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Künstlerische Leitung Christian Altenburger www.loisiarte.at LOISIUM Langenlois 21. 24. März 2019 PROGRAMM AUS DER STILLE KOMMEND Kammermusik & Literatur LOISIARTE

AUS DER STILLE KOMMEND - LOISIUM

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Künstlerische LeitungChristian altenburger

w w w . l o i s i a r t e . a t

LOISIUM Langenlois

21. – 24. M ä r z2 0 1 9

ProGraMMAUS DER STILLE KOMMEND

Kammermusik & LiteraturLoisiarte

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LandeshaUPtFraUJohanna MiKL-LeitnerErlebnis mit allen Sinnen inmitten einzigartiger Komposition aus Architektur und Weinbau

als Landeshauptfrau von niederösterreich bin ich davon überzeugt, dass Kunst und Kultur unser Land modern, offen und zukunftsorientiert machen. Kunst und Kultur stellen für jede einzelne und jeden einzelnen eine unglaubliche Bereicherung und eine anregung dar, über den eigenen tellerrand hinauszublicken. Kunst und Kultur sind also sozusagen die seele eines Landes – und diese seele muss man pfl egen, das tut den Menschen gut, das tut vor allem aber auch dem gesamten Bundesland niederösterreich gut.

Kunst und Kultur bringen aber nicht nur sehr viel Kreativität und innovation ins Land, sie sind auch enorm wichtig für unsere Wirt-schaft und unseren tourismus: Jährlich kommen rund 2,5 Millionen Kulturtouristen zu uns nach niederösterreich, pro Jahr entsteht so eine Wertschöpfung von 1,1 Milliarden euro, jeder 25. arbeitsplatz in niederösterreich wird durch Kunst und Kultur geschaffen bzw. gesichert.

das im september 2003 als besonderes und großartiges architektonisches Meisterwerk eröffnete LoisiUM in Langenlois macht diese Verbindung besonders deutlich: Mit insgesamt über 800.000 Gästen hat es sich seither nicht nur zu einem überregionalen Besuchermagneten entwickelt, es hat auch Langenlois und der gesamten region einen gewaltigen kulturellen schub versetzt.eine wesentliche rolle dabei spielt die Loisiarte, mit deren Frühjahrsklängen traditionell die Festspielsaison in niederösterreich anhebt. Unter dem Motto „aus der stille kommend“ vereint intendant und Festivalgründer Christian altenburger hier alljährlich im März eine erlesene schar von solisten und ensembles zu außergewöhnlichen Musik- und Literaturerlebnissen.

Bei der diesjährigen aufl age der Loisiarte rückt der estnische Komponist arvo Pärt in den Mittelpunkt, Joachim Bißmeier, Petra Morzé u.a. geben der Literatur eine stimme, und mit albert Landertinger und mit dem Linzer torten orchester wird eine eigene Kinderschiene gefahren. ich wünsche dem team um Christian altenburger und allen Künstlerinnen und Künstlern viel erfolg und gutes Gelingen. dem Publikum wünsche ich ein erlebnis mit allen sinnen inmitten dieser einzigartigen Komposition aus architektur und Weinbau.

ihre

Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau niederösterreich

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

ihre

Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau niederösterreich

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Loisiarte – die Vierzehnte!herzlich willkommen bei der Loisiarte 2019!

„aus der stille kommend“ ist der Leitsatz der heurigen Loisiarte, in deren Mittelpunkt diesmal der große estländische Komponist arvo Pärt steht. Mit der entwicklung der Tintinnabuli-Kompositionstechnik hat arvo Pärt zu seiner ganz persönlichen und unverwechselbaren Klangsprache gefunden, die von äußerster reduktion des Klangmaterials und Beschränkung auf das notwendigste geprägt ist. Bei der Loisiarte 2019 können sie Kammermusik, Chorwerke und Kompositionen für Klavier solo von arvo Pärt erleben.

traditionell verbinden wir bei der Loisiarte 2019 wieder zeitgenössische Musik mit Kompositionen aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ausgewählten texten der Weltliteratur. Für die Loisiarte 2019 haben wir für sie Musik von antonín dvorák, Johannes Brahms und Wolfgang amadeus Mozart und texte von Janis ezerins, Leon de Winter, Christoph ransmayr und Gabriel García Márquez ausgewählt.

ermutigt durch den großen erfolg im letzten Jahr, bieten wir auch in diesem Jahr ein Programm für Kinder an: am sonntag nachmittag werden albert Landertinger und das Linzer torten orchester die Geschichte Inspektor X. Die gestohlene Halskette präsentieren.

Bei der ausstellung bildender Kunst im rahmen der Loisiarte 2019 wird die österreichische Künstlerin Franka Lechner tapisserien und Bilder präsentieren. hK Gruber hat versprochen, im rahmen der Vernissage Chansons von Kurt Weill und hanns eisler zum Besten zu geben.

Viel Freude bei den fünf Konzerten der Loisiarte 2019 wünscht ihnen im namen des ganzen Loisiarte teams sehr herzlich

Christian altenburgerKünstlerischer Leiter

Künstlerischer Leiter Christian Altenburger

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donnerstaG, 21. März 19.00 Uhr

Besucherzentrum

Moderation dr. Wilhelm sinkovicz

arvo Pärt Fratres für Violine und Klavier

Janis ezerins Der Turm

arvo Pärt Spiegel im Spiegel für Violoncello und Klavier

__________ Pause __________

Basilika

antonín dvorák streichsextett a-dur, op. 48 Allegro moderato Dumka. Poco allegretto Furiant. Presto Finale: Tema con variazoni. Allegretto grazioso, quasi Andantino

Joachim Bißmeier rezitation

Patrick demenga Violoncellosilke avenhaus Klavier

Christian altenburger ViolineLydia altenburger Violinethomas selditz ViolaJevgenija Frolova ViolaPatrick demenga VioloncelloMarta Kordykiewicz Violoncello

Christian altenburger Violinesilke avenhaus Klavier

ˇ

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FreitaG, 22. März 19.00 Uhr

Basilika

Moderation dr. Wilhelm sinkovicz

Leonhard Lechner Sprüche von Leben und Tod für gemischten Chor a cappella

arvo Pärt Nunc dimittis für gemischten Chor a cappella

Leon de Winter Der Schmetterlingsfänger

__________ Pause __________

Besucherzentrum

arvo Pärt Virgencita für gemischten Chor a cappella

arvo Pärt Für Alina für Klavier solo Für Anna Maria für Klavier solo Ukuaru valss für Klavier solo

Leonhard Lechner Das Hohelied Salomonis für gemischten Chor a cappella

Maria happel rezitation

arnold schoenberg Chor Leitung: erwin ortner

arnold schoenberg Chor Leitung: erwin ortner

arnold schoenberg Chor Leitung: erwin ortner

silke avenhaus Klavier

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saMstaG, 23. März 19.00 Uhr

Basilika

Moderation dr. Wilhelm sinkovicz

arvo Pärt Solfeggio für streichquartett Largo

arvo Pärt Psalom für streichquartett

Christoph ransmayr Im Weltraum

arvo Pärt Da pacem Domine für streichquartett Pacato

arvo Pärt Summa für streichquartett

__________ Pause __________

Besucherzentrum

Johannes Brahms Klaviertrio h-dur, op. 8 Allegro con brio Scherzo. Allegro molto - Trio. Meno Allegro Adagio Finale. Allegro

Florian teichtmeister rezitation

Christian altenburger ViolineLydia altenburger Violinethomas selditz ViolaPatrick demenga Violoncello

Christian altenburger ViolineLydia altenburger Violinethomas selditz ViolaPatrick demenga Violoncello

Christian altenburger ViolinePatrick demenga Violoncellosilke avenhaus Klavier

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sonntaG, 24. März Matinee 11.00 Uhr

Besucherzentrum

Moderation dr. Wilhelm sinkovicz

Claude debussy sonate für Violoncello und Klavier Prologue. Lent Sérénade et Finale. Modérément - Animé

Gabriel García Márquez Ich vermiete mich zum Träumen

arvo Pärt Variationen zur Gesundung von Arinuschka für Klavier solo

arvo Pärt Passacaglia für Violine und Klavier Quasi mecanico

__________ Pause __________

Besucherzentrum

Wolfgang a. Mozart Klavierquartett es-dur, KV 493 Allegro Larghetto Allegretto

Petra Morzé rezitation

Patrick demenga Violoncellosilke avenhaus Klavier

silke avenhaus Klavier

Christian altenburger Violinesilke avenhaus Klavier

Christian altenburger Violinethomas selditz ViolaPatrick demenga Violoncellosilke avenhaus Klavier

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sonntaG, 24. März 15.00 Uhr

Besucherzentrum, 1. stock

albert Landertinger Inspektor X. Die gestohlene Halskette albert Landertinger abenteurer & PosauneLinzer torten orchester Josef herzer Violine roland Pichler Klarinette Bernhard Walchshofer akkordeon & Violoncello José a. Cortez Cortés Kontrabass, Gitarre & Gesang Christian enzenhofer schlagzeug

© Marietta Tsoukalas

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arVo Pärtarvo Pärt wurde 1935 in Paide, estland, geboren. nach seinem studium in der Kompositionsklasse von heino eller in tallinn arbeitete er von 1958 bis 1967 als tonmeister beim estnischen rundfunk. 1980 emigrierte er mit seiner Familie nach Wien und ging dann ein Jahr später als stipendiat des daad nach Berlin. arvo Pärt ist träger zahlreicher ehrungen und auszeichnungen: 12 ehrendoktorate, 6 ehrenmitgliedschaften und über 30 nationale und internatio-nale Würdigungen.

als einer der radikalsten Vertreter der sogenannten sowjetischen avantgarde durchlebte Pärt mit seinem Werk eine tiefe evolution. seine erste schaffensperiode begann mit neoklassizistischer Klaviermusik. danach folgten zehn Jahre, in denen er auf eigenständige Weise mit den wichtigsten Kompositionstechniken der avantgarde - dodekaphonie, Klangflächen-komposition, aleatorik, Collage-technik - arbeitete. Nekrolog (1960), das erste dodekaphonische Werk in der estnischen Musik und Perpetuum mobile (1963) brachten dem Komponisten erste anerkennung im Westen. in seinen Collage-Werken stehen sich avantgardistische und alte Musik schroff und unversöhnlich gegenüber, diese Konfrontation steigert sich in seinem letzten Collage-Werk Credo (1968) bis zum äußersten. Von da an waren alle seine bisherigen kompositionstech-nischen Mittel für Pärt inhaltslos geworden, sie hatten für ihn jegliche anziehungskraft verloren. die suche nach seiner eigenen stimme treibt ihn in einen beinahe acht Jahre dauernden schöpferischen rückzug, während dessen er sich mit dem Gregorianischen Choral, der schule von notre dame und der klassischen Vokalpolyphonie auseinandersetzt.

1976 erhebt sich Musik aus dem schweigen - das kleine Klavierstück Für Alina, das auch bei der Loisiarte 2019 zu hören sein wird. es ist offenkundig, dass Pärt mit diesem stück zu sich gefunden hatte. das neue kompositorische Prinzip, das er darin erstmals anwendete und Tintinnabuli (lat. Glöckchen) nannte, bestimmt sein Werk bis heute. das Tintinnabuli-Prinzip strebt nicht nach einer progressiv anwachsenden Komplexität, sondern nach äußerster reduktion des Klangmaterials und Beschränkung auf das Wesentliche.

die Tintinnabuli-Kompositionstechnik ist ein Verfahren, eine Form von Mehrstimmigkeit aus tonalem Klangmaterial aufzu-bauen, das jenseits funktions-harmonischer Paradigma liegt. Bei den vokalen Werken bestimmen zusätzlich alle Parameter des textes (silbe, Wort, akzent, satz, interpunktion) die struktur und Form des Werkes. der Kern des stils liegt in einem zweiklang, einem „Ursatz“ neuer art: zwei stimmen fügen sich zu einem Untrennbaren zusammen. eine von beiden ist der allgegenwärtige dur-moll-dreiklang, dessen töne mit der anderen, der Melodiestimme, nach sehr strengen regeln ver-knüpft sind. der zweiklang aus jeweils zwei gegeneinander gesetzten tönen, die nur in Verbindung miteinander existieren, bildet den kleinsten und wichtigsten Baustein des Tintinnabuli-stils.

Arvo Pärt© Birgit Püve

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die formale Logik dieser Kompositionstechnik in Verbindung mit dem auf seinen Kern reduzierten Klangmaterial führt zwangsläufig zu einer starken Verdichtung des Musikstoffes. die Fokussierung auf die musikalische Urzelle bleibt das wichtigste anliegen Pärts. dank seiner kompositorischen askese erweckt seine Musik beim hörer den eindruck von Kon-zentration und objektivität. „Musik“, sagte Pärt, „... muss durch sich selbst existieren ... das Geheimnis muss da sein, un-abhängig von jedem instrument. ... der höchste Wert der Musik liegt jenseits ihrer Klangfarbe.“ dieses ästhetische Credo des Komponisten löste einige bislang unübliche aufführungspraktiken aus. ein exemplarisches Beispiel dafür ist das Werk Fratres, bei der Loisiarte in einer Fassung für Violine und Klavier zu hören. es wurde ursprünglich als dreistimmige Musik konzipiert, ohne jedoch mit einer konkreten Klangfarbe verknüpft zu sein. Folglich können sich in Fratres verschiedene Klangkonstellationen entfalten, was in der Praxis zu unterschiedlichen Besetzungsversionen führte.

die Geburt des Tintinnabuli-stils ist in der europäischen Musikgeschichte tief verankert. Man könnte diesen stil als eine synthese von alt und neu – der klassischen Vokalpolyphonie auf der einen und des serialismus auf der anderen seite – betrachten. ohne die beiden stilrichtungen zu kopieren, hat der Komponist das essentielle von beiden verinnerlicht und mit seiner Kompositionstechnik, die man als eine art „neuen strengen stil“ bezeichnen könnte, ausgearbeitet. das ergebnis ist eine äußerst individuelle Klangwelt, die von „unpersönlicher disziplin“ und persönlicher erfindung und auswahl geprägt ist.

heute bleiben etliche etikettierungsversuche für den Tintinnabuli-stil wie neue einfachheit, Minimal Music u.a. bereits aus. Tintinnabuli ist ein neues Phänomen, das sich schwer mit dem existierenden musikwissenschaftlichen instrumentarium ana-lysieren und einordnen lässt. Mit seinen Kompositionen hat Pärt einen Paradigmenwechsel in der modernen Musik erzielt, dessen analytische annäherung einen kreativen entdeckungsprozess in Gang setzt. (zitiert nach nora Pärt und saale Kareda).

Für den interpreten kommt die auseinandersetzung mit Pärts Musik einem offenbarungseid gleich. sagt Pärt schon über seinen kompositorischen ausgangspunkt, dass „es genügt, einen einzigen ton schön zu spielen“, so gilt dies für die Wie-dergabe der Musik natürlich in doppelter hinsicht. „schön zu spielen“ heißt hier nichts weniger als „vollkommen“, und so sieht sich mancher, dessen erste Bekanntschaft mit Pärts Musik auf dem entwaffnend simplen notentext beruht, unversehens mit all dem konfrontiert, was er nicht beherrscht. scheut man vor einem solchen Bloßgestellt-sein nicht zurück, so kann die Beschäftigung mit arvo Pärt geradezu reinigende Wirkung in Bezug auf den Umgang mit Musik überhaupt haben: eine tonleiter verliert plötzlich ihre scheinbar selbstverständliche Pauschalität und wird zum bewussten erleben von kontinuier-lichem steigen und Fallen; und der tausendfach zuvor gehörte, supermarkt- und Popmusik-verseuchte dreiklang wird auf einmal zu einer Klangkuppel, in der sich die drei einzeltöne auf geradezu ideale Weise ihrer individualität zugunsten einer höheren sozialität entledigen. Für den mittelalterlichen oder renaissance-Musiker mag solch heiliges staunen vor den Phä-nomenen eine selbstverständlichkeit gewesen sein – für uns heutige hörer ist es nichts weniger als die Wiederentdeckung musikalischer Grunderfahrungen. (zitiert nach andreas Peer Kähler)

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zUr LiteratUr der Loisiarte 2019arvo Pärt steht bekanntlich im zentrum der heurigen Loisiarte und gibt auch den Bogen vor, der sich thema-tisch über die Literatur unseres Festivals spannen wird. „aus der stille kommend“ ist das thema, das Pärt musikalisch veranlasst und drei der vier gelesenen texte beschäftigen sich direkt oder indirekt mit diesem Motto.

der erste text jedoch, der beim Festival von Joachim Bißmeier vorgetragen wird, führt uns in die Literatur der baltischen staaten ein und schafft damit eine kulturell räum-liche nähe zu unserem hauptkomponisten. eine eigenstän-dige Literatur von estland, Lettland und Litauen hat sich erst relativ spät, konkret mit dem aufkommenden Kapitalismus und dem damit einhergehenden ende der Leibeigenschaft im 19. Jahrhundert, entwickelt und beschäftigt sich bis weit ins 20. Jahrhundert intensiv mit dem schicksal und Leben der einfachen Bevölkerung. der autor unserer erzählung, Janis ezerins, wurde 1891 in Biskere in Lettland geboren und starb 1924 in riga. als Bauernsohn und Landschullehrer seine Jahre verbringend, lässt er die nähe zum Volk in viele seiner erzählungen einfließen. die Geschichte Der Turm handelt von einem Maler namens zvanups, der als Figur eine gewisse „till eulenspiegel Mentalität“ aufweist. Und auch sein antrieb zum handeln in dieser erzählung ist die nähe zur einfachen Bevölkerung, der er sich verpflichtet fühlt.

die inspiration für die drei anderen Geschichten wurde wie bereits erwähnt aus dem thema abgeleitet, das sich durch arvo Pärts Musik ergibt. „aus der stille kommend“ war anlass, sich assoziativ mit Finsternis, träumen, nacht, stille und Poesie zu beschäftigen. die Geschichte des zweiten Konzerts, gelesen von Maria happel, die wir nach einigen Jahren wieder bei der Loisiarte begrüßen, schlägt eine Brücke von West nach ost, da der ich-erzähler in Leon de Winters Der Schmetterlingsfänger am Weg nach odessa eine denkwürdige Begegnung erlebt, deren ausgang hier nicht verraten werden soll. Leon de Winter, 1954 in den niederlanden geboren, ist vor allem als romanautor bekannt, schreibt aber auch Filmdrehbücher, Musicals und seit einiger zeit einen vielgelesenen Blog auf welt.de. der sohn orthodoxer Juden äußert sich immer wieder politisch. seine romane weisen oft autobiographische elemente auf, was auch bei unserer Ge-schichte der Fall ist. Der Schmetterlingsfänger ist dem 2002 bei diogenes erschienenen roman Leo Kaplan entnommen, name eines schriftstellers, dem die erzählung, die wir hören, in den Mund gelegt wird.

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ebenso autobiographisch gefärbt ist der text, den uns Florian teichtmeister am samstagabend zu Gehör bringen wird. Christoph ransmayr hat mit dem 2012 erschienenen Atlas eines ängstlichen Mannes ein wunderbares und außergewöhnli-ches Buch vorgelegt und ich kann meine Freude nicht verhehlen, dass wir unserem Publikum heuer eine seiner zauberhaften Geschichten präsentieren werden. ransmayr, geboren 1954 in Wels, gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartsauto-ren Österreichs und hat mit Büchern wie Die letzte Welt oder Der fliegende Berg ein schon jetzt beeindruckendes Werk geschaffen. im Atlas eines ängstlichen Mannes, einer sammlung von 70 episoden, schreibt ransmayr ausschließlich über orte, die er bereist und Menschen, die er getroffen hat. die Geschichte Im Weltraum entführt uns auf die südinsel neusee-lands, wo der autor von einem Maori in das höhlensystem des te anau sees gerudert wird und dort in den leuchtenden Körpern von Glühwürmchen einen eigenen Kosmos entdeckt. die stille und dunkelheit eines geheimnisvollen ortes lässt uns der autor ransmayr mit seiner mystischen und mythischen Beschreibung auf betörend schöne art miterleben.

zur Matinee am sonntag begrüßen wir Petra Morzé neu in der Gemeinschaft von wunderbaren schauspielerinnen und schauspielern, die unsere Loisiarte über die Jahre begleiten. sie wird eine erzählung von Gabriel García Márquez lesen, die ebenfalls einem „reisebuch“ entnommen ist, nämlich seinem erzählband Zwölf Geschichten aus der Fremde. García Márquez erzählt hier anrührend, komisch und auch exotisch von Lateinamerikanern, die sich in europa aufhalten. dabei ist die Bereitschaft, an das Wunderbare zu glauben, in allen Geschichten Voraussetzung. in der stille entsteht ein traum, und so führt uns Gabriel García Márquez nach Wien, wo sich Frau Frida in Ich vermiete mich zum Träumen als traumdeutende zur Verfügung stellt. García Márquez, einer der ganz großen lateinamerikanischen autoren, wurde 1927 in Kolumbien geboren und starb 2014 in Mexiko. er ist nobelpreisträger für Literatur und hat mit Werken wie Hundert Jahre Einsamkeit oder Die Liebe in den Zeiten der Cholera ein großartiges schriftstellerisches Werk hinterlassen, in das einzutauchen sich immer wieder lohnt.

„Musik ist unterbrochenes schweigen. Während jede note aufsteigt und während sie erstirbt, bleibt sie mit dem schwei-gen im dialog“, sagte arvo Pärt. Möge die Literatur des heurigen Jahres aus der stille der Worte kommen und einen inspirierenden dialog mit Musik und mit Gegenwärtigkeit in unserem Publikum auslösen!

Angelika Messner

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horizonte, BiLdtePPiChe Und MaLereivon Franka Lechner

Franka Lechner wurde 1944 in Wien geboren und verbrachte die frühe Kindheit in südamerika. sie absolvierte ihre schulzeit in Wien und studierte Malerei an der akademie der bilden-den Künste bei sergius Pauser. danach experimentierte sie neben ihrer malerischen arbeit auch mit textilen techniken und kam so zur Bildweberei (tapisserie), an der sie seit den 70er Jahren konsequent weiterarbeitet.

seit 1969 hatte sie zahlreiche ausstellungen und ausstellungs-beteiligungen in Museen und Galerien im in- und ausland (Österreich, Frankreich, england, Cssr, Polen, deutschland, schweden, norwegen, italien, China, Usa). sie engagierte sich zudem mehrfach bei der Planung und durchführung von textilausstellungen. sie ist auch als Lyrikerin aktiv. sie lebt und arbeitet in Wien und rosenburg am Kamp.

in dieser ausstellung werden sowohl Bildteppiche als auch arbeiten auf Papier gezeigt, die einen Überblick auf das schaffen eines längeren zeitraumes geben.

das Weben eines Bildteppichs ist ein zeitaufwendiger Prozess: aus aufeinander geschichteten Wollfäden entstehen Bilder. Für Franka Lechner bedeutet dies, räume zu schaffen im dialog mit dem innen und außen. der innere und der äußere raum berühren einander am Webstuhl unter den händen und werden manifest. Farbräume, Farbschichten und schattierungen fügen sich zu gewebten Bildern: imaginationen, Meditationsobjekte, abstrakte Landschaften.

die Horizont Bildteppiche sind auch Metaphern. die Linie zwischen himmel, erde und Meer evoziert die Frage: Was ist hinter dieser Linie und wie durchbricht man diese Begrenzung? es ist eine existenzielle Frage; sowohl die aussage „erweiterung des horizonts” als auch das thema Grenzüberwindung verbirgt sich dahinter. das Licht am rande des horizonts ist in jedem Fall ein starkes signal.

die in Mischtechnik gearbeitete Malerei auf Papier entsteht meist auf der Grundlage von Collagen. schriften, alte dokumente, zeitungsausschnitte, notenskizzen werden übermalt, überklebt und überzeichnet bis ein dichtes und doch transparentes stadium erreicht ist. die entstehenden Bilder sind vielschichtige Botschaften.

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KinderProGraMMnach dem großen erfolg der Zauberflöte für Kinder im letzten Jahr bietet die Loisiarte auch heuer wieder ein Konzert, in dem die jungen Besucher besonders angesprochen werden. albert Landertinger, Posaunist im Bruckner orchester Linz und langjähri-ger Musikvermittler, hat 2002 in Linz die orchester-Werkstatt Move.on gegründet und führt auch im Musikverein Kinder mit den Programmschienen Topolina und Albertos Abenteuer an die universelle sprache der Musik heran.

das Linzer torten orchester, bestehend aus Klavier, Violine, Klarinette, akkordeon oder Cello, Kontrabass und schlagzeug, wurde speziell für die Konzertreihe Albertos Abenteuer gegrün-det. dieses feine ensemble erzählt mit seinem vielfältigen reper-toire sehr fantasievoll die verschiedensten Geschichten, wie die von inspektor X, der im nahen schloss das Verschwinden eines schmuckstückes aufklärt. Während eines Festes durchstöbert er unbemerkt von den Gästen den Ballsaal, den Keller und die Küche, begleitet von spannender Musik. da entdeckt er ein offenes Fenster. die Lösung des Falles ist zum Greifen nahe...

Mehr soll hier nicht verraten sein.

„Jeder Konzertbesucher braucht im Konzert etwas, woran er sich festhalten kann. etwas, woran man anschließen kann, damit man sich im Konzert wohlfühlt“, sagt Landertinger und wir sind sicher, dass unsere jungen Besucher an diesem zuhör- und Mitmach-Konzert große Freude haben werden.

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Christian Altenburger© Nancy Horowitz

Lydia Altenburger© Nancy Horowitz

Christian aLtenBUrGer Künstl. Leiter, Violine

Christian altenburger studierte an der Musikuniversität seiner heimatstadt Wien und bei dorothy deLay an der Juilliard school new York. Mit 19 Jahren debütierte er als solist im Wiener Musikverein. rasch folgten engagements bei internationa-len spitzenorchestern unter dirigenten wie Claudio abbado, James Levine, zubin Mehta, dennis russell davies u.a. neben seiner solistischen tätigkeit entwickelte sich die Kammermusik zu einem besonderen schwerpunkt. Christian altenburger konzertiert nicht nur leidenschaftlich gerne mit Kollegen und Freunden wie silke avenhaus, Patrick demenga, heinz holliger, Michel Lethiec, arto noras, Ulf rodenhäuser, Melvyn tan u.a., sondern engagiert sich auch bei der Planung profilierter Programme. Von 1999 bis 2005 fungierte er gemein-sam mit der schauspielerin Julia stemberger als künstlerischer Leiter des Festivals Mondseetage. seit 2003 obliegt ihm die künstlerische Leitung des Kammermusikfestivals schwäbischer Frühling, und seit 2006 ist er künstlerischer Leiter des Musikfestivals Loisiarte. Für den Konzertsaal Muth in Wien programmiert der Künstler seit der saison 2015/16 regel- mäßig eine Konzertreihe. 2001 wurde Christian altenburger als Professor an die Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien berufen. www.christian-altenburger.at

LYdia aLtenBUrGer Violine

Lydia altenburger wurde in London geboren, wo sie an der royal academy of Music Violine in der Klasse von howard davies und Klavier bei druvi de saram studierte. 2006 schloss sie ihr studium mit einstimmiger auszeichnung ab. seit 2007 lebt Lydia altenburger in Wien und arbeitet als freischaffen-de Geigerin und Bratschistin. als Kammermusikerin tritt sie bei Festivals wie dem schwäbischen Frühling, Prussia Cove, den oberösterreichischen stifts-konzerten, den neuberger Kulturtagen und der Loisiarte auf und musiziert dabei mit Partnern wie Patrick demenga, eszter haffner, reinhard Latzko, Michel Lethiec, Christoph schiller, Marko Ylönen und der Musikbanda Franui. neben ihren Konzertverpflichtungen unterrichtet Lydia altenburger Violine. www.littlestrings.co.uk

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Arnold Schoenberg Chor© www.timeline.at / Rudi Handl

Silke Avenhaus© Susie Knoll

arnoLd sChoenBerG Chor Leitung: Erwin Ortner

der 1972 von seinem künstlerischen Leiter erwin ortner gegründete arnold schoenberg Chor zählt zu den vielseitigsten und gefragtesten Vokalensemb-les Österreichs. das repertoire reicht von der renaissance und Barockmusik bis zur Gegenwart mit schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Besonderes inter-esse des Chores gilt der a cappella-Literatur, aber auch große Chor-orchester- werke stehen immer wieder auf dem Programm. seit 2006 ist der arnold schoenberg Chor hauschor des theaters an der Wien. einen weiteren schwerpunkt bilden szenische opernproduktionen im rahmen der Wiener Festwochen, salzburger Festspiele, styriarte, des Carinthischen sommers u.a. 2017 wurde der arnold schoenberg Chor bei den international opera awards in London als bester opernchor des Jahres ausgezeichnet. das ensemble unternimmt regelmäßig Konzertreisen in europa, amerika und asien und ist Gast bei wichtigen Festivals im in- und ausland. die fast vierzig Jahre währende zusammenarbeit mit nikolaus harnoncourt wurde mit mehreren auszeichnungen der gemeinsamen aufnahmen gewürdigt. die letzte gemeinsame Cd-Produk-tion ist Beethovens Missa solemnis 2016. in der eigenen Cd-edition des Chores erschien zuletzt eine aufnahme von Max regers Motetten und geistlichen Gesängen: Die Nacht ist kommen. www.asc.at

siLKe aVenhaUs Klavier

die gebürtige Karlsruherin gewann bereits früh verschiedene Wettbewerbe und studierte bei Bianca Bodalia und Klaus schilde (hochschule für Musik München), György sebök (indiana University, Bloomington) wie auch bei sándor Végh und andrás schiff. Konzerte als solistin und gefragte Kam-mermusikerin führen silke avenhaus durch europa, die Usa und südost- asien. sie musiziert mit Künstlern wie tabea zimmermann, thomas zehetmair, Clemens hagen und mit sabine Meyer im ensemble Collage. eine besonders enge musikalische Partnerschaft verbindet sie mit Quirine Viersen, mit der sie zahlreiche Cds eingespielt hat. Verschiedene Komponis-ten schrieben Werke, die sie zur Uraufführung brachte. die Pianistin nahm in wenigen Jahren mehr als 20 Cds auf und erhielt dafür zahlreiche auszeich-nungen. sie lehrt als honorarprofessorin an der hochschule für Musik in München und ist regelmäßig dozentin bei der Villa Musica. www.silke-avenhaus.de

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Patrick Demenga© privat

PatriCK deMenGa Violoncello

Patrick demenga studierte am Konservatorium Bern, bei Boris Pergamenschikow in Köln und bei harvey shapiro in new York. Mehrere Preise dokumentieren den Beginn seiner Karriere und heute zählt er international zu den renommiertestenCellisten. als solist und Kammermusiker tritt er regelmäßig auf den großen Festi-vals und in bekannten Musikzentren auf und arbeitete mit namhaften Musikerper-sönlichkeiten wie armin Jordan, heinz holliger, Leonidas Kavakos und Christianaltenburger u.v.a. sowie orchestern wie dem tonhalle orchester zürich, demrso Wien, rso Berlin, der Camerata Bern, Camerata zürich, Bso Bern,oCL Lausanne u.v.a. zusammen. zahlreiche rundfunkaufnahmen sowie Cd-ein-spielungen wie die bei novalis erschienenen zwei haydn Cellokonzerte haben ihn einem internationalen Publikum bekannt gemacht. Patrick demenga leitet eine Konzertausbildungsklasse an der haute École de Musique de Lausanne und war über zwanzig Jahre künstlerischer Leiter der Vier Jahreszeiten-Konzerte in Blumenstein. seit über zehn Jahren ist er künstlerischer Leiter der Musikfestwoche Meiringen. www.patrickdemenga.ch www.musikfestwoche-meiringen.ch

Joachim Bißmeier© privat

JoaChiM BissMeier Rezitation

Joachim Bißmeier, geboren 1936 in Bonn, kam 1964 nach Wien. Von 1965 bis 1992 war er Mitglied des Burgtheater-ensembles und spielte zahlreiche rollen. München (residenztheater), schauspiel Frankfurt, schau-spielhaus zürich, Berlin (schaubühne, Berliner ensemble, deutsches theater) u.a. waren weitere stationen. seit einigen Jahren spielt er auch wieder in Wien, zunächst am theater in der Josefstadt, zur zeit als Gast am Burg-theater (in König Lear und Endspiel).

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Jevgenija Frolova© privat

Maria Happel© Reinhard Werner

JeVGeniJa FroLoVa Viola

Jevgenija Frolova wurde in riga (Lettland) geboren. sie erwarb ihren Bachelor und ihr Postgraduate diploma an der royal danish academy of Music als studentin von Lars anders tomter und tim Frederiksen. im Jahr 2015 begann Jevgenija ihr studium bei thomas selditz an der Universität für Musik und dar-stellende Kunst Wien.Kammermusik ist ein sehr wichtiger teil ihres musikalischen Lebens - sie spielt in verschiedenen Formationen mit großen Musikerpersönlichkeiten wie Chris-tian altenburger, thomas selditz, reinhard Latzko, Franz Bartolomey, Matthias schorn im rahmen von Festivals wie angelika-Prokopp-sommerakademie der Wiener Philharmoniker, Junges Podium schloss Loosdorf, Festival Con anima, reykjavik Classics, hindsgavl Kammermusik Festival und zahlreiche mehr.Von 2014 bis anfang 2017 spielte Jevgenija als zweite stimmführerin Viola im Musica Vitae Kammerorkester schweden. in der saison 2017-18 hatte Jevgenija einen aushilfsvertrag im drso (dänischen rundfunkorchester) und ab november 2018 führte ihr Weg sie zum Kammerorchester Kremerata Baltica unter der Leitung von Gidon Kremer. Jevgenija spielt auf einer Viola von dom nicolaus amati 1721, freundlichst bereitgestellt von der augustinus stiftung, dänemark.

Maria haPPeL Rezitation

seit mehreren Jahren zählt Maria happel zum ensemble des Wiener Burgtheaters und ist mittlerweile zu einer der beliebtesten und vielbeschäftigsten schauspielerin-nen des hauses avanciert. daneben ist sie auch Mitglied des Berliner ensembles und als Gast an zahlreichen deutschsprachigen Bühnen zu erleben. Maria happel arbeitete mit regisseuren wie Klaus Maria Brandauer, ruth Berghaus, achim Freyer, Matthias hartmann, Paulus Manker und Claus Peymann. als regisseurin arbeitet Maria happel u.a. bei den Festspielen in reichenau, als sängerin, Musikerin und Komponistin hat sie sich ebenfalls einen namen gemacht. Maria happel erhielt 1999 die Kainz-Medaille, wurde 2003 mit dem nestroy-theaterpreis als Beste schauspielerin ausgezeichnet und 2005 vom orF-hörspiel zur schauspielerin des Jahres gewählt. darüber hinaus ist Maria happel auch erfolgreiche Film- und Fern-sehdarstellerin, so ist sie als Franziska Beck in SOKO Donau sowie in der zdF-serie Klimawechsel von doris dörrie zu sehen. an der Volksoper tritt sie in dieser spielzeit wieder als anhilte in Die Csárdásfürstin auf. 2012 erschien ihre Biographie Das Schnitzel ist umbesetzt beim amalthea Verlag in Wien.

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aLBert LandertinGer

albert Landertinger ist im innviertel mit Blasmusik und der orgelmusik seines Vaters aufgewachsen. studien in salzburg, Berlin und Graz führten ihn 1984 zum Bruck-ner orchester Linz, wo er seither die Bassposaune spielt. schon immer interessierte es ihn, Menschen an klassische Musik heranzuführen. Besonders der emotiona-le zugang zur Musik ist für ihn entscheidend. 2002 gründete er gemeinsam mit dennis russell davies in Linz das Musikvermittlungsprojekt MoVe.on. seither hat er in unzähligen Konzerten, Workshops und Fortbildungen Methoden und tools ent-wickelt, klassische Musik für verschiedenste altersgruppen und auch für bildungsfer-ne Menschen zugänglich zu machen. erfolgreich ist albert Landertinger im Wiener Musikverein mit den beiden Konzertreihen Topolina für Kindergartenkinder und Albertos Abenteuer für Kinder von 6 bis 8 Jahren.

Marta KordYKieWiCz Violoncello

Marta Kordykiewicz wurde 1990 in Warschau geboren und begann mit sieben Jahren Cello zu spielen. sie schloss ihr Bachelor-studium an der Fryderyk- Chopin-Musikuniversität in Warschau in der Klasse von tomasz strahl und rafał Kwiatkowski ab. ihre ausbildung hat sie an der Universität für Musik und darstellen-de Kunst Wien bei reinhard Latzko fortgesetzt. seit Jänner 2018 ist sie stimmführerin im Grazer Philharmonischen orchester/oper Graz und seit 2017 assistentin an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in der Konzertfachklasse Violoncello bei stefan Kropfitsch. davor war sie beim orF radio symphonie orchester Wien als akademistin aktiv. sie ist 1. Preisträgerin wichtiger Wettbewerbe in Polen, 2014 wurde sie auch mit dem art-noble-Preis ausge-zeichnet. sie nahm bereits in “new Masters on tour 2018” teil – eine tournee mit solo-Konzerten in holland und in der slowakei.international konzertierte sie bei verschiedensten Musikfestivals in Polen, Österreich, deutschland, Belgien, Ungarn, italien, Grie-chenland, england und der Ukraine. als solistin trat sie mit einigen Polnischen orchestern auf, wie z.B. sinfonieorchester der na-tionalphilharmonie in Warschau und sinfonia Varsovia. dreimal erhielt sie das anerkannte stipendium des polnischen Ministers für Kultur und Kunst.

Albert Landertinger © privat

Marta Kordykiewicz© privat

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Petra Morzé© Marisa Vranjes

Petra MorzÉ Rezitation

die erfolgreiche österreichische schauspielerin ist festes ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und wurde in Klagenfurt (Österreich) geboren. nach dem schauspieldiplom an der Grazer hochschule für Musik und darstellende Kunst spielte sie auf fast allen bedeutenden Bühnen Österreichs: am schauspielhaus Graz, am Volkstheater Wien, im theater in der Josefstadt und schließlich am Burgtheater. sie war sowohl bei den salzburger Festspielen als auch konti- nuierlich bei den Festspielen in reichenau zu sehen. im tV ist sie besonders durch die erfolgsserie Polly Adler, in der sie die titelrolle spielte, sowie aus diversen Fernsehfilmen bekannt. außerdem spielte sie in erfolgreichen Kinofilmen wie Antares/Götz spielmann, Import-Export/Ulrich seidl, 42 Plus/sabine derflinger, Nordwand/Philip stöltzl, Lourdes/Jessica hausner und Lou Andreas-Salomé/C. Kablitz-Post mit. der Film Life Guidance/ruth Mader wurde 2016 bei den internationalen Filmfestspielen in Venedig gezeigt.sie wurde für zahlreiche Preise wie den nestroy-theaterpreis und die romy nominiert und von der orF-hörspieljury zur schauspielerin des Jahres 2014 ausgezeichnet.

erWin ortner Dirigent

erwin ortner, 1947 in Wien geboren, war Mitglied der Wiener sänger-knaben, studierte an der damaligen Wiener Musikhochschule Musikpä-dagogik, Kirchenmusik und dirigieren bei hans swarowsky und hans Gillesberger und war von 1980 bis 2016 ordentlicher Professor für Chor-dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, der er von 1996 bis 2002 als rektor vorstand. 1972 gründete er den arnold schoenberg Chor. Unter seiner künstlerischen Leitung entwickelte sich der Chor zu einem der führenden europäischen ensembles. Von 1983 bis 1995 war er außerdem Chefdirigent des orF-rundfunkchores. erwin ortner dirigiert regelmäßig Konzerte im in- und ausland und leitet Meisterkurse für Chor- und orchesterdirigieren. 2010 übernahm er die künstlerische Leitung der seit 1498 bestehenden Wiener hofmusikkapelle. 2002 wurde ihm der Grammy in der Kategorie Beste Choraufführung, in welcher dirigent und Chorleiter ausgezeichnet werden, für die aufnahme von Bachs Matthäus- Passion verliehen, 2010 der echo für haydns Jahreszeiten (arnold schoenberg Chor, Concentus Musicus Wien, nikolaus harnoncourt).

Erwin Ortner© privat

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thoMas seLditz Viola

thomas selditz stammt aus einer Musikerfamilie und studierte an der hanns eisler Musikhochschule in Berlin. Bevor er 2010 als Professor für Viola an die Musikuni-versität Wien berufen wurde, hatte er eine Professur in hannover und hamburg. sein engagement als 1. solo-Bratschist der staatsoper Berlin gab er zugunsten seiner Leidenschaft für Kammermusik auf. seit nunmehr 25 Jahren tritt thomas selditz als Kammermusiker im internationalen Konzertleben in erscheinung. zu Beginn der 90er Jahre gründete er das Gaede trio, mit dem er in europa, asien und in den Usa auftrat. die wichtigsten Werke für streichtrio wurden in dieser Besetzung auf Cd eingespielt. 2013 bis sommer 2016 war er Bratschist im hugo Wolf Quartett. seitdem widmet er sich vermehrt solistischen Projekten. rund 20 Cd-einspielungen doku-mentieren seine Vielseitigkeit bei den Labeln audite, tacet, Largo records/London, sony, CPo, MdG, VMs, Megadisc classic. einige davon erhielten die höchsten auszeichnungen der Fachpresse (u.a. diapason d’or, 2003 deutscher schallplattenpreis, Pasticcio-Preis). 2018 nahm thomas selditz die sinfonia Concertante für Violine und Viola von Walter Braunfels mit dem BBC Concert orchestra auf. seine Konzerttätigkeit führte ihn in die Wigmore hall London, Frick Collection und Carnegie hall new York, Cité de la Musique Paris, auditorio nacional de Música Madrid, Philharmonie Berlin, Kioi hall tokyo, zum schleswig- holstein-Festival oder zum Kissinger sommer.

Thomas Selditz© privat

WiLheLM sinKoViCz Moderation

Geboren 1960 in Wien, studierte Wilhelm sinkovicz Kompo- sition und Musikwissenschaft. seit 1984 ist er Musikkritiker der tages- zeitung die Presse. er unterrichtet an der Musik und Kunst Privat- universität der stadt Wien (ehem. Konservatorium) und hat zahlreiche Bücher verfasst, unter anderem über die Wiener staatsoper Das Haus am Ring, Mehr als zwölf Töne - Arnold Schönberg, aber auch über Komponisten wie Johann strauß und alban Berg, sowie zuletzt mit Michaela schlögl eine Bilanz der vergangenen 30 Jahre des Wiener Musiklebens do re mi fa SOLE. als Moderator ist Wilhelm sinkovicz, der lange zeit auch viele rundfunk- sendungen, u.a. reihen wie Klassische Verführung, gestaltet hat, alljährlich bei der Loisiarte zu erleben.

Wilhelm Sinkovicz© privat

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Linzer torten orChester

das Linzer torten orchester, bestehend aus Josef herzer, Violine, roland Pichler, Klarinette, Bernhard Walchshofer, akkordeon & Violoncello, José a. Cortez Cortés, Kontrabass, Gitarre & Gesang und Christian enzenhofer, schlagzeug, wurde speziell für die Konzertserie Albertos Abenteuer ins Leben gerufen. damit tourt es mittlerweile außerhalb des Musikvereines auch durch nÖ und oÖ. die Musiker dieses vielseitigen ensembles sind großteils im Bruckner orchester Linz oder freischaffend und als Musiklehrer im raum Linz tätig. alle Musiker spielen auch in diversen Formationen des Klassik-, Jazz- und Popbereiches. diese erfahrungen kommen im Linzer torten orchester voll zur Geltung.

Florian Teichtmeister© Anna Hawliczek

FLorian teiChtMeister Rezitation

der Wiener Florian teichtmeister absolvierte das Max-reinhardt-seminar, wo er u.a. mit Karlheinz hackl, Klaus Maria Brandauer und samy Molcho arbeitete. neben reger theatertätigkeit während seines studiums begann er im Jahr 2000 mit der arbeit vor der Kamera, wo er in arthur schnitzlers Spiel im Morgengrauen von Götz spielmann debütierte. später spielte er im tV unter anderem in Spuren des Bösen und Das Attentat - Sarajevo 1914 (andreas Prochaska), Altes Geld (david schalko) und die Toten von Salzburg (erhard riedlsperger). im Kino war er zu sehen in Krankheit der Jugend (Michael haneke), Der Fall des Lemming, Das Tagebuch der Anne Frank, Life Guidance u.a. im Jahr 2002 erhielt er den skrauppreis als bester nachwuchsschauspieler, 2005 für seine darstellung des Mozart in Peter shaffers Amadeus den Publikumspreis der Bad hersfelder Festspiele, 2014 erhielt er den deutschen schauspielerpreis. in den Jahren 2013 und 2015 gewann er den nestroy-theaterpreis, 2016 wurde er für den nestroy als bester schauspieler für Jean in Fräulein Julie nominiert. seit 2005 ist Florian teichtmeister ensemblemitglied des theaters in der Josefstadt und seit 2013 regelmäßig Gast im Burgtheater und bei den salzburger Festspielen.

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Erster Entwurf des Hotels und der Weinerlebniswelt von Steven Holl

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die Loisiarte Und ihre heiMatschon bei seinem ersten Besuch des areals im März 2001 herrschte für den architekten steven holl kon-zeptionelle Klarheit: „Under the Ground (die Keller-welt) - in the Ground (das eingangsgebäude) und above the Ground (das hotel)“ musste das thema für das LoisiUM Projekt werden. diese idee sollte die bis zu 900 Jahre alten Keller, das Besucherzentrum und das architekturhotel verbinden.

Wein - KraFtVoLLe Basis

der Wein prägt die region und ganz besonders die Weinstadt Langenlois. diese ortsspezifische Kraft greift steven holl auch in seiner architektur auf, die den Wein ins zentrum stellt. so ist das Kellerlabyrinth das konzeptionelle Grundmotiv der beiden Bauten. holl transformiert die unterirdische stadt in eine eigene Formsprache, die sich in den Grundrissen, den Lampen und als abbreviatur sogar auf den Möbeln wiederfindet.

die erste entwurfszeichung von steven holl wurde auch für das etikett des LoisiUM haus- weines verwendet, ein Grüner Veltliner (Kamptal daC reserve) von Karl steininger direkt aus dem LoisiUM Weingarten.

aBoVe the GroUnd - ein hoteL Lernt sChWeBen

Um dem Konzept zu entsprechen, sollte das hotel über der erde schweben. angesichts einer Grundfläche von 2.100m2, die es zu tragen galt, keine leichte aufgabe. durch die Verwendung einer säulenkonstruktion konnte steven holl den transparenten Charakter des Untergeschoßes erhalten und schuf mit den unterschiedlichen säulen auch die assoziation eines Waldes, der aus seinen Baumstämmen die zimmer trägt.

die 50 stark bewehrten Betonsäulen stützen die schwere Last, die durch die ausgefeilte Konstruktion wirklich zu schweben scheint. die abgeschnittene säule bei der holl Bar ist übrigens eine spielerei des architekten, der hier einen Blickfang zum nachdenken erzeugen wollte.

www.loisiarte.at

Mit FreUndLiCher UnterstÜtzUnG Von

nach György Kurtág (2018) und arvo Pärt (2019) möchten wir bei derLoisiarte 2020 wieder zeitgenössische Kompositionen aus Österreich in den Mittelpunkt der vier Konzertprogramme stellen. Mit Kurt schwertsik, richard dünser, helmut schmidinger und Johanna doderer werden vier ganz unter-schiedliche Künstlerpersönlichkeiten vertreten sein und uns einen kleinen ein-blick in die gegenwärtige musikalische Landschaft Österreichs ermöglichen.

LOISIUM Langenlois

19. – 22. M ä r z2 0 2 0

Kammermusik &Literatur

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