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Besucher erreichen das Arboretum mit dem Bus, Linie 111, Ausstieg Haltestelle Schulzentrum Nord (Alexanderbuckel) dann dem beschilderter Fussweg über eine Hangwiese fol- gend. Wanderer erreichen das Arboretum im Verlauf des Esslinger Höhenwegs, indem sie der Beschilderung folgen. Mit dem Pkw über Hohenkreuz, Barbarossastraße abzweigen in den Schlösslesweg, bis zum kleinen Parkplatz bei Haus- nummer 41. Schlösschen Serach (1846) Stadtmuseum Esslingen Gründung Das „alte“ Schlösschen Serach, auch altes Palais genannt, wurde 1820 vom damaligen Oberamtsrichter Karl August Georgii als normales Wohnhaus erbaut. Graf Alexander und der Seracher Dichterkreis 1828 kaufte Graf Alexander von Württemberg (1801 - 1844) das Landgut. Er war der Sohn von Herzog Wilhelm Friedrich, dem Bruder von König Friedrich I. von Württemberg. Neben seinem Amt als Offizier widmete er sich der Dichtkunst. Das Landgut Serach diente ihm als Sommersitz. 1834 ließ er das alte Palais des Landguts erweitern. In dem neuen Salon empfing er namhafte Dichter wie Justinus Ker- ner, Hermann Kurz, Nikolaus Lenau, Emma Niendorf, Ludwig Uhland und Gustav Schwab. Diese Treffen wurden auch Seracher Dichterkreis genannt. Unter ihm wurde 1843 ein Wohngebäude mit Stallungen, das “Schweizerhaus”, für den Gärtner gebaut. 1844 starb Alexander. Wechselnde Besitzer 1853 wurde das Landgut von dem Prinzen Felix von Hohen- lohe-Öhringen gekauft, der es weiter ausbaute. Er ließ das Fremdenhaus, auch Villa oder Gästehaus genannt, als zwei- stöckiges Wohnhaus erbauen. Auch das 1853 errichtete Kas- tellanhaus geht auf seine Bautätigkeit zurück. Es beherbergte eine Wohnung, eine Remise und Stallungen. 1864 verkaufte er das Anwesen. In den folgenden Jahrzehnten wechselten die Besitzer mehrfach. In der Zeit um die Jahrhundertwende hatte das Landgut seine größte Flächenausdehnung erreicht, 1905 wies das Grundbuch 56 Einträge der Familie Cotta rund um das Schlösschen auf. 1928 erwarb Otto Kern, Kaufmann aus Esslingen, das Schlösschen. Ein Teil der Gärten wurde zum heutigen Arboretum. Arboretum und Landgut Serach Geschichte des Landguts Herausgeber: STADT ESSLINGEN AM NECKAR 2008 Grünflächenamt www.esslingen.de [email protected] Tel.: 0711/3512-2686 Entwurf: Grünflächenamt Redaktion: Grünflächenamt Gestaltung: Geigenmüller & Buchweitz

Arboretum und Landgut Serach - esslingen.de€¦ · Ein Arboretum ist eine Sammlung verschiedenartiger Gehölze. „Arbor“ entstammt dem Lateinischen und heißt Baum. Arbore-ten

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Page 1: Arboretum und Landgut Serach - esslingen.de€¦ · Ein Arboretum ist eine Sammlung verschiedenartiger Gehölze. „Arbor“ entstammt dem Lateinischen und heißt Baum. Arbore-ten

Besucher erreichen das Arboretum mit dem Bus, Linie 111,Ausstieg Haltestelle Schulzentrum Nord (Alexanderbuckel)dann dem beschilderter Fussweg über eine Hangwiese fol-gend.

Wanderer erreichen das Arboretum im Verlauf des EsslingerHöhenwegs, indem sie der Beschilderung folgen.

Mit dem Pkw über Hohenkreuz, Barbarossastraße abzweigenin den Schlösslesweg, bis zum kleinen Parkplatz bei Haus-nummer 41.

Schlösschen Serach (1846) Stadtmuseum Esslingen

GründungDas „alte“ Schlösschen Serach, auch altes Palais genannt,wurde 1820 vom damaligen Oberamtsrichter Karl AugustGeorgii als normales Wohnhaus erbaut.

Graf Alexander und der Seracher Dichterkreis1828 kaufte Graf Alexander von Württemberg (1801 - 1844)das Landgut. Er war der Sohn von Herzog Wilhelm Friedrich,dem Bruder von König Friedrich I. von Württemberg. Nebenseinem Amt als Offizier widmete er sich der Dichtkunst. DasLandgut Serach diente ihm als Sommersitz. 1834 ließ er das alte Palais des Landguts erweitern. In demneuen Salon empfing er namhafte Dichter wie Justinus Ker-ner, Hermann Kurz, Nikolaus Lenau, Emma Niendorf, LudwigUhland und Gustav Schwab. Diese Treffen wurden auch Seracher Dichterkreis genannt. Unter ihm wurde 1843 einWohngebäude mit Stallungen, das “Schweizerhaus”, für denGärtner gebaut. 1844 starb Alexander.

Wechselnde Besitzer1853 wurde das Landgut von dem Prinzen Felix von Hohen-lohe-Öhringen gekauft, der es weiter ausbaute. Er ließ dasFremdenhaus, auch Villa oder Gästehaus genannt, als zwei-stöckiges Wohnhaus erbauen. Auch das 1853 errichtete Kas-tellanhaus geht auf seine Bautätigkeit zurück. Es beherbergteeine Wohnung, eine Remise und Stallungen. 1864 verkaufte er das Anwesen. In den folgenden Jahrzehnten wechseltendie Besitzer mehrfach. In der Zeit um die Jahrhundertwendehatte das Landgut seine größte Flächenausdehnung erreicht,1905 wies das Grundbuch 56 Einträge der Familie Cotta rundum das Schlösschen auf. 1928 erwarb Otto Kern, Kaufmannaus Esslingen, das Schlösschen. Ein Teil der Gärten wurdezum heutigen Arboretum.

Arboretum und Landgut Serach

Geschichte des LandgutsHerausgeber:STADT ESSLINGEN AM NECKAR 2008Grünflä[email protected].: 0711/3512-2686Entwurf: GrünflächenamtRedaktion: GrünflächenamtGestaltung: Geigenmüller & Buchweitz

Page 2: Arboretum und Landgut Serach - esslingen.de€¦ · Ein Arboretum ist eine Sammlung verschiedenartiger Gehölze. „Arbor“ entstammt dem Lateinischen und heißt Baum. Arbore-ten

Panoramablick über Esslingen bis zur Schwäbischen Alb

Der BaumgartenEin Arboretum ist eine Sammlung verschiedenartiger Gehölze.„Arbor“ entstammt dem Lateinischen und heißt Baum. Arbore-ten entstanden aus wissenschaftlichem Interesse und dientender Ausbildung.Die ersten Bäume des Seracher Arboretums wurden bereits im19ten Jahrhundert gepflanzt. Dazu zählen eine Blut-Buche und eine Stiel-Eiche, beide etwa150 -170 Jahre alt.

Auf dem Gelände des Landguts wurde 1964 durch Beschluss des Verwaltungsausschusses eine öffent-liche Parkanlage im Stile eines Arboretums eingrich-tet. Anfänglich war das Forstamt für die Betreuungzuständig. Nach dessen Gründung 1973 ging die Zu-ständigkeit an das Grünflächenamt über. Es gibt mo-mentan ca. 50 Baumarten im Seracher Arboretum. Dazu zählen einheimische Bäume wie Winter-Linde, Hainbuche, Feld-Ahorn, Mehlbeere, Europäische Eibe,Blut-Buche und Stiel-Eiche. Es gibt auch für Botani-ker und Dendrologen seltene Raritäten wie die Fer-kelnuss aus China und den USA, die Butternuss aus Nordamerika, die Tränen-Kiefer aus dem Himalaja sowie die Westamerikanische und Ostamerikanische Lärche. Schön gewachsene Bäume sind auch der Rie-sen-Mammutbaum und der Urwelt-Mammutbaum.

Plan des Arboretums

Blut-BucheFagus sylvatica ‘Atropunicea’

Stiel-EicheQuercus robur

Führungen: Wir vom Grünflächenamt führen gerne Gruppenfachkundig durch diesen Baumlehrgarten - zur Terminabspra-che siehe umseitige Kontaktangaben

Tränen-KieferPinus wallichiana Schwarz-Kiefer

Pinus nigra

Papier-BirkeBetula papyrifera