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Grundwissen Fernsehen Arbeitspaket mit Unterrichtsmaterialien für die Klassen 3 bis 5 Was Kinder über ihr liebstes Medium wissen sollten netzwerk medienkompetenz des wdr

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Grundwissen Fernsehen

Arbeitspaket mit Unterrichtsmaterialien für die Klassen 3 bis 5

Was Kinder über ihr liebstes Medium wissen sollten

netzwerk medienkompetenz des wdr

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Warum gibt es ein Arbeitspaket vom wdr zum Thema »Fernsehen«?Ausgangspunkt waren Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern: Sie berichteten, dass das Thema »Fernsehen« beinahe täglich Gesprächsstoff unter den Schülerinnen und Schülern der Grundschulen und weiterführenden Schulen ist. Allerdings gebe es dazu wenig Unterrichts-material, sodass das Thema »Fernsehen« bisher kaum in den Schulunterricht einbezogen werde. Das Fernsehen ist in der Altersgruppe der 8- bis 12-Jährigen nach wie vor das meistgenutzte und zugleich beliebteste Medium. Im Durchschnitt sehen 6- bis 9-Jäh-rige 80 Minuten, 10- bis 13-Jährige 100 Minuten täglich fern (KIM-Studie 2008). Für eine umfassende Medien-kompetenz benötigen die Kinder Wissen über die Organi-sation und Wirkung dieses Mediums. Sie müssen sich mit dem eigenen Mediennutzungsverhalten auseinander-setzen. Wer sich mit dem Fernsehen beschäftigt, begreift nicht nur technische, sondern auch gesellschaftliche Zusammenhänge und erfährt viel über die Wirkung von audiovisuellen Medien im Allgemeinen. Der Westdeutsche Rundfunk produziert mit der Sendung mit der Maus, Wissen macht Ah!, der Sendung mit dem Elefanten sowie neuneinhalb preisgekröntes, werbefreies und gutes Kinderfernsehen. Mit dem Arbeits-paket Fernsehen gewährt der wdr Schülerinnen und Schülern Einblick hinter die Kulissen, vermittelt umfang-reiches Wissen und motiviert dazu, aufmerksam, kritisch und kreativ mit dem Medium umzugehen.

Welchen Bezug bietet das Arbeitspaket zu den Kernlehrplänen?Die Themen Medienkompetenz und Mediennutzung, aber auch Technik und Arbeitswelt sowie das Gestalten mit Medien sind Inhalte der Kernlehrpläne für die Grund-schule in den Fächern Deutsch, Sachunterricht und Kunst. Das Arbeitspaket Fernsehen bietet hier vielfältige Einsatz-möglichkeiten. Es kann für ein fächerübergreifendes Projekt zum Thema »Fernsehen« in den Jahrgangsstufen 3 bis 5 oder in Ausschnitten im jeweiligen Fachunterricht angewandt werden.

Wie benutze ich das Arbeitspaket»Fernsehen«?Das Arbeitsbuch gliedert sich in sieben Kapitel. Jedes Thema wird zu Beginn kurz vorgestellt und eingeordnet. Es folgt ein Hintergrundtext, der in der Regel auch für den Unterricht geeignet ist. Wenn Sie also beispielsweise »Nachrichten« mit Ihrer Klasse durchnehmen möchten, so erfahren Sie selbst im Hintergrundtext von Kapitel 4 dazu alles Wissenswerte. Vielleicht möchten Sie Ihren

Schülerinnen und Schülern Teile dieses Hintergrund-textes – zum Beispiel die W-Fragen – kopieren und vor-legen. Die Hinweise zu den dazugehörigen Filmbeiträgen auf der beiliegenden DVD sind deutlich markiert. Am Schluss eines jeden Kapitels finden Sie Tipps und Anre-gungen für den Unterricht sowie diverse Arbeitsblätter als Kopiervorlage. Das Thema »Fernsehen« bietet sich außerdem für einen eigenen Elternabend an, an dem einzelne Aspekte des Arbeitspaketes (zum Beispiel Reflexion des eigenen Fernsehverhaltens oder Fernsehhelden der Kindheit) besprochen werden können. Die zehn goldenen Regeln am Ende des Arbeitsbuches können an die Eltern weiter-gegeben werden.

Exemplarische Zuordnung zu den Kompetenzerwartungen des 4. Schuljahrs

Deutsch: Sprechen und Zuhören Schwerpunkte:verstehend zuhören und Gespräche führen Kap. 1 Klassengespräche zu den Themen:

Was sind Medien? Was ist Fernsehen?

Schwerpunkte:zu anderen sprechen (Kompetenzen: Schülerinnen und Schüler planen Sprechbeiträge für Gesprächs-situationen, beschreiben Inhalte mit Fachbegriffen und Gattungsbegriffen)Kap. 1 Ergebnisse aus Umfragen zum

Thema »Fernsehen« vorstellen. Sender und Formate erkennen und benennen können.

Deutsch: Lesen – mit Texten und Medien umgehenSchwerpunkte:mit Medien umgehen (Kompetenzen: Schülerinnen und Schüler nutzen Medienangebote und begründen ihre Wahl; sie nutzen Medien, um eigene Beiträge zu gestalten; sie vergleichen die Wirkung von Text-, Film-/Video- oder Hörfassungen; außerdem bewerten und kritisieren sie Medienbeiträge)Kap. 1 Kritik am Fernsehprogramm üben Kap. 3 Reflexion des eigenen Medienverhaltens

durch Verfassen und Auswerten eines Fernsehtagebuchs

Kap. 5 Fotografieren und Gestalten mit Kamera-einstellungen und -perspektiven, Hörübungen und Übungen zum Nachvertonen eines Fernsehspots

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Deutsch: Sprache und Sprachgebrauch untersuchenSchwerpunkte:sprachliche Verständigung untersuchen (Kompetenz: Die Schüler innen und Schüler untersuchen sprachliche Merkmale auf ihre Wirkungen mit unterschiedlichen kommunikativen Absichten)Kap. 4 Was ist eine Nachricht?

Übung: Schreibe eine Meldung

Sachunterricht: Technik und ArbeitsweltKap. 6 Abläufe und Berufe beim Fernsehen

kennenlernen und benennen können

Sachunterricht: Mensch und Gemeinschaft/Aufgaben des GemeinwesensKap. 1 Aufgaben des öffentlich-rechtlichen

Rundfunks, duales Rundfunksystem

Sachunterricht: Zeit und KulturSchwerpunkte:Medien als Informationsmaterial und Schwerpunkt MediennutzungKap. 4 Rechercheaufgaben auf den

Internetseiten von tagesschau.de und neuneinhalb.de

Kap. 1/5 Vergleichen von neuen und alten Medien, Regeln zum Fernsehkonsum besprechen

Kunst: Umgang mit technisch-visuellen MedienKap. 5 praktische Übung zu Kamera-

einstellungen und -perspektiven.Anregungen und Hinweise zum Arbeiten mit der Videokamera.

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kapitel 1 Medien, Sender und Formate . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Tipps für den Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 ab 1.1 Was ist Fernsehen? . . . . . . . . . . . . . . . . 10 ab 1.2 Sendeformate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

kapitel 2 Fernsehtechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 ab 2.1 Welche Programme empfängst du? . . 14 ab 2.2 Wo ist der nächste Fernsehturm? . . . . 14 ab 2.3 Fernsehempfang . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 ab 2.4 Wie kommt Ralph in den Fernseher? . . 16

kapitel 3 Mediennutzung und Medienkompetenz . . . . . . . 17 Tipps für den Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 ab 3.1 Fragebogen: Wie sehe ich fern? . . . . . . 22 ab 3.2.1 Umfrage [ 1 ] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 ab 3.2.2 Umfrage [ 2 ] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 ab 3.3 Mein Fernsehtagebuch! . . . . . . . . . . . . 25 ab 3.4 Aufgaben zum Fernsehtagebuch . . . . . 26

kapitel 4 Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Tipps für den Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 ab 4.1 Nachrichtenauswahl . . . . . . . . . . . . . . . 32 ab 4.2 W-Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 ab 4.3 Schreibe eine Meldung . . . . . . . . . . . . . 34

kapitel 5 Wie Fernsehen wirkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Tipps für den Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 ab 5.1 Praktische Filmübung zu Kameraeinstellungen . . . . . . . . . . . . 41 Hilfestellung zu ab 5.1 Kameraeinstellungen und Perspektiven . . . . . . . 42

kapitel 6 Berufe beim Fernsehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Tipps für den Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 ab 6.1. Fernsehberufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 ab 6.2.1 Berufe raten: Was bin ich? [ 1 ] . . . . . . . 49 ab 6.2.2 Berufe raten: Was bin ich? [ 2 ] . . . . . . 50

Fernsehen selber machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

10 goldene Regeln zum Fernsehverhalten . . . . 52

Linkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54Inhaltsverzeichnis der DVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Zeichenerklärung

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer:Die Hinweise geben Auskunft über die Inhalte und Zielsetzungen des jeweiligen Kapitels.

Exkurs

Hinweise zur Nutzung der einzelnen Filmbeiträge auf der DVD.

Tipps für den Unterricht:Ideen, Fragestellungen und Arbeits-anregungen für den Unterricht

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Das Fernsehen ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Sein Einfluss auf unseren Lebensalltag kann kaum überschätzt werden. Doch sind uns die Geschichte des Fernsehens, seine Formate und Strukturen präsent? – Dieses Kapitel gibt einen kurzen Einblick in die grundlegenden Aspekte des Mediums Fernsehen.

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Kinder und Jugendliche stufen das Fernsehen trotz der wachsenden Bedeutung des Computers als das wichtigste aller Medien ein (KIM-Studie 2008). Dennoch findet nur in Ausnahmen eine eingehende Beschäftigung mit dem Thema Fernsehen statt. Dies ist umso mehr zu bedauern, da gerade diese Auseinandersetzung den entscheidenden Schritt in Richtung Medienkompetenz darstellt. Wer Fernsehen im Kontext anderer Medien sieht, die Struktur öffentlich-rechtlicher und privater Sender erkennt und Existenz und Zielsetzung unterschiedlicher Formate be-greift, reflektiert eher seinen eigenen Fernsehkonsum oder gewinnt Distanz zum täglichen Bildschirmgeschehen. Dieses Kapitel soll den Einstieg in den wichtigen Themenkomplex Fernsehen erleichtern. Es richtet sich in erster Linie an Lehrerinnen und Lehrer, die hiermit Anre-gungen zu Gesprächen und Diskussionen mit den Schüle-rinnen und Schülern erhalten. Der Text lässt sich in mehre-re Sinneinheiten gliedern, die – je nach Alter und Text-sicherheit der Kinder – auch gemeinsam gelesen oder erarbeitet werden können.

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Was sind Medien?

Wir leben in einem Medienzeitalter, sind umgeben von Massenmedien und vielfach lautet der Berufswunsch, später »irgendetwas mit Medien« zu machen. Man könnte also durchaus annehmen, der Begriff Medien bezeichne etwas Neues und Modernes, auf jeden Fall dem Bereich Film oder Fernsehen Zugehöriges. Tatsächlich jedoch sind Medien so alt wie die Menschheit. Ein Medium dient dazu, Informationen zu vermitteln. Also kann ein Medium eine Wand sein, auf die ein Mensch malt, oder ein Stück Papier, auf das geschrieben wird. Dar-unter fallen eben auch die neueren Medien wie Fernsehen, Radio, das Handy oder Internet, die ebenfalls alle nichts anderes tun, als Informationen zu übermitteln. Damit sind nicht bloß sachliche Informationen gemeint, sondern alles, was ein Mensch einem oder auch vielen anderen mitteilen möchte. Medien dienen der Kommunikation.

Was ist Fernsehen?

Mit dem Begriff Fernsehen bezeichnet man alle Arbeits-schritte, die nötig sind, um ein bewegtes Bild samt Tönen an einem Ort aufzunehmen und beides im selben Augen-blick oder später an einem anderen Ort wiederzugeben. Die Wiedergabe erfolgte bis zur Jahrtausendwende aus-schließlich mithilfe eines Fernsehgeräts. Inzwischen kann man auch mit Computern oder Mobiltelefonen fernsehen. Für die meisten Menschen in unserer Gesellschaft gehört das Fernsehen zum täglichen Leben. Das Gerät ist ein selbstverständlicher Teil der Wohnungsausstattung wie Kühlschrank, Tisch und Stuhl und liefert rund um die Uhr Unterhaltung und Informationen.

Ein Ausfl ug in die Fernsehgeschichte Die Anfänge

Einige Jahrzehnte der Forschung sind nötig, bis 1931 auf der Funkausstellung in Deutschland das erste vollelektro-nische Fernsehgerät präsentiert werden kann. Die Technik ist noch nicht sonderlich ausgereift, und so gibt es zu-nächst nur ein spärliches Testprogramm für wenige Emp-fangsgeräte. Da die Fernsehgeräte handgefertigt und so gut wie unbezahlbar sind, entstehen in Berlin erste öffent-liche Fernsehstuben, in denen man das Programm kosten-

los sehen kann. Das Interesse an den neuartigen »Flimmer-kisten« ist zunächst verhalten. Dies ändert sich 1936, als die Olympischen Sommerspiele übertragen werden. Ab 1939 begeistern Wochenschauen und Nachrichten – ganz im Dienste der nationalsozialistischen Propaganda –, aber auch Tiersendungen, Varieté-Shows, Gesprächsrunden oder Ausschnitte von Filmproduktionen ein wachsendes Publikum. Dass die Produktion dieser neuen sogenannten Einheitsempfänger nicht in Serie geht, liegt am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen

Nach dem Krieg wird die Arbeit am Fernsehbetrieb wieder aufgenommen, allerdings unter anderen Voraussetzungen. Rundfunk im Dienst einer politischen Partei soll es nicht mehr geben. 1950 einigen sich die Rundfunkanstalten dar-auf, die »Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland« zu gründen, kurz ard. Man verpfl ichtet sich, alle Menschen mit ihren jeweils unterschiedlichen Interessen gleicherma-ßen mit Informationen zu versorgen, also eine möglichst große Programmvielfalt zu gewährleisten. Dieser Standard nennt sich Grundversorgung. Das Fernsehen soll im Diens-te der Öffentlichkeit stehen, das heißt, es gehört weder dem Staat noch einer Person, sondern allen Menschen. Ein weiterer Grundsatz beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist: Es soll keine einzelne Person oder eine po-litische Gruppe von Menschen geben, die sich das Recht, über das Fernsehen zu bestimmen, erkaufen kann. Darum fi nanzieren die Bürger ihr Fernsehen durch die Rundfunk-gebühren weitestgehend selbst. Auf diese Weise wird si-chergestellt, dass Fernsehen nicht für politische Propa-ganda oder die Durchsetzung von Privatinteressen miss-braucht wird. Dieses Finanzierungsmodell hat auch Auswirkungen auf den Einsatz von Fernsehwerbung und die Verwendung der Gebühren: Während alle dritten Fern-sehprogramme komplett werbefrei sind, zeigten Das Erste und das zdf werktags lediglich 20 Minuten Werbung. Viele grundsätzliche Entscheidungen eines öffentlich-rechtlichen Senders trifft der Rundfunkrat. Er besteht aus frei gewählten Mitgliedern vieler unterschiedlicher gesell-schaftlicher Gruppen, zum Beispiel Vertretern der Kirche, der Kulturverbände oder der Gewerkschaften. Der Rund-funkrat wählt die Mitglieder des Verwaltungsrats, die

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Direktoren sowie die Intendantin oder den Intendanten. Der Verwaltungsrat kontrolliert, wie die Gebühren der Zu-schauer genutzt werden, also zum Beispiel ob die wdr-Geschäftsführung wirtschaftlich und sparsam arbeitet.

Fernsehen auf dem Weg zum Massenmedium

Zum Jahresende 1952 wird erstmalig in beiden Teilen Deutschlands der regelmäßige Sendebetrieb aufgenom-men. Allerdings können sich in der Nachkriegszeit nur we-nige Haushalte einen eigenen Apparat leisten. Häufi g kom-men darum Familien, Nachbarn, Freunde und Bekannte zusammen, um einen Film oder Nachrichten gemeinsam anzusehen. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung steigt die Zahl der Fernsehkäufer und -konsumenten jedoch stark an: Bereits Mitte der 1960er-Jahre verfügen 10 Millionen Haushalte über einen Fernseher. Man spricht nun vom Fernsehen als einem Massenmedium. Die Geräte werden technisch und in ihrer Ausstattung ständig verbessert. Ab dem Jahr 1967 gibt es Farbfernseher – ein Meilenstein in der Fernsehgeschichte – und seit cirka 1975 kann man um-schalten, ohne aufzustehen: Die Fernbedienung ist auf dem Markt. Da es Anfang der 1960er-Jahre nur ein Programm gibt, entwickeln sich besonders beliebte Filme zu sogenannten Straßenfegern. Tatsächlich saß fast die gesamte Bevölke-rung vor dem Fernseher, als Anfang der 1960er-Jahre der Krimi nalfi lm Das Halstuch von Francis Durbridge gesendet wurde. 1963 nimmt das Zweite Deutsche Fernsehen (zdf) als zweite öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft ihren Sendebetrieb auf. In der Folge entstehen die regionalen Programme der ard, die sogenannten dritten Programme. 1997 gründen ard und zdf den werbefreien »Kinderkanal«, den KI.KA, mit Sitz in Erfurt.

Privatrechtliches Fernsehen und duales Rundfunksystem

1984 wird per Gesetz entschieden, dass zukünftig auch privatrechtliche Rundfunkgesellschaften Programm sen-den dürfen. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen gehören die ›Privaten‹ großen Zeitungsverlagen oder in-ternationalen Gesellschaften. Privatsender nehmen keine Rundfunkgebühren ein. Sie verkaufen stattdessen Sende-minuten an Firmen, die im Fernsehen werben wollen.

Je beliebter eine Sendung ist, desto teurer die Werbemiete. Darum senden die privat-rechtlichen Fernsehgesellschaf-ten ein Programm, das eine große Mehrheit anspricht. Während des gesamten Programms werden Werbeblöcke eingespielt, die Sendungen und Filme mehrfach unter-brechen dürfen.

Der Westdeutsche Rundfunk Köln Der wdr mit Sitz in Köln ist die größte Sendeanstalt der ard und einer der größten Sender Europas. Hervorge-gangen aus dem Nordwestdeutschen Rundfunk feiert er Silvester 2010 seinen 55. Geburtstag. Täglich werden im wdr 149 Stunden fürs Radio und 38 Stunden für das Fernsehen produziert. Bekannte wdr-Fernsehproduktio-nen sind zum Beispiel Die Sendung mit der Maus, Sport-schau, Hart aber fair, Kopfball, neuneinhalb, Wissen macht Ah! oder Quarks & Co, die teilweise auch im Ersten oder im KI.KA ausgestrahlt werden. Kinder, die sich dafür interessieren, wie ein Fernseh-sender arbeitet und wie Fernsehen gemacht wird, können im wdr an Kinderführungen teilnehmen. Täglich gibt es diese spannende Abenteuerreise durch die wdr-Ge-bäude der Kölner Innenstadt für Kinder aus dem zweiten bis vierten Schuljahr. Und weil Probieren besser ist als Studieren, wird in Köln ein eigenes Kinderstudio gebaut: Hier können Kinder die Tricks der Fernseh- und Radio-profi s selbst ausprobieren. Anmeldung: www.schlauer.de Angebote für Kinder

DVD

Einen guten Überblick über die Kinderangebote des wdr und einige Blicke hinter die Kulissen bietet der beiliegende wdr-Kinderbesucherfi lm. [ 17:22 Minuten ]

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Sender

Rund 25 Jahre nach Einführung des kommerziellen Fernse-hens durch die privatrechtlichen Rundfunkgesellschaften hat sich die Fernsehlandschaft stark verändert. Es gibt neben den öffentlich-rechtlichen Sendern ard/Das Erste, zdf, den dritten Programmen sowie 3sat, arte, phoenix und KI.KA nun eine Vielzahl von privaten Rundfunksen-dern. Zu den bekanntesten gehören rtl, sat1, Pro Sieben, rtl ii, kabel 1, vox und ntv. Kinderprogramm senden im Bereich der privaten Sender vor allem super rtl und nick. Seit Ende der 1980er-Jahre gibt es in Deutschland dar-über hinaus Pay-TV, also Bezahlfernsehen. Dabei handelt es sich um private Fernsehsender, die per Abonnement oder auf Abruf nur gegen Bezahlung empfangen werden können.

Formate

Die unterschiedlichen Arten von Fernsehbeiträgen und Sendungen nennt man Formate. Jedem Format liegt eine ganz bestimmte Form und Erzählstrategie zugrunde. Grundsätzlich unterscheidet man fi ktive und nonfi ktive Formate. Bei den fi ktiven Formaten werden Geschichten erzählt, die von Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren geschrieben werden. Sie können der Wirklichkeit ähneln, aber auch ganz und gar fantastisch sein. Zu nonfi ktiven Formaten zählen hingegen Nachrichten, Wissenssendun-gen, Reportagen und Dokumentarfi lme, in denen es um die Vermittlung von Tatsachen geht. Im Folgenden fi nden Sie eine Auswahl an Formaten, die auch im Nutzungsverhalten von Kindern eine große Rolle spielen.

Fiktive Formate

Zum Format der Fernsehfi lme zählen unterschiedliche Gen-res wie Krimis, Komödien, Gesellschaftsdramen oder Kin der- fi lme. Sie zeichnen sich durch eine abgeschlossene Hand-lung aus und dauern in der Regel länger als 60 Mi nuten. Zu den Fernsehserien gehören zum Beispiel Schloss Einstein, Lindenstraße oder Rennschwein Rudi Rüssel, die einen fortlaufenden Handlungsstrang besitzen und kürzer als Fernsehfi lme sind. Bei jüngeren Kindern sind zudem Zeichentrickserien sehr beliebt (zum Beispiel Biene Maja, Wicki und die starken Männer und viele andere), die auch von wiederkehrenden Figuren leben. Eine besondere Form der Serie ist die Soap-Opera, zu Deutsch Seifenoper. Sei-fenopern sind auf eine meist langlebige Serie angelegt. Woche für Woche beziehungsweise Tag für Tag (»Daily Soap«) kann man den meist dramatischen Schicksals-schlägen der Protagonisten folgen (Verbo tene Liebe). Das Erzähltempo ist eher gemächlich, sodass man spielend wieder einsteigt, sollte man eine Folge verpasst haben. In Comedysendungen treten Komikerinnen und Komi-ker entweder live auf oder es werden Episoden gezeigt, die die Schauspielerinnen und Schauspieler in ganz alltäg-lichen Situationen zeigen. Bei der Sitcom gibt es eine kon-tinuierliche Handlung und einen festen Stamm an Schau-spielerinnen und Schauspielern. Ein klassisches Fernsehformat ist die Unterhaltungs-show. Das können Shows beispielsweise mit dem Schwer-punkt Tanz oder Musik sein oder Wettkämpfe, bei denen mehrere Personengruppen gegeneinander antreten. Es gibt Rate- und Gewinnshows, Talk-, Gerichts- und Koch-

Die Sender der ard

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shows. Sind die Zuschauerinnen und Zuschauer an der Entscheidung beteiligt, wer auftreten darf bzw. welche Rolle mit wem besetzt wird, handelt es sich um Casting-shows. Der Begriff leitet sich von dem englischen Wort ›to cast‹ = besetzen ab. Zwischen fi ktiven und nonfi ktiven Formaten einzuord-nen wäre Reality-TV – ein Format, das vorgibt, im Rahmen einer Unterhaltungsshow die Wirklichkeit wiederzugeben. Das heißt, die Darstellerinnen und Darsteller werden beispielsweise in einer besonderen Situation über einen langen Zeitraum gefi lmt. Ein Beispiel für dieses Format ist Big Brother. Ähnlich funktioniert die Doku-Soap. Die sorgfältig aus-gewählten Darstellerinnen und Darsteller werden bei be-stimmten, der Wirklichkeit entnommenen Situationen be-obachtet: Ein Bauer sucht eine Frau, Übergewichtige neh-men gemeinsam ab oder in zwei ausgesuchten Familien tauschen für einen kurzen Zeitraum einzelne Mitglieder.

Nonfi ktive Formate

Die Reportage (lat. ›reportare‹ = zusammentragen, zurück-bringen) erzählt ein Ereignis aus der Sicht eines Augenzeu-gen, dadurch ist sie ›dicht dran‹ und gefühlsbetont. Sie widmet sich immer einem einzelnen Thema, zum Beispiel in die story oder Menschen hautnah. Eine Dokumentation berichtet anhand von Quellen und Fakten über einen Sachverhalt. Sie möchte den Zuschau-ern ein möglichst objektives und authentisches Bild der geschilderten Situation ermöglichen. Wissenssendungen sind meistens Magazin-Formate. Ein Magazin ist auf ein Thema oder mehrere Themen aus-gerichtet. Es besteht aus unterschiedlichen Beiträgen. Oft spricht eine Moderatorin oder ein Moderator mit Gästen. Wissensmagazine können aus kurzen Dokumentationen oder Reportagen bestehen. Der wdr zum Beispiel produ-ziert in diesem Bereich das Politikmagazin Monitor oder das Wissensmagazin Quarks & Co. Für Kinder und Familien gibt es zum Beispiel die Magazine Die Sendung mit der Maus, Die Sendung mit dem Elefanten oder Wissen macht Ah! Eine besondere Rolle spielen Sportsendungen: Live-Übertragungen von Fußballspielen oder Boxwettkämpfen etwa oder Sportmagazine mit Interviews und kurzen Re-portagen aus dem aktuellen Sportgeschehen, wie zum Beispiel Die Sportschau. Auf das Format Nachrichten gehen wir in Kapitel 4 aus-führlich ein.

Jugendmedienschutz im wdr

Für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren ist der Fernseher nach wie vor das wichtigste Medium. Mit ihm verbringen sie doppelt so viel Zeit wie mit dem Computer, im Durch-schnitt 91 Minuten täglich. Es liegt deshalb auf der Hand, dass die umfassende Förderung der Medienkompetenz von Kindern zu einer wichtigen gesellschaftlichen Auf-gabe geworden ist. Der Westdeutsche Rundfunk will mit anspruchsvollen Programmangeboten, etwa mit der Sendung mit der Maus, Wissen macht Ah! oder seinen Kinderseiten im Internet, dazu beitragen, dass Kinder vom Medienkonsum profi tieren können. Es wäre aber weltfremd anzunehmen, dass Kinder nur die guten Sei-ten und Sendungen konsumieren. Deshalb hat der Jugend medienschutz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einen besonders hohen Stellenwert. Mit großer Sorgfalt achten wir darauf, dass Kinder durch unsere Unterhal-tungs- und Informationsprogramme in ihrer Persönlich-keitsentwicklung weder beeinträchtigt noch gefährdet werden. Wie brutal darf ein Tatort sein? Welche Bilder zeigen wir in unseren Reportagen und Nachrichten von Kriegen, Naturkatastrophen oder Gewaltverbrechen? Täglich stellen sich den verantwortlichen Redakteurinnen und Redakteuren solche Fragen. Oft muss die Antwort unter großem Zeitdruck gegeben werden. Im Nachrichten-geschäft gilt es, die Wirklichkeit zuverlässig abzubilden, ohne die Grenzen des Erträglichen bei der Wiedergabe von Gewalt und Grausamkeiten zu überschreiten. In Spielfi lmen, Dokumenta tionen und Unterhaltungsange-boten kollidieren hin und wieder das hohe Gut der künst-lerischen Freiheit und die intellektuelle Zuspitzung mit den Vorschriften des Jugendmedienschutzes. In diesen Entscheidungsprozessen und bei der Aus-legung der Vorschriften des Jugendmedienschutz-Staats-vertrages und der ard Richtlinien und Kriterien zur Siche-rung des Jugendschutzes werden die Redaktionen des wdr vom Justiziariat und vom Jugendschutzbeauftrag-ten des Senders unterstützt und beraten.

www.wdr.de/unternehmen/programmprofi l/jugendmedienschutz/

Rainer Assion, Jugendschutzbeauftragter des wdr

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Gespräch zum Thema: Was sind Medien?Als Einführung in das Thema Fernsehen bietet sich ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern über den Begriff Medien und dessen Bedeutung an, zum Beispiel mit folgenden Fragen und Aufgaben: · Welche Medien kennst du? · Zählt gemeinsam auf und sammelt die Begriffe!· Beschreibe, wie das jeweilige Medium dir hilft, dich mitzuteilen!Ausstellung: · Bringt Medien von zu Hause mit, zum Beispiel Zeitung, Kassettenrekorder, Handy, Kamera, und baut eine Medienausstellung im Klassenraum auf!

Gespräch zum Thema: Was ist Fernsehen?Kinder und Jugendliche nehmen Fernsehen als etwas Selbstverständliches und ständig Verfügbares wahr. Testbilder und Sendepausen sind ihnen ebenso fremd wie die Vorstellung, lediglich aus drei Fernsehsendern auswählen zu können. Ein gemeinsamer Blick in diese Zeiten der Fernsehgeschichte kann den Kindern dazu verhelfen, ihr eigenes Konsumverhalten zu refl ektieren. Welche Bedeutung hat Fernsehen in ihrem Leben? Ist den Kindern der Unterschied zwischen öffent lich-rechtlichen Sendern und Privatsendern bewusst? Empfi nden sie das nahezu unübersichtliche Angebot an Sendern und Programmen als Belastung oder Bereicherung? Anderer-seits erkennen sie auch, welche Macht Fernsehen in der heutigen Zeit als Massenmedium hat. Welche Verantwortung, welche Aufgaben sollten daraus für die Fernsehsender erwachsen?

Gespräch zum Thema: Welche Formate gibt es und welche Ziele verfolgen sie?Die Beschäftigung mit den vielen unterschiedlichen Formaten sollte ein hauptsächlicher Bestandteil der Unterrichtsreihe sein. Sprechen Sie mit den Schülerinnen und Schülern zum Beispiel über ihre Lieblingssendungen: Welchen Formaten lassen sie sich zuordnen und welche Zielsetzung verfolgen sie in den Augen der Kinder? Vor allem solche Formate, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität fl ießend erscheinen, sollten Gegen-stand der Diskussion sein, denn gerade hier fällt die nötige Distanz zum Bildschirmgeschehen besonders schwer.

Tipps für den UnterrichtTipps für den Unterricht

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Formate in Fernsehzeitungen fi ndenWenn die wichtigsten Formate eingeführt sind, kann eine Aufgabe sein, aus Fernsehzeitungen Beispiele für Formate zu fi nden.

Kritik am Fernsehprogramm äußernWenn die Schülerinnen und Schüler über die Aufgabe von Fernsehen und über Sendungen und Formate Bescheid wissen, können sie erste Kritik äußern, zum Beispiel mit dem Auftrag:· Schreibe auf, was du dem Programmchef des KI.KA mitteilen würdest. Was gefällt dir am KI.KA und was könnte besser sein?

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Fernsehenarbeitsblatt 1.1

Was ist Fernsehen?

Führt Interviews mit älteren Menschen durch. Ihr könnt dazu ein Aufnahmegerät benutzen oder aufschreiben:

Gab es Fernsehen, als du jung warst?

Wie viele Programme gab es?

Wie oft durftest du fernsehen?

Was war deine Lieblingssendung?

Woher wusstest du, was in der Welt geschah, als du noch keinen Fernseher hattest?

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Ordne richtig zu.

Sendeformate

Fernsehenarbeitsblatt 1.2

1 Eine Sitcom …

2 Eine Seifenoper …

3 Reality-TV …

4 Eine Castingshow …

5 Eine Dokumentation …

6 Ein Magazin …

ist ein Film, der über ein tatsächliches Geschehen berichtet. Er folgt keinem Drehbuch, dem eine ausgedachte Geschichte zugrunde liegt, sondern zeigt einen Teil der Wirklichkeit.

will den Eindruck erwecken, dass die gezeigten Situationen dem richtigen Leben entnommen sind. Der Zuschauer soll sich fühlen, als wäre er unmittelbar ›dabei‹.

ist eine über viele Folgen erzählte Geschichte, in der es vor allem um Herz-Schmerz-Themen geht.

ist eine Sendung mit einem Moderator. Es gibt unterschiedliche Filmbeiträge zu einem oder mehreren Themen.

ist eine Unterhaltungsserie, deren Witz aus den verrückten Situationen erwächst, in die die immer gleichen Darsteller Folge für Folge geraten.

ist eine Sendung, in der die Zuschauer und eine Jury bestimmen, wer als Darsteller dabei sein darf und wer nicht.

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Fernseh- und Übertragungstechnik ist kompliziert und selbst für die meisten Erwachsenen nur in Ansätzen nachvollziehbar. In diesem Kapitel geht es nicht um Einzelheiten und Feinheiten der Fernsehtechnik, sondern um die grundlegenden Verfahren, die nötig sind, damit die Bilder ihren Weg aus dem Fernsehstudio auf unseren Bildschirm fi nden.

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Eine der beliebtesten Kinderfragen zum Thema Fern-sehen lautet: »Wie kommen die Fernsehbilder zu mir nach Hause?« Es ist nicht leicht, hierauf eine adäquate Antwort zu fi nden. Anhand einer Illustration (»Verbrei-tung Sendewellen«, Seite 15), kurzer Texte und eines DVD-Beitrags, der sich genau dieser Frage widmet, ver-sucht dieses Kapitel, einen kindgerechten Einblick in den Übertragungsweg der Fernsehbilder vom Sender zum Empfänger zu geben. Das beiliegende Arbeitsblatt können Schülerinnen und Schüler jeweils allein lösen; es eignet sich aber auch gut für Partner- beziehungsweise Gruppenarbeit.

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»Wie kommt der Ralph in den Fernseher?«Auf der DVD fi nden Sie eine Folge aus der Sendung Frag doch mal die Maus: Der Bei-trag beleuchtet die komplexe Umwandlung von Bildern in elektronische Signale und die Funktionsweise von Fernsehbildschir-men. Die Übungen 4 und 5 des Arbeits-blattes beziehen sich auf diesen Beitrag. [ 20:31 Minuten ]

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Vom Sender zum Empfänger

Bevor wir Nachrichten, Filme oder Magazine im Fernsehen anschauen können, müssen zunächst alle Bilder, aus de-nen sich die Fernsehsendung zusammensetzt, in übertrag-bare elektrische Signale gewandelt werden. Diese Signale werden über Leitungen oder per Richtfunk zu einer Sen-destation transportiert und von dort aus verbreitet. Der wdr betreibt alleine in Nordrhein-Westfalen über 30 sol-cher Fernseh- und Radiosendestationen. Am Sender werden die eintreffenden Bild- und Ton-signale umgewandelt – und zwar in sogenannte »Hoch-frequenzsignale«. Dann können die Fernsehsignale aus-gesendet werden – über Antenne, Satellit oder Kabel. Die Sendeantennen befi nden sich auf großen Fernsehtürmen, Sendemasten oder hohen Gebäuden.

Verbreitung der Sendewellen über Antennen

Die von den Sendern ausgestrahlten Sendewellen breiten sich ähnlich wie Licht aus. Durch hohe Gebäude oder Gebir-ge konnten früher so genannte Funkschatten entstehen – dann befand man sich in einem »Funkloch« und hatte kei-nen Fernsehempfang. Seitdem es das digitale Fernsehen DVB-T gibt, werden die Fernsehsignale von verschiedenen Senderstandorten auf gleichen Frequenzen ausgestrahlt. Und »Funkschatten« gibt es seitdem kaum noch. Außer-dem können mit der digitalen Technik erheblich mehr Pro-gramme verbreitet werden.

Der Empfang der Fernsehsignale

1. Empfang über Kabel

Die von den Sendern gesendeten Signale werden von einem Kabelnetzbetreiber empfangen oder über eine Lei-tung in sein Kabelnetz eingespeist. Das Kabel führt unter-irdisch in die Häuser und mit einem weiteren Kabel direkt an den Anschluss des Fernsehgerätes.

2. Empfang über Satellit

Bei der Satellitenübertragung wird das Programmsignal 36.000 Kilometer weit ins All gesendet. Dort trifft es auf einen Satelliten, der das Signal anschließend wieder 36.000 Kilometer zurück zu den Satellitenschüsseln der Zuschauer sendet. Satelliten arbeiten auch als Zwischen-stationen und Verstärker (sogenannte »Umsetzer«) zur Signalübertragung.

3. Empfang über Internet

Viele Programme kann man auch im Internet anschauen – entweder als Aufzeichnung (WebTV und Podcast) oder als Livestream. Während WebTV und Podcast unabhängig von Sendezeiten angeschaut werden können, bezeichnet Livestream eine Übertragung, die gleichzeitig mit der Ausstrahlung im »normalen« Fernsehen verläuft. So kann man zum Beispiel die Tagesschau live am Rechner ver-folgen oder zu einem späteren Zeitpunkt ansehen und als Podcast auch auf den eigenen Rechner downloaden.

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Fernsehenarbeitsblatt 2.2

Wo ist der nächste Fernsehturm?

Finde heraus, wo in eurer Gegend der nächste Fernsehturm oder Sendemast steht.

Schreibe auf, was du darüber in Erfahrung bringen kannst. Kann man ihn vielleicht besichtigen?

Notiere, wie viele Programme du mit deinem Fernsehanschluss empfangen kannst.

Sind auch ausländische Sender dabei?

Aus welchen Ländern werden sie gesendet und in welchen Sprachen?

Berichte in der Klasse, was dir besonders aufgefallen ist.

Welche Programme empfängst du?

Fernsehenarbeitsblatt 2.1

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Fernsehen arbeitsblatt 2.3

Überlege, wie die Fernsehbilder euren Fernseher zu Hause erreichen. Kläre zuerst, wie ihr das Fernsehprogramm empfangt: über Antenne, Kabel oder Satellit. Schaue dir zu Hause den Anschluss eures Fernsehers an.

Male den Weg eures Fernsehempfangs farbig an.

Fernsehempfang

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Fernsehenarbeitsblatt 2.4

Wie kommt Ralph in den Fernseher?

Setze die folgenden Begriffe an den richtigen Stellen ein.

[ Licht ] [ rot, grün und blau ] [ Kabel ] [ roten ] [ Flüssigkristallen ]

[ Kästchen ] [ Scheinwerfer ] [ Strom ] [ roten und grünen ] [ Kabel ]

Im Studio gibt es viele , die auf Ralph leuchten.

Sie erzeugen , das von Ralph in das Objektiv der Kamera geht.

In der Kamera entstehen daraus drei Bilder, die in verwandelt

werden. Diese drei Bilder haben die Farben .

Nun gelangen die drei Bilder durch ein aus der Kamera heraus und

kommen durch ein anderes in Christophs Fernseher an.

Die Scheibe mit den in Christophs Fernseher lässt

nur an ganz bestimmten Stellen Licht durch.

Diese Scheibe besteht aus vielen .

Bei Ralphs roter Jacke lassen die Flüssigkristalle nur bei den

Kästchen Licht durch. Bei gelben Gegenständen wie dem gelben Mantel fällt Licht

durch die Kästchen gleichzeitig.

Ralph ist also nicht wirklich im Fernseher drin,

sondern man sieht nur die vielen Kästchen,

die zusammen ein Bild von Ralph ergeben.

Lückentext zum DVD-Beitrag

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Der Begriff Medienkompetenz ist in aller Munde. Doch was verbirgt sich dahinter? Was veranlasst Kinder dazu, den Fernseher einzuschalten? Wie viel schauen sie fern und welche Sendungen? Das vorliegende Kapitel gibt Antworten auf diese Fragen und regt mithilfe von Arbeitsblättern Kinder dazu an, über ihr eigenes Fernsehverhalten zu refl ektieren.

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Mediennutzung und Medienkompetenz

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Distanz zum Bildschirmgeschehen will gelernt sein. Da-zu ist es notwendig, sich bewusst mit dem eigenen Fern-sehverhalten auseinanderzusetzen: Wie viele Stunden schaue ich fern? Was sehe ich mir an und warum? Auch die Frage nach dem Verhältnis von Fernsehkonsum und anderen Freizeitaktivitäten ist von Bedeutung. Am Ende dieses Kapitels fi nden Sie ausführliche Arbeitsblätter und Arbeitsanregungen, die Kindern zu einer kritischen Selbstrefl exion ihres Fernsehverhaltens verhelfen. Der vorliegende Text richtet sich ausschließlich an Lehrerinnen und Lehrer. Er erläutert die unterschied-lichen Aspekte der Medienkompetenz und macht deut-lich, wie wichtig der Prozess des »Medienlernens« für Kinder ist.

DVD

»Kinderzeit – Mein Fernsehverhalten«Kinder einer vierten Klasse haben einen Film über ihr Fernsehverhalten gemacht. Der Beitrag kann im Vorfeld gezeigt werden oder als Begleitung der vorliegenden Übungen. [ Länge: 4:20 Minuten ]

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Motive des Fernsehkonsums

Das Bedürfnis nach Unterhaltung ist das wichtigste Motiv der Fernsehnutzung. Dies betrifft Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Kinder nutzen das Medium aber auch, um ihre Neugier zu befriedigen und ihr Wissen zu erweitern. Sie möchten sich darüber informieren, was in der Welt passiert. Ein weiteres, nicht zu unterschätzendes Motiv für Fern-sehkonsum ist die soziale Interaktion und Integration. Viele Kinder nehmen das Medium in Anspruch, wenn sie sich alleingelassen oder einsam fühlen. Gleichzeitig su-chen sie aber auch durch gemeinsames Fernsehen die Nä-he zu ihren Eltern. Kinder nutzen Fernsehinhalte auch, um in der Schule oder im Freundeskreis mitreden zu können oder hieraus Ideen für gemeinsame Spiele zu entwickeln. Über die gemeinsame Begeisterung für Fernsehhelden zum Beispiel versichern sich Kinder ihrer gegenseitigen Zuneigung und demonstrieren Zusammengehörigkeit. Hinter dem Fernsehkonsum von Kindern kann aber auch das Interesse stehen, Hinweise zur Bewältigung von entwicklungsbedingten Themen (Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen oder Ausweitung von sozialen Räumen) und aktuellen Problemlagen (Schwierigkeiten im Freun-deskreis, in der Familie oder Schule) zu fi nden. Fernseh-angebote dienen dann als Orientierungsquelle, um eigene Erfahrungen und Erlebnisse zu überprüfen und um eigenes Verhalten und das von Personen aus ihrem Umfeld zu vergleichen. In diesem Zusammenhang ist es natürlich wichtig, dass Kinder die Fernsehangebote, die ihnen auf der Suche nach der eigenen Identität begegnen, kompe-tent nutzen können.

Altersspezifi sche Förderung von Medienkompetenz

Medienkompetenz im Bereich des Fernsehens bedeutet, das Gesehene und Gehörte zu entschlüsseln, zu verstehen und zu bewerten sowie den Realitätsgehalt der Inhalte und unterschiedliche Genres zu erkennen. Kinder können im Allgemeinen ab einem Alter von 7 bis 8 Jahren zwischen Fiktion und Realität im Fernsehen unterscheiden. Sie sind sich aber nach wie vor kaum bewusst, dass Fernsehen nur einen kleinen Teil der Wirklichkeit zeigen kann und Realität konstruiert.

Mit zunehmender Fernseherfahrung gewinnen Kinder an Medienkompetenz. Sie erkennen unterschiedliche For-mate, können etwa Dokumentationen von Filmen und Filme von Animationen unterscheiden. Zumeist sind sie sich aber noch nicht im Klaren darüber, dass es sich bei der Medien-produktion um eine komplexe Industrie handelt, die mit ihnen als Zuschauern auch viel Geld verdienen will.

Fernsehprogramme für Kinder – das Angebot

Die meisten Fernsehzuschauer können heutzutage aus einer Vielzahl an Fernsehprogrammen auswählen. Ein durchschnittlicher Fernsehhaushalt in Deutschland emp-fängt 71 verschiedene Programme, Haushalte mit Satelli-tenempfang verfügen sogar über 99 Programme. Im frei empfangbaren Fernsehen gibt es drei Kinder-programme: den werbefreien öffentlich-rechtlichen KI.KA von ard und zdf sowie die privaten Programme super rtl und nick. Wer Zugang zum digitalen Fernsehen hat, kann auch das Pay-TV-Kinderangebot von sky nutzen, zu denen Sender wie disney channel, playhouse disney oder junior gehören. rtl ii bietet Sendeformate für Kinder – insbesondere in Form von Zeichentrickserien – vor allem am Nachmittag. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ard/Das Erste und zdf werden große Programmstrecken für Kinder am Sams-tag- und Sonntagvormittag ausgestrahlt. Neben den Klas-sikern Die Sendung mit der Maus, Löwenzahn, logo und Tiger enten Club gibt es hier auch Kinderfi lme und soge-nannte Realserien wie Die Pfefferkörner und Wissens-sendungen wie Wissen macht AH!.

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Die folgenden Seiten geben Ihnen einen Einblick in die statistischen Ergebnisse rund um das Thema Fernsehen. Welche Programme sind auf die Zielgruppe Kinder aus-gerichtet? Über welche medientechnische Ausstattung verfügt ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland? Und wie sieht das Freizeit- und Fernsehverhalten von Kindern aus? Die Daten sind Anhaltspunkte für die Un-tersuchungsergebnisse der Arbeitsblätter auf den Seiten 22 bis 26, bei denen es um die Refl exion des eigenen Fernsehverhaltens geht.

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Ausstattung mit Medientechnik

Der Studie »KIM 2008« (»Kinder und Medien«) zufolge sind Haushalte, in denen Kinder leben, besonders gut mit mo-derner Medientechnik wie Fernsehern, Radios, CD-Playern, Telefon/Handy, Computern und Videorekordern ausgestat-tet. So verfügen zum Beispiel 88 Prozent dieser Haushalte über mindestens einen Computer; auf das Internet können inzwischen 85 Prozent zugreifen. Auch die Anzahl der technischen Geräte, die den Kin-dern selbst gehören, steigt kontinuierlich an. Jedes zweite Kind zwischen 6 und 13 Jahren besitzt ein eigenes Handy oder einen CD-Player. Bei 42 Prozent der Kinder steht ein eigener Fernseher im Zimmer. 53 Prozent verfügen über eine eigene Spielkonsole. Und immerhin besitzt insgesamt ein Drittel der Kinder einen eigenen Computer – ein Stan-dardgerät oder ein speziell für Kinder konzipiertes Gerät.

Fernsehen – Freizeitbeschäftigung Nr. 1

Den größten Teil ihrer Freizeit verbringen Kinder mit Fern-sehen: 73 Prozent der Schulkinder zwischen 6 und 13 Jah-ren schauen täglich fern. Zum Vergleich: Nur 15 Prozent lesen täglich in der Freizeit in einem Buch (ohne Schul-bücher). Allerdings bedeutet das nicht, dass Fernsehen die beliebteste Freizeitbeschäftigung ist. Kinder nutzen das Fernsehen zur Entspannung und Unterhaltung, über-brücken damit aber auch Langeweile oder schauen aus Gewohnheit. Fragt man sie nach ihren liebsten Freizeit-beschäftigungen, liegen das Spielen mit Freunden oder auch sportliche Aktivitäten noch vor dem Fernsehen.

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Ausstattung mit Medientechnik in Haushalten mit Kindern zwischen 6 und 13 Jahren

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Wie viel Fernsehen sehen Kinder?

Kinder zwischen 3 und 13 Jahren sehen pro Tag durch-schnittlich 86 Minuten fern. Je älter die Kinder sind, desto mehr Zeit verbringen sie vor dem Fernseher: Während 6- bis 9-Jährige durchschnittlich 80 Minuten des Tages fernsehen, liegt dieser Wert bei den 10- bis 13-Jährigen bei 100 Minuten. Entgegen der verbreiteten Auffassung, dass Kinder im-mer mehr Zeit vor dem Fernseher verbringen, zeigen die Daten der Fernsehforschung, dass der Konsum seit einigen Jahren zurückgeht. Insbesondere ältere Kinder zwischen 10 und 13 Jahren sehen heute weniger fern: Zwischen 2002 und 2008 ging der Wert von 116 auf 100 Minuten zurück. Dies ist in erster Linie auf die verstärkte Nutzung von Com-putern und Spielkonsolen in dieser Altersgruppe zurück-zuführen. Wie lange Kinder fernsehen, hat mit unterschiedlichen Umständen zu tun. Ein wichtiger Faktor ist der Besitz eines eigenen Fernsehgerätes: Kinder, die in ihrem Zimmer ein Fernsehgerät haben, sehen mit 111 Minuten pro Tag mehr als eine halbe Stunde länger fern als Kinder ohne Fernseh-gerät, die auf 79 Minuten kommen.

Altersgruppe 8 bis 12 Jahre: Welche Fernsehprogramme werden gesehen?Kinder zwischen 8 und 12 Jahren sehen besonders viel super rtl. Das Programm kommt in dieser Altersgruppe auf einen Marktanteil von 18,1 Prozent. Auch nick (10,3 Prozent) und der öffentlich-rechtliche KI.KA mit 10,2 Pro-zent sind bei Kindern dieses Alters sehr beliebt. Außerdem werden ProSieben (9,8 Prozent) und rtl (9,3 Prozent) häu-fi g eingeschaltet. Während Jungen mehr super rtl und rtl ii sehen, schalten Mädchen öfter Sendungen bei rtl und beim KI.KA ein.

Qualität des Kinderfernsehens

Im Juni 2009 unternahm die ard/zdf-Medienkommission eine Studie zum Thema »Qualitäten des Kinderfernse-hens«. Der Programmvergleich der Sender KI.KA, super rtl und nick zeigt: KI.KA – das Kinderprogramm von ard und zdf – schneidet qualitativ am besten ab. Alle drei Kindersender sind zwar stark geprägt von fi k-tionalen Sendungen, jedoch bietet der KI.KA die größte Vielfalt und ein höheres Anspruchsniveau im Hinblick auf Umfang und Art der Themen in den Informationsprogram-men. Immerhin machen kindgerechte Informationssen-dungen einen Anteil von 15 Prozent im KI.KA-Gesamtpro-gramm aus, wobei hier auch Themen aus Politik oder Wirt-schaft behandelt werden, die bei super rtl oder nick gar nicht vorkommen. Darüber hinaus erhalten die Kinder beim KI.KA ein deutlich realistischeres Bild ihrer Lebenswelt als bei den anderen Sendern, denn die KI.KA-Programme bie-ten einen zeitnahen heimischen und europäischen Hinter-grund. Herrschen bei super rtl 62 Prozent und bei nick 79 Prozent US-Produktionen vor, so werden für den KI.KA 49 Prozent der Programme in Deutschland bzw. mit deut-scher Beteiligung hergestellt und weitere 14 Prozent stam-men aus anderen europäischen Ländern. Dies gewährleis-tet eine größere Nähe zur Lebensrealität der Kinder. Und nicht zuletzt: Beim KI.KA sind die jungen Konsumenten keiner Werbung ausgesetzt, die bei super rtl und nick bis zu 20 Prozent der Sendezeit ausmacht.

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6 bis 9 Jahre

10 bis 13 Jahre

3 bis 13 Jahre

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mit eigenemTV-Gerät

ohne eigenesTV-Gerät

Tägliche Fernsehnutzung von Kindern (Sehdauer pro Tag in Minuten)

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Helden-Wäscheleine Um über das eigene Fernsehverhalten ins Gespräch zu kommen, bietet es sich an, über Lieblingssendungen und -fi guren zu reden. Dazu malen die Kinder zunächst einen großen Fernseher und zeichnen in den Bildschirm, wen oder was sie am liebsten sehen. Im Anschluss werden die Bilder vorgestellt und auch erklärt, was an der gezeich neten Sendung oder Figur fasziniert. Die Bilder können als »Helden-Wäscheleine« im Klassenraum aufgehängt werden.

Fernsehgedicht und Fernsehverse Die Kinder reimen ein kleines Fernsehgedicht und lernen es auswendig.

Beispiel: Unter einer Kuscheldecke kringel ich mich zu ’ner Schnecke. Ziehe auch die Socken aus, denn im Fernsehen läuft die MAUS!

Sätze bilden Mit einem Begriff aus der Medienwelt werden Sätzerund um das Thema Fernsehen gebildet.

Beispiel:

F … ernsehen ist schön.E … rdnüsse esse ich am liebsten auf dem Sofa.R … oland quatscht immer dazwischen.N … achrichten schaue ich mit meinen Eltern.S … pannende Sachen sehe ich am liebsten.E ...H ...E ...N ...

Tipps für den UnterrichtTipps für den Unterricht

Hinweis zu Arbeitsblatt 3.1 Die Auswertung des Arbeitsblatts soll im Kreisgespräch in der Klasse erfolgen. So lassen sich gemeinsame Kriterien im Umgang mit Fernsehen fi nden. Diese Krite -rien können an die Eltern verteilt werden.

Hinweis zu Arbeitsblatt 3.2 Die Umfrage kann mit einem Aufnahmegerät durch-geführt werden oder die Kinder machen sich Notizen.

Fernsehtagebuch Jedes Kind erstellt ein Fernsehtagebuch: Ein DIN-A5-Heft wird halbiert. Das Deckblatt zum Titel »Mein Fernseh tagebuch« gestalten die Kinder selbst. Es wird eine Tabelle für alle Freizeitaktivitäten und deren Dauer angelegt. Später lassen sich auch andere Erkennt-nisse in das Buch eintragen.

Alternativ dazu gibt es das Arbeitsblatt 3.3 wd

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• Wie wie lange siehst du täglich fern?

• Wie viele Fernseher gibt es in eurer Wohnung und wo stehen sie?

• Schaust du am liebsten allein oder mit anderen fern?

• Redest du über das, was du gesehen hast und wie du dich dabei gefühlt hast? Mit wem?

• Gibt es Fernsehregeln in eurer Familie? Und wenn ja, welche?

• Würdest du mehr gucken, wenn du dürftest?

• Suchst du dir die Sendungen in der Programmzeitung aus oder schaltest du einfach mal rein?

• Was siehst du gerne? Warum?

• Was siehst du gar nicht gerne? Wieso?

Fragebogen: Wie sehe ich fern?

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Fernsehenarbeitsblatt 3.1

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Bei einer Umfrage befragt man andere Menschen zu einem Thema und sammelt deren Meinungen. Starte eine Umfrage zum Thema Fernsehverhalten. Du kannst deine Familie oder Freunde befragen.

Was willst du wissen? Überlege dir deine Fragen. Hier sind ein paar Vorschläge:

• Siehst du jeden Tag fern?

• Wann schaust du am meisten fern? Nachmittags, abends oder am Wochenende?

• Was schaust du am liebsten?

• Was gefällt dir am Fernsehen? Warum schaust du fern?

• Wann findest du Fernsehen am gemütlichsten?

Umfrage [ 1 ]

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Vergleiche:

• Was fällt dir an den Erzählungen der Befragten auf, wenn du die Umfrageergebnisse mit deinem eigenen Fernsehverhalten vergleichst?

• Schaust du mehr oder weniger fern als die meisten Befragten?

• Guckst du ähnliche Sendungen gerne?

• Warum sehen die Befragten fern und warum siehst du meistens?

Umfrage [ 2 ]

Fernsehenarbeitsblatt 3.2.2

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Fernsehenarbeitsblatt 3.3

Mein Fernsehtagebuch!

Notiere eine Woche lang, welche Sendungen du geschaut hast. Schreibe ebenso auf, was du sonst noch in deiner Freizeit getan hast, zum Beispiel Fußball spielen, lesen, Computer spielen und so weiter. Dabei kannst du eine Tabelle benutzen.

Bewerte alles mit Schulnoten.

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Aufgaben zum Fernsehtagebuch

Fernsehenarbeitsblatt 3.4

Werte für dich selbst dein Fernsehtagebuch aus. Beantworte folgende Fragen.

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Wie lange hast du (in Minuten) an jedem Tag der Woche ferngesehen? Schreibe die sieben Ergebnisse auf:

Montag: Minuten

Dienstag: Minuten

Mittwoch: Minuten

Donnerstag: Minuten

Freitag: Minuten

Samstag: Minuten

Sonntag: Minuten

Nun addiere die sieben Ergebnisse. Jetzt weißt du, wie viele Minuten du in der Woche ferngesehen hast. Rechne die Minuten in Stunden um. Diese Angaben helfen dir dabei:

15 Minuten = 0,25 Stunden 30 Minuten = 0,5 Stunden60 Minuten = 1 Stunde 90 Minuten = 1,5 Stunden

Insgesamt habe ich in dieser Woche

Minuten ferngesehen.

Das sind Stunden.

Ein Jahr hat 52 Wochen. Berechne, wie viele Stunden du im Jahr mit Fernsehen verbringst.

Ich verbringe ungefähr Stunden im Jahr mit Fernsehen.

Rechne zusammen, wie viele Minuten oder Stunden du mit anderen Freizeit- aktivitäten (Sport, Musik, lesen, basteln …) verbracht hast.

Ich habe Minuten pro Woche mit anderen Freizeitaktivitäten verbracht.

Das sind Stunden im Jahr.

Schaust du mehr mit der Familie, Freunden oder alleine?

Ich schaue meistens mit oder

Ich schaue meistens alleine.

Suche dir deine drei Lieblingssendungen aus dem Fernsehtagebuch aus.

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Nachrichten sind überall – in Zeitungen, im Radio, Internet und Fern sehen. Gibt es gemeinsame Eigenschaften? Welche Ansprüche darf man an Nachrichten stellen? Und wie kann man gute von schlechten Nachrichten unterscheiden? Dieses Kapitel gibt Aufschluss über eines der wichtigsten Medienformate und regt zum kritischen Umgang mit Nachrichten an.

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Nachrichten

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Die meisten Nachrichtenformate im Fernsehen richten sich an Erwachsene und sind für Kinder entsprechend schwer zu verstehen. Doch egal ob Tagesschau oder die Kindernachrichtensendung neuneinhalb: Es gibt be-stimmte Grundregeln, die für alle Nachrichtenformate gelten. Sie betreffen die Auswahl, Aufbereitung und Übermittlung von Informationen. Wer gelernt hat, wie Nachrichten funktionieren und welchen Grundregeln sie folgen sollten, weiß schon das Wichtigste über Infor-mationsmedien. Und er kann im besten Fall erkennen, wenn Nachrichten schlecht gemacht sind, indem sie zum Beispiel gegen die Prinzipien von Sachlichkeit und Objektivität verstoßen. Kinder sollten hierfür möglichst früh ein Bewusstsein entwickeln. Die beigefügten Tipps für den Unterricht sowie Arbeits blätter unterstützen diesen Prozess.

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neuneinhalb-Film »Hinter den Kulissen der Tagesschau«Wenn die Schülerinnen und Schüler die wich-tigsten Regeln der Nachrichten verstanden haben, ist der neuneinhalb-Film »Wie entsteht die Tagesschau?« eine gute Ergänzung, um den Arbeitsalltag in einer der wichtigsten deutschen Nachrichtenredaktionen kennenzulernen. Am Beispiel einer Pressekonferenz wird ge-zeigt, wie schnell die Korrespondentinnen und Korrespondenten arbeiten müssen, damit ihre Beiträge rechtzeitig in die Sendung kom men. Außerdem wird deutlich: Fernsehen ist Teamar-beit und braucht sehr viel Technik. Re porter allein können keinen Film machen. Dazu brau-chen sie Kameraleute, Tontechnikerinnen und Tontechniker sowie Cutterinnen und Cutter. Über die verschiedenen Berufe beim Fernsehen informieren wir in Kapitel 6 genauer.[ Länge: 9:27 Minuten ]

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Das Markenzeichen: schnell und kurz

In kurzer Zeit über das Wichtigste zu informieren, das ist die Funktion der Nachrichten. Die längste Ausgabe der Ta-gesschau um 20 Uhr dauert eine Viertelstunde, die Nach-richten im Radio dauern in der Regel fünf Minuten. Da aber sehr viel mehr in der Welt passiert, als in eine Sendung passt, müssen die Journalistinnen und Journalis-ten eine Auswahl treffen. Sie entscheiden, was das Wich-tigste ist, und fassen dies in kurzen und knappen Mel-dungen zusammen.

Die Auswahl: aktuell und wichtig

Der neue US-Präsident ist gewählt, ein Taifun wütet über Vietnam, der Bundeswirtschaftsminister tritt zurück, in Nordrhein-Westfalen streiken die Erzieherinnen und Erzie-her … Über die wichtigsten Nachrichten sind sich die meis-ten Medien erstaunlich einig. Bei der Auswahl befolgen sie die gleichen Regeln.

Die erste Regel: Die Nachricht muss neu und aktuell sein

In der Tagesschau um 20 Uhr wird berichtet, was am Tag passiert ist. Was vor einer Woche war, wird höchstens er-wähnt, wenn es als Hintergrund für ein neues Ereignis wichtig ist.

Die zweite Regel: Das Ereignis muss interessant und wichtig sein

Die Schule hat pünktlich begonnen, alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer waren da und die Busse und Bahnen fuhren störungsfrei … Das würden nicht mal Kinder ihren Eltern erzählen, wenn sie von der Schule nach Hause kommen. Alles wie immer – das ist nichts Neues und auch keine Nachricht. Über das Ungewöhnliche wird berichtet: Die Busfahrerinnen und Busfahrer haben ge-streikt, sodass Tausende Menschen nicht zur Arbeit ka-men. Journalistinnen und Journalisten haben dafür einen Merkspruch: Nicht »Hund beißt Mann«, sondern »Mann beißt Hund« ist die Nachricht. Die zweite Regel erklärt auch, warum es so viele schlechte Nachrichten gibt. Eine harmonische Sitzung im Bundestag, wunderschönes Wetter in Südfrankreich – na, und? Solche Meldungen würden Schulterzucken und Un-verständnis hervorrufen. Der Streit von Politikerinnen und Politikern sowie das große Unwetter mit überfl uteten Kel-lern und Stromausfällen sind dagegen Nachrichten.

Die dritte Regel:der Aspekt der Nähe

Ein Stromausfall in einer Straße in Detmold interessiert die Detmolder. Kölner oder Münchner werden darüber nichts in den Nachrichten sehen wollen. Und in China muss der Strom schon in einer ganzen Region ausfallen, damit darü-ber in deutschen Nachrichten berichtet wird. Doch Nähe kann nicht nur räumlich, sondern auch kulturell und psy-chologisch verstanden werden. Was verbindet die Men-schen des Landes? In Deutschland zum Beispiel ist Fußball sehr beliebt und verbreitet. Also wird eher über die Fuß-ballmeisterschaften in Südamerika berichtet als über ein internationales Kricket-Turnier in England.

Zum Begriff Nachrichten

Nachricht und Meldung werden oft gleichbedeutend gebraucht. Wir unterscheiden zwischen Nachrichten, einzelner Nachricht und Meldung, um den Text verständ-licher zu halten. Nachrichten bezeichnet die Sendung im Fernsehen, Radio oder die Rubrik in der Zeitung oder im Internet. Eine Nachrichtensendung besteht aus einzelnen Meldungen. Die Meldung berichtet kurz über ein einzelnes Ereignis. Die Nachricht wiederum ist das Er eignis, um das es in der Meldung geht.

Nicht »Hund beißt Mann«, sondern »Mann beißt Hund« ist die Nachricht.

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Der Aufbau: streng nach Wichtigkeit

Meldungen sind kurz, deshalb muss man schnell zur Sache kommen. Dabei helfen Fragen, mit denen auch die Profi s arbeiten. Das sind die sieben »W-Fragen«, die jede Nach-richt beantworten sollte:

1. Was ist geschehen?

2. Wer war beteiligt?

3. Wo geschah es?

4. Wann geschah es?

5. Wie geschah es?

6. Warum geschah es?

7. Woher habe ich die Informationen? (Wer ist die Quelle?)

Das Prinzip der W-Fragen kann sich jedes Kind merken, wenn es an den Sesamstraßen-Song denkt: »Wer, wie, was (der, die, das), wieso, weshalb, warum –, wer nicht fragt bleibt dumm!«

Nicht immer sind alle W-Fragen gleich wichtig. Es gibt auch Nachrichten, bei denen die eine oder andere Frage ganz wegfällt – entweder weil sie nicht zu beantworten ist oder weil sie nicht ganz so wichtig ist. Die Meldung, dass ein berühmtes Schauspielerpaar ein Kind bekommen hat, muss nicht das Warum und das Wie beantworten. Wenn der Bundestag ein Gesetz verabschiedet hat, wird nicht jedes Mal erwähnt, dass er das in Berlin getan hat. Wichtig ist die siebte Frage »Woher habe ich die Infor-mationen?«, weil man daran überprüfen kann, wie glaub-würdig eine Information ist. Ob eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler etwas über die Gründe für das Schmel-zen des Eises in der Antarktis erzählen oder aber Eisver-käuferinnen und Eisverkäufer, ist ein großer Unterschied. Und wird über eine Auseinandersetzung gegnerischer Par-teien berichtet, sollte nicht nur eine Seite zu Wort kommen, sondern stets auch die andere. Besser wäre es noch, wenn zudem jemand befragt werden könnte, der den Streit beob-achtet hat und nicht zu einer Partei neigt.

Das Wichtigste zuerst

Märchen oder Geschichten erzählt man in der Regel der Reihe nach. Bei Nachrichten ist das anders. Das Wichtigste steht am Anfang. Die Meldung vom Flugzeugabsturz be-ginnt mit dem Absturz und nicht mit dem Start der Maschi-ne. Dieses Prinzip wenden auch schon Kinder an: Wenn ein Kind auf dem Weg von der Schule nach Hause einen Unfall gesehen hat, wird es zu Hause seine Erzählung nicht damit anfangen, wie es die Schule verlassen hat, sondern direkt den eigentlichen Unfall schildern. Die wichtigsten und dringendsten Fragen bei einem Ereignis stehen immer am Anfang einer Meldung oder Schilderung.

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Nachrichten müssen stimmen und sachlich formuliert sein

Journalistinnen und Journalisten haben eine große Verant-wortung, denn sie informieren sehr viele Menschen, die sich darauf verlassen, dass die Informationen richtig sind. Journalistinnen und Journalisten müssen also genau prü-fen, ob das, was ihnen berichtet wird, tatsächlich stimmt. Ein Beispiel: Wenn ein Passant einer Journalistin erzählt, im Restaurant »Goldener Hirsch« würden keine Gäste mit Hunden bedient, darf sie das nicht einfach in der Zeitung schreiben. Sie muss die Information prüfen, indem sie mit dem Besitzer des Restaurants spricht und vielleicht auch mit der Bedienung oder anderen Gästen. Vielleicht macht sie auch einen Test und geht mit einem Hund ins Restau-rant. Wenn nach all diesen Recherchen immer noch unklar ist, was stimmt, sollte die Journalistin das auch genau so darstellen. Nachrichten müssen auch sachlich sein. Die eigene Meinung ist in Nachrichten tabu. Man darf nicht schreiben: »Der gemeine Besitzer des Restaurants lässt keine Gäste mit Hunden zu« oder »Borussia Dortmund hat heute leider gegen Schalke 04 verloren.« Die Zuschauerinnen und Zu-schauer sollen sich ihre Meinung selbst bilden können. Außerhalb von Nachrichtensendungen gibt es Plätze, an denen Journalistinnen und Journalisten ihre Meinung sa-gen: die Kommentare. Diese gibt es in längeren Magazin-sendungen wie den Tagesthemen oder in der Zeitung. Sie sind immer als Kommentare gekennzeichnet, damit das Fernsehpublikum oder die Leserinnen und Leser wissen: Jetzt kommen keine sachlichen Informationen, sondern Meinungen.

Eine Sonderform: Kindernachrichten

Kinder sind mit Nachrichtensendungen manchmal überfor-dert. Die knappe, verdichtete Form der Information macht es ihnen schwer, sie zu verstehen. In den Nachrichtensen-dungen fehlt die Zeit für Erklärungen, Hintergründe und Vorgeschichte. Deshalb gibt es Kindernachrichten. Neuneinhalb erklärt jeden Samstag um 8.30 Uhr und 11 Uhr in der ard/Das Erste knapp zehn Minuten lang ein wichtiges Thema aus den Nachrichten der Woche. Neun-einhalb nimmt sich die Zeit, die in Erwachsenen-Nachrich-ten meist fehlt. Die Sendung ist eine gute Ergänzung zu »großen« Nachrichten und sollte deshalb in eine Unter-richtsreihe über Nachrichten einbezogen werden. Das Prin-zip von neuneinhalb wird schon im Film über die Tages-schau deutlich: Die Redaktion benutzt das Filmmaterial aus der Tagesschau, kommentiert es und erklärt die Fakten und Hintergründe. Von Interviews, Erklärstücken und Reportagen bis zu Spielszenen mit Darstellern ist alles erlaubt, was schlauer macht.

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Die Schule in den NachrichtenAls Abschluss einer Unterrichtsreihe über Nachrichten machen die Schülerinnen und Schüler selbst eine Nach-richtensendung über die eigene Schule. Was ist das Besondere an der Schule, was ist in den vergangenen Wochen an der Schule passiert? Je nach Zeit und tech-nischen Möglichkeiten können die Schülerinnen und Schüler die Meldungen in Gruppen schreiben und sie vor der Klasse vorlesen oder eine richtige kleine Nachrichten-sendung aufnehmen mit Wortnachrichten, kurzen Inter views und Filmbeiträgen. Auf der Internetseite von neuneinhalb gibt es eine Nachrichtenschule mit Tipps zum Schreiben und Filmen von Nachrichten. Neuneinhalb veröffentlicht auch die besten Beiträge von Schülerinnen und Schülern auf der Internetseite. In der Rubrik »Dein neuneinhalb« unter www.wdr.de/tv/neuneinhalb gibt es nähere Informationen.

Internettipp: Auf der Internetseite www.tagesschau.de zeigt die Redaktion in einer animierten Grafi k, wie eine Nach-richtensendung entsteht (Rubrik »Wir über uns«). Per Mausklick lässt sich der Weg einer Meldung vom Eingang in der Redaktion bis in die Sendung verfolgen. Sowohl die Tagesschau als auch neuneinhalb haben ein Online-Archiv im Internet. Sie können also eine neuneinhalb-Sendung und Tagesschau-Beiträge zum selben Thema ansehen. Das geht allerdings nur per Livestream im Internet.

Nachrichten auswählenÜben Sie mit den Schülerinnen und Schülern die Nach-richtenauswahl mithilfe des Arbeitsblatts 4.1. Die Kinder sollen entscheiden, welche Nachricht wichtig ist, und ihre Wahl begründen. An den Beispielnachrichten lassen sich vor allem die Kriterien Neuigkeit beziehungsweise Abweichung vom Alltäglichen sowie die Aspekte Wichtig-keit und Bedeutung für viele Menschen be sprechen. Auf der Internetseite von neuneinhalb gibt es in der Rubrik »Spiel & Spaß« das interaktive Spiel »Nachricht oder nicht?« Hier sitzen die Kinder am Schreibtisch des Redakteurs und müssen entscheiden, welche der eingehenden Schlagzeilen eine Nachricht ist. Bei dem Spiel ist vor allem Schnelligkeit gefordert, denn in Nachrichtenredaktionen geht es hektisch zu.

Märchen als NachrichtenDer Unterschied zwischen einer Nachricht und einer Geschichte lässt sich gut anhand von Märchen erklären. Wie würde die Tagesschau über Schneewittchen berichten? Zum Beispiel so: Heute Mittag ist Schneewittchen überraschend wieder zum Leben erwacht. Die sieben Zwerge hatten Schneewittchen vor einigen Tagen tot aufgefunden und in einem gläsernen Sarg aufgebahrt. Ein zufällig vorbeikommender Prinz erweckte Schnee-wittchen heute durch einen Kuss wieder zum Leben, so berichteten die Zwerge. Schneewittchen war dem Anschein nach an einem vergifteten Apfel gestorben. Als Auftraggeberin des Mordanschlags vermuten die sieben Zwerge die Königin, die auch die Stiefmutter von Schneewittchen ist. Die Schülerinnen und Schüler können in Arbeitsgrup-pen aus einem jeweils anderen Märchen eine Meldung schreiben. Zum Beispiel »Räuber Hotzenplotz aus dem Spritzenhaus entkommen«, »Rotkäppchen aus dem Bauch des Wolfs geborgen« oder »Hänsel und Gretel befreien sich selbst aus der Gefangenschaft der Hexe«. Im zweiten Schritt bestimmen die Kinder die W-Fragen, die in der Meldung beantwortet werden. Im Klassengespräch wird diskutiert, ob eine wichtige W-Frage fehlt oder ob eine andere Reihenfolge der W-Fragen möglich ist. Kann man die Meldung über Schneewittchen besser verstehen, wenn mehr über die Königin informiert wird? Kommt die Rolle des Prinzen zu kurz? Es gibt immer meh rere Lösungsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Version begründen können.

Tipps für den UnterrichtTipps für den Unterricht

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Heute ist wieder ganz viel passiert auf der Welt und du musst auswählen, worüber in den Nachrichten heute Abend berichtet werden soll. Nur fünf Meldungen haben Platz.

Lies alle Meldungen durch und kreuze an, welche Meldungen du wichtig findest. In der Redaktionskonferenz musst du deine Auswahl begründen.

Überlege dir zu jeder Meldung ein paar Argumente, warum sie wichtiger ist als die andere.

Nachrichtenauswahl

Der Nationalspieler Lukas Podolski hat heute auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass er zukünftig andere Schnürsenkel in seinen Fußball-schuhen benutzen wird.

96 Menschen besuchten in diesem Jahr das Feuerwehrfest im schles-wig-holsteinischen Wiedenborstel. Das sind acht Personen mehr als im letzten Jahr.

Der Preis für Benzin soll sich in den nächsten zwei Monaten verdreifa-chen. Autofahrer zahlen dann pro Liter nicht mehr 1,30 Euro, sondern 3,90 Euro.

In der indischen Ortschaft Rampur sind Zwölflinge geboren worden. Noch nie hat eine Frau mehr Kinder bei einer Geburt auf die Welt gebracht.

Braunbär Toni in Bayern gesichtet! Gestern haben vier Spaziergänger den Bären in einem Waldstück entdeckt. Noch ist unklar, wohin sich das Tier bewegt.

Die Turnhalle in Dummeldorf ist gestern Abend bei einem Unwetter beschädigt worden. Durch ein Loch im Dach drang Wasser in das Gebäude. Der Schaden beträgt 90 Euro.

Vor der Küste der Pazifikinsel Ton- gatapu ist ein Vulkan ausgebrochen. Dichte Rauchwolken verdunkeln den Himmel. Flugzeuge mussten bereits umgeleitet werden.

Lebensmittelverband warnt vor dem Schinken der Firma Irrumi. Das Halt-barkeitsdatum auf den Verpackungen wurde gefälscht. Es besteht die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung.

Gestern erblickten fünf Welpen in Köln-Porz das Licht der Welt. Die Labrador-Mischlinge samt Mutter »San-dy« seien gesund und munter, berichtete der Hundebesitzer Karl Müller.

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W-Fragen

Ein 15 Jahre altes Mädchen hat am Mitt-wochabend in Aachen ihre drei jüngeren Geschwister aus einer brennenden Woh-nung gerettet. Sie rannte insgesamt drei Mal in den ersten Stock und holte die Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren nacheinander ins Freie, teilte die Polizei am Donnerstag mit. In dem Haus war die Küche in Brand geraten, nachdem eine Pfanne mit Öl auf dem heißen Herd vergessen worden war. Die 43 Jahre alte Mutter der Kinder rettete

sich nach Polizeiangaben mit einem Sprung aus dem Fenster vor dem Feuer. Die Familie wurde mit Verdacht auf Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden beträgt rund 50.000 Euro.

• Welche W-Fragen werden beantwortet?

• Markiere die Fragen, die bei dieser Meldung besonders wichtig sind.

• 1. Was ist geschehen?

• 2. Wer war beteiligt?

• 3. Wo geschah es?

• 4. Wann geschah es?

• 5. Wie geschah es?

• 6. Warum geschah es?

• 7. Woher habe ich die Informationen?

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Schreibe eine Meldung

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Eine 70-jährige Frau aus Gronau und ihr 73-jähriger Ehemann fuhren mit ihren Fahrrädern auf einem Weg im Amtsvenn, der nördlich des Schlamannweges in Richtung Sporthalle verläuft. Plötzlich näherten sich von hinten zwei etwa 80 Zentimeter große, freilaufende braune Hunde, die keinen Maulkorb trugen. Die Tiere umrundeten die beiden Radfahrer und bissen die Frau in beide Waden.

Der ebenfalls anwesende Besitzer der Hunde brachte die Verletzte und ihren Mann mit seinem Auto zum Antoniushos-pital. Er entfernte sich dann aber, ohne seine Personalien zu hinterlassen. Die Radfahrerin musste stationär behandelt werden. Der Ehemann der Radfahrerin verließ nach einer Stunde das Kranken-haus und fuhr nach Hause.

Die Polizei in Gronau hat den Redaktionen eine Pressemitteilung geschickt.

•Schreibe daraus eine kurze Meldung für die Lokalzeitung dort. Mit welcher Information fängst du an und was kommt danach? Deine Meldung soll kurz sein. Gibt es Informationen, die du weglassen würdest, weil sie nicht so wichtig sind?

So gehst du vor:

•Lies die Meldung durch und unterstreiche, was du wichtig findest.

•Streiche die Wörter durch, die du nicht so wichtig findest.

•Dann überlege, was die wichtigste Information ist. Schreibe Nummern an den Rand: 1. für die wichtigste Information 2. für die zweitwichtigste Information usw.

•Danach schreibe deine kurze Meldung.

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Fernsehen wirkt! Film und Fernsehen bedienen sich vieler verschiedener Mittel, um die Wirkung von Bildern zu verstärken. Zu ihnen gehören Kameraeinstellungen oder Montagetechniken ebenso wie Geräusche, besonders begleitende Musik.

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

Das folgende Kapitel nimmt die unterschiedlichen Wir-kungsweisen unter die Lupe. Eine Übersicht der wich-tigsten Kameraeinstellungen fi nden Sie auf Seite 42. Es ist wichtig, dass Kinder Techniken erlernen, die ihnen die Entschlüsselung dieser fernsehspezifi schen Instrumente erlauben. Denn wer die Palette fi lmischer Mittel kennt und ihre Wirkung durchschaut, kann Distanz zum Bildschirmgeschehen wahren, das Gesehene bes-ser analysieren und Filmkritik formulieren. Dies sind wichtige Schritte auf dem Weg zu mündigen Fernseh-zuschauern, die auch manipulativ eingesetzte Darstel-lungsmittel erkennen und entschlüsseln und somit ge-gen unterschwellige Botschaften gefeit sind.

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Beiträge aus Die Sendung mit dem ElefantenAuf der beiliegenden DVD stehen vier Film-beiträge zu diesem Thema zur Verfügung: Nah dran – weit weg, Kameraeinstellungen [ 3:15 Minuten ]Frühstück mit André – Film selbst vertonen [ Drei Beiträge, jeweils ca. 3 Minuten ]Spot Klingelbusch – Wirkung von Musik[ Vier Beiträge, jeweils ca. 1 Minute ]Beitrag: Wie Musik wirkt[ 4:26 Minuten ]Spaziergang im Bluebox Studio [ Fünf Beiträge, jeweils ca. 30 Sekunden ]

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Der Einsatz fi lmischer Mittel vor und während der AufzeichnungSchon lange vor, aber auch während einer Aufzeichnung im Studio, an einem Filmset oder Nachrichtenschauplatz werden zahlreiche Entscheidungen getroffen, die die fi l-mischen Mittel betreffen. Zu ihnen gehört auch die Wahl von Kameraeinstellungen und Kamerabewegungen. Sie sind ein entscheidendes Element der Dramaturgie, also der Art, wie sich die Handlung entwickelt und Spannung erzeugt wird.

Kameraeinstellungen und -perspektivenDie Kamera kann ein und dieselbe Situation beziehungs-weise Szene in verschiedener Weise wiedergeben. Sie kann nah am Geschehen sein oder in großer Entfernung. Je nachdem, welche Kameraeinstellung gewählt wird, ent-stehen verschiedene Stimmungen, die bei den Zuschaue-rinnen und Zuschauern unterschiedliche Emotionen her-vorrufen. Regisseurinnen und Regisseure sowie Kamera-leute planen aus diesem Grund jede einzelne Einstellung sehr genau.

Die wichtigsten Kameraeinstellungen

Totale nennt man jene Kameraeinstellung, die eine ganze Szenerie zeigt, zum Beispiel den gesamten Raum, in dem sich eine Szene abspielt. In dieser Einstellung können wir uns als Zuschauerinnen und Zuschauer einen Überblick verschaffen. Die Halbtotale zeigt Personen in voller Größe, also von Kopf bis Fuß. Wir können zwar gut verfolgen, was die Leute tun und wie sie sich bewegen, sehen aber wenig von der Mimik der gefi lmten Personen. Halbnah geht die Kamera bei der sogenannten ameri-kanischen Einstellung an die Personen heran. Diese sind dann vom Kopf bis zur Hüfte im Bild zu sehen. Der Name stammt aus Westernfi lmen: Die Einstellung wurde dort häufi g gewählt, damit der Colt noch zu sehen war. Die Nahaufnahme: Jetzt geht die Kamera noch näher an eine Person. Sie zeigt ungefähr das obere Drittel der Hauptperson, so wie bei einer Büste. Die Großaufnahme bzw. Detailaufnahme: Bei dieser Kameraeinstellung ist nur das Gesicht im Bild oder manch-mal sogar noch weniger, wie das Ohr oder die Augen. Als Zuschauerinnen und Zuschauer können wir ganz genau sehen, ob die gefi lmte Person lächelt, nervös oder verär-gert guckt. Hier geht es besonders häufi g darum, Gefühle zu zeigen.

Kameraperspektiven

Eine Kamera kann die Dinge, die sie fi lmt, aus unterschied-lichen Blickwinkeln, aus unterschiedlichen Perspektiven aufnehmen. Auch die Kameraperspektive hat Einfl uss dar-auf, wie das Geschehen auf uns wirkt! Bei der Froschperspektive guckt die Kamera zu dem Geschehen auf – wie ein Frosch von unten nach oben. Meis-tens wirken die gezeigten Gegenstände und Menschen dann sehr groß, mächtig und manchmal auch bedrohlich. Aus der Vogelperspektive blickt die Kamera auf das Geschehen herunter, wie ein Vogel, der alles von oben aus der Luft betrachtet. Gegenstände und Personen wirken da-mit oft klein und zuweilen auch etwas schwach.

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Kamerabewegungen

In einem Film kann die Kamera unser Auge sein: Sie gibt uns das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Kamerabe-wegungen entscheiden nicht nur grundlegend über das Tempo eines Films. Sie können zum Beispiel auch beein-fl ussen, ob wir das Geschehen eher distanziert oder mit großer Anteilnahme verfolgen. Wichtige Begriffe im Be-reich der Kamerabewegungen sind: Schwenk: Die Kamera bleibt an einem Ort stehen und wird nach rechts und links »gedreht«, so, als würde man den Kopf drehen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Fahrt: Die Kamera bewegt sich langsam oder schnell in alle Richtungen. Um Bildverwackelungen zu vermeiden, wird die Kamera dafür meist auf Schienen, Rollstativen oder Kränen angebracht. Subjektive Kamera: Die Kamera übernimmt den Blick-winkel einer Handlungsfi gur. Als Zuschauerinnen und Zu-schauer haben wir dann das Gefühl, ganz nah am Gesche-hen zu sein. Zoom: Die Kamera bleibt an einem Ort stehen. Mit dem Zoomknopf oder -hebel können Menschen und Gegenstän-de sehr nah herangeholt oder in immer weitere Ferne ge-rückt werden. Diese Technik übertrifft die Fähigkeit un-serer Augen.

Der Einsatz fi lmischer Mittel nach der Aufzeichnung

1. Die Montage

In einem Film wird die Geschichte, die erzählt werden soll, zugespitzt. Kein Regisseur würde zum Beispiel eine wilde Verfolgungsjagd aus nur einer Perspektive und der Länge nach fi lmen lassen und diese anschließend so zeigen. Tem-po und Spannung gingen auf diese Weise verloren. Statt-dessen sieht man vielleicht erst den fl iehenden Wagen durch den nächtlichen Autoverkehr rasen, dann ganz nah den Blick des Verfolgers. Nun ist der Fliehende wieder im Bild: Womöglich sieht man jetzt mit seinen Augen aus dem schlingernden Auto auf die Fahrbahn ... Verfolgungsszenen, die durch den schnellen Wechsel der Einstellungen, Perspektiven und Kamerabewegungen leben und wirken, sind das Resultat der Arbeit von Cutte-rinnen und Cuttern. Sie sind es, die aus einer mitunter un-überschaubaren Menge gefi lmten Materials kurze Sequen-zen »ausschneiden«, in die richtige Reihenfolge bringen und schließlich zu einem Film oder Beitrag zusammenfü-gen. Erst durch diese Arbeit wird das Filmmaterial zu einem wirkungsvollen Ganzen. Für die Dreharbeiten bedeutet das, dass die einzelnen Szenen in einer beliebigen Reihenfolge gedreht werden können. Die Szenenabfolge wird erst nach dem Dreh am Schneidetisch oder am Rechner der Cutterin und des Cut-ters hergestellt. Durch die Schnitte wird die Handlung ge-rafft und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.

2. Ton und Geräusche

Was wäre ein Film ohne Ton? Alles, was wir in einem Film oder im Fernsehen hören, hat enorme Wirkung auf uns! Geräusche, Musik und Toneffekte lassen – zusätzlich zu den Fernsehbildern – »Bilder« in unserem Kopf entstehen und regen unsere Fantasie an. Die richtige Filmmusik im richtigen Moment kann uns die Tränen in die Augen treiben oder aber wir müssen über einen kleinen, dafür gut plat-zierten Piep- oder Quiekton in einer lustigen Szene schal-lend lachen. Die Bilder allein können ohne den Ton nicht zum Leben erwachen.

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Für den guten Ton gibt es verschiedene Ebenen im Film:Der Originalton, auch O-Ton genannt, bezeichnet die Stim-men, die während des Drehs aufgezeichnet werden. Dies können zum Beispiel die Ansagen von Moderatorinnen und Moderatoren sein, Interviews in Livesendungen oder Dia-loge in Filmen. Vor allem bei Magazinbeiträgen und Dokumentarfi l-men erscheint der gesprochene Text meist nicht als O-Ton, sondern in Form einer sogenannte Off-Stimme. Stimmen, die das Geschehen kommentieren oder Informationen geben, werden also nicht während der Dreharbeiten auf gezeichnet, sondern später in einem Tonstudio. Bei Spielfi lmen und fi ktionalen Serien sind Off-Kommentare selten, aber auch dort gibt es manchmal einen Erzähler aus dem Off. Die Atmo bezeichnet (Hintergrund-)Geräusche, die am Drehort zu hören sind. Das können die Geräusche von her-umlaufenden, sprechenden und schreienden Kindern auf einem Schulhof sein oder das Zwitschern von Vögeln in einem Wald. Gäbe es diese Hintergrundgeräusche nicht, würde die Szene unecht wirken. Nicht alle Geräusche müs-sen tatsächlich während des Drehs aufgezeichnet werden. Sounddesigner können Geräusche auch künstlich erzeu-gen, die dann nachträglich in den Film eingefügt werden. Und schließlich hat die Auswahl von Musik einen ent-scheidenden Einfl uss auf die Wirkung von Bildern. Nicht nur in Spiel- und Trickfi lmen, sondern auch in vielen Doku-mentarfi lmen wird deshalb nicht auf den Einsatz von Musik verzichtet.

3. Das Zusammenwirken von Bild und Ton

Am Ende eines langen Arbeitsprozesses steht die Verbin-dung von Bild und Ton. Diese Aufgabe übernehmen Cutte-rinnen und Cutter am Rechner, indem sie die sogenannte Tonspur mit den Bildern in Einklang bringen. Und erst jetzt – im Zusammenspiel von Bild und Ton – kann der Film, der Magazinbeitrag oder die Dokumentation die volle Wirkung entfalten. Erst jetzt empfi nden wir als Zuschaue-rinnen und Zuschauer das Gesehene als harmonisches Gesamt produkt. Die Anzahl der aufgeführten Arbeitsschritte zeigt nicht nur, wie aufwendig Fernsehproduktionen sind. Es ist auch wichtig zu erkennen: Fernsehen wird gemacht! Alles, was wir im Fernsehen sehen, ist das Ergebnis vieler Entschei-

dungen, nichts wird dem Zufall überlassen. Die Kamera-führung, die Montage der Bilder, der Ton sowie die Spra-che, Musik, Spezialeffekte – alle Mittel und Möglichkeiten werden geplant und eingesetzt, damit der Film genau die Wirkung erzielt, die von der Filmemacherin und dem Filme-macher gewünscht ist. Diese Erkenntnis ist wichtig auf dem Weg zur mündigen Zuschauerin und zum mündigen Zuschauer.

Bluebox

Dies ist ein einfaches und preiswertes Verfahren, Prota-gonisten an andere Orte zu versetzen, ohne an verschie-denen Orten drehen zu müssen. Die Bluebox wird im Planet Schule-Film Cutter/in und im Making Of von Wis-sen macht Ah! erklärt. Wenn Schauspieler vor einem gut ausgeleuchteten, gleichmäßig blauen Hintergrund gefi lmt werden, können nach der Aufzeichnung im Schnitt die Personen und Re-quisiten im Vordergrund ausgestanzt werden. Die Cutte-rin bzw. der Cutter setzt dann einen beliebig anderen Hintergrund ein. Dafür reicht ein Foto vom gewünschten Ort. Da man die Personen im Computer beliebig verklei-nern und die Hintergrundfotos beliebig vergrößern kann, können die Schauspielerinnen und Schauspieler zum Beispiel auch in ein Puppenhaus versetzt werden – oder ins Schlaraffenland, wie bei Wissen macht Ah! Auch Die Tagesschau benutzt die Bluescreen-Technik. Die Nach-richtensprecher sitzen im Studio vor einem blauen Hintergrund. Zu den verschiedenen Nachrichten werden jeweils passende Fotos und Grafi ken eingespielt.

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Wahrnehmungsspiele Als Einstieg in das Thema »Wirkung von Fernsehen« bietet es sich an, Übungen mit den Schülerinnen und Schülern zu machen, die die Wahrnehmung schärfen. Es folgen gezielte Arbeitsaufgaben zur Verdeutlichung der fi lmischen Wirkungsästhetik. Wenn wir einen Film sehen, erfahren wir nicht nur eine Geschichte, sondern wir erleben sie mit. Wir gruseln uns, lachen und sind gespannt. Warum kann ein Film so mit-reißend sein? Die Tricks der Filmemacherinnen und Filme-macher nehmen wir beim Zuschauen selten bewusst war. Bevor sie näher beleuchtet werden, macht es Sinn, sich mit der eigenen Wahrnehmung zu beschäftigen und die Seh- und Hörgewohnheiten zu schärfen:

Was fehlt?Auf einem Tablett/Tisch werden etwa 10 Gegenstände präsentiert. Die Kinder betrachten die Dinge genau. Alle Kinder drehen sich um. Ein Gegenstand wird entfernt. Was fehlt?

Schuhe vertauschenDie Kinder sitzen im Kreis und alle Schuhe liegen in der Mitte. Jedes Kind kommt der Reihe nach in die Mitte und ordnet ein Paar Schuhe der jeweiligen Besitzerin bzw. dem jeweiligen Besitzer zu.

»Dalli-Klick«Ein großformatiges Bild, zum Beispiel ein Tierposter, wird mit mehreren Papieren abgedeckt. Nun wird Puzzle-teil für Puzzleteil entfernt. Die Kinder raten, was auf dem Poster zu sehen ist.

Musik hören Stellen Sie eine Kassette oder CD mit unterschiedlicher Musik zusammen. Wichtig ist, dass Kinder lernen, welche Wirkung Musik auf sie hat. Hören Sie unterschiedliche Lie-der und Stücke und lassen Sie verschiedene Stimmungen benennen. Ist die Musik fröhlich, traurig oder spannend?

Geräusche machen Unterschiedliche Bilder liegen auf dem Tisch. Welche Ge-räusche gehören dazu? Nehmen Sie beispielsweise ein Memory-Spiel und halten Sie nacheinander die Bilder hoch: Welche Geräusche machen Schwein, Auto, Wasser-hahn etc.? Die Kinder erzeugen die Geräusche dazu.

DVD-Beitrag: Frühstück mit André [ Länge: 8:05 Minuten ]

Hörübung: Szene selbst vertonenAndré frühstückt genüsslich – und macht dabei jede Menge Geräusche! Wer selbst einmal Geräuschemacher ist, erfährt, wie wichtig Töne in Filmen sind. Also ran an die Instrumente ... Hier fi nden Sie ein Filmbeispiel in drei Varianten:

a) mit Originalgeräuschenb) ohne Tonc) lustig vertont

Zeigen Sie den Kindern den Spot zuerst mit Originalver-tonung. Danach werden Requisiten und Alltagsgegenstän-de verteilt, mit denen man Geräusche machen kann. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Als nützlich haben sich zum Beispiel folgende Dinge erwiesen:

· verschließbare Dosen oder Gläser mit unterschiedlichem Inhalt (Erbsen, Linsen, Büroklammern) zum Schütteln

· Fettspritzabdeckung für Pfannen, über die man mit einer Bürste (zum Beispiel Nagelbürste) streicht

· Plastiktüten und Pergamentpapier zum Rascheln· Kanne und Becher, um Wasser umzufüllen· Kleine Instrumente, wie zum Beispiel klingende Stäbe,

Rasseln, Hupe, Blockfl ötenkopf, Kastagnetten, Knackfrösche

Zeigen Sie den Spot dann ohne Ton. Die Kinder üben mit den »Instrumenten«, aber auch mit ihrer Stimme und ihrem Körper, die Szene selbst zu vertonen. Alle fehlenden Geräusche sollen hinzugefügt werden: Rascheln der Serviette, Kaffee einschenken, pusten, Tasse hinstellen, Cornfl akes einfüllen und kauen … Beim zweiten Durchgang ohne Ton klappt das Nach-vertonen schon viel besser und macht großen Spaß. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, zeichnen Sie die eigene Vertonung der Szene mit einer Videokamera auf. Filmen Sie das laufende Fernsehbild. Die Kamera nimmt gleichzeitig die selbst gemachten Geräusche auf. Spielen Sie die aufgezeichnete Szene ab. Jetzt können alle die eigene Vertonung hören: Haben die eigenen Geräusche gut funktioniert? Im Anschluss können Sie den Spot mit der lustigen Vertonung zeigen. Er zeigt, dass der Kreativität und dem Spaß am Geräuschemachen keine Grenzen gesetzt sind.

Tipps für den UnterrichtTipps für den Unterricht

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DVD-Beitrag: Nah dran – weit weg, Kameraeinstellungen [ 2:35 Minuten ]

Der Beitrag eignet sich unterstützend zu den Arbeits-blättern auf den Seiten 41 und 42.

DVD-Beitrag: Spot Klingelbusch – Wirkung von Musik [ 3:35 Minuten ]

Zeigen Sie den Schülerinnen und Schülern einige Minuten einer Fernsehsendung einmal ohne Ton. Erkennen die Kinder die spannenden/lustigen Szenen? Was fällt auf? Was wird am meisten vermisst? Im Anschluss schauen Sie sich den Spot mit der Originalvertonung an. Im nächsten Beitrag »Wie Musik wirkt« wird das, was Sie mit den Schüler innen und Schülern erarbeitet haben, noch einmal zusammen gefasst und genau erklärt.

DVD-Beitrag: Spaziergang im Bluebox Studio [ 2:40 Minuten ]

Zum Abschluss dieses Kapitels empfi ehlt es sich, diesen Filmbeitrag anzuschauen. Hier wird noch einmal sehr deutlich gemacht, welch starke Wirkung das Zusammen-spiel von Bild und Ton auf uns Zuschauerinnen und Zu-schauer ausübt. Die Szenen wurden in einer Bluebox gedreht.

Zum Filmbeitrag: Tanja und André machen einen kleinen Spaziergang. Eingefügte Hintergründe, Toneffekte und Musiken machen aus ein und demselben Gang durch das blaue Studio völlig unterschiedliche Szenen.

a) Blaues StudioSchauen Sie sich die Szene mit den Kindern gemein-sam an. Fordern Sie die Schülerinnen und Schüler auf, zu benennen, was zu sehen ist: Was machen Tanja und André? Wo sind die beiden unterwegs? (Zur Er-klärung: Sie bewegen sich in einem blauen Raum, den man mit unterschiedlichen Bildern füllen kann.)

b) BlumenwieseHier haben wir den Hintergrund verändert, Musik und Geräusche unterlegt – und schon entsteht der Eindruck, Tanja und André spazierten wirklich fröhlich über eine Blumenwiese. Tatsächlich jedoch machen die beiden exakt die gleichen Bewegungen wie im vorherigen Beitrag. Zeigen Sie den Kindern diese Version. Lassen Sie die Kinder beschreiben: Was hat sich verändert? Was siehst du? Welche Geräusche hörst du? Welche Musik ist zu hören? Wie empfi ndest du das?

c) GruselwaldTanja und André laufen jetzt durch einen düsteren Wald. Schauen Sie auch diese Version mit den Kindern gemeinsam an und helfen Sie ihnen, alle Veränderungen zu benennen.

d) Blumenwiese mit Zwischenschnitten und Gruselwald mit Zwischenschnitten

In diese beiden Varianten der Szene haben wir Bilder eingeschnitten: Tiere und Blumen, die Tanja und André auf ihrem Spaziergang vermeintlich entdecken. Der Eindruck, Tanja und André seien wirklich auf einer Sommerwiese oder in einem düsteren Wald, verstärkt sich. Durch die eingeschnittenen Bilder »sehen« wir mit den Augen der beiden: Sie schauen hoch, wir seh-en einen Vogel. Durch diese Techniken wird ein Film spannend. Man hat den Eindruck, in das Geschehen mit eingebunden zu sein. Können die Kinder auch hier die Veränderungen im Vergleich zu den anderen Versi-onen erkennen und beschreiben?

e) Fallen den Kindern auch andere Filme ein, in denen das Bluebox-Verfahren angewendet wurde?

Schnitte sehenWählen Sie eine kurze Filmsequenz aus und schauen Sie diese gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern an. Können alle erkennen, wann es einen Schnitt gibt? Die Klasse kann gemeinsam die Schnitte mitzählen.

LochkameraDie Kinder schneiden aus einem starken Karton ein Loch mit etwa drei Zentimetern Durchmesser. Mit dieser »Lochkamera« erkunden die Kinder in Partnerarbeit ihre Umgebung. Ganz nah rangehen, die Frosch- oder Vogel-perspektive wählen. Im Anschluss wird über die Perspek-tiven und Einstellungen gesprochen.

Gruppenarbeit AusstellungDie Kinder fotografi eren jeweils eine Schülerin oder einen Schüler mit verschiedenen Einstellungsgrößen und aus zwei Perspektiven. So können etwas 20 Fotos entstehen, die Sie (oder gegebenenfalls die Eltern) ausdrucken. Die Fotos werden auf Plakate geklebt und mit der jeweiligen Kameraeinstellung und Perspektive beschriftet.

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Ihr seid Kameraleute und dreht einen kurzen Beitrag über ein Kind, das neu in die Klasse kommt. Damit im Film gut zu sehen ist, was euch wichtig ist, sollt ihr euch vorher mögliche Kameraeinstellungen überlegen.

Praktische Filmübung zu Kameraeinstellungen

Fernsehenarbeitsblatt 5.1

Filmhandlung

Ein Kind betritt den Klassenraum und sieht das erste Mal seine neue Klasse. Alle Schülerinnen und Schüler sitzen auf ihren Plätzen und bearbeiten Aufgaben, die die Lehrerin bzw. der Lehrer ihnen gestellt hat.

Die Lehrerin bzw. der Lehrer begrüßt das Kind und stellt es der Klasse vor. Das Kind sagt daraufhin noch einmal selbst seinen Namen und erzählt, welche Schule es vorher besucht hat.

Die Lehrerin bzw. der Lehrer zeigt dem Kind seinen zukünftigen Sitzplatz in der Klasse. Das Kind ist sehr neugierig, neben wem es sitzen wird.

Die Lehrerin bzw. der Lehrer zeigt auf einen leeren Platz. Das Kind, das neben dem freien Platz sitzt, schaut ganz überrascht. Offensichtlich möchte es lieber alleine sitzen.

Das Kind setzt sich hin, holt sein Heft aus der Tasche und erkundigt sich, was die Klasse gerade macht.

Einstellung

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Kameraeinstellungen und Perspektiven

FernsehenhilFestellung zu arbeitsblatt 5.1

Kameraeinstellungen

Totale

Man sieht die ganze Szene, hat also einen guten Überblick über die Person oder die Personen, aber auch über die ganze Situation.

Kameraperspektiven

Halbtotale

Man erkennt die Körperhaltung gut, sieht aber auch etwas von der Umwelt.

Halbnah

Man sieht die Figur bis zu den Oberschenkeln. Man erkennt nicht nur die Mimik gut, sondern auch die Körperhaltung mit Gesten.

Nah

Man sieht nur den Kopf. Die Mimik ist gut zu erkennen.

Detail

Die Kamera ist so nah herange-zoomt, dass man einen kleinen Teil des Gesichts ganz genau sehen kann, zum Beispiel die Augen.

Froschperspektive

Man sieht die Welt von unten aus der Perspektive eines Frosches.

Vogelperspektive

Man sieht die Welt von oben aus der Perspektive eines fliegenden Vogels.

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Fernsehen ist Teamarbeit. Entsprechend lang ist die Liste der Berufe, die an einer Sendung von der Idee bis zur Ausstrahlung beteiligt sind. In diesem Kapitel werden die Berufe hinter der Kamera vorgestellt. Sie sind den meisten weniger vertraut als die Berufe des Schauspielers oder der Moderatorin. Außerdem kann man an ihnen gut erklären, wie Fernsehen gemacht wird.

Hinweise für Lehrerinnen und Lehrer

»Irgendwas mit Medien« gehört mittlerweile zu den meistgenannten Berufswünschen von Jugendlichen. Im Grundschulalter ist dieser diffuse Wunsch zwar noch nicht so ausgeprägt, dennoch ist es sinnvoll, möglichst früh eine realistische Vorstellung vom Berufsspektrum in den Medien zu bekommen. Hierfür bietet sich der Sachunterricht in den Grundschulen an. Die Schülerinnen und Schüler lernen einerseits klas-sische handwerkliche Berufe wie Kostümbildner oder Maskenbildner kennen. Mit den Berufen Cutter oder Ton-ingenieur werden andererseits Arbeitsbereiche gezeigt, in denen moderne Computertechnologie eine maßgeb-liche Rolle spielt. Hier wird zudem deutlich, wie stark technische Entwicklungen Berufsbilder verändern kön-nen und welche Bedeutung sie für unsere gesamte Le-benswelt haben – ein Aspekt, der ebenfalls im Lehrplan des Sachunterrichts im Bereich Arbeit und Technik vor-gesehen ist.

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Berufe beim Fernsehen

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1. Making Of Wissen macht Ah! [ Länge: 25:01 Minuten ] Die Sendung erklärt, wie die verschiedenen Berufsgruppen an der Entstehung von Wissen macht Ah! beteiligt sind. Es gibt kurze Einspielfi lme, die einzeln angewählt werden können: · Wie entsteht eine Sendung? Alle Arbeitsschritte von der Idee bis zur Fertigstellung der Sendung im Überblick · Wie arbeiten Bühnenbildner? · Wie arbeiten Kostümbildner? · Wie arbeiten Maskenbildner? · Wie funktioniert die Bluebox? · Wie arbeiten Toningenieure?

3. Eine Sachgeschichte aus der Sendung mit der Maus zeigt, wie ein Geräuschemacher arbeitet, der Filme nachvertont. [ 6:46 Minuten ]

4. Wie die Maus entsteht, zeigt die Arbeit von Trickfi lmzeichnerinnen und -zeichnern [ 6:34 Minuten ]

5. Wie ein Internetspiel entsteht. Vorgestellt bei ihrer Arbeit werden: · Trickfi lmzeichner/-innen · Grafi ker/-innen · Programmierer/-innen [ 7:10 Minuten ]

2. Das wdr-Schulfernsehen Planet Schule beob- achtet Profi s bei ihrer Arbeit für Die Sportschau und die Kindernachrichtensendung neuneinhalb. In fünf rund sechsminütigen Filmbeiträgen werden die wichtigsten Berufe hinter der Kamera vorgestellt: · Kamerafrau/Kameramann [ 5:39 Minuten ] · Regisseur/-in [ 6:16 Minuten ] · Toningenieur/-in [ 6:36 Minuten ] · Cutter/-in [ 6:04 Minuten ] · Maskenbildner/-in [ 6:26 Minuten ]

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Wer arbeitet vor der Filmaufzeichnung?

Am Anfang einer jeden Fernsehproduktion steht die Idee. Die Idee stammt von Autorinnen und Autoren. Sie schla-gen der Redaktion Beiträge für bestimmte Sendungen vor. Oder es ist umgekehrt: Die Redaktion beauftragt Auto-rinnen und Autoren, Ideen und Konzepte für einen Beitrag zu entwickeln. Wie erklärt man zum Beispiel, wie Fische trin ken? Um derartige Fragen beantworten zu können, sammeln Autorinnen und Autoren zunächst einmal Informa-tionen. Danach überlegen sie, wie man das gesammelte Wissen und die Antworten für das Fernsehpublikum fi l-misch umsetzt. Welche Drehorte bieten sich an? Wen möchte man gerne interviewen? Und wer soll eine bestimm-te Rolle in dem Filmbeitrag übernehmen? All diese Fragen müssen geklärt werden, lange bevor Kameraleute oder Moderatorinnen und Moderatoren zum Einsatz kommen. Die inhaltliche Verantwortung für die Beiträge und die gesamte Sendung liegt bei den Redakteurinnen und Re-dakteuren. Sie behalten den Überblick und entscheiden, welche Themen behandelt werden. Dabei achten sie dar-auf, dass die Beiträge zum Stil der Sendung passen und für die Zuschauerinnen und Zuschauer ansprechend und ver-ständlich sind. Die Redakteurinnen und Redakteure beglei-ten die Produktion und übernehmen die Endkontrolle aller Beiträge, die gesendet werden. Produktionsleiterinnen und Produktionsleiter arbei-ten eng mit der Redaktion zusammen. Sie verwalten das Geld und organisieren alles, was gebraucht wird: von der Verpfl egung über die technischen Geräte bis zu den benö-tigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Bei Fernsehbeiträgen beraten und entscheiden Auto-ren und Kameraleute gemeinsam, wie der Beitrag bildlich gestaltet werden soll. Bei einigen Produktionen sind hier-für Regisseurinnen und Regisseure verantwortlich. Sie entscheiden, wie der Inhalt am besten in Bild und Ton um-gesetzt wird, und koordinieren das Zusammenwirken aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – von den Schauspiele-rinnen und Schauspielern über die Kamera bis zum Schnitt. Regisseurinnen und Regisseure müssen in allen Phasen den Überblick über die Produktion behalten. Im Vorfeld der Dreharbeiten kommen aber noch weitere Berufszweige im Bereich der Ausstattung zum Einsatz. Wird im Studio aufgenommen, so entwickeln zunächst Szenenbildnerinnen und Szenenbildner genaue Pläne, wie die Kulisse, in der später gedreht wird, aussehen soll.

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Sogenannte Kascheure beziehungsweise Bühnenbildne-rinnen und Bühnenbildner setzen diese Pläne dann um. In Werkstätten fertigen sie zum Beispiel Säulen an, um den Eindruck einer antiken Tempelanlage zu erzeugen. Oder sie bauen ganze Hausfassaden aus Styropor und Pappe, stel-len Möbel her und produzieren Dekorationsgegenstände. Künstlerisches Talent und gute handwerkliche Fähigkeiten sind wichtige Voraussetzungen, um diesen Beruf ausüben zu können. Das gilt auch für die Arbeit von Kostümbildnerinnen und Kostümbildnern. Wenn Ralph und Shari zum Beispiel in der Sendung Wissen macht Ah! in verschiedene Rollen schlüpfen, müssen sich Kostümbildnerinnen und Kostüm-bildner entsprechende Verkleidungen ausdenken und die se anfertigen. Hier ist viel Kreativität gefragt! Außerdem beraten sie Nachrichtensprecherinnen und Nachrichten-sprecher, die sehr auf ihre Kleidung achten müssen: Was passt zur seriösen Tagesschau und was zur Sportschau? Dass die Menschen vor der Kamera gut aussehen, ist auch das Resultat der Arbeit von Maskenbildnerinnen und Maskenbildnern. Die heißen Scheinwerfer im Studio zum Beispiel können schon mal Schweißperlen auf die Stirn treiben. Im Fernsehen soll das aber nicht zu sehen sein. Deshalb sind Maskenbildnerinnen und Maskenbild-ner auch während der Dreharbeiten anwesend, um in sol-chen Fällen schnell das Gesicht mit Puder abzudecken. Häufi g sind aber noch ganz andere Fähigkeiten gefragt als gutes Make-up oder eine ordentliche Frisur. Für Spielsze-nen und Spielfi lme werden Schauspielerinnen und Schau-

spieler schon mal auf alt geschminkt oder mit einer künst-lichen Nase und Doppelkinn versehen. Solche Vorberei-tungen sind sehr aufwendig und können mehrere Stunden dauern. Geduld und Kreativität sind also wichtig, wenn man den Beruf der Maskenbildnerin und des Maskenbild-ners aus üben möchte.

Wer arbeitet während der Filmaufzeichnung?

Nachdem alle genannten Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die Aufzeichnung, also die Aufnahme von Bild und Ton, beginnen. Jetzt kommen auch die Kameraleute zu ihrem Einsatz. Der sogenannte lichtsetzende Kameramann kennt vorher das Drehbuch, denn er muss planen, welche Schein-werfer er braucht, damit sie bei der Aufnahme von den Beleuchtern eingerichtet werden. Bei vielen Produktionen (zum Beispiel Livesendungen und Shows) wird nicht nur mit einer Kamera gefi lmt, son-dern mit mehreren Geräten, die sich an verschiedenen Standorten befi nden. Kameraleute sind dabei fast immer über ein Mikrofon mit der verantwortlichen Regisseurin oder dem Regisseur verbunden, die hierüber Anweisungen geben können. Kameraleute müssen sich mit vielen unterschiedlichen Kameras auskennen. Manche Aufnahmegeräte wie die Handkamera sind klein und handlich, andere sehr groß, wieder andere sind an kleinen Kränen oder Drähten ange-bracht und werden per Fernbedienung gesteuert. Eine große Begeisterung für Technik und die Bereitschaft, sich immer wieder neue Techniken anzueignen, sind wesent-liche Voraussetzungen, um in diesem Beruf arbeiten zu können. Daneben sind aber auch Kreativität und ein Gefühl für gelungene Bilder und ihre Wirkung entscheidend. Parallel zu den Bildern werden auch O-Töne und der Text – die gesprochenen Worte – aufgezeichnet. Dies ist die Aufgabe von Toningenieurinnen und Toningenieuren. Wenn zum Beispiel direkt an einer befahrenen Straße ge-fi lmt wird, müssen sie Hintergrundgeräusche aufzeichnen, damit die Szene auch echt wirkt. Umgekehrt ist es wichtig, dass Stimmen, die aufgezeichnet werden, auch gut zu ver-stehen sind und nicht durch Hintergrundgeräusche über-tönt werden. Dazu brauchen Toningenieurinnen und Tonin-genieure passende Mikrofone. Diese müssen einerseits

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möglichst nah an die Personen, die Text sprechen, heran-reichen, dürfen aber andererseits nicht im Bild zu sehen sein. Dies erreicht man entweder durch Ansteckmikrofone, die versteckt an der Kleidung angebracht werden, oder mit-hilfe von sogenannten Tonangeln. Bei dieser Methode wird das Mikrofon am Ende einer Teleskopstange angebracht und dann über die Köpfe der sprechenden Personen gehal-ten. Dabei muss man aufpassen, dass das Mikrofon nicht im Bild zu sehen ist. Die Abstimmung mit der Kamerafrau oder dem Kameramann ist deshalb besonders wichtig. Da die Aufnahme einzelner Szenen schon einmal recht lange dauern kann, brauchen Toningenieurinnen und Toninge-nieure starke Arme. Und sie müssen natürlich ein gutes Gehör und auch technisches Verständnis mitbringen.

Wer arbeitet nach der Filmaufzeichnung?

Nach der Aufzeichnung von Bildern und Tönen ist der Film noch lange nicht fertig. Das endgültige Produkt entsteht erst im Schnitt. Ob ein kurzer Beitrag für neuneinhalb oder ein Spielfi lm – immer wird wesentlich mehr Material ge-fi lmt, als hinterher verwendet wird. Denn es soll genug Auswahl geben, um die besten und aussagekräftigsten Szenen auswählen zu können. Hier sind Cutterinnen und Cutter wichtig. Sie wählen – in Absprache mit den Autoren oder Regisseuren – einzelne Szenen aus und bringen sie in die richtige Reihenfolge. Der Schnitt bestimmt auch das Tempo und die Wirkung des Films: Gibt es viele Schnitte, wirkt der Film schnell bis hektisch. Filme mit weniger Schnitten hingegen erscheinen eher ruhig und langsam. Im Schnitt werden auch die Bilder und der Ton zusam-mengefügt. Doch nicht alles, was im späteren Film zu hö-ren ist, wird auch schon bei den Dreharbeiten aufgezeich-net. Bei Magazinbeiträgen beispielsweise setzt man in der Regel Sprecherinnen und Sprecher ein, die aus dem Off die Bilder kommentieren und zusätzliche Informationen geben. Diese Kommentare werden erst aufgezeichnet, wenn der Film fertig geschnitten ist. Und dann gibt es noch Musik und Geräusche, die vor allem bei Spielfi lmen, aber auch bei anderen Formaten ein unverzichtbarer Bestandteil sind. Geräusche verstärken nicht nur die Wirkung von Bildern. Sie können diese auch ersetzen. Dass draußen ein Gewitter tobt, kann man mit Geräuschen von Donner, Wind und Regen genauso deut-lich machen wie mit Bildern. Früher wurden derartige

Trickfi lm und Animation

Viele Sendungen des Kinderprogramms sind Zeichen-trickfi lme oder Animationen. Sie bilden eine ganz beson-dere Art des Films, denn hier werden Bewegungsabläufe nicht mithilfe einer Kamera aufgezeichnet, sondern ent-stehen Schritt für Schritt auf dem Papier und/oder am Computer. Die Bewegung entsteht, wenn die einzelnen Bilder in schneller Folge hintereinander gezeigt werden. Diesen Effekt kann man eindrucksvoll mithilfe von Dau-menkinos veranschaulichen. Ein Beruf ist bei der Entstehung von Trickfi lmen und Animationen von besonderer Bedeutung. Trickfi lmzeich-ner fertigen zunächst auf Papier relativ grobe Entwürfe der Figuren und Gegenstände an, die in einem späteren Schritt reingezeichnet, also sauber abgepaust werden. Jedes einzelne Bild wird daraufhin gescannt, damit es am Computer bearbeitet werden kann. Dort erhalten die Fi-guren und Gegenstände ihre Farben und den Hinter-grund. Trickfi lmzeichner müssen also nicht nur viele tolle Ideen und großes Talent im Zeichnen haben, sondern auch gut mit dem Computer umgehen können.

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Geräusche »mit der Hand« produziert. Dafür engagierte man Geräuschemacher, von denen es heute nur noch we-nige gibt. Sie können Schritte, knarrende Türen oder knis-terndes Feuer täuschend echt in einem Studio nachma-chen. Dazu nutzen sie ganz alltägliche Gegenstände: Knis-terndes Feuer zum Beispiel kann mit Plastiktüten oder Seidenpapier erzeugt werden, Schritte im Schnee mit Backpulver in einer Tüte. Heutzutage werden Geräusche von Sounddesigne-rinnen und Sounddesignern am Computer erzeugt. Sie suchen – oft aus vorproduzierten CDs – die passenden Ge-räusche für bestimmte Filmszenen aus und bearbeiten O-Töne am Computer nach. Oder sie entwickeln neue Töne und Klänge. Wie stellt man sich zum Beispiel den Klang eines Raumschiffs vor? Und wie mag wohl das Gebrüll eines Tyrannosaurus geklungen haben? Sounddesigne-rinnen und Sounddesignern gehen solchen Fragen nach. Auch sie nutzen oftmals Alltagsgeräusche als Grundlage, die dann mithilfe komplizierter Computerprogramme so verfremdet werden, dass sie dem gewünschten Klang oder Geräusch entsprechen. Ein gutes Gehör und Technikbe-geisterung sind deshalb unbedingte Voraussetzungen für die Ausübung dieses Berufs. Am Ende der Filmproduktion, wenn Bilder und Ton zu einer Einheit zusammengefügt worden sind, treffen sich die Redakteurinnen und Redakteure noch einmal mit den Autorinnen und Autoren. Sie begutachten das fertige Pro-dukt und geben es – wenn keine Änderungen mehr zu ma-chen sind – zur Ausstrahlung frei. Endlich fi ndet der Film seinen Weg zu den Zuschauerinnen und Zuschauern.

Tipps für den UnterrichtTipps für den Unterricht

Gespräche zu FernsehberufenDie Schülerinnen und Schüler sollen überlegen, welche verschiedenen Berufe sie im Bereich des Fern sehens kennen. Was gibt es vor und hinter der Kamera zu tun? Diese Aufgabe kann auch in Gruppen- oder Einzelarbeit erledigt werden.

DVD-Beitrag: Making Of Wissen macht Ah![ 25:01 Minuten ]

Planet Schule – Berufe beim Fernsehen[Fünf Beiträge, jeweils ca. 5 Minuten ] Danach sieht sich die Klasse die vorhandenen Filmbeiträge gemeinsam an. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich einen der vorgestellten Berufe aus oder die Berufe werden per Los zugeteilt. Nun verfasst jedes Kind mithilfe von Arbeitsblatt 6.2 einen Steckbrief zu »seinem« Beruf. Die Ergebnisse werden in Gruppen präsentiert, damit jedes Kind zu Wort kommt. In den Arbeitsgruppen sollten alle auf der DVD gezeigten Berufe durch ein Kind vertreten sein. Nun erklärt jedes Kind »seinen« Beruf. Die anderen können Fragen stellen.

Berufe raten. Was bin ich?Die Klasse teilt sich in Gruppen auf, um das Spiel »Wer bin ich« zu spielen. Ein Kind der Gruppe bekommt mit einem Klebeband einen Zettel auf die Stirn geklebt, auf dem einer der vorgestellten Berufe geschrieben steht. Nun muss das Kind durch Fragen an die Gruppe herausfi nden, welchen Beruf es darstellt. Umgekehrt ist es möglich, dass ein Kind »seinen« Beruf pantomimisch darstellt und die Gruppe erraten muss, um welchen Beruf es sich handelt.

DaumenkinoDas Prinzip von Trickfi lmen lässt sich einfach und anschaulich anhand eines kleinen Daumenkinos erklären. Jedes Kind erhält rund 10 Seiten eines Notizblocks und malt darauf einen simplen Bewe-gungsablauf (Sonnen aufgang, schwimmender Fisch im Wasser, hüpfender Hase …)

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• Ich bin (Beruf eintragen)

• Meine Aufgabe beim Fernsehen ist:

• Ich arbeite mit folgenden Arbeitsgeräten und -mitteln:

• Ich muss besonders gut können:

• Ich mag meinen Beruf, weil …

Fernsehberufe

Fernsehenarbeitsblatt 6.1

Aufgabe zum DVD-Beitrag

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Berufe raten: Was bin ich? [ 1 ]

Fernsehenarbeitsblatt 6.2.1

Von mir stammen die Ideen für die Fernsehbeiträge. Ich sammele Informationen zum Thema, suche Interviewpartner und Drehorte aus und schreibe meine Idee zu einem Drehbuch auf.

• Ich bin

Ich habe die Verantwortung für alle Beiträge und für die gesamte Sendung und entscheide, welche Themen auf welche Art behandelt werden sollen. Denn die Beiträge müssen zu meiner Sendung passen und für die Zuschauerinnen und Zuschauer verständlich sein.

• Ich bin

Ich bin »Spielleiter«. Ich entscheide – zusammen mit den anderen Fachleuten – wie die Inhalte eines Films am besten in Bild und Ton umgesetzt werden. Bei einem Spielfilm gebe ich den Schauspielerinnen und Schauspielern Tipps und Anweisungen.

• Ich bin

Ich entwerfe Pläne von der Kulisse, in der gedreht wird, – das reicht von der Dekoration im Sportschau-Studio bis zu einer nachgebauten Straße für einen historischen Spielfilm.

• Ich bin

Ich suche die Kleidung aus, die zu einer bestimmten Rolle passt. Manchmal nähe ich sie auch selbst. Ich kümmere mich aber auch um das »Outfit« von Moderatoren und Sprechern – denn das muss genau zur Sendung passen. Wenn die Kamera läuft, muss die Kleidung immer glatt sein und gut sitzen.

• Ich bin

Ich habe auch ein gutes Gehör und bestimme die Töne und Geräusche, die nachträglich in einem Fernsehbeitrag gebraucht werden. Dazu suche ich passende Klänge auf Geräusche-CDs. Manchmal erfinde ich aber auch Töne neu. Wie klingt zum Beispiel ein Raumschiff? Oder wie hat sich das Brüllen eines Tyrannosaurus Rex angehört?

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Berufe raten: Was bin ich? [ 2 ]

Fernsehenarbeitsblatt 6.2.2

Ich baue aus den Plänen in unserer Werkstatt die Kulisse. Manchmal benutzen wir dazu Holz, manchmal Styropor oder Pappe. Es soll alles echt aussehen.

• Ich bin

Auch ich kümmere mich um das gute Aussehen der Menschen, die vor der Kamera stehen. Die Scheinwerfer geben viel Wärme ab und die Moderatoren kommen schnell ins Schwitzen. Das sollen die Fernseh-zuschauer aber nicht sehen, deshalb schminke ich sie und tupfe sie mit Puder ab. Manchmal müssen Schauspielerinnen oder Schauspieler für eine Rolle hässlich sein oder sehr alt. Dann kann ich sie entsprechend verwandeln. Das ist sehr aufwendig und dauert mehrere Stunden.

• Ich bin

Ich bestimme über die Bilder eines Fernsehbeitrags. Ich kenne viele unterschiedliche Kameras und entscheide auch, ob wir Scheinwerfer aufbauen müssen, um eine Szene passend auszuleuchten. Wenn wir im Fernsehstudio drehen, bin ich per Kopfhörer mit der Regisseurin oder dem Regisseur verbunden, denn sie wissen genau, wann ich nah ran gehen muss oder mit meinen Bildern lieber den Überblick liefere.

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Ich habe ein sehr gutes Gehör und verwende unterschiedliche Arten von Mikrofonen: Wenn wir draußen drehen, dürfen die Windgeräusche nicht stören und ich benutze einen großen Windschutz über meinem Mikrofon. Drinnen im Fernsehstudio stecke ich den Menschen, die ich aufgenom-men habe, kleine schnurlose Mikrofone an den Kragen und dazu einen Sender an den Hosenbund.

• Ich bin

Ich sehe mir alles, was gedreht wurde, genau an, wähle einzelne Szenen aus und bringe sie in die richtige Reihenfolge. So wird der Fernsehbeitrag verständlich. Mit meiner Arbeit bestimme ich auch die Wirkung des Films – er kann ruhig, spannend, langsam, komisch oder hektisch sein.

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Die Videotechnik kennenlernen! Räumen Sie gemeinsam die Kameratasche aus und breiten Sie die komplette Ausrüstung auf einem Tisch aus: Kamera, Kabel, Akku und Ladegerät, Fernbedienung, ein Stativ, eine Videokassette, ein Mikrofon. Alles liegt auf dem Tisch.

· Überlegen Sie gemeinsam, wie die Geräte heißen und wozu sie da sind.

· Überlegen Sie auch, worauf stets zu achten ist, wenn man mit der Videokamera arbeiten will:

Die Akkus müssen geladen sein, sonst kann man nicht fi lmen.

Die Linse sollte immer sauber sein, sonst sind alle Aufnahmen »blind«.

Alles hat seinen festen Platz in der Kamera- tasche, denn nichts darf fehlen.

· Am Ende sollte die Technik fertig aufgebaut sein und der nächste Schritt kann folgen.

Wir sind im Fernsehen!Die Kamera mit dem Fernsehmonitor verkabeln, sodass das Kamerabild auf dem Monitor zu sehen ist. Ein langes Videokabel (5 m) ist beim Aufbau hilfreich. Mit der »Direktübertragung« können sich die Schüler und Schülerinnen ausprobieren, vor der Linse herumal-bern, etwas vorspielen oder sich in ihren »Fernseh-helden« verwandeln.

Ausprobieren!Verschiedene Kameraeinstellungen, Perspektiven, schnelle und langsame Zooms und Schwenks: Alle Kinder können die unterschiedlichen Wirkungs-möglichkeiten auf dem Fern seh-Monitor sehen.

Und nun zu den Nachrichten!Überlegen Sie mit den Schülerinnen und Schülern, welche »Neuigkeiten« es in der Klasse und der Schule gerade zu vermelden gibt. Zum Beispiel ein neues Spielgerät auf dem Schulhof, eine Geburtstagsfeier, einen Ausfl ug, das Wetter… Die Nach richten werden reihum von »Nachrich-tensprechern« per »Direktübertragung« vorgetragen und aufgezeichnet.

Bilderrätsel Kleingruppen bilden und mit der Kamera losziehen. Ein Detail aussuchen, zum Beispiel eine Schraube am Stuhl, das Ohr eines Kindes, die Struktur des Teppichs. Die Kamera ganz nah an das ausgesuchte Objekt halten und etwa 10 Sekunden lang aufzeichnen. Die Kamera nicht abschalten und nun weiter vom Objekt entfernen: der ganze Gegenstand wird sichtbar. In der Klasse wird die Kamera wieder an den Monitor angeschlossen und nun können alle gemeinsam rätseln, was zu sehen ist. Halten Sie das Bild eventuell mit der »Pause«-Taste an.

»Unser Alltag« Zwei Kamerakinder fi lmen einen Teil einer Unterrichts-stunde – ohne zu stören. Sie sind dokumentierende Beob achter! Zum Beispiel wenn die Klasse ihr Lieb-lingsprogramm aus Fernsehzeitschriften zusammen-klebt oder wenn alle die Lochkamera ausprobieren … Die Kamerakinder sollten darauf achten, dass alle Kinder einmal zu sehen sind.

Sehen Sie den Film erst an einem anderen Tag mit der Klasse an. Stellen Sie »Kino-Atmosphäre« her und regen Sie nach der Vorführung ein Klassengespräch an:

· Wie nehmen wir uns wahr?

· Wie war die gefi lmte Stunde eigentlich (Inhalt)?

· Was erkennen wir bei der Kameraarbeit (Formen)?

Anregungen und Hinweise zum Arbeiten mit der Videokamera

Fernsehen selber machen

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1 Setzen Sie das Fernsehen nie als Mittel zur Belohnung oder Strafe ein. Damit geben Sie ihm eine viel zu große Bedeutung!

2 Bieten Sie Ihrem Kind Alternativen. Fernsehen soll nie die einzige Freizeit-beschäftigung sein.

3 Kinder müssen den richtigen Umgang mit Medien erst lernen, deshalb helfen generelle Fernsehverbote wenig. Ein klares »Nein« ist wichtig, wenn bestimmte Fernsehbeiträge für Kinder ungeeignet sind. Erklären Sie Ihrem Kind unbedingt, warum Sie es ihm verbieten.

4 Kinder unter drei Jahren brauchen kein Fernsehen. 4- bis 5-Jährige können bis zu 30 Minuten am Tag fernsehen, am besten mit einem Erwachsenen. 6- bis 9-Jährigen reichen fünf Stunden pro Woche. 10- bis 13-Jährige übernehmen immer mehr eige-ne Verantwortung. Achten Sie darauf, was und wie lange Ihre Kinder fernsehen.

5 Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind klare Regeln, wann, wie lange und was es im Fernsehen gucken darf. Achten Sie darauf, dass sie die Regeln einhalten! Zur Unter-

stützung dient ein TV-Stundenplan, den Sie zusammen mit Ihrem Kind erstellen. Hier werden diejenigen Sendungen ein-getragen, die Ihr Kind sehen darf.

6 Sie sind das Vorbild Ihrer Kinder. Achten Sie darauf, welches Fernsehver-halten Sie Ihren Kindern vorleben!

7 Kinder orientieren sich in zunehmen-dem Alter verstärkt an ihren Freunden. Tauschen Sie sich deshalb mit den an-deren Eltern aus.

8 Richten Sie es sich möglichst oft so ein, dass Sie zusammen mit Ihrem Kind fernsehen. Schaffen Sie so gemeinsame Familienereignisse.

9 Nutzen Sie das Fernsehen, um selbst aktiv zu werden: Holen Sie sich aus dem Fernsehen Tipps für gemeinsame Aktionen und Ausflüge.

10 Kein Fernseher im Kinderzimmer! Ist der Fernseher aus dem Familienkreis verbannt, werden gemeinsame Fernseh-erlebnisse seltener. Ein gemeinsames Programm zu finden, ist oft nicht einfach – aber es lohnt sich!

10 goldene Regeln zum Fernsehverhalten

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Fernsehen allgemein

Schau hinSCHAU HIN! ist eine Initiative, die vom Bundesfamilienministerium, der ard und anderen Sendern und Programmzeitschriften unterstützt wird und Eltern und Erziehern prak-tische Orientierungshilfen zur Medi-ennutzung von Kindern geben will. Die Initiative informiert Eltern und Erziehende über Entwicklungen der elektronischen Medienlandschaft, Studien zur Mediennutzung und gibt alltagstaugliche Tipps für den Umgang mit Medien.

www.schau-hin.info

FlimmoFlimmo bietet Fernseh-Programm-beratung für Eltern. Herausgegeben von der Bayrischen Landesmedien-zentrale, will Flimmo zwischen den Wünschen der Kinder und den Be-fürchtungen der Eltern in Bezug auf das Fernsehen vermitteln. Flimmo nimmt das Fernsehprogramm unter die Lupe und gibt Empfehlungen, welche Sendungen Kinder prima finden, für welche Altersgruppe sie geeignet sind und wo Probleme liegen könnten.

www.flimmo.de

Check EinsCheck Eins ist der Wegweiser durch die Kindersendungen im Ersten. Die Seite informiert über das aktuelle Programm für Kinder und über die regelmäßigen Kindersendungen.

www.daserste.de/checkeins

Nachrichten und Kindernachrichten

neuneinhalbNeuneinhalb erklärt jeden Samstag aktuelle Nachrichten so, dass jeder sie versteht. In neuneinhalb Minuten wird jeweils ein aktuelles Thema für Kinder aufbereitet. Auf der Internet-seite gibt es ein umfangreiches Ar-chiv der Filme, die per Livestream angesehen werden können. Das Le-xikon erklärt die wichtigsten Begrif-fe aus den Sendungsthemen. Neun-einhalb veröffentlicht auf seiner Seite auch selbst gedrehte Beiträge von Kindern. Die Nachrichtenschule gibt Tipps für die eigenen Nachrich-tenfilme. Auch wenn man keine Filme drehen will, erfährt man hier viel Wissenswertes über Nachrich-ten und Filme.

www.wdr.de/tv/neuneinhalb

Klicker-Nachrichten im RadioDie wdr 5-Kindersendung Lilipuz bringt jeden Tag mehrmals Kinder-nachrichten, die Sie als Podcast abonnieren und in der Schule einset-zen können. In der Rubrik Erklär mal werden Begriffe aus dem aktuellen Geschehen ausführlich erklärt.

www.lilipuz.de/nachrichten

Wie wird die Tagesschau gemacht?Die Tagesschau gewährt einen Blick in die Nachrichtenredaktion und ins Studio. Anhand von animierten Grafiken lässt sich der Weg einer Nachricht von der Agenturmeldung bis in die Sendung verfolgen.

intern.tagesschau.de/flash

KorrespondentenweltDie ard hat mit 26 Studios im Aus-land eines der dichtesten Korres-pondentennetze der Welt. Auf der Internetseite der Tagesschau kann man die Berichtsgebiete erkunden und die Korrespondenten kennen-lernen.

intern.tagesschau.de/flash

Kindernachrichten bei Blinde KuhDie Kindersuchmaschine Blinde Kuh sammelt auf ihrer Nachrichten-seite die Kindernachrichten von verschiedenen Redaktionen wie neuneinhalb, Logo, Lilipuz und ver-schiedener Internetmagazine. Die Berichte gibt es zum Lesen, Hören und Ansehen. Man kann auch eng-lische, französische oder hollän-dische Kindernachrichten lesen.

www.blinde-kuh.de/news.html

Wissen für Kinder

Kinderseite bei wdr-WissenWissen.wdr.de ist das Portal zu den Wissens- und Bildungsangeboten des wdr. Die Kinderseite des Por-tals führt nach Themenkomplexen gegliedert zu Beiträgen der zahl-reichen Kindersendungen des wdr in Radio und Fernsehen.

www.wdr.de/wissen

Wissen macht Ah!Die Sendung Wissen macht Ah! ver-sorgt Klugscheißer – und alle, die es werden wollen – mit dem gewissen Ah!, das Besserwisser vor Neid er-blassen lässt. In jeder Sendung gibt es Antworten auf fünf Fragen. Auf der Internetseite sind die vielen Ant-worten gesammelt – in Filmen zum Ansehen oder in der umfangreichen Bibliothek zum Nachlesen.

www.wdr.de/tv/wissenmachtah

Die Sendung mit der MausAuf der Internetseite der Maus kann man sich unter anderem einen Über-blick über alle Lach- und Sachge-schichten von A bis Z verschaffen. Manche Geschichten lassen sich auch per Livestream ansehen.

www.wdrmaus.de/sachgeschichten

Berufe beim FernsehenIm swr-Kindernetz erzählen Fern-sehleute von ihrer Arbeit beim Fernsehen: zum Beispiel eine Schau-spielerin, ein Sprecher, eine Auf-nahmeleiterin, ein Sendetechniker, eine Redakteurin. Die Interviews sind als Puzzle aufgebaut: Man kann sie selbst zusammensetzen und auswählen, in welcher Reihenfolge man die Antworten anhören möchte.

www.kindernetz.de/mediennetz/medienberufe

Für Lehrerinnen und Lehrer

wissen.wdr.deWissen.wdr.de ist das Portal zu allen Wissensangeboten des wdr. Die Rubrik Lehrer-Wissen informiert über die zahlreichen Angebote für die Schule und bündelt die journa-listische Berichterstattung über Bildung und Schule.

www.wdr.de/wissen

Kinder im wdrHier finden Sie Informationen zu den Kinderangeboten des wdr und kön-nen sich mit Ihrer Schulklasse zur »wdr-Abenteuerreise« anmelden.

www.schlauer.wdr.de Angebote für Kinder

www.schlauer.wdr.deHier bündeln sich die medienpäda-gogischen Angebote des wdr. Außerdem gibt es Arbeitspakete als Download oder zum Bestellen, Infos zu medienpädagogischen Tagen und mehr.

www.schlauer.wdr.de

Planet SchulePlanet Schule heißt das multime-diale Schulfernsehangebot von wdr und swr. Für fast alle Fächer und alle Schulstufen gibt es ein breites Angebot von Filmen für den Unter-richt, dazu methodisch-didaktisches Begleitmaterial und Multimedia-Lernspiele.

www.planet-schule.de

Flimmo Fachportal MedienerziehungDas Fachportal Medienerziehung von Flimmo hat praxisrelevantes Wissen für Pädagogen zusammen-gestellt: Basiswissen darüber, wie Kinder Medien erleben und verarbei-ten, sowie Informationen und Tipps für die Medienarbeit mit Kindern und Eltern. Herausgeber ist die Bayerische Landesmedienzentrale, die Redaktion hat das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis übernommen.

www.flimmo-fachportal.de

Institut für Jugend- und BildungsfernsehenDas Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfern-sehen (IZI) führt empirische For-schungsprojekte zu aktuellen Pro-grammformaten und Themen im Bereich des Kinder-, Jugend- und Bildungsfernsehens durch. Es ver-öffentlicht eigene und fremde Forschungsergebnisse in seiner kostenlosen Zeitschrift Televizion, deren Artikel auch auf der Inter-netseite des IZI heruntergeladen werden können.

www.br-online.de/jugend/izi

Kinder und MedienSeit 1999 führt der Medienpädago-gische Forschungsverbund Südwest regelmäßig eine Basisstudie zum Stellenwert der Medien im Alltag von Kindern durch. Die jährliche KIM-Studie gibt Auskunft über den Medienbesitz und -nutzung von Kin-dern im Alter von sechs bis 13 Jah-ren. Für die Untersuchung werden jährlich 1.200 Kinder und deren Haupterzieher/innen telefonisch befragt.

www.mpfs.de

Medienkompetenz-Netzwerk NRWDas Medienkompetenz-Netzwerk NRW bündelt Informationen über Einrichtungen, die in Nordrhein-Westfalen in der Medienbildung tä-tig sind, und über relevante Themen rund um Medienkompetenz. Der »Grundbaukasten Medienkompe-tenz« ist eine strukturierte und kom-mentierte Auswahl von Informati-onen und Internetadressen zum Thema Medienkompetenz.

www.mekonet.de

Jugendmedienschutz beim wdr www.wdr.de/unternehmen/pro-

grammprofil/jugendmedienschutz

q u e l l e n

Diagramme »Ausstattung mit Medientechnik«, Seite 19, »Freizeittätigkeiten«, Seite 20: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, KIM-Studie 2008

»Tägliche Fernsehnutzung von Kindern«, Seite 20: AGF/GfK aktuell, Fernsehpanel D+EU, wdr-Medien-forschung

Kapitel 3Feierabend, Sabine/Klinger, Walter: Was Kinder sehen. Eine Analyse der Fernsehnutzung Drei- bis 13-Jähriger 2007. In: Media Perspektiven 4/2008.Feierabend, Sabine/Simon, Erk (2006): Die Vielseher unter den Kindern: Freizeitverhalten, sozialer Kontext und Fernsehnutzung. In: Gerlinde Frey-Vor/Gerlinde Schuh-macher (Hrsg.) 2006: Kinder und Medien 2003/2004. Eine Studie der ard/zdf – MedienkommissionFrey-Vor, Gerlinde/Schuhmacher, Gerlinde (Hrsg.) (2006): Kinder und Medien 2003/2004. Eine Studie der ard/zdf – MedienkommissionIFEM – Institut für empirische Medi-enforschung (2009): Qualitäten des Kinderfernsehens. Eine Studie der ard/zdf MedienkommissionMedienpädagogischer Forschungs-verbund Südwest (2008): KIM – Kinder, Kinder und Medien 2006.

»10 Goldenen Regeln«www.schau-hin.info,Andrea Holler: Tipps für den rich-tigen Umgang mit dem Fernsehen zu Hause

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Netzwerk Medienkompetenz des wdr

Grundwissen FernsehenWas Kinder über ihr liebstes Medium wissen sollten

Arbeitspaket mit Unterrichtsmaterialien für die Klassen 3 bis 5

Herausgegeben vom Westdeutschen Rundfunk KölnDezember 2009

GesamtleitungUlrike Ries-Augustin (wdr)

RedaktionUte Teigler (wdr)Annette Busch-Wiesenthal (wdr)

Autorinnen und AutorenAnne Haage (mct)Andrea HollerInka FrieseAnke Lehmann-EchternachtErk Simon

Didaktische BeratungRegina ReisenauerKerstin SchäferNorbert Helmes- Feuster

LektoratInga MenkhoffJudith Seltmann

GestaltungMohr Design, Köln

Illustrationen© Falko Honnen© Heribert Schulmeyer (S. 42)

Umschlagfoto© mauritius

DVDRealisationOliver Held

Alle Rechte vorbehalten. © 2009, Westdeutscher Rundfunk Köln

www.schlauer.wdr.de

Nicht im Handel erhältlich.

i n h a lt d e r d V d

kapitel 1 Medien, Sender und Formate wdr Kinderbesucherfilm [ 17:22 ]

kapitel 2 Fernsehtechnik Wie kommt der Ralph in den Fernseher [ 20:31 ]

kapitel 3 Mediennutzung und Medienkompetenz Kinderzeit – wdr Studio Bielefeld Mein Fernsehverhalten [ 4:20 ]

kapitel 4 Nachrichten Hinter den Kulissen der Tagesschau [ 9:27 ]

kapitel 5 Wie Fernsehen wirkt Nah dran – weit weg, Kameraeinstellungen [ 3:15 ] Frühstück mit André – Film selbst vertonen · Mit Originalgeräuschen [ 3:14 ] · Ohne Ton [ 3:15 ] · Lustig vertont [ 3:15 ] Spot Klingelbusch – Wirkung von Musik [ 3:35 ] · ohne Musik · Originalvertonung · Traurige Musik · Dramatische Musik Beitrag: Wie Musik wirkt [ 4:26 ] Spaziergang im Bluebox Studio [ 2:40 ] · Blaues Studio · Blumenwiese · Gruselwald · Blumenwiese mit Zwischenschnitten · Gruselwald mit Zwischenschnitten

kapitel 6 Berufe beim Fernsehen Wissen macht Ah! Making Of Wissen macht Ah! [ 25:01 ] Die Sendung mit der Maus · Der Geräuschemacher [ 6:46 ] · Wie die Maus entsteht – Trickfilmzeichner [ 6:34 ] · Wie ein Internetspiel entsteht [ 7:10 ] Planet Schule, Berufe beim Fernsehen · Kamerafrau/Kameramann [ 5:39 ] · Regisseur/-in [ 6:16 ] · Toningenieur/-in [ 6:36 ] · Cutter/-in [ 6:04 ] · Maskenbildner/-in [ 6:26 ]

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RUNDFUNK-

GEBÜHREN

FÜR GUTES

PROGRAMM.