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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

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Dr. Monika Markmann

Schubertstraße 14 59302 Oelde

www.BizziNet.de E-Mail [email protected]

Auf dem Weg zu einer multipolaren Weltordnung?

Newcomer auf der Weltbühne

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Übersicht

Weltwirtschaft im Umbruch?

Lange Zeit war die Welt in Blöcke aufgeteilt. Ost und West trennte der Eiserne Vor-hang. Nordamerika und Europa waren die führenden Wirtschaftsräume. Der Norden galt als reich, der Süden als arm. Doch nichts ist so beständig wie der Wandel. Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks, der Erweiterung der Europäischen Union, weltweiter Wirtschafts- und Bankenkrisen und dem Aufstreben ehemaliger Entwick-lungs- und Schwellenländer hat sich die Weltwirtschaft innerhalb von nur zwei Jahr-zehnten drastisch verändert.

China ist heute die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, Brasilien rangiert auf Platz 7, dicht gefolgt von Indien und Russland auf den Plätzen 9 und 10. Investoren drän-gen nach Afrika, um sich den Zugang zu wertvollen Bodenschätzen zu sichern. Eu-ropa schwächelt. Bereits seit 15 Jahren beobachten Investoren aufmerksam die auf-strebenden Schwellenländer. Die Investment-Gesellschaft Goldman Sachs prägte Ende 2001 das Schlagwort BRIC für die Newcomer auf der weltpolitischen Bühne. Seit 2011 gehört auch Südafrika dazu. Aus BRIC wurde BRICS. Zehn Jahre lang wiesen diese Länder eine sehr dynamische Wirtschaftsentwicklung auf.

Doch aktuell schwächeln einige dieser Schwellenländer gewaltig. Die Börsen in Chi-na schwanken erheblich. Der Rubel hat im großen Stil an Wert eingebüßt. Brasiliens Wirtschaft ist in der Rezession. Die Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Dilma Roussef am 31.08.2016 offenbart die politische Führungskrise im Land. Galt das ungebrochene Wachstum der BRICS-Staaten lange Zeit als Stütze der Weltkon-junktur, so geht jetzt die Angst um, dass die Sorgenkinder eine Gefahr für die Welt-wirtschaft sein könnten. Anleger rund um den Globus sind alarmiert.

Ganz ungeachtet der eigenen Probleme zeigen sich die BRICS-Staaten auf der welt-politischen Bühne sehr selbstbewusst und demonstrieren ihren Willen, sich auf der Weltbühne ihren Platz zu erobern. Mit der Gründung der New Development Bank 2014 durch die BRICS-Staaten als Hauptkapitalgeber wollten sie eine finanzstarke Alternative zur WTO und dem IWF schaffen. Das Signal ist klar: Die Neuen pochen auf mehr Mitsprache in den internationalen Gremien und fordern eine Weltordnung, die die aus ihrer Sicht veränderten Kräfteverhältnisse widerspiegelt. Doch wie stark sind die BRICS-Staaten tatsächlich? Wie sind die aktuellen Krisen zu bewerten? Handelt es sich um eine vorübergehende Schwäche oder um einen längerfristigen Abwärtssog?

Drei Arbeitsblätter und Charts beschäftigen sich mit den neuen Entwicklungen und Newcomern in der Weltwirtschaft.

3 Arbeitsblätter „Auf dem Weg zu einer multipolaren Weltwirtschaft?“

Kursstürze in China ließen die Zentralregierung schwitzen. Der Ölpreisverfall, westli-che Sanktionen und Rubelabsturz brachten den Kreml in Bedrängnis. Die Herabstu-fung brasilianischer Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau offenbart die Schwere der Krise in der einstigen Vorzeige-Volkswirtschaft Lateinamerikas. In Südafrika befeuert der Korruptionssumpf den schleichenden Niedergang des einstigen Hoffnungsträ-gers. Einzig Indiens Wachstumsraten scheinen ungebrochen zu sein. Allerdings steht auch dieses Land vor gewaltigen Herausforderungen mit 750 Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze.

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Den Shooting-Stars der Weltwirtschaft, auch bekannt unter dem Kürzel „BRICS“, scheint die Luft auszugehen. Das Akronym BRICS haben die meisten Schüler sicher-lich schon einmal in den Medien gehört. Doch was diese Länder ausmacht, welche Stärken die einzelnen Länder haben, welchen Platz sie in der Weltwirtschaft anstre-ben oder welche Schwierigkeiten sie derzeit zu meistern haben, ist häufig schon we-niger bekannt. Wie schwer die Krise ist und ob die angestammten Industrienationen zukünftig ein Gegengewicht durch die Newcomer auf der Weltbühne haben werden, ist Gegenstand der drei Arbeitsblätter.

Die Arbeitsblätter liefern Hintergrundinformationen zu der gegenwärtigen wirtschaftli-chen Situation der BRICS-Staaten sowie deren Stellung in der Weltwirtschaft. Aufga-ben zur Einordnung und Bewertung der Krise in den Schwellenländern ermöglichen eine schülergerechte Auseinandersetzung mit aktuellen weltwirtschaftlichen Umbrü-chen. Ein Quiz über Eckdaten der BRICS-Staaten rundet die Materialien ab.

3 Charts: Ausgewählte Indikatoren der Weltwirtschaft und der BRICS-Staaten

China galt lange Zeit als Werkbank der Welt, Indien als Denkfabrik, Russland als Energielieferant, Brasilien als Rohstofflager und Südafrika als Tor zum afrikanischen Kontinent. Welche Wachstumsraten weisen die einzelnen Länder auf? Welchen An-teil an der weltweiten Wirtschaftsleistung haben sie? Wie viele Menschen leben in den BRICS-Staaten? Diese und mehr Fragen können anhand des Charts beantwor-tet werden. Es zeigt ausgewählte Indikatoren der BRICS-Staaten.

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Hinweise zu den Materialien ___________________________________________________________________

Fachliche Hinweise

Die politische Weltkarte hat sich in den letzten 10 bis 15 Jahren gewaltig verändert. Die wirtschaftlich und politisch Mächtigen in Europa und Nordamerikas, die die Nachkriegsära bis zum Zusammenbruch des Ostblocks zu Beginn der 90er Jahre bestimmten, haben Nebenbuhler bekommen. Längst ist China zur zweitstärksten Volkswirtschaft der Welt avanciert. Indien gilt als Denkfabrik und Brasilien als Roh-stofflieferant. Allein schon aufgrund ihrer Größe gelten diese Volkswirtschaften als attraktive Märkte und Handelspartner. Besonderes Augenmerk genießen die so ge-nannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Die Be-obachtung der Wirtschaft und Finanzmärkte der BRICS-Staaten, aber auch weiterer aufstrebender Schwellenländer gehört schon lange zur täglichen Routine von Anle-gern, Unternehmern, Investoren und Wirtschaftsfachleuten.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass Rubelkrise, Börsenturbulenzen oder Roh-stoffpreisverfall nicht nur den BRICS-Staaten selbst zu schaffen machen, sondern auch Vertretern der angestammten Industrienationen Sorgenfalten auf die Stirn trei-ben. Haben die Newcomer auf der Weltbühne so viel Einfluss, dass sie die Weltwirt-schaft in die Krise treiben könnten?

Nach Ansicht der Vertreter der BRICS-Staaten haben sich durch ihren Aufstieg die Kräfteverhältnisse auf der Weltbühne verschoben. Die neue Stärke der BRICS-Staaten spiegelt sich nach Ansicht der Vertreter der BRICS-Staaten noch nicht adä-quat in den internationalen Gremien und Institutionen wie IMF, Weltbank, WTO etc. wider. Auch beim G7-Gipfel hätten –gemessen an der Wirtschaftskraft – einige der BRICS-Staaten mit am Tisch sitzen müssen. Um hier ein Gegengewicht zu schaffen und die westliche Dominanz auf der weltpolitischen Bühne zu brechen, haben die BRICS-Staaten ein eigenes Forum, einen Konsultationsprozess und eine eigene Entwicklungsbank ins Leben gerufen. Auf jährlichen Gipfeltreffen will man sich ab-stimmen.

Doch nun droht den Wachstumswundern die Luft auszugehen. Welches Gewicht ha-ben die Newcomer wirklich in der Welt? Wie nachhaltig ist deren Erfolg? Welche Herausforderungen haben sie zu meistern, um die gegenwärtige Krise zu überwin-den? Und wie abhängig ist der Rest der Welt von China und Co., wenn der Boom ein jähes Ende findet? Die Materialien thematisieren die Stärken und Schwächen der so genannten BRICS-Staaten. Es wird analysiert, welchen Einfluss die BRICS-Staaten auf das Weltgeschehen ausüben können.

Anmerkung: Die Beschäftigung mit den BRICS-Staaten erfolgt hier stellvertretend für aufstrebende Schwellenländer, die zunehmend die Aufmerksamkeit von Investoren und Fachleuten auf sich ziehen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es neben den BRICS-Staaten auch andere Länder gibt, die von Ökonomen als bedeutsam für zukünftige weltwirtschaftliche Entwicklungen angesehen wer-den, z.B. die Next Eleven (N-11) oder BRICK (mit Südkorea) oder CIVETS (Kolumbien, Indonesien, Vietnam, Ägypten, Türkei und Südafrika). Eine Ausweitung der Materialien auf diese alternativen Kon-zepte würde den Rahmen der vorliegenden Unterrichtsmaterialien allerdings sprengen.

Didaktische Hinweise Die Schüler lernen die BRICS-Staaten als aufstrebende Schwellenländer sowohl hin-sichtlich ihrer Erfolgsgeschichte als auch im Hinblick auf aktuelle Probleme kennen.

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Sie erkennen, dass diese Länder sich von einem Schlagwort, das von einem Invest-mentbanker geschaffen wurde, zu einem Interessenverbund entwickelt haben, das auf der Weltbühne zunehmend Mitspracherechte in internationalen Institutionen for-dert. Sie analysieren Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Stärken und Schwächen der BRICS-Staaten und erörtern, welchen Einfluss die Newcomer auf der Weltbühne mittlerweile tatsächlich haben.

Hinweise zu den Aufgaben

Aufgabe 1

a) Hinter dem Kürzel BRICS verbergen sich die Anfangsbuchstaben der aufstreben-den Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika.

b) Diese Länder sind aufgrund ihrer Wachstumsraten, aufgrund ihrer Rohstoffe, auf-grund ihrer wachsenden Kaufkraft als Absatzmärkte sowie als Handelspartner von zunehmendem Interesse für die Industrieländer.

c) Nach einer längeren Phase hoher Wachstumsraten zeigen sich bei vier der BRICS-Länder wirtschaftliche Probleme, die im Text (M1) nur kurz angerissen werden. Sofern im Unterricht genügend Zeit vorhanden ist, können die Schüler hier über die Tagespresse weitergehende Informationen über die gegenwärtigen Probleme der einzelnen BRICS-Länder recherchieren.

Brasilien hatte lange von hohen Rohstoffpreisen profitiert. Die Regierung unter Lula da Silva (2003-2011) konnte aufgrund sprudelnder Deviseneinnahmen Sozi-alleistungen ausbauen. Allerdings wurde versäumt, in eine effiziente Verwaltung, Infrastruktur, Innovationen und attraktive Rahmenbedingungen für die private Wirtschaft zu investieren. Statt dessen lähmen Korruption, Inflation, Staatsver-schuldung, ein kompliziertes Steuersystem und eine überbordende Bürokratie die Wirtschaft. Der Regierung unter Dilma Rousseff (2011-2016) fehlte die politische Kraft, eine entsprechende Reformpolitik durchzusetzen. Die Regierung stolperte über Korruptionsvorwürfe und angebliche Verstöße bei der Führung der Finanzen. Am 31.08.2016 wurde Dilma Roussef vom Amt enthoben. Das Land befindet sich in einer tiefen Führungskrise.

Russland profitierte ebenfalls aufgrund seiner enormen Öl- und Gasvorkommen von den hohen Energiepreisen. Der Ölpreisverfall sowie die politische Isolation Russlands haben die Deviseneinnahmen stark einbrechen lassen. Währungsver-fall und eine hohe Inflation machen nicht nur Unternehmen, sondern auch der ein-fachen Bevölkerung zu schaffen.

China hatte über viele Jahre hinweg außergewöhnliche Wachstumsraten, zum Teil im zweistelligen Bereich. Befeuert wurde dieses Wachstum sehr stark durch staatliche Investitionen, größtenteils auf Pump finanziert, in Infrastruktur und in den Immobiliensektor. Chinas Verschuldung sowie die Angst vor einer Immobi-lienblase sehen Beobachter des Reichs der Mitte schon länger mit großer Sorge. Darüber hinaus interveniert der Staat stark in den Finanzsektor. Auch die Wäh-rung ist politisch kontrolliert. Seit sich das Wachstum der Industrieproduktion ab-geschwächt hat und die Exporte zurückgehen, ist der Yuan mehrfach abgewertet worden, um die Exporte anzukurbeln. An der Börse sind die Papiere angesichts der geringeren Wachstumsaussichten stark überbewertet. Ein befürchteter großer Crash konnte bisher durch das Eingreifen der Regierung abgewendet werden.

Südafrika hätte aufgrund seiner Bodenschätze gute Chancen auf Wachstum, doch das Land ist verstrickt in interne Probleme und versinkt in einem Sumpf aus

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