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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 1 Auen als halboffene Weidelandschaften Dr. Walter Hemmerling Auen als halboffene Weidelandschaften

Auen als halboffene Weidelandschaften - BfN

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Page 1: Auen als halboffene Weidelandschaften - BfN

Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 1

Auen als halboffene Weidelandschaften Dr. Walter Hemmerling

Auen als halboffene Weidelandschaften

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 2

Auen als halboffene Weidelandschaften Dr. Walter Hemmerling

1. Stiftung Naturschutz SH: Kurz vorgestellt 2. Warum wilde Weiden in Auen? 3. Der Stiftungs-Weg

Auen als halboffene Weidelandschaften

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 3

kurz vorgestellt

Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

35.000 Hektar (2,3 % der Landesfläche) 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Jahresumsatz >20 Millionen Euro

Ziel: Aufbau der Grünen Infrastruktur in SH

1. kurz vorgestellt

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 4

Vision

persönlich wachsen + besser werden, Fehlerkultur

Grüne Infrastruktur aufbauen

MPM=Multigebiets- und -projektmanagement

1. kurz vorgestellt

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 5

Biotopverbundsystem

1. kurz vorgestellt

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 6

Erfolge

1. kurz vorgestellt

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 7

Marketingstrategie

1. kurz vorgestellt

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 8

290 Stiftungsgebiete

1. kurz vorgestellt

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 9

290 Stiftungsgebiete für die Vielfalt

1. kurz vorgestellt

von der Historischen Kulturlandschaft…

… über die wilden Weiden

…bis zum wilden Stiftungsland

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 10

Warum Wilde Weiden in Auen?

1. Erhalt und Förderung der Biodiversität 2. Ökosystemleistungen

3. Gemeinsam mit der Landwirtschaft 4. Ökonomische Tragfähigkeit

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 11

Wilde Weiden - Welche Tiere?

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 12

Beispiel Eidertal (Vera Breuer)

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 13

Modellprojekt „Weidelandschaft Eidertal“

• seit 1980 Aufkauf durch SNSH, Ziel: Prozessschutz • aber zunehmender Widerstand verhindert die Arrondierung eines

zusammenhängenden Gebietes • Entwicklung des Umsetzungskonzeptes „Weidelandschaft Eidertal“

durch das Staatl. Umweltamt Kiel (Umsetzung seit 1999) • Ziele: Erhalt des offenen Landschaftsbildes auf 265 ha finanzielle Tragfähigkeit Nährstoffretention d. Wiedervernässung lokaler Träger • Umsetzung durch: 3 Vertragsvarianten (Extensivierungs-, Nutzungsaufgabe- und Kaufvertrag) Aufgabe der Krautmahd und Grabenunterhaltung Einrichtung von 10 Weiden (je 10 - 60 ha) Beweidung durch örtliche Landwirte • Begleitung durch: Uni-Kiel mit zahlreichen Dipl. und Dr.-arbeiten u.a. im Rahmen des BMBF-Projektes: „Weidelandschaft Eidertal“

Stiftungsland Weideeinheiten

Eider

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 14

Einfluss des Projektes auf die bot. Artenvielfalt

(Röhrichtarten)

(Magerkeitszeiger) (Ruderalarten)

Quelle: Schrautzer et al. 2016

(Streu)

Datengrundlage: Vegetationsaufnahmen n. Braun-Blanquet zw. 2000 und 2009 auf 3 verschiedenen Weiden n = 160, Größe = 25 m²

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 15

Schwierigkeiten

mager und trocken gute Futterqualität

wechselfeuchter Bereich gute Futterqualität

feucht bis nass schlechte Futterqualität

bot. wertvoll

Mineralboden und Niedermoorflächen sollten sich die Waage halten. Dennoch sind die Teilbereiche der einzelnen Weiden sehr heterogen (Futterqualität, Nässe, Erreichbarkeit).

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 16

Kreative Lösungsansätze

Seit 2012 werden Teilbereiche per Hand (hier ehrenamtlich) gemäht und abgeräumt, andere Flächen werden über Winter mit der Stiftungsherde nachbeweidet.

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 17

Gehölzentwicklung

Quelle: Holsten 2012

Veränderungen seit 2004 (nur Niederung) - Neuetablierung von 6350 Gehölzen (9,7 ha) - Verlust von 280 Gehölzen - Schädigung von 250 Gehölzen

Lage 0 0,5 1 Summe Geschädigte (%)

Eider 127 97 776 1000 22

Graben 11 15 322 348 7

Talraum 140 144 9431 9715 3

gesamt 278 256 10529 11063 5

Vitalität

Quelle: Holsten 2012

2. warum wilde Weiden in Auen?

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 18

Zwischenfazit

2. warum wilde Weiden in Auen?

1. Positive Bedeutung für die Biodiversität ist erkennbar

2. Wissenschaftliche Begleitung ist sinnvoll

3. Höher gelegene Flächen müssen dabei sein

4. Das Tierwohl wird immer wichtiger, Schwarz-Bunte sind kritisch

5. Wilde Weiden brauchen professionelle Partner in der Landwirtschaft

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 19

Der Stiftungs-Weg

1. Schritt: Flächenerwerb durch Stiftung Naturschutz

2. Schritt: Flächenbewirtschaftung und Vermarktung

durch Landwirte und Vereine

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 20

Der SH-Weg

290 Stiftungsgebiete, davon 74 mit Wilden Weiden (27 Prozent), im Durchschnitt 62 ha

Größenklassen der Wilden Weiden in Schleswig-Holstein

3. Der Stiftungs-Weg

5

24

20

14

7

4

<10 ha 10 bis 25 ha 25 bis 50 ha 50 bis 100 ha

100 bis 200 ha

>200 ha

Geltinger Birk (SL) 423

Höltigbaum (OD) 408

Schäferhaus (SL) 328

Eidertal (RD) 217

Johannistal (OH) 170

Störtal (RD) 164

Barkauer See (OH) 140

Neust. Binnenwasser (OH) 139

Düne am Treßsee (SL) 135

Nördl. Seeniederung (OH) 122

Reesholm (SL) 110

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 21

3. Der Stiftungs-Weg

1. Schritt: Flächenankauf

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 22

Bültsee

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 23

3. Der Stiftungs-Weg

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3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 25

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 26

2. Schritt: Flächenbewirtschaftung

In der Regel haben Stiftung Naturschutz, Landkreise, Städte, Gemeinden oder andere Stiftungen die Flächen erworben, die Bewirtschaftung erfolgt durch LandwirtInnen und Naturschutzvereine. Wir haben die Bürgerstiftung „Natur im Norden“ errichtet, die das Ziel verfolgt, über Stifterfonds Bürger für ein finanzielles Engagement zu gewinnen. Wichtige „landwirtschaftliche“ Partner in Schleswig-Holstein: Bunde Wischen e.V. Weidelandschaften e.V. Naturschutzverein Obere Lw. Petersen Treenelandschaft e.V. Wiedingharder Weideland GbR NABU Dithmarschen Ausgleichsagentur SH GmbH Lw. Donath-Totzke Naturschutzverein Fehmarn e.V. Lämmerhof lw. Vereine am Barkauer See Eidertaler Lw. Kiene

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 27

Grundformel: Prämien + Vermarktung (+ Zuschüsse) > Investition + laufender Aufwand

Wilde Weiden: Grundformel

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden.

Folie 28

Wilde Weiden: Ökonomie - Prämien

Erste Säule • Cross Compliance

Zweite Säule • festgelegt von den jeweiligen

Bundesländern • auch Investitionen können u.U.

gefördert werden

050

100150200250300350400

Prämie je ha von 2005 bis 2018

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 29

Wilde Weiden: Ökonomie - Vermarktung

3. Der Stiftungs-Weg

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Wilde Weiden: Ökonomie - Investitionen

Zäune

Wasserversorgung

Fangplätze Schutzplätze

Winterfutter

Maschinen

Besucherlenkung

3. Der Stiftungs-Weg

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Wilde Weiden: Ökonomie – laufender Aufwand

Herdenmanagement • Tierdichte • Tierkontrolle • Ohrmarken Tierwohl

Flächenpacht

3. Der Stiftungs-Weg

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Wilde Weiden: Ökonomie – Zahlen von Bunde Wischen e.V.

Gerd Kämmer, mdl.

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

1996

19

97

1998

19

99

2000

20

01

2002

20

03

2004

20

05

2006

20

07

2008

20

09

2010

20

11

2012

20

13

2014

20

15

landwirtschaftliche Fläche [ha]

Rinderbestand [Anzahl]

-

0,20

0,40

0,60

0,80

1,00

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Tiere pro ha

Tiere pro ha

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 34

Wilde Weiden: Ökonomie – Zahlen von Bunde Wischen e.V.

Gerd Kämmer, mdl.

0

100

200

300

400

500

600

700

800

Direktzahlungen [T€]

Umsätze Hofladen [T€]

vermarktete Tiere [Anzahl]

3. Der Stiftungs-Weg

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Schleswig-Holstein. Der echte Norden. Folie 35

Fazit

1. Wilde Weiden in Auen sind positiv für Biodiversität und Ökosystemleistungen

2. Wilde Weiden sind gut für die Akzeptanz 3. Am besten funktionieren wilde Weiden, wenn

Stiftungen und Landwirte zusammenarbeiten, dann sind sie auch ökonomisch funktionsfähig

4. Der Flächenankauf ist dem Vertragsnaturschutz aus ökonomischer Sicht überlegen

5. Die Agrarreform 2020 wird ein Schlüsselfaktor für die Fortführung der wilden Weiden sein

Fazit

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit