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  • 3Donnerstag, 19. November 2015Wochenblatt Aus dem Kreis Reutlingen

    Erweiterung und Sanierung in der Brühlstraße kosten 1,25 Millionen Euro – 2016 fertig

    Schwungvoller Spatenstich für KinderhausDie Helme und Westen war et-was zu groß, der Eifer aberebenso als die Kinder des Kin-derhauses Brühlstraße in Met-zingen gemeinsam mit denVerantwortlichen zu denSchaufeln griffen und densymbolischen Spatenstich fürden Erweiterungsbau vollzo-gen.

    METZINGEN. 30 Ganztagesplät-ze sollen zusätzlich entstehen.Dafür investiert die Stadt - Sa-nierungsmaßnahmen am beste-henden Gebäude eingeschlossen– rund 1,25 Millionen Euro. ZumBeginn des Kindergartenjahres2016/17 im September 2016sollen die Arbeiten abgeschlos-sen sein.Die Kinder in der Brühlstraßedrückten schon mal mit einemfröhlichen Lied zu Beginn desSpatenstiches aus, was sie sichab nächstem September erhof-fen: »Bald schon können wirhier lachen, viele schöne Sachenmachen«. 70 Kinder sind bislangin der Brühlstraße unterge-bracht, wobei eine Gruppe aktu-

    ell schon ausgezogen ist. Siewurde für die Zeit der Bauarbei-ten in eine umgebaute Wohnungim Böhleswasenweg umquar-tiert.Der Kindergarten in der Brühl-straße hat so etwas wie Vorbild-funktion, war es doch die ersteEinrichtung in Metzingen, die

    eine Ganztagesbetreuung an-bot. Oberbürgermeister UlrichFiedler sieht die Stadt in derPflicht. Die Erweiterung um 30weitere Plätze und die Sanie-rung der bestehenden Räume isteine »Investition in die Zu-kunft«, wie der betonte. Der Ge-bäudekomplex wird neu aufge-

    teilt. Hatte der Altbau drei Grup-penräume und einen sanie-rungsbedürftigen Sanitärbereichim Erdgeschoss, finden sichkünftig auf zwei Geschossen jezwei Gruppenräume. Unten ent-steht ein Bewegungszimmer, dieNasszellen werden verbessert,oben wird es einen Ruheraumund eine Küche geben.»Am Ende steht hier ein tollesKinderhaus, das auch modernenpädagogischen Ansprüchen ge-recht werden wird«, ist OB Fied-ler überzeugt. Die Erweiterungwar schon längere Zeit im Ge-spräch, allerdings stand der Kin-dergarten Brühlstraße nichtganz vorne in der Priorisierungs-liste der Stadt. In den letztenMonaten habe man, so der Ober-bürgermeister, zusammen mitder Leiterin Carolin Merkle, dieAnforderungen konkretisiert, sodass es jetzt an die Umsetzunggehe. Nach vollzogenem Spa-tenstich gab es am Ende nochGeschenke für Verwaltung, Ar-chitekten und Baufirma: Es wur-den an alle Ziegelsteine als Stif-tehalter fürs Büro verteilt.–ber

    Zu Gunsten des Asylcafes Reutlingen. Diakon Eberhard Schütznahm im Beisein der Flüchtlinge Hamed Oria aus Afghanistan(r.) und dem Syrer Tarek Abla (Bildmitte) die großzügige Spen-de entgegen. Veit-Marketing-Chefin Susanne Erb-Weber (l.) undBezirksleiterin Andrea Piramovsky freuten sich über die gelun-gene Aktion. Foto: Piehler

    Situation nach Erdbeben

    Nepal 2015REUTLINGEN-REICHENECK. Un-ter dem Titel »Medizinische Pro-jekte im Land der vergessenenKatastrophen – Nepal 2015« be-richten Dr. Rainer und AnneClaußnitzer am Freitag, 20. No-vember, von ihrem Einsatz imAruntal und einem vom Erdbe-ben zerstörten Dorf in Nepal.Erdbebenkatastrophe, politischeund wirtschaftliche Instabilität,massiver Rückgang des Touris-mus und unzureichende medizi-nische Versorgung sind nur eini-ge Schlagworte zur aktuellen Si-tuation im Land. Aber es gibtauch Hoffnungszeichen und po-sitive Entwicklungen. Beginn ist19.30 Uhr in der Herzog-Ulrich-Halle in Reicheneck. Der Eintrittist frei. –rw

    Internetseite der Inklusionskonferenz in »Leichter Sprache« verfügbar

    Einfacher zurechtfinden

    LANDKREIS. Endlich ist es so-weit: Die Übersetzung der Inter-netseite der Inklusionskonferenzin »Leichte Sprache« ist ein wei-terer Schritt auf dem Weg zur bar-rierefreien Kommunikation derLandkreisverwaltung Reutlingen.Die mit zahlreichen Bildern un-terlegte Übersetzung wurde vomBüro für »Leichte Sprache« derLebenshilfe Bremen angefertigt.Die Seite kann ab sofort direktunter www.kreis-reutlingen.de/

    inklusion abgerufen werden.»Leichte Sprache« verzichtet un-ter anderem auf Fremd- undFachwörter sowie lange Sätze. Siehilft beispielsweise Menschen mitLernschwierigkeiten oder einerdemenziellen Erkrankung. Infor-mationen in »Leichter Sprache«sind eine wichtige Unterstützungfür Personen, die Deutsch nichtso gut lesen können. Das könnenMenschen mit Migrationshinter-grund und einer anderen Mutter-

    sprache sein, aber auch Men-schen, die nicht die Lautsprache,sondern die deutsche Gebärden-sprache als Muttersprache haben.Mit dem Modellprojektmöchte derLandkreis Reutlingen zusammenmit seinen kreisangehörigenStädten und Gemeinden sowie al-len anderen relevanten Akteurenweiter auf dem Weg voranschrei-ten, die Ziele der UN-Behinder-tenrechts-Konvention auf kom-munaler Ebene umzusetzen. –rw

    An der Marienkirche: Kuchenverkauf für einen guten Zweck

    Flüchtlinge engagierten sich

    REUTLINGEN. Diakon EberhardSchütz kam aus dem Staunennicht heraus, als die Summe fest-stand. Für 2 399,74 Euro hattenFlüchtlinge unter anderem ausSyrien und Afghanistan 50 MeterMamorkuchen vor der Reutlinger

    Marienkirche verkauft, gestiftetvom Backhaus Veit. Das Bempf-linger Unternehmen eröffnetekürzlich ein Cafehaus in der Wil-helmstraße 88 und rief zum Mit-machen auf. Der Erlös aus demVerkauf geht voll zugunsten der

    Flüchtlingsarbeit im ehemaligenBrenz-Gemeindehaus der Marien-kirche. Wichtig war den Organisa-toren, dass die Flüchtlinge damiteine Plattform bekamen, mit denPassanten ins persönliche Ge-spräch über ihre Situation zukommen. Diakon Schütz und sei-ne ehrenamtlich engagierten Mit-streiter waren begeistert: »DasAngebot, mit unseren Flüchtlin-gen persönlich in Kontakt zukommen, wurde reichlich undgerne genutzt. So werden Barrie-ren abgebaut. Und das Ergebnisder Spendenaktion ist einfachüberwältigend, das hatten wir sogar nicht erwartet.« Die Unter-stützung kommt den Flüchtlin-gen ganz direkt zu Gute. Mit derSpende werden unter anderemdie täglichen Deutschkurse amVormittag, die Sprachförderungam Nachmittag, das wöchentli-che Asylcafé, aber auch die Ein-richtung einer Fahrradwerkstattunterstützt. –pi/ew

    Interview der Woche

    Die einen sind dafür, die an-deren strikt dagegen. Dochwarum die TransatlantischeHandels- und Investitions-partnerschaft (TransatlanticTrade and Investment Part-nership- kurz TTIP) so um-stritten ist und sogar dieLeute auf die Straße treibt,kann Otto Normalverbrau-cher kaum nachvollziehen.Dabei geht es genau um denEndverbraucher, der einesTages vielleicht durch denAbbau von Handelshemm-nissen von dem Abkommenprofitieren könnte. Doch derWeg dahin scheint endloslang zu sein. Einer der sichdamit beschäftigt ist MichaelLebisch von der Landeszen-trale für politische Bildung.Wir haben bei dem Real-schullehrer nachgehakt.

    Herr Lebisch, was steckt hinterTTIP?

    Lebisch: TTIP soll ein Handels-abkommen werden zwischender EU und den USA mit demZiel, den gegenseitigen Han-del zu erleichtern. Und zwardurch den Abbau von Zöllenund der Angleichung von Stan-dards, die zur Marktzulassungeines Produktes Voraussetzungsind. Autos zum Beispiel müs-sen in den USA ein anderes Zu-lassungsverfahren durchlaufenals bei uns. Das kostet Zeit undGeld.

    Warum ist das Freihandelsab-kommen so umstritten?

    Lebisch: Chancen stehen Risi-ken gegenüber, keiner weißheute schon, was am Ende ver-lässlich eintreten wird. So be-haupten die einen, es würdenArbeitsplätze geschaffen, an-dere bestreiten genau dies.Gegner befürchten einen Ab-bau unseres Verbraucher- undUmweltschutzes, die Befür-worter streiten das ab.

    Was spricht dafür...Lebisch: Das in Aussicht ge-stellte Wirtschaftswachstum,Arbeitsplätze und günstigerePreise. Wenn zum Beispiel Zöl-le wegfallen, kann ein Turn-schuh aus den USA bei uns bil-liger angeboten werden. Fürmanche Produkte öffnet sichsogar ein ganz neuer Markt.

    … und was dagegen?Lebisch: Die Befürchtung um

    eine Absenkung unserer Stan-dards und der sogenannte In-vestitionsschutz könnten na-tionale Politik und Gesetzeaushebeln. Konzerne aus denUSA könnten Staaten aufSchadenersatz wegen entgan-genen Gewinns verklagen,wenn nationale Gesetze be-stimmte Verfahren verbietenwie zum Beispiel das umwelt-schädliche »Fracking« zur Ge-winnung von Erdöl.

    Was würde eine Freihandelszo-ne zwischen der EU und denUSA für die Weltwirtschaft be-deuten?Lebisch: Ein neuer Wirtschafts-raum mit über 800 MillionenMenschen als »Gegengewicht«zu den in den letzten Jahrenstark gewachsenen BRICS-Staaten – die Abkürzung stehtfür Brasilien, Russland, Indien,China und Südafrika – vor al-lem gegenüber China. Daswäre dann der größte Wirt-schaftsraum der Welt.

    Und was für jeden Einzelnen?Lebisch: Manche Produktewerden günstiger zu habensein, andere werden erstmalsin den jeweiligen Märkten an-geboten werden. Vielleichtfindet der eine oder andereeine neue Arbeitsstelle. Waswir nicht vergessen sollten:Zölle sind Steuereinnahmen.Wenn diese wegfallen, fehltdas Geld halt anderswo, zumBeispiel im sozialen Bereichoder im Kulturbetrieb.

    Die Fragen stellte Gabi Piehler

    Michael Lebisch, Landeszentra-le für politische Bildung.

    Foto: pr

    Schwungvoll legten Jung und Alt Hand an beim Spatenstich desErweiterungsbaus Kindergarten Brühlstraße in Metzingen.

    Foto: ber

    TTIP: Chance oder Risiko?

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    9:30 bis 20:00 Uhr geöffnet������������� ������ ��������

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    Reutlingen

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    Herzlichen Glückwunsch zum Innovationspreis 2015!

    Die Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerkvergab Preise in Höhe von insgesamt 15.000 Euro.

    1. Preis: Stefan Dachs Mechanische Werkstätte und Gerätebau, Reutlingen

    2. Preis: Feucht GmbH, St. Johann

    3. Preis: CSP GmbH Cut Systems Pfronstetten

    3. Preis: Gerhard Euchenhofer Zimmerei/Holz- und Kunststofftechnik, Wannweil

    Sonderpreise: Paul Buck Naturmöbel-Werkstatt, Engstingen (Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe) wk-bau GmbH, Hülben (Sonderpreis „Junges Handwerk“)

    Schlosserei Morgenstern, St. Johann (Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten)

    Unsere Handwerkerstiftung 2015:Gut für das Handwerk im Landkreis.

    � Kreissparkasse Reutlingenwww.ksk-reutlingen.de/handwerkerstiftung


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