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„Probe“ schriftliche Berufsreifeprüfung Deutsch VHS Favoriten Mag. Arno Herberth 26.4.2014 [email protected] 1 Lesen Sie die Angaben genau durch und wählen Sie Themenpaket 1 ODER Themenpaket 2 Themenpaket 1: Bildung und Schule Situation: Sie sind Mitglied einer SchülerInnenkommission, die sich mit dem Thema Beibehaltung oder Abschaffung von Schulnoten befasst. Im Rahmen dessen haben Sie eine Recherche durchgeführt. 1.1 Kommentar (ca. 300 Wörter) Lesen Sie die Kolumne Über die Ungerechtigkeit von Schulnotenvon Harald Martenstein, die am 24.4.2014 auf Zeit-Online erschienen ist, und verfassen Sie einen Kommentar dazu. Fassen Sie die Kernaussage/Kernthese von Martensteiners Text zusammen und stellen Sie die darin aufgezeigte Problematik dar. Nehmen Sie anschließend zur Auffassung des Autors Stellung und begründen Sie Ihre eigene Position. Geben Sie Ihrem Kommentar einen pointierten Titel. Beilage 1.1 Über die Ungerechtigkeit von Schulnoten Quelle: http://www.zeit.de/zeit-magazin/2014/18/harald-martenstein-schulnoten (Zugriff am 25.4.2014) 1.2 Empfehlung (ca. 600 Wörter) Lesen Sie o den Zeitungsartikel Ziffernnoten sind nicht besonders aussagekräftig“ von Lisa Nimmervoll, der am 25.2.2014 in Der Standard erschienen ist, sowie o die beiden Stellungnahmen zum Thema Ziffernnoten von Christoph Schwarz und Rosa Schmidt-Vierthaler, die in Die Presse am 4.3.2014 unter dem Titel „Ziffernnoten abschaffen? Pro und kontra zur geplanten Reform“ publiziert wurde. Stellen Sie unter Verweis auf die beiliegenden Zeitungsartikel zunächst den Sachverhalt/Anlass der Entscheidungsfindung und ihre Position dar. Anschließend sollen Sie Argumente für die Abschaffung/Beibehaltung von Ziffernnoten vergleichend gegenüberstellen und bewerten. Begründen Sie ihre Meinung und leiten Sie daraus eine Empfehlung an die Bundesministerin für Bildung und Frauen, Gabriele Heinisch-Hosek, ab. Beilage 1.2 Ziffernnoten sind nicht besonders aussagekräftig http://derstandard.at/1392686214215/Ziffernnoten-sind-nicht-besonders-aussagekraeftig (Zugriff am 24.4.2014) Ziffernnoten abschaffen? Pro und kontra zur geplanten Reform http://diepresse.com/home/bildung/schule/1570549/Ziffernoten-abschaffen-Pro-und-kontra-zur-geplanten- Reform?from=suche.intern.portal (Zugriff am 24.4.2014)

„Probe“...hatte ich in komplizierten Algebra-Arbeiten Noten bis hinauf zu einer Zwei minus. Allzu oft sind Noten geschummelt. Frau Wende möchte, dass Leistung objektiv gemessen

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„Probe“ schriftliche Berufsreifeprüfung Deutsch VHS Favoriten Mag. Arno Herberth 26.4.2014

[email protected]

1

� Lesen Sie die Angaben genau durch und wählen Sie

Themenpaket 1 ODER Themenpaket 2

Themenpaket 1: Bildung und Schule

Situation: Sie sind Mitglied einer SchülerInnenkommission, die sich mit dem Thema

Beibehaltung oder Abschaffung von Schulnoten befasst. Im Rahmen dessen haben Sie eine

Recherche durchgeführt.

1.1 Kommentar (ca. 300 Wörter)

Lesen Sie die Kolumne „Über die Ungerechtigkeit von Schulnoten“ von Harald

Martenstein, die am 24.4.2014 auf Zeit-Online erschienen ist, und verfassen Sie einen

Kommentar dazu. Fassen Sie die Kernaussage/Kernthese von Martensteiners Text

zusammen und stellen Sie die darin aufgezeigte Problematik dar. Nehmen Sie anschließend

zur Auffassung des Autors Stellung und begründen Sie Ihre eigene Position. Geben Sie Ihrem

Kommentar einen pointierten Titel.

� Beilage 1.1

Über die Ungerechtigkeit von Schulnoten

Quelle: http://www.zeit.de/zeit-magazin/2014/18/harald-martenstein-schulnoten (Zugriff am 25.4.2014)

1.2 Empfehlung (ca. 600 Wörter)

Lesen Sie

o den Zeitungsartikel „Ziffernnoten sind nicht besonders aussagekräftig“ von

Lisa Nimmervoll, der am 25.2.2014 in Der Standard erschienen ist, sowie

o die beiden Stellungnahmen zum Thema Ziffernnoten von Christoph Schwarz und

Rosa Schmidt-Vierthaler, die in Die Presse am 4.3.2014 unter dem Titel

„Ziffernnoten abschaffen? Pro und kontra zur geplanten Reform“

publiziert wurde.

Stellen Sie unter Verweis auf die beiliegenden Zeitungsartikel zunächst den

Sachverhalt/Anlass der Entscheidungsfindung und ihre Position dar. Anschließend sollen Sie

Argumente für die Abschaffung/Beibehaltung von Ziffernnoten vergleichend

gegenüberstellen und bewerten. Begründen Sie ihre Meinung und leiten Sie daraus eine

Empfehlung an die Bundesministerin für Bildung und Frauen, Gabriele Heinisch-Hosek, ab.

� Beilage 1.2

Ziffernnoten sind nicht besonders aussagekräftig

http://derstandard.at/1392686214215/Ziffernnoten-sind-nicht-besonders-aussagekraeftig (Zugriff am 24.4.2014)

Ziffernnoten abschaffen? Pro und kontra zur geplanten Reform

http://diepresse.com/home/bildung/schule/1570549/Ziffernoten-abschaffen-Pro-und-kontra-zur-geplanten-

Reform?from=suche.intern.portal (Zugriff am 24.4.2014)

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„Probe“ schriftliche Berufsreifeprüfung Deutsch VHS Favoriten Mag. Arno Herberth 26.4.2014

[email protected]

2

� Beilage 1.1

Über die Ungerechtigkeit von Schulnoten von Harald Martenstein

Eine Sechs, weil man abgeschrieben hat? Völlig überholt, meint unser Kolumnist. Stattdessen

sollte man den Schüler für das erfolgreiche Delegieren von Aufgaben loben.

Die Kultusministerin von Schleswig-Holstein, Waltraud Wende, möchte Schulnoten in allen Schulen

abschaffen. Als erster Schritt werden Noten in der Grundschule abgeschafft. Zur Begründung schreibt

Frau Wende in einem Artikel für die ZEIT, dass Noten unfair sind. Zitat: "Unterschiedliche Lehrkräfte

bewerten dieselbe Leistung nicht zwingend mit derselben Note. Allzu oft sind Noten Glückssache!" Das

stimmt. In Wahrheit ist es allzu oft sogar noch schlimmer. Ich habe jahrelang in Mathematik durch

Abschreiben sowie den Einsatz von Spickzetteln eine Note gehabt, die mit meinen tatsächlichen

Kenntnissen nicht das Geringste zu tun hatte. Ich kann zählen. Ich kann Zahlen schreiben. Mit den

Grundrechenarten kenne ich mich immerhin halbwegs aus. Alles andere habe ich nie begriffen. Trotzdem

hatte ich in komplizierten Algebra-Arbeiten Noten bis hinauf zu einer Zwei minus. Allzu oft sind Noten

geschummelt.

Frau Wende möchte, dass Leistung objektiv gemessen wird und dass es keine Glückssachen mehr gibt.

Alles soll total gerecht sein. Es ist eine Titanenarbeit, die sie sich da vorgenommen hat. Allein schon die

Tatsache, dass der eine Mensch 1,75 Meter groß ist, ich zum Beispiel, der andere aber zwei Meter, stellt

eine Ungerechtigkeit dar, wenn sie beide vor einem Bücherregal stehen und an das oberste Brett

herankommen möchten. Wenn aber alle Glückssachen konsequent abgeschafft werden, könnte es

passieren, dass Waltraud Wende selbst ein Opfer ihrer Politik wird. Es gibt garantiert Hunderte von

Menschen, die in der Lage wären, den Job einer Kultusministerin von Schleswig-Holstein passabel

auszufüllen. Dass ausgerechnet sie es geworden ist, war Glückssache. Dass ich hier Kolumnen schreiben

darf, ist ebenfalls Glückssache. Jeder, der jemals irgendwo irgendwas geworden ist, hat dies zum Teil

glücklichen Umständen zu verdanken. Ich glaube, wir alle werden das Glück vermissen, wenn es

tatsächlich verboten wird.

Statt Noten soll es in Zukunft "Kompetenzbeschreibungen" geben. Die Lehrer sollen ausführlich

Kompetenzen und Defizite jedes Schülers beschreiben. Statt eines Zeugnisses wird jedem Schüler ein

Essayband über sämtliche Facetten seiner Persönlichkeit ausgehändigt. Wenn eine Lehrerin eine Schülerin

nicht mag, kann sie natürlich Folgendes machen: Sie gibt der Nervensäge keine schlechte Note, sondern

beschreibt deren Verhalten in ihrem Essay in den düstersten Farben. Waltraud Wende will auch dieser

Ungerechtigkeit einen Riegel vorschieben. Im Fach Deutsch zum Beispiel soll auch "Zuhören" bewertet

werden. Ein Schüler, der weder lesen noch schreiben kann, immer Kaugummi kaut und niemals ein Wort

sagt, findet in seinem Abiturzeugnis1 dann den Satz: "Ben kann gut zuhören und versteht auch manches."

Offenbar werden, um seelische Verwundungen zu vermeiden, Schulzeugnisse den Arbeitszeugnissen

angeglichen. Wenn ein Schüler die Mitschüler verprügelt, muss der Lehrer schreiben: "Tobias verfügt über

gesundes Selbstvertrauen." Trinkt eine Schülerin auf dem Schulhof Bommerlunder, heißt es: "Durch ihre

Geselligkeit trägt Anna zur Verbesserung des Schulklimas bei." In meinem Zeugnis hätte, in Bezug auf

Mathe, gestanden: "Harald verstand es, alle Prüfungsaufgaben mit Erfolg zu delegieren." Wird der Schüler

aber, weil er mithilfe gefälschter Krankmeldungen geschwänzt hat, der Schule verwiesen, so heißt in

Zukunft die faire Formulierung: "Lukas scheidet aus, um in einer anderen Lehranstalt eine höherwertige

Tätigkeit zu übernehmen. Wir wünschen ihm vor allem Gesundheit."

1 = Maturazeugnis

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Themenpaket 2: Medien und Internet

Situation: Die Zeitungsbeilage Media Planet plant eine Sonderausgabe zum Thema Neue

Medien. Als MitarbeiterIn von Media Planet führen Sie zum Aspekt Internetnutzung und

Web 2.0 eine Recherche durch und sollen entsprechende Beiträge verfassen.

2.1 Analyse und Interpretation von Informationsgrafiken (ca. 300 Wörter) Analysieren und interpretieren Sie die beiden Informationsgrafiken zum Umgang der

ÖsterreicherInnen mit dem Internet (erschienen im März 2014) und den am häufigsten

genutzten Kommunikationsarten in deutschen Büros (erschienen im Februar 2011).

� Beilage 2.1

Die Österreicher und ihr Umgang mit dem Internet. In: Der Standard vom 8.3.2014

Quelle: http://derstandard.at/1392687530329/Jeder-Vierte-ist-mehr-als-vier-Stunden-taeglich-im-Netz (Zugriff am 24.4.2014)

Enterprise 2.0 noch Zukunftsmusik. In: Pressemitteilung der Computercenter AG vom 10.2.2011

Quelle: http://www.computacenter-newsroom.de/2011/02/it-fachpresse-mythos-generation-digital-so-arbeitet-deutschland-

wirklich/ (Zugriff am 24.4.2014)

2.2 Erörterung (ca. 600 Wörter) Lesen Sie

o das Interview mit der deutschen Internet-Aktivistin Anke Domscheit-Berg, das unter

dem Titel „Open Data kann Verwaltung und Politik verbessern“ in Der

Standard am 8.3.2014 erschienen ist und

o das Interview mit Viktor Mayer-Schönberger, Professor für Internet Governance in

Oxford, das in Der Standard am 8.3.2014 unter dem Titel „Die Menschen haben

das Vertrauen verloren“ veröffentlicht wurde.

Benennen Sie unter Bezugnahme auf die beiden Interviews Vor- und Nachteile des Internets

bzw. des Web 2.0. Diskutieren Sie die Möglichkeiten und Gefahren dieser neuen Medien und

formulieren Sie darauf aufbauend ihre eigene Position.

� Beilage 2.2

Open Data kann Verwaltung und Politik verbessern

Quelle: http://derstandard.at/1392687496726/Open-Data-kann-Verwaltung-und-Politik-verbessern (Zugriff am 24.4.2014)

Die Menschen haben das Vertrauen verloren

Quelle: http://derstandard.at/1392687499457/Big-Data-Die-Menschen-haben-das-Vertrauen-verloren (Zugriff am 24.4.2014)

Page 7: „Probe“...hatte ich in komplizierten Algebra-Arbeiten Noten bis hinauf zu einer Zwei minus. Allzu oft sind Noten geschummelt. Frau Wende möchte, dass Leistung objektiv gemessen

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[email protected]

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Beilage 2.1

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