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Exporte 1. - 3. Quartal 2018 1 Deutschland 988,2 Mrd. Euro (+3,6 %) Baden-Württemberg 150,5 Mrd. Euro (+1,0 %) Ausgabe 3 / 2018 IHK Region Stuttgart Aussichten und Entwicklungen für Deutschland und Baden- Württemberg 1 Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal 2018 mit dem Rückgang des Brut- toinlandsprodukts um 0,2 Prozent im Ver- gleich zum Vorquartal zum ersten Mal seit 2015 wieder geschrumpft. Grund ist vor allem die außenwirtschaftliche Entwick- lung. Bereits im Oktober hatte der Interna- tionale Währungsfonds (IWF) seine Wachs- tumsprognose für 2019 für Deutschland gesenkt – und zwar stärker gesenkt als für die gesamte Weltwirtschaft. Denn wegen der starken Exportabhängigkeit sind die Wachstumsperspektiven Deutschlands besonders betroffen von den interna- tionalen Handelsstreitigkeiten, dem drohenden ungeregelten Brexit und den zunehmenden Schwierigkeiten einer Reihe von Entwicklungs- und Schwellenländern durch Kreditverteuerungen, versiegenden ausländischen Kapitalströmen und Ölpreis- steigerungen. Dazu kommen Sondereffekte wie die Produktionsdrosselung der deutschen Automobilbranche bei der Um- stellung auf den neuen Abgasprüfzyklus WLTP. ,,Kraftwagen und Kraftwagenteile" ist Deutschlands (und Baden-Württem- bergs) Exportgütergruppe Nummer eins. Diese ist besonders von Trumps Handelspoli- tik betroffen: von den im Frühjahr verhängten Strafzöllen auf Aluminium und Außenhandelspartner Baden-Württembergs Die Unternehmen in Baden-Württemberg exportierten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 Waren im Wert von rund 151 Milliarden Euro. Damit stiegen die Ex- porte um ein Prozent im Vergleich zum Vor- jahreszeitraum. Die Importe beliefen sich auf 133 Milliarden Euro und legten um 4,1 Prozent zu. Dennoch wird wertmäßig mehr ex- als importiert. Wie im Vorjahr entwickelte sich der Außenhandel bun- desweit etwas dynamischer als hierzu- lande. Im Exportvergleich kann sich Baden-Württemberg weiter an der Spitze der Bundesländer beweisen. Trotz Handelsstreit bleibt das Zielland Num- mer eins bei den Warenlieferungen aus Baden-Württemberg ins Ausland die Vereinigten Staaten. Positive Impulse kommen vor allem aus China - sowie aus den Niederlanden und Österreich. Das Vereinigte Königreich, verzeichnet zunehmend sinkende Exporte. Seit dem Referendum zum EU-Austritt ist die Währung geschwächt, was die Nachfrage nach den (dadurch verteuerten) ausländischen Gütern bremst. Und zu einer Inflation führt, welche die Realeinkommen und damit die Konsumnachfrage im Land sinken lässt. Methodische Erläuterungen Top Ten nach Wachstum: Hierfür wurden zunächst die 40 umsatzstärksten Länder vorselektiert und die Rei- henfolge daraus errechnet. Ansprechpartner IHK Region Stuttgart Jägerstraße 30 70174 Stuttgart Tassilo Zywietz Geschäftsführer International Telefon +49 (0)711 2005-1231 [email protected] Sabine Schaub Außenwirtschaftsstatistik & -redaktion Telefon +49 (0)711 2005-1489 [email protected] Konzeption: Geschäftsbereich International Verantwortung: Tassilo Zywietz Inhalt: Sabine Schaub Baden-Württemberg: Top Ten Ausfuhr- und Einfuhrländer bezüglich Umsatz und Wachtumsraten (Quelle: Statistisches Landesamt) Länder Prozentualer Zuwachs im Vergleich zu Jan-Sept 2017 Jan-Sept 2018 in Euro Ausfuhren nach Umsatz Deutschland 3,56 988 161 338 626 Baden-Württemberg 1,04 150 541 745 601 1 Vereinigte Staaten 3,75 18 635 561 294 2 China 10,97 12 026 138 274 3 Niederlande 7,34 11 404 936 551 4 Frankreich -1,29 11 300 594 828 5 Schweiz -4,45 11 117 737 798 6 Österreich 3,10 7 077 033 824 7 Vereinigtes Königreich -18,36 6 969 081 301 8 Italien 3,27 6 848 607 738 9 Polen -0,53 4 596 454 369 10 Tschechische Republik 1,54 4 295 096 486 * Ausfuhren nach Wachstum 1 Brasilien 17,67 1 206 107 095 * 2 Luxemburg 15,18 545 437 450 * 3 Republik Korea 14,57 3 607 504 261 * 4 China 10,97 12 026 138 274 * 5 Slowakei 8,41 1 191 328 167 * 6 Thailand 8,23 702 682 965 * 7 Singapur 8,14 951 995 685 * 8 Japan 7,49 3 549 611 074 9 Niederlande 7,34 11 404 936 551 * 10 Slowenien 4,73 653 069 257 ▼▼ Außen- wirtschafts- barometer Rang im Vergleich zum Gesamtjahr 2017 Rang unverändert; *neu; () im Rang (deutlich) gestiegen; () im Rang (deutlich) gesunken Einfuhren nach Umsatz Deutschland 5,97 818 559 633 507 Baden-Württemberg 4,08 133 023 410 094 1 Schweiz -1,37 11 684 500 480 2 Niederlande 6,16 10 714 081 315 3 Italien 4,33 10 589 135 637 4 China 8,24 9 886 659 367 5 Frankreich -0,52 8 582 231 705 6 Vereinigte Staaten -3,67 8 581 410 934 7 Belgien 96,99 7 856 452 371 ▲▲ 8 Tschechische Republik 1,58 6 152 950 731 9 Österreich 8,15 5 595 193 801 10 Ungarn -9,79 4 365 548 174 Einfuhren nach Wachstum 1 Belgien 96,66 7 856 452 371 ▲▲ 2 Libyen 77,66 1 014 093 783 3 Aserbaidschan 47,11 393 954 253 * 4 Kasachstan 33,94 681 318 884 5 Ägypten 28,44 500 440 518 6 Portugal 21,51 878 530 774 * 7 Thailand 18,14 497 713 829 8 Vietnam 17,30 792 374 138 9 Taiwan 12,42 1 178 971 632 * 10 Bulgarien 12,12 546 146 807 * Ausfuhren Einfuhren Trend Ranking

Außen- wirtschafts- · +++ BIP schrumpft im 3. Quartal +++ Exportwachstum und -optimismus deutlich gedämpft +++ internationale Handelskonflikte, Brexit, Wirtschafts- und Währungsturbulenzen

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Page 1: Außen- wirtschafts- · +++ BIP schrumpft im 3. Quartal +++ Exportwachstum und -optimismus deutlich gedämpft +++ internationale Handelskonflikte, Brexit, Wirtschafts- und Währungsturbulenzen

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2013 2016 2017 2018

-10,8 Punkte

20152014

Exportindikator Wirtschaft – Gesamt

Exporte 1. - 3. Quartal 20181

Deutschland

988,2 Mrd. Euro(+3,6 %)

Baden-Württemberg

150,5 Mrd. Euro(+1,0 %)

Ausgabe 3 / 2018

IHK Region Stuttgart

Aussichten und Entwicklungen

für Deutschland und Baden-

Württemberg

1 Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal 2018 mit dem Rückgang des Brut-toinlandsprodukts um 0,2 Prozent im Ver-gleich zum Vorquartal zum ersten Mal seit 2015 wieder geschrumpft. Grund ist vor allem die außenwirtschaftliche Entwick-lung. Bereits im Oktober hatte der Interna-tionale Währungsfonds (IWF) seine Wachs-tumsprognose für 2019 für Deutschland gesenkt – und zwar stärker gesenkt als für die gesamte Weltwirtschaft. Denn wegen der starken Exportabhängigkeit sind die Wachstumsperspektiven Deutschlands besonders betroffen von den interna-tionalen Handelsstreitigkeiten, dem drohenden ungeregelten Brexit und den zunehmenden Schwierigkeiten einer Reihe von Entwicklungs- und Schwellenländern durch Kreditverteuerungen, versiegenden ausländischen Kapitalströmen und Ölpreis-steigerungen. Dazu kommen Sondereffekte wie die Produktionsdrosselung der deutschen Automobilbranche bei der Um-stellung auf den neuen Abgasprüfzyklus WLTP. ,,Kraftwagen und Kraftwagenteile" ist Deutschlands (und Baden-Württem-bergs) Exportgütergruppe Nummer eins. Diese ist besonders von Trumps Handelspoli-tik betroffen: von den im Frühjahr verhängten Strafzöllen auf Aluminium und

Außenhandelspartner

Baden-Württembergs

Die Unternehmen in Baden-Württemberg exportierten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 Waren im Wert von rund 151 Milliarden Euro. Damit stiegen die Ex-porte um ein Prozent im Vergleich zum Vor-jahreszeitraum. Die Importe beliefen sich auf 133 Milliarden Euro und legten um 4,1 Prozent zu. Dennoch wird wertmäßig mehr ex- als importiert. Wie im Vorjahr entwickelte sich der Außenhandel bun-desweit etwas dynamischer als hierzu-lande. Im Exportvergleich kann sich Baden-Württemberg weiter an der Spitze der Bundesländer beweisen.

Trotz Handelsstreit bleibt das Zielland Num-mer eins bei den Warenlieferungen aus Baden-Württemberg ins Ausland die Vereinigten Staaten. Positive Impulse kommen vor allem aus China - sowie aus den Niederlanden und Österreich. Das Vereinigte Königreich, verzeichnet zunehmend sinkende Exporte. Seit dem Referendum zum EU-Austritt ist die Währung geschwächt, was die Nachfrage nach den (dadurch verteuerten) ausländischen Gütern bremst. Und zu einer Inflation führt, welche die Realeinkommen und damit die Konsumnachfrage im Land sinken lässt.

Methodische Erläuterungen

Top Ten nach Wachstum: Hierfür wurden zunächst die

40 umsatzstärksten Länder vorselektiert und die Rei-

henfolge daraus errechnet.

Ansprechpartner

IHK Region Stuttgart Jägerstraße 30 70174 Stuttgart

Tassilo Zywietz Geschäftsführer International Telefon +49 (0)711 2005-1231 [email protected]

Sabine SchaubAußenwirtschaftsstatistik & -redaktion Telefon +49 (0)711 2005-1489 [email protected]

Konzeption: Geschäftsbereich International

Verantwortung: Tassilo Zywietz

Inhalt: Sabine Schaub

Baden-Württemberg: Top Ten Ausfuhr- und Einfuhrländer bezüglich

Umsatz und Wachtumsraten (Quelle: Statistisches Landesamt)

Länder

Prozentualer Zuwachs imVergleich zu

Jan-Sept 2017

Jan-Sept 2018in Euro

Ausfuhren nach Umsatz∑ Deutschland 3,56 988 161 338 626∑ Baden-Württemberg 1,04 150 541 745 601

1 Vereinigte Staaten 3,75 18 635 561 294 –

2 China 10,97 12 026 138 274 ▲

3 Niederlande 7,34 11 404 936 551 ▲

4 Frankreich -1,29 11 300 594 828 ▼

5 Schweiz -4,45 11 117 737 798 ▼

6 Österreich 3,10 7 077 033 824 ▲

7 Vereinigtes Königreich -18,36 6 969 081 301 ▼

8 Italien 3,27 6 848 607 738 –

9 Polen -0,53 4 596 454 369 –

10 Tschechische Republik 1,54 4 295 096 486 *

Ausfuhren nach Wachstum

1 Brasilien 17,67 1 206 107 095 *2 Luxemburg 15,18 545 437 450 *3 Republik Korea 14,57 3 607 504 261 *4 China 10,97 12 026 138 274 *5 Slowakei 8,41 1 191 328 167 *6 Thailand 8,23 702 682 965 *7 Singapur 8,14 951 995 685 *8 Japan 7,49 3 549 611 074 ▼

9 Niederlande 7,34 11 404 936 551 *10 Slowenien 4,73 653 069 257 ▼▼

Außen-wirtschafts-barometer

Rang im Vergleich zum Gesamtjahr 2017

–Rang unverändert; *neu; ▲(▲) im Rang (deutlich) gestiegen; ▼(▼) im Rang (deutlich) gesunken

Einfuhren nach Umsatz∑ Deutschland 5,97 818 559 633 507∑ Baden-Württemberg 4,08 133 023 410 094

1 Schweiz -1,37 11 684 500 480 –

2 Niederlande 6,16 10 714 081 315 ▲

3 Italien 4,33 10 589 135 637 ▼

4 China 8,24 9 886 659 367 –

5 Frankreich -0,52 8 582 231 705 –

6 Vereinigte Staaten -3,67 8 581 410 934 –

7 Belgien 96,99 7 856 452 371 ▲▲

8 Tschechische Republik 1,58 6 152 950 731 ▼

9 Österreich 8,15 5 595 193 801 ▼

10 Ungarn -9,79 4 365 548 174 ▼

Einfuhren nach Wachstum

1 Belgien 96,66 7 856 452 371 ▲▲

2 Libyen 77,66 1 014 093 783 ▼

3 Aserbaidschan 47,11 393 954 253 *4 Kasachstan 33,94 681 318 884 –

5 Ägypten 28,44 500 440 518 –

6 Portugal 21,51 878 530 774 *7 Thailand 18,14 497 713 829 ▲

8 Vietnam 17,30 792 374 138 –

9 Taiwan 12,42 1 178 971 632 *10 Bulgarien 12,12 546 146 807 *

Ausf

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Page 2: Außen- wirtschafts- · +++ BIP schrumpft im 3. Quartal +++ Exportwachstum und -optimismus deutlich gedämpft +++ internationale Handelskonflikte, Brexit, Wirtschafts- und Währungsturbulenzen

Stahl, der laufenden Bedrohung durch ho-he US-Zölle auf Importautos sowie dem durch die Streitigkeiten mit den USA geschwächten Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft.

Doch von einer Rezession kann derzeit keine Rede sein. Die deutsche und die baden-württembergische Wirtschaft laufen weiter auf hohen Touren. Der Außen-handel stützt die Auftragslage mit positiven Wachstumsraten. Der Exportoptimismus der hiesigen Unternehmen hat allerdings seit Jahresbe-ginn deutlich abgenommen: Der Index aus den saldierten Erwartungen für die kom-menden zwölf Monate ist von 36 auf 25 Punkte gesunken. Er liegt damit unter dem langjährigen Mittel von 29 Punkten und ist so niedrig wie seit Herbst 2016 nicht mehr.

Dennoch rechnen über die Hälfte der aus-landsorientierten Unternehmen aus Baden-Württemberg mit gleichbleibenden Exporten. 36 Prozent erwarten steigende Exportumsätze. Die Stimmungseintrübung ist nicht verwunderlich, denn die größten handels- beziehungsweise bündnispolitis-chen Ver-werfungen der letzten Monate be-treffen ausnahmslos die mit Abstand größten Außenhandelspartner Baden-Württembergs.

Erwartungen der exportierenden

Wirtschaft - nach Branchen

2 Die Exportzuversicht der Südwest-Wirtschaft geht seit dem Frühsommer über alle Branchen zurück – bei den ex-portierenden Industrieunternehmen sinkt der Indikator im Vergleich zu Handel, Trans-port und Dienstleistungen deutlich stärker. Ihnen bläst der Wind im internationalen Geschäft besonders spürbar ins Gesicht. Die Auslandsumsätze nehmen weiterhin zu, doch hat sich die Nachfragedynamik ver-langsamt. Der Anteil der Industrieun-ternehmen mit steigenden Auftrags- eingängen aus dem Ausland ist von 42 Prozent im Frühsommer auf 30 Prozent im Herbst 2018 gesunken.

Auftragsrückgänge melden 16 Prozent - ein Anstieg um fünf Prozentpunkte. Dass die Zeiten hoher Nachfragezuwachsraten aus dem Ausland vorerst beendet sind, schlägt sich zusammen mit der Unsicher-heit über die konjunkturellen und handel-spolitischen Entwicklungen auch auf die Er-wartungen für die kommenden zwölf Monate nieder: 40 Prozent der Industriebe-triebe rechnen mit steigenden Exporten, im Frühsommer waren es 51 Prozent. 49 Prozent gehen von einem konstanten Aus-landsgeschäft aus (zuvor 52 Prozent), elf Prozent rechnen mit Exportrückgängen.

3 Großhandel und Handelsvermittler kor-rigieren ihre Einschätzungen bezüglich des Auslandsgeschäfts ebenfalls kräftig nach unten. Der Grund sind die Sorgen um die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingun-gen, die Energie- und Rohstoffpreise, aber auch um die Zukunft spezieller Regelun-gen wie der Versand verschreibungs-pflichtiger Medikamente. Die Dienstleis-tungsbranche hatte schon im Frühjahr ver-haltener in die Zukunft geblickt. Und verzeichnet so einen im Vergleich gerin-geren Einbruch ihrer Erwartungen an das Auslandsgeschäft. Die Unternehmen aus dem Bereich Transport und Verkehr senken ihre Annahmen nur marginal und be- werten ihre grenzüberschreitenden Geschäfte sogar etwas besser als im Frühjahr und im Herbst 2017.

Erwartungen der Südwestindustrie

nach Weltregionen

4 Die Exporterwartungen für den nord-amerikanischen Markt liegen trotz Wachs-tum der US-Wirtschaft im Herbst 2018 auf dem niedrigsten Wert seit dem Jahr 2012. Die aggressive und bündnisfeindliche US-Handelspolitik sendet permanent Signale der Unsicherheit – ob die US-Wirtschaft weiter von diesem Kurs profitieren wird, ist fraglich.

Die Geschäftserwartungen bezüglich der europäischen Märkte (EU und EFTA) liegen weiter im positiven Bereich - sind aber auch seit dem Frühjahr gesunken. Hierfür ist, neben dem Rückgang der Ausfuhren in das Vereinigte Königreich um 18 Prozent, in großem Maße die Sorge um einen harten Brexits verantwortlich.

Nach einem leichten Rückgang im Frühsom-mer 2018 sinken die saldierten Exportpro-gnosen für Asien um zehn Indexpunkte. Bleiben aber angesichts der insgesamt pos-itiven Signale aus der Region mit 34 Punk-ten auf sehr hohem Niveau. Die Exporte nach Russland verzeichnen angesichts wechselseitiger Sanktionen, Rubelabwertung und Konjunkturschwäche nur noch ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr. Für 2019 halten sich

positive und negative Einschätzungen der Unternehmen die Waage. Der Exportindika-tor fiel 2018 seit Jahresbeginn von 17 auf 0,3 Punkte.

Methodische Erläuterungen

IHK-Konjunkturberichte: Die IHKs in Baden-

Württemberg befragen dreimal pro Jahr eine

repräsentative Auswahl ihrer Mitgliedsunternehmen

zur Wirtschaftslage und zu ihren Erwartungen. Die im

aktuellen Außenwirtschaftsbarometer enthaltenen

Daten basieren auf der Herbst-Konjunkturumfrage des

Baden-Württembergischen Industrie- und

Handelskammertags (BWIHK), an der sich circa 3.900

Unternehmen aus allen Branchen, Größenklassen und

Landesteilen beteiligt haben.

IHK-Konjunkturindikatoren: Sie werden als Saldo der

positiven beziehungsweise negativen Antworten zu

den jeweiligen Fragen ermittelt und können demnach

zwischen minus und plus 100 Punkten liegen.

Extra: Regionen im Fokus - Ausfuhr

5 Im Vergleich zum dritten Quartal 2017 entwickeln sich die Exportgeschäfte mit Asien positiver als die mit dem europä- ischem Ausland. Wofür vor allem die leb-hafte Nachfrage aus China verantwortlich ist. China entwickelte sich in den vergan-genen Monaten vom viert- zum zweitwichtigsten Zielland der Südwest- Exporte. Das schwächere Wachstum der chi-nesischen Wirtschaft gibt deshalb Anlass zur Sorge. In die europäischen Märkte (EU und EFTA) wird bislang der weitaus größte Anteil der baden-württembergischen Ausfuhren getätigt. Einem leichten Zuwachs der Ex-porte in die Eurozone steht ein Nach-fragerückgang aus den Ländern der eu-ropäischen Nicht-Eurozone entgegen. Großen Einfluss hatten hier die sinkenden Bestellungen aus dem Vereinigten König- reich.

Der Handel mit dem Iran zeigt weiterhin die Wirkungen der US-Sanktionen. Der An-teil am baden- württembergischen Export-geschäft ist mit 0,1 Prozent relativ gering. Die Türkei (Anteil von 1,5 Prozent an den Ex-porten) ist durch die innenpolitische Lage und die wirtschaftliche Situation stark gebeutelt und ein Ende der Probleme derzeit nicht in Sicht. Dennoch konnten die Exporte dorthin leicht zulegen.

+++ BIP schrumpft im 3. Quartal +++ Exportwachstum und -optimismus deutlich gedämpft +++ internationale Handelskonflikte, Brexit, Wirtschafts- und Währungsturbulenzen belasten +++

Außen-wirtschafts-barometerAusgabe 3 / Nov. 2018

IHK Region Stuttgart

-60

-40

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0

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40

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Europa (EU und EFTA)

Nordamerika

Russland und restl. Europa

Asien

2013 2016 2017 201820152014

Industrie Handel Dienstleister Transport und Verkehr-60

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2013 2016 2017 201820152014

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg

4Erwartungen der Südwestindustrie nach Weltregionen

-30 -20 -10 0 10 20

GESAMT BW (150,54 Mrd./100%)

EUROPA (94,55 Mrd./62,8%)

EUROZONE (50,86 Mrd./33,8%)

NICHT-EUROZONE (26,02 Mrd./17,3%)

ASIEN (28,46 Mrd./18,9%)

AMERIKA (23,90 Mrd./15,9%)

Vereinigte Staaten (18,64 Mrd./12,4%)

China (12,03 Mrd./8,0%)

Vereinigtes Königreich (6,97 Mrd./4,6%)

Russische Föderation (2,41 Mrd./1,6%)

Türkei (2,23 Mrd./1,5%)

Islamische Republik Iran (0,19 Mrd./0,1%)

1,6

6,1

4,3

3,8

11,0

2,6

1,0

1,0

-1,2

-5,3

-18,4

-22,3

Ausfuhr Baden-Württembergs von Januar bis September 2018:

Veränderungen zum Vorjahreszeitraum in Prozent

5

Exportindikator Industrie, Handel, Dienstleistungen, Transport und Verkehr3

Auslandsumsatz Auftragseingang aus dem Ausland Exportindikator

-60

-40

-20

0

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40

60

2013 2016 2017 201820152014

2Konjunkturindikatoren exportierende Industrie in Baden-Württemberg