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Georg Thieme Verlag, Stuttgart · I care Pflege · 2015 Ursachen und Risiken Generell führt ein Wechsel der bisherigen Lebensgewohnhei- ten zu einem geänderten Defäkationsverhalten und damit stets latent zu einer Obstipationsgefahr. Ältere Menschen leiden häufiger unter Obstipation als jüngere, Frauen öfter als Män- ner. Die Sozialisation, d. h. die kindliche Erziehung, beeinflusst wesentlich das Defäkationsverhalten. Obstipationsrisiko einschätzen Spezifische Instrumente zum Erfassen des Obstipationsrisikos gibt es derzeit nicht. Das Obstipationsrisiko lässt sich v. a. aus einem veränderten Ernährungs- und Mobilitätsverhalten und mit entsprechenden standardisierten Verfahren ableiten, Die Regel für Pflegende sollte lauten: Solange das Eigenverhalten des Patienten gesundheitserhaltend erscheint, ändere so wenig wie möglich daran. Prophylaxen 21 Arbeitsblatt • I care Pflege 21.7 Obstipationsprophylaxe ARBEITSAUFTRAG Ergänzen Sie die Grafik. Welche möglichen Ursachen für eine Obstipation gibt es? Sammeln Sie zu zweit mögliche pflegerische Maßnahmen, um eine Obstipation zu verhindern? 1 2 Allgemeine Maßnahmen Einfache, stuhlgangsfördernde Maßnahmen sind: Vor dem Frühstück ein Glas Wasser oder eisgekühlten Fruchtsaft oder eisgekühlte physiologische Kochsalzlösung oder Saft oder von ca. 6 am Abend eingelegten Trockenpflaumen oder Fei- gen bzw. 30 g kaltgepresstes Olivenöl (nicht bei Patienten ohne Gallenblase!) trinken. Maßnahmen zur Obstipationsprophylaxe individuelle Defäkationsrituale herausfinden immer die Intimsphäre wahren Patienten in der präventiven Leibmassage schulen Patienten über die geeignete Ernährung informieren auf ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten bei Schmerzen (z. B. Hämorrhoiden) evtl. Laxanzien bzw. kühlende Elemente für den Analbereich geben oder den Defäkationsvorgang mit entzündungshemmender Salbe- unterstützen Ursachen für Obstipation. Definition Obstipation Als Obstipation (lat. Verstopfung) bezeichnet man eine seltene und mühselige Entleerung zu harten Stuhls. Was „zu selten“ bedeutet, hängt von der individuellen Defäkationsfrequenz ab (Defäkation = Ausscheiden von Stuhl). Sie variiert von einmal die Woche bis zu ein- bis zweimal täglich. Überprüfen Sie Ihre Lösungen mit dem Buch I care Pflege. Mehr zum Thema: I care Pflege 20, 21

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Ursachen und RisikenGenerell führt ein Wechsel der bisherigen Lebensgewohnhei-ten zu einem geänderten Defäkationsverhalten und damit stets latent zu einer Obstipationsgefahr. Ältere Menschen leiden häufiger unter Obstipation als jüngere, Frauen öfter als Män-ner. Die Sozialisation, d. h. die kindliche Erziehung, beeinflusst wesentlich das Defäkationsverhalten.

Obstipationsrisiko einschätzenSpezifische Instrumente zum Erfassen des Obstipationsrisikos gibt es derzeit nicht. Das Obstipationsrisiko lässt sich v. a. aus einem veränderten Ernährungs- und Mobilitätsverhalten und mit entsprechenden standardisierten Verfahren ableiten, Die Regel für Pflegende sollte lauten: Solange das Eigenverhalten des Patienten gesundheitserhaltend erscheint, ändere so wenig wie möglich daran.

Prophylaxen 21Arbeitsblatt • I care Pflege 21.7

Obstipationsprophylaxe

ARBEITSAUFTRAG

Ergänzen Sie die Grafik. Welche möglichen Ursachen für eine Obstipation gibt es?

Sammeln Sie zu zweit mögliche pflegerische Maßnahmen, um eine Obstipation zu verhindern?

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2

Allgemeine MaßnahmenEinfache, stuhlgangsfördernde Maßnahmen sind:• Vor dem Frühstück ein Glas Wasser oder• eisgekühlten Fruchtsaft oder • eisgekühlte physiologische Kochsalzlösung oder Saft oder• von ca. 6 am Abend eingelegten Trockenpflaumen oder Fei-

gen bzw. 30 g kaltgepresstes Olivenöl (nicht bei Patienten ohne Gallenblase!) trinken.

Maßnahmen zur Obstipationsprophylaxe• individuelle Defäkationsrituale herausfinden• immer die Intimsphäre wahren• Patienten in der präventiven Leibmassage schulen• Patienten über die geeignete Ernährung informieren• auf ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten• bei Schmerzen (z. B. Hämorrhoiden) evtl. Laxanzien bzw.

kühlende Elemente für den Analbereich geben oder den Defäkationsvorgang mit entzündungshemmender Salbe-unterstützen

Ursachen für Obstipation.

Definition ObstipationAls Obstipation (lat. Verstopfung) bezeichnet man eine seltene und mühselige Entleerung zu harten Stuhls. Was „zu selten“ bedeutet, hängt von der individuellen Defäkationsfrequenz ab (Defäkation = Ausscheiden von Stuhl). Sie variiert von einmal die Woche bis zu ein- bis zweimal täglich.

Überprüfen Sie Ihre Lösungen mit dem Buch I care Pflege.Mehr zum Thema:

• I care Pflege 20, 21