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Engagiert und vernetzt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendverbände im Landesjugendring Saar Arbeitsbericht Landesjugendring Saar 2011/2012 Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverbände im Saarland

Arbeitsbericht 2011-2012

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Bericht über die Aktivitäten des Landesjugendring Saar in den letzten beiden Jahren

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Engagiert und vernetzt

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

der Jugendverbände im Landesjugendring Saar

ArbeitsberichtLandesjugendring Saar2011/2012

Arbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendverbände

im Saarland

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Inhalt

Herausgeber:Landesjugendring Saar e.V.Vorstand

RedaktionGesamt: Georg Vogel, Jugendserver-Saar: Claudia EisensteinGestaltung:Georg VogelManuskript:Birgit Rauen-Oberst, Martina Folz, Georg VogelFotos:Landesjugendring Saar, Jugendserver-SaarAuflage:500

Anschrift:Landesjugendring Saar e.V.Stengelstraße 866117 SaarbrückenTel: 0681/63331Fax: 0681/63344E-mail: [email protected]: www.landesjugendring-saar.de

VorwortSchwerpunkteRund um die JuleicaSchutz des Kindeswohls in der JugendarbeitDingDeinDorfAktionen zur LandtagswahlEducachingGedenkstättenarbeit

Servicestation LJR, Gremien, GesprächeServicestation LJRGremienarbeit im LJRJugendpolitische Gespräche

Jugendserver SaarAnhangPressespiegelPositionen

466

1014182428

34343644

48606074

Der Druck der Broschüre wird unterstützt aus Fördermitteln des Sozialministeriums

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Vorwort

Der LJR-Vorstand von Februar 2011 bis Februar 2013: Catharina Be-cker (juz-united), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Mareike Schneider (Jugendrotkreuz) Frank Kettern (BDKJ), Rieke Eulenstein (aej) (v.l.)

Bewährtes sichern und weiter-entwickeln sowie immer wieder vorangehen und neue Ideen um-

setzen sind Kennzeichen der Arbeit der letzten beiden Jahre, über den der Vor-stand und die Geschäftsstelle des Lan-desjugendrings Saar auf den folgenden 84 Seiten berichten.Dabei war das Sichern des Bewährten für uns als neuen Vorstand, als wir im Februar 2011 gewählt wurden, eine ganz besonders schwierige Aufgabe. Ging es doch gleich am Anfang um die Hand-lungsfähigkeit der Arbeitsgemeinschaft von mittlerweile 24 Mitgliedsverbän-den. Die damalige Jamaika-Regierung setzte nämlich eine massive Kürzung der Zentralen Führungsmittel um 25.400 Euro und damit um mehr als 20% der LJR-Förderung durch. Nur durch mas-sive interne Sparmaßnahmen, der Strei-chung von kostenlosen Informationsan-

geboten und durch die Unterstützung durch Spenden gelang es uns, dies ohne Personalkürzungen zu bewältigen. Vie-le jugendpolitische Gespräche und die klare Solidarität der Mitgliedsverbände bewirkten schließlich, dass wir nun ab 2013 mit einer teilweisen Rücknahme der Kürzung um 14.000 Euro durch die neu gewählte große Koalition finanziell wieder etwas zuversichtlicher in die Zu-kunft blicken. Die ehrenamtliche Jugendarbeit im Saarland braucht ständig Beratung, Un-terstützung und Vernetzung. So greifen unsere Mitgliedsorganisationen und auch weitere Institutionen auf unsere Beratungsangebote zurück, wenn es um die Qualifizierung der JugendleiterInnen beim Schutz des Kindeswohls geht; sie benötigen unsere Unterstützung, wenn sie Zuschüsse für ihre Projekte und Maß-nahmen akquirieren müssen; nur mit

dem Landesjugendring können Jugend-arbeitsangebote sinnvoll verknüpft und vernetzt werden. Schließlich muss auch unsere zentrale Aufgabe, nämlich die Interessensvertretung unserer Mitglieds-verbände, unabhängig von Projektförde-rungen durch eine solide, unbefristete institutionelle Förderung entsprechend des Sozialgesetzbuches VIII und der saarländischen Ausführungsgesetze ge-wahrt bleiben.Vorstandsarbeit ist aber glücklicherweise mehr als Bestandssicherung des Bewähr-ten. Wir hoffen, der Bericht macht deut-lich, wie der Landesjugendring sich auch als Ideenschmiede und Entwicklungs-motor in der saarländischen Jugendar-beit versteht. Mit dem Educaching, also der Schnitzeljagd 2.0 mit Bildungsin-halten, setzten wir dabei weit über das Saarland hinaus Akzente. Digitale Welt und Naturerlebnis werden verbunden.

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Vorwort

Wir zeigen damit, wie non-formale Bildung außerhalb von traditioneller Beschulung Spaß machen kann. Die Weiterentwicklung von DingDeinDorf, dem kommunalen Beteiligungsprojekt, das schon 2008/2009 erfolgreich von uns für das Saarland entwickelt wurde, ist ein weiteres markantes Beispiel für innovative Jugendarbeit. So konnten wir im letzten Jahr mit unserer Projektidee die höchst mögliche Fördersumme des EU-Programms „Jugend für Europa“ erreichen, um die Beteiligungsaktion von Oktober 2012 bis Dezember 2013 durchzuführen.Für die Weiterentwicklung des Lan-desjugendrings steht auch, dass wir die Arbeitsgemeinschaft mit dem Projekt JuleicaVielfalt bereichern konnten. In zwei Ausbildungsreihen schulten wir in Kooperation mit vier MigrantInnenor-ganisationen, dem Dekanat Saarbrücken und dem Regionalverband über 50 Ju-gendleiterInnen, davon viele mit aus-ländischen Wurzeln. 2012 wurden dann

JunOst, der Verband der russischspra-chigen Jugend in Deutschland, und die Alevitische Jugend als Anschlussverbän-de in die Reihen des Landesjugendrings aufgenommen.Ganz besonders stolz macht uns aber der Jugendserver-Saar, der 2011 ohne große Geburtstagsfeier 10 Jahre alt wurde. Seit 2001 begleitet er die digitale Revoluti-on und sorgt maßgeblich mit dafür, dass Medienkompetenz und Medienbildung in der saarländischen Jugendarbeit alles andere als Fremdwörter geblieben sind. Alleine das Kernstück des Jugendservers, die Internetplattform, zeigt mit ihren über 100 RedakteurInnen aus unter-schiedlichsten Engagement-Bereichen, wie sehr das Projekt in der Praxis der Jugendarbeit angekommen ist. Hin-zu kommen Medienbildungsangebote (KomComm) und Social-Media-Fort-bildungen für MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit, deren Nachfrage längst unsere Kapazitäten übersteigt.Daneben kommunizieren wir sehr in-

tensiv mit vielen mit der Jugendarbeit befassten PolitikerInnen und berichten über viele (digitale) Medienkanäle, was die Jugendarbeit – im doppelten Sinne – bewegt. Von Twitter und Facebook über eigene Print-Broschüren bis hin zu Rundfunk und Zeitung machen wir Stimmung für die Jugendverbandsarbeit und möglichst gute Rahmenbedingun-gen für die freiwilligen Engagierten. Sie sorgen letztendlich dafür, dass in Grup-penstunden, Wochenendseminaren, Freizeiten, Jugendzentren und Projekten Kinder und Jugendliche sich entfalten und selbst organisieren können. Mit diesem Arbeitsbericht wollen wir für die unverzichtbare Arbeit der saar-ländischen Jugendverbände und ihres Netzwerkes Landesjugendring werben. Denn eines ist angesichts des demogra-phischen Wandels und der älter werden-den Gesellschaft klar: Ohne diese jungen Engagierten sieht das Saarland alt aus!In diesem Sinne wünschen wir allen Le-serInnen eine anregende Lektüre!

TeilnehmerInnen nach der JuleicaVielfalt-Schulung im März 2012

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Schwerpunkte

Rund um die Juleica

Nicht ohne Grund erlangen The-men rund um die Jugendleite-rInnen-Card (Juleica)auch im

Landesjugendring eine immer höhere Bedeutung. Als sie 1999 im Saarland eingeführt wurde bewährte sich die Ju-leica erfolgreich als das Qualitätssiegel für eine gute Jugendleiterausbildung vor allem in den größeren Jugendverbänden. Auch bei den ehrenamtlichen Mitar-beiterInnen ist sie mittlerweile begehrt, dokumentiert sie doch ein profundes pä-

dagogisches Know-how im Umgang mit Kindern und Jugendlichen.

Um eine solche Ausbildung auch danach begleiten zu können hat sich neben der Begleitung der einzelnen Verbände auch das Juleica-Handbuch bewährt, das Ju-gendliche als Dankeschön nach absol-vierter Ausbildung erhalten. Dieses hat der Landesjugendring von seiner Part-nerorganisation aus Niedersachsen über-nommen und mit eigenen Inhalten an-

gereichert. Es wurde 2007 im Saarland eingeführt und wird im Frühjahr 2013 vergriffen sein. Zur Zeit der Berichter-stellung suchen wir noch nach einer Fi-nanzierung der Neuauflage.

Dass die Juleica-Ausbildung aber auch überverbandlich in den Blick genom-men werden muss, zeigte sich an der Diskussion um unterschiedliche Stan-dards in den Bundesländern. Hier waren es maßgeblich die Landesjugendringe

JuleicaNetzwerk schafft VerbindungenUnterstützung der JugendleiterInnen-Ausbildung

Qualifizieren, vernetzen, beraten: Das ist ein Schwerpunkt unserer Re-gelarbeit. Dabei spielten die Projekte JuleicaNetzwerk und JuleicaVielfalt eine besondere Rolle. Mit letzterem wurde der Landesju-gendring noch bunter und sprach besonders MigrantInnenorganisatio-nen an.

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Rund um die Juleica

und der Bundesjugend-ring die sich bei den zu-ständigen Ministerien für eine bundesweite An-gleichung einsetzten, die den Qualitätsanspruch an eine Ausbildung und gleichzeitig die zeitlichen Ressourcen ehrenamtli-cher MitarbeiterInnen in den Blick nahmen. So entstanden auch im Saar-land Empfehlungen, die dies berücksichtigen. Le-diglich bei der Neuaus-stellung der Juleica soll noch nachgesteuert werden, da hier mit einer weiteren notwendigen Erste-Hilfe-Schulung speziell im Saarland die Hür-de für die Neuausstellung einer Juleica

unseres Erachtens zu hoch gelegt wurde.Hinzu kommt, dass viele Themen sich verbandsübergreifend ähneln oder so-gar deckungsgleich sind. Hier bietet der LJR verstärkt entweder eigene Inputs

an oder stellt Verbindungen zu anderen Verbänden und Organisationen her. Ins-besondere bei Fragen zur Förderung der Jugendarbeit, zur Öffentlichkeitsarbeit oder zur Medienpädagogik (Jugendser-ver-Saar) unterstützt der Landesjugend-ring. Einen eigenen Schwerpunkt stellt das Thema Kindeswohl dar.

Zunehmend von Bedeutung wird, dass sich die Verbände auch untereinander stärker öffnen. So hat der Landesjugend-ring in der Folge eines Austauschtreffens 2010 bewirkt, dass sich die ausbildenden Verbände in vielen Fällen Ausbildungen gegenseitig anerkennen, damit Jugend-liche nach vorheriger Absprache eine Ausbildung oder Teile auch bei einem anderen Träger durchführen können. Schwierig ist es nach wie vor, Referen-tInnenlisten anzulegen, da diese offen-sichtlich in den meisten Fällen nur für eigene Verbände zur Verfügung stehen – und dies meist ehrenamtlich mit be-grenztem Zeitbudget.All diese Initiativen kosten natürlich Ressourcen und wir konnten diese Re-gelaufgabe unserer Arbeitsgemeinschaft nach der massiven Kürzung 2011 und 2012 nur durch eine zusätzliche Pro-jektförderung des Sozialministeriums gewährleisten.

InternetPortal und BroschüreMehr denn je notwendig erscheint ein stärkeres Bekanntmachen der Fortbil-dungsangebote. So erreichen uns einer-seits gerade beim LJR viel Fortbildungs-nachfragen und wir hören andererseits immer wieder von freien Plätzen in An-

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Schwerpunkte

Im Saarland gibt es mindestens 50 MigrantInnenenorganisationen und –vereine, die mit Jugendlichen und

jungen Erwachsenen zusammenarbei-ten. Von diesen Jugendlichen halten jetzt 32 eine Jugendleitercard (Juleica) in der Hand – ein Erfolg des Projekts Julei-caVielfalt.Im Frühjahr 2012 starteten der Landes-jugendring und das Dekanat Saarbrü-cken erstmalig eine besondere Variante der Juleica-Schulung. Zwei Schulungs-reihen wurden durchgeführt: eine durch das Dekanat Saarbrücken mit 20 TeilnehmerInnen und die Schulung an zwei Wochenenden und einem weiteren Samstag in Federführung des Landesju-gendrings mit 32 TeilnehmerInnen im März 2012. Im neuen Konzept sollte be-sonders auf die Bedürfnisse der Teilneh-merInnen aus Migrantenorganisationen

JuleicaVielfalt macht die Jugendarbeit bunterMigrantInnen-Organisationen partizipieren

an Juleica-Ausbildung und kooperieren mit dem LJR

geboten der Mitgliedsverbände. Deshalb setzen wir verstärkt darauf, diese Ange-bote im Internet aufzubereiten und ak-tuell zu halten. Zudem wurde für 2013 erstmals aus Projektmitteln von Julei-caNetzwerk sowie JuleicaVielfalt eine Broschüre „Wie werde ich Jugendleite-rIn“ mit Wissenswertem zur Juleica und Fortbildungsterminen aufgelegt.

Den Zugang zu Vergünstigungen schaff-te die Juleica (im Saarland) eher wech-selhaft, zumal sich für deren Akquise keiner so richtig zuständig fühlte. Auch dem Landesjugendring, der sich in den letzten 10 Jahren mehrfach in Initiati-ven darum bemühte, fehlten letztlich die Ressourcen, um sich nachhaltig darum zu kümmern. Erst mit der kürzlich ein-geführten Ehrenamtskarte im Saarland zeichnet sich hier wieder eine nachhal-tige Perspektive für attraktive Vergüns-tigungen ab. So können saarländische Juleica-InhaberInnen neben erheblichen Rabatten mit Theater-Abos des Kultur-rings der Jugend, einer jährlichen kos-tenlosen Fahrt in den Europapark-Rust und dem Juleica-Handbuch auch die

Ehrenamtskar-te bekommen. Mit ihr haben sie Anspruch auf die Freizeit-card Saarland-Rheinland-Pfalz mit at-traktiven Ver-günstigungen zu touristischen Zielen in der Region.

Broschüre „Wie werde ich JugendleiterIn“

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eingegangen werden. Dabei wurden im Vorjahr in ersten Treffen mit ihnen Themeninhalte neu formuliert oder er-weitert, sodass sie die Interessen aller widerspiegeln. Neben den üblichen pä-dagogischen Konzepten und Methoden, sowie dem Erste-Hilfe Kurs, lag hier ein Schwerpunkt auch auf notwendigen Verwaltungssachen und Zuschuss-möglichkeiten im Saarland.Fragen wie „Wo wende ich mich hin, wenn ich Rat brauche?“ oder „Wie und bei wem finde ich Unterstützung und Fördergelder“ konnten nun in der Juleica-Schulung durch Praxisbeispiele nachvollziehbar und transparent be-antwortet werden. Zudem erhielten alle einen eigens zusammengestellten Ordner mit besprochenen Methoden, Beispielen und Kontaktdaten als mo-biles Nachschlagewerk.

Der Begeisterung der 32 TeilnehmerIn-nen während der Seminare folgte ein positives Feedback und dann wurden auch schon in kürzester Zeit die ersten 23 Jugendleitercard-Anfragen online gestellt und bearbeitet. Aufgrund des früh angesetzten Zeitraums, nutz-

ten viele Te i l n e h -merInnen ihre neuen Kenntnis se und Fertig-keiten bereits während der Sommerferi-en für ihre ersten Schrit-te als Jugend-gruppenlei-terInnen.

Die Ergeb-nisse der Er-probung der Schulungen

2012 fließen nun in eine erneute Fort-bildung ab Mai 2013 ein. Dort sollen dann MigrantInnenorganisationen stärker als bisher in die Rolle als Selbstorganisationen ihrer eigenen Schulung hineinwachsen. Eini-ges wird verändert werden. So soll die TeilnehmerInnenzahl reduziert werden um den Bedürfnissen der zu Schulenden aber auch den Mög-lichkeiten der TeamerInnen besser gerecht zu werden.

Der Landesjugendring Saar und das Dekanat Saarbrücken bedanken sich herzlich für die erfolgreiche Zusam-menarbeit mit so vielen motivierten Akteuren, angefangen bei den Teilneh-merInnen und deren zu vertretenden Vereine und Organisationen bis hin zu den TeamerInnen und ReferentInnen

der Schulungen. Gerne bietet der Lan-desjugendring weiterhin seine Hilfe und Unterstützung als Ansprechpartner an, in der Hoffnung, dass die erweiterte Ju-leica weiterhin viel Zuspruch findet und Jugendlichen verschiedenster Organisa-tionen und Vereinen eine qualifizierte Jugendarbeit ermöglicht.Beteiligte KooperationspartnerInnen sind das Dekanat Saarbrücken, die Ale-vitische Jugend, JunOst, Elfe e.V., Fötes, Ditib sowie TeamerInnen des Jugendrot-kreuzes und von juz-united.Gefördert wird das Projekt von 2011 bis einschließlich 2013 durch das Bundes-programm „TOLERANZ FÖRDERN

–KOMPETENZ STÄRKEN“ über den Regionalverband Saarbrücken. Mitar-beiterinnen des Projekts waren und sind Iulia Popesco (bis 2012) und Solenn Crépeaux.

Aber nicht nur mit der Juleica-Ausbil-dung fördert das Projekt die Partizipa-

tion von MigrantInnen-Organsiationen an der Jugendarbeit im Saarland. Auch sind inzwischen mit der Alevitischen Ju-gend und JunOst - der Verband der rus-sischsprachigen Jugend in Deutschland - zwei auf der Vollversammlung 2012 als Anschlussverband in den Landesjugend-ring Saar aufgenommen worden.

Zudem unterstützte der LJR JunOst dabei, nach Auslauf einer Bundesförde-rung 2013, 10.000 Euro in den Landes-haushalt eingestellt zu bekommen.

Rund um die Juleica

Projektmitarbeiterinnen Solenn Crépeaux und Iulia Popescu

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Schutz des Kindeswohlsin der Jugendarbeit

Der Landesjugendring unterstützte die Mitgliedsorganisatio-nen bei der Weiterentwicklung von Qualitätsstandards zum Schutz des Kindeswohls, legte einen praxisorientierten Info-Flyer auf und begleitete die Umsetzung des Bundeskinder-schutzgesetzes im Saarland.

Schwerpunkte

Schon 2008 - also lange vor Inkraft-treten des Kinderschutzgesetzes am 1.12.2012 – starteten wir als

Landesjugendring mit Fortbildungsan-geboten zum Schutz des Kindeswohls in der Jugendarbeit. Und im letzten Ar-beitsbericht vor zwei Jahren konnten wir über weitere Aktivitäten berichten. So legten wir 2009 in Kooperation mit dem Landesjugendamt erstmals eine Hand-reichung auf, die sich an die ehrenamt-lichen JugendleiterInnen richtete. Unter der Rubrik „Sehen“ wird darin aufge-zeigt, was unter Kindeswohlgefährdung und Gewalt gegen Kinder und Jugendli-che zu verstehen ist und wer als TäterIn in Frage kommt. Beim „Erkennen“ geht es um Anzeichen für Anhaltspunkte der Gefährdung. Das „Handeln“ schließlich gibt Tipps für die angemessene Reaktion

und empfiehlt den Rat von ExpertInnen in Anspruch zu nehmen. Hierzu werden alle wichtigen Kontaktadressen in den Kreisen, im Regionalverband und lan-desweit aufgeführt. 10.000 Handreichungen wurden ge-druckt und waren innerhalb eines knappen Jahres vergriffen. Der Landes-jugendring konnte nun 2011 in einer erweiterten Kooperation mit dem Lan-dessportverband des Saarlandes eine aktualisierte Auflage der Handreichung herausgeben. Die Nachfrage bei der Zielgruppe im Saarland und die bundes-weite Resonanz zeigen uns, dass wir mit diesem praxisorientierten Flyer richtig liegen.Als zweite Maßnahme in diesem Hand-lungsfeld legte der LJR 2009 ein Semi-narangebot gemeinsam mit den SOS-Jugendhilfen in Saarbrücken und dem

Caritas-Verband für Saarbrücken und Umgebung auf. Referentinnen dieser Einrichtungen (Beate Junker und Stefa-nie Schmidt) schulen dabei in der Regel ehrenamtliche JugendleiterInnen. Im Seminar geht es um die gleichen Inhalte wie in der Handreichung, allerdings ver-tieft und an entsprechenden Praxisbei-spielen aus unterschiedlichen Lebensbe-reichen von Kindern und Jugendlichen. Eine Rolle spielt auch eine Kultur des Umgangs in den Gruppen, Freizeiten und Jugendzentren, die Gewalt ablehnt und das Kindeswohl schützt. Im Be-richtszeitraum nahmen dieses Angebot die Sportjugend, die Jugendpflege des Landkreises Merzig-Wadern und die Malteser Jugend wahr. Weitere Anfragen für dieses Jahr liegen von der Sportju-gend und der Jugendfeuerwehr vor.

BundeskinderschutzgesetzInformationen, Qualifizierungen, Gesetzesregelungen

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Schutz des Kindeswohls

Auszüge aus der Handreichung

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Schwerpunkte

Mit über 70 TeilnehmerInnen aus unterschiedlichsten Berei-chen der saarländischen Kin-

der- und Jugendarbeit hatte die Fach-tagung des Landesjugendrings am 30. Mai 2012 einen großen Zuspruch und

war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Vertreten waren MitarbeiterInnen der Kinder- und Jugendverbände, aus Ge-meinwesenprojekten, weiterer freier Träger, kommunale JugendpflegerInnen sowie auch MitarbeiterInnen aus den Ju-gendämtern. Zunächst referierte Georg Vogel über den aktuellen Stand der Um-setzung des Bundeskinderschutzgesetzes in dem es derzeit vor allem um die Frage geht, bei welchen ehrenamtlichen Mit-arbeiterInnen Einsicht in das erweiterte Führungszeugnis zu nehmen ist (siehe Kasten).Der Schwerpunkt der Tagung lag jedoch

Ebenfalls im Berichtszeitraum wurden dann die Empfehlungen zur Juleica-Ausbildung vom Landesjugendhilfeaus-schuss u.a. um den Punkt „Kindeswohl“ ergänzt. Damit ist verpflichtend, dass alle ausgebildeten JugendleiterInnen zum Themenbereich „Schutz des Kindes vor (sexueller) Gewalt“ eine Grundaus-bildung erhalten.

Mit dem Inkrafttreten des Bundeskin-derschutzgesetzes sehen wir uns zum ei-nen in unserem Bemühen bestärkt, auch in der ehrenamtlichen Jugendarbeit die Verantwortlichen zu diesem Themen-

bereich zu sensibilisieren und zu quali-fizieren. Auch ist es unser Anliegen die Jugendverbände zu unterstützen, Qua-litäts- und Schutzstandards strukturell vorzusehen. Dazu diente eine eigene Fachtagung 2012 (siehe folgender Be-richt). Zum anderen wurden den Jugendver-bänden durch den Bundesgesetzgeber allerdings bürokratische Verfahren auf-erlegt, die zwar das Gute erreichen wol-len, die aber in einzelnen Bestimmun-gen dennoch nicht zielführend sind. Konkret meinen wir die Einsichtnahme in ein erweitertes Führungszeugnis bei

ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Hier wurde nicht bundeseinheitlich geregelt welche Ehrenamtsgruppen betroffen sind. Dies soll mit den örtlichen Trägern vereinbart werden. Das heißt: es erwar-ten uns ein Wust von Vereinbarungen von z.T. kleinsten Trägern mit den ein-zelnen Kreisjugendämtern. Zumindest auf Landesebene versuchen wir das Pro-blem im Saarland mit den Jugendäm-tern durch einheitliche Standards in den Griff zu kriegen (siehe eigener Artikel). Dafür sei allen Beteiligten auf Kreis- und Landesebene, die sich hier um eine gute Lösung bemühen, herzlich gedankt.

FachtagungUmsetzung von Kinderschutzstandards in der Jugendarbeit

Beate Steinbach, Leiterin des Projekts zur Präventi-on sexualisierter Gewalt „PräTect“ beim Bayerischen Jugendring

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Nach dem neuen Bundes-kinderschutzgesetz, das am 01.01.2012 in Kraft getreten

ist, sollen nun auch ehrenamtliche Mit-arbeiterInnen von der Einsichtnahme ins Führungszeugnis betroffen sein. Wer „Kinder oder Jugendliche beaufsichtigt, betreut, erzieht oder ausbildet oder ei-nen vergleichbaren Kontakt hat“ kommt laut § 72a Abs. 4 SGB VIII hierfür in Frage. Entscheidend ist dabei „Art, In-tensität und Dauer des Kontakts“. Wel-che Ehrenamtlichen-Gruppen nun be-troffen sein werden, darüber werden in den folgenden Monaten zwischen den Jugendämtern und den freien Trägern Vereinbarungen zu treffen sein.

Der Landesjugendring ist kontinuierlich im Kontakt mit dem Landesjugendamt und den Kreisjugendämtern und be-müht sich möglichst einheitliche und handhabbare Wege zu finden, wie die ehrenamtlichen Verbands- und Ver-einsleitungen die Einsichtnahme ins Führungszeugnis umsetzen. Bei einer Klausur der KreisjugendpflegerInnen wurde hierzu an einem saarlandweit einheitlichen Vorgehen gearbeitet. Ge-plant war, die Einsichtnahme ins er-weiterte Führungszeugnis insbesondere bei Aufsichtspersonen vorzusehen, die an mehrtägigen geförderten Maßnah-men mitwirken. Dieser Konsens auf der Fachebene ist offensichtlich zur

Zeit dieser Berichterstellung (Februar 2013) noch in der landesweiten Abstim-mung. So bald wie möglich wollen die Jugendämter in Abstimmung mit dem Landesjugendring dazu ein Infoblatt herausgeben. Darüber hinaus sollten sich alle Träger dafür einsetzen, dass die Jugendhilfeausschüsse ein Präventions-konzept beschließen, in dem u.a. auch beschrieben wird, welche Personen und Stellen für die jugendarbeitstreibenden Verbände und Vereine für Präventions-maßnahmen zuständig sind. Mit ersten Vereinbarungen rechnet der Landesju-gendring im Frühjahr 2013.

Die Umsetzung des Kinder-schutzgesetzes im Saarland

darauf, über einzuführende Qualitätsstandards zu disku-tieren, mit denen Jugendver-bände Kinder vor sexualisier-ter Gewalt schützen wollen. Beate Steinbach, Leiterin des Projekts zur Prävention se-xualisierter Gewalt „PräTect“ beim Bayerischen Jugendring, gab hierzu einen theoretisch fundierten Input, der prak-tisch gut mit Beispielen veran-schaulicht wurde. Sie ging ein auf Verhaltenskodexe, Regeln, Schulungs- sowie Fortbil-dungsinhalte, Notfallpläne und Beschwerdemanagement in der Kinder- und Jugend(verbands-)arbeit. Die Arbeitsgruppen vertieften diese Aspekte für die einzelnen Praxisfelder der Kinder- und Jugendarbeit von der Offenen Arbeit über die Gruppenangebote bis hin zu den mehrtägigen Freizeit- und Bildungsmaßnahmen. Eine eigene AG widmete sich den Aufgaben der Verbandsleitungen. In der Abschlussrunde mit den Arbeits-gruppenleitungen konnte Frank Kettern ein Fazit der Tagung ziehen. Er sagte zu, dass der Landesjugendring die gute

Kooperation mit den Jugendämtern in dieser Frage fortsetzen werde und man unter den gegebenen gesetzlichen Rah-menbedingungen möglichst einheitliche für Ehrenamtliche taugliche Regelungen

Schutz des Kindeswohls

bei den Vereinbarungen finden wolle. Der vielfache Wunsch nach weiterem Austausch und Angeboten des Landes-jugendrings zur Thematik, will dieser im Rahmen seiner Ressourcen nachkommen.

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Beteiligungsprojekt DingDeinDorf

Schon 2008/2009 konnten wir mit der kommunalen Beteiligungsaktion viel für die Jugendfreundlichkeit saarländischer Kommunen bewegen. Nach vielen Bemühungen erreichten wir dann 2012 eine Förder-zusage. Wir berichten hier über den Weg zum Start des Projekts im Oktober 2012 und den Plan wie es 2013 ablaufen soll. Außerdem gibt es einige grundsätzliche Anmerkungen zu unserem (digitalen) Partizipationsverständnis, das dem Projekt zugrunde liegt

Mit der Beteiligungsaktion „DingDeinDorf II“ will der Landesjugendring Saar mit

12 – 21-jährigen Jugendlichen im Saar-land die Jugendtauglichkeit und Jugend-freundlichkeit der saarländi-schen Städte und Gemeinden bewerten und exemplarisch verbessern. Wir setzen damit die erfolgreiche Aktion von 2008/2009 fort und entwi-ckeln sie – vor allem mit Hilfe von Social Media weiter.

Die Förderung dafür konnten im Sommer 2012 sichern.Gleich mehrere Beteiligte hat-ten sich schon seit 2011 dar-um gekümmert, dass sich auch in finanziellen Notzeiten gute Projektideen durchsetzen kön-nen! Schon kurz nach Ende der ersten Aktion im Frühjahr

2009 war klar: Dieses Projekt war in sei-ner Art einmalig und erfolgreich. Wir müssen es auf jeden Fall fortsetzen!

DingDeinDorf, die Zweite Wir können was bewegen

Schwerpunkte

Erstes Treffen der Projektgruppe auf der Piraterie in Saarbrücken

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DingDeinDorf

Nach der Kürzung des LJR-Etats 2011 konnten - auch kleinere Anteile - Eigen-mittel nicht mehr vorgesehen werden und die Chancen dafür schwanden. Da aber der Landesjugendring sich - ins-besondere mit seinem Jugendserver-Projekt - in Fragen der E-Partizipation ständig auf dem laufenden hielt, war klar, dass die Fortentwicklung dieses Projekts besonders mittels digitaler Me-dien zukunftsträchtig erschien und hier deutete sich auch an, dass Bundes- oder EU-Mittel solche Innovationen unter-stützen könnten. Und Hinweise aus dem Sozialminis-terium (ein Dankeschön an Herrn Ol-linger!) und aus unseren bundesweiten Vernetzungen im DBJR waren schließ-lich entscheidend dafür, dass wir Mittel bei dem EU-Programm „Jugend für Eu-ropa“ beantragten. Nachdem auch das Sozialministerium eine Restfinanzierung von 25% in Aussicht stellte, war die Freude groß, dass wir noch im Sommer grünes Licht aus Bonn von „Jugend für Europa“, der deutschen Agentur für das EU-Förderprogramm erhielten. Noch im Oktober 2012 startete das Projekt und dauert bis Dezember 2013.

Nach vorbereitenden Arbeiten 2012 wird in der ersten Jahreshälfte 2013 die Fragebogenaktion gestartet bei der saar-landweit Jugendliche u.a. zu Freizeit-, Bildungs- und Ausbildungsangeboten sowie Einkaufsmöglichkeiten und Nah-verkehr im Ort Stellung beziehen. Gleichzeitig wird mit Online-Werk-zeugen (auf einer eigenen Internetseite und Facebook) der Dialog zwischen Jugendlichen und Kommunalpolitike-rInnen zur Situation in den einzelnen Kommunen in Gang gesetzt und damit eine weitere Beteiligungsmöglichkeit per E-Partizipation eröffnet. In einem zweiten Schritt werden im Mai die Ergebnisse der Befragung bezogen auf die Städte und Gemeinden, sowie das Land in den Lokal- und Regional-medien veröffentlicht. Schließlich werden 10 Orte ausgewählt, in denen im Juni Vereinbarungsgesprä-che zwischen Jugendlichen und den KommunalpolitikerInnen stattfinden und Abmachungen über konkrete Ver-besserungen im Ort getroffen werden. Grundlage der Gespräche sind die Er-gebnisse der Online-Diskussionen und der Fragebogenaktion.

Anlässlich der Fachtagung "Pos-ten, liken, voten" hat Familien-staatssekretärin Gaby Schäfer

zwei Zuwendungsbescheide über insge-samt 7.065 Euro aus Landesmitteln und Toto-Mitteln für die Fortsetzung des Partizipationsprojekts "DingDeinDorf" überreicht.Bereits im Jahr 2008/2009 wurde DingDeinDorf mit Unterstützung aus Landesmitteln durchgeführt. Dabei erhielten Kinder und Jugendliche die Gelegenheit, die Jugendfreundlichkeit ihrer Wohnorte per Fragebogen und in Gesprächen zu bewerten und mit den Entscheidungsträgern vor Ort mode-rierte Gespräche zu führen, deren Ziel Vereinbarungen waren für konkrete Verbesserungen in den Städten und Ge-meinden. In Absprache mit dem Minis-terium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie hat der Landesjugendring nun das weiterentwickelte Projekt kon-zipiert, das im Oktober gestartet und auf ein Jahr angelegt ist.

"Dieses Projekt trägt maßgeblich zu einer weite-ren Stärkung der Beteiligung von Kindern und Ju-gendlichen bei“, so Staatssekretärin Gaby Schäfer. „Ich hoffe, dass sich die Jugendlichen in den saarländischen Gemeinden zahl-reich an der Aktion beteiligen."Staatssekretär in Schäfer dankte dem Landesju-gendring Saar für die langjährige gute Zusammenar-beit: "Der Landes-jugendring hat seit über 10 Jahren das Thema Jugendbeteiligung immer weiter voran getrieben und Verantwortliche in

Politik und Verwaltung dazu bewegt, über die Mitspracherechte von jungen Menschen nachzudenken." Pressemitteilung Sozialministerium

Die Einhaltung der Vereinbarungen wird ebenfalls im Rahmen des Projekts bis Ende 2013 kontrolliert.

Von Anfang an ist eine Projektgruppe von jungen Menschen zwischen 14 und 26 Jahren an allen wichtigen Schritten im Projekt (Auftritt und Bewerbung des Projekts, Entwicklung des Fragebogens, Moderation der Online-Diskussion, Auswahl der Kommunen für die Verein-barungsgespräche, Kontrolle der Einlö-sung der Vereinbarungen) beteiligt. Sie unterstützt das Projekt in allen seinen Phasen. Derzeit arbeiten bis zu 15 Enga-gierte in der Projektgruppe mit. Sie star-tete im Herbst 2012. Ihre Diskussionen und Entscheidungen werden mit Hilfe einer Facebook-Gruppe unterstützt. Besonders freut es den Landesjugend-ring, dass mit 103.7 UnserDing und der HTW mit dem Studiengang Soziale Arbeit zwei bewährte Kooperationspart-ner aus dem Vorläuferprojekt gewonnen werden konnten. Neu hinzu gekommen ist juz-united, der Verband saarländi-scher Jugendzentren in Selbstverwal-tung. Last but not least unterstützt uns natürlich auch der Jugendserver-Saar.

Staatssekretärin überreicht Zuwen-dungsbescheide für DingDeinDorf

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len und Twitter-Nachrichten, begleitet. Die digitalen Medien spielten aber eher eine nebengeordnete informationsori-entierte Rolle. In der im Oktober 2012 nun aufgelegten Weiterentwicklung des Projekts werden nun Online-Werkzeuge stärker eingebunden.

Wo liegen die Chancen, wo die Gren-zen?

Die letzte Jim-Studie zur Online-Nut-zung Jugendlicher (3) hat deutlich ge-macht, wie intensiv die überwältigende Mehrheit der Jugendlichen mittlerweile soziale Netzwerke wie facebook nutzt und in und mit ihnen nicht unerhebliche

Politische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Kommu-nen hat in den letzten Jahrzehnten

repräsentative parlamentarische Formen, z.B. Jugendgemeinderäte und direkte Modelle wie z.B. Jugendforen hervorge-bracht. Der Landesjugendring Saar hat sich mehrfach für direkte Varianten aus-gesprochen. Gründe liegen vor allem in der Vermeidung erwachsenenzentrierter parlamentarischer Verhandlungsformen, in der Bevorzugung altersgemäßer Me-thoden der Mitsprache auf Augenhöhe sowie in überschaubaren zeitlichen Ab-läufen der Mitwirkung an politischen Entscheidungen.Mit dem saarlandweiten Beteiligungs-projekt DingDeinDorf setzte der Lan-desjugendring 2008/2009 nun einen besonderen Akzent, indem 2000 Ju-gendliche zwischen 12 und 19 Jahren in Fragebögen die Jugendfreundlichkeit und -tauglichkeit saarländischer Kom-munen mit Schulnoten bewerteten. Die Ergebnisse wurden in gemeindebezoge-nen Zeugnissen öffentlichkeitswirksam verbreitet und fanden ein großes Echo in den Lokalmedien und der Kommu-nalpolitik. In 10 ausgewählten Kom-munen gab es Vereinbarungsgespräche mit interessierten Jugendlichen. Diese handelten mit den lokal verantwortli-chen PolitikerInnen verbindlich mehre-re Verbesserungen aus: von der Farbe des Anstriches eines Jugendraums bis zur Ausstattung des Orts mit einem Multi-funktionsfeld war ein breites Spektrum vereinbart und in den nächsten Mona-ten umgesetzt worden.Mit diesem Projektansatz sehen wir im

Chancen und Grenzen von digitaler PartizipationDie Weiterentwicklung des saarländischen

kommunalen Beteiligungsprojekts DingDeinDorf

mit Online-Werkzeugen

neunstufigen Modell der Partizipati-on in Anlehnung an Roger Hart und Wolfgang Gernert (2) die Stufe realer Mitbestimmung (Stufe 7 siehe Kasten) verwirklicht. Schon das abgelaufene Projekt aus 2008 wurde mit einer Internetseite, der Mög-lichkeit den Fragebogen online auszufül-

Schwerpunkte

(Digitale) PartizipationPartizipation und digitale Beteiligung (ePartizipation) sind en vogue und es ließen sich Seiten füllen, beides zu definieren. Hier nur ein kurzer Verständigungsvorschlag: Ver-steht man unter politischer Partizipation „alle Tätigkeiten (…), die Bürger freiwillig mit dem Ziel unternehmen, Entscheidungen auf den verschiedenen Ebenen des Politi-schen Systems zu beeinflussen“ (1), dann wird durch „ePartizpation“ Beteiligung mit elektronischen Mitteln oder genauer mit Informations- und Kommunikationstechnik verstanden.Dabei kann man nach Pohl, Axel 2009 neun Stufen der Beteiligung unterscheiden: 1. Fremdbestimmt: Nicht Beteiligung sondern Manipulation 2. Dekoration: Kinder und Jugendliche wirken auf einer Veranstaltung mit, ohne ge-nau zu wissen, warum sie dies tun oder worum es eigentlich geht. 3. Alibi-Teilnahme: Kinder und Jugendliche nehmen freiwillig an Konferenzen teil, haben aber nur scheinbar eine Stimme mit Wirkung. 4. Teilhabe: Kinder und Jugendliche können ein gewisses sporadisches Engagement der Beteiligung zeigen. 5. Zugewiesen, aber informiert: Ein Projekt ist von Erwachsenen vorbereitet, die Kin-der und Jugendlichen sind jedoch gut informiert, verstehen, worum es geht, und wissen, was sie bewirken wollen. 6. Mitwirkung: Indirekte Einflussnahme durch Interviews oder Fragebögen 7. Mitbestimmung: Beteiligungsrecht: Kinder und Jugendliche werden tatsächlich bei Entscheidungen einbezogen. Die Idee des Projektes kommt von Erwachsenen, alle Ent-scheidungen werden aber gemeinsam und demokratisch mit den Kindern und Jugend-lichen getroffen. 8. Selbstbestimmung: Z.B. Projekte werden von den Kindern und Jugendlichen selbst initiiert. Diese Eigeninitiative wird von engagierten Erwachsenen unterstützt oder ge-fördert. 9. Selbstverwaltung: Selbstorganisation: Kinder und Jugendliche haben völlige Entschei-dungsfreiheit über das Ob und Wie eines Angebotes und handeln aus eigener Motivation.

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freie Zeit verbringt. Nehmen wir diesen sozialen Lebensraum ernst, so sollten wir diesen genauso aufsuchen wie die Jugendverbandsgruppe, ein Jugendzent-rum, eine Skaterbahn, die Schule. Auch ein soziales Netzwerk ist ein Kommuni-kationsraum, den wir zur Ansprache für unser Projekt, ja selbst zur Durchfüh-

rung der Aktion nutzen können. Gerade dort stehen Werkzeuge bereit, um Frage-bogen „auszulegen“, Meinungen auszu-tauschen und für partizipative Prozesse zu motivieren. Nicht zuletzt die in der Online-Welt beheimatete „Gamifizie-rung“ ¬von Kommunikationsprozessen - also der Einsatz spielerischer Mittel - z.B. durch Bewertung von Meinungen leistet hier methodische Hilfe.Allerdings können diese Online-Räume nicht das komplexe Setting realer Ver-handlungssituationen ersetzen. Die Kommunikation von Jugendlichen mit erwachsenen Entscheidungsträgern soll auf Augenhöhe stattfinden und bezieht alle Sinne ein. Das gegenseitige „Be-schnuppern“, die Emotionalität beim Formulieren der Interessen, der reale Handschlag bei den Vereinbarungen kann die digitale Welt nicht darstellen. Diese Authentizität bietet nur die unver-mittelte Realität.Deshalb kommt den digitalen Werkzeu-gen hier zwar eine wichtige vorbereiten-de, begleitende und motivierende Rolle zu – aber „nur“ ergänzend zur realen Welt, zumal gerade in der Gemeinde bzw. in der Stadt das wirkliche Aufein-andertreffen leichter herstellbar ist als z.B. in der internationalen Arbeit. Für diese digitale Stärkung der Partizipa-

tion bieten wir mit DingDeinDialog ein gemeindebezogenes Forenwerkzeug auf der Webseite von DingDeinDorf an, in dem sich Interessierte niedrigschwellig registrieren (Benutzername, E-Mail-Ad-resse) und Themen eröffnen und kom-mentieren. Sie können zusätzlich Fotos und andere Illustrationen posten. Die

Posts werden zeit-nah von Adminis-tratorInnen freige-schaltet, um Spams und unangemessene Äußerungen zu ver-hindern. Sie bringen ihre Anregungen vor, teilen mit, wo es in ihrer Kommune hakt und was ver-bessert werden soll. In den Foren treffen Jugendliche auch auf kommunalpolitische EntscheiderInnen, die darauf reagieren können.

Zusätzlich ist eine facebook-Seite eröffnet worden.

Hier wird auf laufende Diskussionen im Forum verlinkt. Zusätzlich kann über lokale Diskussionen überblickend be-richtet werden um das Forum damit zu bewerben und zu ergänzen. Auch auf der Facebook-Seite können Meinungen und Beiträge wiedergegeben werden. Schließlich werden 10 Kommunen aus-gewählt, in denen dann im Juni 2013 Vereinbarungsgespräche zwischen Ju-gendlichen und PolitikerInnen real stattfinden sollen. Dort sind die Online-Diskussionen, die Ergebnisse der Frage-bogen sowie die direkt vorgebrachten Interessen Grundlage der Diskussion und für die Vereinbarungen.Mit Online-Werkzeugen gestalten wir die Aktion auch für die Projektgrup-

pe attraktiver. Diese besteht aus bis zu 15 jungen MultiplikatorInnen, die die Beteiligungsaktion in seinen wichtigen Entscheidungen gemeinsam mit dem Träger Landesjugendring Saar mitsteu-ern und sie werbend unterstützen. Bei solchen Online-Abstimmungsprozessen geht es z.B. um die Zusammenstellung des Fragebogens, die Moderation der facebook-Gruppen und die Auswahl der Kommunen für die Vereinbarungs-gespräche, die Kontrolle der Umsetzung der Vereinbarungen. In dieser facebook-Gruppe wurden inzwischen unterschied-lichste Fragen, wie z.B. die Logo-Ent-wicklung erfolgreich online besprochen. Aber auch hier gilt. Nach wie vor stehen reale Treffen im Mittelpunkt.Nach fünf Monaten Praxis von DingDeinDorf zeigt sich insbesondere für die Projektgruppe: ePartizipation ist mehr als ein zusätzliches Online-Werk-zeug für Beteiligungsprojekte. Das digi-tale Netz ist ein neuer Sozialraum und nicht nur ein Kommunikations-Tool. Hier kommen neue bisher nicht erreich-te potentielle Engagierte ins Gespräch, hier werden Verabredungen und Ent-scheidungen getroffen. Hier herrschen andere Kommunikationsstile. Und den-noch bleibt der analoge Lebensraum der Entscheidende. Er ist in seiner Authen-tizität und unvermittelten Lebensäuße-rung unschlagbar.

Fußnoten:(1) Max Kaase: Partizipation. In: Dieter Nohlen (Hrsg.): Wörterbuch Staat und Politik. Bundeszent-rale für Politische Bildung, Bonn 1995, S. 521 – 527(2) Pohl, Axel: Make it real. Partizipationsansätze zwischen tatsächlicher Beteiligung und bürgerschaft-licher Kosmetik. In: punktum 4/09, Zeitschrift für verbandliche Jugendarbeit in Hamburg, S. 5-8.(3) Medienpädagogischer Forschungsverbund Süd-west (Hrsg.), JIM 2011. Jugend, Information, (Mul-ti-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart. 2011

DingDeinDorf

Die Projektgruppe beim Testen des Online-Forums

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Aktionen zur-Landtagswahl 2012

Mit der Aufkündigung der so genannten Jamaika-Koalition von CDU, FDP und Grünen wurde 2012 innerhalb von wenigen Wochen eine erneute Landtagswahl fällig. Für den LJR war dies das Signal, mit der Vollversammlung die jugendpoliti-schen Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen. Auch haben wir erneut junge Menschen zur Land-tagswahl neugierig gemacht und informiert. Die bewährten Mittel: Wahlwutz, Wahl-O-Mat und Wahl-O-Mat on tour.

Wenn wir das Saarland für die Zukunft fit machen wollen, müssen wir die Lebensbe-

dingungen für Kinder und Jugendliche noch stärker als bisher in den Blick nehmen.“ Catharina Becker, Vorsitzen-de des Landesjugendrings Saar, brachte damit die am Donnerstag (9.2.2012) in Saarbrücken auf der Vollversammlung beschlossenen jugendpolitischen Po-sitionen auf den Punkt. In ihnen tritt der Landesjugendring u.a. für kleinere Klassen in den Schulen ein und fordert für die außerschulische Bildung in den Kinder- und Jugendverbänden bessere Rahmenbedingungen. So sollen die 2011 vorgenommen Kürzungen beim Landesjugendring zurückgenommen

Schwerpunkte

Kleinere Schulklassen, bessere Unterstützung der Jugendverbände und Wahlalter 16!Vollversammlung beschloss jugendpolitische Positionen

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11 Parteien, 38 Thesen und die Einladung sich mit den Positionen der politischen

Parteien im Saarland zu beschäftigen: Pünktlich zum Beginn der heißen Pha-se des Wahlkampfes der vorgezogenen Landtagswahlen im Saarland startete am 8. März 2012 die neueste Version des Online-Tools Wahl-O-Mat (www.wahl-o-mat.de). Zum Kick-off im Landtag kam dann auch hohe Partei-Prominenz aus der Landespolitik (siehe Foto). Sowohl die im aktuellen Landtag vertre-tenen Parteien CDU, SPD, DIE LIN-KE, FDP und Bündnis 90/Die Grünen

Aktionen zur Landtagswahl

wie auch die der bisher nicht vertretenen Parteien Familien-Partei, die NPD, Freie Wähler, Initiative Direkte Demokratie, die PARTEI und die Piratenpartei ka-men im Wahl-O-Mat vor.Der Wahl-O-Mat Saarland wurde von der Bundeszentrale für Politische Bil-dung/bpb in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Saarland, dem Landesjugendring Saar und der Arbeitskammer des Saarlandes erstellt. „Trotz des engen Zeitrahmens ist es gelungen auch junge Menschen bei der Thesenbildung mit einzubezie-hen und so deren Perspektive einfließen

und mehr BildungsreferentInnen zur Ausbildung der JugendleiterInnen ge-fördert werden. Ebenso sollen bessere Freistellungsregelungen für Ehrenamt-liche umgesetzt werden (der Beschluss ist am Berichtsende unter „Positionen“ abgedruckt.)Auch zur künftigen Gemeinschafts-schule bezieht der Landesjugendring

Position. Er begrüßt die Einführung, fordert aber eine bessere Finanzierung sowie einen Stundenplan, der genü-gend Raum für außerschulische Ju-gendarbeit zulässt. Angemahnt wird, dass Bildung kein Experimentierfeld sei. „Schülerinnen und Schüler sind keine Versuchskaninchen. Wir fordern eine nachhaltigere Steuerung und ein

Ende des Aktionismus, wie er zum Bei-spiel durch die überhastete Einführung von G8 und die neue Oberstufenre-form betrieben wurde“, heißt es in dem Beschluss. Gegebenenfalls sei eine Verschiebung der Einführung auf das übernächste Schuljahr zu bedenken.

Junge Menschen für die Demokratie interessieren und motivierenWahl-O-Mat und Wahl-O-Mat on tour

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zu lassen“, freut sich Georg Vogel als Geschäftsführer des Landesjugendrings Saar.Seit 2002 ist der Wahl-O-Mat der bpb im Einsatz, um insbesondere junge Wähler zu informieren und zu mobilisie-

ren. Bei der Landtagswahl im Saarland 2004 hatten 36.000 User den Wahl-O-Mat genutzt. Mit der Schließung der Wahllokale am 25. März zogen die Veranstalter des Wahl-O-Mats zur Landtagswahl eine überwältigende Bilanz. Genau 165.444

Nicht nur mit dem Wahl-O-Mat auch mit der Wahlwutz, die Vielen noch aus dem Super-

wahljahr 2009 bekannt ist, informierte und motivierte der Landesjugendring junge Menschen im Vorfeld der Land-tagswahl. Mit erfrischender Sprache und aus der augenzwinkernden Perspektive eines saarländischen Schweins wurde infor-miert, wer zur Wahl steht, warum man wählen sollte, woher die Parteien das Geld für den Wahlkampf bekommen, was man von ihnen im Netz und den sozialen Netzwerken findet - kurzum vieles zur Landtagswahl, was gerade ErstwählerInnen interessieren wird.

Auch in Facebook hinterließ die Wahl-wutz - nach eigenen Angaben aufge-wachsen in Gresaubach und studiert in Schweinfurt - ihre Spuren.

NutzerInnen hatten bis 18.00 Uhr die-ses Internet-Tool komplett durchge-testet. „Wir haben damit mehr als ein Fünftel der Wahlberechtigten erreicht und somit einen Beitrag für die Beteili-gung an der Wahl leisten können“ freute

sich Georg Vogel, Geschäftsführer des Landesjugendrings Saar. Die wissenschaftliche Begleitforschung zum Wahl-O-Mat hat nämlich schon bei der Bundestagswahl 2009 nachgewiesen, dass insbesondere Jung- und Erstwähle-

rInnen durch das Internet-Tool zum Wahlgang motiviert werden, die dies vorher nicht geplant hatten. Der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl wurde getragen von der Bundes- und Landeszentrale für politische Bildung,

der Arbeitskammer des Saar-landes und dem Landesju-gendring Saar.Noch ein paar Zahlen, hin-ter denen ein qualitativ hochwertiges, altersgemäßes und beteiligungsorientier-tes Diskussionsformat steht. Mit „Wahl-O-Mat on tour“ erreichten die Partner des Wahl-O-Mat kurz vor der Wahl an 10 Tagen in 23 Schulen und Jugendeinrich-tungen ca. 2.500 Jugendli-che. Von ihnen brachten sich viele anhand der Wahl-O-Mat-Thesen aktiv in die Dis-kussion mit den Landtags-

kandidatInnen ein (siehe eigener Bericht und Fotos).Und schließlich hat die LJR-Wahlwutz (www.wahlwutz.de) über diese Events berichtet und weitere Infos über Twitter, facebook und Webseite verbreitet. Der LJR hat viel bewegt um junge Menschen zur Wahl zu mobilisieren!

Wahlwutz unterwegs im Web

Schwerpunkte

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Innerhalb weniger Wochen musste der LJR nach der Bekanntgabe der Neuwahl gemeinsam mit den Partnern von Bundes- und Landeszentrale für Politische Bildung und der Arbeitskammer der Saar-Wahl-O-Mat programmieren. Nathalie Himbert von der BUNDjugend war mit dabei und berichtet, wie das auch in dieser Kürze gut gelingen kann.

Der Wahl-O-Mat hat bereits vielen Wählern, von jung bis alt, Freude bereitet und die

meisten User sind dabei auf spannende Entdeckungen gestoßen. Das Online-programm soll auch wieder zur Land-tagswahl 2012 im Saarland informieren. Doch bis die Entscheidungshilfe auf unseren Bildschirmen erscheint, werden viele Thesen gesammelt, recherchiert, diskutiert, den Parteien vorgelegt und letzten Endes programmiert.

Werfen wir doch dazu mal einen Blick in die Redaktionssitzung des aktuellen Wahl-O-Mat zur Landstagswahl im Saarland:

Hier hat sich eine kleine Gruppe von Politikwissenschaftlern, Wahl-O-Mat-Experten und Saarland-Experten ("Saar-länder"), darunter Vertreter der Bun-des- und Landeszentrale für Politische Bildung, der Arbeitskammer des Saar-landes und des Landesjugendring Saar zusammengefunden, um die Thesen für das Programm zusammenzustellen.

Zu unterschiedlichen Bereichen, von Bildung und Soziales über Wirtschaft und Energie bis hin zu Inneres und Justiz wird überlegt, welche Themen im Saar-land von Bedeutung sind. Dabei sind vor allem die Saarland-Experten gefragt, die wissen, zu welchen Stichpunkten in ihrem Bundesland in Politik und Gesell-schaft eine hitzige Debatte herrscht.

Doch nicht nur die Aktualität der The-men ist von Bedeutung. Auch wird aus-giebig betrachtet, in welchen Punkten sich die Parteien voneinander unter-scheiden. Eine These, bei der von jeder Seite dieselbe Antwort kommt, ist für den Wahl-O-Mat eher uninteressant,

möchte er doch besonders auf die Un-terschiede in den Parteiprogrammen hinweisen. Der Wahl-O-Mat möchte zeigen, welche Partei am besten zu den eigenen Interessen und Ansichten passt. So sind uns hier vor allem das Wissen und die Erfahrung der Politikwissen-schaftler und Wahl-O-Mat-Experten zugute gekommen.

Meistens wird nun insbesondere an der Formulierung gearbeitet und gefeilt. Vor allem steht die Verständlichkeit für den Benutzer im Vordergrund, doch auch Überlegungen, wie sich die Par-teien zu welcher Formulierung positionieren, sind von Bedeu-tung. Ein paar Wörter verän-dert und umge-stellt, und schon kann die These einen ganz an-deren Unterton mit sich brin-gen.

Wenn wir unse-ren Blick zurück in den Redaktionsraum richten, sitzt die Wahl-O-Mat-Gruppe immer noch zu-sammen und ist am Diskutieren. Wurde auch kein wichtiger Themenbereich ver-gessen? Zur Orientierung werden eben-falls Thesen aus anderen Bundesländern eingeworfen. Wie sieht es dazu im Saar-land aus? Gibt es dort ähnliche Debat-ten? Wieder sind vor allem die Saarlän-der gefragt, wobei die eine oder andere Reaktion bei den Nicht-Saarländern auf Verwunderung stößt. Im Vergleich zu anderen Bundesländern scheint es für diese merkwürdig, dass im Bereich Ener-gie, Umwelt und Nahverkehr nur weni-ge Themen allgemeine Aufmerksamkeit finden, Kriminalität kein großes disku-tiertes Feld darstellt (vor allem in Berlin war dies zur Landtagswahl ein wichtiger Punkt), aber der Bau einer Eventhalle oder die Debatte um die Schuldenbrem-se so stark gewichtet werden.

Die unterschiedliche Sichtweise zwi-schen den Saarland-Experten und den Politikwissenschaftlern sowie Wahl-O-Mat-Experten wird besonders bei dem letzten Arbeitsschritt deutlich: Aus der Vielzahl aufgestellter Thesen müssen einige ausgesucht werden, die anschlie-ßend den Parteien zur Stellungnahme vorgelegt werden. Während die Saarlän-der bei der Auswahl ihren Fokus haupt-sächlich auf sehr diskutierte Thesen le-gen, gewichten die Wissenschaftler vor

allem, welche Thesen auf unterschiedli-che Reaktionen der Parteien stoßen und achten auf ein ausgewogenes Themen-spektrum.

Zu guter Letzt kann sich aber nach ei-nem langen Tag auf eine Vielfalt inter-essanter Thesen geeinigt werden, die im Folgenden an die Parteien weitergegeben werden. Nun können sich Politikwissen-schaftler, Wahl-O-Mat-Experten und Saarländer vorerst zurücklehnen und gespannt auf die Reaktionen der Partei-en warten. Doch allzu lange werden sie nicht verweilen können, denn die Land-tagswahl rückt immer näher und bald heißt es wieder: Weiter geht‘s mit der Entwicklung und Programmierung des Wahl-O-Mat!

Vom Kopf auf den BildschirmWie der Wahl-O-Mat entsteht

Aktionen zur Landtagswahl

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Stellvertretend für die 23 Termine berich-ten wir hier von einer Wahl-O-Mat-on-tour-Station.

Ehrenamtliches Engagement gut und schön, aber wo bleibt die An-erkennung? Im Studium oder an-

derswo, wenn man sich für die Gemein-schaft einsetzt hat man nur Nachteile. So die Meinung eines Pfadfinders, der am 20.03.2012 der Einladung von juz-united und JunOst in das Juz St. Arnual gefolgt war. Es war einer von insgesamt 23 Events im Rahmen von „Wahl-O-Mat on tour“ zur Landtagswahl. Die zur Wahl-O-Mat on tour ange-reisten Wahlkämpfer, Uwe Conradt (CDU), Roland König (FDP), Claudia Willger (Grüne), Sebastian Thul (SPD), Julia Maus (Die Linke) und Alexander Senzig (Die PARTEI*) ließen sich da auch nicht lang fragen. "Ehrenamt ist das Salz in der Suppe", so Uwe Conradt, ohne das wäre das Land unglaublich viel ärmer. Aber dieses Engagement dürfe nicht durch die Politik ersetzt werden, und es gäbe ja bereits Vergünstigun-gen wie Steuerfreibeträge und Versi-cherungsschutz. Roland König konnte

sich die Einführung von Zertifikaten vorstellen, die das Engagement beschei-nigen und z.B. beim Numerus Clausus an eine Universität angerechnet werden könnten. Für die Grünen steht fest, dass Ehrenamt nicht ohne Hauptamtliche auskommen könne. Ab einer gewissen

Größe seien bezahlte Fachkräfte not-wendig, um wirkungsvoll arbeiten zu

können. Da dürfe auch nicht gekürzt werden, so Sebastian Thul, Einschnitte wie beim Landesjugendring Saar oder bei den JugendbildungsreferentInnen müssen verhindert werden. Alles schön und gut, konterte Julia Maus, aber all diese Vorschläge würden Geld kosten, und bei der Einhaltung der Schulden-bremse würden derartige Förderungen sowieso zuerst gestrichen. Sie plädierte für mehr Einnahmen um zum Beispiel wichtige Projekte gegen Rassismus zu fördern. Viele Versprechungen also und noch mehr Lob von allen Seiten, mal se-hen was nach der Wahl davon umgesetzt wird.

Weniger Lob gab es dafür an anderer Stelle: Ein Jugendlicher wollte von den Parteien wissen, wie sie das Vertrauen in die Politik stärken wollen, wenn bei dieser Wahl sowieso von vornherein klar sei, dass eine große Koalition kommen werde. Und da hatte natürlich jeder der Politiker seine eigene Meinung dazu. Zustimmung kam von den Grünen, für Claudia Willger hat es so eine Ko-alitionsaussage vor der Wahl noch nie gegeben, es gehe eigentlich nur um die Frage, wer welche Posten bekomme. Wir müssen uns durch die WählerInnen

Schwerpunkte

Salz in der SuppeWahl-O-Mat on tour im Juz St. Arnual

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Aktionen zur Landtagswahl

legitimieren lassen widersprach Uwe Conradt, das sei ein normaler demokra-tischer Prozess. Auch für die SPD ist das wichtig, auch wenn Sebastian Thul kein großer Fan von einer großen Koalition ist. Aber die Saarländer wollten nun mal stabile Verhältnisse und keine Experi-mente mehr. Roland König warb für die FDP, weil ohne die würde es keine bürgerliche Opposition mehr im Land-tag geben. Die Linke hatte auch nichts für die große Koalition übrig, wenn man sich vor der Wahl nicht einigen könne und dann eine große Koalition wolle, sei das unglaubwürdig. Wenn die SPD aber ihre Forderungen durchsetzen möchte, würde das nur mit den Linken gehen. Und die PARTEI? Für die ist die Wahl sowieso eine Farce. Aber sie hätte in Ber-lin 0,9 % der Stimmen bekommen, das sei ein klarer Regierungsauftrag. Wenn auch von wenigen Wählern.

Schuldenbremse, Ganztagsschule, Hartz IV: Das wurde im Juz St. Arnual auch noch durchgenommen, aber zu so später Stunde kann die Wahlwutz sich ja nicht alles merken. Aber eines kann sie sich merken: Am 25. März ist Landtagswahl, und da muss jeder hin.

* Warum war Die PARTEI diesmal bei der Wahl-O-Mat on tour eingeladen? War sie gar nicht, sie ist einfach selbst vorbeigekommen und hat mitgeredet. Was eine willkommene Abwechslung war und für viele Lacher sorgte. Generell aber gilt: Nur die Parteien werden zur Tour eingeladen, die vor einer Wahl im Landtag sitzen. Damit das übersichtlich bleibt.

Info:Wahl-O-Mat on tour ist ein bun-desweit einzigartiges Gemeinschaftspro-jekt der Bundeszentrale für politische Bildung, der Landeszentrale für politi-sche Bildung, der Arbeitskammer des Saarlandes und dem Landesjugendring Saar. Vom 12. bis zum 23. März fanden an Schulen und Jugendeinrichtungen insgesamt 23 Veranstaltungen statt, bei denen VertreterInnen der fünf Landtags-parteien Fragen des Wahl-O-Mat beant-worteten und mit den Anwesenden über diese und andere Themen diskutierten.

Sulzbach

Blieskastel

Saarbrücken

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Educaching

Educaching: Die „Schnitzeljagd 2.0“ mit Bil-dungsinhalten war im Berichtszeitraum ein ganz besonderes Experiment unter Beteiligung von Ehrenamtlichen aus unterschiedlichen Mitglieds-verbänden. Hier der Bericht über den Verlauf und einigen tiefergehenden Informationen über GPS und Geocaching.

Wer kennt sie nicht, die klas-sische Schnitzeljagd mit aus Astgabeln gelegten Pfeilen in

freier Natur und versteckten Quizfragen, mit der man eine Jugendgruppe in der Gruppenstunde oder einem Zeltlager ein kurzweiliges gemeinsames Naturerlebnis verschaffen kann. Für junge Menschen hat heute allerdings die digitale und so-ziale Welt an Rechnern und in virtuellen Räumen eine viel stärkere Anziehungs-kraft. Zwei unvereinbare Milieus aus un-terschiedlichsten Zeiten und Kontexten – könnte man meinen. Hier das Bild von Wandervogel-Nachkommen mit kurzen Hosen, Rucksack und Taschenmesser, dort die „Digital-Natives“ an Netbooks und Smartphones in der Web 2.0-Welt von SMS, ICQ, Facebook und Skype.

Bildungsarbeit mit „Schnitzeljagd 2.0“Das Educaching-Projekt Grad-gefunden.de

Schwerpunkte

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Diese beiden Erlebnisräume unter-schiedlichster Art passen zueinander? Schnitzeljagd und Web 2.0 können zu-sammen finden?Kaum zu glauben, aber die Antwort lau-tet eindeutig ja. Denn schon seit einigen Jahren zeichnet sich auch in der Kinder- und Jugendarbeit ab: „Geocaching“, die Weiterentwicklung der Schnitzeljagd mit digitalen Medien und Werkzeugen zur „Schnitzeljagd 2.0“, greift um sich und bereichert die erlebnispädagogi-sche Angebotspalette der Jugendarbeit enorm. Und damit nicht genug. Einige innovative PädagogInnen entwickelten Geocaching weiter zu einer Art „Edu-caching“, also einer Schnitzeljagd 2.0 mit expliziten Bildungsinhalten.Doch der Reihe nach:

Wie funktioniert Geocaching?Geocaching ist eine moderne Form der Schnitzeljagd mit einem GPS-Gerät. Der Begriff „Geocaching“ setzt sich zu-sammen aus dem griechischen Wort für Erde (Geo) und dem englischen Wort für geheimes Lager, Versteck: „Cache“. Für das Geocaching benötigt man ein GPS-Gerät oder ein Smartphone mit GPS-Empfänger und entsprechende Software sowie einen Zugang für eines der Geocaching-Portale im Internet. Erfunden wurde Geocaching im Jahr 2000 in den USA, als das amerikanische Militär die künstliche Signalverschlech-terung der GPS-Satelliten aufhob und die Nutzung des „NAVSTAR GPS“, des „Navigational Satellite Timing and Ran-ging - Global Positioning System“ für

jeden möglich machte. Die Empfänger der GPS- oder Navigationsgeräte fangen die Signale der GPS-Satelliten auf, diese teilen ständig über Funk ihre genaue Po-sition und Uhrzeit mit. Zur Ortsbestim-mung werden vier Satelliten benötigt. Mit Hilfe des Empfangsgeräts werden dann die vier Signallaufzeiten (von Sa-telliten zur Empfangsantenne) errech-net. Aus diesen wird dann die Position, Höhe und Empfänge-ruhrzeit ermit-telt. (1) So hat ein bestimm-ter Ort auf der Welt, z.B. eine Parkbank, feste Koord ina ten . Hat man die Koordinaten der Parkbank, dann kann man sich mit Hilfe von GPS-Gerä t en oder Navigationsgeräten dorthin führen lassen.Diese Möglichkeit macht sich das Geo-caching zu Nutze. Der Amerikaner Dave Ulmer versteckte im Jahr 2000 einen Eimer mit Konservendosen, ei-nem Videospiel und einem Notizblock, um die Funktion des GPS zu testen. Die dazugehörigen Koordinaten veröf-fentlichte er in einem Forum. Dies war die eigentliche Geburtsstunde des Geo-caching. Ein Geocache kann z.B. eine wasserdichte Plastikdose mit einem Log-

buch und Tauschgegenständen sein, eine Filmdose oder eine alte Munitionsbox. Vom Versteck des Geocaches werden die Koordinaten mit Hilfe eines GPS-Geräts ermittelt und auf Geocaching-Portalen im Internet veröffentlicht. Mit den Koordinaten des Caches sowie ei-nem GPS-Gerät ausgestattet, geht man dann auf „Schnitzeljagd“. Hat man den Cache gefunden, trägt man sich in das Logbuch ein und tauscht – wenn mög-lich – einen gleichwertigen Gegenstand. Den Fund des Caches trägt man auf der Geocaching-Internetseite, auf der der Cache veröffentlicht wurde, ein (be-zeichnet wird dies als "loggen").

Und was will Educaching?Educaching funktioniert wie das klassi-sche Geocaching, d.h. man hat Koordi-naten und mit Hilfe eines GPS-Gerätes sucht man nach einem Cache. Aller-dings ist bei einem Educache mehr der Weg das Ziel.Zusammengesetzt ist Educaching aus: „Edu“ aus dem Englischen verkürzt und abgeleitet von „Education“ und „caching“ abgeleitet vom Geocaching – was man mit „Bildungsversteck“ über-setzen könnte. Definiert werden kann Educaching als „Integration von Geo-caching in Bildungsprozesse“ (2) .

Der Begriff selbst ist geschützt, ein ame-rikanisches Unternehmen, das Unter-richtsmaterialien für Lehrer produziert, hat sich diesen Begriff gesichert. Educaches führen an Orte, die etwas er-zählen können oder beispielsweise eine geschichtliche, ökologische, soziale und/oder politische Bedeutung haben.Die Orte sind ein zentraler Aspekt und mit dort abgelegten und sich darauf be-ziehenden Caches „wird der Ort erfahr-bar. Das kann auf der Basis von histori-schen Quellen, Bildern, Audio-Dateien

Educaching

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u.v.m. geschehen. Sie sind mehr als das Ziel einer Schnitzeljagd. Wenn solche Orte ihre Geschichten an die FinderIn-nen weitergeben, dann können sie sich als Educache eignen.“ (3) Educaches können natürlich auch Lerngegenstände oder -inhalte als Thema haben.Der Cacher wird ohne Hilfe eines Pä-dagogen in einen Bildungs- und Lern-prozess eingebunden. Die Beschäftigung mit dem Ort, seiner Geschichte und das aktive Auseinandersetzen damit macht diese Form der Wissensvermittlung in-teressant. Diese Form des Lernens setzt sich ab von klassischer Wissensvermitt-

lung, die in Schulen oder auch außer-schulischen Bildungseinrichtungen stattfindet.Educaches lassen einerseits eine intensi-ve Beschäftigung mit einem Thema zu, aber andererseits kann der Cacher selbst entscheiden, wie intensiv er sich mit dem Ort beschäftigen will. „…indem er/sie sich bis in einzelne Quellen hin-ein vertiefen oder einfach nur den Cache finden kann, ohne die Geschichte des Ortes rezipieren zu müssen“ (4) .Dies kann ohne die klassischen Bil-dungseinrichtungen funktionieren. Educaches können z.B. mit Begleitmate-

rial, historischen Dokumenten oder an-deren Hintergrundinformationen erwei-tert werden. Das macht Educaches auch für Bildungseinrichtungen interessant, denn so können Lerninhalte ergänzt und erlebnisorientiert angereichert werden.Welche Form ein Educache letzten En-des dann hat, ob es z.B. ein Multi-Cache (5), ein Stadtrundgang zu historischen Orten oder ein Earthcache (6) ist, liegt am Ort und den vorhandenen Möglich-keiten.Und warum passen hier klassische Schnitzeljagd und Web 2.0 so gut zu-sammen? Schon zu den Hochzeiten von Jugendbe-wegungen wie Wandervogel und Co. war der Kompass ein faszinierendes Hilfs-mittel für Querfeldein-Wanderungen und Schnitzeljagden. Die GPS-Technik verlagert digitale Erkundungen in die re-ale Welt – und das interessiert nicht nur den Autofahrer mit dem Navi, sondern auch jugendliche FußgängerInnen. Hin-zu kommen Feedback-Möglichkeiten wie das Loggen und Kommentieren, die die Cache-Suche intelligent mit dem In-ternet verknüpfen und so die Potentiale der Web-2.0 Anwendungen nutzen um Gemeinschaften oder „Communities“ schaffen. Man kann erfüllte Aufgaben und Erlebnisse teilen, genau das, was Digital Natives am Web 2.0 so schätzen.

„Grad-gefunden.de“ – das Projekt des Landesjugendrings SaarEs liegt also nahe, diesen Ansatz erleb-nisorientierter Bildungsarbeit in einem Projekt zu bündeln, um weitere Praxiser-fahrungen zu sammeln und der Jugend-arbeit damit neue Anstöße zu geben. So arbeitete 2011 eine Projektgruppe des Landesjugendrings Saar mit drei Jugend-verbandsgruppen und einer Schul-AG zusammen, um solche Educaches für Kinder- und Jugendgruppen zu legen. Dies sollten dann dauerhaft für andere Gruppen vorgehalten werden und über ein eigenes Internetportal abgerufen werden können. Mit den vier Gruppen wurden die Kin-der und Jugendlichen in den Projekt-prozess mit ihren Interessen sowohl bei der Themenwahl als auch in den Ablauf eines Caches eingebunden. Folgende Themen und Orte wurden in Angriff genommen:• „Urzeit“ – rund um einen prähis-

torischen Erlebnispark („Gond-wana“) auf einem ehemaligen Bergwerksgelände in Landswei-

Schwerpunkte

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ler-Reden mit einer Schul-AG (ab 12 Jahre)

• Industriegeschichte bei einem frü-heren Eisenwerk in Neunkirchen mit einer Jugendrotkreuz-Gruppe (ab 14 Jahre)

• Regenerative Energie in einem Windpark im Nordsaarland mit einer Gruppe der THW-Jugend (ab 12 Jahre)

• Naturerkundung im „Urwald“ bei Saarbrücken mit der Naju-Saar (ab 12 Jahre)

Wichtig waren Praxistests mit den betei-ligten Gruppen. Dabei ging es insbeson-dere um:• die mögliche Größe der Gruppen

oder Teilgruppen die an einem Cache teilnehmen können

• die Dauer• den Schwierigkeitsgrad der zu lö-

senden Rätsel• den Schwierigkeitsgrad der Verste-

cke• den Erlebniswert

Abrufbar waren diese Seiten 2011 und 2012 über ein eigenes Internet-Portal, das in Kooperation mit dem Jugend-server-Saar entstanden ist. An diesem macht sich auch der kürzlich ausgewähl-te Projektnamen fest: „grad-gefunden.de“. Dort meldete sich die interessierte Gruppe an und erhielt als Download Begleitmaterial für die Gruppe und den/die JugendleiterIn. Dabei ging es sowohl um organisatorische und pädagogische Hinweise als auch um themenbezogenes vertiefendes Begleitmaterial.Interessierte Gruppen erhielten auf dem Portal also alle notwendigen Informatio-nen. Wenn sie den Cache gefunden ha-ben, dokumentieren sie ihre Beteiligung schließlich dort.Am 17. Juni 2011 starteten dann die vier ersten Educaches mit einem zentralen

Kick-Off. Grad-gefun-den.de wurde interes-sierten PädagogInnen präsentiert und der all-gemeinen Öffentlich-keit bekannt gemacht.Anfragen von Grup-pen und PädagogIn-nen zeigten ein großes Interesse oder einfach auch nur Neugierde, ob es gelingen kann, Bildungsprozesse mit digitalen Medien durch gemeinschaft-liche Erlebnisse in Stadt- und Naturland-schaften zu vereinen.

Auf Dauer konnten wir diese Educaches aufgrund begrenzter ehrenamtlicher Res-sourcen nicht aufrecht erhalten. Deshalb wird dieses Angebot 2013 eingestellt. Den-noch wurde mit Hilfe dieses Projekts erhebliches Know how in der saarlän-dischen Jugendarbeit bereitgestellt. So werden heute noch GPS-Geräte ausge-liehen und Tipps in Einzelberatungen und Schulungseinheiten weiter gegeben, wie man Geocaching in der Jugendarbeit einsetzen kann. Langzeit-Caches schei-nen für diese Art von Jugendarbeitspro-jekten nicht geeignet zu sein. Es kom-men eher Kurzzeit-Caches in Betracht, die zu einer speziellen Maßnahme aus-gelegt werden.

Positiv bleibt festzuhalten, dass mit die-sem Projekt ein sehr hohes ehrenamt-liches Potential mobilisiert wurde, bei dem auch viele Freiwillige wichtige Ler-nerfahrungen machen konnten.

Deshalb sei an dieser Stelle folgenden

Personen und Organisationen besonders gedankt:den Mitgliedsverbänden des Landesju-gendrings, insbesondere Naturschutzju-gend, BUNDjugend, Jugendrotkreuz, THW-JugendChristoph Eckert, Claudia Eisenstein, Nils Lesch, Katja Henopp, Holger Mai-er, Frank Schneider, Mareike Schneider, Stefan Schumacher mit seiner THW-Jugendgruppe Freisen, Georg Vogel, Oliver Wagner und Heike Weber

Fußnoten (1) Vgl. Wikipedia: „Globales Navigationssatelli-tensystem“. Stand: 22.03.20011, 13:06 Uhr http://de.wikipedia.org/wiki/Globales_Navigationssatelli-tensystem(2) Guido Brombach. Vom Geo- zum Educaching, S. 2. Abrufbar im Internet. URL: http://www.dotcomblog.de/?page_id= 228#axzz1HcHnBC3y Stand: 25.03.2011(3) ebd., S.2(4) ebd., S.3

(5) Bei dieser Form eines Caches ist der Cachebehälter nicht direkt an den Koordinaten versteckt, sondern man erhält die Zielkoordinaten des Verstecks durch das Abgehen von Sta-tionen an denen man z.B. Rätsel lösen muss.(6) An dieser Art von Cache liegt keine Dose, sondern es handelt sich meist um einen geologisch interessan-ten Punkt. Um einen Earthcache zu loggen, müssen meist ein paar Fragen beantwortet und ein Foto gemacht werden.

Educaching

Mareike Schneider und Catharina Becker vom LJR-Vorstand beim Kick-off in Landsweiler

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Gedenkstätten-arbeit

Damit kein Gras darüber wächst: 2011 und 2012 waren besonders viele TeilnehmerInnen bei den Workcamps des Landesjugendrings auf der Ge-denkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ dabei. Zu verdanken war dies besonders der THW-Jugend und der Jugendfeuerwehr. Aber auch andere Orga-nisationen und Einzelpersonen lassen sich anspre-chen von der ganz besonderen Bildungsarbeit unter dem Motto „Buddeln und Bilden“

Schwerpunkte

Dass die NS-Geschichte unserer Region Jugendliche auch heute noch neugierig macht, beweist jedes Jahr aufs Neue das Workcamp des Landesjugendrings auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager "Neue Bremm" in Saarbrücken. Über 80 Teil-nehmerInnen, darunter vor allem aus den Mitgliedsverbänden THW-Jugend, Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz beteiligten sich am Samstag (7.Mai) un-ter dem Motto "Buddeln und Bilden". Die zahlreichen Informationstafeln wur-den gesäubert, das Löschteichbecken von Unrat befreit, Unkraut gejätet und zwei weitere SS-Barackenstandorte von Gras befreit und mit Schotter besser sichtbar gemacht. "Mit solchen Akti-onen wird Geschichte für junge Men-schen an den Tatorten begreifbar. Das weckt das Interesse für diese Zeit eher

Es wächst kein Gras darüberÜber 80 junge Freiwillige arbeiteten am 7. Mai 2011

beim Workcamp auf Gedenkstätte Gestapo-Lager.

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Gedenkstättenarbeit

als auf Schulbänken oder in Seminar-räumen", erläuterte Rieke Eulenstein vom Vorstand des Landesjugendrings. Die Arbeitsgemeinschaft von 22 Mit-gliedsverbänden engagierte sich für diese Gedenkstätte schon in den 70-er Jahren und ist mit den Workcamps seit 1999 aktiv.

Das Gestapo-Lager errichteten die da-maligen Machthaber 1943. In ihm wur-den besonders Zwangsarbeiter und fran-zösische Widerstandskämpfer gefangen und gefoltert. Horst Bernard, Gedenk-stättenexperte aus Saarbrücken, muss-te gleich zweimal vor Ort ausführlich über das Lager, seine Insassen und die Aufseher - die meist aus der Region ka-

men - informieren. Die aufmerksamen ZuhörerInnen stellten viele Fragen nach den Lebensumständen der Gefangenen, so z.B. nach der Ernährung, der Hygi-ene und der Inhaftierungszeit. Bernard konnte dies alles sehr detailliert und an-schaulich berichten, weil er in den letz-ten Jahrzehnten intensiv mit Zeitzeugen sprach und ihre Berichte dokumentiert hat. Als weitere Bildungseinheit gab es einen Film über die Gedenkstätte, in dem ehemalige Gefangene zu Wort kommen. Auch wurde das Internetpor-tal "Erinnert-Euch.de" präsentiert, das unter anderem die zahlreichen Zwangs-arbeitslager der Nazizeit auflistet, die es flächendeckend in vielen Orten im Saar-land gab.

Horst Bernard fasste das Ziel solcher Workcamps eindrücklich mit dem ers-ten Paragraphen des Grundgesetzes zu-sammen. "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das ist die Lehre aus die-ser schrecklichen Zeit. Und es ist unse-re Aufgabe, dass wir heute - wo immer sie verletzt wird - uns energisch für die Menschenwürde einsetzen. Daran erin-nert uns dieses ehemalige Gestapo-La-ger." Viele der HelferInnen sagten schon jetzt zu, sich das nächste Mal wieder zu beteiligen. Die Landesjugendring-Verantwortlichen sind angesichts des Engagements der jungen Freiwilligen zuversichtlich: Es wird kein Gras darü-ber wachsen.

Tolle Beteiligung trotz kräftiger RegenschauerJugendliche pflegten beim Workcamp 2012

Saarbrücker Gedenkstätte „Gestapo Lager“

Über 70 junge Freiwillige von der THW-Jugend, der Jugendfeuerwehr und von juz-united sowie Einzelper-sonen pflegten am Samstag (5. Mai) trotz Regen die Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“. In dieser Folter-stätte in Saarbrücken, nahe der Grenze zu Frankreich, wurden in den letzten Kriegsjahren Hunderte von Zwangsar-beiterInnen und Gegner des Nazi-Re-gimes ermordet. Bei dem vom Landes-jugendring Saar jährlich organisierten Workcamp wurden nun eine weitere

Barackenfläche mit Schotter gefüllt, damit im wahrsten Sinne des Wor-tes kein Gras darüber wächst und die Stand-orte der Lager-gebäude besser erkennbar sind. Weitere Frei-willige reinigten den Löschteich, säuberten die Infotafeln und entfernten jede Menge Un-kraut. Horst

Bernard, Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes im Saarland berichtete den Jugendlichen sehr anschaulich von seinen Gesprächen mit Zeitzeugen, die auf der „Neuen Bremm“ gefangen waren. Er beantwor-tete Fragen nach Opfern, Tätern und den Lebensumständen im Lager. Bernard schloss seinen Bericht damit, dass sie, die Jugendlichen heute, keine Schuld an den damaligen Verbrechen hätten. Ihm sei wichtig zu verdeutlichen, wie ganz normale Menschen zu brutalster Gewalt

fähig seien. Die Erinnerung an die Nazi-Zeit solle sie im Entschluss bestärken, gegen jede Form von Unmenschlichkeit aktiv und couragiert einzutreten. Erik Schrader, Kulturdezernent der Landes-hauptstadt verfolgte diesen Bildungsteil und war beeindruckt von der aufmerk-samen Atmosphäre während Bernards Schilderungen. So etwas gelinge beson-ders in dieser Form außerschulischer Bildung. Er bedankte sich auch im Na-men der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz für das beispielhafte Engagement der jungen HelferInnen. Die Organisa-torInnen vom Landesjugendring spra-chen zum Abschluss des Camps ihren Dank aus für die tatkräftige Unterstüt-zung des Hotels Mercure Süd und der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie den Kooperationspartnern von der In-itiative „Neue Bremm“ und der Lan-deszentrale für Politische Bildung. Ein ganz besonders herzlicher Dank ging natürlich an die „HeldInnen“ des Tages, die jungen Freiwilligen, die trotz vieler Regenschauer alle Arbeiten mit Bravour erledigten.

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Impressionen aus den Workcamps von 2011 und 2012

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Interregionales

Die interregionale Arbeit hat in den letzten beiden Jahren deutlich an Bedeutung gewon-nen. In der Euregio SaarLorLux+ arbeiten wir mit kommunalen Jugendarbeitseinrich-tungen aus der Großregion sehr gut zusam-men. Ein besonders eindrückliches Erlebnis war eine internationale Fachtagung 2011 in Metz von der wir hier berichten.

Schwerpunkte

Dies war eine der Kernaussagen auf der Fachtagung „Freiwil-liges Engagement und Frei-

willigentätigkeit von Jugendlichen und Förderung des bürgerschaftlichen Enga-gements“ am Samstag, dem 5.11.2011 in Metz. Die Veranstaltung fand im Rah-men des 5. Jugendforums anlässlich des Europäischen Jahres für Freiwilligentä-tigkeit statt. Partner der Großregion, des Cnajep (Comité pour les relations nati-onales et internationales des associations des jeunesse et d`éducation populaire), des Crajep (comités regionale pour les relations …) Lothringen und des Deut-schen Bundesjugendringes (DBJR) dis-kutierten über die Herausforderungen, vor denen Jugendliche bei ihrer Freiwil-

ligentätigkeit stehen und wie das bür-gerliche Engagement gefördert werden kann. Das Interesse war bereits durch die Anwesenheit zahlreicher Jugendli-cher und junger Erwachsener, welche in verschiedenen Formen Freiwilligentätig-keiten ausüben, ersichtlich. Diese hatten sich bereits drei Tage lang in Workshops zu diesem Thema ausgetauscht.

Sven Frye (Vorsitzender des DBJR) machte auf die Tatsache aufmerk-sam, dass ca. 100.000 Jugendliche in Deutschland die Juleica besitzen, sodass das Engagement eine große Kontinuität besitzt, wenn Jugendliche auch weniger Zeit dafür aufbringen könnten als frü-her. Der Freiraum für das Engagement

Jugendlicher würde zunehmend durch die vorliegenden Rahmenbedingungen eingeschränkt. Jugendliche stehen vor Herausforderungen wie wachsenden Zeit- und Leistungsdruck, Dominanz des formellen Bildungssystems oder Mobilitätsanforderungen. Engagement könne nur gefördert werden, nicht be-stellt!

Jean-Pierre Masseret (Präsident der Re-gion Lothringen sowie der Großregion) hob in seinem Beitrag hervor, dass die Aussage „Früher war alles besser“ für das jugendliche Engagement nicht zutreffe, dass aber der Forderung „Morgen muss es besser sein“ nachgegangen werden sollte. Thema müsse heute auch die ge-

„Engagement kann nicht bestellt, es kann nur gefördert werden“LJR Saar bei internationaler Fachtagung

zum freiwilligen Engagement in Metz

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Interregionales

meinsame Bürgerschaft über Grenzen hinweg sein, um eine gemeinsame Zu-kunft aufzubauen. Hierzu werde Enga-gement, Freiwilligentätigkeit und Ver-antwortungsbewusstsein benötigt. Irène Pequerul betonte die schwerwiegende wirtschaftliche und soziale Krise, denn die verschlechterten Lagebedingungen für Jugendliche beeinträchtigten das En-gagement. Daniel Soibinet führte auf, dass der natürliche Nährboden für die Entfaltung von Engagement die Vereine seien.

Auf die paradoxe Sichtweise der Gesell-schaft auf Jugendliche machte Julien Vaillant, Mitglied des Conseil Régional von Lothringen, aufmerksam. Einerseits würden Jugendliche als Motor für Inno-vation angesehen und andererseits aber als Teil der Gesellschaft, der den Status Quo nicht in Frage stellen solle. Jugend-liche stehen ebenso vor der Herausforde-rung, selbständig zu werden, aber gleich-zeitig sind derzeit 75% abhängig von öffentlichen Hilfsmaßnahmen. Neue Formen des Engagements müssten des-halb definiert, Jugendliche aktiv einge-bunden, ihre Ausgangssituation und ihre Interessen berücksichtigt werden. Maika Billards, Vizepräsidentin des Cnajep, zu-ständig für europäische Fragen, referier-te über die Verschiedenheit der Freiwil-ligentätigkeit der EU-Mitgliedsländer. Eine zunehmende Professionalisierung des Bereichs des Engagements fordere immer mehr Kompetenzen, was eine all-gemein anerkannte Zertifizierung zum Thema mache. Es folgte ein Gespräch am Runden Tisch zum Thema: „Freiwilligentätigkeit: Zwi-schen persönlichem Engagement und sozialer und kollektiver Aktion“. Im Vordergrund standen bisherige Aktio-nen zur Anerkennung und Förderung des Engagements der Jugendlichen in allen Gebieten der Großregion. Alle Ge-biete der Großregion waren vertreten, für den Landesjugendring Saar Cathari-na Becker. Die Frage, ob die Ausübung eines Ehrenamtes eher egoistische oder altruistische Beweggründe beinhalte, wurde von ihr entschlossen und auch ein wenig provokant mit egoistischem Ver-halten als Ausgangslage für Freiwilligen-tätigkeit beschrieben. Denn der Mensch bringe sich ein, um selbst wirksam zu werden, nicht warten zu wollen, bis an-dere vielleicht etwas tun. Gemeinsamer Konsens war am Ende der hierzu geführ-ten Diskussion, dass sowohl egoistische als auch altruistische Beweggründe zur

Aufnahme bzw. Ausübung eines Ehren-amtes vorliegen. Zur Förderung des be-stehenden Engagements wurde von allen mehr Anerkennung und Wertschätzung der ehrenamtlichen Arbeit sowie mehr Vertrauen gegenüber den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gefordert.

Zudem müssten die Jugendlichen von den Vereinen mehr motiviert werden, Freiwilligentätigkeiten auszuüben. Aber auch Strukturen wie beispielsweise ganz einfach nur attraktive Räumlichkeiten müssten bereit gestellt werden.

Der Workshop am Nachmittag zum Thema „Freiwilligentätigkeit und in-terkultureller Dialog“ beinhaltete unter anderem auch den Beitrag von Solenn Crépeaux vom Landesjugendring Saar. Crépeaux stellte das Projekt „Juleica-Vielfalt“ vor: eine Qualifizierungsmaß-nahme für ehrenamtliche Jugendliche aus Migrantenorganisationen. Sie konn-te über reges Interesse in den Organisa-tionen berichten und erste vorliegende Zahlen scheinen für gelingenden inter-kulturellen Dialog und Austausch zu sprechen. Die sich anschließende Dis-kussion machte an diesem Tage einmal mehr deutlich, dass sich die Verwendung der Begrifflichkeiten von Ehrenamt und Freiwilligen-Dienst in den Diskussi-onsbeiträgen vermischte. Im deutschen Sprachgebrauch sind die beiden Begriffe für zwei unterschiedliche Arten des En-gagements klar definiert, aber im franzö-sischen Sprachgebrauch liegt eine solche nicht vor. Zudem sind die verschiedenen Freiwilligentätigkeiten in den einzel-

nen Ländern sehr heterogen. Nach dem Meinungsaustausch im Workshop über verschiedene europäische Austauschpro-jekte wie z.B. der „Freiwillige Europäi-sche Dienst“ konnte die Bilanz gezogen werden, dass der Status des Freiwilligen-dienstes hinterfragt werden muss. Denn

in der Entscheidung zum Engagement darf es nicht um „einen guten Lebens-lauf für die Bewerbung gehen“, sondern vielmehr um Persönlichkeitsbildung und interkulturellen Austausch.

Zum Abschluss der Tagung wurden unter anderem von Julient Vaillant die Ergebnisse des Tages zusammengefasst: Rahmenbedingungen, verändertes En-gagement oder auch mangelnde Prä-senz der Vereine seien hier noch einmal als Schlagworte aufgeführt. Die Politik wurde aufgefordert, tätig zu werden. Die Notwendigkeit des Einbezugs der Mei-nung junger Experten wurde deutlich hervorgehoben. Schade war daher um so mehr, dass diese an diesem Tag nicht zu Wort kamen. Denn bereits im Vor-feld hatten sie in Workshops die Vielzahl der an der Tagung gestellten Fragen be-arbeitet. Diese Tatsache ließ eine junge Teilnehmerin auch im Plenum nicht unkommentiert stehen, was auf großen Beifall und Zuspruch aller Teilnehmer stieß. Ein kleiner Trost aber für alle Be-teiligten, die Ergebnisse dieser sollen in einem Blog zusammengefasst werden und die Teilnehmer der Tagung Zugang zu diesem Forum erhalten. Man darf gespannt sein auf die Ergebnisse aus der Arbeit der jungen Experten!

Die saarländische Delegation auf der Fachtagung in Metz

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Servicestation LJR

Die Geschäftsstelle hat neben ihrer täglichen Service-arbeit für die ehrenamtlichen LJR-Gremien und die Jugendarbeit im Saarland auch für Kommunikation in die Öffentlichkeit zu sorgen. Hinzu kommt der Kulturring der Jugend und vieles andere mehr. Zwei besonders markante Ereignisse waren der Umzug in die Stengelstraße und der verdiente Ruhestand von Doris Burgard zum 31.12.2012. Auf dem Foto Claudia Eisenstein, Birgit Rauen-Oberst, Solenn Crépeaux, Martina Folz, Georg Vogel (v.l.)

Die Geschäftsstelle ist der Dreh- und Angelpunkt für Kontakte, Kommuni-kation, Information und Service nach innen und außen. Sie führt Beschlüsse und Aufträge der Gremien aus und hält somit den Laden mit am Laufen. Die Aufgabenbereiche sind vielfältig:• Vor- und Nachbereitung von Gre-

mien, Veranstaltungen in organisa-torischen und inhaltlichen Fragen;

• Öffentlichkeitsarbeit nach innen und außen u.a. mit “Info-aktuell” (sechsmal im Jahr), Pressemitteilun-gen, Internet-Auftritt, Gespräche;

• Inhaltliche und organisatorische Betreuung aller Projekte;

• Abwicklung der Finanzen (Zu-schüsse für Maßnahmen und Pro-jekte; Buchführung);

• Beantwortung vielfältigster Anfra-gen in dem weiten Feld von Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpolitik im Saarland;

• Kulturring der Jugend (Programm-gestaltung, Werbung, Bestellab-wicklung...);

• Beratung und Unterstützung von Mitgliedsverbänden und deren eh-ren- und hauptamtlichen Mitarbei-terInnen von Orts- bis Landesebene

• Wahrnehmung (incl. Vor- und Nachbereitung) von Gesprächster-minen mit und im Auftrag des Vor-stands;

• Erledigung des Schriftverkehrs für den Vorstand;

• Beobachtung der jugendpolitischen Entwicklungen und und und...

Wie der Bericht erahnen lässt, konn-ten sich die MitarbeiterInnen der Ge-schäftsstelle über mangelnde Arbeit kaum beschweren und bewältigten die-se auch hervorragend. Es gilt also ein herzliches Dankeschön für das große Engagement des Teams mit Georg Vo-gel als Geschäftsführer und den beiden

Sachbearbeiterinnen Doris Burgard und Birgit Rauen-Oberst sowie Projektleite-rin Claudia Eisenstein auszusprechen. Hinzu kommen die engagierten Jugend-server-Praktikantinnen sowie Projektbe-schäftigte und weitere Arbeitskräfte: Solenn Cré-peaux, Iulia Popescu, Ni-cole Lammerz, Jannine And-res, Lisa Saar: Alle haben den extrem hohen A r b e i t s a u f -wand mit viel Einsatz her-vorragend be-wältigt.Im Berichts-zeitraum gab es zudem zwei herausragende Ereignisse. Aufgrund von Eigenbedarf der AWO

GeschäftsstelleBeratung und Unterstützung

Doris Burgard

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Servicestation LJR

Der Pressespiegel im Anhang macht aus Platzgründen nur ansatzweise deutlich, dass es dem Landesjugendring auch in den beiden letzten Jahren gut gelang, seine Anliegen in die Öffentlichkeit zu transportieren.Die Arbeit der Kinder- und Jugendver-bände läuft oft unspektakulär ab und die Medien kommen von selbst nicht immer auf die Idee, über diesen Bereich zu berichten. Umso wichtiger ist es, dass der LJR hier die Anliegen der Kin-der- und Jugendverbände offensiv nach außen trägt. Dass dieses gelang, zeigen nicht nur die zahlreichen Presseartikel, sondern auch die Resonanz in Rund-funk und Fernsehen. Die SR-Radio-Pro-gramme, SR-Fernsehen, Radio Salü, Big -FM und weitere Sender fragen uns oft an und berichten über unsere Ereignis-se. Diese Leitmedien publizieren unsere Meldungen auch im Internet. Auch dort erreicht man unsere Äußerungen über ungezählte Wege.

Nicht unwesentlich ist in diesem Zu-sammenhang die Wirkung des Jugend-server-Saar, der die Perspektive junger Menschen und der Kinder- und Jugend-arbeit in der Öffentlichkeit der Internet-Welt widerspiegelt. Mit ihm können die Jugendverbände und die Jugendlichen selbst aktiv und ohne große Hürden sich selbst direkt an die Öffentlichkeit wen-den (siehe hierzu das eigene Kapitel).Wichtig ist nach wie vor unsere Mit-gliederzeitschrift „Info-aktuell“ die vier mal im Jahr an die Verantwortlichen in unseren Mitgliedsverbänden, sowie an wichtige Jugendhilfeeinrichtungen und jugendpolitische Entscheider - meist im Abo - gesendet wird. Kostenfrei und mit viel Resonanz bedienen wir sehr erfolg-reich unsere Internetseite, den Micro-Blog Twitter, wo uns fast 800 Le-serIn-nen folgen. Nicht fehlen darf natürlich auch die eigene Präsenz in Facebook.

Nach wie vor zählt der Kulturring der Jugend zu den Vorzeigeprojekten des Landesjugendrings. Gelingt es uns doch nach wie vor bis zu 800 junge Be-sucherInnen zu gewinnen, die sich statt Glotze und Computerspiel auch mal aufregende Schauspiele, Opern, Kon-zerte und Ballettaufführungen gönnen.Durch die preisgünstige Gestaltung mit Unterstützung des Staatstheaters, des Theater Überzwerg, des SR und des Theaterfestivals Spielstark der Stadt Ottweiler und der Förderung des Lan-desjugendamts ist dieses Abo-Angebot auch für sozial schlechter gestellte jun-ge Menschen attraktiv.

Nachdem die Abo-Zahlen vor allem auch bedingt durch den kostenfreien Zugang der Studierenden ins Theater weiter zurück gingen, konnten wir ge-meinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung mit dem Projekt „Bühnenreif“ kooperieren, wo gan-ze Schulen sich entscheiden in einer Spielzeit möglichst viele SchülerInnen fürs Theater zu begeistern. Dadurch konnte sich unsere Kundenzahl zumin-dest stabilisieren.Dennoch stellt sich auch beim Kultur-ring angesichts der zurückgehendern Abo-Zahlen und unseres knappen LJR-Budgets die Frage, ob wir ihn noch weiter anbieten können. Zwar sichern uns hier Zuschüsse aus Bildungsmaß-nahmen ab, jedoch ist der personelle Aufwand doch höher, als er sich in der Förderung abbildet. Mit unserer neuen Mitarbeiterin Martina Folz wollen wir nun neue Wege gehen, das Abo stärker als bisher bei der Zielgruppe zu bewer-ben.

ÖffentlichkeitsarbeitOffline und Online

Kulturring der JugendAbos und „Bühnenreif“

Das zweite einschneidende Ereignisse ist das Ausschei-den von Doris Burgard in den wohlverdienten Ruhe-stand. Wir haben uns herz-lich für ihr langjähriges, her-ausragendes und fruchtbares Engagement für die Arbeits-gemeinschaft bedankt. Wir wünschen ihr auch für die neue Lebensphase herzlichst alles Gute. Mit Martina Folz haben wir nun seit Januar 2013 eine

neue junge engagierte und motivierte Mitarbeiterin, die unser Team zeitnah wieder vervollständigt hat.Schließlich haben wir mit der Büroparty unseren Geschäftsräumen je einmal im Jahr ein neues Gesicht gegeben. Ohne Tagesordnung und mit selbst mitge-brachtem Imbiss konnten sich so haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendverbände auch mal informell besser kennen lernen.

mussten wir relativ kurzfristig in neue Büroräume umziehen. Unser bisheriger Vermieter sorgte allerdings dafür, dass wir uns nicht verschlechterten und nun mitten in der Stadt uns sehr wohl fühlen. Zwar ist die Parkplatzssituation schwie-riger, dafür sind wir aber optimal mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Dies kommt auch dem Wunsch der Gre-mien entgegen den Landesjugendring in seinem Verbraucherverhalten ökologi-scher auszurichten.

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Gremienarbeit im LJR

Vollversammlung 2011Catharina Becker wird neue Vorsitzende des LJR

In den Gremien bestimmen die Delegierten der Mitgliedsverbände in demokratischen Entscheidungsprozessen, welche Positio-nen sie gemeinsam vertreten und welche Aktivitäten stattfinden. Vollversammlung, Hauptausschuss und der Vorstand haben ein beachtliches Arbeitspensum in den letzten beiden Jahren hinter sich gebracht.

Der Landesjugendring Saar hat einen neuen Vorstand. Die Vollversammlung wählte am

10. Februar in Saarbrücken Cathari-na Becker vom Verband juz-united zur Vorsitzenden. Als weitere Vorstands-mitglieder der Arbeitsgemeinschaft von 21 Kinder- und Jugendverbänden wur-den gewählt: Frank Kettern (BDKJ), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Rie-ke Eulenstein (Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend) und Mareike Schneider (Jugendrotkreuz).

Als 22. Mitglied konnte der Landesver-band jüdischer Studenten und Jugend-licher im Saarland als Anschlussverband aufgenommen werden. Großen Raum nahm auch die finanzielle Situation des Landesjugendrings ein, der durch eine fast 20%ige Kürzung der Landes-regierung derzeit in vielen Aktivitäten blockiert ist. Hierzu stellten sich Ver-

treterInnen der Landtagsfraktionen den kritischen Fragen der Jugendverbands-delegierten.Die neue Vorsitzende des LJR, Catha-rina Becker ist 29 Jahre alt, Studentin und ehrenamtliche Vorsitzende von juz-united, dem Verband saarländischer

Jugendzentren in Selbstverwaltung. Sie folgt auf Holger Meuler von der DGB-Jugend, der zehn Jahre im Vorstand des LJR-Leitungsgremiums aktiv war. Acht Jahre davon trug er Verantwortung als Vorsitzender. Neben ihm bedankte sich die Vollversammlung auch bei Heike

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Vollversammlung 2012Alevitische Jugend und JunOst

als Mitgliedsverbände aufgenommen

Weber (Jugendrotkreuz), die sich acht Jahre im Vorstand engagierte und bei Mark Harlos (Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend) nach vierjähriger Mitarbeit. Catharina Becker lobte ihren herausragenden ehrenamtlichen Einsatz für die Förderung der Kinder- und Ju-gendarbeit im Saarland und wegweisen-de Innovationen wie das Beteiligungs-projekt „DingDeinDorf“ oder auch neue Ansätze in der Medienkompetenz für junge Menschen mit dem Projekt „Jugendserver-Saar“.

Wenn wir das Saarland für die Zukunft fit machen wollen, müssen wir die Lebensbe-

dingungen für Kinder und Jugendliche noch stärker als bisher in den Blick neh-men.“ Catharina Becker, Vorsitzende des Landesjugendrings Saar, brachte damit die am Donnerstag (9.2.2012) in Saarbrücken auf der Vollversammlung beschlossenen jugendpolitischen Positi-onen auf den Punkt. In ihnen tritt der Landesjugendring u.a. für kleinere Klas-sen in den Schulen ein und fordert für die außerschulische Bildung in den Kin-der- und Jugendverbänden bessere Rah-menbedingungen. So sollen die 2011 vorgenommen Kürzungen beim Landes-jugendring zurückgenommen und mehr BildungsreferentInnen zur Ausbildung der JugendleiterInnen gefördert werden. Ebenso sollen bessere Freistellungsre-gelungen für Ehrenamtliche umgesetzt werden.Auch zur künftigen Gemeinschaftsschu-le bezieht der Landesjugendring Positi-on. Er begrüßt die Einführung, fordert aber eine bessere Finanzierung sowie ei-nen Stundenplan, der genügend Raum für außerschulische Jugendarbeit zulässt. Angemahnt wird, dass Bildung kein Ex-perimentierfeld sei. „Schülerinnen und Schüler sind keine Versuchskaninchen. Wir fordern eine nachhaltigere Steue-rung und ein Ende des Aktionismus, wie er zum Beispiel durch die überhastete Einführung von G8 und die neue Ober-stufenreform betrieben wurde“, heißt es in dem Beschluss. Gegebenenfalls sei

eine Verschiebung der Einführung auf das übernächste Schuljahr zu bedenken.Mit dem Verband der russischsprachigen Jugend JunOst und dem Bund der Ale-vitischen Jugend (BDAJ) wurden auf der Vollversammlung erstmals zwei Jugend-gruppierungen aus dem Spektrum der Migrantenorganisationen als Anschluss-mitglieder aufgenommen. Catharina Becker freut sich über den einstimmigen Beschluss der Vollversammlung: „Der Landesjugendring vereint schon jetzt ein sehr buntes Spektrum von unterschied-lichsten Jugendorganisationen. Mit den Neumitgliedern JunOst und der Alevi-tischen Jugend spiegeln wir die Vielfalt der im Saarland lebenden jungen Men-schen noch besser wieder.“Zur Landtagswahl will die Arbeitsge-meinschaft von nunmehr 24 Mitglieds-verbänden mit einer „Wahlwutz“ (www.wahlwutz.de) über die zur Wahl stehen-

den Programme und Personen informie-ren sowie junge Menschen zur Beteili-gung mobilisieren. Gemeinsam mit der Bundes- und Landeszentrale für Politi-sche Bildung sowie der Arbeitskammer ist es dem Landesjugendring gelungen, das bundesweit anerkannte Online-Tool „Wahl-O-Mat“ zur Landtagswahl zu akquirieren. Ab Anfang März können Interessierte zu 38 wahlkampfrelevanten Thesen online Stellung beziehen und so herausfinden, welche zu einer Wahl zu-gelassene Partei der eigenen politischen Position am nächsten steht. Als Gäste konnte der Vorstand Simone Peter (Grüne), Magnus Jung (SPD) und Heike Kugler (Linke) aus den Landtags-fraktionen begrüßen. Ebenso hieß er die Leiterin des Landesjugendamts Maria Luise Blum und den Vorsitzenden des Landesjugendhilfeausschusses Peter Bar-rois willkommen.

2011 wird ein Schwerpunkt auf die Beratung und Qualifizierung in der Ju-gendleiterInnenausbildung ehrenamtli-cher MitarbeiterInnen in den Mitglieds-verbänden gesetzt werden. Auch sollen einzelne Ausbildungsmodule der Mit-gliedsverbände stärker vernetzt werden. Mit einem Educaching-Projekt will der Landesjugendring eine weitere Innova-tion für die Jugendarbeit im Saarland starten. Hier handelt es sich um eine Art Schnitzeljagd zu unterschiedlichen Bil-dungsinhalten mit satellitengestützten

GPS-Geräten. Beteiligen daran können sich dann Kinder- und Jugendgruppen sowie Schul-AGs. Nach wie vor stehen diese Aktivitäten jedoch unter einem Finanzierungsvorbehalt, da die Mittel hierfür noch fehlen.Als Gäste konnten begrüßt werden: To-bias Hans (CDU), Magnus Jung (SPD), Heike Kugler (Linke), Claudia Willger (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Ernst-Rudolf Ollinger vom Sozialministerium und der Vorsitzende des Landesjugend-hilfeausschusses, Peter Barrois.

Gremienarbeit

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Der Hauptausschuss ist das wichtigste beschlussfassende Organ zwischen den Vollversammlungen. Er trifft sich vier-mal im Jahr. Davon findet eine Sitzung in Form einer Klausurtagung über zwei Tage statt. Hier eine Übersicht über die Termine und wichtigsten Inhalte

06.04.2011Weiterentwicklung bzw. Umgestaltung des Hauptausschussesnicht beschlussfähig

15.06.2011Perspektiven für die weiteren Hauptaus-schuss-SitzungenProjektstart Grad-GefundenVielfalt-Projekt im Regionalverband Saarbrücken zur Juleica-Ausbildung mit Migranten-OrganisationenFörderung der Jugendarbeit im Saarland 2012ff

14.09.2011Präsentation des Präventions- und Gesundheitsprojektes MAGnetProjekt Juleica-Ausbildung mit und für Migrantenorgani-sationenNeue Sozialministerin Monika Bachmann - Grüße an Minis-terpräsidentin und Ministerin Fresh-TVNeubesetzung des Rundfunkra-tesBesetzung des Landesausschus-ses für Jugendarbeitsschutz

02./03.12.2011Schwerpunktthema: Wo gibt’s Knete? Fundraising für die JugendarbeitVorstellung des Präventionsatlas für das Saarland von Prof. Dr. Günter Dörr, Landesinstitut für präventives HandelnLandeshaushalt 2012Jahresplanung 2012Benennung Beirat Radio SalüVorbereitung Vollversammlung 2012

18.04.2012Weiterentwicklung des Projektes „DingDeinDorf“Jugendpolitische Lage nach der Land-tagswahlNeues BundeskinderschutzgesetzWorkcampNachhaltige Verpflegung in den Landes-jugendring-Gremien

20.06.2012Schwerpunktthema: Kritischer Konsum und Konsequenzen für den Landesju-

gendring SaarGemeinsamer Vorschlag zur Benennung der VertreterIn-nen zum LJHAWeiterentwicklung des Pro-jektes „DingDeinDorf“Fördersätze im Regionalver-bandUmsetzung des Bundes-kinderschutzgesetzes im SaarlandUmzug der LJRS-Geschäfts-stelle

12.09.2012Stadtrundgang auf den Spuren unseres eigenen Konsums

SatzungsänderungWeiterentwicklung des Projektes „DingDeinDorf“Workshop: Programmcheck junger Angebote beim SRJugendserver-Fachtagung „posten, liken, voten“

23./24.11.2012Satzungsänderung und neue Geschäfts-ordnungenLandeshaushalt 2013Planung Jahresprogramm 2013Wahl von zwei VertreterInnen für den Jugendserver-BeiratVorbereitung der Vollversammlung 2013Umsetzung von nachhaltigem Wirt-schaften innerhalb des Landesjugend-rings SaarUmsetzung Bundeskinderschutzgesetz

Service, Gremien, Gespräche

Hauptausschuss

Konsumkritischer Stadtrundgang des Hauptausschusses

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Aktivitäten 2011/2012

Termine mit @ weisen auf Aktivitäten des Jugendserver-Saar hin.

09.01.11Kennenlernabend für Interessierte an der Vorstandsarbeit im LJR17./18. 01.11Arbeitstagung der GeschäftsführerInnen in Erfurt21.01.11 Vorbereitung Schulung Feuerwehrju-gend24.01.11 Beratung für NDC wegen Anträge25.01.11Schulung Feuerwehrjugend01.02. und 04.02.11Schulungen Kindeswohl mit Saarländi-scher Sportjugend04.02.11Treffen mit Sozialministerium

14.02.11@ Treffen mit der Datenschutzbeauf-tragten Judith Thieser19.02.11Seminar mit der DPSG Bezirk Saarbrü-cken zur Förderung der Jugendarbeit23.02.11Besprechung mit Landeszentrale für pol. Bildung und Arbeitskammer wegen Wahl-O-Mat on tour26.02.11Schulungen Kindeswohl mit dem Land-kreis Merzig-Wadern01.03.11Neustart der Internetseite www.landesjugendring-saar.de01.03.11@ Beginn Praktikum Janina Andres beim Jugendserver-Saar01.03.11Beratung SJD-Die Falken wegen Zent-rale Führungsmittel10.03.11

@ RedakteurInnen-Schulung zur Inter-regionalen Fachtagung „Wie gestalten Jugendliche ihre Räume“11.03.11@ Interregionale Fachtagung „Wie gestalten Jugendliche ihre Räume“12.03.11Schulungen Kindeswohl mit der Malte-ser Jugend15.03.11Vorbesprechung Landesjugendhilfeaus-schuss16.03.11Treffen der Geschäftsstellen-Mitarbei-terInnen18.03.11Treffen mit dem Sozialministerium21.03.11Treffen mit Bündnis 90/Die Grünen Landtagsfraktion22.03.11Educaching-Projekt23.03.11Beratung Jugendpfleger Gemeinde Bous wegen Beteiligung Jugendlicher

28./29.03.11Konferenz der Landesjugend-ringe in Saarbrücken31.03.11Auswertungsgespräch Kindes-wohl-Schulungen05.04.11Vorstellung DingDeinDorf bei der Stiftung „Demokratische Jugend“ in Berlin08.04.11Berichterstattung der SZ zu Jugendräten

Der Vorstand ist das Arbeitsgremium, das sich ca. einmal im Monat zu Sitzun-gen trifft und die Beschlüsse von Voll-versammlung und Hauptausschuss um-setzt. Außerdem nimmt er in der Regel vielfältige jugendpolitische Gespräche wahr und vertritt die Arbeitsgemein-schaft bei den unterschiedlichsten An-lässen und Terminen nach außen. Dies alles spiegelt sich in diesem Arbeitsbe-richt wider. Auch die Liste der in zwei Jahren wahrgenommenen Termine ver-schafft einen Eindruck von der Fülle der anfallenden Aufgaben, die gemeinsam oder in Arbeitsteilung wahrgenommen werden.

Gremienarbeit

Vorstand

Arbeitet auch gern mal in entspannter Athmosphäre: der LJR-Vorstand

Konfernz der Landesjugendringe in Saarbrücken

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12.04.11Besprechung LJR-Geschäftsstelle im Ministerium wegen Verwendungsnach-weisen12.04.11Besprechung mit der Saarländischen Sportjugend wegen Kindeswohl-Hand-reichung15.04.11Berichterstattung der SZ zu Wahlalter 1629.04.11Besprechung mit den Falken wegen Verwendungsnachweis03.05.11Mitarbeit Jury zum Förderpreis Ehren-amt03.05.11Anhörung im Landtag zum Saarländi-schen Datenschutzgesetz04.05.11Anhörung im Landtag zu Spielhallen07.05.11Workcamp auf der Gedenkstätte Gestapo-Lager Neue Bremm10.05.11Begleitung des LJHA11.05.11Treffen mit Dr. Katja Kruse vom Regio-nalverband Saarbrücken 12.05.11Besprechung mit der Saarländischen Sportjugend wegen Kindeswohl-Hand-reichung

13.05.11Teilnahme am Treffen der Kreisjugend-pflegerInnen in Gersheim14.05.11Teilnahme an einem Treffen von JunOst17.05.11Mitarbeit Jury zum Förderpreis Ehren-amt17./18.05.11@ KomComm-Projekt Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium

19.05.11Teilnahme an einer Diskussion der Linken in Saarbrücken24.05.11Brief an den Ministerpräsidenten bzgl. Bundeskinderschutzgesetz25./26.05.11@ Teilnahme am Fachtag Jugendarbeit-online in Berlin27.05.11Besprechung mit den Falken wegen Verwendungsnachweis31.05.11@ Ende Praktikum Janina Andres beim Jugendserver-Saar05.06.11Mitarbeit Jury zum Förderpreis Ehren-amt06.-08.06.11Mitwirkung am 14. Deutschen Jugend-hilfetag08.06.11@ Präsentation zum Thema „Soziale Netzwerke“ bei der Saarländischen Jugendfeuerwehr

17.06.11Start des Educaching-Projekts „Grad gefunden“ in Schiffweiler-Landsweiler17.06.11Besuch beim Landesverband jüdischer Studenten und Jugendlicher 20./21.06.11@ KomComm-Projekt des Jugend-

server-Saar am Schlossgymnasium in Saarbrücken25.06.11Besuch beim Landeszeltlager der Jugendfeuerwehr08.08.11Besuch beim VSKJ-Neustart14.08.11Besuch beim Landeswettbewerb und Zeltlager der THW-Jugend13.-15.08.11Besuch beim JRK-

Jubiläum23.08.11Landesjugendhilfeausschuss29.08.11Unterausschuss „Jugendarbeit“ des LJHA06.09.11EuRegio SaarLorLux+ in Waldmohr07.09.11@Presseseminar

24.09.11Schulung zur Finanzierung der Jugend-arbeit26./27.9.11Konferenz der Landesjugendringe und Konferenz Jugendarbeit online in Hannover28.09.11Initiative „Neue Bremm“01.10.11@ Beginn Praktikum Nicole Lammerz02.10.11Zukunftstag der aej-saar in Wallerfan-gen04.10.11Gespräch mit dem Bund der Aleviti-schen Jugend06.10.11Gespräch mit JunOst13.10.11Vorbereitung Büroparty18.10.11Landesjugendhilfeausschuss19.10.11Diözesaner Tag der Jugendhilfe im Bistum Trier in Dillingen24.10.11Fachtagung des IJAB zu ePartizipation in Berlin26.10.11Stiftungstreffen in Saarbrücken26.10.11Werkstatt-Treffen des Landkreises Neunkirchen zu „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“ (TKFS) in Dirmingen26.10.11Treffen der Finanzverantwortlichen mit Vertreterinnen des Ministeriums beim Landesjugendring28./29.10.11DBJR-Vollversammlung in Ludwigs-hafen03.11.11Anhörung zum Landeshaushalt bei der Fraktion der Linken03.11.11Vergabeausschuss des Regionalverban-des in Saarbrücken04.11.11Gespräch mit dem SR-Intendanten Thomas Kleist auf dem Halberg05.11.11Internationale Fachtagung „Freiwilliges Engagement und Freiwilligentätigkeit von Jugendlichen“ in Metz07.11.11Anhörung bei den Regierungsfraktio-nen CDU, FDP und Grüne07.11.11Workshop JuleicaVielfalt in Saarbrü-cken

Service, Gremien, Gespräche

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09.11.11Treffen der Interregionalen Jugendar-beitsgruppe EuRegio SaarLorLux+ beim Landesjugendring09.11.11Anhörung der SPD-Fraktion13.11.11.Educaching-AG14.11.11Treffen mit Kindeswohl-Partnern in Saarbrücken15.11.11Treffen mit georgischer Delegation 15.11.11Vorlesung Jugendarbeit auf der HTW Soziale Arbeit17.11.11Vorlesung Jugendarbeit auf der HTW Soziale Arbeit21.11.12@Beirat Jugendserver-Saar23.11.11Büroparty auf der Geschäftsstelle in Saarbrücken25.11.11Gespräch mit Sozialministerin Bach-mann28.11.11Initiative „Neue Bremm“29.11.11Landesjugendhilfeausschuss05.12.11Besprechung mit one4vision07.12.11Fachgespräch Toleranz fördern - Kom-petenz stärken in Saarbrücken14.12.11Schulung von Jugendbeauftragten der Jugendfeuerwehr in Saarbrücken06.01.12Neujahresempfang der Landeshaupt-stadt Saarbrücken11.01.12Neujahrsempfang der Landesregierung in Saarbrücken

11.02.12@ Juleica-Fortbildungsseminar „Facebook&Co“ für JugendleiterInnen in Merzig14./15.02.12Interregionale Fachtagung EurRegio SaarLorLux+ in Nancy15.02.12Workshop zur Erstellung der Wahl-O-Mat-Thesen in Bonn21.02.12Treffen Wahl-O-Mat-Team beim LJR22.02.12Teilnahme am Fachforum „Teilhabe junger Menschen vor Ort“ in Mainz29.02.12@ Ende Praktikum Nicole Lammerz beim Jugendserver-Saar05.03.12@ Jugendserver-Beirat06./07.03.12@ KomComm-Projekt am Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium in Völklingen07.03.12@Vortrag „Facebook&Co - Chancen und Gefahren“ bei der GWA Alt-Saar-brücken08.03.12Kick-off Wahl-O-Mat im Landtag09.-11.03.12Juleica-Schulungen Projekt JuleicaViel-falt12./13.03.12Konferenz der Landesjugendringe und Subkonferenz „Jugendarbeit online“ in [email protected]@ Twitter-Schulung für Beiratsmitglie-der22.03.12Vorbereitungstreffen Juleica-Schulung beim LJR

Gremienarbeit

12.01.12Start von „Pi-Saar“ bei Cosmos-Direkt in Saar-brücken16./17.01.12Arbeitstagung der GeschäftsführerInnen in Stuttgart17.01.12@ Workshop „Umgang mit neuen Medien in Göttelborn18.01.12@ AG Internet in St. Ingbert24.01.12Vorbereitungstreffen JuleicaVielfalt-Schulung26.01.12Saarland Sozialgipfel in Saarbrücken27.01.12Teilnahme Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus30.01.12Besprechung Sozialministerium über mögliche Förderung eines weiterentwi-ckelten Projektes DingDeinDorfII02.02.12@ Seminar Geocaching für BUNDju-gend in Wallerfangen03.02.12Besprechung mit Erik Meisberger von der THW-Jugend06.02.12Treffen mit JunOst06.02.12Treffen Wahl-O-Mat-Team in Dudwei-ler07.02.12@ Vortrag über Soziale Netzwerke bei der LMS07.02.12Teilnahme Vortrag Prof. Dr. Mechthild Wollf zur „Sexualisierten Gewalt“ beim Arbeitskreis „Jugendhilfe und Justiz“08.02.12 @ Mitwirkung beim JRK-Blutspende-

tag in Saarbrü-cken10.02.12Teilnahme am Treffen der Kreisjugend-pflegerInnen in Saarbrücken10.02.12Teilnahme am Symposium an der HTW für Soziale Arbeit

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23.-25.03.12Juleica-Schulungen Projekt JuleicaViel-falt28.03.12Interviews beim SR zur Sinus Milieu-Studie28.03.12@ „gefällt mir“-Seminar zur Erstellung einer facebook-Seite in Göttelborn29.03.12@ Vorstellung der Jugendserver-Saar beim Kreisjugendhilfeausschuss in Neunkirchen29.03.12Abschlussredaktion Wahl-O-Mat-The-sen in Bonn03.04.12Gespräch mit Landesjugendamt zum aktuellen Stand des Bundeskinder-schutzgesetzes19.04.12Treffen mit Zlatin Nikov (SR1, Unser-Ding) in Saarbrücken24.04.12@ Gespräch Jugendserver-Saar im Ge-sundheitsministerium26.04.12Saarland Sozialgipfel in Saarbrücken28.04.12Teilnahme am Jugendevent des BDKJ in Trier28.04.12@ Workshop „Willkommen bei Face-book“ beim Jugendevent des BDKJ in Trier02.05.12Treffen mit Theater Überzwerg02.-04.05.12@ Teilnahme von Claudia Eisenstein an der re:publica03.05.12Toto-Beirat Thomas Kiefer03.05.12Treffen mit Stefan Fuchs-Marquedant vom Jugendwerk der AWO05.05.12Workcamp auf der Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ in Saarbrücken5./6.5.12@ Teilnahme am Saarcamp in der HTW Campus Rotenbühl07.05.12Rundfunkratssitzung des SR in Saarbrü-cken 11.05.12Treffen mit Stefan Schadick vom Ju-gendwerk der AWO12.05.12Input bei der Vollversammlung des LJR Rheinland-Pfalz zu ePartizipation in Osthofen

15.05.12Teilnahme am Treffen der Jugendamts-leiterInnen bzgl. Umsetzung Bun-deskinderschutzgesetz im Saarland in Saarbrücken24.05.12@ DBJR-Fachcamp in Berlin31.05.12Fachtagung „Standards setzen für den Kinderschutz in der Jugendarbeit“ in Saarbrücken04./05.06.12Internationale Fachtagung zu ePartizi-pation von youthpart in Berlin06.06.12Teilnahme an einer Klausurtagung der KreisjugendpflegerInnen in Kirkel11./12.06.12@ KomComm-Projekt Leibniz-Gymna-sium in St. Ingbert18.06.12Beteiligung an der Fachtagung „Bun-deskinderschutzgesetz“ der Fachstelle Plus in Saarbrücken19.06.12@ facebook-Schulung „facebook-wie geht’s?“ in Merzig19.06.12Besprechung mit Herrn Ollinger vom Sozialministerium zum Projekt DingDeinDorf20.06.12@ Präsentation und Schulung des „neu-en“ Jugendserver-Saar in Ottweiler25.06.12Interviewtraining 19.07.12Besprechung mit der Uni Trier wegen Kooperation mit dem Workcamp in Trier13./14.08.12Umzug der Geschäfts-stelle22.08.12Arbeitskreis „Jugendhilfe und Schule“ in der HTW Soziale Arbeit23.08.12Koordinierungsgruppe Ehrenamtscard in der Staatskanzlei27.08.12Treffen mit dem Kaufmännischen Direktor des Staatstheaters 06.09.12Besprechung mit Friedrich-Wilhelm Yorck-Keller vom VdK beim LJR10.09.12

Service, Gremien, Gespräche

@ Beirat Jugendserver-Saar11.09.12Besprechung mit One4vision zur Pro-grammierung von Internet-Angeboten12.09.12Stadtrundgang „Kritischer Konsum“ in Saarbrücken13.09.12@ Vorstellung einer Praktikumsbewer-berin17.09.12Koordinierungsgruppe Ehrenamt17.09.12Landesweites Treffen der Schulen ohne Rassismus - Angebot eines Workshops zur Erinnerungsarbeit in Kirkel20.09.12Gespräch mit Minister Storm20.09.12Gespräch mit Zlatin Nikov und Ute Gent von 103.7 UnserDing21.09.12Teilnahme am Treffen der Kreisjugend-pflegerInnen in Reinheim22.09.12Referat zur Förderung von Maßnahmen bei JRK-Leitungskräfte-Schulung in Gersheim24./25.09.12Konferenz der Landesjugendringe in Schwerin

26.09.12Gespräch mit Sebastian Thul von der SPD27.09.12Treffen EuRegio in Kusel27.09.12SR-Programmcheck beim SR01.10.12Lohnsteuer-Außenprüfung des Finanz-amtes08.10.12Vorstellung der LJR-Arbeit bei JunOst Saarbrücken11.10.12Kick-off DingDeinDorf im Rahmen der Jugendserver-Fachtagung in St. Wendel

AWO-VertreterInnen mit Landesgeschäftsführer Karl Fischer zu Gast beim LJR

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Folgende Personen vertreten den Lan-desjugendring in wichtigen Gremien des Landes

SR-RundfunkratThorsten SchmidtCatharina Becker (Stellvertreterin)

Landesmedienanstalt des SaarlandesSarah EngelsSabine Engelhardt-Cavelius (Stellver-treterin)

Beirat Toto-Mittel des SozialministeriumsThomas KieferRenate Stadtfeld (Stellvertreterin)

Beirat Saarländisches StaatstheaterMonique Broquard

Radio SalüStefan Regert

Landesausschuss für JugendschutzThorsten SchmidtStefan Regert

LandesjugendhilfeausschussVom Landesjugendring wurden fol-gende JugendverbandsvertreterInnen vorgeschlagen und vom Sozialministeri-um benannt:

Frank Kettern (BDKJ)Michael Wolff (aej-saar)Erik Meisberger (THW-Jugend)

StellvertreterInnen:Sandra Schatzmann (JRK)Alexandra Groß (juz-united)Stefan Fuchs-Marquedant (Jugendwerk der AWO)

Jugendpolitische Gespräche

11.10.12@ Fachtagung „posten, liken, voten“ des Jugendserver-Saar in St. Wendel12.10.12Interview-Training12.10.12@ AG Medienkompetenz 15.10.12Besprechung zur Satzungsänderung15.10.12Treffen DDD-Lenkungsgruppe und DDD-Projektgruppe15.10.12Treffen der Arbeitsgruppe „Interkultu-relle Öffnung“ der Landesjugendringe in Frankfurt - Solenn Crépeaux16.10.12Koordinierungsgruppe Ehrenamtscard17.10.12Besprechung mit SZ-Redakteur Ran-nenberg22.10.12Gespräch mit der Piraten-Fraktion im Landtag23./24.10.12DBJR-Vollversammlung in Berlin25.10.12Treffen mit One4vision zur Program-mierung der DDD-Seiten05.11.12Gespräch mit Fraktion der Linken und Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ im Landtag05.11.12@ Schulung „rund um facebook“06.11.12Büroparty in der neuen Geschäftsstelle07.11.12Besprechung mit juz-united und Ver-einbarung einer Kooperation DDD09.11.12Treffen EuRegio beim LJR in Saarbrü-cken12.11.12Treffen DDD-Projektgruppe

13./14.11.12@ Fachtagung „Kre-ativität und Compu-terspielsucht“ im Juz St. Arnual15.11.12Koordinierungsgrup-pe Ehrenamtscard20.11.12Anhörung bei der SPD-Fraktion21.11.12Besprechung mit dem jugendpoliti-schen Sprecher der CDU-Fraktion Uwe Conradt

29./30.11.12Teilnahme an Fachtagung „Struktu-rierter Dialog“ wg. DingDeinDorf in Berlin03.12.12DDD-Lenkungsgruppe 03.12.12Treffen zu Computerspielsucht mit Sebastian Thul und Mitarbeiter der Caritas NK

Außenvertretungen

11.12.12Empfang AWO-Delegation in der neu-en Geschäftsstelle12.12.126 Vorstellungsgespräche zur ausgeschrie-benen SachbearbeiterInnenstelle@ 17.12.12Treffen mit Nele e.V.18.12.12Vorstellung der Ehrenamtskarte in der Staatskanzlei18.12.12Konstituierende Sitzung des Landesju-gendhilfeausschusses18.12.12Projektgruppe DingDeinDorf19.12.12Weiteres Vorstellungsgespräch20.12.12Weiteres Vorstellungsgespräch

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Jugendpolitische Gespräche

Jugendpolitische Gespräche - nicht nur im Landtag - verlangen viel Sitzfleisch, sind aber notwendig und wichtig. Dazu gehören die fünf Fraktionen im Landtag, Minister der Landesregierung, Medien und andere die jugendpolitische Entscheidungen treffen.

Service, Gremien, Gespräche

Treffen mit Grünen-Fraktion am 21.3.11

Linke-Fraktion am 03.11.11SPD-Fraktion am 09.11.11CDU, FDP, Grüne am 07.11.11Fünf Fraktionen besuchte der Vorstand des Landesjugendrings in den letzten Tagen im Rahmen der Anhörungen zum

Gespräche mit politischen EntscheiderInnenSteter Tropfen hölt den Stein -

doch dafür braucht man Kondition

Landeshaushalt 2012. Linke, SPD, FDP, CDU und Grüne waren mit Mitarbei-terInnen und insgesamt 11 Landtagsab-geordneten vertreten. Die Vorsitzende, Catharina Becker, fasst die Bewertung des LJR zum geplanten Budget in der Jugendpolitik wie folgt zusammen:

„Wir freuen uns darüber, dass in dieser schwierigen Finanzlage des Landes bei der Förderung der Kinder- und Jugend-arbeit 2012 keine weiteren Kürzungen vorgenommen werden sollen und somit wenigstens ein gewisser Bestand an un-terstützender Infrastruktur für die eh-

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renamtliche Kinder- und Jugendarbeit gesichert wird. Gleichzeitig bekräftigen wir aber die Kritik an der massiven Kür-zung beim Landesjugendring in diesem Jahr.“ Bei allen Abgeordneten stieß das Leitungsgremium der Arbeitsgemein-schaft von 22 Mitgliedsverbänden auf offene Ohren. Besonderes Interesse fanden die der-zeitigen inhaltlichen Schwerpunkte im Landesjugendring. Die Folgen des Bundeskinderschutzgesetzes für die ehrenamtliche Jugendarbeit, Partizipa-tionsprojekte wie DingDeinDorf, der interregionale Austausch in der Groß-region, das Projekt JuleicaVielfalt mit Migrantenorganisationen waren dabei

die wichtigsten Stichpunkte. Catharina Becker: „Nur mit ausreichender Förde-rung sind solche wichtigen Arbeitsgebie-te aufrechtzuerhalten und entsprechende Dienstleistungen für die ehrenamtliche Jugendarbeit fachgerecht bereitzustel-len.“ Die ausführliche Stellungnahme ist im Info-aktuell abgedruckt.2011 wurde der Zuschuss des Landesju-gendrings um 25.400 Euro auf 112.000 Euro reduziert. Durch Landtagsbe-schluss konnten 10.000 Euro Kürzun-gen über Projektförderungen aufgefan-gen werden.

SR-Intendant Kleist am 04.11.11Zu einem ersten Meinungsaustausch trafen sich die Medienvertreter des Lan-desjugendrings und Vorstandsmitglie-

der erstmals mit dem neuen Intendan-ten des SR, Thomas Kleist, sowie dem Programmdirektor Lutz Semmelrogge und dem Leiter der Intendanz, Mar-tin Grasmück. Die LJR-VertreterInnen schlugen Kooperationen vor und griffen dabei u.a. den Vorschlag von Kleist auf, Jugendverbände bei der Programmkritik und -entwicklung für junge HörerInnen zu beteiligen.

Sozialministerin Bach-mann am 25.11.11Eine neue Ministerin und ein noch ziemlich frischer LJR-Vorstand: Das sind mindestens zwei Gründe, sich ken-nenzulernen und in einen ersten Dialog zu treten. Der Vorstand nutzte das Ge-spräch zunächst zur Vor-stellung seiner inhaltlichen Arbeit und präsentierte mit einem Tisch-Flipchart wichtige Aktivitäten aus dem abgelaufenen Jahr. Anschließend machte er auf die prekäre finanzielle Situation des Landesju-gendrings aufmerksam. Eine Verbesserung der strukturellen Förderung des Landesjugendrings stellte Frau Bachmann nach den Kürzungen von 2011 nicht in Aussicht. Jedoch zeigte sie sich of-fen in Bezug auf projek-torientierte Förderungen. Hier geht es insbesondere um die Fortsetzung von JuleicaNetzwerk und um eine größere Fachtagung, die aufgrund der Auswir-kungen des Bundeskinderschutzgesetzes auf die Jugendarbeit dringend ins Auge gefasst werden muss. Auch wurde von

Seiten des Ministeriums darauf hingewiesen, dass eventuell im Rahmen des so genannten „struktu-rierten Dialogs“ EU-För-dermittel im Bereich der Partizipation akquiriert werden können. Diesbe-züglich möchte der Lan-desjugendring nach wie

vor seine Beteiligungsaktion DingDein-Dorf weiterentwickeln, das mittlerweile bundesweit auf große Resonanz stößt.Der Vorstand bedankte sich für diesen ersten konstruktiven Meinungsaus-tausch, der auch 2012 fortgesetzt wer-den soll.

Sozialminister Storm am 20.09.12„DingDeinDorf – Wir können was be-wegen“ - dieses Beteiligungsprojekt, das saarländische Kommunen ein Stück ju-gendfreundlicher gestalten soll, war eines der Topthemen beim ersten Gespräch des Vorstands des Landesjugendrings Saar beim Minister für Soziales, Gesundheit,

Frauen und Familie, Andreas Storm am heutigen Donnerstag. Und die Vertrete-rInnen der Arbeitsgemeinschaft fanden dafür beim für die Jugendpolitik zustän-digen Minister Unterstützung: „Wenn Jugendliche sich an Entscheidungen vor Ort beteiligen, dann sollen sie auch

spüren, dass ihre Ideen ernstgenom-men werden und sich tatsächlich et-was bewegt. Das hat das Projekt DingDeinDorf des Landesjugendrings im Blick.“ Dies sei

Jugendpolitische Gespräche

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auch Grund, warum das Land neben der EU das Vorhaben finanziell fördert. Der Vorstand präsentierte weitere Arbeits-schwerpunkte, so z.B. die Auswirkungen des in Kraft getretenen Kinderschutz-gesetzes auf das ehrenamtliche Engage-ment. Die Anerkennung des Ministers fanden auch Projekte zur Ausbildung junger Ehrenamtlicher mit der so ge-nannten „Juleica“, der Jugendleitercard. So werden zurzeit Jugendliche mit und ohne Migrationsgeschichte zu qualifi-zierten Gruppen- und ProjektleiterIn-nen ausgebildet. Catharina Becker zeig-te sich über das konstruktive Gespräch zufrieden. „Wir freuen uns darüber, dass Minister Storm auf unserer nächsten Vollversammlung im kommenden Feb-ruar unsere 24 Mitgliedsverbände ken-nenlernen will und auch eine Einladung zu unserem Workcamp auf der Gedenk-stätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ im nächsten Jahr angenommen hat.

Programmcheck beim SR am 27.09.12

JugendleiterInnen aus fünf Mitglieds-verbänden wurden Ende September von den SR-MacherInnen von 103.7 Unser Ding und des SR Fernsehens eingeladen. Aus ihrer Sicht bewerteten sie die Pro-gramme. Dazu wurden ihnen aktuelle Nachrichten und Beiträge eingespielt. Beim Fernsehen überraschte, dass der Aktuelle Bericht jungen Engagierten durchaus ein Begriff ist. Die Teilneh-merInnen betonten die Bedeutung der Online-Mediathek mit der sie Beiträge, die sie interessierten, in Mails und so-zialen Netzwerken verbreiten. Deutlich wurde, dass Themen die Fernseh-Jour-nalisten jung und hipp finden nicht im-mer deckungsgleich mit den Interessen zumindest der Programmchecker waren. Bei UnserDing gingen die Bewertungen über die Darbietung der Nachrichten auseinander. Was für die einen auf den

Punkt gebracht und verständ-lich ist, erscheint anderen zu kurz und zu wenig an Infor-mation. Daran wurde auch deutlich, welchen Spagat die Dinger bei ihrer breiten Ziel-gruppe zwischen ganz Jungen und Älteren, zwischen Kon-sumorientierten und Enga-gierten zu bewältigen haben. Auf gute Resonanz stieß der Youtube-Kanal des Jugendra-dios. Insgesamt war es eine sehr intensi-ve und aufschlussreiche Diskussion, bei der sicher beide Seiten dazu lernten. Im Anschluss konnten die Programmkri-tiker live in das Studio zum Aktuellen Bericht und die Band „Blumentopf“ bei 103.7 UnserDing bestaunen. Mit einem herzlichen Dankeschön an die SR-Ver-antwortlichen Klaus Pliet, Zlatin Nikov und Ute Gent verabschiedeten sich die LJR-Delegierten nach einem insgesamt dreistündigen Programmcheck.

Jugendpolitischer Sprecher Sebastian Thul am 26.09.12KomComm, Wahl-O-Mat, DingDein-Dorf: Hinter diesen Abkürzungen steckt jede Menge engagierte Jugendarbeit des Landesjugendrings Saar. In einem ju-gendpolitischen Gespräch mit dem Vor-stand konnte sich der jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Sebastian Thul am Mittwoch-Abend (26.09.2012) davon ein Bild machen. Besonders beeindruckt zeigte er sich von der Medien-Initiative KomComm, mit der Schüler ab 12 Jahren Kompetenz in social communities wie Facebook und WKW erwerben. „Mit den Projekttagen des Jugendserver-Saar zum kompetenten Umgang mit sozialen Netzwerken zeigt der Landesjugendring, wie die Schule von den pädagogischen Ansätzen der au-ßerschulischen Jugendarbeit profitieren kann“, zeigte sich Thul überzeugt.Catharina Becker, die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft von 24 Kinder- und Jugendverbänden verwies zudem auf die politischen Dialoge von Jugend-lichen mit saarländischen PolitikerInnen in der Diskussionsreihe Wahl-O-Mat on tour und das kommunale Beteili-gungsprojekt DingDeinDorf. „Solche Initiativen zeigen uns immer wieder, wie politisch interessiert Jugendliche sind. Deshalb ist für uns auch die Herabset-zung des Wahlalters auf 16 Jahre die

logische Konsequenz,“ betonte die LJR-Vorsitzende. Dies sei auch die Position der Saar-SPD, so Thul, jedoch sei dies in der Koalition mit der CDU derzeit nicht durchsetzbar.Unterstützung findet der Landesjugend-ring auch in seiner Kritik, durch man-gelnde Förderung der Regelarbeit nicht den alltäglichen Beratungs-, Unterstüt-zungsaufgaben und der Interessensver-tretung für die 24 überwiegend ehren-amtlich organisierten Mitgliedsverbände gerecht werden zu können. „Der Landes-jugendring engagiert sich hervorragend für junge Ehrenamtliche in unserem Land. Diese Aufgabe ist eine gesetzliche Vorgabe, die wir nicht gefährden dürfen. Die Handlungsfähigkeit ist nachhaltig zu sichern“, bekräftigte der jugendpo-litische Sprecher. Deshalb will er sich für eine verbesserte Regelförderung des Jugendrings in den anstehenden Haus-haltsberatungen des Landtags einsetzen.

Jugendpolitscher Spre-cher Uwe Coradt am 21.11.12Mit Uwe Conradt, dem neuen jugend-politischen Sprecher der CDU-Fraktion trafen sich Thorsten Schmidt und Ge-

org Vogel am 21. November in der Ge-schäftsstelle des Jugendrings. Er kennt die LJR-Arbeit schon aus früheren Zei-ten. Schmidt und Vogel stellten ausführ-lich die Schwerpunkte der Arbeit in den letzten Monaten vor. Besonders beein-druckte Conradt das Jugendserver-Pro-jekt KomComm zur Sozial- und Medi-

Service, Gremien, Gespräche

Page 47: Arbeitsbericht 2011-2012

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Jugendpolitische Gespräche

enkompetenz Jugendlicher und die Gedenkstättenar-beit. Thema war selbstverständ-lich auch der jugendpoliti-sche Teil des Landeshaus-halts 2013, wo Conradt sich zu diesem Zeitpunkt optimistisch zur Förde-rung des LJR zeigte. Uwe Conradt war erfreut über die vielfältigen Akzente die der Landesjugendring für die Jugendarbeit im Land setzt und sprach seinen Dank für das Engagement aus.

Anhörung SPD-Frakti-on am 20.11.12Besonders gerne nahmen die LJR-Ver-treterInnen des Vorstands Ende Novem-ber die jährliche Anhörung zum Lan-deshaushalt bei der SPD-Fraktion wahr. Die Abgeordneten Reinhold Jost (Frakti-onsgeschäftsführer), Günter Waluga und Sebastian Thul konnten berichten, dass sie ihr Versprechen im Wahlprogramm, die Kürzungen beim Landesjugendring rückgängig zu machen, in den Koaliti-onsverhandlungen mit der CDU zumin-dest zum Teil durchgesetzt haben. Dies sei nun zu guter Letzt bei den Haushalts-beratungen für 2013 umgesetzt worden.Thorsten Schmidt vom Landesjugend-ring-Vorstand begrüßte diesen Verhand-lungserfolg und bedankte sich dafür, dass die SPD nach den Versprechungen zu Oppositionszeiten nun auch Taten folgen lasse.Auf Unterstützung stießen auch die weiteren Forderungen des Landesju-gendrings (siehe Seite 6), die aber wegen der angespannten Haushaltslage derzeit nicht umsetzbar seien. Jedoch wolle man sehen, ob sich bei der Förderung von Migrantenorganisationen eine einjährige Projektförderung auflegen lasse.

Piraten-Fraktion am 22.10.12„Die Herabsenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ist bereits in der Hälfte der Bundesländer durchgesetzt. Das sollte auch fürs Saarland möglich sein, vor al-lem weil das Wahlrecht ein fundamen-tales Beteiligungsrecht darstellt. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft muss der jüngere Teil eine Stimme be-

kommen und darf nicht davon ausge-schlossen werden.“ So fasste Catharina Becker, die Vorsitzende des Landesju-gendrings Saar, die gemeinsame Position mit der Landtagsfraktion der Piraten am Montag (22.10.2012) in Saarbrücken zusammen. In dem ersten Gespräch des Landesjugendring-Vorstands mit der jugendpolitischen Sprecherin Jasmin Maurer und dem Abgeordneten Michael Neyses ging es neben dem gegenseitigen Kennenlernen um die Beteiligung jun-ger Menschen. Dabei interessierten sich die Abgeordneten der Piraten besonders für das Projekt DingDeinDorf, mit dem saarländische Jugendliche in den kom-menden Monaten sich aktiv für jugendfreundlichere Gemeinden einsetzen werden. Dabei werden erstmals auch ergänzend Online-Werkzeuge des Web 2.0 ange-wendet.Unterstützung fanden die Vertre-terInnen der Arbeitsgemeinschaft von 24 Mitgliedsverbänden auch bei der Forderung nach ausrei-chender Grundförderung. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Jugendarbeit im Saarland sich weiter-hin selbst organisieren kann“, betonte Jasmin Maurer. „Ein starkes und hand-lungsfähiges Netzwerk wie der Landes-jugendring Saar ist der beste Garant zur Interessensvertretung, Beratung und Unterstützung der vielfältigen Aktivi-täten der Kinder- und Jugendverbände. Deshalb bedarf es dringend einer Erhö-hung seiner Regelförderung.“

Weitere Gesprächsthemen waren der Jugendserver-Saar mit seinen Angeboten zur Medienkompetenz, die Qualifizie-rung Ehrenamtlicher mit der Jugend-leitercard (Juleica), die Auswirkungen des neuen Kinderschutzgesetzes auf die Jugendarbeit und die Kooperation von Landesjugendring und Migrantenorga-nisationen mit dem Projekt JuleicaViel-falt.

Linken-Fraktion am 05.11.12Grünen Fraktion am05.11.12Auch mit den Oppositionsparteien steht der Landesjugendring Saar in re-gelmäßigem Austausch. Wichtiger Ta-gesordnungspunkt war dieses Mal beim Gespräch mit der Linken-Fraktion vor allem die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit im Landeshaushalt 2013. Weiterer Gesprächspunkt war die Bil-dungspolitik, insbesondere das acht- und neunjährige Gymnasium.Mit Catharina Becker und Thorsten Schmidt vom LJR-Vorstand sowie Ge-schäftsführer Georg Vogel sprachen der neue jugendpolitische Sprecher Ralf

Georgi und die stellvertretende Frak-tionsvorsitzende Barbara Spaniol. An-schließend ging´s dann direkt zu den Grünen, wo die LJR-VertreterInnen ebenfalls zum Haushalt mit der sozial- und jugendpolitischen Sprecherin Si-mone Peter zusammen trafen. Aber auch das Thema der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wurde intensiv be-sprochen. Linke und Grüne befürworteten die

Anliegen des Landes-jugendrings (siehe Seite 6) und wollen diese im Rahmen ihrer parlamentari-schen Arbeit unter-stützen.

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Jugendserver-Saar:Mehr als ein Portal

Der Jugendserver-Saar ist mittlerweile weit mehr als ein Internetportal. Medienbildung für Kids, Fortbildungen für ehrenamtliche und hauptamt-liche JugendarbeiterInnen zu digitaler Kommu-nikation und Social Media vervollständigen das vielfältige Angebot.

Im Jahr 2010 feierte der Jugendser-ver-Saar sein 10-Jähriges Bestehen. Ganz unbeschadet hat die Internet-

seite die Jahre nicht überstanden, nach einer Schönheitsoperation in Form des Relaunches 2010 erstrahlt zumindest das Portal in neuem Glanz. Aber auch am Projektbüro ist der Wandel nicht spur-los vorübergegangen. Der Jugendserver-Saar ist nicht nur auf ein neues Content Management System (Typo 3) umgezo-gen, sondern auch in neue reale Räume. Das Projektbüro hat durch den Umzug der Landesjugendring-Geschäftsstelle nun in dessen neuen Räumen ein eige-nes Büro erhalten, in dem auch die tech-nischen Utensilien eine würdige Lager-stätte bekommen haben.2011 und 2012 sind die Schwerpunk-te des Projektes geblieben, d.h. die Be-

Was seit 2011 geschahNeues Internet-Portal, Geschwister-Seiten,

Medienbildung und Social Media

Jugendserver-Saar

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treuung der Internetseite mit über 100 RedakteurInnen und der mittlerweile zahlreichen Geschwisterportale(saarclip.de, grad-gefunden.de, erinnert-euch.de, dingdeindorf.de, datenparty.de und vielfalt-ganz-gross.de) sowie dem Portal www.wahlwutz.de. Die Bericht-erstattung rund um Wahl-O-Mat on tour kann dort nachgelesen werdenWichtigster Bestandteil des Projektes ist natürlich das Portal www.jugendserver-saar.de selbst. Seit dem Relaunch wird für die Mitarbeit am Portal weiterhin stark in der saarländischen Jugendarbeit geworben. Die neue Eingabemaske für Artikel und die Werbung im Rahmen von Schulungen tragen nicht zuletzt dazu bei, dass sich immer mehr Redak-teurInnen aus den unterschiedlichsten Feldern der Jugendarbeit für die Mitar-beit am Portal interessieren. Die neuen RedakteurInnen aus dem Bereich der FSJ-Anbieter, den Jugendverbänden oder der Jugendpflege aber auch die anderen mehr als 90 vorhandenen Re-dakteurInnen werden vom Projektbüro betreut und beraten. Dies gehört zu den Kernaufgaben des Projektbüros. Und sobald ein neuer Artikel auf dem Portal ist, wird dieser durch die sozialen Netz-werke verbreitet. Ein weiteres medien-pädagogisches Standbein des Projektes ist das Medien- und Sozialkompetenz-projekt „KomComm“, dessen Koordi-

Beteiligung am Projekt „Grad gefunden“Eine Verbindung zwischen digitalen Medien und der Realität wurde durch das Projekt „grad-gefunden“ des Landesjugendring Saar geschaffen. Das Portal www.grad-gefunden.de auf dem alle Informationen zum Projekt, aber auch die Routen veröffentlicht sind, wird vom Projektbüro des Jugendserver-Saar be-treut. Erstmals konnten im Rahmen des Projektes auch neue Typo3-Funktionen getestet werden - so der Einsatz eines „Gästebuchs“ . In diesem können Besucher der Caches ihre Meinung über die jeweilige Route hinterlassen.Das Projekt, gemeinsam mit einer Projektgruppe entwickelt und einzigartig im Saar-land, wurde als „Modellprojekt“ mittlerweile im Rahmen eines Buches veröffentlicht. Publiziert wurde eine Projektbeschreibung von „Grad-gefunden“ im „Medienpäda-gogik Praxis Handbuch“, das in der Reihe „Materialien zur Medienpädagogik“ des kopaed-Verlags erschienen ist.Darin werden ausgewählte Projekte medienpädagogischer Arbeit vorgestellt. Die Be-schreibung des Projektes findet sich jedoch auch im Internet, unter: www.medienpäd-agogik-praxisblog.de

DingDeinDorfEiner der Kooperationspartner des Pro-jektes „DingDeinDorf“ ist der Jugend-server-Saar. Gemeinsam mit dem Lan-desjugendring Saar wurde die Struktur und der Aufbau der Internet-Seite ent-wickelt und von der Firma „Oneforvi-sion“ mit dem Content-Management-System (CMS) Typo 3 umgesetzt.Erneut wie schon bei der Internetsei-te www.grad-gefunden.de wurde eine Erweiterung eingebaut. In diesem Fall handelt es sich um eine Forum-Software, die im Rahmen des Projek-tes getestet wird. Innerhalb des Forums können angemeldete Nutzer eigene Beiträge zu Themen erstellen und die der anderen Nutzer kommentieren und bewerten.Das Projektbüro des Jugendserver-Saar betreute nach Fertigstellung der Seite nicht nur das Einstellen von Inhalten, sondern schult auch die Projektmitar-beiterInnen im Umgang mit dem CMS Typo 3.

nation, Schulungen der TeamerInnen und regelmäßige Überarbeitung der eingesetzten Arbeitsmaterialien von der Projektleiterin Claudia Eisenstein gema-nagt wird.Gewandelt hat sich aber auch das Portal saarclip.de – es ist mit einem etwas überar-beiteten Layout nun auch zum CMS Typo 3 umgezogen.Neu hinzugekommen zu den Arbeitsfeldern

des Jugendserver-Saar ist der Bereich „Soci-al Media“. Jugendarbeit findet seit sich das Internet zum „Mitmach“-Netz weiterent-wickelt hat, immer mehr online statt. Die Jugendarbeit steht durch Facebook&Co vor neuen Aufgaben, weil sie dort sein sollte, wo die Jugendlichen sich aufhalten. Viele Schulungen rund um die Anwendungen des Web 2.0 erweitern seit 2010 das Portfolio des Jugendserver-Saar.

Neues Internetportal und mehr

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KomComm steht für Medien- und Sozialkompetenz in social communities.

Die Projekttage beinhalten aktive Me-dienbildung mit den Schwerpunktthe-men: Internetkompetenz (Sicherheit & Nutzung des Internets, Urheber- und Persönlichkeitsrecht, Datenschutz uvm.) und Sozialkompetenz (Mobbing im aber auch außerhalb des Internets).Entstanden ist das Projekt 2008 in Zu-sammenarbeit mit der Schoolworkerin Silke Grandjean nach einer Podiumsdis-kussion am Illtal-Gymnasium Illingen. Nach der Diskussion kam die Schule auf den Landesjugendring Saar und den Jugendserver-Saar zu und in einem an-schließenden Treffen wurde die Idee für das Projekt gemeinsam mit der School-workerin entwickelt. Das entstandene Modellprojekt fand im Juni 2008 am Illtal-Gymnasium statt.Das Ziel des zweitägigen Projektes ist, die teilnehmenden SchülerInnen zu MultiplikatorInnen auszubilden. In ei-nem praktischen Teil wird die Internet-kompetenz der SchülerInnen erweitert und es wird das Thema Mobbing und soziales Verhalten angesprochen. Dabei ist es wichtig den SchülerInnen deutlich zu machen, dass das Internet ein toller Ort ist um sich mit den Freunden nach der Schule virtuell zu treffen. Dass dort

wie auch in der Realität Gefahren lauern können ist genauso wichtig zu wissen. Wie man diese Situationen einschätzt kann und die Gefahren umgehen kann, lernen die Schüler ebenfalls.Nach den beiden Projekttagen sollen die SchülerInnen die Themen Persön-lichkeitsrecht, Urheberrecht, Jugend-schutz und soziale Umgangsformen im Internet beherrschen. Anschließend ist das erlernte Wissen der SchülerInnen gefordert, denn sie sollen ihre neu er-worbenen Fähigkeiten vor allen Dingen an Eltern und LehrerInnen weitergeben können. Die Lernerfolge werden den El-tern und interessierten LehrerInnen auf einem Elternabend, der meist am Abend des zweiten Projekttages stattfindet, prä-sentiert.Seit 2009 wird das Projekt in seiner ur-sprünglichen Form an saarländischen Schulen durchgeführt. Vor jedem Ein-satz an einer Schule werden die Inhalte jedoch überarbeitet und auf den neusten Stand gebracht. Seit 2011 stehen dem Jugendserver-Saar mehrere TeamerInnen zur Verfügung die KomComm durch-führen.2011 konnte das Projekt am Schloß-gymnasium Saarbrücken mit einer achten Klasse durchgeführt werden.

Außerdem fanden KomComm-Tage am Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasium Völklingen und an der Erweiterten Re-alschule Kirkel-Limbach statt in denen SchülerInnen fit für soziale Netzwerke gemacht wurden.Im vergangenen Jahr waren die Kom-Comm-TeamerInnen mit den Projektta-gen zweimal am Marie-Luise-Kaschnitz Gymnasium Völklingen, am Illtal-Gym-nasium Illingen und am Leibniz-Gym-nasium St. Ingbert. An der ERS Am Sonnenhügel Völklin-gen wurde es mit einer siebten Klasse des Hauptschulzweiges durchgeführt. Dafür wurden die Projektmaterialien von einer Studentin der HTW Fachbereich Sozi-ale Arbeit und Pädagogik der Kindheit umgestaltet und angepasst. Im Rahmen ihres Studienprojektes evaluierte sie die KomComm-Projekttage um den Erfolg bzw. die eingesetzten Arbeitsmaterialien zu überprüfen.Die gewonnen Erkenntnisse und die Arbeitsmaterialien können in weiteren Projekten an Erweiterten Realschulen vor allem mit Hauptschulklassen umge-setzt und ausgebaut werden, so dass auch in den nächsten Jahren SchülerInnen an Erweiterten Realschulen fit gemacht werden können für den richtigen Um-gang mit dem Internet und dem sozialen Umgang miteinander.

Medienbildung für KidsDie KomComm-Projekttage

Medienkompetent unterwegs im world wide webDas KomComm-Projekt in St. Ingbert

Wer ist bei Facebook ange-meldet?“ nach dieser Frage schnellen 24 Hände in die

Luft. Es ist klar, dass das amerikanische Netzwerk auch bei den 13-14-Jähri-gen angekommen ist und lokale social communities, wie wer-kennt-wen.de verdrängt hat. Um die Themen soziale Netzwerke und das Internet wird es beim Projekt „KomComm“ für die SchülerIn-nen der 7. Klasse des Leibniz-Gymnasi-ums in den nächsten zwei Tagen gehen. Die Jugendliche werden von den beiden

TeamerInnen, die in ihre Klasse gekom-men sind in den Themen: Sicherheit im Internet, Umgang mit den eigenen Daten und Schutz der persönlichen Daten in online communities geschult. Aber nicht nur sie profitieren von dem Projekt, sondern auch die Teamerinnen werden in den beiden Tagen erleben, wie die Jugendlichen mit dem Medium um-gehen, welche Seiten sie besuchen und was ihnen im und am Internet gefällt.Das Projekt wird den SchülerInnen vermitteln, dass das Netz viele tolle

Möglichkeiten bietet und es gar nicht schlimm ist sich bei sozialen Netzwer-ken anzumelden. Aber auch Gefahren lauern im world wide web. So lernen die 24 SchülerInnen, dass eine der Ge-fahren z.B. die Übernahmen eines Pro-fils sein kann, das nicht durch ein gutes und sicheres Passwort geschützt ist. Die TeamerInnen zeigen den interessierten Jugendlichen, wie ein sicheres Passwort gebildet wird. Wer mag, kann dann das ausgedachte Passwort, das auf einem Satz beruht - den sich jeder einzelne

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Schüler selbst ausdenken darf - auf einer Internetseite testen.Dabei erfahren die SchülerInnen, was ein gutes Passwort enthalten sollte (8-10 Zeichen, Sonderzeichen, Zahlen und Groß- und Kleinschreibung) und wie lange es mit Hilfe eines Programms dau-ern würde das Passwort zu knacken.Einige der Jugendlichen werden am nächsten Projekttag berichten, dass sie zuhause erst mal einige der benutzten Passwörter geändert haben.Die Themen Umgang mit den eigenen Daten und Schutz persönlicher Daten klingen für Schüler nicht sonderlich interessant, wenn aber jedoch Karten verteilt werden auf denen zu lesen ist „wovor ich Angst habe“ und „ in wen ich verliebt bin“ dann wird ihnen schnell klar, dass diese Themen doch etwas mit

ihren Pinnwandeinträgen bei Facebook zu tun haben könnten.So wird eifrig diskutiert, warum In-formationen wie das Versteck des Ta-schengeldes oder die Lieblingspizzeria veröffentlicht werden sollten oder besser nicht und warum einige Informationen, die zu persönlich sind, einfach nicht ins Internet gehören. Bei ein paar Karten sind sich die Jugendlichen schnell eini-ge, dass diese Informationen den besten

Freunden am Telefon oder persönlich erzählt werden sollten.Die TeamerInnen sprechen nicht nur über private Daten und Informationen, sondern auch über Bilder, die ins Netz gestellt werden. Schnell sind auf einer Party Bilder mit dem Handy gemacht und am nächsten Tag landen diese dann bei Facebook. Das Recht am eigenen Bild ist für die Jugendlichen meist un-bekannt. Sowie die Informationen, dass dieses Recht unter das Persönlichkeits-recht fällt. Sie erfahren, dass die Eltern bei unter 18-Jährigen mit der Veröffent-lichung einverstanden sein müssen und Fotos von Freunden und Fremden nicht einfach ins Netz gestellt werden dürfen.Ob und für welche Zwecke die Schü-lerInnen Bilder, die sie über die Bilder-suche einer Suchmaschine im Internet

gefunden haben, verwenden dürfen, gehört auch zu einem Modul des ersten Projekttages. Interessiert sind die Ju-gendlichen vor allem dann auch daran, ob sie veränderte Bilder wieder ins Netz stellen dürfen oder als Profilbild verwen-den dürfen.Und bei den Erfahrungen, die die Ju-gendlichen gemacht haben, blitzt dann das ein oder andere kreative Potential der Jugendlichen im Umgang mit neuen

digitalen Medien hervor. Wenn z.B. ein selbstgemachtes Video über Autos mit einem AC/DC-Song unterlegt wurde und bei youtube dann gesperrt wird.Ein Quiz, in dem verschiedene Bilder gezeigt werden und die Jugendlichen dann raten müssen, ob sie diese veröf-fentlichen dürfen oder nicht, runden dieses Modul ab. Dann wird das Netzwerk „Facebook“ gemeinsam von TeamerInnen und Teil-nehmerInnen unter die Lupe genom-men. Die SchülerInnen dürfen Fragen rund um die Kontoeinstellungen von Facebook stellen und bekommen er-klärt, wie sie ihre Daten nur für Freunde sichtbar machen könnten oder was sie nicht zwingend angeben sollten.Dabei fällt immer wieder auf, dass die Einstellungen der Privatsphäre und die

diversen Kontoeinstellungen, die die Netzwerke bieten, vielfach viel zu kom-pliziert sind.Das Thema Mobbing und Cyber-Mob-bing beginnt mit einem Film. In diesem geht es darum, wie ein Schüler von sei-nen Mitschülern als Streber aufgezogen wird und wie dies an der Schule Kreise zieht. Der Schüler wird im Bus ausge-lacht, dann folgen SMS und E-Mails in denen er beschimpft wird. Der Jun-

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Dies hatten sich drei SchülerIn-nen der Gesamtschule Bellevue am 17. November 2011 mit

ihrem Projekt „Lehrer up to date“ zur Aufgabe gemacht.Die Schulung der Lehrer fand im Rah-men des Förderprogramms „Think Big“ statt. Catharina Becker von juz-united, und Teamerin beim KomComm-Pro-jekt, stand den Jugendlichen als Exper-tin für soziale Medien zur Seite. Unter-stützt und gecoacht wurde sie dafür vom Projektbüro des Jugendserver-Saar.

Die Idee von „Lehrer up to date“ zielt auf die Verbesserung der Kommunika-tion zwischen LehrerInnen und Schü-lerInnen. Und man kann sagen: ihr Projekt war ein voller Erfolg. Die Leh-rerInnen waren sichtlich begeistert und beeindruckt von so viel Engagement.

Welche Arbeit bereits im Vorfeld ge-leistet wurde, zeigte sich im zahlreichen Erscheinen der insgesamt 15 Teilneh-merInnen. Vertreten waren Betreuer der Nachmittagsbetreuung, Schulsozi-alarbeiter, LehrerInnen sowie auch die Schulleitung. Mit Esprit und viel Witz moderierten die 14-jährigen Schülerin-nen Elizaveta Kondratieva und Nadine Quack durch ihre Themen. Nur zwei der drei Schülerinnen des Projektes schlüpf-ten in die Rolle der LehrerInnen, denn Catharina Zyzik konnte wegen Krank-heit nicht anwesend sein. Hätten Eliza und Nadine nicht bei der Präsentation des von Catharina vorbereiteten Parts, die Jugendkulturen, erwähnt, dass sie nur improvisieren - ganz ehrlich - es hät-te niemand bemerkt!Die Schülerinnen zeichneten sich durch Professionalität sowie Spontanität aus

und begeisterten alle Beteiligten. Die LehrerInnen sahen sich mit den Themen soziale Netzwerke in Form von Face-book und Youtube, Jugendsprache, Mu-sik der Jugendlichen, Jugendkulturen und PC-Spiele konfrontiert. Eliza und Nadine führten die LehrerInnen durch die Welt von Facebook, in der sie einen Großteil ihre Freizeit verbringen, sich mit Freunden austauschen und neue Bekanntschaften machen. Sie erklärten, wie man sich einloggt, seine Privatsphäre schützen kann und Facebook-Kontakte knüpft. Der Begriff „posten“ dürfte jetzt auch den LehrerInnen ein Begriff sein, die nicht auf Facebook angemeldet sind. Ein Großteil der anwesenden LehrerIn-nen ist jedoch auf Facebook vertreten. Allerdings warfen sie auch einen kriti-schen Blick auf die Community und erwähnten die Amoklauf-Drohungen

Lehrer up to dateDie Lebenswelt der Jugendlichen den LehrerInnen nahe bringen...

abends. Die Schü-lerInnen bereiten Plakate zu fünf ver-schiedenen Themen vor (Soziale Netz-werke: Pro&Contra, Soziale Netzwerke: gutes Profil/schlech-tes Profil, Urheber- und Persönlichkeits-recht, Passwörter und Auswertung des verteilten Mobbing-Fragebogens/Verhal-tenskodex), die sie ih-ren Eltern am Abend präsentieren werden.Besonders gut bei den Eltern kam das

Quiz rund um Urheber- und Persönlich-keitsrecht an, da es dabei sogar einen-Urkunde zu gewinnen gab. Nach den Vorträgen der SchülerInnen konnten die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern am PC im Internet surfen, da sorgte schon die ein oder andere Webseite für inter-essanten Gesprächsstoff. So haben viele der Eltern an diesem Abend nicht nur durch ihre Kinder etwas gelernt, son-dern der ein oder andere auch etwas über den eigenen Nachwuchs.

dass Jugendliche die im Film gezeigten Situationen sehr genau erkennen. Auch gemachte Mobbingerfahrung Einzelner kommen zur Sprache und wie damit umgegangen wird. Wichtig ist den Te-amerInnen während des Moduls den SchülerInnen zu zeigen, wohin sie sich wenden können und wer an der Schule als Ansprechpartner zur Verfügung steht, wenn die Eltern oder Freunde nicht in Frage kommen.Der zweite Tag des KomComm-Pro-jekts dient der Vorbereitung des Eltern-

ge verschweigt dies seinen Eltern. Erst als die Mutter zufällig ein Video findet, erfährt sie dass der Sohn gemobbt wird. Sie wendet sich an die Schule und so kommt auch die Polizei hinzu und kann gegen die Mobber bzw. die Initiatorin vorgehen.Gemeinsam mit den Teamerinnen ana-lysieren die SchülerInnen den Film, da dieser auch sie sehr betroffen macht. In dem Gespräch mit ihnen wird auch für die Teamerinnen schnell deutlich,

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für die Gesamtschule Rastbachtal und erklärten die Vorgehensweise bei z. B. verleumderischen Kommentaren über Personen. Das Thema Jugendsprache strapazierte die Lachmuskeln. Nach-dem die Kurzsätze wie „Gehen wir City“ als Teil der Jugendsprache angeführt wurden, mussten sich die LehrerInnen einem Vokabeltest unterziehen. Vom Nerd, dem Computer- Streber, über den Blümchenkiller, dem Vegetarier bis zum Hirnpimper, dem Lehrer, wurden den LehrerInnen die Vokabeln der Ju-gendsprache näher gebracht. Während des Tests hatten es Nadine und Eliza gar nicht so leicht, denn abschreiben und schwätzen während des Tests hieß es, zu vermeiden. Einen Spaß, den sich die zwei Schülerinnen nicht nehmen ließen, war das Aufrufen der LehrerIn-nen, die sich ihren Tests persönlich ab-holen mussten. Sie kommentierten die Leistungen bei Übergabe der Test mit Sprüchen wie „es wird kein nächstes Mal geben bei diesen Leistungen“ oder „dies entspricht nicht deinen Leistungen“. Auch im weiteren Verlauf sorgten beide mit ihrer Rolle als Lehrerinnen für einen hohen Spaßfaktor.

LehrerInnen, die auseinandergesetzt wurden, Fleißbändchen die Erwähnung fanden, und viele typische Schulsitua-tionen wurden von Nadine und Eliza klischeehaft aufgeführt. Dies konnte natürlich auch nur für solch eine heitere und ausgelassene Stimmung sorgen, da die LehrerInnen sich umgekehrt auch den Spaß nicht nehmen ließen, die Rolle der SchülerInnen einzunehmen und wa-ren hier um keine Ausrede bei „Maßre-gelungen“ verlegen. Unerwähnt bleiben soll hier auch nicht die Improvisation des Themas Jugendkulturen. Alle Be-teiligten konnten sich vom Improvisati-onstalent und der Kunst szenischer Dar-stellung beider überzeugen. So wurden die Unterschiede zwischen Hopper und Rapper, Schickimicki und Style, Emo, Gothics und vielen mehr eindrücklich demonstriert. Um Kommentare wa-ren beide nicht verlegen. Witz und Pep machte die Veranstaltung aus. Diese Darbietung der Welt der Jugendlichen hat ohne Zweifel zur Verbesserung der Kommunikation zwischen LehrerInnen und SchülerInnen beigetragen. Viel Lob bekamen Eliza, Nadine und selbstver-ständlich auch Catharina Becker, von

juz-united. Letztere hat dieses Projekt mit ins Leben gerufen und war maß-geblich am Aufbau und der Umsetzung beteiligt. Es ist ein Beispiel für Schüler-engagement, welches hoffentlich viele Nachahmer finden wird.In einer kurzen Pause wurden Kaffee und Kuchen angeboten, was den Be-teiligten die Möglichkeit gab, sich im gemütlichen Rahmen mit den Schüle-rinnen auch über wichtige, die Schule betreffenden Themen zu unterhalten. Einmal mehr wurde an diesem Nach-mittag die Kommunikation zwischen SchülerInnen und LehrerInnen verbes-sert. Brisante Themen des Schulalltags wie Mobbing und Computerspielsucht standen auch mit in der Diskussion. Im Vorfeld und an diesem Nachmittag wur-den die Schülerinnen begleitend unter-stützt von Maria Süssdorf-Metternich, als Vertreterin von Think Big, Thomas Böhm von juz-united als Projektkoor-dinator und Catharina Becker von juz-united als Expertin für soziale Medien - unterstützt und gecoacht wurde sie dafür vom Projektteam des Jugendserver- Saar.

Nicole Lammerz

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Das Projektbüro ist seit 2011 und 2012 im-mer mehr zu einer An-

laufstelle für Fragen rund um Facebook, Twitter und andere virtueller Werkzeuge geworden. Deshalb bietet der Jugendserver mittlerweile verschiedene Schu-lungen rund um das Web 2.0 und Social Media an. Die social community „Facebook“ und der Micro-Blogging-Dienst „Twitter“ sind dabei die häufigsten Social Media-Anwendungen, die ange-fragt werden. Dabei wird nicht nur eine Schulung rund um das Anlegen eines Facebook-Profils und die richtige Bedienung der Konto- und Privatsphären-Ein-stellungen gewünscht, sondern vor allen Dingen geht es um die richtige Präsentation von Ju-gendverbänden und Organisatio-nen innerhalb von Facebook.Aber auch Vorträge über die Entstehung, Geschichte und Funktionsweise der Community gehören zu den angefragten Ver-anstaltungen.Doch auch „Twitter“ ist für den ein oder anderen noch interes-sant. Deshalb bot 2011 die Pro-jektleiterin Claudia Eisenstein eine Schulung für die Mitglieder des Beirats an, auch Mitgliedsver-bände des Landesjugendring Saar wur-den im Umgang mit Twitter geschult.Aber auch ihr Wissen rund um Facebook war gefragt – so hielt Claudia Eisenstein auf einer Fachtagung des Landesinstituts für präventives Handeln (LPH) in St. Ingbert im Frühjahr 2011 einen Vortrag über die amerikanische social commu-nity. Außerdem schulte das Projektteam des Jugendservers 2011 SchülerInnen eines Saarbrücker Gymnasiums am Safer-Internet-Day 2011 für die Lan-desmedienanstalt Saarland im richtigen Umgang mit einem sozialen Netzwerk.

2012 war das Jahr für Facebook, nicht nur durch den Gang an die Börse son-dern das soziale Netzwerk überschritt erstmalig die Nutzerzahl von 1 Milliar-de. Dass Facebook die Nummer eins der

social communities ist, spürte auch das Projektbüro des Jugendserver-Saar.Neben Schulungen von RedakteurIn-nen im Umgang mit der Jugendserver-Eingabemaske wurden Interessierte der saarländischen Jugendfeuerwehr fit ge-macht für soziale Netzwerke und ihnen medienpädagogische Projektideen vor-gestellt, die sie mit Jugendlichen umset-zen können.Gefragt waren 2012 vor allem Schulun-gen für Verbände oder Organisationen. Schwerpunktthemen dieser Seminare sind: Erstellen einer Facebook-Seite, deren Administration, das Anlegen ei-nes Impressums und wie diese Seite in-nerhalb und außerhalb von Facebook beworben werden kann. Eine dieser Schulungen fand für Verbände in Ko-operation mit der Saarländischen Ju-

gendfeuerwehr statt. Seit März 2012 fin-det sich neben der Fanseite der SJF auch die Seite des JunOst-Teams Saarbrücken bei Facebook.

Nicht nur Jugendverbände sondern auch andere Bereiche der Jugendarbeit möchten ihre Informationen, die auf einer Homepage zu finden sind, weiter streuen und ihre Zielgruppe auch über Facebook erreichen. So schulte Claudia Eisenstein Hauptamtliche der Jugendar-beit im Landkreis Merzig rund um und über das soziale Netzwerk. Doch nicht nur Organisationen und Institutionen werden geschult, sondern auch Jugend-verbände. So wurden im November 2012 in Trier die Hauptamtlichen des BDKJ Trier und in einem weiteren Se-minar Interessierte aus den Mitgliedsver-

Twitter, Facebook und co.Unterstützung und Fortbildung in der Social-Media-Welt

Jugendserver-Saar

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bänden des BDKJ fit gemacht im Um-gang mit Facebook-Seiten. Facebook ist ein wichtiger Teil der Le-benswelt Jugendlicher geworden. Für die Jugendarbeit ist es wichtig online und auch im Netzwerk aktiv zu sein. In den Veranstaltungen rund um Face-book wird daher auch über die kritisch zu sehende Datenschutzpolitik und der Umgang mit persönlichen Daten aufge-klärt. Der Jugendserver-Saar macht kei-ne aktive Werbung für die Nutzung des Netzwerkes, wird nicht von Facebook für diese Arbeit bezahlt, sondern möchte aufklären, beraten und denjenigen zur Hilfe stehen, die unsicher sind wie sie mit dem Netzwerk umgehen.Aber auch Schulungen zur richtigen Nutzung von Facebook, in denen die Privatsphären und Konto-Einstellungen näher erklärt werden, sind gefragt.2012 war die Projektleiterin im Saarland unterwegs und konnte Jugendleiter zum richtigen Umgang mit Facebook in Mer-zig schulen. Auf Anfrage einer Gemein-dereferentin wurden auch Firmlinge der Kirchengemeinde Saarlouis- Am Stein-rausch im richtigen Umgang mit dem sozialen Netzwerk geschult.

Soziale Netzwerke wie Facebook, SchülerVZ oder wer-kennt-wen boomen und werden auch im All-

tag von Jugendlichen immer wichtiger. Das zeigt die aktuelle JIM (Jugend, In-formation, [Multi] Media)-Studie 2011. 60% der 12-13-Jährigen, 80-84% bei den 14- bis 19-Jährigen nutzen täglich bzw. mehrmals pro Woche solche Online Communities. In dem Seminar „Um-gang mit neuen Medien“ haben sich am 17. Januar 2012 dreizehn Jugendbetreu-er über Facebook & Co. , Urheber- und Persönlichkeitsrechte informiert und das Projekt KomComm des Jugendservers-Saar kennen gelernt. Wie sieht ein si-cheres Profil aus? Wie sollten Passwörter beschaffen sein? Welche Bilder dürfen online gestellt werden und was sollte man besser sein lassen. All diese Fragen wurden in dem zweieinhalbstündigen Seminar beantwortet. Das Projekt Kom-Comm wurde ebenfalls vorgestellt. Es vermittelt auf spielerische Weise Jugend-

lichen den Umgang mit dem Internet bzw. den Netzwerken. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie das Projekt ist, wurden den Betreuern Arbeitsblätter daraus verteilt, welche auch bearbeitet werden mussten. Neben all diesen The-men bestand auch Interesse daran, wie eine Fanseite z.B. für die örtliche Feu-erwehr beim größten sozialen Netzwerk angelegt werden kann. „Da die Zeit es nicht mehr zu ließ auf die Einrichtung einer solchen Seite einzugehen, sollten wir noch einmal ein Seminar anbieten und gemeinsam mit den interessierten BetreuerInnen eine Fanseite einrichten“, sagte Claudia Eisenstein, eine der beiden Referentinnen, nach dem Seminar im Gespräch mit Jugendreferentin Tatjana Nilius. Die Planungen hierfür werden demnächst aufgenommen.

Tatjana Nilius

Jugendbetreuer der SJF und der TWH-Jugend

machen sich fit für Soziale Netzwerke

Medienbildung

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Wenn sich die Gruppe in der Cloud trifft...2011: Fachtagung Jugendarbeit online

Jugendserver-Saar

Jugendarbeit, die immer in Bezug zur Lebenswelt Jugendlicher stehen sollte, hat sich verändert und wei-

terentwickelt. Jugendarbeit findet inzwi-schen auch in den neuen Sozialräumen der Jugendlichen statt. Zwei zentrale Fragen stehen dabei im Mittelpunkt: Wie ist der aktuelle Stand der Jugend-arbeit und welche Wandlungsprozes-se finden statt? Eingeladen hatten zur Fachtagung am 21. September 2011 der Jugendserver-Saar und die Stiftung Hos-pital St. Wendel.Einen Überblick über das Engagement Jugendlicher und junger Erwachsener in aller Welt, gab Jürgen Ertelt, Medienpä-dagoge und IJAB*-Projektkoordinator, den 90 TeilnehmerInnen aus den un-terschiedlichsten Bereichen der saar-ländischen Jugendarbeit. Anhand vieler Beispiele machte er deutlich, dass Enga-gement mit/im Internet in verschiedene Richtungen gehen kann. So nannte er nicht nur die arabischen Revolutio-nen, sondern auch den Bildungsstreik

2010 und die entstehen-de „Occupy-Bewegung“. Die Angebote im Internet transparent, gemeinsam und ortsunabhängig zu be-arbeiten, stellte er anhand unterschiedlicher Online-anwendungen vor. Doch nicht immer gelingt die Meinungsbildung über das Internet. So konnte er den JugendarbeiterInnen auch gescheiterte Marketing-Aktionen großer Konzerne präsentieren, die versucht hatten über das Internet ein Produkt von Nutzern erstellen zu lassen. Die Produkte wurden nie um-gesetzt!Mit Beispielen und Anre-gungen, wie eine Jugend-arbeit online gestaltet wer-den kann, und in welchen Bereichen der Jugendarbeit schon erfolgreich online gearbeitet wird, entließ er seine ZuhörerInnen in die Workshops, in denen prak-

tisch gearbeitet wurde.Im Workshop „Facebook und/oder Twit-ter?“ konnten sich die TeilnehmerInnen über den Einsatz der beiden sozialen Netzwerke informieren. Die Nutzung dieser Social-Media–Dienste in der Ju-gendarbeit erfordert neben Kenntnissen der Funktionsweise auch klare Regeln, die sogenannten Social Media-Guideli-nes. Durch diese Richtlinien werden z.B. der Umgang mit Nutzerdaten, Kommu-nikation oder kritischen Kommentaren geregelt.Wer sich lie-ber über Blogsoftware i n fo rmi e ren wollte, konnte am Workshop „Null Blog? Mit freier Blog-Software netzwerken“ t e i l n ehmen . Sonja Reich-

mann, Projektleiterin des Jugendserver Niedersachsen, stellte die unterschiedli-che Software vor, mit der ein Online-Ta-gebuch (Blog) erstellt werden kann. Was bei der Auswahl zu beachten ist, welche Software geeignet ist und wie man den Blog vernetzt, konnten die Teilneh-merInnen praktisch erfahren und aus-probieren.Der Video-Workshop von Fresh TV be-gann mit einer Wette. Catharina Becker, die Moderatorin von Fresh TV wettete mit Thomas Böhm, einem Redakteur des Online-Videomagazins, dass es nicht gelänge einen Beitrag innerhalb des zweistündigen Workshop-Zeitrahmens fertig zu bekommen. Sie verlor die Wet-te - denn der Beitrag wurde noch am Ende des Fachtags gezeigt. Zu finden ist er auf www.fresh-tv.tv. Dort finden sich auch weitere Informationen über Fresh-TV sowie alle Ausgaben des Video-Ma-gazins.Das vom Projektbüro des Jugendserver-Saar konzipierte Medien- und Sozial-kompetenzprojekt „KomComm“, wurde im Rahmen eines weiteren Workshops von zwei Teamerinnen des Projektes vor-gestellt. Im Workshop wurden den Teil-nehmerInnen unterschiedliche im Pro-jekt eingesetzte Medien und Methoden gezeigt. Mehr zum KomComm- Projekt sowie Links zu Materialien, findet sich auf dem Jugendserver-Saar in der Rubrik „Medienpädagogik.„Grad-gefunden“, das neueste Projekt aus der Ideen-Schmiede des Landes-jugendring Saar (LJR) war Inhalt des sechsten Workshops. Das Projekt, das Geocaching mit Bildungsinhalten ver-bindet, wurde von Oliver Wagner, Geo-

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Zur Fachta-gung „posten, liken, voten“ des Jugend-server-Saar, in Ko o p e r a t i o n mit der Stiftung Hospital, waren viele interes-sierte Jugendar-beiterInnen aus dem Saarland, R h e i n l a n d -Pfalz und Belgi-en am 11.Okto-ber 2012 nach St. Wendel g e k o m m e n . Posten, liken und voten steht für Beteiligung – im digitalen Netz, aber eben nicht nur dort. Gerade in der realen Ju-gendarbeit lässt sich mit dem Web 2.0 was bewegen. Die JugendarbeiterInnen waren eingeladen, sich nicht nur über Nutzungsweisen und Herausforderun-gen, die digitale Medien mit sich brin-gen, zu informieren sondern vor allem wie JugendarbeiterInnen vom digitalen Netz profitieren können.Mit einem Impuls über "Digitale Me-dien, ihre Dynamik, Nutzungsweisen, Kompetenzen und Herausforderungen des Internet" startete Dr. Jan-Hinrik Schmidt. Er ist Referent für digitale Me-

dien und po l i t i s che Kommuni-kation am H a m b u r -ger Hans-B r e d o w -Institut für Medienfor-schung. In seinem Vor-trag konn-te er den Te i l n e h -m e r In n e n einen inte-r e s s a n t e n

Einblick in die Lebenswelt der Jugend-lichen geben. Seine zentrale These: Das Internet ist keine separate virtuelle Welt. Sie gehört zum echten Leben vieler jun-ger Menschen. Auch dort „managen“ sie ihre Identität, ihre Beziehungen und ihre Informationen.Eröffnet wurde im Rahmen der Fach-tagung auch das Beteiligungsprojekt „DingDeinDorf“ im Beisein von Staats-sekretärin Gaby Schäfer. Sie überreichte Thorsten Schmidt, Landesjugendring-Vorstandsmitglied, erste Bewilligungs-bescheide des Landes, das mit insgesamt 12.000 Euro das Vorhaben fördert.In einem der im Anschluss angebotenen Workshops wurde über die Planungen zum Projekt „DingDeinDorf“ infor-miert. In den vier weiteren Workshops, die parallel stattfanden, wurden konkre-te Plattformen und digitale Werkzeuge vorgestellt, die in der Jugendarbeit ein-gesetzt werden können.Die Fachtagung ist auf dem Ju-gendserver-Saar dokumentiert. Die Ergebnisse sowie Vorträge der Re-ferenten sind auf dem Portal im Be-reich „Wissen>>Jugendarbeit und Juleica>>Fachveranstaltungen“ zu fin-den: http://bit.ly/UFIi2I

posten, liken, voten2012: Fachtagung „Bildung und

Beteiligung mit dem digitalen Netz“

Fachtagungen

cacher und Mitglied des Projektteams sowie Mareike Schneider, Geocacherin und zuständig für „Grad gefunden“ beim LJR, vorgestellt. Neben der Präsen-tation der Routen, die auf www. grad-gefunden.de zu finden sind, wurden die WorkshopteilnehmerInnen auch in die Geheimnisse der Schnitzeljagd mit GPS-Geräten (Geocachen) eingeweiht. Dazu gehörte natürlich auch in St. Wendel den ein oder anderen versteckten Cache zu suchen, was den TeilnehmerInnen auch erfolgreich gelang.Dass social media mehr ist als nur Fa-cebook und Twitter konnten die Teil-nehmerInnen des Workshops: „Trüffeln 2.0 - Perspektiven aktiver Medienarbeit mit Web-Diensten“ erfahren. Alexander König, Lehrer und tätig im Fachbereich „E-Learning“ am Landesinstitut für Päd-agogik und Medien (LPM) stellte einige andere nützliche und interessante Social Media-Angebote vor. Im Anschluss an die Workshops diskutierten der SR-In-tendant Thomas Kleist, der Medienpä-dagoge Jürgen Ertelt, die Projektleiterin des Jugendserver Niedersachsen Sonja Reichmann und Catharina Becker, Vor-sitzende des Landesjugendring Saar über die aktuelle Situation der Jugendarbeit und wie sich die klassischen Medien im Zeitalter des Internets verändern kön-nen.Alle Präsentationen und Informatio-nen über die Fachtagung Jugendarbeit online, sowie eine Linkliste finden sich auch auf dem Jugendserver-Saar: www.jugendserver-saar.de/fachtagung

*IJAB – Fachstelle für Internationale Ju-gendarbeit der Bundesrepublik Deutsch-land e.V.

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Mit den digitalen Medien wach-sen auch die Herausforderun-gen und Anforderungen an

die Verbände und Organisationen sich mit dem Urheber- und Persönlichkeits-recht auseinander zu setzen.Aus diesem Grund entstand die Bro-schüre „Rechtsfragen@Internet“, die der Bayerische Jugendring in Kooperation mit dem Landesjugendring Saar, dem Jugendserver-Saar und dem JFF-Institut für Medienpädagogik herausgegeben hat. Für den Landesjugendring Saar hat Sofie Burger, Stud.iur. in Saarbrücken, an der Erstellung der Broschüre mitge-arbeitet.Diese soll für Haupt- und Ehrenamt-liche in der Jugendarbeit die sozialen Netzwerke, wie Facebook o.ä. nutzen, eine Arbeitshilfe sein.In der 49 Seiten umfassenden Broschü-re, die man sich auf der Internetseite des Bayrischen Jugendrings und auf dem

Jugendserver-Saar kostenlos herunterladen kann, wird besonders auf die Zielgruppe der „Ehrenamtlichen“ einge-gangen. In der Broschüre wird nicht nur Facebook juristisch näher betrachtet, sondern auch das Urheber-recht und das allgemeine Persönlichkeitsrecht in Be-zug zur ehrenamtlichen Ju-gendarbeit gesetzt. Neben Mustervorlagen, die von Trägern der Jugendarbeit und Jugendlichen verwen-det werden dürfen, erhalten Betreiber einer Internetseite, eines Blogs oder einer Face-book-Seite wichtige Tipps rund um Impressumspflicht, Nutzungsbedingungen und Haftung im Internet. Neben einer verständlichen juristi-schen Erklärung, warum die genannten rechtlichen The-men notwendig sind, ent-halten die letzten Kapitel der Broschüre praktische Mus-tervorlagen, die für Inter-netseiten, Blogs und Foren verwendet werden können.(http://www.jugendserver-saar.de/aktuelles/medienpaedagogik/newsdetail/artikel/rechtsfragen.html)

Erstmals bildete sich Claudia Ei-senstein 2012 weiter. Sie besuchte eine der größten Konferenzen der

Digitalen Gesellschaft Deutschlands, die re:publica, in Berlin.Zu dieser dreitägigen Konferenz treffen sich neben Bloggern, Social Media Fans und Aktivisten auch Wissenschaftler, Manager, Designer und Unternehmer, sowie viele neugierige und kreative Men-schen.

Recht & neue MedienBroschüre des Bayerischen Jugendrings

in Kooperation mit dem Jugendserver-Saar

WeiterbildungNationale und internationale Redne-rInnen präsentierten auf den acht Büh-nen der re:publica unterschiedlichste Themen von Politik und Wissenschaft über Kultur und Gesellschaft. Das fina-le Programm steht erst kurz vor Beginn der Konferenz fest, deshalb wird auf der Webseite informiert über das Wer oder Was konkret auf den Bühnen passiert.Neben dem eigentlichen Programm bietet die re:publica die Chance zum

Austausch und zur Vernetzung von Menschen. Mittlerweile hat auch die Medienpädagogik Einzug gehalten, da die Themenvielfalt sehr groß geworden ist. Neben den Key Notes (Hauptvor-trägen) finden auf der re:publica auch Workshops statt, in denen man sich zu konkreten Themen informieren kann. Alle Informationen und Speaker der re:publica finden sich hier:

Jugendserver-Saar

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http://archiv.re-publica.de/category/year/2012/Des Weiteren besuchte die Projektlei-terin des Jugendserver-Saar eine Konfe-renz des IJAB-Projektes „youthpart“ in Berlin zum Thema ePartizipation. Dort wurden zahlreiche Klein- und Kleinst-projekte aus aller Welt vorgestellt, die alle die Partizipation von Jugendlichen im Fokus haben.

Seit Projektstart des Jugendserver-Saar, im Jahr 2001, wird die Arbeit der Projektleitung von einem Bei-

rat begleitet. Die Arbeit des Beirats wird durch eine Geschäftsordnung geregelt. In dieser ist festgehalten welchen Zweck und Aufgaben der Beirat hat, wie er zu-sammengesetzt ist, wie viele Sitzungen stattfinden müssen und wie mit Emp-fehlungen des Beirats umzugehen ist.Laut Geschäftsordnung sind dessen Zweck und Aufgaben:„ Der Beirat un-terstütz und berät den Träger „Landes-jugendring Saar“ in der grundsätzlichen Ausgestaltung und Umsetzung der Auf-gaben und Zielsetzungen des „ Jugend-server-Saar“.Deshalb wird der Beirat in den zweimal jährlich stattfindenden Sitzungen über die Aktivitäten ausführlich informiert. Ganz klassisch, wie es für ein Gremium üblich ist, bekommen die Mitglieder des Beirats eine Tagesordnung, die von der Projektleitung des Jugendserver-Saar er-stellt wird.Die Sitzungsleitung und Geschäftsfüh-rung des Beirats liegt beim Landesju-gendring Saar.Zu den Mitgliedern des Beirats gehö-ren: eine Vertreterin des zuständigen Ministeriums (Ministerium für Sozia-les, Gesundheit, Familie und Frauen), ein Vertreter des Landesjugendhilfeaus-schusses, ein Vertreter der Kreisjugend-ämter, ein Vertreter des Vorstandes des Landesjugendring Saar, ein Vertreter der Landesmedienanstalt Saar sowie der Geschäftsführer des LJR Saar und die Projektleitung des Jugendserver-Saar. Seit der Änderung der Geschäftsord-nung werden ab dem Jahr 2012 auch zwei VertreterInnen der Zielgruppe des Jugendserver-Saar, die durch den LJR Saar benannt werden, an den Sitzungen

des Beirats teilnehmen. Diese wurden im Rahmen der Hauptausschussklausur im Dezember 2012 benannt.Im Moment gehören dem Beirat an:Frau Isolde Schu, Ministerium für Sozia-les, Gesundheit, Familie und FrauenHerr Ralf Dittgen, Kreisjugendamt HomburgFrau Tina Syrowatka, Landesmedienan-stalt SaarlandHans-Jürgen Stup-pi, Paritätisches Bildungswerk Lan-desverband Saar-land Frau Catharina Be-cker, Vorsitzende des LJRund seit Dezember 2012:Mike Kirsch, DGB JugendEmanuel Stei-gerwald, Landes-jugendwerk der AWOWas passiert nun im Beirat?Die Projektleitung des Jugendserver-Saar berichtet in den Sitzungen von den Aktivitäten des Projektes. Zu den Themen gehörten 2011 und 2012 das Projekt DingDein-Dorf II und das Medien- und So-zialkompetenzpro-jekt „KomComm“. Aber auch über Projekte wie das Educaching-Pro-

Außerdem nahm die Projektleitung am jährlichen Fachcamp Jugendarbeit on-line des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) in Berlin teil. Die Themen die-ser Fachtagung haben einen medienpä-dagogischen Schwerpunkt und orientie-ren sich stark an der Medienbildung für Jugendverbände. Damit der Jugendserver-Saar junge Menschen und ihre PädagogInnen wei-

terhin medienkompetenter machen kann, muss sich die Projektleitung wei-terbilden. So kann der Jugendserver-Saar nicht nur informieren, vernetzen und Ju-gendarbeit öffentlich machen, sondern auch technische und inhaltliche Innova-tionen für die saarländische Jugendarbeit mit entwickeln und weiterentwickeln.

Begleiten und BeratenDer Beirat des Jugendserver-Saar

jekt „grad gefunden“, den Neustart der Video-Plattform „www.saarclip.de“ und über die jährlich vom Jugendserver aus-gerichtete Fachtagung werden die Ver-treter informiert.Der letzte Beirat fand am 10. September 2012 statt und Schwerpunktthemen wa-ren neben der Jugendserver-Fachtagung „posten, liken, voten“ auch das Projekt DingDeinDorf II.

Und sonst noch

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Pressespiegel

Einige ausgewählte Presseberichte aus den letzten beiden Jahren

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Pressespiegel

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AnzeigePressespiegel

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Pressespiegel

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Positionen

Ob in den Medien, in jugendpolitischen Gesprä-chen oder bei Anhörungen im Landtag. Der Lan-desjugendring Saar positioniert sich immer dann wenn wichtige jugendpolitische Fragen anstehen. Hier eine Auswahl wichtiger Positionierungen.

Einige wichtige Forderungen des Lan-desjugendrings zur Landtagswahl 2009 sind in den letzten beiden Jahren erfüllt worden. Andere notwendige jugendpoli-tische Verbesserungen sind nach wie vor nicht umgesetzt.

Gerechtere Bildungschancen in Schule und Studium herstellen

In der Bildungspolitik sind• die Studiengebühren abgeschafft

worden• das längere gemeinsame Lernen

durch die beschlossene Gemein-schaftsschule zumindest teilweise in Angriff genommen worden.

Folgende Forderungen sind bisher nicht oder nicht ausreichend erfüllt:• Die pädagogisch-didaktische Aus-

bildung der LehrerInnen muss aus-gebaut und verbessert werden.

• Ein flächendeckendes Angebot von echten Ganztagsschulen im Saar-land ist herzustellen.

• Lernmittel wie Schulbücher sind kostenlos auf Leihbasis zur Verfü-gung zu stellen.

• Die Beförderung der SchülerInnen mit dem Personennahverkehr muss kostenfrei erfolgen

• Die materielle Ausstattung der Schulen ist zu verbessern

Bildung ist mehr als Schule: Jugendver-bände als Bildungsorte sind zu stärken

In den Kinder- und Jugendverbänden finden wertvolle Bildungsprozesse in Gruppenarbeit, offenen Angeboten, Freizeitmaßnahmen, Bildungssemina-ren, Mitarbeiterschulungen und Projek-ten statt. Wie begrüßen deshalb, dass 1,5 neue Stellen bei den BildungsreferentInnen der Jugendverbände geschaffen wurden. Scharf kritisieren mussten wir dagegen die Kürzung des Landesjugendrings um 25.400 Euro, die die wichtige Vernet-zungs- , Beratungs- und Unterstützungs-funktion sowie die jugendpolitische Interessensvertretung der Kinder- und Jugendverbände gefährdet.Wir fordern von den zur Wahl stehen-den Parteien:• Die Rücknahme der Kürzungen

Jugendpolitische Forderungen des Landesjugendrings Saar zur Landtagswahl 2012

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Positionen

und die langfristige Sicherung der Handlungsfähigkeit des Landesju-gendrings,

• eine bessere Grundausstattung für die Leitungsaufgaben der Verbände,

• Förderung zusätzlicher Bildungsre-ferentenstellen für Jugendverbände

• angemessene Sonderurlaubsrege-lungen unter Fortzahlung der Be-züge und das Recht auf Freistellung von Schule, Ausbildung, Studium und Beruf,

• Anspruch auf fünf bezahlte Frei-stellungsarbeitstage zu Bildungs-zwecken nach dem Saarländisches Bildungsfreistellungsgesetz

Ein auswahlfähiges Angebot an Ausbil-dungsplätzen schaffen

• Wir fordern nach wie vor die Aus-bildungsplatzumlage. Alle Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen müssen sich entweder an der Aus-bildung oder an den Ausbildungs-kosten beteiligen.

Kinder und Jugendliche besser beteiligenKeine Verbesserungen gab es bei den Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern

und JugendlichenNach wie vor fordern wir deshalb:• Das Wahlalter zur Landtags- und

Kommunalwahl ist auf 16 Jahre zu senken.

• Kinder und Jugendliche müssen an allen sie betreffenden Entscheidun-gen in ihrem Ort/ihrer Stadt betei-ligt werden.

Demokratie sichern und Rechtsextre-mismus bekämpfen

Mehr denn je fordern wir:• Rechtsextreme Organisationen und

ihre Aktivitäten sind stärker als bisher im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zu bekämpfen.

• Wir fordern außerdem von den zur Wahl stehenden demokratischen Parteien, sich für ein Verbot der NPD einzusetzen.

• Organisationen zur Stärkung des demokratischen Gedankens und zur Bekämpfung des Rechtsextre-mismus, wie das "Netzwerk für De-mokratie und Courage", sind besser als bisher und langfristig zu fördern.

Jugendpolitische Forderungen des Landesjugendrings Saar zur Landtagswahl 2012

Wir rufen euch junge und ErstwählerIn-nen auf, bei der Landtagswahl am 25. März 2012 von eurem Wahlrecht Ge-brauch zu machen. Gleichzeitig appellieren wir an euch, rechtsextremistischen Parteien wie der NPD keine Stimme zu geben.

Einstimmig beschlossen auf der 94. Voll-versammlung im Februar 2012

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Anhang

Der Landesjugendring Saar begrüßt den Beschluss des Landtags, längeres gemeinsames Lernen in Form einer Ge-meinschaftsschule zu ermöglichen. Da-mit ist ein wichtiger Punkt unserer bil-dungspolitischen Positionen zumindest zum Teil erfüllt.

Wenn das Konzept Gemeinschaftsschule funktionieren soll, ist u.a. die Umset-zung folgender Bedingungen wichtig:

• Bildung ist nicht nur von den Kon-zepten, sondern maßgeblich auch von der dahinterstehenden Finan-zierung abhängig. Deshalb setzt sich der Landesjugendring Saar beim längeren gemeinsamen Ler-nen für kleinere Klassen und die Einstellung von mehr LehrerInnen ein.

• Bildung ist nicht nur Schule. Des-halb muss der Stundenplan so eingerichtet sein, dass auch außer-schulische Bildungsarbeit wie z.B. Engagement in Jugendverbänden möglich ist.

• Bildung ist kein Experimentierfeld. SchülerInnen sind keine Versuchs-kaninchen. Wir fordern eine nach-haltigere Steuerung und ein Ende des Aktionismus, wie er zum Bei-spiel durch die überhastete Einfüh-rung von G8 und die neue Oberstu-fenreform betrieben wurde.

Bildung muss auf sicheren finanziellen Beinen stehen, deshalb darf Binnen-differenzierung und das Angebot an Wahlpflichtfächern nicht vom Budget, sondern nur von der konzeptionellen Ausrichtung einer Schule abhängen. Nach wie vor unbefriedigend bleibt für uns die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte. Hier sind mehr Angebote zu schaffen, die auf die neuen inhaltlichen Anforderungen der Gemeinschaftsschu-le eingehen. Nach wie vor halten wir die Verpflichtung zur Weiterbildung von LehrerInnen als unumgänglich. Mehr Lehrpersonal ist ebenfalls Voraussetzung für den von uns geforderten kleineren Klassenschlüssel. Nur so ist beim ge-meinsamen Lernen eine angemessene in-dividuelle Förderung der SchülerInnen zu gewährleisten. Es ist sicherzustellen, dass SchülerInnen der Gemeinschafts-schulen nicht schlechter gestellt wer-den als SchülerInnen der Gymnasien. Die Gemeinschaftsschule darf nicht zur Restschule werden.Weitere Schließungen von Schulstand-

Beschluss der Vollversammlung zur Gemeinschaftsschule

orten lehnen wir ab. Kinder und Jugend-liche benötigen wohnortnahe Schulen, um unnötige Fahrzeiten zu verhindern. Die Schule möglichst am Wohnort ist ein wichtiger Faktor für ein lebendiges Gemeinwesen, in dem sich Kinder und Jugendliche entfalten können. Der Landesjugendring begrüßt die Ein-führung einer wöchentlichen Klassen-leiterstunde sowie die Einrichtung eines Fachs für Methodentraining. Dies muss jedoch in praktischer und direkter Ver-bindung mit dem Fächer-Unterricht ge-schehen, wo am konkreten Beispiel das Lernen gelernt werden kann.

Bildungspolitik ist kein Experimentier-feld. Die überhastete Einführung von G8 ging zu Lasten der SchülerInnen. Deshalb sollte auch eine Einführung der Gemeinschaftsschule nicht über-hastet werden. Gegebenenfalls ist eine Verschiebung der Einführung auf das übernächste Schuljahr zu bedenken. Gerade durch die Bildung einer neuen Landesregierung nach der Neuwahl sind weitere Korrekturen denkbar, die vor – und nicht kurz nach der Einführung der Schulform – umgesetzt werden sollten.

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Positionen

Stellungnahme des LJR-Vorstands bei der Anhörung des Ausschusses für Ar-beit, Familie, Prävention, Soziales und Sport am 4. Mai 2011

Der Landesjugendring Saar begrüßt die Initiativen aus den verschiedenen Landtagsfraktionen, mit gesetzlichen Maßnahmen die weitere bedenkliche Zunahme von Spielhallen in den saar-ländischen Kommunen zu stoppen. Auch wir als Arbeitsgemeinschaft von 22 Kinder- und Jugendverbänden im Saarland sehen dringenden Handlungs-bedarf und erachten ein solches Landes-gesetz für unabdingbar.In der Suchtforschung wird das Automa-tenspiel in Spielhallen als Glücksspiel-form mit dem höchsten Suchtpotential beschrieben. Dies hat erst kürzlich eine Studie des Instituts für Therapiefor-schung in München im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums bei fast 600 Kunden von Spielhallen und Gast-stätten in drei Bundesländern ergeben. 42 Prozent der Befragten zeigten ein krankhaftes Spielverhalten und weitere 16 Prozent befanden sich auf dem Weg dazu. Von solchen Suchtgefährdungen sind insbesondere junge Menschen betroffen und besonders dann wenn psycho-sozi-ale Problemlagen hinzutreten. Das Pro-blem des Überangebots von Spielhallen spitzt sich für die jüngere Generation zusätzlich dadurch zu, wenn - wie in unserem kommunalen Partizipations-

projekt „DingDeinDorf“ von Jugend-lichen beanstandet wird - mancherorts ein Mangel von Freizeitangeboten wie Bolzplätzen, offenen Jugendangeboten und Kulturangeboten vorliegt.Bisherige bundesrechtliche Vorgaben geben den Städten und Gemeinden kaum Handlungsmöglichkeiten etwas gegen die zunehmenden Spielhallen zu unternehmen. Aufgrund der Föderalis-musreform besteht aber seit 2006 für die Länder das Recht eigene gesetzliche Re-gelungen für Spielhallen zu treffen (Art. 74 Abs.1 Nr. 11 GG).Wir begrüßen daher, dass ähnlich wie in Berlin und Hessen nun auch im Saar-land eine gesetzgeberische Initiative in Erwägung gezogen wird. Es freut uns besonders, dass das Anliegen parteiüber-greifend befürwortet wird. Von einem Spielhallengesetz erwarten wir insbeson-dere:• eine vorgeschriebene Höchstanzahl

pro Einwohner bzw. die Einhaltung eines räumlichen Mindestabstands der Spielhallen voneinander;

• Mindestabstände zu Einrichtungen mit Kindern und Jugendlichen;

• Verschärfung der Erlaubnisvoraus-setzungen für Spielhallenbetrei-berInnen (Sachkundenachweis, Schulungsnachweis zum Themen-komplex Suchtprävention);

• begrenzte Öffnungszeiten, Auswei-tung der Sperrzeiten an Geldspiel-geräten;

• Verschärfung der Kontrollpflichten;• transparente Baugestaltung mit

Einblick von außen in das Spielhal-lengeschehen.

Bezüglich der verfassungsmäßigen Zu-lässigkeit solcher Maßnahmen hat es schon eine intensive Debatte im Zuge der Gesetzgebung in Berlin gegeben und die Rechtmäßigkeit solcher Regelungen ist demnach unbestritten.

Darüber hinaus erwarten wir begleitend:• Die beabsichtigte Zulassung pri-

vater Spielwetten im Glücksspiel-staatsvertrag, der bis zum Ende des Jahres von den Ländern abgeschlos-sen werden soll, halten wir in dem gemeinsamen Interesse der Sucht-prävention für kontraproduktiv. Dies sollte unserer Ansicht noch-mals überprüft werden.

• Zumindest sollten aber die illegal betriebenen Wettbüros konsequent geschlossen werden.

• Es besteht wohl kein Zweifel dar-über, dass solche gesetzgeberischen Initiativen auch begleitet werden müssen von einer breit angelegten Förderung der Suchtpräventionsar-beit, wie sie z.B. auch in Projekten von Jugendverbänden praktiziert wird.

• Daneben sind die Förderung der Kinder- und Jugendarbeitsange-bote in den Kommunen sowie ihre strukturelle Förderung auf Landesebene zur Begleitung und Qualifizierung des ehrenamtlichen Engagements wichtige Stützen ge-lingender Suchtprävention. Eine ausreichende Infrastruktur der Kin-der- und Jugendarbeit, die nicht vereinzelten, passiven Konsum son-dern gesellige, aktive und selbstor-ganisierte Gestaltung der Freizeit in den Mittelpunkt stellt, ist in ihrer präventiven Wirkung gegen Sucht-gefährdung unbestritten.

Der Vorstand im Mai 2011

Stellungnahme des Landesjugendrings Saar zu einem Spielhallen-Gesetz

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Kapitel 05/05 (Jugendpolitik), Kapitel 05/06 (Landesjugendamt)

Der Vorstand des Landesjugendrings Saar (LJR) begrüßt es, dass auch 2013 trotz der schwierigen Finanzlage bei der Förderung der Kinder- und Jugendarbeit keine weiteren Kürzungen vorgenom-men werden sollen und somit wenigstens ein gewisser Bestand an unterstützender Infrastruktur für die ehrenamtliche Kin-der- und Jugendarbeit gesichert bleibt. In vier Bereichen halten wir jedoch Ver-besserungen für notwendig.

Landesjugendring sichernNach wie vor bedarf es dringend der Rücknahme der Kürzungen beim Lan-desjugendring, um unsere Handlungs-fähigkeit zu sichern. Einjährige Pro-jektförderungen wie sie 2011 und 2012 bewilligt wurden, sind für uns keine zufriedenstellende Lösung, zumal die-se weit unter der Kürzungssumme von 25.400 Euro lagen. Wenn die Finan-zierung des LJR dauerhaft sichergestellt werden soll, muss die gesamte Finan-zierung der Regelarbeit, wie bis 2010 erfolgt, aus der Haushaltsposition des LJR erfolgen. Projektmittel schaffen einen riesigen jährlichen Gesprächs-, Antrags- und Bürokratieaufwand und keine Fördersicherheit. Sie machen po-litisch abhängig und sind nicht im Sinne des SGB VIII, nach dem die Verbände in ihrer Selbstorganisation zu fördern sind.Wenn hier nicht zu deutliche Verbes-serungen erzielt werden, kommen wir

nicht umhin, Personalkürzungen bzw. weitere Einschränkungen unseres Ange-bots vorzunehmen. Wir können als LJR nur dann erfolgreich Aktivitäten initiie-ren und für die ehrenamtliche Jugendar-beit vorhalten, wenn die Geschäftsstelle handlungsfähig bleibt und unsere De-mokratiekosten für die Selbstorganisati-on gedeckt sind.Zuschüsse an den LJR zur Durchfüh-rung seiner zentralen Führungsaufgaben (684 06)

Migrantenorganisationen stärkenWir halten es für notwendig, Migran-tenorganisationen, die wir seit einigen Jahren verstärkt begleiten und unterstüt-zen, mit einem Förderprogramm zu un-terstützen und zu stärken. Deshalb soll-te der Etat zur Weiterentwicklung der Jugendhilfe entsprechend aufgestockt werden. Wir erleben zur Zeit ein gutes Potential, junge Engagierte mit auslän-dischen Wurzeln an der Kinder- und Ju-gendarbeit im Saarland partizipieren zu lassen. Bis zur Integration in das klassi-sche Förderprogramm ist hier noch auf-bauende Projektarbeit notwendig.Weiterentwicklung der Jugendhilfe (684 05)

BildungsreferentInnen für Jugendver-bände zur Qualifizierung Ehrenamtli-cherDer Bedarf der Mitgliedsverbände an geförderten BildungsreferentInnen ist mit der Verbesserung aus 2010 nicht ge-

deckt. Aufgrund einer Bedarfsmeldung der Verbände beim Landesjugendring aus 2010 wären 4,5 neue Stellen zu fi-nanzieren, die wir in unserem Forde-rungskatalog berücksichtigt haben.Zuwendungen für Personal- und Sach-kosten an die Träger der Jugendarbeit (684 11)

Internationale/interregionale Jugendbe-gegnungen ausreichend fördernDie geplanten Mittel für 2013 wurden dem Ergebnis von 2011 nicht gerecht. 2013 werden deshalb insbesondere we-niger interregionale Maßnahmen durch-geführt werden können. Zuschüsse zur Durchführung von Ju-gendbegegnungen und Maßnahmen der Jugendbildung (684 12)

Der Vorstand im November 2012

Stellungnahme des Vorstands des Landesjugendringszum Regierungsentwurf des Landeshaushalts 2013,

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