgefnss findet sich in Ostwald-Luther, Hand- und Hilfshuch zur Ausfuhrung physiko-chemischer Nessungen, Leipzig (1931 ).

Apparat zur Bestimmung der Oberflächenspannung

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Page 1: Apparat zur Bestimmung der Oberflächenspannung

- 155 - 4. Von einer grosseren Reihe untersuchter Fermente lassen sich nur

nooh die Lipasen (Esterasen) aus Serum, Gehirn und Leber, sowie die Frauenmilch-lipase durch o-Tr hemmen. Auch hier ist die Hemmung verschieden stark, je nach der Herkunft des Ferments. Pankreas-lipase wird durch o-Tr nicht beeinflusst.

5. Beim o-Tr-vcrgifteten Kaninchen sind Serum-fipase und Serum- ChE gleichermassen blockiert. Dieser Verlust der Fermentakti- vitiit geht mit den iibrigen Vergiftungssymptomen parallel.

Basel, Laboratorium des Kinderspitals und Hygienisches Institut der Universitat.

19. Apparat zur Bes timmung der Oberflaehenspannung von H. Mohler und J. Hartnagel.

(19. XTI. 42.)

Im Zusammenhang mit der Bestimmung des Parachors wurde auf einen Apparat zur Messung der Oberfliichenspannung hinge- wiesenl), der in seinem mechanischen Teil inzwischen eine Ver- besserung erfahren hat. Da die seinerzeit mitgeteilte Photographie zudem Einzelhei ten nicht deutlieh erkennen liess, geben wir hier eine Zeichnung wieder, aus der alles Wunschbare zu ersehen ist (Fig. 1).

Wie schon in der ersten Mitteilung ausgefilhrt wurde, beruht die Methode auf der Messung der Steighohe in Kapillaren. Die Ober- fliichenspannung y ist fur eine gegebene Kapillare

y = const. h s dyn em-l Der Apparat besteht im wesentlichen aus Messgefiiss2) und An-

ordnung zur Herxtellung eines konstanten Uberdruckes. Der Vorteil des Apparates beruht darauf, dass die Messung der absoluten Steig- hohe, die bekaxtntlich Schwierigkeiten bereitet, nicht notig ist. In das Messgefass G wird immer genau 0,50 em3 Flussigkeit eingefullt, womit der untere Meniskus als konstant betrachtet werden darf und mit in die Apparaturkonstante eingeht. Der Apparat wird empirisch mit Fliissigkeiten von bekannter Oberfliichenspannung geeicht, indem das Produkt aus Hdhe des obern Meniskus und spezifischem Gewicht gegen die entsprechenden Werte fur die Oberflachenspannung in einem Koordinatensystem aufgetragen wird. Die Schnittpunkte ergeben eine Gerade, die umgekehrt gestattet, aus einem experimen- tell bestimmbaren Produkt aus Hohe des obern Meniskus und spezi- fischem Gewicht eine unbekannte Oberflachenspannung a,bxulesen.

Damit der Meniskus in allen Fallen hoher liegt als die Stelle, an der die Kapillare eingeschmolzen ist, wird mit Uberdruck gemessen,

l) H . Xohler und J . Sorqe, Helv. 23, 119 (1940). 2) Ein ahnliches Messgefnss findet sich in Ostwald-Luther, Hand- und Hilfshuch

zur Ausfuhrung physiko-chemischer Nessungen, Leipzig (1931 ).

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der bei dlen Versuchen genau konstalnt gehalten werden muss. Dieser Teil des Apparates wurde verbessert. Das Niveaugefiisx NG ist auf einem durch cine senkrechte Spindel verschiebbaren Schlitten

Fig. 1. T = Thermometer zur Ablesung dcr Versuchstcmperatur. A ~ Ahlesevorrichtung zur Bestirnmung der Hohr des obcrn Meniskus (Bcleuchtungs-

N - Nonius. 1, Linsc. Q = Glasgrfass zur Aufnahmc der zu messrndrn Flussigkclt niit aufgeschliffencr Glas-

1< Kapillarc mit mm-Teilung.

W ~ CVul/’sche Flaschc.

lampe nicht eingeheichnet).

lmppc und eingeschmolzener Xcsskapillare.

l l a - Manomrlcr zur Einstellung eincs konstanten Ubcrdruhkes.

SG Kivcaugetass, bcwcglich lionstruiert auf vrrtikal vcrsrhicbbsrer Platte, die durch eine Schraubrnspindel hrtatigt wird.

Um das Messgefass bcsacr darzustcllen, wnrdr es in 1 ‘/,farhem Masstab dcr ubriget: I rile gcmichnet. Dic~ (~rosarnvcrhnllnissc cgcbrn swh aus den bcidcn Illasstaben.

montiert,. Zur gmauon Ninstellung des gewunschten Uberdruckes l imn die Spindel nach dcr grobcn Einstellung durch eine Mikrometer- richraubc Mi k i n einrcguliert werden. Der koiistante Uberdruck yon 50 rnm ist (lurch zwei parallel verschiebbare Marken Eixiert. Wie bei tier Ablcsevorrichtung N ist aueh hinter Clem Manometer Ma zur Vermeidung von Parallaxenfehlern ein Spiegel angebracht. Einzel- heit,en des Mcssvorganges sind in der fruheren Arbeit mitgeteilt m-orden.

Mi ~ Il~i1trometerschrauk)e.

7 ,

Chemisches Laboratorium der Stadt Zurich.