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www.vwl-online.ch Makroökonomie Seite 1 von 6 A. Mühlhäuser Thema Makroökonomie: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Dokumentart Lösungen zu Aufgabensammlung LÖSUNGEN VGR: Aufgabensammlung I Aufgabe 1 1.1 Zeichnen Sie den einfachen Wirtschaftskreislauf. 1.2 Was wird am Geld-, bzw. Güterstrom gemessen und was bedeuten diese Begriffe? Am Geldstrom wird das Volkseinkommen gemessen. Das Volkseinkommen stellt alle Einkommen eines Volkes (Entschädigung an die Produktionsfaktoren) in einem Jahr dar. Am Güterstrom wird das Sozi- alprodukt gemessen. Es stellt alle Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr hergestellt werden, dar. Unternehmung Haushalt Konsumausgaben Konsumgüter Arbeitsleistung Arbeitseinkommen Güterstrom Geldstrom

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Thema Makroökonomie: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Dokumentart Lösungen zu Aufgabensammlung

LÖSUNGEN

VGR: Aufgabensammlung I

Aufgabe 1

1.1

Zeichnen Sie den einfachen Wirtschaftskreislauf.

1.2

Was wird am Geld-, bzw. Güterstrom gemessen und was bedeuten diese Begriffe?

Am Geldstrom wird das Volkseinkommen gemessen. Das Volkseinkommen stellt alle Einkommen eines Volkes (Entschädigung an die Produktionsfaktoren) in einem Jahr dar. Am Güterstrom wird das Sozi-alprodukt gemessen. Es stellt alle Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr hergestellt werden, dar.

Unternehmung Haushalt

Konsumausgaben

Konsumgüter

Arbeitsleistung

Arbeitseinkommen

Güterstrom

Geldstrom

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Aufgabe 2

Nennen Sie die drei Seiten, von denen her das Sozialprodukt berechnet werden kann.

1. Verteilungsseite (Einkommen, Entschädigung)

2. Verwendungsseite (Nachfrage)

3. Produktionsseite (Angebot)

Aufgabe 3

3.1

Was versteht man unter dem Begriff Wertschöpfung?

Die Wertschöpfung stellt die von einer Unternehmung erbrachte Leistung (Produkte) abzüglich der von ihr verbrauchten Vorleistungen dar. Die Wertschöpfung ist also der Wert, der effektiv geschaffen wird.

3.2

Nennen Sie die Grössen, die vom Produktionswert subtrahiert, bzw. zum Produktionswert addiert werden, um zur Nettowertschöpfung zu gelangen.

Produktionswert

+ Gütersteuern (z.B. MWST, Tabaksteuer, etc.)

- Gütersubventionen

- Vorleistungen (für die Produktion eingekaufte Güter und DL)

= Bruttowertschöpfung

- Abschreibungen

= Nettowertschöpfung

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Aufgabe 4

Erklären Sie, warum das Einkommen einer (geschlossenen) Volkswirtschaft deren Ausgaben entspre-chen muss.

Unabhängig davon, ob ein Haushalt, der Staat oder eine Unternehmung ein Gut erwirbt und verkauft, hat jede Transaktion immer zwei Seiten: einen Käufer und einen Verkäufer. Jede Geldeinheit, die von einem Käufer ausgegeben wird, ist ein Franken Einkommen für einen Verkäufer. Daher sind für die Volkswirtschaft als Ganzes betrachtet die Ausgaben und Einkommen immer gleich.

Aufgabe 5 Im Jahr 1 produziert eine Volkswirtschaft 100 Laibe Brot, die für CHF 2.- je Stück verkauft werden. Im Jahr 2 stellt diese Volkswirtschaft 150 Laibe Brot her, die für CHF 3.- je Stück verkauft werden. Berechnen Sie das nominale BIP und das reale BIP für jedes Jahr sowie die entsprechenden Wachs-tumsraten.

Das nominale BIP bewertet die Produktion von Waren und Dienstleistungen zu laufenden Preisen: Nominales BIP (Jahr 1) = 100 Stk. x CHF 2.- = CHF 200 Nominales BIP (Jahr 2) = 150 Stk. x CHF 3.- = CHF 450

Das reale BIP bewertet die Produktion von Waren und DL zu konstanten Preisen: Reales BIP (Jahr 1) = 100 Stk. x CHF 2.- = CHF 200 Reales BIP (Jahr 2) = 150 Stk. x CHF 2.- = CHF 300

Die Wachstumsrate des nominalen BIP’s beträgt 125%, während die des realen BIP’s 50% beträgt.

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Aufgabe 6 Aus der Statistik des Unternehmenssektors einer Volkswirtschaft sind folgende Zahlen bekannt (BIP und BNE seien in dieser Volkswirtschaft gleich gross):

Summe aller wirtschaftlichen Umsätze 1100 Mrd.

Subventionen 20 Mrd.

Bruttoinvestitionen 110 Mrd.

Vorratsinvestitionen 10 Mrd.

Abschreibungen 60 Mrd.

Summe aller zugekaufter und verbrauchter Güter und Dienstleistungen 700 Mrd.

Gewinne aus Unternehmertätigkeit und Vermögen 100 Mrd.

Indirekte Steuern 45 Mrd.

Zurückbehaltene Gewinne 11 Mrd.

6.1

Berechnen Sie den Beitrag dieses Sektors zum Bruttonationaleinkommen.

Summe aller wirtschaftlichen Umsätze + 1100 Mrd.

+ Vorratsinvestitionen + 10 Mrd.

- Summe aller zugekaufter und verbrauchter Güter und Dienstleistungen - 700 Mrd.

= Beitrag zum BNE = 410 Mrd.

6.2

Berechnen Sie den Beitrag dieses Sektors zum Volkseinkommen.

Beitrag dieses Sektors zum BNE 410 Mrd.

+ Subventionen + 20 Mrd.

- Abschreibungen - 60 Mrd.

- indirekte Steuern - 45 Mrd.

= Beitrag zum Volkseinkommen = 325 Mrd.

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Aufgabe 7

7.1

Nennen Sie fünf Bereiche, die im BIP fehlen, also nicht erfasst werden in der VGR.

1. Hausarbeit

2. Hobbies

3. Ehrenamtliche Tätigkeiten

4. Schwarzarbeit

5. Schwarzmärkte

7.2

Nennen Sie vier Bereiche, die zur Berechnung des BIP mitgezählt werden, obwohl wir sie nicht als Wohlstand empfinden.

1. Verschleiss von Bodenschätzen

2. Umweltverschmutzung

3. Reparaturen (es entstehen keine neue Güter)

4. Diverse Güter wie z.B. Werbung (durch Werbung haben wir nicht mehr Güter zur Verfügung) oder Verteidigung (etwa 30 % der schweizerischen Bevölkerung stimmte für die Aufhebung der Armee).

Aufgabe 8

8.1

Wie lautet die Gleichung des makroökonomischen Gleichgewichts?

C + S + T + M = C + I + G + X (I – S) + (G – T) + (X – M) = 0

Wobei gilt:

C = Konsum, S = Sparen, T = Staatseinnahmen, G = Staatsausgaben, M = Ausgaben für Importe, I = Investitionen, X = Einnahmen für Exporte

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8.2

Angenommen die Konsumenten konsumieren wegen negativen Zukunftserwartungen zu wenig und die Unternehmen investieren aus dem gleichen Grund zu wenig. Welche Möglichkeiten gibt es in Be-zug auf die Gleichung von 8.1, dass diese Volkswirtschaft trotzdem im Gleichgewicht bleibt?

Wird zu wenig konsumiert und investiert, so herrscht ein Sparüberschuss, da (I – S) < 0. Durch diesen Sparüberschuss sind „zu viele“ Güter auf dem Markt. Dieser Sparüberschuss kann ausgeglichen werden, indem entweder der Staat diese Güter selber kauft, indem er sich verschuldet, also (G – T) > 0, oder das Ausland kauft diese Güter, sodass die Exporte die Importe übersteigen, also (X – M) > 0.

Aufgabe 9

9.1

Was zeigt die Lorenzkurve?

Die Lorenzkurve ist allgemein eine Verteilungsdarstellung. Sie zeigt beispielsweise die grafische Dar-stellung der personellen Einkommensverteilung. Anhand der Kurve kann festgestellt werden, welcher Anteil der Bevölkerung (in Prozent) wieviel Prozent des gesamten Einkommens verdient.

9.2

Zeichnen Sie die Lorenzkurve einer Volkswirtschaft auf, in der alle Einkommen vollkommen ungleich verteilt sind (einer erhält das gesamte Einkommen).

9.3

Wie gross ist in diesem Fall der Gini-Koeffizient?

Gini-Koeffizient = 1

Einkommen in %

Bevölkerung in %

Lorenzkurve