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Aus dem Leben und Wirken von Hermann Joseph Vell im Redemptoristenkloster St. Gerhard im Heilbad Heiligenstadt in den Jahren 1950 – 1965 Priester des Dekanates Heiligenstadt 1952 vor dem Pfarrhaus in Uder; Pater Hermann Joseph Vell (Außen links) Silbernes Priesterjubiläum Pfarrer Wilhelm Wewer 1954 in Gerbershausen vor dem Pfarrhaus; Pater Hermann Joseph Vell ist der 2. von rechts.

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Aus dem Leben und Wirken von Hermann Joseph Vell im Redemptoristenkloster St. Gerhard im Heilbad Heiligenstadt in den

Jahren 1950 – 1965

Priester des Dekanates Heiligenstadt 1952 vor dem Pfarrhaus in Uder; Pater Hermann Joseph Vell (Außen links)

Silbernes Priesterjubiläum Pfarrer Wilhelm Wewer 1954 in Gerbershausen vor dem Pfarrhaus; Pater Hermann Joseph Vell ist der 2. von rechts.

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Das Bild entstand an Peter und Paul 1962 (29. Juni 1962) anlässlich der Primiz von Pfarrer Albrecht Baier während der Prozession von der Schule in Göschwitz zur evangelischen Kirche in Göschwitz;

zu sehen sind Pfarrer Albrecht Baier (hinten), Pater Hermann Joseph Vell (vorn links) und Pater Norbert Bormann (vorn rechts). Die Paramente, Fahnen und Weihrauch stammen aus dem

Redemptoristenkloster Heiligenstadt.

Das Bild entstand an Peter und Paul 1962 (29. Juni 1962) anlässlich der Primiz von Pfarrer Albrecht Baier; zu sehen sind von links nach rechts Pater Norbert Bormann, Pater Hermann Joseph Vell und

Pfarrer Albrecht Baier.

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Das Bild von Pater Hermann Joseph Vell entstand bei einem Ausflug auf den Fuchsturm bei Jena.

Das Bild entstand vor der Treppe des Redemptoristenklosters in Heiligenstadt. Zu sehen sind von l. n. r.: Pater Hermann Joseph Vell, (unbekannt) Josef Ferber und Pater Bernhard Schölzel.

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Friedhof der Redemptoristen auf dem Klostergelände St. Gerhard im Heilbad Heiligenstadt. Auf diesem Friedhof sind alle Patres und Brüder des Heiligenstädter Klosters seit 1929 beigesetzt. Hier

hat auch Pater Hermann Vell seine letzte Ruhestätte gefunden.

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Thüringer Tageblatt vom 22.07.1965 (Nr.170)

Thüringer Tageblatt vom 31.07.1965 (Nr.178)

Artikel in der Heiligenstädter Tageszeitung am 15.04.2005 Von Ernst Beck:

Gefesselt wartete er auf die Hinrichtung

Heiligenstadt/Arenshausen. (tlz) 1000 Bäume sollen angepflanzt werden in Zippori in Israel für den Redemptoristenpater Hermann Joseph Vell, der mehrere Jahre auch im Eichsfeld wirkte. Ein Gedächtnishain soll an jenem Ort unweit von Nazareth, der als Geburtsort von Jesu Mutter Maria gilt, erinnern an einen Ordensmann, der ins Konzentrationslager Dachau deportiert und vor 60 Jahren zum Tode verurteilt wurde und nur wie durch ein Wunder, bereits gefesselt, seiner Hinrichtung durch die Nazi-Schergen entging.

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Die posthume Ehrung dieses Opfers des Nazi-Terrors hat sich Joseph Israel Ben Gal aus Neuss mit dem von ihm 1954 ins Leben gerufenen Freundeskreis "Pater Vell" zum Ziel gesetzt. "Damit soll an Pater Vell, aber auch zugleich an alle Widerstandskämpfer und NS-Opfer bleibend erinnert werden", sagt der 72-jährige Verwaltungswissenschaftler, der als Deutscher zehn Jahre in Israel lebte, dem Eichsfelder Tageblatt. Auch der "Jugend zum Vorbildung und zur Verpflichtung", wie der Israelkenner meint. Denn Ben Gal ist sich sicher: Pater Vell, der in Heiligenstadt, Arenshausen und Jena-Land wirkte, "ist eine Zierde für das Eichsfeld und für Thüringen, ein Vorbild für die Jugend".

Wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" [sic]

Hermann Joseph Vell, dessen Lebensbild Benedicta Maria Kemper in ihrem Werk "Priester vor Hitlers Tribunalen" veröffentlichte, wurde am 17. November 1894 in Cochem/Mosel geboren. 1922 legte er bei den Redemptoristen in Bonn, deren Gymnasium er besuchte, das Ordensgelübde ab, und empfing 1927 die Priesterweihe. Nach Auflösung des Bonner Klosters 1941 durch die Gestapo war er Vikar in Gelsenkirchen-Schalke. Ein SS-Sturmmann, Mitglied der Pfarrgemeinde, denunzierte Pater Vell.

Am 1. Februar 1944 wurde dieser verhaftet [sic] und unter der Häftlingsnummer 66680 ins KZ Dachau in Schutzhaft überführt, dann in Einzelhaft nach Berlin Moabit gebracht. Der Vorwurf: Pater Vell habe Flugblätter der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" der Geschwister Scholl verteilt. Nach der Anklage vom 16. August 1944 durch den Volksgerichtshof [sic] in Potsdam wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" [sic] wurde am 6. April 1945 das Todesurteil verhängt. Dass es so spät kam, war einem mutigen Beamten zu verdanken.

Eine für die 23. Februar festgesetzte Verhandlung gegen Pater Vell war vertagt worden, da bei einem Luftangriff die Akten Vells teilweise verbrannt waren. Daraufhin forderte das Gericht die Gestapo in München auf, die Aktenlage zu rekonstruieren. Das Schreiben fiel, so schreibt Benedicta Kemper, dem Beamten Laurenz Schröpper in die Hand. Dieser, ein strenggläubiger Katholik, habe die wiederhergestellten Akten in seinem Küchenofen verbrannt und dem Volksgerichtshofes [sic] mitgeteilt, die Akte Vell sei längst abgeschickt. So zog sich das Verfahren durch Hin-/Rückfragen bis 6. April 1945 hin.

Diese Verhandlung endete mit dem Todesurteil gegen Pater Vell. Obwohl die Rote Armee schon in den Vororten Berlins kämpfte, wurden im April noch Todesurteile des Volksgerichtshofs vollstreckt. So wurden noch am 20. April 1945 30 Mithäftlinge Vells, darunter ein tschechischer Priester, der drei Jahre lang gefesselt war, im Zuchthaus Brandenburg-Görden erbarmungslos hingerichtet.

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Pater Vell entging nur deshalb seiner Hinrichtung, weil er am 27. April 1945 um 16 Uhr durch die Soldaten der Roten Armee aus der Todeszelle in Brandenburg-Görden - hier wartete er gefesselt auf die Hinrichtung - befreit wurde", erzählt Ben Gal.

Vor dem Tode gerettet, war Vell zunächst in den Klöstern Winterberg und Bochum. 1950 kam er ins Redemptoristenkloster Heiligenstadt, von wo aus er bis 1954 die Pfarrseelsorge in Arenshausen unterstützte, danach trotz seines vorgerückten Alter den Seelsorgebezirk in Jena-Land bis 1964 betreute. Er starb am 19. Juli 1965 in Erfurt. Im Beisein von 60 Priestern wurde er auf dem Klosterfriedhof in Heiligenstadt beerdigt.

Pater Vell hat jene, die ihn verurteilten, nie zur Rechenschaft gezogen. "In wahrhaft christlicher Feindesliebe hat er seinen Widersachern verziehen und niemals etwas gegen sie unternommen", heißt es auf seinem Sterbebild.

Blutige Zeugenschaft

Israel Ben Gal aber wollte über die Verbrechen gegen Vell nicht einfach Gras wachsen lassen, "zumal seine Blutrichter bis in die 1960er Jahre in Nordrhein-Westfalen tätig waren, der eine als Amtsrichter, der andere als Oberstaatsanwalt", erzählt er. Dass 1983 aus seiner Wohnung die Vell-Akten geraubt wurden, sei bezeichnend. Auf Antrag und Betreiben Ben Gals hob die Staatsanwaltschaft Berlin am 2. Februar 1999 das Todesurteil gegen Pater Vell auf.

Dass Pater Vell der Hinrichtung entging, schmälere in keinster Weise die Persönlichkeit dieses Redemptoristen, betont Ben Gal. Vielmehr habe er durch die erduldeten Strapazen und Misshandlungen blutige Zeugenschaft abgelegt im Glauben. Deshalb schrieb Ben Gal auch Ministerpräsident Dieter Althaus an mit der Bitte, das Zeugnis Vells in den Schulen der Jugend Thüringens nahe zu bringen. Althaus reagierte prompt und positiv.

Bitte um Spenden

Den Pater-Vell-Gedächtnishain anpflanzen zu können, bittet Ben Gal auch die Eichsfelder um Mithilfe, um Spenden: "Helfen Sie, liebe Eichsfelder, mit, die Erinnerung an Pater Vell so wachzuhalten." Die Spende von zehn Euro sichert einen Baum. Spendenkonto Jüdischer Nationalfonds e.V. SEB AG, BLZ 500 10111, Konto-Nr. 1005007001, Stichwort "Pater Vell-Gedächtnis". Auf Wunsch erhält der Spender eine Urkunde.

In Blickweite von Zippori, wo die Bäume für Pater Vell gepflanzt werden sollen, liegt übrigens der "Wald der Hüter" bei Kfar hachoresh. Hier arbeitete Ben Gal einige Jahre, hier lernte er Ephraim Kishon kennen, für den er einige Bücher übersetzte. Die Dichterin Miryam, Singer, eine Jugendfreundin von Franz Kafka und Kindergärtnerin des Moshe Dayan, war seine Nachbarin.

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Der Stolperstein für Pater Herman Joseph Vell vor dem Redemptoristenkloster St.Gerhard im Heilbad Heiligenstadt

Ansprache für Pater Herman Vell anlässlich der Stolperstein-Verlegung 09. November 2007 im Heilbad Heiligenstadt von Christian Stützer :

Pater Hermann Joseph Vell wurde am 17. November 1894 als Sohn seiner Eltern Matthias Joseph Vell und dessen Frau Maria, geb. Gartz in Cochem an der Mosel geboren. Nach dem Besuch der heimatlichen Volksschule besuchte er anschließend das Collegium Josephinum, Ordensgymnasium, in Vaals in den Niederlanden. Während des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 leistete Hermann Joseph Vell seinen Wehrdienst ab und war von 1915 bis 1920 in französischer Kriegsgefan-genschaft. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft besuchte er

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anschließend das Collegium Josephinum, Ordensgymnasium, in Bonn. Am 15. März 1922 legte er das Ordensgelübde ab und wurde nach den philosophischen und theologischen Studien am 24. April 1927 zum Priester geweiht. Nach seiner Priesterweihe folgten Tätigkeiten als Exerzitienmeister und Volksmissionar. Nach der Auflösung des Bonner Klosters durch die Geheime Staatspolizei am 20. April 1941 wurde er ab dem 23. April 1941 als Vikar an die St. Joseph-Gemeinde in Gelsenkir-chen-Schalke berufen. Hier wirkte er segensreich neben dem damaligen Ehrendechanten Pfarrer Konrad Hengsbach und arbeitete in dieser Zeit auch mit dem Neffen von Dechant Hengsbach, Franz Hengsbach, eng zusammen, der spätere Bischof und Kardinal von Essen.

Während seiner Wirkungsstätte in Gelsenkirchen-Schalke kam es nun Anfang 1944 zu dem für seine spätere Verhaftung ausschlaggebenden Ereignis. Pater Hermann Joseph Vell wurde auf der Straße ein Zettel von einem Jungen, wie sich später herausstellte, zugesteckt beziehungsweise in die Manteltasche gesteckt. Vell stellte fest, dass es sich dabei um ein Flugblatt mit regimekritischem Inhalt gehandelt hatte. Nach einer Denunziation durch den SS-Sturmmann und gleichzeitigen Gemeindemit-glied der St. Josephs-Gemeinde in Gelsenkirchen-Schalke Wilhelm Ferlmann wurde Pater Hermann Joseph Vell am 01. Februar 1944 in Gelsenkirchen verhaftet.

Am 13./14. April 1944 wird es durch die Geheime Staatspolizei Münster zur Schutzhaft in das Konzentrationslager Dachau überstellt. Als Haftgrund wurde angegeben: „Flugblatt weitergegeben“. Nach seiner Überstellung und Entlassung aus dem KZ Dachau wurde er am 17. Oktober 1944 in die Untersuchungshaftanstalt Nürnberg eingeliefert mit dem Strafgrund Vorbereitung zum Hochverrat. [sic]

Nach seinem Aufenthalt in Nürnberg wurde Vell am 05. Februar 1945 in die Untersuchungshaftanstalt Berlin-Moabit überstellt, wo der Vorwurf Pater Vell habe Flugblätter der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ der Geschwister Scholl verteilt, präzisiert wurde. Nach der Anklage vom 16. August 1944 durch den Volksgerichtshof [sic] in Potsdam wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung" [sic] wurde am 6. April 1945 das Todesurteil gegen Pater Vell ohne jegliche Zeugen während des Prozesses verhängt. Pater Vell äußerte sich später zu seiner Verhandlung wie folgt: „Angebrüllt, nur zwei Sätze Selbstverteidigung, Konfrontierung mit Zeugen abgelehnt, das alles nach Handgelenksfesselung Tag und Nacht.“

Das das Todesurteil erst im April 1945 verhängt wurde, war einem mutigen Beamten zu verdanken. Eine für den 23. Februar 1945 festgesetzte Verhandlung gegen Pater Vell musste vertagt werden, da bei einem Luftangriff die Akten Vells teilweise verbrannt waren. Daraufhin forderte das Gericht die Gestapo in München auf, die Aktenlage zu rekonstruieren. Dieses Schreiben fiel dem strenggläubigen Katholiken und Beamten Laurenz Schöpper in die Hände. Dieser habe anschließend die wiederhergestellte Akte in seinem Küchenofen verbrannt und dem Volksgerichtshof [sic] in Potsdam mitgeteilt, dass die Akte Vell längst auf dem Weg nach Potsdam sei.

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So zog sich das Verfahren durch Hin- und Rückfragen bis zum 6. April 1945 hin. Nach der Urteilsverkündung wurde Pater Vell am 10. April 1945 in das Zuchthaus Görden, Kreis Brandenburg/ Havel überstellt, wo er in der Todeszelle auf seine Hinrichtung warten sollte. Noch am 20. April 1945, dem „Führer-Geburtstag“, die sowjetischen Truppen kämpften bereits in den Vororten von Berlin, wurden 30 Mithäftlinge Vells, darunter ein tschechischer Priester, der drei Jahre lang gefesselt war, im Zuchthaus Görden erbarmungslos hingerichtet.

Pater Vell entging nur deshalb der Vollstreckung des Todesurteils, weil er am 27. April 1945 um 16.00 Uhr durch die Rote Armee aus seiner Todeszelle, in der er gefesselt auf seine Hinrichtung wartete, befreit wurde.

Nach seiner Befreiung aus der Todeszelle wirkte Pater Hermann Joseph Vell zunächst in den Klöstern Winterberg und Bochum bevor er im Jahre 1950 ins Heiligenstädter Kloster kam. Hier wirkte er von Mai 1950 bis Oktober 1954 als Pfarrvikar in Arenshausen. Nach dieser Zeit wirkte er trotz seines vorgerückten Alters von 1954 bis 1964 als Pfarrvikar dann später als Pfarrer im Seelsorgebezirk Jena-Land.

Während seiner Zeit im Heiligenstädter Kloster war Pater Vell Konfrater des damaligen Kaplans Joachim Meisner, dem heutigen Erzbischof und Kardinal von Köln, der damals Kaplan an der St. Aegidien- Kirche war. Pater Hermann Joseph Vell starb am 19. Juli 1965 im Alter von 70 Jahren im katholischen St. Johann Nepomuk Krankenhaus zu Erfurt an den Folgen eines Herzinfarktes beziehungsweise einer Lungenembolie. Am 23. Juli 1965 wurde Pater Vell im Beisein von über 60 Priestern, darunter der damalige Kaplan von St. Aegidien Joachim Meisner, auf dem Klosterfriedhof des Heiligenstädter Redemptoristenklosters beigesetzt, wo sich auch heute noch sein Grab befindet.

Die Fotos, Texte und Zeitungsartikel in dieser Dokumentation hat uns freundlicherweise Christian Stützer aus dem Heilbad Heiligenstadt zur Verfügung gestellt.

Anmerkungen Joseph Israel Ben Gal: Verhaftet wurde Pater Vell in Gelsenkirchen von der Gestapo, mit dieser Präzisierung würden dezidierte Dimensionen artikuliert.

Pater Hermann Joseph Vell wurde wegen „Erschwerter Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung und landesverräterischer Feindbegünstigung“ angeklagt und verurteilt.

Der Begriff „Volksgerichtshof“ wird im Text nicht durch Anführungsstriche der Hinterfragung anheimgestellt und so der Eindruck suggeriert, es habe sich realiter um einen ordentlichen Gerichtshof gehandelt.

Veröffentlichung: Gelsenzentrum e.V. - Gemeinnütziger Verein für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Gelsenkirchen, März 2010