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TITELSTORY Scada-System – Generalist und Drehscheibe IOT-ANWENDUNGEN Der Weg zu mehr Security SPECIAL ROBOTIK Cobots optimieren Fertigungsprozesse 9/2019 www.etz.de ERP MES SPS SPS Engineering Cloud atvise ® scada atvise ® builder atvise ® portal atvise ® sdk A8100

atvise scada SPS - smart-production.de€¦ · Scada-System: Generalist und Drehscheibe Scada-Systeme fanden sich über Jahrzehnte in der Auto-matisierungspyramide zwischen Steuerungsebene

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  • TITELSTORYScada-System – Generalist und Drehscheibe

    IOT-ANWENDUNGENDer Weg zu mehr Security

    SPECIAL ROBOTIKCobots optimierenFertigungsprozesse

    9/2019www.etz.de

    ERP MES

    SPSSPS

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    A810

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  • 2 www.etz.de X/2019

    — Daten erfassen, verarbeiten und archivieren ABB Ability™ EDCS

    Die Zukunft der digitalen Welt gestaltenABB Ability™ EDCS ermöglicht die Erfassung relevanter Informationen aus den in Ener-gie-Verteilersystemen installierten ABB-Geräten. Diese Geräte können durch Über-mittlung der Daten mittels Emax 2 (mit Ekip Com Hub) oder Ekip E-Hub über Modbus RS-485 und/ oder Modbus TCP an die Cloud-Plattform angeschlossen werden. Dadurch wird die Kommunikation der kompletten Schaltanlage mit der Cloud ermöglicht. DerBenutzer wird jederzeit und überall über Smartphone, Tablet oder PC bei Aktivitäten,wie der Überwachung des elektrischen Systems, der Optimierung der Daten oder derKontrolle unterstützt. Die Plattform wurde für Endnutzer, Produktionsleiter, Planer und Anlagenbauer entwickelt und eignet sich für kleine und mittlere Industrieunternehmen sowie Anwendungen in Zweckbauten.abb.de/niederspannung

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  • 39/2019 www.etz.de

    EDITORIAL

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    Kapazitive Sensorenfür Weg, Abstand, Position

    Mehr Präzision: Berührungslose kapazitive Sensoren für Maschinenbau, Industrie und Automation Verschleißfreie und berührungslose

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    Hohe Grenzfrequenz für schnelle Messungen

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    Sensoren für kundenspezifische Anwendungen und OEM

    Modernste Controller Technologie mit einfacher Bedienung

    Mobiles Spaltmessgerät

    KI und Recht

    Maschinelles Lernen (ML) gilt als Schlüsseltechnologie der Künstlichen Intelligenz (KI) und hält zunehmend Einzug in eine immer größer werdende Anzahl von Systemen und Anwendungen. Der VDMA sieht in der industriellen Nutzung von KI „erhebliche Vorteile, ressourceneffizienter und nachhaltiger zu produzieren“. Für viele Automatisierungsunternehmen ist die Nutzung von KI eine wichtige Option. Nach Ansicht von Dr. Gunther Kegel, Vorstandsvorsitzender bei Pepperl+Fuchs sowie VDEPräsident, ist KI „sicher kein Allheilmittel, aber ein nützlicher Werkzeugsatz für viele Anwendungsfälle“. Die Relevanz von KI steigt, aber eine Revolution wird zumindest in industriellen Anwendungen sicher ausbleiben.

    Wer sich aber für das Thema KI gerade „warmläuft“, sind die Juristen. Sie sehen viele Herausforderungen bei den Rechtsfragen rund um KI. Neben den ethischen Grundfragen geht es dabei auch um Patentrecht und KI. Weitere Themen sind: Wer kontrolliert KISysteme? Wie können sensible Daten geschützt werden? Wie können digitale Beweise für Gerichtsverfahren gesichert werden? Vor welche neuen Herausforderungen stellt KI den Datenschutz? Mittlerweile gibt es eine Reihe an Veranstaltungen von Juristen, die diese Fragen fokussieren. Dabei sind sich viele Experten einig: Die DSGVO behindert die Entwicklung von KI in Europa.

    Bisher kaum im Mittelpunkt steht außerdem die Frage, wie viel Energie die Anwendung von KI und Machine Learning benötigt. Laut Gary Dickerson, CEO von Applied Materials, kommt der Betrieb von KI derzeit auf etwa 0,1 % des weltweiten Energiebedarfs. Dieser Anteil könnte aber schnell zunehmen. Als Grund für den hohen Energiebedarf des Machine Learning nennen Experten das TrialandErrorVerfahren, welches für das Training von MachineLearningModellen zur Anwendung kommt.

    Ronald Heinze @Ronald_Heinze

    EDITORIAL

  • 4 www.etz.de 9/2019

    INHALTSVERZEICHNIS etz elektrotechnik & automation · 140. Jahrgang · 9/2019

    Seite 16Maschinen effizient und sicher warten: Mit U-Link vereinfacht Weidmüller die Fern-wartung und beschleunigt Serviceprozesse

    Seite 36Der Elektronikfertigungs-Dienstleister Melecs EWS setzt in seiner Fertigung auf Cobots von Unicersal Robots

    Seite 64Mit dem MMB700 in Kombination mit den MMI/MMU-Hutschienenmodulen steht ein High-end- Messgerät mit integrierter Spannungsqualitätsmessung in Klasse A zur Verfügung

    Unternehmen & Branchen

    06 Echtzeit-Bildverarbeitung beschleunigt Roboterautomatisierung

    06 Motek/Bondexpo 2019: „Arena der Zukunft“

    08 RS Competents zieht nach Frankfurt/Main

    10 50 Jahre EVG

    14 Industrie 4.0 Innovation Award 2019: Die Nominierten

    Fertigungs- & Maschinenautomation

    16 Remote-Control-Systemlösung

    21 Mehr Produktivität in der Holzverarbeitung mit CC-Link IE

    24 Bowdenzug und Sperrzange für mehr Sicherheit

    28 Cybersecurity trifft Produktionssicherheit

    32 Produkte

    Special: Robotik & Handling-Automation

    36 Cobots senken Produktionskosten

    40 „Griff in die Kiste“ – bis zur IBV neu gedacht

    43 Roboter mit integrierbaren Zusatzfunktionen

    46 Es muss nicht immer kollaborativ sein (Teil 1)

    50 Kabel und Steckverbinder für CNC-Maschinen

  • 59/2019 www.etz.de

    Scada-System: Generalist und DrehscheibeScada-Systeme fanden sich über Jahrzehnte in der Auto-matisierungspyramide zwischen Steuerungsebene und MES sowie möglicherweise neben einem „Historian“ wieder. Der zugewiesene Platz war berechtigt, Skalierbarkeit und Flexibilität eher eingeschränkt, die Visualisierung in einem engen Korsett. Diese starre Struktur löst sich zunehmend auf, wie Certec mit seinem auf reiner Webtechno logie und OPC UA aufsetzenden Atvise-Portfolio zeigt. Es umfasst Visualisierungs-SDK für HMI, das Scada-System, eine (private) Cloud lösung Atvise Portal und das SW/HW-Bundle Panel-PC-Scada (siehe Seite 52).Bild: Certec EDV GmbH, Eisenstadt/Österreich www.certec.at

    ERP MES

    SPSSPS

    Engineering

    Cloud

    atvise®scada

    atvise® builder

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    Prozess- & Energieautomation

    52 Scada-System – Generalist und Drehscheibe

    61 Sicherheit für IoT-Anwendungen (Teil 1)

    64 Einspeiserichtlinie fordert richtiges Messen der Spannungsqualität

    67 Produkte

    Antriebs- & Schalttechnik

    68 Frequenzumrichter: Auf dem Weg zur Smart Factory

    72 Produkte

    Komponenten & Peripherie

    74 Kabel sicher und flexibel einführen

    76 Produkte

    Rubriken

    72 Impressum

    78 VDE aktuell

    55 VDI/VDE-Gesellschaft Mess- und Automatisie-rungstechnik: GMA-Informationen 2/2019

    Seite 74Die teilbare Kabelverschraubung KVT-ER ist die hochdichte (IP66/IP68), robuste, montagefreund-liche und wirtschaftliche Lösung zur Einführung, Abdichtung und Zugentlastung von Leitungen mit oder ohne Stecker

  • UNTERNEHMEN & BRANCHEN

    6 www.etz.de 9/2019

    TickerAMA veröffentlicht Branchenführer Sensorik und Messtechnik 2019/20. Der AMA Verband für Sensorik und Messtechnik (AMA) hat den neuen AMA-Branchenführer 2019/20 herausgebracht. Die Broschüre informiert auf 135 Seiten über Anbieter von Sensoren, Messtechnik und Dienstleistungen für unterschiedliche Anwenderbranchen. Sie kann kostenlos beim AMA Verband bestellt, herunter-geladen oder online genutzt werden.

    VDMA Machine Vision veröffentlicht OPC UA Companion Specification. Als eine der ersten VDMA-Gliederungen hat VDMA Machine Vision die Freigabe einer OPC UA Companion Specifica-tion erteilt. Mit standardisierten Schnittstellen für die industrielle Bildverarbeitung, wie OPC UA, ist die Bildverarbeitungsindustrie nun gut vorbereitet, eine wichtige Rolle innerhalb des Industrie-4.0-Ansatzes zu spielen. „Wir sind stolz darauf zu den Pionieren im Bereich OPC UA zu gehören. Dahin-ter steht ein großes Stück Arbeit und der Erfolg basiert auf dem außergewöhnlichen Engagement der Mitglieder in der Arbeitsgruppe OPC Machine Vision Core Working Group“, sagte Dr. Horst Hei-nol-Heikkinen, Geschäftsführer von Asentics und Vorstandsmitglied von VDMA Robotik + Automation sowie VDMA Machine Vision.

    Insys Icom und Ingram Micro starten Channel-Offensive. Insys Icom, eine der Marken von Insys Microelectronics, ist mit Routern und Gateways in vielen Branchen etablierter Ansprechpartner. Nun gilt es, immer mehr industrielle IoT-Projekte weltweit umzusetzen. Aus diesem Grund ist das Regensburger Unternehmen auf Expansionskurs und holt sich nun Unterstützung aus der IT-Distri-bution hinzu. Als erster Partner steht Ingram Micro in den Startlöchern und bietet die Komplettlösun-gen für Digitalisierungsprojekte von Insys Icom im IT-Channel an.

    Sigmatek erweitert Vertriebsnetz nach Japan. Sumitomo Heavy Industries, Teil der japanischen Sumitomo Group, präsentiert und vertreibt ab so-fort in Japan die komplette Bandbreite an Auto-matisierungssystemen von Sigmatek. Gemeinsam mit dem neuen Partner baut der österreichische Hersteller seine Präsenz in Asien weiter aus.

    Rhebo steigert Umsatz um 300 %. Der deutsche Anbieter für Industrial Security und Industrial Con-tinuity, Rhebo, hat 2018 mit einer Umsatzsteigerung von 300 % abgeschlossen. Der Marktanteil in der DACH-Region steigerte sich im selben Zeitraum auf 30 %. Diese Entwicklung hielt in 2019 an. Bis Juli dieses Jahres konnte Rhebo seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr bereits verdoppeln.

    Motek/Bondexpo 2019: „Arena der Zukunft“

    Vom 7. bis 10. Oktober findet die 38. Motek (www.motek-messe.de), in-ternationale Fachmesse für Produk-tions- und Montageautomatisierung, in Stuttgart statt. Im Fokus stehen hier „Smart Solutions for Production and Assembly“. Kern des Produkt- und Leistungsportfolios der Motek sind nach wie vor innovative und nunmehr digitalisierte Komponenten, Baugrup-pen, Subsysteme und Komplettanlagen für die automatisierte Produktion und Montage. Um den wachsenden Anfor-derungen der durchgängig automati-sierten, stückzahlflexiblen Produktion aktuell und in Zukunft gerecht zu wer-den, präsentiert die Messe vernetzte Komplettlösungen. Mit dem Motto

    „Smart Solutions for Production and Assembly“ will der Veranstalter zudem zeigen, dass Digitalisierung und Inte-gration längst nutzbare Realität sind. Dies erfahren Besucher live in der Arena of Integration (AoI). Der integrative Themenpark im Zentrum der Halle 6 will dem Fachbesucher mit Showcases konkrete Antworten auf aktuelle Fragen zu intelligenten Produktions- und Pro-zessketten in Verbindung mit digitalen Applikationen liefern. Der Messever-anstalter Schall organisiert diese Son-derschau gemeinsam mit rund 30 Teil-nehmern und dem Kooperationspartner Landesnetzwerk Mechatronik Baden-Württemberg. Zu den AoI-Teilnehmern zählen unter anderem Pilz, Phoenix Contact, FPT, Balluff und Adiro. Da-bei steht „Connectivity“ im Zentrum der AoI: Unternehmen haben Projekt-ideen miteinander entwickelt und de-monstrieren industrielle Fertigungs-vorgänge in Verbindung mit digitalen Applikationen. Sie zeigen, wie Abläufe im Rahmen einer fortschreitenden Di-gitalisierung gestaltet sein müssen, um effizient und wirtschaftlich zu sein.

    Echtzeit-Bildverarbeitung beschleunigt RoboterautomatisierungVom 7. bis 10. Oktober 2019 zeigt die  Section Factory Automation von Yamaha Motor Europe (www.yamaha-motor-im.de/en/fa) auf der Motek in Stuttgart Technologien zur Beschleu-nigung von Robotik-Prozessen, ein-schließlich der visuellen On-the-Fly-Inspektion und -Ausrichtung. Auf dem Stand 7328 in Halle 7 können sich Besucher über die Linear-, Mehrachs- und Scara-Roboter sowie die kartesi-schen Roboter informieren, die in vielen Größen und Konfigurationen einschließlich spezieller Reinraum-varianten erhältlich sind.

    Das On-the-Fly-Visionsystem von Yamaha basiert auf Technologien, die im Bereich der präzisen oberflächen-montierbaren Elektronikbaugruppe perfektioniert wurden, um aufgenom-mene Teile mit voller Geschwindigkeit zu prüfen und auszurichten. Das redu-ziert die Taktzeit von Prozessen wie

    Palettieren, Depalettieren und mecha-nische Montage. Die auf der Messe ausgestellte Demonstration läuft auf dem preisgünstigen Scara-Roboter YK-400XR und zeigt die Unterschiede des Hochgeschwindigkeitssystems ge-genüber konventioneller Bildverarbei-tung auf.

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    Höchste Flexibilität dank vielfältiger Kom-munikationslösungenSIRIUS ACT – Performance in Action

    Kommunikation ist eine der Stärken von SIRIUS ACT: Neben der Standardverdrahtung können Sie die Befehls- und Meldegeräte direkt mit der Steuerung verbinden – im Feld oder Schaltschrank über PROFINET, AS-Interface sowie IO-Link. So reduzieren Sie Verdrahtungsaufwand, minimieren Fehlerquellen und gewinnen Flexibilität bei Änderungen. Das Engineering im Totally Integrated Automation Portal (TIA Portal) bietet erweiterte Diagnose- und Parametriermöglichkeiten. SIRIUS ACT Drucktaster und Leucht melder – überzeugend in Design, Leistung, Robustheit und Hand habung. Damit setzen Sie Großes in Bewegung.

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    Mit seiner Vorführung zeigt Yamaha auf der  Motek, wie On-the-Fly-Vision die Geschwindigkeit und Effizienz steigert

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    Höchste Flexibilität dank vielfältiger Kom-munikationslösungenSIRIUS ACT – Performance in Action

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  • UNTERNEHMEN & BRANCHEN

    8 www.etz.de 9/2019

    PersonaliaNeuer Marketing Manager bei Mitsubishi Electric

    Jan-Philipp Liersch ist neuer Mar-keting Manager des Geschäftsbe-reichs Industrie-Automation bei Mitsubishi Electric Europe B. V. Er leitet ab sofort das Produktmanage-

    ment und zeichnet somit verantwortlich für die Automatisierungsprodukte und -lösungen von Mitsubishi Electric in den Ländern Deutschland, Österreich, Schweiz und Benelux. Er ist seit 2011 bei Mitsubishi Electric Europe als Produktmana-ger Roboter tätig. Mit seinen direkten Kontakten in die japanischen Werke war und ist er für eine Vielzahl von Entwicklungen für den europäischen Markt mitverantwortlich.

    Martin Kandziora ist jetzt Marketingleiter EMEA bei Panduit

    Panduit, weltweiter Anbieter von Infrastrukturlösungen für Industrie, IT und Rechenzentren, hat Martin Kandziora zum neuen Senior Mar-keting Manager EMEA ernannt. In

    dieser Position leitet er die verschiedenen regio-nalen Marketingteams und verantwortet die Ent-wicklung sowie die Umsetzung der Marketingstra-tegien und -kampagnen in Europa, dem Nahen Osten sowie in Afrika. M. Kandziora verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Marketing für internatio-nale Technologieunternehmen und ist mit der erfolgreichen Arbeit eines Global Players wie Panduit vertraut. Zuvor war er Vice President Marketing and Communications bei Rittal, wo er 15 Jahre lang erfolgreich tätig war. Der Diplom-ingenieur mit MBA engagiert sich in verschiede-nen Fachverbänden und schreibt darüber hinaus zahlreiche Artikel für die Fachpresse.

    Dirk Wunder übernimmt Corporate Marketing von Turck

    Seit dem 1. September 2019 verant-wortet Dirk Wunder das Corporate Marketing beim Automatisierungs-spezialisten Turck. Der Branchen-kenner übernimmt die Position von

    Geschäftsführer Christian Wolf, der diese bisher in Personalunion innehatte. Der neue Marketing-leiter bringt viele Jahre Erfahrung in seine neue Position ein: D. Wunder startete seine berufliche Karriere als Leiter Marketing bei Moeller und anschließend in ähnlicher Position bei Sick. Zu-letzt war er fünf Jahre als Director Marketing bei Schneider Electric für die DACH-Region verant-wortlich, wo er sein Know-how vor allem in die Internationalisierung und Digitalisierung einbrin-gen konnte.

    MSR-Spezialmesse für Prozess- und Fabrikautomation in LandshutDie Meorga (https://meorga.de) ver-anstaltet am 23. Oktober 2019 in der Sparkassen-Arena in Landshut eine Spezialmesse für Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik. Rund 160 Fachfirmen, darunter Marktführer der Branche, zeigen von 08.00 Uhr bis

    16.00 Uhr Geräte und Systeme, Engi-neering- und Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der Prozess- und Fabrikautomation. 36 begleitende Fachvorträge informieren umfassend den Besucher.

    Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger, die in ihren Unternehmen für die Optimierung der Geschäfts- und Produktionspro-zesse entlang der gesamten Wertschöp-fungskette verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen sind für die Besucher kostenlos und sollen ihnen Informationen und interessante Ge-spräche ohne Hektik oder Zeitdruck ermöglichen. Für das leibliche Wohl-ergehen der Besucher sorgen kleine Snacks und Erfrischungsgetränke, die ebenfalls gratis bereitgehalten werden.

    RS Components zieht nach Frankfurt/MainDer globale Multi-Channel-Anbieter von Produkten und Lösungen aus dem Bereich Industrie und Elektronik, RS Components (de.rs-online.com) verlässt nach über 20 Jahren Mörfelden und zieht vom Frankfurter Stadtrand in das pulsierende Herz der Mainmetropole. Seit dem 1. September 2019 findet man den Distributor im „Atrium Plaza“ in der Mainzer Landstraße 180.

    „Der Umzug nach Frankfurt war mir ein sehr wichtiges Anliegen“, sagt Jürgen Lampert, Vice President Central Europe bei RS Components. „Mit dem frischen Start in bester Nachbarschaft wollen wir auch gegenüber dem Markt ein deutliches Zeichen setzen. Wir ste-hen nicht still, sondern verkörpern die Aufbruchsstimmung in eine neue Zeit. Damit zeigen wir, wie alle vom Wandel profitieren können: Als Unternehmen finden wir hier ein ideales Wachstums-umfeld – unsere Mitarbeiter freuen sich über die erhöhte Lebensqualität.“

    Als Schrittmacher des „B2B eCom-merce“ findet RS Components in Frank-furt das Umfeld für zukünftiges Wachs-tum. Doch nicht nur aus technischer Sicht birgt der Umzug an das Mainufer große Potenziale. Auch neue Beschäf-

    tigtengruppen lassen sich in einer gut vernetzten Großstadt viel leichter an-sprechen als aus der Peripherie. Der Distributor möchte nicht nur seiner bestehenden Belegschaft eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben bieten, sondern hier gezielt auch die „Millenials“ ansprechen. Der Umzug stehe neben der räumlichen damit auch  im Zeichen einer ‚geistig-kreati-ven‘ Erneuerung, betonte das Unter-nehmen.

    Einstieg in die Highend-Messtechnik:Präzise, schnell, robust

    www.beckhoff.de/messtechnikMit den EtherCAT-Messtechnik-Modulen der ELM-Basis- und Economy-Serie erweitert Beckhoff dasSpektrum der systemintegrierten und hochskalierbaren Highend-Messtechnik. Die Economy-SerieELM314x ergänzt dabei die Basisserie um die Sampleklasse 1 kSps bei niedrigen Kanalkosten.

    Basic-Serie Eingangsbeschaltungen: Spannung 20 mV … 60 V, Strom 20 mA, IEPE, DMS, RTD/TC

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    Alle verfügen über: umfangreiche variable Filterfunktionen TrueRMS Berechnung und Differentiator/Integrator Standard EtherCAT Interface zum Betrieb an jedem EtherCAT Master

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    Halle 8, Stand 8108

    Seit dem 1. September 2019 befindet sich die Deutschland-Zentrale des Distributors RS Components im „Atrium Plaza“ in der Mainzer Landstraße 180 in Frankfurt/M.

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    Die regionale Messe: Produkte, Systeme und Informationen vor der Haustür

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  • 99/2019 www.etz.de

    Einstieg in die Highend-Messtechnik:Präzise, schnell, robust

    www.beckhoff.de/messtechnikMit den EtherCAT-Messtechnik-Modulen der ELM-Basis- und Economy-Serie erweitert Beckhoff dasSpektrum der systemintegrierten und hochskalierbaren Highend-Messtechnik. Die Economy-SerieELM314x ergänzt dabei die Basisserie um die Sampleklasse 1 kSps bei niedrigen Kanalkosten.

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    Halle 8, Stand 8108

  • UNTERNEHMEN & BRANCHEN

    10 www.etz.de 9/2019

    USA vor China wichtigs-tes Absatzland für deut-schen Maschinenbau

    Globale Handelskonflikte und eine sich immer stärker abzeichnende Konjunkturschwäche belasten nach An gaben des VDMA (www.vdma.org) das Exportgeschäft der Maschinen-bauer aus Deutschland. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres legten die Maschinenauslieferungen nach An-gaben des Statistischen Bundesamts um nominal 0,9 % oder 800 Mio. € auf 89,2 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr zu. Damit hat sich die Export-dynamik verlangsamt.

    Wie der VDMA mitteilt, hatten die Ausfuhren im ersten Quartal (nach korrigierten Zahlen) noch ein Plus von 3,8 % erreicht. Im zweiten Quartal (April bis Juni) 2019 verbuchten die Maschinenbauer nach Verbandsangaben sogar ein Exportminus von 1,8 % auf 44,7 Mrd. €. „Die Unsicherheit, die insbesondere durch den Handelskon-flikt zwischen den USA und China ausgelöst wird, sowie die fehlende Aus-sicht auf eine Einigung im Brexit-Streit schaden unserer exportorientierten Branche“, sagt VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Wir beobachten eine sinkende Investitionstätigkeit in China und Großbritannien, vor allem bei Maschinen und Anlagen. Und auch das Expansionstempo in den USA lässt weiter nach“, analysiert Dr. R. Wie-chers.

    Zwischen Januar und Juni stiegen die Ausfuhren in die Vereinigten Staa-ten dank eines guten Jahresauftakts um 7,8 % auf 9,96 Mrd. €. Damit haben die USA einen Anteil von 11,2 % an den gesamten deutschen Maschinenausfuhren.

    Die Exporte nach China legten im  selben Zeitraum um 0,6 % auf 9,72 Mrd. € zu; China hat damit einen Anteil von 10,4 % an den gesam-ten Ausfuhren. „Die Entwicklungen in China sind wenig überraschend, denn die Industrieproduktion wächst dort so langsam wie zuletzt in 2002“, erläu-tert Dr. R. Wiechers.

    Auf den Plätzen dahinter folgten unverändert die Länder Frankreich, Italien sowie das Vereinigte König-reich.

    Eltefa ab 2021 von Dienstag bis Donnerstag

    Die Eltefa (www.messe-stuttgart.de/eltefa) findet ab 2021 in der Tagesfolge von Dienstag bis Donnerstag statt. Auf Wunsch von Ausstellern und Besu-chern rückt der Veranstalter den Branchentreff für das baden-würt-tember gische Elektrohandwerk vom Freitag in die Wochenmitte. Zudem findet die Eltefa 2021 vom 20. bis 22. April und damit vier Wochen später als bisher statt. Grund ist die komplette Aus-lastung des Stuttgar-ter Messegeländes in den messestarken Monaten Februar und März 2021. Ab 2023 ist der ge-wohnte Termin in der zweiten März-hälfte wieder garantiert.

    Projektleiter Reiner Schanz begrün-det die Entscheidung: „Zusammen mit unserem Messebeirat haben wir die Anregung, die an uns herangetragen

    wurde, geprüft und nun umgesetzt. Eine Eltefa von Dienstag bis Donners-tag bewirkt, dass ein Messebesuch für Fachbesucher aus dem Industrieum-feld, Kommunen und Architektur noch attraktiver wird.“

    Thomas Bürkle, Präsident des Fach-verbands Elektro- und Informations-technik, spricht sich ebenfalls für die

    neue Tagesfolge aus: „Unser Mitglieder-votum hat klar ge-zeigt, die Eltefa ist der Branchentreff im Süden. Unsere Mit-

    gliedsunternehmen kommen an allen drei Messetagen zahlreich, um sich über Neuheiten und über das wirklich breite Angebotsspektrum hinweg zu informieren. Auch kleinere E-Hand-werksunternehmen kommen fast im-mer mit mehreren Mitarbeitern auf unsere Fachmesse.“

    50 Jahre EVGIm September 1969 gründeten Jörg R. Martens und Friedrich Hamacher die Elektro-Vertriebs-Gesellschaft (www.evg.de) als Industrievertretung. Kurz darauf stiegen sie in das Distributions-geschäft mit Steckverbindern und elek-tromechanischen Bauelementen ein. In diesem Jahr blickt der Elektrome-chanik-Distributor EVG mit Stamm-sitz in Mönchengladbach auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurück.

    Nach Jahren beständigen Wachs-tums erweiterte EVG ab 1988 auch sein Geschäftsmodell: Aufgrund zuneh-

    mender Anfragen nach individuellen Lösungen stieg der Distributor in die Fertigung kundenspezifischer Kabel-konfektionen sowie die Bearbeitung von Metall- und Kunststoffgehäusen ein. Am Anfang der 90er-Jahre weitete EVG außerdem sein Vertriebsgebiet über die deutschen Grenzen aus und stellte für die Benelux-Länder einen eigenen Außendienstmitarbeiter ein. Gleichzeitig wurde das Sortiment um Axiallüfter und Schaltschrankkompo-nenten vergrößert, wodurch sich das Unternehmen zusätzlich das Marktseg-ment „Thermalmanagement“ erschloss. Zu den Meilensteinen seit der Jahrtau-sendwende zählen der Neubau eines Logistik zentrums, der Vertrieb über den eigenen Webshop sowie die Inbe-triebnahme eigener Spritzgießanlagen nebst Werkzeugbau. Damit schuf das Unternehmen die Grundlage für um-spritzte High-End-Kabelkonfektionen und die Serienproduktion eigener Steckverbinder für Datenschnittstel-len. Aktuell beliefert EVG rund 5 000 Kunden mit einem Sortiment von über 60 000 Produkten marktführen-der Hersteller.

    Smart-Retrofit für jede Produktionsanlage. Aber sicher.

    FP Secure IoT: Sicher geschützter Cloudzugriff auf Ihre Produktion mit der Erfahrung von über 200.000 erfolgreichen Anwendungen

    Automation portal IT-Services

    Axel Hamacher und Dirk Martens-Ritz, Geschäftsführer von EVG und Söhne der Unternehmensgründer, führen das Unter-nehmen in der zweiten Generation

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    Smart-Retrofit für jede Produktionsanlage. Aber sicher.

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    Automation portal IT-Services

  • UNTERNEHMEN & BRANCHEN

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    FP Secure IoT Compact-Gate-ways – kostengünstig und sicherAuch die kostengünstigen Compact-Gate-ways sparen nicht an der Sicherheit. Mit integrierten Security-Smartcards oder aktivierbaren TPM-Prozessoren können die für kleinere Maschinen konzipierten Gateways die Sicherheit der übertra-genen Daten gewährleisten. Durch die vielfältigen integrierten Schnittstellen und den gesicherten Cloud-Zugriff über Standard-Protokolle sind diese Gateways die ideale Lösung für die Retrofit-Nach-rüstung von vorhandenen Maschinen oder Handarbeitsplätzen und dies, ohne Abstriche für die Sicherheit der Daten.

    Economy: www.fp-compact.com

    Skalierbare Sicherheit mit FP Secure IoT Edge-GatewaysZum modularen FP-Sicherheitskonzept gehören Elemente wie kryptografische integrierte Schaltkreise in den FP-Edge- Gateways für eine eindeutige Identifizie-rung. Trusted Platform Module (TPM) ist ein sicherer Einzelchip-Coprozessor, der kryptografische Schlüssel speichern und kryptografische Primitive für diese Schlüs-sel bereitstellen kann. Die dritte Stufe für den abgesicherten Schreibzugriff auf sicherheitsrelevante Anlagen beinhaltet das Hardware-Sicherheitsmodul. Dieses lässt sich jederzeit mit dem vorhandenen Edge-Gateway bei wachsenden Sicher-heitsanforderungen kombinieren.

    Retrofit: www.fp-otguard.com

    High-Security-Cloud-Zugang für sicheres SchreibenAuf Basis des FP-Know-hows für hochsi-chere Datenübertragung steht eine füh-rende Hochsicherheits-Edge-Technologie für das industrielle IoT zur Verfügung, die nicht nur in vielen Infrastrukturprojek-ten eingesetzt wird, sondern zunehmend auch in industriellen Produktionsanlagen ihre Vorteile ausspielt. Ein Beispiel ist die abgesicherte Übertragung von Parametern und Rezepturen direkt aus der Cloud-Software in die Maschinen. Für höchste Sicherheit bei dem kritischen Schreib-zugriff sorgt ein zentraler Verschlüsse-lungs-Connector kombiniert mit lokalen HSM an den lokalen Edge-Gateways.

    High Security: www.fp-secureconnect.com

    Edge-GatewayEdge-Gateway

    Automation portal IT-Services

    Automation portal IT-Services

    Edge Ebene

    Bewährte Sicherheit fürs IoT von FPUnsere Lösungen für harte Sicherheit in der Automatisierung

    fp-secureiot.com

    Automation portal IT-Services

  • 139/2019 www.etz.de

    MPDV übernimmt Felten GroupMPDV (www.mpdv.com) sieht sich heute im Umfeld der dis-kreten Fertigung als Marktführer für IT-Lösungen in der Smart Factory. Durch die Aufnahme der Felten Group in die MPDV-Gruppe will der Mosbacher Softwareanbieter nun auch einen Zugang zu Unternehmen der Prozessfertigung schaffen. „Bisher sind wir in Projekten nur selten auf die Felten Group gestoßen“, erklärt Nathalie Kletti, Mitglied der MPDV-Geschäftsführung, „ein gutes Zeichen dafür, dass wir durch die Aufnahme in die MPDV-Gruppe eine wert-volle Ergänzung schaffen.“

    Werner Felten, Gründer und Geschäftsführer der Felten Group, ergänzt: „In Zeiten schneller Innovationszyklen und einer rasch voranschreitenden Digitalisierung macht es in jedem Fall Sinn, Know-how zu konsolidieren, um gemein-sam noch stärker am Markt auftreten zu können. Innerhalb der MPDV-Gruppe profitieren wir einerseits von der Erfah-rung der MPDV und bringen andererseits unsere Kompe-tenz aus über 30 Jahren Prozessindustrie ein. Gemeinsam wollen wir möglichst viele Synergien nutzen.“

    Nach der Aufnahme in die MPDV-Gruppe soll die Felten GmbH als eigenes unabhängiges Unternehmen und hundert-prozentige Tochter weiter bestehen. N. Kletti wird mit in die Geschäftsführung von Felten berufen, die W. Felten bisher alleine innehatte. Gemeinsam sollen die vorhandenen Struk-turen erhalten und ausgebaut werden.

    Software AG wird Mitglied der Open Industry 4.0 AllianceIm April dieses Jahres wurde die Open Industry 4.0 Alliance (www.openindustry4.com) von eini-gen namhaften Herstellern aus OT und IT ge-gründet. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl auf 21 angestiegen – und nun tritt auch die Soft-ware AG der Allianz bei.

    Die Themen Plattform-Ökonomie und Digi-talisierung halten unter dem Stichwort Indus-trie 4.0 nun seit einigen Jahren Einzug in die Industrie. Bislang hemmen jedoch die teils sehr heterogenen industriellen Komponenten und Systeme eine erfolgreiche Skalierung und Um-setzung neuer Geschäftsmo-delle. Um die Wertschöpfung auf dem Weg zur Digitalisie-rung zu beschleu nigen, wurde die Open Industry 4.0 Alliance ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Die Etablierung eines offenen Ökosystems und der Leitlinien für eine herstellerübergreifende Inter operabilität. Hierfür treten IT- und OT-Hersteller in einen offenen Dialogmodus mit der Maßgabe, einen gemeinsamen Kunden-nutzen zu generieren. Die Software AG posi-tioniert sich dabei insbesondere bei den Themen IoT Connectivity, Open Edge Computing so-wie als Hybrid Integration Operator.

    Die positiven Effekte der digitalen Trans-formation auf unternehmensübergreifende Produktions- und Logistikprozesse sowie die Etablierung erster digitaler Geschäftsmodelle wurden bereits erfolgreich in der Prozessindus-trie und der diskreten Fertigung erprobt. Die Skalierung und Monetarisierung mithilfe eines plattformbasierten Ansatzes werden jedoch bis-lang durch die Vielzahl von Protokollen, Stan-dards und Frameworks gebremst.

    Aufgrund dieser Erfahrungen haben sich mit  den Unternehmen Ifm Elec tronic, Beck-

    hoff, SAP, Kuka, Hilscher, Endress+Hauser sowie Mul-tivac namhafte und schlag-kräftige Partner aus IT und OT zusammengetan, um un-ter der Maßgabe „One and

    Open“ hersteller übergreifend die Standardi-sierung für Digitalisierungsvorhaben in den Branchen Produktion und Logistik voranzu-treiben.

    Mittlerweile zählen mehr als 21 Industrie- und Softwareunternehmen zur Open Industry 4.0 Alliance und entwickeln gemeinsam ein offenes, kompatibles und standardisiertes Ange-bot für Industriekunden.

    Microsoft präsentiert Forschungsbericht IoT Signals Microsoft (www.microsoft.com/de-de) hat seinen Forschungs-bericht IoT Signals vorgestellt. Laut diesem nimmt die IoT-Akzeptanz in Deutschland „stark zu“: 88 % der Befragten in Deutschland gaben an, bereits IoT-Projekte durchzuführen; 92 % denken, dass IoT entscheidend für den Geschäftser-folg ist. Weitere zentrale Ergebnisse des Forschungsberichts: · 85 % der weltweit Befragten (Deutschland: 88 %) füh-ren bereits eigene IoT-Projekte durch,

    · IoT-Anwender erwarten innerhalb von zwei Jahren ein Return on Invest (RoI) von 30 %, zu dem auch Kosten-einsparungen und Effizienzsteigerungen beitragen,

    · die wichtigsten Technologietreiber für den IoT-Erfolg sind aus Sicht der befragten Unternehmen in den kom-menden zwei Jahren Künstliche Intelligenz (KI), Edge Computing und die schnelle Netzwerktechnologie 5G,

    · fast ein Drittel der Projekte (30 %) scheitert bereits in der frühen Phase eines Proof-of-Concepts (PoC), weil die Implementierung zu teuer oder der Nutzen unklar ist.

    Parallel gibt Microsoft an, bis 2022 rund 5 Mrd. US-$ in die Felder IoT, intelligente Spitzentechnologien und Ökosyste-me investieren zu wollen. Zudem gibt Microsoft an, mit mehr als 10 000 IoT- und Intelligent-Edge-Partnern zusam-menzuarbeiten, die auf der Basis von Microsoft-Technologien eigene IoT-Lösungen entwickeln und vertreiben.

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  • INDUSTRIE 4.0 INNOVATION AWARD 2019

    14 www.etz.de 9/2019

    Industrie 4.0 Innovation Award 2019: Die Nominierten2019 hat der VDE VERLAG zum vierten Mal den Industrie 4.0 Innovation Award aus-geschrieben – in Zusammenarbeit mit dem ZVEI und dem Standardization Council Industrie 4.0. Die Gewinner des Industrie 4.0 Innovation Award werden in einem zweistufigen Abstimmungsverfahren ermittelt. Nach dem Einsendeschluss wurden im ersten Schritt von einer unabhängigen Jury alle Einreichungen geprüft und die Top 10 bestimmt. Nun wurde das Online-Abstimmungsverfahren eingeläutet. Alle Interessierten sind eingeladen, sich noch bis zum 31. Oktober 2019 an der Wahl der Top 3 zu beteiligen.

    Die Expertenjury

    Online-Voting gestartetBei der nun eröffneten Online-Abstimmung ist die öffent-liche Bewertung möglich. Nachfolgend sind die nominierten Produkte in alphabetischer Reihen folge der Firmen namen gelistet. Abstimmen können Interessierte auf der Webseite www.openautomation. de/industrie-40/ industrie-40-award.

    html. Dort befinden sich auch die ausführlicheren Beschrei-bungen der nominierten Produkte. Die Online-Abstim-mung endet am 31. Oktober 2019. Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung! Fragen bitte per E-Mail an [email protected].

    ↗ Produktdetails und Abstimmungsmöglichkeit unter www.openautomation.de/industrie-40-award

    Die nominierten Produkte:3S-Smart Software Solutions GmbH: Codesys Automation Server

    Der Codesys Automation Server ist die Industrie- 4.0-Plattform der Codesys Group und ermög-licht ein server-

    basiertes Gerätemanagement, gemeinschaftliches Enginee-ring und gemeinschaftliche Prozessdatenerfassung. Er wird in der Cloud angeboten und integriert sich nahtlos in die bestehende Produktlandschaft aus Codesys Development System und Codesys-Laufzeitsystem.

    Eplan Software & Service GmbH & Co. KG: „EPLAN eVIEW“

    Mit „EPLAN eVIEW“ auf „EPLAN ePULSE“ wird das Schaltplanprojekt als zentrale Datenquelle in der Cloud be-reitgestellt. Auf diese Weise sind die Projektdaten überall und je-

    derzeit mit „EPLAN eVIEW“ einsehbar. Klar definierbare Zugriffsrechte machen es möglich, dass auch Projektpartner über Abteilungs- und Unternehmensgrenzen hinaus sicher auf alle Daten zugreifen können. Per Redlining-Funktion können Änderungsinformationen im Schaltplan hinterlegt werden, welche im Engineering geändert und als aktualisier-tes Engineering-Projekt erneut bereitgestellt werden.

    Die Top 10 Industrie 4.0 Innovations wurden in der ersten Stufe von der fünfköpfigen Expertenjury ermittelt (v. l. n. r.): Angelo Bindi, CIO & Program Director Industrial Innovation, Aperam; Gunther Koschnick, Geschäftsführer Fachverband Automation, ZVEI; Dr.-Ing. Olaf Sauer, stellvertretender Instituts leiter Fraunhofer IOSB; Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski, Forschungsbereichsleiter Innovative Fabriksysteme, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz; Ronald Heinze, Verlags leiter Zeitschriften, VDE VERLAG. Sie wählten die Top-10-Kandidaten aus

  • 159/2019 www.etz.de

    Genua GmbH: „GS.Gate“In der Industrie lassen sich aus den Zustands- und Leistungsdaten von Ma-schinen mittels Analysen in der Cloud wichtige Informationen gewinnen. Um aber an die Informationen zu gelangen, müssen die Produktionsmaschinen ver-netzt und Industrial Analytics in der

    Cloud durchgeführt werden. Das Cloud Edge Gateway „GS.Gate“ von Genua und Schubert System Elektronik er-möglicht diesen Schritt bei der Digitalisierung – auf einem einzigartig hohen Sicherheitsniveau.

    Harting Electronics GmbH: Harting T1 IndustrialKernelement der neuen Harting- T1-Industrial-Steckverbinder-familie ist eine nach IEC 63171-6 genormte und industrietaugliche Schnittstelle für Single Pair Ether-

    net, die von IP20 bis IP65/67 allen Anforderungen gerecht wird. Dazu kann das Steckgesicht, welches einer Art Con-tainerprinzip folgt, beliebig in bekannte Standardgehäuse-formen integriert werden. So wird es Schnittstellen in M8-Gehäusen geben, später in M12 und weiteren bekannten Bauformen. Harting hat dabei ein ganzes Single-Pair-Ether-net-Ökosystem im Blick.

    Panduit GmbH: Nema-konformes Micro Data CenterDas Nema MDC (Micro Data Center) bietet neue Möglichkeiten, Server-, Storage- und Netzwerk-komponenten weiter in Richtung Edge, also bis in die Produktions-

    bereiche, zu bringen. Das in Nema 12 ausgeführte MDC von Panduit ist kompakt und auch in der Kabelführung besonders aufgebaut. Am Rack montierte Switches, Server und Speicher-geräte werden mit einem Nema-12-konformen vorkonfigu-rierten Mikrorechenzentrum (MDC) bereitgestellt und ge-schützt, das die Standards EIA RS-310-D, UL 508A, Nema 12 (UL-Typ) und IP55 erfüllt.

    PIA Automation Holding GmbH: „piaOptimum“„piaOptimum“ ist eine Applika-tion, die Engpässe in komplex verketteten Montageanlagen er-mittelt und dank Datentranspa-renz die schnelle und nachhaltige

    Optimierung der Produktionseffizienz ermöglicht. Dabei kann sowohl die Leistung von Einzelstationen und Linien-abschnitten als auch der Gesamtanlage für die Optimierung in den Blick genommen werden. „piaOptimum“ lässt sich flexibel an alle Arten von Automatisierungsanlagen anschlie-ßen. Das Besondere ist die Kleinteiligkeit der Datenanaly-sen. Neben Taktzeitanalysen von einzelnen Stationen ist es auch möglich, bis zu jeder einzelnen Bewegung Teiltakte und Subbewegungen aufzuzeichnen und auszuwerten.

    Pickert & Partner GmbH: „ZERO defects“„ZERO defects“ besteht aus platt-formgestützten und cloudbasier-ten Apps. Diese bieten essenzielle Funktionen für Qualität, Produk-tion und Prozesse. Sie sichern nicht

    nur die Prozesse ab, sondern unterstützen die Anwender auch bei der Entscheidungsfindung und sind für ein iteratives und agiles Vorgehensmodell konzipiert. „ZERO defects“ ist auf eine leichte und intuitive Bedienung ausgelegt („Mobile First“). Ohne Schulung und mit wenigen Klicks kann alles Wichtige eingegeben werden – ohne benötigte Details zu vernachlässigen. Durch den modularen Aufbau sind die An-wendungen an jeden Bedarf anpassbar.

    Softing Industrial Automation GmbH: „uagate 840D“Die CNC-Steuerung „Sinumerik 840D sl“ von Siemens kommt in einer Vielzahl von Werkzeugma-schinen zum Einsatz. Neben den Daten der integrierten Simatic-S7-300-Steuerung werden ebenfalls

    Achs-, Werkzeug-, Programm- und Antriebsdaten der NC-Komponente sowie deren spezifische Alarme genutzt. Anwen-dungen außerhalb der CNC-Steuerung konnten bislang nur auf die Steuerungsdaten zugreifen. Das Gateway „uaGate 840D“ erweitert die Integrationsmöglichkeiten der „Sinumerik 840D sl“ und erlaubt die Weiterverwendung sämtlicher Daten der CNC-Steuerung einschließlich der NC-Daten und -Alarme.

    Hans Turck GmbH & Co. KG: Q300Mit seiner neuen UHF-Reader-Familie Q300 mit Ethernet-Schnittstelle geht Turck einen wei-teren Schritt in Richtung Industrie 4.0. Der Reader lässt sich soft- wie hardwareseitig leicht installieren.

    Der Q300 kann sowohl in der Logistik eingesetzt werden, wo UHF-Technologie für hohe Reichweiten gefordert ist, aber auch klassische HF-Domänen wie die Identifikation von Werkstückträgern in der Produktion übernehmen.

    Weidmüller: Automated-Machine-Learning-ToolDie zentrale Frage beim Machine Learning lau-tet, wie die ML-Metho-den in ihrer industriellen Anwendung für Appli-

    kationsexperten handhabbar gemacht werden können und die Anwendung von ML in der Industrie beschleunigt wird. Mit dem Auto-ML-Tool können Domänenexperten ML-Modelle eigenständig erstellen – ohne spezielles Wissen im Bereich ML. Das Auto-ML-Produkt übernimmt die Funk-tion eines Data-Science-Assistenten und führt den Nutzer durch den Prozess der Modellbildung für Anomalieerken-nung, Klassifikation und Prädiktion.

  • FERTIGUNGS- & MASCHINENAUTOMATION

    16 www.etz.de 9/2019

    Remote-Control- Systemlösung Der Werkzeug-, Maschinen- und Anlagenbauer BBG liefert seine Produkte weltweit in zahlreiche Industriezweige, wie die Automobilbranche, die Bau- und Solarindustrie sowie die Medizin- und Isolationstechnik. Für die einfache Einrichtung und Wartung ihrer Maschinen sorgt eine integrierte Remote- Control-Systemlösung von Weidmüller.

    Text: Horst Kalla

    Schiebedächer erfreuen sich einer hohen Beliebtheit und gehören bei vielen Kunden zur Pflichtausstattung ihres Neuwagens dazu. Ob Glas-, Panorama- oder Metalldach – die verschiedenen Dachvarianten gilt es, passgenau ins Fahr-zeugdach zu integrieren. Damit das jeweilige Dach perfekt schließt und um Undichtigkeiten sowie laute Windgeräu-sche zu vermeiden, muss das Fahrzeugdach „veredelt“ wer-den, das heißt, die Dachränder werden mit Kunststoff um-spritzt. Das weltweit agierende, mittelständige Unternehmen

    BBG [1] entwickelt Werkzeuge, Maschinen und komplette Produktionsanlagen, die Kunststoff und Glas miteinander verbinden. Das geschieht durch das Umspritzen mit PVC, TPE oder anderen Elastomeren.

    Insgesamt bietet BBG seinen globalen Kunden einen schnellen und kompetenten Service an. Dabei setzt das Unternehmen auf den U-Link-Remote-Access-Service (Bild 1) von Weidmüller [2] sowie eine eigens entwickelte Remote Maintenance Box (Bild 2 und 3). Diese Box be-

    01 Maschinen effizient und sicher warten: Mit U-Link vereinfacht Weidmüller die Fernwartung und beschleunigt Serviceprozesse

  • 179/2019 www.etz.de

    inhaltet diverse Industrial-Ethernet-Komponenten von Weidmüller: je einen Wireless-Client, LAN/WAN-Secur i ty-Router, Seriell-/Ethernet-Konverter und einen Switch. Das web-basierte U-Link-Portal dient dem einfachen und sicheren Zugriff von Service-PC auf entfernte Ethernet-Netzwer-ke, die über einen Weidmül-ler-Router verbunden sind. Diese Konstellation ermög-licht einen vereinfachten Service mit gesteigerter An-lagenverfügbarkeit. So stellt U-Link mit dem Weidmül-ler-Security-Router einen sicheren Zugriff auch auf weltweit im Einsatz befind-liche Maschinen her. Dabei ist zudem eine sichere und stabile Kommunikation nach China möglich, sodass das Problem von unterbro-chenen VPN-Verbindungen durch die Great-China-Firewall gelöst ist. Dieser Aspekt einer zuverlässigen Verbindung nach China war ein entscheidendes Kriterium für BBG, sodass man sich für die Lösung von Weidmüller entschie-den hat.

    Die innovative BBG-LösungZur Realisierung des welt-weiten Service entstand in Zusammenarbeit mit Weidmüller ein auf die Be-dürfnisse von BBG abge-

    Schwankende Stückzahlen und steigende individuelle Produktbedürfnisse erfordern Produktionsanlagen, die sich an die ständig wechselnden Anforde-rungen anpassen. Mit „Module Type Package“ (MTP) von WAGO ist der Weg zur modularen Anlage ganz leicht: Ein Klick reicht aus, um ein Anlagenmodul vollständig automatisiert zu beschreiben. So lässt sich eine Zukunftsfabrik einfach und schnell immer wieder neu zusammenstellen.

    www.wago.com/de/digitalisierung/wandlungsfaehigkeit

    MODULENGINEERING MIT NUR EINEM KLICK

    02 Stefan Gutleber, Elektrotechniker bei BBG, präsentiert die Remote Maintenance Box

  • FERTIGUNGS- & MASCHINENAUTOMATION

    18 www.etz.de 9/2019

    stimmtes Fernzugriffspaket. Es besteht softwareseitig aus dem U-Link-Remote-Access-Service und hardwareseitig aus diversen Industrial-Ethernet-Komponen-ten, die in der Remote Mainte-nance Box integriert sind. Dieser vorkonfektionierte Koffer kommt weltweit zum Einsatz. Über einen Router und das U-Link-Portal wird ein verschlüsselter VPN-Tunnel zwischen der Anlage und einem Service-PC aufgebaut. Dabei stehen flexible Möglichkei-ten bereit, um eine Verbindung herzustellen; im Optimalfall ge-stattet der Anlagenbetreiber die Nutzung eines Ethernet-Ports. Diese Möglichkeit ist nicht im-mer gegeben, sodass auf andere Verbindungsmöglichkeiten, wie einen (Gast-)WLAN oder einen mobilen Hotspot, zurückgegrif-fen werden muss. Auf der LAN-

    Seite kann der Koffer sowohl moderne ethernetfähige Steuerungen als auch ältere Steuerungen mit RS-232/ -485-Interface über einen Seriell-/Ethernet- Converter an-binden.

    Im Einsatz wird die Remote-Maintenance-Box an die Anlage angeschlossen und die Konfiguration des Routers an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Nach Freigabe baut der Router eine ausgehende Verbindung zum U-Link- Meeting-Point-Server auf. Ein Experte von BBG sieht die Verbindung des Routers im U-Link-Portal und kann eben-falls eine ausgehende Verbindung zum Meeting-Point-Server aufbauen. Diese beiden Einzelverbindungen werden an-schließend intern verknüpft, sodass ein durchgängiger VPN-Tunnel zur Anlage besteht. Diagnose und Fehlerbe-hebung sowie Unterstützung bei SPS-Programmänderungen oder SPS-Neuerstellung sind so weltweit, ohne zeitraubende Anreise, möglich.

    FazitMit dem U-Link-Remote-Access-Service von Weidmüller und der Remote Maintenance Box hat BBG eine optimale Lösung erhalten, mittels der das Unternehmen schnell und sicher auf seine weltweit installierten Maschinen und An-lagen zugreifen kann. (ih) Literatur[1] BBG GmbH & Co. KG, Mindelheim: www.bbg-mbh.com[2] Weidmüller GmbH & Co. KG, Detmold: www.weidmueller.de

    AutorHorst Kalla ist bei Weidmüller in Detmoldfür die Fachpressearbeit zustä[email protected]

    03 Bestandteile der Remote Maintenance Box sind unter anderem die U-Link-Software für einen weltweiten Zugriff auf Maschinen und Anlagen

    Die Systemlösung im Detail Weidmüller bietet Anlagenherstellern die Möglichkeit, ihren Kun den maßge schneiderte Services anzubieten, die auf den gesamten Le benszyklus einer Maschine abzielen. Dazu gehört ein schneller Support bei der Fehlerbehe bung, bei Fragen zur Bedienung, Prozessoptimierung und Instand hal-tung von Ma schinen oder An lagen. Die Weidmüller-System-lösungen bestehen aus Netzwerkkompo nenten, wie Industrial Security Router und Ethernet Switches, dem Remote-IO- Sys tem U-Remote inklusive integriertem Webserver für detaillierte Systemdiagnosen, zusätzlichen kommunikations-fähigen Automatisierungskomponenten und nicht zu letzt der webbasierte Fernwartungslösung U-Link. Letztgenannte Lösung bringt als Eigenschaften mit: · individuelle Systemverwaltung: U-Link kann User, Grup-

    pen sowie deren Zugangsrechte nach individuellen Vorga-ben verwalten. Dazu zählen die Gruppenzuordnung sowie Rechte auf Zugriffe von Fertigungsanlagen;

    · geringer Konfigurationsaufwand: Dank der intuitiv bedien-baren Oberfläche können Router und Clients unkompli-ziert und ohne tiefe IT-Kenntnisse miteinander verbunden werden. So lassen sich mehrere Anlagen schnell mit dem Cloudservice vernetzen;

    · sichere Fernwartung und Ferndiagnose: Der Fernzugriff auf Maschinen und Anlagen erfolgt über eine sichere VPN-Verbindung – unabhängig vom globalen Standort. Über hochverfügbare Server haben Anwender jederzeit abgesicherten Zugriff auf ihre Anlagen;

    · Zustandsüberwachung und Statusmeldung: Mit dem Weidmüller-Heartbeat kann die Verfügbarkeit eines Routers an U-Link gemeldet werden. Hierdurch werden eine Zustandsüberwachung und Statusmeldung des installierten Routers realisiert.

  • 219/2019 www.etz.de

    Mehr Produktivität in der Holzverarbeitung mit CC-Link IEUm die Präzision und Produktivität seines Sägewerks zu steigern, suchte Dansk Træemballage nach dem besten Automatisierungsnetzwerk. Es galt, über hundert Frequenzumrichterantriebe simultan und in Echtzeit zu steuern. Die Technologie, mit der dies realisiert werden konnte, war CC-Link IE, das erste offene Gigabit-Ethernet, das speziell für Aufgaben in der Industrieautomatisierung mit Echtzeit entwickelt wurde.

    Text: John Browett

    Die Anfänge des Sägewerks von Dansk Træemballage (DTE) [1] im dänischen Ribe gehen auf das Jahr 1581 zurück. Heute ist es der wichtigste Anlagenbereich für die Palettenproduktion des Unternehmens. Täglich liefern rund 35 Lastwagen Nadelhölzer an, sodass im Jahr über 300 000 m3 Rohholz zu Schnittholz verarbeitet werden. Dieses wird exportiert oder auf die fünf Produktionsstätten von DTE verteilt und zu 150 000 m3 Fertigholz für den Bau von Holzverpackungen, wie Kisten und Paletten, weiterverarbeitet.

    Das Sägewerk besteht aus einer Reihe von Bearbeitungsstationen an denen das Rundholz durch Entrindung, Ein

    schnitt, Sägen, Sortieren und Stapeln zu Rohholz und schließlich zu fertigem Schnittholz verarbeitet wird (Bild 1). All diese Bearbeitungsstufen erfordern hochwertige, zuverlässige und schnell reagierende Frequenzumrichterantriebe für die korrekte Positionierung sowie die effiziente Leistungsversorgung von Schleifwalzen, Sägen und anderen Bearbeitungswerkzeugen.

    „Als Sägewerkbetreiber müssen wir Tempo und Produktivität kontinuierlich steigern, um den Rohstoff Holz optimal auszunutzen. Besonders wichtig ist für DTE auch eine hochwertige Endbearbeitung, weil unser Schwerpunkt die Lebensmittelindustrie ist. Diese stellt hohe Anforderungen

    01 Im Sägewerk wird das Rundholz an verschiedenen Stationen entrindet, eingeschnitten, gesägt, sortiert gestapelt und letztendlich zu fertigem Schnittholz verarbeitet

  • FERTIGUNGS- & MASCHINENAUTOMATION

    22 www.etz.de 9/2019

    an die Qualität der Kisten und Paletten zum Beispiel mechanische Stabilität und Maßhaltigkeit“, erklärt Orla Poulsen, Inhaber von DTE.

    Vernetzung ermöglicht schnellere ReaktionFür einen dauerhaft reibungslosen und effizienten Betrieb am Standort Ribe benötigte DTE ein robustes industrielles Automatisierungsnetzwerk zum Anschluss der Umrichter an SPS in der rauen Produktionsumgebung, damit die Maschinenparameter sicher und in Echtzeit für optimale Leistung geregelt werden können. Mit der Lösung dieser Automatisierungsaufgabe beauftragte das Unternehmen die Firma Hans FØlsgaard [2] als technischen Partner. Carsten Olesen, Technischer Leiter bei Hans FØlsgaard, pflichtet O. Poulsen bei: „Auf Präzision kommt es an. Deshalb wurden wir von DTE beauftragt, ein schnelles Automatisierungsnetzwerk zu finden.“

    Effektive Hochgeschwindigkeitsübertragung von Daten schafft ein sehr reaktionsschnelles System. Hierzu Lars Venborg, Technischer Leiter bei DTE: „Um die Qualität unserer Schnittholzprodukte zu verbessern und unsere Produktivität zu steigern, brauchten wir höhere Geschwindigkeit und somit schnellere Reaktionen der Frequenzumrichter der gesamten Anlage. Das alte Feldbusnetzwerk war zu langsam für unsere Ansprüche geworden und konnte die Anforderungen unserer Produktion nicht mehr erfüllen.“

    Offen, schnell und zuverlässigDie Wahl der richtigen Netzwerklösung lag für Hans FØlsgaard sofort auf der Hand – das Team entschied sich für die offene IndustrialEthernetTechnologie CCLink IE. Sie ermöglicht Datenübertragungsraten von 1 Gbit/s für Hochgeschwindigkeitskommunikation. Indem die Lösung zudem 120 Stationen pro Netzwerk anbietet, kann sie nicht nur sämtliche Frequenzumrichter des Sägewerks einbinden, sondern auch Kapazität für zukünftiges Wachstum vorhalten (Bild 2).

    Laut CCLink Partner Association (CLPA) war CCLink IE das weltweit erste offene GigabitEthernet für die Automatisierung und zeichnet sich durch höchste Leistungsfähigkeit aus. DTE verwendet CCLink IE zur Ansteuerung der in der Produktion verteilten Frequenzumrichterantriebe. Das Ergebnis ist eine zuverlässigere Applikation mit gesteigerter Produktivität und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit, weil Qualität und Leistung steigen, ohne dass hierfür mechanische Aspekte der Anlagentechnik verändert werden müssen.

    Für DTE ist es wichtig, das Rundholz maximal zu verwerten. Durch die schnelle Reaktionszeit und Bandbreite, die GigabitEthernet bietet, können die Maschinen im Sägewerk exakt und in Echtzeit die Abmessungen für jedes Rundholz erfassen. Auf diese Weise kann DTE seine Rohstoffe optimal ausnutzen.

    Anwenderfreundliche und zukunftssichere LösungMit der Entscheidung für CCLink IE profitiert DTE zudem von einem einfach zu bedienenden System, das die Verwaltung und Wartung in Zukunft erleichtern wird. „Es ist sehr einfach, mit CCLink IE zu arbeiten. Bei der Wahl dieser Lösung haben wir auch an Wartungsarbeiten sowie die Zukunft des Sägewerks gedacht. Wechselrichter können bei Bedarf problemlos auch im laufenden Betrieb ersetzt oder ergänzt werden, weil wir an der SoftwareKonfiguration nichts ändern müssen“, sagt L. Venborg. „CCLink IE bietet ein reibungsloses Setup, das keine Programmierung erfordert“, bestätigt C Olesen.

    Nicht jedes Netzwerk biete eine so flexible und ausbaufähige Plattform, berichtet L. Venborg: „Dies war bei unserem vorherigen System nicht der Fall: Wir mussten die Software jedes Mal ändern, wenn wir einen Wechselrichter ausgetauscht hatten. Deshalb hatten wir früher mit Ausfallzeiten zu kämpfen, und wir brauchten jedes Mal sowohl Techniker als auch Programmierer, um einen Antrieb zu erneuern oder zu ergänzen. Das hatte negative Auswirkungen auf die Anlagenverfügbarkeit und Produktivität.“

    Die CCLinkIETechnologie hat sich schnell bewährt, denn DTE profitierte sofort von den vielen Vorteilen des neuen Netzwerks. O. Poulsens Fazit: „CCLink IE wird uns dabei helfen, die Produktivität und die Leistung unseres Sägewerks kontinuierlich zu steigern. Und was noch besser ist: Wir schaffen das auch noch kostengünstig.“ (no)

    Literatur[1] Dansk Træemballage A/S, Ribe/Dänemark: www.dte.dk/de [2] Hans FØlsgaard, KØge/Dänemark: www.hf.dk[3] CC-Link Partner Association (CLPA), Nagoya/Japan:

    www.cc-link.org

    Autor John Browett, General Manager der CC-Link Partner Association (CLPA) [email protected]

    02 Da CC-Link IE es ermöglicht, 120 Stationen an das Netzwerk anzuschließen, war die Anbindung aller Frequenzumrichter des Sägewerks kein Problem

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  • FERTIGUNGS- & MASCHINENAUTOMATION

    24 www.etz.de 9/2019

    Bowdenzug und Sperrzange für mehr Sicherheit Vor rund drei Jahren hat Schmersal eine Sicherheitszuhaltung speziell für schwere Schutztüren und Werkzeugmaschinen mit schweren Türen auf den Markt gebracht. Im Lauf dieser Zeit hat sich gezeigt, wie vielseitig sie einsetzbar ist – nicht zuletzt aufgrund der neuen Zubehöre, die das Sicherheitsniveau weiter verbessern.

    Text: Stephan Frick

    Nicht bei allen Maschinen und Anlagen ist das Abschalten einer gefahrbringenden Bewegung unmittelbar möglich. Das gilt beispielsweise für Maschinen mit Nachlaufbewegung. Für diese definiert die DIN EN ISO 14119 [1], „Verriegelungseinrichtungen mit Zuhaltefunktion“ einzusetzen. Mit seinen Sicherheitszuhaltungen der Baureihen AZM gewährleistet Schmersal [2], dass drehbare, seitlich verschieb und abnehmbare Schutzeinrichtungen, wie Hau

    ben, Gitter oder Türen, nur dann geöffnet werden können, wenn keine Gefahr bringenden Zustände mehr bestehen. Diese Baureihen wurden auf Kundenwunsch um eine spezielle Zuhaltung erweitert. Die Kunden wünschten sich eine Sicherheitszuhaltung für große Schutztüren, die auch unter ungünstigen Bedingungen zuverlässig ver und entriegelt und ein hohes Maß an Maschinenverfügbarkeit gewährleistet.

    Zuhaltung mit motorgetriebenem SperrbolzenDie zu erwartenden Kräfte, die auf eine Verriegelungseinrichtung einwirken, sind ein wichtiges Kriterium für die Auswahl von Zuhaltungen. Die Schutztüren von großen

    01 Die Sicherheitszuhaltung AZM400 weist eine Zuhaltekraft von 10 000 N auf

    Motek ↗Schmersal: Halle 7, Stand 7103

  • 259/2019 www.etz.de

    CNCBearbeitungszentren oder Portalfräsmaschinen können mehrere Meter hoch und/oder breit sein. In der Regel werden sie dann elektrisch betätigt. Aber auch bei Werkzeugmaschinen mittlerer Größe mit manuell betätigten Schutztüren geht der Trend dahin, die Sicherheitszuhaltung elektrisch und nicht per Türgriff zu betätigen. Für diese Anwendungen haben die Ingenieure von Schmersal die Sicherheitszuhaltung AZM400 (Bild 1) entwickelt.

    In einem kompakten rechteckigen Metallgehäuse ist ein Bolzen untergebracht, der elektromotorisch in den Betätiger einfährt und dadurch die Schutztür zuhält. Die hohe Zuverlässigkeit, mit der dies geschieht, wird durch zwei Sensorsysteme sichergestellt. Ein sicherheitstechnisch ertüchtigter RFIDSensor, der auch in anderen elektronischen Sicherheitsschalterbaureihen von Schmersal zum Einsatz kommt, kommuniziert mit einem RFIDTag im Betätiger und überwacht somit die korrekte Position der Schutztür, bevor der Sperrbolzen ausfährt (Bild 2).

    Während des Ausfahrens überwacht ein Magnetsensor dessen Eintauchtiefe in den Betätiger. Erst wenn eine definierte Tiefe erreicht ist, erfolgt die sicherheitstechnische Freigabe und die Maschine kann starten. Dabei erreicht der AZM400 eine Zuhaltekraft von 10 000 N. Konventionelle Sicherheitszuhaltungen für kleinere Schutztüren arbeiten mit Zuhaltekräften von 500 N bis 2 000 N.

    Die sichere RFIDTechnik schafft auch die Voraussetzung dafür, dass der Anwender zwischen drei Arten der Codierung wählen und somit das definierte Niveau der Manipulationssicherheit nach DIN EN ISO 14119 festlegen kann.

    Sperrzange zum Schutz gegen versehentliches SchließenFür die Auswahl und Konfiguration von Schutzeinrichtungen reicht es jedoch nicht aus, den Normalbetrieb der

    02 Die Sicherheitszuhaltung AZM400 besteht aus der Zuhaltungseinheit mit der Sensorik, einem motorgetriebenen Sperrbolzen sowie dem Betätiger. Dieser enthält ein codiertes RFIDTag und eine Arretierungsöffnung, in die der Sperrbolzen einfährt

    Wer selbst die kleinsten Fehler im Produktionsprozess erkennen möchte, muss genau hinschauen und das Potenzial der Bilder voll ausschöpfen. Mit Machine Vision von Balluff gelingt das leicht. Denn präzise Kameras lassen sich mit unserer intelligenten Software einfach einrichten und intuitiv bedienen. Ganz ohne Vorkenntnisse.

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    Maschine oder Anlage zu berücksichtigen. Denn auch bei der Wartung und bei der Störungsbeseitigung passieren viele Arbeitsunfälle. Deshalb gibt es für die Sicherheits zuhaltung nützliches Zubehör: Eine Sperrzange schützt das Bedienpersonal bei größeren, begehbaren Maschinen und Anlagen davor, bei Wartungs und Reparaturarbeiten irrtümlich eingeschlossen zu werden (Bild 3). Dazu befestigen die Service mitarbeiter beim Eintreten in den Gefahrenbereich ein Schloss an der Sperrzange. Dadurch kann die Tür der Schutzeinrichtung nicht geschlossen werden und ein unabsichtlicher Maschinenanlauf wird verhindert. Die Sperrzange ist geeignet für die Montage innerhalb und außerhalb des Gefahrenbereichs. Es lassen sich bis zu sechs Schlösser an der Sperrzange befestigen, das heißt es können sich bis zu sechs Personen gleichzeitig im Gefahrenbereich aufhalten.

    Bowdenzug für Fluchtentriegelung und NotentsperrungFür den Fall, dass ein Bediener, der beispielsweise Wartungsarbeiten ausführt, versehentlich in ein Bearbei tungs zen trum oder eine größere Anlage eingeschlossen wird, gibt es die Zuhaltung AZM400 nun auch mit Bowdenzug (Bild 4). Innerhalb des Gefahrenbereichs kann der Bowdenzug als Fluchtentriegelung genutzt werden, indem der Bediener an dem Zugseil zieht. Bei einem Einsatz außerhalb des Gefahrenbereichs ist das Gerät als Notentsperrung nutzbar. In der Standardausführung verfügt das Zugseil über eine Gesamtlänge von 6 m und eine Mantellänge von 4 m, sodass damit auch die Absicherung von großen Anlagen möglich ist.

    Darüber hinaus gibt es direkt an der Zuhaltung einen roten Hebel für die manuelle Fluchtentriegelung. Optional kann die Sicherheitszuhaltung mit einer elektrischen

    Hilfsentriegelung ausgerüstet werden, die über eine USV mit Energie versorgt wird. Hierdurch ist es möglich, den Sperrbolzen bei Stromausfall oder nach Abschaltung der Hauptversorgung einzufahren.

    Eine weitere Besonderheit des AZM 400 ist das bistabile Wirkprinzip. Das bedeutet: Bei einem Stromausfall behält die Sicherheitszuhaltung die jeweils aktuelle Position bei. Somit muss sich der Anwender nicht zwischen Arbeits und Ruhestromprinzip entscheiden. Außerdem wird die Schutzeinrichtung auch bei einem Spannungsausfall sicher zugehalten, wenn es zu gefahrbringenden Nachlaufbewegungen kommt.

    Beitrag zu hoher MaschinenverfügbarkeitFür Maschinenbetreiber ist es wichtig, dass die Sicherheitstechnik die Maschinenverfügbarkeit erhöht. Auch dieser Aspekt wurde bei der Entwicklung des AZM400 berücksichtigt. Eine hohe Maschinenverfügbarkeit wird beispielsweise dadurch erreicht, dass der Sperrbolzen selbsttätig ein zweites Mal ausfährt, wenn er im ersten Versuch nicht den Gesperrtzustand erreicht. Erst wenn der zweite Versuch ebenfalls fehlschlägt, meldet der AZM 400 eine Störung. Das verringert die Anzahl der Störungsmeldungen und schützt das Gerät zugleich vor Beschädigung.

    „Entsperren gegen hohe Querkräfte“ ist ein weiteres Merkmal dieser Zuhaltung, das zu einer Minimierung von Stillstandszeiten beiträgt. Schutztüren sind häufig abgedichtet und/oder am Anschlag gedämpft, sodass sie nach dem Schließen wieder etwas zurückfedern. Der Sperrbolzen sitzt dann nicht mehr mittig und frei in der Arretierungsöffnung des Betätigers. Vielmehr wirken Querkräfte auf ihn, die er überwinden muss, um zu öffnen. Können diese Querkräfte nicht überwunden werden, wird die Schutztür nicht geöffnet – mit entsprechenden Verzögerungen im Produktionsprozess. Hier ist es vorteilhaft, dass der AZM 400 nicht nur eine hohe Zuhaltekraft aufweist, sondern zudem gegen hohe Querkräfte, bis 300 N, entsperren kann. Auch die große Betätigertoleranz von ±4 mm um die Achse des Sperrbolzens trägt zu einer einwandfreien Funktion der Sicherheitszuhaltung über einen langen Zeitraum bei.

    03 Eine Sperrzange schützt das Bedienpersonal bei begehbaren Maschinen davor, bei Wartungs und Reparaturarbeiten irrtümlich eingeschlossen zu werden

    04 Die sichere Bolzenzuhaltung AZM400 von Schmersal mit einer Bowdenzugentriegelung: Der Bowdenzug kann als Fluchtentriegelung genutzt werden.

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    Hohes SicherheitsniveauDie Sicherheitszuhaltung erreicht sowohl für die Verriegelungs als auch für die Zuhaltefunktion die Leistungswerte PL e und Kat. 4 nach DIN EN ISO 138491 [3] sowie SIL3 nach der Normenreihe DIN EN 61508 [3]. Das hohe Sicherheitsniveau für die Zuhaltefunktion wird unter anderem aufgrund des zweikanaligen Entsperrsignals erreicht. Dadurch wird sichergestellt, dass beispielsweise durch das Auftreten eines Querschlusses nicht ungewollt entriegelt und ein Zutritt in einen Gefahrenbereich ermöglicht wird. Damit erfüllt der AZM400 die Definitionen der DIN EN ISO 14119.

    Die Sicherheitszuhaltung AZM400 wird inzwischen in den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt – von der Lebensmittel und Verpackungsindustrie über den Werkzeugmaschinenbau und die Stahlindustrie bis hin zu Automobilzulieferern. Hier schätzen die Anwender neben den bereits genannten Eigenschaften zudem die einfache Montage sowie die kompakte und robuste Ausführung der Zuhaltung. (ih)

    Literatur[1] DIN EN ISO 14119:201403 Sicherheit von Maschinen –

    Verriegelungseinrichtungen in Verbindung mit trennenden Schutzeinrichtungen – Leitsätze für Gestaltung und Auswahl. Berlin: Beuth

    [2] K.A. Schmersal GmbH & Co. KG, Wuppertal: www.schmersal.com

    [3] DIN EN ISO 138491:201606 Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen – Teil 1: Allge meine Gestaltungsleitsätze. Berlin: Beuth

    [4] Normenreihe DIN EN 61508 (VDE 0803) Funktionale Sicherheit sicherheitsbezogener elektrischer/elektronischer/programmierbarer elektronischer Systeme – Teil 1: Allgemeine Anforderungen. Berlin · Offenbach: VDE VERLAG

    Autor Stephan Frick ist als Produktmanager bei der K. A. Schmersal GmbH & Co. KG tätig.

    05 Einsatz findet die Sicherheitszuhaltung an schweren, häufig elektrisch betriebenen Schutztüren von BAZ

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    Cybersecurity trifft ProduktionssicherheitLange Zeit waren die Netzwerke für OT (Operational Technology) und IT (Information Technology) voneinander getrennt. Im Zuge des IIoT (Industrial Internet of Things) wachsen sie jedoch immer mehr zusammen, wodurch die Produktionsnetze zunehmend externen Risiken ausgesetzt sind. Dementsprechend sollten Unternehmen sie auch in ihre SecurityStrategien mit einbeziehen. Worauf dabei zu achten ist und wie sich eine sichere Infrastruktur in der Fertigung realisieren lässt, erfuhr die etzRedaktion im Gespräch mit Siegfried Müller, Geschäftsführer der MB Connect Line GmbH [1].

    Text: Frank Nolte

    Welche Bedeutung hat das Thema Security für Industrieunternehmen und Maschinenbauer?

    S. Müller: Die IT-Security ist inzwischen existenzent-scheidend! Alleine die bekannt gewordenen erfolgreichen Cyberangriffe haben immense Kosten verursacht – bei „WannaCry“ etwa 300 Mio. US-$ alleine bei einem Vorfall. Auch ein Pharmakonzern hatte erhebliche Umsatzeinbußen, die übrigens von der vorhandenen Cyber-Versicherung nicht gedeckt wurden, weil es sich um einen „kriegsähnlichen Angriff“ gehandelt habe. Jedes Unternehmen sollte in der Lage sein, die Risiken durch Cyber-Angriffe abschätzen und beziffern zu können. Meines Erachtens liegt das Risiko min-destens so hoch wie bei Schäden, die durch Brand, Einbruch

    oder Produktionsausfall entstehen. Deswegen sind die Themen Risikoanalyse und Asset Management unabding-bar, wenn man sich mit Security befasst.

    Trotzdem tun sich viele Verantwortliche in der OT immer noch schwer mit dem Thema ITSicherheit?

    S. Müller: Das liegt in erster Linie an der unterschied-lichen Sichtweise. Bei der Informationssicherheit gibt es im Wesentlichen die drei Aspekte Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit. Während im Office-Bereich die Vertrau-lichkeit als höchstes zu schützendes Gut gilt, kommt es in der Produktion vor allem auf die Verfügbarkeit an. Die Ver-traulichkeit hat dort die geringste Priorität. Angesichts dieser

    S. Müller, Experte zur Cybersicher-heit im industriellen Umfeld: „Bei der Entwicklung von IoT-Geräten macht man sich in der Regel erst über die IT-Sicherheit und Angriffs-flächen Gedanken, wenn das Pro-dukt fast fertig auf dem Tisch steht. Mit ,Security by Design‘ berück-sichtigen wir die IT-Sicherheit schon im Designprozess“

  • 299/2019 www.etz.de

    Unterschiede liegt es auf der Hand, dass sich die aus der IT bekannten Werkzeuge und Maßnahmen nicht 1:1 in die OT transferieren lassen.

    Beispielsweise lassen sich aktives Monitoring, Updates oder Patches, im Office-Bereich problemlos in Ruhe- bzw. Ferienzeiten umsetzen. Im Fabrikumfeld, wo die Anlagen fast rund um die Uhr laufen sollen, ist das schwierig. Ergän-zend kommen noch Gewährleistungsfragen hinzu, da mit jedem Update auch eine Änderung am System erfolgt.

    Lässt sich eine Produktionsanlage überhaupt sicherheitstechnisch up to date halten?

    S. Müller: Dafür wird in erster Linie eine starke und kon-tinuierliche Verbindung sowie Kommunikation zwischen Machinenbauer, Betreiber und Systemintegrator benötigt. Anlagenupdates aufgrund erkannter Schwachstellen erfor-dern auch die Kenntnis des Ist-Zustandes in allen Belangen, daher ist ein Asset Management Pflicht. Zudem bietet sich ein passives Monitoring mit Anomalieerkennung an. Mit-hilfe von künstliche Intelligenz werden dabei aber weniger Cyberangriffe als Störungen im Netzwerk erkannt.

    Welche Aufgaben haben dabei die Hersteller der Netzwerkkomponenten?

    S. Müller: Die Gerätehersteller sollten Schwachstellen melden, damit die Systemintegratoren, ihre Anlagen up to date halten können. Dafür wurde in Deutschland mittler-weile mit „CERT@VDE“ [2] ein eigenes Konsortium auf-gebaut, das industrielle Unternehmen bei IT-Sicherheits -vorfällen im Bereich der Automatisierungs industrie über Organisations grenzen hinweg unterstützt. Zudem sind wir, wie die meisten Hersteller, froh, wenn ihnen entdeckte Schwachstellen – meist per mail – gemeldet werden. So kön-nen wir schnell darauf reagieren.

    Problematischer ist meiner Meinung nach, dass für viele Hersteller OT-Netze, wie Profinet, immer noch geschlossene Systeme sind, bei denen kein Cyberangriff vorkommen kann. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts, die auf dem letzten BSI-Kongress vorgestellt wurde. Dabei wurden sechs Profinet-Buskoppler unterschiedlicher Hersteller getestet, keiner war ohne, viele mit signifikanten Schwachstellen. Dieses unbequeme The-ma wird jedoch nur selten behandelt. Jeder muss sich jedoch klar machen, dass sich IT-Sicherheit nicht bequem anwen-den lässt. Deswegen ist das Werkzeug Passwort auch nicht zukunftsfähig. Mehr Sicherheit bieten andere Möglichkeiten wie Smart Cards, USB-Token oder zumindest 2-Faktor-Authentifizierung.

    Wie passen denn dann ITSecurity und Fernwartung zusammen?

    S. Müller: Technisch lassen sich Fernwartungszugänge sehr gut absichern, etwa durch beständig aktualisierte und gepatchte Router. Zudem besteht die Möglichkeit für jeden einzelnen User die jeweiligen Zugriffsmöglichkeiten und -arten zu verwalten.

    Für sichere Fernzugriffe sind sogenannte Rendezvous-Server prädestiniert. Dabei wird der Router, der eine aus-gehende Verbindung herstellt, von der Anlage bzw. der

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    30 www.etz.de 9/2019

    Firmen-Firewall als sicherer Teilnehmer am zentralen Server erkannt. Zudem ist eine 2-Faktor-Authentifizierung für die Benutzeranmeldung Standard, bei der zum Beispiel eine PIN telefonisch angeforderter wird.

    Gibt es ein Erfolgsrezept bei der Installation eines SecurityKonzepts?

    S. Müller: Als erstes muss das Unternehmensmanage-ment ins Boot geholt werden. Gelebte IT-Sicherheit kostet zwar Geld, das investiert werden muss, ist aber künftig exis-tenzentscheidend. Zudem müssen IT- und OT-Beauftragte Verständnis für den anderen entwickeln. Hier bieten Ver-bände wie ZVEI und VDMA verschiedene Workshops an, um diese beiden Welten zusammen zu bringen. Wichtig ist es aber auch die Mitarbeiter mit einzubeziehen und bei-spielsweise die technischen Einkäufer zu sensibilisieren – nur nach dem Preis zu entscheiden ist sicherlich der falsche Weg.

    Worauf es bei der IT-Security in der OT ankommt, be-schreiben rund 160 Dokumente. Die Konsolidierung dieser Dokumente ergab, dass letztlich 13 Kriterien für den Erfolg der Maßnahmen entscheidend sind. Die wichtigsten drei sind definitiv: · keine Standard-Passwörter, · Offenlegungsrichtlinie für Sicherheits lücken sowie · regelmäßige Updates – nicht jährlich zu Weihnachten – mit automatischem Firmwareupdate.

    Wenn man diese, relativ trivialen Regeln beachtet und er-füllt, ist man gut gerüstet. Leider wird die IT-Security in der Automatisierungswelt noch nicht mit einem funktionalen Mehrwert, den sie durchaus bietet, verbunden. Allerdings sieht man diesen oft erst, wenn sie gebraucht wird.

    Genügen einfache FernwartungsRouter den aktuellen Sicherheitsanforderungen?

    S. Müller: Das kommt ganz auf den Grad der Sicherheit an, den man erreichen will. Als Spezialist für Industrieum-gebungen, liefern wir Lösungen die nicht nur gegen unbe-fugte Zugriffe, Manipulation und Ausspähung schützen, sondern auch praktikabel und funktionell sind – exakt auf OT-Ingenieure und -Techniker zugeschnitten. Mit ,Security by design‘ berücksichtigen wir die Sicherheitsanforderungen von Beginn der Entwicklung an. Dabei setzen wir auf ein TÜV-Experten-Zertifizierungsprogramm im Bereich der sicheren Softwareentwicklung und Expertenwissen auf dem Gebiet der IT-Sicherheit.

    Können Sie dafür ein Beispiel geben?S. Müller: Grundsätzlich geht es bei dem Konzept dar-

    um, schon im Designprozess eines Produkts die Informa-tionssicherheit zu berücksichtigen – analog zu der aus dem Safetybereich bekannten Risikoanalyse. Mit Secure Boot, Secure Element und Secure Firmware besteht das Sicher-heitskonzept unseres Industrierouters „mbNet“ aus drei Bausteinen. Für die Systemsicherheit sorgen ein Security-Chip (Secure Element), das als sicherer Safe für Passwörter, Zertifikate und Schlüssel dient und ein fest programmierter Bootloader (Secure Boot), der nur signierte Firmware- Updates passend zu dem hinterlegten Sicherheitszertifikat akzeptiert (Secure Firmware).

    Den Router „mbNET.rokey“ haben wir zudem mit einem einzigartigen Feature ausgestattet – einem vorinstal-lierten Schlüsselschalter. Damit kann man den Fernzugriff lokal unterbinden – übrigens eine Empfehlung von IT- Sicherheitsbehörden wie dem deutschen BSI, der französi-schen Anssi oder der europäischen Enisa. Diese zweistufige Zugangskontrolle bietet zusätzliche Sicherheit und dem Betreiber direkt am Router die volle Kontrolle über den Netzwerkzugriff.

    Das dynamische Duo für sichere Industrie-Kommunikation: Der Industrierouter „mbNET.rokey“ mit mehrstufigem Schlüssel-schalter (links) sowie die Industrie-Firewall für den Automatisierer „mbNETFIX“

    MB Connect Line bietet einen umfassenden Baukasten, mit dem sich eine sichere Infrastruktur realisieren lässt

  • 319/2019 www.etz.de

    Woran kann man besonders sichere Geräte erkennen?S. Müller: In der Vergangenheit hat man sich in der Industrie mit Zertifizie-

    rungen beholfen. Aktuell gibt es allerdings keine bezahlbaren IT-Sicherheits-Zertifizierungen für unsere Anwendungsfälle, zumal jede Produkt-Zertifizierung immer nur eine Momentaufnahme abbildet.

    Es gibt vielerlei Bestrebungen, diese Schwierigkeiten abzustellen, ich favorisiere hier die Aktivitäten der EU, zum Beispiel den Cyber-Security-Act, der die Security auf verschiedenen Levels abbildet: Die erste Stufe ist eine Selbsterklärung, ver-gleichbar zur CE-Kennzeichnung, die zweite ein Zertifikat eines externen Dritt-anbieters. Allerdings gibt es bei der IEC 62443 aktuell noch keinen Prüfkatalog, sodass die unterschiedlichen Einrichtungen ihren eigenen Prüfkatalog heran-ziehen und die Prüfungen somit nicht unbedingt identisch sein müssen. Die dritte Stufe bedingt dann ein allgemeingültiges Zertifikat, wie „Common Crite-ria“. Den EU-Mitgliedsstaaten steht es frei innerhalb der drei Stufen die Anfor-derungen noch zu verschärfen.

    Die bloße Zertifizierung wird die Probleme nicht lösen. Alle müssen sich Gedanken darüber machen, wie wir IT-Sicherheit besser implementieren und das eher unbequeme Thema auf bequeme, barrierefreie Weise lösen können. Seitens des VDMA ist man sich sehr bewusst, dass nicht nur der Hersteller, sondern auch ein Betreiber und ein Maschinenbauer Verantwortung hinsichtlich der Sicherheit übernehmen müssen.

    Inwieweit befassen Sie sich mit dem Thema OPC UA?S. Müller: Natürlich ist die Einbindung von OPC UA als „Kommunikations-

    protokoll der Zukunft“ von uns von Interesse. So beobachte ich intensiv das Förderprojekt des BSI, das sich mit OPC UA als einfach einzusetzendes Secure Element beschäftigt. Wir ermöglichen die Einbindung von OPC-UA-basierten Anlagen mittels sogenannter Docker-Container. Auf dieser Basis der isolierten Betrachtung der Einzelkomponenten gewährleisten wir mit sicheren Komponen-ten, wie Schlüsselkarte, -schalter etc., die sichere Einbindung in ein übergeordne-tes System. Dabei sind Verschlüsselung und Barrierefreiheit für den Anwender gewährleistet. Sie sehen, wir wollen IT-Sicherheit für den Automatisierer anwend-bar machen. (no)

    Literatur[1] MB Connect Line GmbH, Dinkelsbühl: www.mbconnectline.com[2] CERT@VDE: www.cert.vde.com

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  • 32 www.etz.de 9/2019

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