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BUCHBESPRECHUNGEN Arbeitsgruppe Epideiniologie (Wernigerode),Seuchenschutz. XI1 u. 254. Leipzig 196ti: VEB Georg Thienie. MDN 9,80. Zur erfolgreichen Verhutung und Bekiimpfung der Infektionskrankheiten geniigt das Vorhandensein zneckmal3iger Verordnungen allein nicht ; diese miissen vielmehr mit Ver- st,indnis fiir die jeweilige epideniiologische Situation angewendet werden. Das vorliegende Taschenhuch. das aus der Lehrtatigkeit bei der Aushildung von Hygieneinspektoren und von Kreishygienelrzt.en entstanden ist, bietet deshalb weit mehr clls einen Komnientar zu den gesetzlichen Bestimmungen der DDR. In einem allgemeinen Teil, der et,wa die Hiilftc des Textes heanspruclit, wird eine nach Sachgehieten geordneter Einfiihrung mit heson- derer Betonung der epidemiologischen Arheitsmethoden und der gegenepidernischen JIaU- nahmen gehracht, erschlieWt aher auch die Brundziige der medizinischen hlikrohiologie ein, soweit deren Kenntnis fur die Auswahl des einzusendenen Materials und fur die Beurteilung der Befunde erforderlich ist. Im speziellen Teil sind lnfektionskrankheiten sinnvoll nach cpidcniiologischen (ksichtspunkten geordnet ; in Stichworten werclen die wesentlichen Tat- sachen iihcr klinisrhe Erscheinungsform. Mikrobiologie, Epidemiologie und gegenepi- deniische Mafinahmen iihersichtlich aufgefiihrt. Das Taachenhuch will keine Lehrbiicher ersetzen. zeugt aher von den grollen praktischen Erfahrungen und dem didaktischen Gc- sehick der Arheitsgruppe Epidemiologie am Hezirks-Hygiene-lnst'itut nnd am Instit,ut> fiir es- experinientelle Epidemiologie Wernigerode. H. HABS (Bonn) *J. CAIRNS. (i. S. STENT. and J. D. WATSON (Editors). Phage and the Origins of hfolecular Biology. 340 S., 24 Abb., 8 Tab., 11 Taf. Cold Spring Harbor 1966: Cold Spring Harbor Laboratory of Quantitative Biology. $ 12.50 Dicses Buch ist MAX DELnRiiCK zum (j0. Geburtstag gewidmet. 33 Autoren, die an der Entwicklung der molekularen Biologie ninfigeblich beteiligt waren, haben ihre entscheiden- den Arheiten und deren direkte oder indirekte Bceinflussung durch DELBR~CK dargestellt. Die Herauugehcr hatten die Autoren nufgefordert, das Schwergewicht auf die historischeii iind persiinlichen Hintergriinde zii legen, auf deren Roden die wichtigen Ent,deckringen der letzt>en 20 Jahre geniacht wurden. Herausgekommen ist ein Bnch, das jeder an der hlole- kularbiologic lnteressierte mit grol3eni Gewinn urid vor allem mit dem grijWten Vergniigen lesen nird. AM den vielen Benierkungen ganz privater Art wird das wissenschaftliche und rnenschliche Klinia spiirhar. das in der ,,Phagengruppe" herrschte, deren geistiger hlittel- punkt DELBR~~CK war. Er erscheint als der erharmungslose Kritiker, den zu uberzeugen eine schwierige Aufgabe war. Da er selbst, aiis wclchen Grunden auch iinmer, in vieleii l!"lllen einen sachlich unrichtigen Standpunkt bezogen hatte, erforderte diese Uberzeugungs- arbeit von seinen Mitarbeitern und Freunden das hochste hIaW an logisch einwandfreier und experinientell sauherster Beweisfuhrung. Viele der grolien Entdeckungen der Phagcn- forschung sind anf diese Weise zii klassischen Beispielen fur die Kunst, \Vissenschaft ZII betreihen, geworden. DELBRUCK erscheint aber auch als der Mensch, dessen Ausstrahlungs- h a f t viele junge Leutc anzog und der. ohne zu reglementieren, die pervijnliche und fachliche Entwicltlmig seiner Schiiler nachhaltig heeinflufite. Das Buch ist, nielir als eine Samnilung von Erinnerangen einzelner an die Zeit. in der tler Siegenzug der Molekularbiologie vorbereitet wurde. Es vermittelt einen zieinlich vollstiin- digen Uherblick iiher die Geschichte dcr .,Pliagen-1ienaissance"und IiiRt deren Answirkun- gen acif die spiiteren Ent'nicklungen siclitbar werden. Uber die Beitriige der nicht zur Pha- gengruppe gehiirigen Forscher ails dieser Zeit, erfiihrt man idlerdings nur ails zweiter Hand. Die Aufsatze sinti in sechs Gruppcn angeordnet. Nach einleitenden Beitriigen von (+. S. 8Tb:ST. C. \!'. BEADLE, h;. G. ZIBIIMER, H. M. KALCKAR rind einem Essay von R1. DELBR~C'K selhst, folgen Eerirhte von E. L. ELLIS, TIT. F. ANDERSON, A. H. DOERYANN, A. LWOFF. A. I). H ERSHEY. 1,. XI. KOZLOFF md E. KELLENBERCKR zum Thema ,,Phagen-Renaissanc.c". von A. XOVIIC. N. \'ISCONTI. A. D. KAISER, S. BENZER und R. S. EDGAR zum Thema Phagen- genetik, von 8. E. LURIA. R. D. HOTCHKISS, W. HAYES, E. L. WOLLMAN uncl J. \VIEI(:LE zum Thema Bakteriengenetik, von J . D. WATSON, M. MESELSON und F. W. STAIII,. J. CAIRNS. It. 1,. SINSHEIMER und 0. MAALME zum Thema DNA und schlielilich von T. T. PUCK. 13. DLJLBECCO, H. RUBIN. N. K. JERNE, W. E. REICHARDT und G. STREISINCJER zuni Thema Ausstrahlnngen der Molekularbiologie. U. TAUBENECK (Jena)

Arbeitsgruppe Epidemiologie (Wernigerode), Seuchenschutz. XII u. 254. Leipzig 1966: VEB Georg Thieme. MDN 9,80

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Page 1: Arbeitsgruppe Epidemiologie (Wernigerode), Seuchenschutz. XII u. 254. Leipzig 1966: VEB Georg Thieme. MDN 9,80

B U C H B E S P R E C H U N G E N

Arbeitsgruppe Epideiniologie (Wernigerode), Seuchenschutz. XI1 u. 254. Leipzig 196ti: VEB Georg Thienie. MDN 9,80.

Zur erfolgreichen Verhutung und Bekiimpfung der Infektionskrankheiten geniigt das Vorhandensein zneckmal3iger Verordnungen allein nicht ; diese miissen vielmehr mit Ver- st,indnis fiir die jeweilige epideniiologische Situation angewendet werden. Das vorliegende Taschenhuch. das aus der Lehrtatigkeit bei der Aushildung von Hygieneinspektoren und von Kreishygienelrzt.en entstanden ist, bietet deshalb weit mehr clls einen Komnientar zu den gesetzlichen Bestimmungen der DDR. In einem allgemeinen Teil, der et,wa die Hiilftc des Textes heanspruclit, wird eine nach Sachgehieten geordneter Einfiihrung mit heson- derer Betonung der epidemiologischen Arheitsmethoden und der gegenepidernischen JIaU- nahmen gehracht, erschlieWt aher auch die Brundziige der medizinischen hlikrohiologie ein, soweit deren Kenntnis fur die Auswahl des einzusendenen Materials und fur die Beurteilung der Befunde erforderlich ist. I m speziellen Teil sind lnfektionskrankheiten sinnvoll nach cpidcniiologischen (ksichtspunkten geordnet ; in Stichworten werclen die wesentlichen Tat- sachen iihcr klinisrhe Erscheinungsform. Mikrobiologie, Epidemiologie und gegenepi- deniische Mafinahmen iihersichtlich aufgefiihrt. Das Taachenhuch will keine Lehrbiicher ersetzen. zeugt aher von den grollen praktischen Erfahrungen und dem didaktischen Gc- sehick der Arheitsgruppe Epidemiologie am Hezirks-Hygiene-lnst'itut nnd am Instit,ut> fiir es - experinientelle Epidemiologie Wernigerode. H. HABS (Bonn)

*J. CAIRNS. ( i . S. STENT. and J. D. WATSON (Editors). Phage and the Origins of hfolecular Biology. 340 S., 24 Abb., 8 Tab., 11 Taf. Cold Spring Harbor 1966: Cold Spring Harbor Laboratory of Quantitative Biology. $ 12.50

Dicses Buch ist MAX DELnRiiCK zum (j0. Geburtstag gewidmet. 33 Autoren, die an der Entwicklung der molekularen Biologie ninfigeblich beteiligt waren, haben ihre entscheiden- den Arheiten und deren direkte oder indirekte Bceinflussung durch D E L B R ~ C K dargestellt. Die Herauugehcr hatten die Autoren nufgefordert, das Schwergewicht auf die historischeii iind persiinlichen Hintergriinde zii legen, auf deren Roden die wichtigen Ent,deckringen der letzt>en 20 Jahre geniacht wurden. Herausgekommen ist ein Bnch, das jeder an der hlole- kularbiologic lnteressierte mit grol3eni Gewinn urid vor allem mit dem grijWten Vergniigen lesen nird. AM den vielen Benierkungen ganz privater Art wird das wissenschaftliche und rnenschliche Klinia spiirhar. das in der ,,Phagengruppe" herrschte, deren geistiger hlittel- punkt D E L B R ~ ~ C K war. Er erscheint als der erharmungslose Kritiker, den zu uberzeugen eine schwierige Aufgabe war. Da er selbst, aiis wclchen Grunden auch iinmer, in vieleii l!"lllen einen sachlich unrichtigen Standpunkt bezogen hatte, erforderte diese Uberzeugungs- arbeit von seinen Mitarbeitern und Freunden das hochste hIaW an logisch einwandfreier und experinientell sauherster Beweisfuhrung. Viele der grolien Entdeckungen der Phagcn- forschung sind anf diese Weise zii klassischen Beispielen fur die Kunst, \Vissenschaft Z I I betreihen, geworden. DELBRUCK erscheint aber auch als der Mensch, dessen Ausstrahlungs- h a f t viele junge Leutc anzog und der. ohne zu reglementieren, die pervijnliche und fachliche Entwicltlmig seiner Schiiler nachhaltig heeinflufite.

Das Buch ist, nielir als eine Samnilung von Erinnerangen einzelner an die Zeit. in der tler Siegenzug der Molekularbiologie vorbereitet wurde. Es vermittelt einen zieinlich vollstiin- digen Uherblick iiher die Geschichte dcr .,Pliagen-1ienaissance"und I i i R t deren Answirkun- gen acif die spiiteren Ent'nicklungen siclitbar werden. Uber die Beitriige der nicht zur Pha- gengruppe gehiirigen Forscher ails dieser Zeit, erfiihrt man idlerdings nur ails zweiter Hand.

Die Aufsatze sinti in sechs Gruppcn angeordnet. Nach einleitenden Beitriigen von (+. S. 8Tb:ST. C. \!'. BEADLE, h;. G. ZIBIIMER, H. M. KALCKAR rind einem Essay von R1. DELBR~C'K selhst, folgen Eerirhte von E. L. ELLIS, TIT. F. ANDERSON, A. H. DOERYANN, A. LWOFF. A. I). H ERSHEY. 1,. X I . KOZLOFF m d E. KELLENBERCKR zum Thema ,,Phagen-Renaissanc.c". von A. XOVIIC. N. \'ISCONTI. A. D. KAISER, S. BENZER und R. S. EDGAR zum Thema Phagen- genetik, von 8. E. LURIA. R. D. HOTCHKISS, W. HAYES, E. L. WOLLMAN uncl J. \VIEI(:LE zum Thema Bakteriengenetik, von J . D. WATSON, M. MESELSON und F. W. STAIII,. J . CAIRNS. It. 1,. SINSHEIMER und 0. MAALME zum Thema DNA und schlielilich von T. T. PUCK. 13. DLJLBECCO, H. RUBIN. N. K. JERNE, W. E. REICHARDT und G. STREISINCJER zuni Thema Ausstrahlnngen der Molekularbiologie. U. TAUBENECK (Jena)