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3 Donnerstag, 19. November 2015 Wochenblatt Aus dem Kreis Reutlingen Erweiterung und Sanierung in der Brühlstraße kosten 1,25 Millionen Euro – 2016 fertig Schwungvoller Spatenstich für Kinderhaus Die Helme und Westen war et- was zu groß, der Eifer aber ebenso als die Kinder des Kin- derhauses Brühlstraße in Met- zingen gemeinsam mit den Verantwortlichen zu den Schaufeln griffen und den symbolischen Spatenstich für den Erweiterungsbau vollzo- gen. METZINGEN. 30 Ganztagesplät- ze sollen zusätzlich entstehen. Dafür investiert die Stadt - Sa- nierungsmaßnahmen am beste- henden Gebäude eingeschlossen – rund 1,25 Millionen Euro. Zum Beginn des Kindergartenjahres 2016/17 im September 2016 sollen die Arbeiten abgeschlos- sen sein. Die Kinder in der Brühlstraße drückten schon mal mit einem fröhlichen Lied zu Beginn des Spatenstiches aus, was sie sich ab nächstem September erhof- fen: »Bald schon können wir hier lachen, viele schöne Sachen machen«. 70 Kinder sind bislang in der Brühlstraße unterge- bracht, wobei eine Gruppe aktu- ell schon ausgezogen ist. Sie wurde für die Zeit der Bauarbei- ten in eine umgebaute Wohnung im Böhleswasenweg umquar- tiert. Der Kindergarten in der Brühl- straße hat so etwas wie Vorbild- funktion, war es doch die erste Einrichtung in Metzingen, die eine Ganztagesbetreuung an- bot. Oberbürgermeister Ulrich Fiedler sieht die Stadt in der Pflicht. Die Erweiterung um 30 weitere Plätze und die Sanie- rung der bestehenden Räume ist eine »Investition in die Zu- kunft«, wie der betonte. Der Ge- bäudekomplex wird neu aufge- teilt. Hatte der Altbau drei Grup- penräume und einen sanie- rungsbedürftigen Sanitärbereich im Erdgeschoss, finden sich künftig auf zwei Geschossen je zwei Gruppenräume. Unten ent- steht ein Bewegungszimmer, die Nasszellen werden verbessert, oben wird es einen Ruheraum und eine Küche geben. »Am Ende steht hier ein tolles Kinderhaus, das auch modernen pädagogischen Ansprüchen ge- recht werden wird«, ist OB Fied- ler überzeugt. Die Erweiterung war schon längere Zeit im Ge- spräch, allerdings stand der Kin- dergarten Brühlstraße nicht ganz vorne in der Priorisierungs- liste der Stadt. In den letzten Monaten habe man, so der Ober- bürgermeister, zusammen mit der Leiterin Carolin Merkle, die Anforderungen konkretisiert, so dass es jetzt an die Umsetzung gehe. Nach vollzogenem Spa- tenstich gab es am Ende noch Geschenke für Verwaltung, Ar- chitekten und Baufirma: Es wur- den an alle Ziegelsteine als Stif- tehalter fürs Büro verteilt.–ber Zu Gunsten des Asylcafes Reutlingen. Diakon Eberhard Schütz nahm im Beisein der Flüchtlinge Hamed Oria aus Afghanistan (r.) und dem Syrer Tarek Abla (Bildmitte) die großzügige Spen- de entgegen. Veit-Marketing-Chefin Susanne Erb-Weber (l.) und Bezirksleiterin Andrea Piramovsky freuten sich über die gelun- gene Aktion. Foto: Piehler Situation nach Erdbeben Nepal 2015 REUTLINGEN-REICHENECK. Un- ter dem Titel »Medizinische Pro- jekte im Land der vergessenen Katastrophen – Nepal 2015« be- richten Dr. Rainer und Anne Claußnitzer am Freitag, 20. No- vember, von ihrem Einsatz im Aruntal und einem vom Erdbe- ben zerstörten Dorf in Nepal. Erdbebenkatastrophe, politische und wirtschaftliche Instabilität, massiver Rückgang des Touris- mus und unzureichende medizi- nische Versorgung sind nur eini- ge Schlagworte zur aktuellen Si- tuation im Land. Aber es gibt auch Hoffnungszeichen und po- sitive Entwicklungen. Beginn ist 19.30 Uhr in der Herzog-Ulrich- Halle in Reicheneck. Der Eintritt ist frei. –rw Internetseite der Inklusionskonferenz in »Leichter Sprache« verfügbar Einfacher zurechtfinden LANDKREIS. Endlich ist es so- weit: Die Übersetzung der Inter- netseite der Inklusionskonferenz in »Leichte Sprache« ist ein wei- terer Schritt auf dem Weg zur bar- rierefreien Kommunikation der Landkreisverwaltung Reutlingen. Die mit zahlreichen Bildern un- terlegte Übersetzung wurde vom Büro für »Leichte Sprache« der Lebenshilfe Bremen angefertigt. Die Seite kann ab sofort direkt unter www.kreis-reutlingen.de/ inklusion abgerufen werden. »Leichte Sprache« verzichtet un- ter anderem auf Fremd- und Fachwörter sowie lange Sätze. Sie hilft beispielsweise Menschen mit Lernschwierigkeiten oder einer demenziellen Erkrankung. Infor- mationen in »Leichter Sprache« sind eine wichtige Unterstützung für Personen, die Deutsch nicht so gut lesen können. Das können Menschen mit Migrationshinter- grund und einer anderen Mutter- sprache sein, aber auch Men- schen, die nicht die Lautsprache, sondern die deutsche Gebärden- sprache als Muttersprache haben. Mit dem Modellprojektmöchte der Landkreis Reutlingen zusammen mit seinen kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie al- len anderen relevanten Akteuren weiter auf dem Weg voranschrei- ten, die Ziele der UN-Behinder- tenrechts-Konvention auf kom- munaler Ebene umzusetzen. –rw An der Marienkirche: Kuchenverkauf für einen guten Zweck Flüchtlinge engagierten sich REUTLINGEN. Diakon Eberhard Schütz kam aus dem Staunen nicht heraus, als die Summe fest- stand. Für 2 399,74 Euro hatten Flüchtlinge unter anderem aus Syrien und Afghanistan 50 Meter Mamorkuchen vor der Reutlinger Marienkirche verkauft, gestiftet vom Backhaus Veit. Das Bempf- linger Unternehmen eröffnete kürzlich ein Cafehaus in der Wil- helmstraße 88 und rief zum Mit- machen auf. Der Erlös aus dem Verkauf geht voll zugunsten der Flüchtlingsarbeit im ehemaligen Brenz-Gemeindehaus der Marien- kirche. Wichtig war den Organisa- toren, dass die Flüchtlinge damit eine Plattform bekamen, mit den Passanten ins persönliche Ge- spräch über ihre Situation zu kommen. Diakon Schütz und sei- ne ehrenamtlich engagierten Mit- streiter waren begeistert: »Das Angebot, mit unseren Flüchtlin- gen persönlich in Kontakt zu kommen, wurde reichlich und gerne genutzt. So werden Barrie- ren abgebaut. Und das Ergebnis der Spendenaktion ist einfach überwältigend, das hatten wir so gar nicht erwartet.« Die Unter- stützung kommt den Flüchtlin- gen ganz direkt zu Gute. Mit der Spende werden unter anderem die täglichen Deutschkurse am Vormittag, die Sprachförderung am Nachmittag, das wöchentli- che Asylcafé, aber auch die Ein- richtung einer Fahrradwerkstatt unterstützt. –pi/ew Interview der Woche Die einen sind dafür, die an- deren strikt dagegen. Doch warum die Transatlantische Handels- und Investitions- partnerschaft (Transatlantic Trade and Investment Part- nership- kurz TTIP) so um- stritten ist und sogar die Leute auf die Straße treibt, kann Otto Normalverbrau- cher kaum nachvollziehen. Dabei geht es genau um den Endverbraucher, der eines Tages vielleicht durch den Abbau von Handelshemm- nissen von dem Abkommen profitieren könnte. Doch der Weg dahin scheint endlos lang zu sein. Einer der sich damit beschäftigt ist Michael Lebisch von der Landeszen- trale für politische Bildung. Wir haben bei dem Real- schullehrer nachgehakt. Herr Lebisch, was steckt hinter TTIP? Lebisch: TTIP soll ein Handels- abkommen werden zwischen der EU und den USA mit dem Ziel, den gegenseitigen Han- del zu erleichtern. Und zwar durch den Abbau von Zöllen und der Angleichung von Stan- dards, die zur Marktzulassung eines Produktes Voraussetzung sind. Autos zum Beispiel müs- sen in den USA ein anderes Zu- lassungsverfahren durchlaufen als bei uns. Das kostet Zeit und Geld. Warum ist das Freihandelsab- kommen so umstritten? Lebisch: Chancen stehen Risi- ken gegenüber, keiner weiß heute schon, was am Ende ver- lässlich eintreten wird. So be- haupten die einen, es würden Arbeitsplätze geschaffen, an- dere bestreiten genau dies. Gegner befürchten einen Ab- bau unseres Verbraucher- und Umweltschutzes, die Befür- worter streiten das ab. Was spricht dafür... Lebisch: Das in Aussicht ge- stellte Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und günstigere Preise. Wenn zum Beispiel Zöl- le wegfallen, kann ein Turn- schuh aus den USA bei uns bil- liger angeboten werden. Für manche Produkte öffnet sich sogar ein ganz neuer Markt. … und was dagegen? Lebisch: Die Befürchtung um eine Absenkung unserer Stan- dards und der sogenannte In- vestitionsschutz könnten na- tionale Politik und Gesetze aushebeln. Konzerne aus den USA könnten Staaten auf Schadenersatz wegen entgan- genen Gewinns verklagen, wenn nationale Gesetze be- stimmte Verfahren verbieten wie zum Beispiel das umwelt- schädliche »Fracking« zur Ge- winnung von Erdöl. Was würde eine Freihandelszo- ne zwischen der EU und den USA für die Weltwirtschaft be- deuten? Lebisch: Ein neuer Wirtschafts- raum mit über 800 Millionen Menschen als »Gegengewicht« zu den in den letzten Jahren stark gewachsenen BRICS- Staaten – die Abkürzung steht für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – vor al- lem gegenüber China. Das wäre dann der größte Wirt- schaftsraum der Welt. Und was für jeden Einzelnen? Lebisch: Manche Produkte werden günstiger zu haben sein, andere werden erstmals in den jeweiligen Märkten an- geboten werden. Vielleicht findet der eine oder andere eine neue Arbeitsstelle. Was wir nicht vergessen sollten: Zölle sind Steuereinnahmen. Wenn diese wegfallen, fehlt das Geld halt anderswo, zum Beispiel im sozialen Bereich oder im Kulturbetrieb. Die Fragen stellte Gabi Piehler Michael Lebisch, Landeszentra- le für politische Bildung. Foto: pr Schwungvoll legten Jung und Alt Hand an beim Spatenstich des Erweiterungsbaus Kindergarten Brühlstraße in Metzingen. Foto: ber TTIP: Chance oder Risiko? 19. 11. 15 20. 11. 15 21. 11. 15 9:30 bis 20:00 Uhr geöffnet www.braun-moebel.de Reutlingen Uhr Herzlichen Glückwunsch zum Innovationspreis 2015! Die Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk vergab Preise in Höhe von insgesamt 15.000 Euro. 1. Preis: Stefan Dachs Mechanische Werkstätte und Gerätebau, Reutlingen 2. Preis: Feucht GmbH, St. Johann 3. Preis: CSP GmbH Cut Systems Pfronstetten 3. Preis: Gerhard Euchenhofer Zimmerei/Holz- und Kunststofftechnik, Wannweil Sonderpreise: Paul Buck Naturmöbel-Werkstatt, Engstingen (Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe) wk-bau GmbH, Hülben (Sonderpreis „Junges Handwerk“) Schlosserei Morgenstern, St. Johann (Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten) Unsere Handwerkerstiftung 2015: Gut für das Handwerk im Landkreis. Kreissparkasse Reutlingen www.ksk-reutlingen.de/handwerkerstiftung

Aus dem Kreis Reutlingen - Bäckerhaus Veit · 2015. 11. 19. · Donnerstag, 19. November 2015 3 Wochenblatt Aus dem Kreis Reutlingen Erweiterung und Sanierung in der Brühlstraße

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  • 3Donnerstag, 19. November 2015Wochenblatt Aus dem Kreis Reutlingen

    Erweiterung und Sanierung in der Brühlstraße kosten 1,25 Millionen Euro – 2016 fertig

    Schwungvoller Spatenstich für KinderhausDie Helme und Westen war et-was zu groß, der Eifer aberebenso als die Kinder des Kin-derhauses Brühlstraße in Met-zingen gemeinsam mit denVerantwortlichen zu denSchaufeln griffen und densymbolischen Spatenstich fürden Erweiterungsbau vollzo-gen.

    METZINGEN. 30 Ganztagesplät-ze sollen zusätzlich entstehen.Dafür investiert die Stadt - Sa-nierungsmaßnahmen am beste-henden Gebäude eingeschlossen– rund 1,25 Millionen Euro. ZumBeginn des Kindergartenjahres2016/17 im September 2016sollen die Arbeiten abgeschlos-sen sein.Die Kinder in der Brühlstraßedrückten schon mal mit einemfröhlichen Lied zu Beginn desSpatenstiches aus, was sie sichab nächstem September erhof-fen: »Bald schon können wirhier lachen, viele schöne Sachenmachen«. 70 Kinder sind bislangin der Brühlstraße unterge-bracht, wobei eine Gruppe aktu-

    ell schon ausgezogen ist. Siewurde für die Zeit der Bauarbei-ten in eine umgebaute Wohnungim Böhleswasenweg umquar-tiert.Der Kindergarten in der Brühl-straße hat so etwas wie Vorbild-funktion, war es doch die ersteEinrichtung in Metzingen, die

    eine Ganztagesbetreuung an-bot. Oberbürgermeister UlrichFiedler sieht die Stadt in derPflicht. Die Erweiterung um 30weitere Plätze und die Sanie-rung der bestehenden Räume isteine »Investition in die Zu-kunft«, wie der betonte. Der Ge-bäudekomplex wird neu aufge-

    teilt. Hatte der Altbau drei Grup-penräume und einen sanie-rungsbedürftigen Sanitärbereichim Erdgeschoss, finden sichkünftig auf zwei Geschossen jezwei Gruppenräume. Unten ent-steht ein Bewegungszimmer, dieNasszellen werden verbessert,oben wird es einen Ruheraumund eine Küche geben.»Am Ende steht hier ein tollesKinderhaus, das auch modernenpädagogischen Ansprüchen ge-recht werden wird«, ist OB Fied-ler überzeugt. Die Erweiterungwar schon längere Zeit im Ge-spräch, allerdings stand der Kin-dergarten Brühlstraße nichtganz vorne in der Priorisierungs-liste der Stadt. In den letztenMonaten habe man, so der Ober-bürgermeister, zusammen mitder Leiterin Carolin Merkle, dieAnforderungen konkretisiert, sodass es jetzt an die Umsetzunggehe. Nach vollzogenem Spa-tenstich gab es am Ende nochGeschenke für Verwaltung, Ar-chitekten und Baufirma: Es wur-den an alle Ziegelsteine als Stif-tehalter fürs Büro verteilt.–ber

    Zu Gunsten des Asylcafes Reutlingen. Diakon Eberhard Schütznahm im Beisein der Flüchtlinge Hamed Oria aus Afghanistan(r.) und dem Syrer Tarek Abla (Bildmitte) die großzügige Spen-de entgegen. Veit-Marketing-Chefin Susanne Erb-Weber (l.) undBezirksleiterin Andrea Piramovsky freuten sich über die gelun-gene Aktion. Foto: Piehler

    Situation nach Erdbeben

    Nepal 2015REUTLINGEN-REICHENECK. Un-ter dem Titel »Medizinische Pro-jekte im Land der vergessenenKatastrophen – Nepal 2015« be-richten Dr. Rainer und AnneClaußnitzer am Freitag, 20. No-vember, von ihrem Einsatz imAruntal und einem vom Erdbe-ben zerstörten Dorf in Nepal.Erdbebenkatastrophe, politischeund wirtschaftliche Instabilität,massiver Rückgang des Touris-mus und unzureichende medizi-nische Versorgung sind nur eini-ge Schlagworte zur aktuellen Si-tuation im Land. Aber es gibtauch Hoffnungszeichen und po-sitive Entwicklungen. Beginn ist19.30 Uhr in der Herzog-Ulrich-Halle in Reicheneck. Der Eintrittist frei. –rw

    Internetseite der Inklusionskonferenz in »Leichter Sprache« verfügbar

    Einfacher zurechtfinden

    LANDKREIS. Endlich ist es so-weit: Die Übersetzung der Inter-netseite der Inklusionskonferenzin »Leichte Sprache« ist ein wei-terer Schritt auf dem Weg zur bar-rierefreien Kommunikation derLandkreisverwaltung Reutlingen.Die mit zahlreichen Bildern un-terlegte Übersetzung wurde vomBüro für »Leichte Sprache« derLebenshilfe Bremen angefertigt.Die Seite kann ab sofort direktunter www.kreis-reutlingen.de/

    inklusion abgerufen werden.»Leichte Sprache« verzichtet un-ter anderem auf Fremd- undFachwörter sowie lange Sätze. Siehilft beispielsweise Menschen mitLernschwierigkeiten oder einerdemenziellen Erkrankung. Infor-mationen in »Leichter Sprache«sind eine wichtige Unterstützungfür Personen, die Deutsch nichtso gut lesen können. Das könnenMenschen mit Migrationshinter-grund und einer anderen Mutter-

    sprache sein, aber auch Men-schen, die nicht die Lautsprache,sondern die deutsche Gebärden-sprache als Muttersprache haben.Mit dem Modellprojektmöchte derLandkreis Reutlingen zusammenmit seinen kreisangehörigenStädten und Gemeinden sowie al-len anderen relevanten Akteurenweiter auf dem Weg voranschrei-ten, die Ziele der UN-Behinder-tenrechts-Konvention auf kom-munaler Ebene umzusetzen. –rw

    An der Marienkirche: Kuchenverkauf für einen guten Zweck

    Flüchtlinge engagierten sich

    REUTLINGEN. Diakon EberhardSchütz kam aus dem Staunennicht heraus, als die Summe fest-stand. Für 2 399,74 Euro hattenFlüchtlinge unter anderem ausSyrien und Afghanistan 50 MeterMamorkuchen vor der Reutlinger

    Marienkirche verkauft, gestiftetvom Backhaus Veit. Das Bempf-linger Unternehmen eröffnetekürzlich ein Cafehaus in der Wil-helmstraße 88 und rief zum Mit-machen auf. Der Erlös aus demVerkauf geht voll zugunsten der

    Flüchtlingsarbeit im ehemaligenBrenz-Gemeindehaus der Marien-kirche. Wichtig war den Organisa-toren, dass die Flüchtlinge damiteine Plattform bekamen, mit denPassanten ins persönliche Ge-spräch über ihre Situation zukommen. Diakon Schütz und sei-ne ehrenamtlich engagierten Mit-streiter waren begeistert: »DasAngebot, mit unseren Flüchtlin-gen persönlich in Kontakt zukommen, wurde reichlich undgerne genutzt. So werden Barrie-ren abgebaut. Und das Ergebnisder Spendenaktion ist einfachüberwältigend, das hatten wir sogar nicht erwartet.« Die Unter-stützung kommt den Flüchtlin-gen ganz direkt zu Gute. Mit derSpende werden unter anderemdie täglichen Deutschkurse amVormittag, die Sprachförderungam Nachmittag, das wöchentli-che Asylcafé, aber auch die Ein-richtung einer Fahrradwerkstattunterstützt. –pi/ew

    Interview der Woche

    Die einen sind dafür, die an-deren strikt dagegen. Dochwarum die TransatlantischeHandels- und Investitions-partnerschaft (TransatlanticTrade and Investment Part-nership- kurz TTIP) so um-stritten ist und sogar dieLeute auf die Straße treibt,kann Otto Normalverbrau-cher kaum nachvollziehen.Dabei geht es genau um denEndverbraucher, der einesTages vielleicht durch denAbbau von Handelshemm-nissen von dem Abkommenprofitieren könnte. Doch derWeg dahin scheint endloslang zu sein. Einer der sichdamit beschäftigt ist MichaelLebisch von der Landeszen-trale für politische Bildung.Wir haben bei dem Real-schullehrer nachgehakt.

    Herr Lebisch, was steckt hinterTTIP?

    Lebisch: TTIP soll ein Handels-abkommen werden zwischender EU und den USA mit demZiel, den gegenseitigen Han-del zu erleichtern. Und zwardurch den Abbau von Zöllenund der Angleichung von Stan-dards, die zur Marktzulassungeines Produktes Voraussetzungsind. Autos zum Beispiel müs-sen in den USA ein anderes Zu-lassungsverfahren durchlaufenals bei uns. Das kostet Zeit undGeld.

    Warum ist das Freihandelsab-kommen so umstritten?

    Lebisch: Chancen stehen Risi-ken gegenüber, keiner weißheute schon, was am Ende ver-lässlich eintreten wird. So be-haupten die einen, es würdenArbeitsplätze geschaffen, an-dere bestreiten genau dies.Gegner befürchten einen Ab-bau unseres Verbraucher- undUmweltschutzes, die Befür-worter streiten das ab.

    Was spricht dafür...Lebisch: Das in Aussicht ge-stellte Wirtschaftswachstum,Arbeitsplätze und günstigerePreise. Wenn zum Beispiel Zöl-le wegfallen, kann ein Turn-schuh aus den USA bei uns bil-liger angeboten werden. Fürmanche Produkte öffnet sichsogar ein ganz neuer Markt.

    … und was dagegen?Lebisch: Die Befürchtung um

    eine Absenkung unserer Stan-dards und der sogenannte In-vestitionsschutz könnten na-tionale Politik und Gesetzeaushebeln. Konzerne aus denUSA könnten Staaten aufSchadenersatz wegen entgan-genen Gewinns verklagen,wenn nationale Gesetze be-stimmte Verfahren verbietenwie zum Beispiel das umwelt-schädliche »Fracking« zur Ge-winnung von Erdöl.

    Was würde eine Freihandelszo-ne zwischen der EU und denUSA für die Weltwirtschaft be-deuten?Lebisch: Ein neuer Wirtschafts-raum mit über 800 MillionenMenschen als »Gegengewicht«zu den in den letzten Jahrenstark gewachsenen BRICS-Staaten – die Abkürzung stehtfür Brasilien, Russland, Indien,China und Südafrika – vor al-lem gegenüber China. Daswäre dann der größte Wirt-schaftsraum der Welt.

    Und was für jeden Einzelnen?Lebisch: Manche Produktewerden günstiger zu habensein, andere werden erstmalsin den jeweiligen Märkten an-geboten werden. Vielleichtfindet der eine oder andereeine neue Arbeitsstelle. Waswir nicht vergessen sollten:Zölle sind Steuereinnahmen.Wenn diese wegfallen, fehltdas Geld halt anderswo, zumBeispiel im sozialen Bereichoder im Kulturbetrieb.

    Die Fragen stellte Gabi Piehler

    Michael Lebisch, Landeszentra-le für politische Bildung.

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    Schwungvoll legten Jung und Alt Hand an beim Spatenstich desErweiterungsbaus Kindergarten Brühlstraße in Metzingen.

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    TTIP: Chance oder Risiko?

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    9:30 bis 20:00 Uhr geöffnet������������� ������ ��������

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    Reutlingen

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    Herzlichen Glückwunsch zum Innovationspreis 2015!

    Die Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerkvergab Preise in Höhe von insgesamt 15.000 Euro.

    1. Preis: Stefan Dachs Mechanische Werkstätte und Gerätebau, Reutlingen

    2. Preis: Feucht GmbH, St. Johann

    3. Preis: CSP GmbH Cut Systems Pfronstetten

    3. Preis: Gerhard Euchenhofer Zimmerei/Holz- und Kunststofftechnik, Wannweil

    Sonderpreise: Paul Buck Naturmöbel-Werkstatt, Engstingen (Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe) wk-bau GmbH, Hülben (Sonderpreis „Junges Handwerk“)

    Schlosserei Morgenstern, St. Johann (Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten)

    Unsere Handwerkerstiftung 2015:Gut für das Handwerk im Landkreis.

    � Kreissparkasse Reutlingenwww.ksk-reutlingen.de/handwerkerstiftung