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RUBRIK 10 | 2014 1 LCH-Jubiläum: Kerzen, Klassik und hitzige Jugend Schweizer Lehrpersonen im Übersee-Einsatz Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH 1 | 2015

Ausgabe 1 | 2015 (PDF 11.6 MB)

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RUBRIK10 |2014

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LCH-Jubiläum:Kerzen,Klassik und hitzige Jugend

Schweizer Lehrpersonen imÜbersee-Einsatz

Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH 1 | 2015

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Wir bieten interessante Führungen (kostenlos) und Workshops für Schulklassen. Einführungenund Weiterbildungen für Lehrpersonen, Informationen und Materialien zum Download unter:www.scherenschnitte.landesmuseum.ch

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Guten Schultag!

Dunkler Anzug,Krawatte,Spitzentop und Seidenjupe,High Heels,Paillettenjäckchen ...Der neue Dresscode für Lehrerinnen und Lehrer alsReaktion auf wiederkehrende Kritik an der als zu salopp empfundenenKleidungmancher Pädagoginnen und Pädagogen?

Nein, aber dass im Bildungsumfeld durchaus Eleganz und Stil dominierenkönnen,bewiesen der Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer SchweizLCH und die über 300 Gäste aus Politik und Bildung (darunter auch vieleLehrpersonen) an der Jubiläumsfeier 25 Jahre LCH im festlichen Ambientedes Kursaals Bern (Impressionen ab Seite 10).

Ein paar kosmetische Korrekturen habenwir – Redaktion und Layout –auch bei BILDUNG SCHWEIZ vorgenommen.Nebst vielen positivenRückmeldungen auf unser neues Erscheinungsbild habenwir von Ihnen,liebe Leserinnen und Leser, auch kritische Zuschriften betreffend Schrift-grösse erhalten.ZumBeispiel:«Mich werden Sie als Leserin verlieren,falls Sie daran festhalten! Schade,da ich die Artikel immer gern gelesenhabe!» Ersteres würdenwir sehr bedauern, zumal auchwir auf den zweitenBlick die Schriftgrösse, insbesondere bei den drei- und vierspaltigenArtikeln, als nicht optimal lesbar empfunden haben.Ab dieser Ausgabetragenwir demRechnung und haben die Schriftgrösse etwas erhöht.Auchdie Kopfzeile hat eine Änderung erfahren:Ab sofort finden Sie auf jederSeite die vollständigen Angabenwie Zeitschriftentitel,Rubrik und Nummerder Ausgabe.

Ihr Feedback zu Inhalt und Layout ist nachwie vor willkommen – neuwerdenwir Ihre Zuschriften auf derWebsite www.LCH.ch unter der Rubrik«Bildungsforum» aufschalten.Mit der umfassenden und professionellbewirtschaftetenWebsite bauenwir den Service für unsere Leserinnenund Leser kontinuierlich aus.Dafür entfallen die vier bisherigen Spezial-ausgaben Schulreise/Sport und Spiel, Lehrmittel/Weiterbildung,Ernährung/Gesundheit und Computer/Internet als eigenständige Hefte;die betreffenden Schwerpunkte finden Sie jedoch integriert in den elfregulärenmonatlich erscheinenden Ausgaben von BILDUNG SCHWEIZ,diedadurch das eine oder andereMal etwas umfangreicher ausfallen werden.

Gerne schliessenwir uns demGrusswort von LCH-Zentralpräsident BeatW.Zemp (Seite 8) an undwünschen Ihnen ein erfreuliches neues Jahr.

Doris Fischer

Festlicher Rahmen für gute Gespräche. Foto:Marc Renaud

Ausgabe 1 | 2015 | 13.Januar 2015Zeitschrift des LCH, 160. Jahrgang derSchweizer Lehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)BILDUNG SCHWEIZ erscheint 11 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Lehrerinnen und LehrerSchweiz LCH• Beat W. Zemp, Zentralpräsident• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin• Jürg Brühlmann, Leiter der PädagogischenArbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und RedaktionRingstrasse 54, 8057 ZürichTelefon 0443155454, Fax 0443118315E-Mail: [email protected]: www.LCH.ch, www.bildungschweiz.chErreichbar Mo–Do, 8–12 Uhr und 13.30–16.45 Uhr,Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor• Doris Fischer (df), Redaktorin• Belinda Meier (bm), Layout/Online-RedaktorinStändige Mitarbeit: Adrian Albisser(Bildungsnetz), Claudia Baumberger,Madlen Blösch (Gesundheit),Peter Hofmann (Schulrecht),Chantal Oggenfuss (Bildungsforschung),Roger Wehrli (Fotografie)

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen:Zentralsekretariat LCH, 0443155454,[email protected]änderungen auch im Internet:www.bildungschweiz.chFür Aktivmitglieder des LCH ist dasAbonnement im Verbandsbeitrag(Fr. 74.– pro Jahr) inbegriffenJahresabonnement für Nichtmitglieder:Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–Einzelexemplar Fr. 8.–, ab dem 8. Expl.Fr. 6.– (jeweils plus Porto und MwSt.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: ZentralsekretariatLCH, 0443155454, [email protected]:Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf:Martin Traber, ZürichseeWerbe AG, Tel. [email protected]: www.bildungschweiz.chDruck: FO-Zürisee, 8712 StäfaISSN 1424-6880 Verkaufte Auflage:42819 Exemplare (WEMF/SW-Beglaubigung)

EDITORIAL

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10 Klang- undglanzvoller Abschlussdes Jubiläumsjahres«25 Jahre LCH» imKursaal Bern.

26 Greenpeace zeigt Schülerinnenund Schülern,wie sie sich aktiv für dieUmwelt einsetzen können.

24 Im Stap-ferhaus drehtsich alles umsGeld.

32 Mit dem«Zauberlehrling»werden Bilder,Worte undMusikzum Lernerlebnis für Kinderund Jugendliche aller Stufen.

16 Lehrerinnen undLehrer tauschen Schul-undWohnzimmer.

Fotos auf diesen Seiten: Anita Affentranger,Claudia Baumberger, Fritz Huser, Marc Renaud,zVg

Titelbild: LCH-Jubiläum: Hitzig, witzig, spritzigFoto:Marc Renaud

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INHALT1 |2015

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AKTUELL

6 Grundschule in jedem Fall kostenfrei

7 Schweizer Schulpreis 2015:LCH neumit im Boot

24 In die Welt des Geldes eintauchen

AUS DEM LCH

8 Neujahrsbotschaft:Zwischen Freude und Frust

10 LCH-Jubiläum:Kerzen, Klassik und hitzige Jugend

23 «Der Berufsauftrag ist eine Verhandlungsgrundlage»

AUSTAUSCH

16 Wenn Lehrpersonen Stelle,Wohnung und Auto tauschen

20 Hilfe zur Selbsthilfe

PÄDAGOGIK

26 Mach was – nur nicht die Faust im Sack!

28 Der Stellenwert des Zuhörens

29 Beim Theaterspielen das Leben üben

RUBRIKEN

3 IMPRESSUM

31 BÜCHER UND MEDIEN

36 SCHULRECHT

37 BILDUNGSNETZ

39 VERLAG LCH

42 MEHRWERT LCH

43 REISEN LCH

44 BILDUNGSMARKT

47 QUERBEET

VORSCHAU

47 BILDUNG SCHWEIZ demnächst

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JUBILÄUMSWETTBEWERB

Sie habengewonnenImWettbewerb «25 Jahre LCH»fand amJubiläumsfest vom12.Dezember in Bern (BerichtS.10) die Ziehung statt.Folgende Gewinnerinnen undGewinner respektive derenSchulklassen oder Gästehaben gewonnen:

ZurichVersicherungen (Ein-tritt in die Oper)Ursula Klötzli,Höri;AlexanderZumbrunn,Adelboden;BrunoSchaller,Alterswil.

VisanaVersicherungen (YB-Match undStadionführung)Vreni Gilli,Marbach;Margrit

Grundschule in jedemFallkostenfreiBundesgericht entscheidet:Keine Beiträge der Elternfür die Integration eines autistischen Kindes.

WAS,WANN,WO

Das GesprächsuchenWas geht in den Köpfen undHerzen von Heranwachsendenvor?Wie erkennen Lehrper-sonen,was in ihren Klassenabläuft?Der Psychologe AllanGuggenbühl zeigt in seinemneuen Buch «Von Gangstern,Diven und Langweilern»,wieLehrerinnen und Lehrermithilfe von Geschichten dasGespräch suchen und heikleThemen ansprechen können.Dazu finden zwei Vernissage-Veranstaltungen statt:21.Januar 2015,17 bis 19 Uhr,Kantonale Erziehungsberatungder Stadt Bern;4.März 2015,17 bis 19 Uhr,PädagogischeHochschule des KantonsZürich.Weitere Informationen:www.hep-verlag.ch

Jugend undGewalt«Jugend und Gewalt», einPräventionsprogramm vonBund,Kantonen,Städten undGemeinden, stellt mit demBeratungspool einen kosten-losen,einfach zugänglichenBeratungsservice für Fachleuteoder Entscheidungstragendeaus den Bereichen Familie,Schule und Sozialraum bereit.Ziel ist es, Informationen zurGood Practice gezielt undpraxisnah zu vermitteln.Zudem finden Seminare zuGood Practice der Gewaltprä-vention in Familie,Schule undSozialraum statt:Luzern,25.Februar 2015;Zürich,6.Mai2015;Basel, 27.Mai 2015;Olten,17.Juni2015.Information:www.jugendundgewalt.ch

Tanz in SchulenDie 5.Fachtagung «Tanz inSchulen» am 27.und 28.März2015 in Bern will Impulse zu

Kunstsparten übergreifendemArbeiten in der Schule setzen.Der Austausch zwischen Tanz-und Theaterpädagoginnen und-pädagogen und Lehrpersonensoll zu Umsetzungsideen ander eigenen Schule führen.In halbtägigen Ateliers werdenSchulprojekte praktisch vorge-stellt undMöglichkeiten undBedürfnisse von Lehrpersonendiskutiert. Informationen:www.phbern.ch/15.184.101

SexualaufklärungDie Hochschule Luzern –Soziale Arbeit, die Haute écolede travail social Genf (HETS)und die Organisation SexuelleGesundheit Schweiz richteneine internationale wissen-schaftliche Tagung zu Sexual-aufklärung bei Kleinkindernaus.Sie findet am Freitag,13.März 2015, in Luzern statt;sie soll einen Überblick zumForschungsstand und Good-Practice-Beispiele von Sexual-aufklärungsprogrammen fürKinder im Alter von 0 bis 6Jahren geben.Zudembietetdie Tagung Gelegenheit, auserster Hand Beispiele fürGood-Practice in der Sexual-aufklärung von Kleinkindernkennenzulernen. Information:www.hslu.ch/arbeitstagung-sexualaufklaerung undwww.sexuelle-gesundheit.ch

Belastete Eltern«Kinder psychisch belasteterEltern –wer kümmert sich umsie?» lautet das Thema einerTagung vom 23.April 2015 inBiel.Der erste Teil bietet einenEinblick in Lebenssituationenvon Kindernmit einem psy-chisch belasteten Elternteil;der Nachmittag gibt Gelegen-heit, bestehende Praxis- undWeiterbildungsangebotekennenzulernen, sich zu ver-netzen und auszutauschen.Informationen:www.promen-tesana.ch/veranstaltungen

Besucht ein behindertes Kindeine Regelklasse,dürfenauf die Eltern keine Kosten fürnotwendige Assistenzlektionenüberwälzt werden.Dies hat dasBundesgericht im Fall einesAargauer Knaben entschieden,der an Autismus leidet(Beratung,2C_590/2014 vom04.12.2014).

Das Kind trat 2009 trotz seinerBehinderung in eine Regel-klasse und nicht in dieSonderschule ein.Die Schul-pflege bewilligte wöchentlich18 Assistenzstunden.DieEltern waren bereit, die füreine Vollzeitassistenz fehlen-den Stunden privat zu finan-zieren.Ohne diese zusätzlicheBetreuungwäre die schulischeIntegration nichtmöglichgewesen.

Gemäss der gesetzlichenRegelung des Kantons Aargausollen Kinder,diemehr als18 Assistenzlektionenwöchentlich benötigen, ineiner Sonderschule unterrich-tet werden.Gegen die privateFinanzierung der über die18 Stunden hinausgehenden

Assistenzlektion für dasSchuljahr 2012/2013 erhobendie Eltern Beschwerde.Diesewurde vomSchulrat, vomRegierungsrat und schliesslichvomVerwaltungsgericht desKantons Aargau abgewiesen.

Das Bundesgericht entschiedAnfang Dezember in eineröffentlichen Beratungmit dreigegen zwei Stimmen,dassdie Eltern keine Schulkostentragenmüssen.Der Grund-schulunterricht sei grundsätz-lich unentgeltlich, egal ob einKind eine Regelklasse odereine Sonderschule besucht.Die Integration in eine Regel-klasse werde präferiert.

Könne dies in der Praxis um-gesetzt werden undwerde dieLösung von Eltern und Lehr-personenmitgetragen,dürfenauf die Eltern keine Kostenüberwälzt werden.EineMin-derheit der Richter vertrat dieAuffassung,die Regelung derSonderschulung und dieUnterstützung behinderterKinder liege in der Kompetenzder Kantone. (sda)

Wirz Sachseln;Martin Traber8732 Neuhaus.

LEHRPLAN 21

Initiative stehtIm Kanton Aargau kommt dieVolksinitiative gegen denDeutschschweizer Lehrplan 21voraussichtlich zustande.VierMonate nach Lancierungdes Begehrens waren lautAngaben des Initiativkomiteesmehr als die 3000 notwendigenUnterschriften beisammen.Hinter der kantonalen Initiative«Ja zu einer guten Bildung –Nein zum Lehrplan 21» stehenEinzelpersonen aus dembür-gerlich-konservativen Lager.

(sda)

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Zum zweitenMal werden inallen Sprachregionen derSchweiz herausragende Schu-len ausgezeichnet.Der VereinForumBildung vergibt denmit 120000 Franken dotiertenSchweizer Schulpreis 2015.Im Unterschied zur Premiereim Jahr 2013 (und zumDeutschen Schulpreis,wo eine«Schule des Jahres» gesuchtwird) ist ausdrücklich nichtmehr von einemWettbewerb,sondern von einem «Förder-projekt» die Rede.

Neu sind auch der Dachver-band Lehrerinnen und LehrerSchweiz (LCH),das Syndicatdes enseignants romands(SER),der Verband Schulleite-rinnen und Schulleiter Schweiz

(VSLCH) sowie die Conférenceromande et tessinoise deschefs d’établissement secon-daire (CRoTCES)mit an Bord.Für den LCH,der sich 2013noch kritisch zumSchulpreisgeäussert hatte, ist entschei-dend,dass nichtmehr einzelneSchulen als «die besten» her-ausgehobenwerden.Vielmehrsollen «überdurchschnittlichesEngagement und vorbildlichepädagogische Leistungen»öffentlich sichtbar gemachtwerden.

In der «Ethik-Charta» desSchulpreises heisst es dazu:«Der Schweizer Schulpreisnimmtweder Rankings nochRatings vor und lehnt dieseaus grundsätzlichen Überle-

Schweizer Schulpreis 2015:Der LCH ist neumit imBoot2015 wird zum zweitenMal der Schweizer Schulpreis vergeben.Nach Veränderungenin der Ausrichtung des Preises engagiert sich erstmals auch der LCH.Bewerbungensind bis Mitte April möglich.

gungen ab.Die für dieBewertung durch die Jurymassgeblichen Qualitäts-bereichewerden so gehand-habt,dass Rankings undRatings verhindert werdenkönnen.Die Ausschreibungdes Schweizer Schulpreisesfokussiert auf die Prämierungmöglichst verschiedener,aber sehr guter Schulen undnicht allein auf eine Haupt-preisträgerschule.» BeatW.Zemp,LCH-Zentralpräsident,undMarion Heidelberger,Vizepräsidentin, sind neuMit-glieder der Jury.

Die Ausschreibung richtet sichan alle obligatorischen Schu-len sowie die Schulen derSekundarstufe II der Schweiz

und des FürstentumsLiechtenstein.Die Bewertungerfolgt durch ein Experten-gremium und eine Fachjury insechs Qualitätsbereichen.Dazu gehören die erzielteLeistung,der Umgangmit Viel-falt, die Unterrichtsqualitätund das Schulklima.Bewer-bungen sind bis zum 17.April2015 einzusenden.

Eswerden verschiedene Preisemit einer Gesamtsumme vonCHF 120000 verliehen.ZumerstenMal gibt es 2015 einenSonderpreis für frühkindlicheBildung.Die Preisverleihungwird imDezember 2015 statt-finden.Weitere Informationen:www.schweizerschulpreis.ch(pd/hw)

InformationsveranstaltungMittwoch, 21. Januar 2015, 16.30– 18.00 Uhr

HEILPÄDAGOGIKSTUDIEREN IN BERNLust auf eine neue Herausforderung als Lehrperson?Informationen zum Masterstudiengang Schulische Heilpädagogik und den beruflichen Möglichkeiten.

Veranstaltungsort: PHBern, Fabrikstrasse 6, Hörsaal 103, 3012 BernWeitere Veranstaltung: 18. März 2015www.phbern.ch/heilpaedagogik

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Wie zufrieden sind Lehrpersonen heute mit und vor allemin ihrem Beruf? So einfach diese Frage zu sein scheint,so komplex sind die Antworten, die wir in der jüngstenBerufszufriedenheitsstudie des LCH erhalten haben. So kannbeispielsweise der Umgang mit Schülerinnen und Schülernund deren Eltern grosse Zufriedenheit erzeugen und eineQuelle von Freude am Beruf sein. Wir alle haben aber auchschon das Gegenteil erlebt und erinnern uns an nörgelndeEltern oder mühsamen Unterricht mit schwierigen Kindernund Jugendlichen.

Es gibt kein einfaches Entweder-oder im menschlichenLeben, sondern meistens ein Sowohl-als-auch. Das Lebenund die menschliche Psyche sind nicht zwei-, sondernmehrwertig. Mit der klassischen Aussagenlogik, die aufden Unterschied von wahren und falschen Aussagen aufbaut,kann man zwar dank Computertechnik vieles berechnen

und hilfreiche Maschinen bauen. Konflikte lösen oder tiefereEinsichten in menschliches Handeln und Denken lassen sichdamit aber nicht gewinnen.

Gute Lehrpersonen und Mediatoren wissen, dass sieunterschiedliche Betrachtungsweisen und eine Vielfalt vonMethoden gleichberechtigt zulassen müssen, wenn sie erfolg-reiche Vermittler und Erzieherinnen sein wollen. Es gibtnicht die eine erfolgreiche und richtige Unterrichtsmethode,Konfliktlösung oder Schulreform. Je nach Gewichtungder Argumente und Studien kommt man zu unterschied-lichen Lösungen und Schlussfolgerungen. Das hat dieDebatte um die «richtige» Fremdsprachenstrategie für diePrimarschule mit aller Deutlichkeit gezeigt. Und das giltauch für die Frage, ob ein Lehrplan wissensorientiert oder

kompetenzorientiert aufgebaut sein soll. Auch hier gibt eskein einfaches Entweder-oder, vielmehr ein Sowohl-als-auch.

Lehrpersonenmit «feu sacré»Es mag auf den ersten Blick erstaunen, dass 82 Prozent allerLehrpersonen ihren Beruf erneut wählen würden, obwohlder Gesamtzufriedenheitswert mit 4,3 (von 6) relativ tief istund nur gerade in 7 von 68 Aspekten eine Zufriedenheitvon 5 oder mehr erzielt wurde. Und es stimmt leider auch,dass viele junge Lehrpersonen nach wenigen Jahren demBeruf den Rücken zuwenden.

Doch zeigt die sehr positive Antwort der im Beruf ver-bliebenen Lehrpersonen auf die Gretchenfrage «Würden Sieden Lehrberuf nochmals ergreifen, wenn Sie wieder vor derBerufswahl stünden?» etwas entscheidend Wichtiges. Unddas hat mit der Schulwirksamkeitsforschung zu tun. Ausvielen Studien – insbesondere der bekannten Metastudievon John Hattie – wissen wir, dass einer der wichtigstenEinflussfaktoren auf das Lernen die intrinsische Motiva-tion der Lehrerinnen und Lehrer für ihren Beruf ist. Oderanders formuliert: Wir brauchen vor allem Lehrerinnen undLehrer, die mit Leidenschaft ihren Unterricht erteilen. Dannstimmen auch die Resultate und die Qualität des Unter-richts, egal ob man nun eine oder zwei Fremdsprachen ander Primarschule unterrichtet oder ob man die klassischeSchnürlischrift oder die neue teilverbundene Basisschriftverwendet. Lehrpersonen wollen einen erfolgreichen Unter-richt machen und sie lieben ihren Beruf. Das ist ein hohesGut, das es zu bewahren gilt!

Daher muss die Bildungspolitik alles unternehmen, damitdie Gelingensbedingungen für erfolgreiches Unterrichtenerfüllt sind. Sparmassnahmen erzeugen hingegen Frustund ersticken die Freude und das «feu sacré» der Lehrper-sonen, mit verheerenden Konsequenzen für die Qualitätder Bildung. Daran wird zu erinnern sein, wenn sich dasPISA-Karussell wieder zu drehen beginnt.

Burnout-PräventionLehrpersonen beziehen ihre Berufszufriedenheit vor allemaus dem «Kerngeschäft», dem Unterrichten und dem Feed-back der Lernenden, der Vermittlung von Werten und derMöglichkeit, Neues auszuprobieren und dabei das Pensumden eigenen Wünschen anpassen zu können.

Diese Positivfaktoren müssen wir stärken. Das ist diebeste Burnout-Prävention. Wer will schon von gestress-ten Ärzten und Pflegepersonal am Rande des Burnoutsbehandelt werden? Gleiches gilt auch für Schülerinnen undSchüler und deren Lehrpersonen. Das Ungleichgewicht vonArbeitszeit und Erholungszeit wird uns leider auch in diesem

Zwischen Freude und FrustIn seiner Neujahrsbotschaft geht LCH-Zentralpräsident BeatW.Zemp der gespanntenBeziehung zwischen Bildungspolitik und Bildungspraxis nach.Beide sind Quellenvon Freude und Frust.Dochmit demEntweder-oder-Ansatz kommenwir nicht weiter:ein Plädoyer für das Sowohl-als-auch.

«Wir brauchen vor allem Lehrerinnenund Lehrer, die mit Leidenschaftihren Unterricht erteilen. Dann stimmenauch die Resultate und die Qualitätdes Unterrichts, egal ob man nun eineoder zwei Fremdsprachen an derPrimarschule unterrichtet oder ob mandie klassische Schnürlischrift oderdie neue teilverbundene Basisschriftverwendet.»

1 |2015AUS DEM LCH

Liebe Kolleginnen undKollegen

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AUS DEM LCH1 |2015

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Jahr begleiten. Die leeren Kassen der Kantone lassen nochkeine nachhaltige Senkung der viel zu hohen Pflichtpensenzu. Immerhin gewähren einige Kantone den Klassenlehrper-sonen eine zeitliche Ressource von 1 bis 2 Wochenlektionenfür die vielfältigen Aufgaben der Klassenführung. Die Ein-sicht beginnt sich auch in der Bildungspolitik durchzusetzen,dass man in den heutigen heterogenen Klassen deutlichmehr Zeit für diese anspruchsvollen Aufgaben benötigt als

früher. Umso wichtiger ist es, dass die Lehrtätigkeit in einerBalance von Arbeitszeit und Freizeit erfolgen kann. Diesgilt insbesondere für Lehrpersonen mit einem Vollpensum.

Bildungspraxis und Bildungspolitik bedingen einanderDas Verhältnis zwischen den Unterrichtenden und derBildungsverwaltung ist in vielen Kantonen angesichts deranstehenden Reformen und der fehlenden Ressourcen ver-ständlicherweise gespannt. Aber auch hier kommen wirnicht weiter mit einer Entweder-oder-Konfrontation, son-dern nur mit dem Sowohl-als-auch-Prinzip. Ich halte nichtsvon gegenseitigen Schuldzuweisungen wie «Lehrpersonensind gegen jede Reform» oder «Schulreformer sind Schreib-tischtäter, die keine Ahnung haben von der Schulpraxis».Das zementiert nur Klischeevorstellungen und erzeugt Fruststatt Freude.

Die Bildungspolitik muss unser Schulwesen steuern, undsie versucht dies aufgund von wissenschaftlichen Kriterienzu tun. Dabei muss sie auf gesellschaftliche, wirtschaftli-che und internationale Entwicklungen Rücksicht nehmen.Die Schweiz ist keine Insel. Wer sich die Entwicklungenin Europa und anderswo anschaut, erkennt die Trendszur Mehrsprachigkeit, Kompetenzorientierung und Mess-barkeit der Bildung. Wir haben zwar gelernt, nicht gleichjedem Trend hinterherzurennen, und das ist gut so. Die

Geschichte lehrt uns aber auch, dass man das Rad der Zeitnicht anhalten, geschweige denn zurückdrehen kann. Daherist auch die Bildungspraxis gefordert bei der Umsetzung vonSchulreformen. Sie muss der Bildungspolitik zurückmelden,welche Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Umset-zung erfüllt sein müssen und dass sie bei ungenügendenRahmenbedingungen notfalls Reformen stoppen oder dieZiele entsprechend anpassen muss.

Diesen grundlegenden Mechanismus zwischen Bildungs-praxis und Bildungspolitik gilt es von beiden Seiten anzu-erkennen, damit wieder mehr Freude statt Frust in denAmts- und Schulstuben herrscht. Vielleicht steigt dann auchdas öffentliche Ansehen der Lehrpersonen und der Bil-dungspolitik. Das Resultat der grössten je durchgeführtenBerufszufriedenheitsstudie der Schweiz ist beim Aspekt«Ansehen in der Öffentlichkeit» eindeutig: Es gibt nochEntwicklungspotenzial nach oben – sowohl bei den Lehr-personen als auch bei der Bildungspolitik!

Ich wünsche Ihnen ein freudvolles und zufriedenes 2015! n

Beat W.Zemp,Zentralpräsident LCH

«Das Verhältnis zwischen den Unter-richtenden und der Bildungsverwaltungist in vielen Kantonen angesichts deranstehenden Reformen und derfehlenden Ressourcen verständlicherweisegespannt. Aber auch hier kommenwir nicht weiter mit einer Entweder-oder-Konfrontation, sondern nur mit demSowohl-als-auch-Prinzip.»

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Text:Doris Fischer,Heinz Weber

Fotos:Marc Renaud

330 Gäste aus Bildung und Politik sowie denMitglieds- undPartnerorganisationen feiertenmit demLCH im festlichenKursaal in Bern den 25.Geburtstag des Verbands Lehrerinnenund Lehrer Schweiz.Heiter und elegant das Ambiente,herzlichund seriös zugleich die Grussworte.

LCH-Jubiläumsfest:Kerzen,KlassikundhitzigeJugend

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Strahlend blauer Himmel, frühlingshafte Temperaturen undeine föhnunterstützte Weitsicht in die Schweizer Alpen:Schöner hätte sich die Aussicht von der Terrasse des Kur-saals Bern am 12. Dezember nicht präsentieren können.

Die meteorologischen Voraussetzungen stimmten somitmit denjenigen bei der Gründung des Schweizerischen Leh-rervereins SLV überein, denn: «Es war ein sonniger Sams-tag, als sich 225 Schulmänner 1849 aus allen Regionen desLandes unter Glockengeläute in Lenzburg trafen», hält dasProtokoll der Gründungsversammlung vor 146 Jahren fest.«Und heute haben wir nicht nur Schulmänner, sondern 143Frauen, die mit uns feiern», betonte Franziska Peterhansstolz. Sie setzte damit einen Kontrapunkt zu den vorwiegendmännlich geprägten ersten Jahrzehnten des SLV.

Auch drinnen im grossen Kongresssaal, der «Arena», waralles aufs Feinste gerichtet für die Jubiläumsfeier 25 JahreLCH. Eine multifunktionale Bühne, modernste Technik undein elegantes Dekor bildeten den perfekten Rahmen für dasabwechslungsreiche Programm.

Eine Augen- undOhrenweideKein Glockengeläute wie anno 1849 – für einen mindestensso klang- und stimmungsvollen Auftakt sorgte jedoch dasBerner Kammerorchester unter Chefdirigent Philippe Bachmit dem Violinsolisten Carlos Johnson: Stücke von Brahms,Ravel und Verdi begeisterten das Festpublikum. 330 Gästeaus Bildung und Politik, Mitglieds- und Partnerverbändendes LCH konnte Moderatorin Marina Villa begrüssen undgleich überleiten zum lockeren, witzigen Dialog zwischenZentralsekretärin Franziska Peterhans und ZentralpräsidentBeat W. Zemp, welche die Geschichte des LCH und seinerVorgängerorganisationen aufrollten. Sie klärten zu Beginndie Frage: 25 Jahre? 140 Jahre? 146 Jahre? Was feiern wireigentlich? Keine allzu schwierige Aufgabe für den Mathe-matiker Zemp.

Ja, und da wäre noch eine Jahrzahl: 1893 – auf die Grün-dung des Schweizerischen Lehrerinnenvereins SLiV machteFranziska Peterhans ihren Gesprächspartner aufmerksam.«Wir feiern genau am richtigen Ort», stellte sie fest. Nicht nurweil die Gründungsversammlung des LCH vor 25 Jahrenim Kursaal Bern stattfand, sondern auch, «weil der Anlasszur Gründung des SLiV eine Petition an den Grossen Ratdes Kantons Bern im Jahr 1891 war, in der die Lehrerinnengleiche Löhne wie die Lehrer forderten!», hob die Zentralse-kretärin hervor. Sie konnte sich einen Verweis auf die nochimmer nicht verwirklichte Lohngleichheit zwischen Män-nern und Frauen nicht verkneifen. Heiteres und Weiteres ausder Verbandsgeschichte deckte eine kleine Podiumsrundeum den Autor der Festschrift, Daniel V. Moser, auf und

machte damit Appetit auf die zum Jubiläum erschienenePublikation, die sämtliche Gäste als Präsent mit nach Hausenehmen durften.

Wie sieht Bildung in der Zukunft aus? David Bosshart,CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts, versuchte mit seinemReferat die Frage zu beantworten: «Was brauchen Kindervon heute für morgen?» Auf jeden Fall: «Die Fähigkeit,selbst zu lernen» und «practical coolness», um den Anfor-derungen eines Lebens als «Etappenmensch» gewachsen zusein. Ungebrochen sei die Bedeutung der Lehrerinnen undLehrer, «wenn es gilt, junge Menschen für das Wissen undVerstehen zu begeistern und ihnen Orientierung und Haltzu bieten», betonte der baselstädtische Regierungsrat undEDK-Präsident Christoph Eymann in seiner Festansprache.Georges Pasquier überbrachte als Mittler «zwischen Aperitifund Röstiplatte» die Grussworte des SER, der welschenSchwesterorganisation des LCH (vgl. BILDUNG SCHWEIZ12/2014) und leitete damit über zum Kulinarischen.

Ahs und Ohs nach dem Apéro: Hunderte von brennen-den Kerzen, weiss gedeckte Tische mit ebenfalls in Weissgehaltenem Blumenschmuck liessen den Saal in festlichemGlanz erstrahlen – ein wunderschönes Ambiente für dasanschliessende Bankett und die Unterhaltung mit dem «Hit-zigen Appenzeller Chor», neun jungen klang- und mimik-starken Sängerinnen und Sängern.

«25 Jahre LCH – nicht primär 25 Jahre Einsatz für dieSchule und für die Rechte der Lehrerschaft, sondern schlichtund einfach: 25 Jahre Einsatz für unsere Kinder. DankeLCH!» So würdigte der Vorsteher des Erziehungsdeparte-ments des Kantons Schaffhausen und Präsident der D-EDK,Christian Amsler, die Verdienste des Dachverbandes Leh-rerinnen und Lehrer Schweiz LCH und setzte damit einenwürdigen Schlusspunkt. n

Festliche Klänge:Carlos Johnson und das Berner Kammerorchester.

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«Dynamische Stütze der Schweizer Schule»

Christoph Eymann, Präsident der EDK,Erziehungsdirektor des Kantons Basel Stadt

«Diese Jubiläumsfeier ist für den LCH ein Anlass mit Dich-testress, den man sich gerne gefallen lässt – ein Momentverdichteten Glücks, ein Augenblick intensiver Selbstver-gewisserung, eine Stunde des erlaubten Stolzes, nicht nurTeil der Schulgeschichte unseres Landes zu sein, sondernsie mitgestaltet zu haben. Es ist mir eine sehr grosse Freude,mich im Reigen der Gratulanten einzureihen und dem LCHdie Glückwünsche der EDK zu seinem Jubiläum zu über-bringen. Der LCH war und ist uns ein hervorragender Part-ner der Schulkoordination, seine Unterstützung war eineunerlässliche Voraussetzung für die Harmonisierung. Ichverhehle nicht, dass ich darüber sehr glücklich bin.

Wenn die Vielstimmigkeit in unserem Land mitunterauch mühselig ist, hilft sie doch alles in allem, Irrwege zuvermeiden, ohne dass es zum Stillstand kommt. Das Kom-petenzgefüge erlaubt und garantiert das, was die Schulebraucht: eine Balance zwischen institutioneller Stabilitätund der notwendigen Anpassung an den Wandel und dieBedürfnisse junger Menschen. Die Schweizer Schule ist keinProblem, sondern eine hervorragende Problemlöserin. Dasssie das ist und sein kann, ist vielen zu verdanken. Den LCHzähle ich zu den verantwortungsvollsten und dynamischstenStützen der Schweizer Schule. Feiern Sie sich heute. Siehaben es verdient.»

«Nichts ersetzt den direkten Austausch»

Christian Amsler, Präsident der D-EDK,Erziehungsdirektor des Kantons Schaffhausen

«Aus allen Ecken der Schweiz sind wir heute zum LCH-Festnach Bern gefahren. Quer durch dieses wunderbare Land,wo in engsten Räumen die Sprache, die Kultur, das Aus-sehen der Landschaft und vielleicht auch die Charaktere derMenschen fast im Minutentakt ändern. Das ist eine grosseStärke der Schweiz. Die Vielfalt in der Einheit!

Ich schätze den von Offenheit und Vertrauen geprägtenDialog mit der Schweizer Lehrerschaft. Die ‹off record›-Treffen als D-EDK-Präsident, zusammen mit unseremGeschäftsführer Christoph Mylaeus, mit Beat Zemp, Fran-ziska Peterhans und Jürg Brühlmann schätze ich ausseror-dentlich. Nichts ist für uns wertvoller als der unbeschwerte,kollegiale Gedankenaustausch, losgelöst von unseren stres-sigen Programmen, Sitzungen und engen Zeitfenstern.

Studien, Statistiken, Daten, wissenschaftliche Expertisen,Facts und Figures mögen vieles rund um Schule und Bildungerklären und beleuchten. Aber nichts wird je den direk-ten Austausch von Ideen und Ansichten und Geschichtenersetzen können. Denn immer geht es in der Schule umdie Menschen. Es geht um die Kinder. Lasst uns jeden Taggemeinsam neu versuchen, Brücken zu den Menschen inunserer Umgebung, aber auch zu den Menschen in denanderen Landesteilen zu bauen und auch darüber zu schrei-ten, wie wir heute am Jubiläumsfest.»

D-EDK-Präsident Christian Amsler:«Es geht um die Kinder.»EDK-Präsident Christoph Eymann:«Eine Stunde erlaubten Stolzes.»

«Lasst uns jedenTag Brücken bauen»Auszüge aus den Reden amJubiläumsfest des LCH in Bern.

AUS DEM LCH

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AUS DEM LCH1 |2015

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David Bosshart:«Technologie ist der Schlüssel zum Erfolg.»

Historiker Daniel Moser stellt die Festschrift vor.

SER-Präsident Georges Pasquier und Nationalrätin Jacqueline Fehr.

Der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann hat dem LCH zumGeburtstag einenBerliner Bär mit Schweizer Kreuzmitgebracht.

«Mittelmässigkeit hat keine Zukunft.»

David Bosshart, CEO Gottlieb Duttweiler Institut

«Technologie ist der Schlüssel zum Erfolg. Die beruflichenund privaten Lebensumstände hängen immer mehr vonProgrammen ab: Wir werden geschubst (‹nudging›), einbestimmtes Verhalten zu zeigen. 18 Uhr: Vergiss nicht, Omaanzurufen! 20 Uhr: Nochmals versuchen, deine Mathema-tikaufgaben zu checken! Dann die Kollegin anrufen – hatsie die gleichen Resultate? Je besser wir das nutzen, destobesser stehen wir da. Je mehr wir versuchen, uns damit nichtzu beschäftigen, und an alten, romantischen Vorstellungenhängen, desto weniger sind wir zukunftsfähig.

Alle Untersuchungen bestätigen: Ohne ständige Aus- undWeiterbildung haben wir keine Zukunft, vor allem wennwir, wie in der Schweiz, hohe wirtschaftliche Ansprüchestellen. Mittelmässigkeit hat keine Zukunft. Entscheidendist die Fähigkeit, selbst zu lernen. Dass alles geratet undgerankt wird, von Ärzten über Politiker bis zu Lehrern undFussballern – damit müssen wir uns abfinden. Die Frageist, wie wir damit umgehen, wie wir es nutzen.

Gleichzeitig hatten wir noch nie so viele Möglichkeiten,uns selbst voranzubringen. Die innovativsten Unternehmensind heute die kleinsten. Zwei, drei Männer und Frauenstellen ein Programm auf die Beine, das globale Konzerneins Wanken bringt. Wer clever ist, braucht in Zukunft keinKlassenziel mehr. Das wird Ihre Aufgabe als Lehrer span-nend, aber nicht weniger anspruchsvoll machen.»

«Hitziger Appenzeller Chor» umrahmt die LCH-Spitze,ZentralsekretärinFranziska Peterhans und Zentralpräsident Beat W.Zemp.

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«Auch die Unterschiede benennen»

Bernard Gertsch, Präsident des Verbands Schul-leiterinnen und Schulleiter Schweiz VSLCH

«Wir gratulieren und wir machen das als Schulleiterverbandund befreundeter Verband sehr gerne. Wir sind uns nah, ja,die SchulleiterInnen waren sogar jahrelang ein integrierterTeil des LCH. Der Prozess der Differenzierung der Rollen,bei allen Gemeinsamkeiten dennoch die Unterschiede zubenennen und zu respektieren, gelang besser mit der Schaf-fung eines eigenen Schulleiterverbands. Dafür stand BeatZemp unterstützend als Götti da. Nun sind wir Partner undkooperieren hervorragend. Das freut mich persönlich sehrund ich denke, es kommt beiden Berufskategorien, denLehrpersonen und Schulleitenden zugute und damit auchden Schülerinnen und Schülern.»

«Kernziel ist die Stärkung der Profession»

Udo Beckmann, Bundesvorsitzender desVerbands Bildung und Erziehung VBE

«Das Jahr 1989 steht dafür, Grenzen zu überwinden, sichnicht von Tellerrändern aufhalten zu lassen und Visionen zugestalten. In Berlin fiel die Mauer und genau einen Monatdanach schlossen sich der Schweizerische Lehrerinnen- undLehrerverband sowie die Konferenz Schweizerischer Leh-rerorganisationen zum LCH zusammen. Auch angesichtsdieser Geschichtsverbindung lag es auf der Hand, zwischenLCH und VBE eine konstruktive Zusammenarbeit zu ent-wickeln. Kernziel war und ist dabei die Stärkung der Leh-rerprofession. Im Namen des VBE-Bundesverbandes undder 16 Landesverbände spreche ich Ihnen allen, die Sie sichim LCH engagieren, die herzlichsten Glückwünsche aus.»

Rest erwirtschaftet BILDUNGSCHWEIZ selbst, in erfolgrei-cher Zusammenarbeit mit derZürichseeWerbe AG,die dieInserate akquiriert.

Bleibt noch deine bemerkens-werte Fähigkeit zur Zusam-menarbeit zu erwähnen.Deine Kolleginnen aus demRedaktionsteam,Doris Fischerund BelindaMeier, sowiedas ganze Team imZentral-sekretariat LCH danken es dir.Ich gratuliere dir,auch imNamender Geschäftsleitung,

LieberHeinz

Seit 15 Jahren bist duChefredaktor der ZeitschriftBILDUNGSCHWEIZ–was fürein Jubiläum! 225 Verbands-zeitschriften sind unter deinerLeitung entstanden.Gefüllthast du siemit SchwerpunktenausSchule undBildungspolitik.Rund 50000Mitglieder habenBILDUNGSCHWEIZ abonniert.Deine Verantwortung ist gross:Duwählst die Inhalte und

bestimmst,was die Leserinnenund Leser erfahren.

Als begeisterte Leserin deinerTexte hatmich deine Sprach-fähigkeit schon immerbeeindruckt.Du bist einSprachvirtuose.Daneben sindauch deine Fähigkeiten als«Unternehmer» nichtmindergross.Unter deiner kundigenLeitung ist BILDUNGSCHWEIZfinanziell immer gut dagestan-den.9 Franken bezahlt einMitglied viaMitgliederbeitragfür das ganze Jahresabo.Den

Erstklassige Aussichten für den LCH:So präsentierte sich das Panorama von der Terrasse des Berner Kursaals den Gästen am Jubiläumsfest.

Heinz Weber, Chefredaktor vonBILDUNG SCHWEIZ

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zu deinem15-Jahr-Jubiläumundbedankemich für deinefantastische Arbeit.

Franziska PeterhansZentralsekretärin LCH

EinweiteresJubiläum!

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Text:Peter Krebs

Fotos:ThinkstockStretch Photography

Eher selten,aber intensiv:Auf diesen Kurznenner lässt sich derinternationale Lehrpersonenaustausch bringen.Nunwollen EDKund ch-Stiftung gemeinsammit einemProgrammLehrpersonenaus anderen Sprachregionen für den Unterricht in der jeweiligenzweiten Landessprache finden.

WennLehrpersonenStelle,WohnungundAuto tauschen

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Die franko-kanadische Primarlehrerin Stephanie Gagnonhat mit einer Schweizer Kollegin für ein Jahr alles getauscht:den Arbeitsplatz, die Wohnung, das Lehrerkollegium undauch das Auto. Sie unterrichtet seit den Sommerferien ander kleinen Schule von Fey im Gros de Vaud, während ihreAustauschpartnerin den Kindern der kanadischen Westküstedas Lesen, Schreiben und Rechnen beibringt. Beide könnenin ihrer Muttersprache, also in Französisch, Schule halten.

«Ich wollte das Schweizer Schulsystem kennenlernen. Eshat wegen der Leistungen der Kinder bei uns einen gutenRuf», sagt Stephanie Gagnon. Sie hat ihre Absicht in einemInternet-Forum ausgeschrieben und nach geraumer Zeit diepassende Partnerin gefunden. Stephanie Gagnon bezeichnetihr Abenteuer als ein «berufliches Alles-inbegriffen-Arrange-ment». Natürlich sei es eine Herausforderung: «Man muss

anpassungsfähig sein.» Aber sie sei glücklich und bereue eskeinen Augenblick. Von den Kollegen über die Schüler biszu den Eltern habe sie in Fey ein wohlwollendes Umfeldangetroffen.

Als Lehrerin in einemLehrjahrUnterschätzt habe sie die grossen Unterschiede zwischenden Schulsystemen. Obschon Stephanie Gagnon mehrereJahre Erfahrung mit Unterrichten hat, ist die Zeit in derWestschweiz für sie deshalb auch «ein Lehrjahr». Der ein-zige Wermutstropfen sind für die Kanadierin die finanziellenEinbussen. Wie bei Austauschprogrammen üblich, wird sievon der Stammschule weiterbezahlt. Es gebe eine freiwilligeLohn-Kompensation unter den Beteiligten. Diese reicheaber nicht aus, um die deutlich höheren Lebenskosten inder Schweiz wettzumachen.

Unter den vielen Möglichkeiten, die für eine Weiterbil-dung im Ausland zur Auswahl stehen, ist der Austauschvon Lehrpersonen die intensivste. Die Zürcher Berufs-mittelschullehrerin Gabriela Enderli Bearth, die vor elfJahren in Melbourne als Austauschlehrerin tätig war, istvom Nutzen eines solchen Einsatzes überzeugt. Man lernedas Gastland und sein Bildungssystem sozusagen von derPike auf kennen: «Ich erlebte den Alltag eins zu eins, erteilteNoten, nahm an den Sitzungen teil und führte Eltern-gespräche.»

Nebst den erfreulichen Seiten lernte Gabriela Enderli Bearthin Australien auch Probleme kennen. Vieles, was für die Leh-rerinnen und Lehrer im Gastkollegium selbstverständlichwar, war für sie neu, so dass es auch zu Missverständnissenkam. Sie war in dieser Situation froh um die Unterstützungder ITA Victorian International Teachers Association. Diesestand ihr mit Rat zur Seite und bot für die Austauschlehreraus dem Ausland auch soziale Anlässe und Exkursionen an.Zurück in der Schweiz hat Gabriela Enderli die OrganisationInternational Travelling Teachers Switzerland mitgegründet,die seit rund zehn Jahren ähnliche Aktivitäten für Aus-tauschlehrpersonen in der Schweiz organisiert.

Obschon der Austausch wertvoll ist, ist er doch eherselten. Nebst den Direktbeteiligten muss auch das Kol-legium einen gewissen Aufwand leisten und flexibel sein,und es braucht das Verständnis von Eltern und Schülern.Zwischen 2000 und 2012 haben insgesamt 350 Lehrpersonenaus dem In- und Ausland am Magellan-Programm Mobilitätteilgenommen, das den Austausch zwischen der Schweiz,Australien und den USA und Kanada zum Ziel hatte. In derWestschweiz, wo es eine lange Tradition des Austauschs mitfranko-kanadischen Lehrpersonen gibt, ist der internationaleAustausch stärker verwurzelt als in der Deutschschweiz.

Bis 2012 betreute die ch-Stiftung für eidgenössischeZusammenarbeit das Magellan-Programm. Weil die nöti-gen Gelder seither fehlen, ist die Organisation nicht mehr in

der Lage, diesen Dienst anzubieten, sagt Silvia Mitteregger,Leiterin Bereich ch-Austausch. Die Austauschmöglichkeitenbestehen aber weiterhin. Nur existiert keine schweizerischeStelle mehr. Interessierte Lehrpersonen müssen vermehrtselber nach Kontakten Ausschau halten. Als Anlaufstellenkommen nebst den Austauschorganisationen in den Ziel-staaten auch die Pädagogische Hochschulen in Frage. (SieheZusammenstellung am Ende des Beitrags.)

Neues Programmauf nationaler EbeneDie ch-Stiftung will ihre Erfahrung in diesem Bereich nun fürdas «Programm zum nationalen Lehrerinnen- und Lehrer-austausch» nutzen, das derzeit entsteht. Die Plenarversammlung

«Man lernt das Gastland und seinBildungssystem sozusagen von der Pikeauf kennen. Ich erlebte den Alltag einszu eins, erteilte Noten, nahm an denSitzungen teil und führte Elterngespräche.»

«Ich wollte das Schweizer Schulsystemkennenlernen. Es hat wegen derLeistungen der Kinder bei uns einenguten Ruf.»

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der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDKhat im März 2014 ein entsprechendes Grobkonzept desEDK-Generalsekretariats und der ch-Stiftung gutgeheissen.Es richtet sich in erster Linie an Lehrpersonen der obligato-rischen Schulzeit und ist Teil der Sprachenstrategie der EDK.Die Schulen werden darin unterstützt, «Lehrpersonen ausanderen Sprachregionen für den Unterricht der jeweiligenzweiten Landessprache zu finden», heisst es im Konzept. ImVordergrund steht ein Austausch während eines Schuljahrs.

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCHwar am Programmentwurf beteiligt, wie ZentralpräsidentBeat W. Zemp bestätigt: «Wir unterstützen diese Absichtsehr. Man muss sich aber die konkrete Umsetzung genauüberlegen, damit die zusätzlichen Kosten nicht zu Lasten derLehrpersonen gehen.» Dazu dient eine Testphase von zweiJahren. Laut den Angaben der ch-Stiftung können «ver-einzelte Austausche allenfalls bereits im Schuljahr 2015/16starten.» Die EDK will mit dem nationalen Austausch «dieAttraktivität und die Motivation für den Fremdsprachenun-terricht steigern.» n

ANLAUFSTELLEN FÜRDEN INTERNATIONALENAUSTAUSCH

ch-Stiftung:Seit demVerzicht auf dasMagellan-Programm ist sienur noch eingeschränkt tätig. Sie betreut ab 2015 das Programmzum nationalen Austausch zwischen den Sprachregionen.www.chstiftung.ch

Pädagogische Hochschulen:Viele Pädagogische Hochschulenbieten Austauschaufenthalte an. Sie richten sich vorwiegend anStudierende und angehende Lehrpersonen.Die PH Luzern stelltgegenwärtig mit einem Partner in den USA einen Lehreraustauschmit Charter Schools (Reformschulen) auf die Beine.

ITTS: International Travelling Teachers Switzerland ist eine Anlauf-stelle für Austauschlehrpersonen, die sich in der Schweiz aufhal-ten. Auf der Homepage finden sich nützliche Informationen zuOrganisationen, die Austauschjahre anbieten.www.itts-teachers.ch

Comenius:An denMobilitätsprojekten des Programms Comeniuskönnen Lehrpersonen und Schulleitende von der Primar- biszur Mittelschulstufe teilnehmen.Sie erhalten Förderbeiträge fürAufenthalte von zwei Tagen bis zu zwei Monaten in Europa(Lehraufträge,Weiterbildungen und Job-Shadowing, kein Aus-tausch). Informationen:www.ch-go.ch

Kantonale Anlaufstellen:Für Planung und Durchführung einesAustauschprojekts gibt es kantonale Anlaufstellen.Die kümmernsich allerdings in erster Linie um den nationalen Schüleraustauch.Verzeichnis unter www.ch-go.ch/kantonale-anlaufstellen

Weiter imNetzInternationale Schulpartnerschaften ermöglichen Jugendlichenunterschiedlicher kultureller Hintergründe persönlicheBegegnungen und Einblicke in andere Lebensweisen. Dies stärktdie Sozialkompetenz, die Persönlichkeitsentwicklung und dasinterkulturelle Verständnis. Ein Austausch mit der ganzenSchulklasse ermöglicht eine intensive Reflexion der Erfahrungen.Viele Lehrpersonen organisieren aus eigener Initiative inter-nationale Schulpartnerschaften. Doch die Finanzierung vonAustauschprojekten ist oft eine Herausforderung.

Die Stiftung Mercator Schweiz unterstützt Lehrpersonen, die ihrenKlassen interkulturelle Erfahrungen ermöglichen möchten,miteinem Projektfonds. Dieser Fonds richtet sich an SchweizerSchulklassen der Sekundarstufe I und II. Die Förderung beinhaltetden Reisekostenzuschuss für die teilnehmenden Schülerinnenund Schüler aus der Schweiz (max. 20 Schüler à max. 500 CHF) undfür zwei begleitende Lehr-/Betreuungspersonen und einenUnkostenbeitrag an das Programm in der Schweiz. In Ausnahme-fällen unterstützt die Stiftung auch die Schülerinnen und Schülerder Partnerschule im Ausland mit einem Zuschuss an dieReisekosten. Insgesamt beträgt der Förderbeitrag der Stiftungmaximal 50 Prozent der Gesamtkosten.

Die genauen Kriterien sowie alle weiteren relevanten Informatio-nen finden sich unter www.stiftung-mercator.ch/aktuell/artikel/foerderung-internationaler-schulpartnerschaften.html.

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Hilfe zur SelbsthilfeDaniel Schär, Sekundarlehrer in Orpund (BE), engagierte sich inder Lehrerfortbildung in Nicaragua. Computerkurse und Rhythmik fürPrimarlehrkräfte, undWeiterbildungen für Informatiklehrkräfte warenseine Schwerpunkte.

13.54 Uhr, San Marcos, Nicaragua: Dieersten drei Kursteilnehmerinnen trudeln inder Casa de Cultura ein. «Buenas tardes,bienvenidos a la Casa de Cultura», begrüs-se ich sie zur Weiterbildung an diesembewölkten Septembertag. Die drei Damenzwischen 30 und 40 plaudern zusammenund lutschen einen Lolli. Sie fragen sich,was auf den Plakaten, die auf den Tischenkleben, steht. Sie gehen umher und setzensich dann. Der Regen setzt ein. Wir warten.Es ist angenehm kühl im Erdgeschoss. DerRaum ist offen, von nebenan hört man dieHandarbeitsgruppe. Zwei Stunden soll dieEinführung in die «musikalische Förde-rung im Vorschulalter» dauern.

Die Teilnehmenden – ausschliesslichFrauen – sind alle mit Stift und Heftbewaffnet. 27 hätten erscheinen sollen,gekommen sind 10. Die Begründung vonRoger, dem Bibliotheksleiter: «Se retra-zaron por la lluvia.» – Sie sind verspätetwegen des Regens. Es ist 14.25 Uhr undwir beginnen.

Nach einer «Dinámica», einer Begrüs-sung auf spielerische Art, versuche ich, andie musikalischen Erfahrungen der Teil-nehmerinnen anzuknüpfen. Welche Bedeu-tung hat die musikalische Betätigung inder Entwicklung des Kindes und was sindgeeignete musikalische Aktivitäten? Diessind Fragen, um die wir kreisen. Ziel ist,die Kursteilnehmerinnen in ihrem musi-kalischen Handeln zu ermutigen und siezu motivieren, mehr als nur Singen undTanzen in ihr Handlungsrepertoire aufzu-nehmen. Somit wäre die Grundlage gelegtfür den zweiten praktischen Teil in einerWoche. Dort sollen Lieder und Spielekonkret ausprobiert und diskutiert werden.

Sprachbarrieren als HerausforderungUnterrichten im interkulturellen Umfeldist vielschichtig und anstrengend. Obmein Spanisch gut genug für Weiterbil-dungen ist, wurde ich gefragt. Solange ichselber sprechen kann, fällt es mir leicht,auch, wenn eine Frage klar formuliert undverständlich ist. Das Hörverständnis fürMenschen mit undeutlicher Aussprache istungleich schwieriger. Nachfragen, wie esgemeint sei, bringt nur selten etwas, weilsie es in der Regel gleich undeutlich undim gleichem Tempo wiederholen. EineKommunikationsbarriere ist aber nicht

nur die Sprache, sondern auch die häufigausschweifenden Formulierungen.

Die Casa de Cultura untersteht derGemeinde und ist auch deren Launenunterworfen. Darin befinden sich eineöffentliche Bibliothek, ein Gemeinde-museum, ein Computerraum und einekleine Musikschule. Für die letzterenzwei Bereiche bin ich mitverantwortlich.Nebst einem sechsmonatigen Compu-terkurs für Primarlehrlehrerinnen und-lehrer habe ich Weiterbildungen fürInformatiklehrkräfte im Bereich freieSoftware und einen eintägigen Einfüh-rungskurs in Rhythmik für Primarlehr-kräfte angeboten. Ausserdem veranstaltete

ich einen Einführungskurs in die Musik-theorie für Lehrpersonen und interessierteMusiker.

Die Schlüsselidee der Personenzentrier-ten Entwicklungszusammenarbeit (PEZA)ist die der Multiplikation von Wissen undFähigkeiten. Die junge Bibliotheksmitar-beiterin, die nebenbei samstags studiert,habe ich in persönlichem Training in dieGrundlagen der Informatik und allgemei-nen Didaktik eingeführt; nun erteilt sieseit drei Monaten einen Informatikkurs,wo sie anderen jungen Frauen dieselbenGrundlagen weitergibt. Sämtliche Kursesind unentgeltlich. Die Fortbildungsmög-lichkeiten sind in der Schweiz ein grosses

Daniel Schär führt Lehrerinnen in Nicaragua in die Grundlagen der Informatik ein. Foto: zVg.

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Privileg. Ich denke an das umfangreicheKursangebot, das Lehrpersonen jedes Jahrzur Verfügung steht. Ich bin fest davonüberzeugt, dass die Qualität ihres Unter-richts einen direkten Zusammenhang mitder Weiterbildung hat. Deshalb engagiereich mich für dieses Projekt.

Mangelnde Organisation undWillkürDie Organisation «e-changer» entsendetFachpersonen nach Übersee, die dortin einer lokalen NGO-Organisation inden Bereichen Bildung, Gesundheit oderErnährungssicherheit mitarbeiten. MeineFrau und ich reisten am 15. Februar 2013mit dieser Organisation nach Nicaragua,wo wir uns in der Weiterbildung von Lehr-personen engagieren wollten.

Nach einem ersten Monat intensivenSprachtrainings durfte ich weitere zweiMonate den Leuten über die Schulterschauen und Fragen stellen. Diese erge-ben sich sofort, wenn man mit SchweizerSichtweise an die Dinge herangeht. Vie-les klärte sich im Laufe der Zeit, anderesbleibt für mich unverständlich – auch imschulischen Bereich: Straffe, hierarchischeSchulstrukturen ohne Selbstbestimmungs-möglichkeiten und Willkür hemmen diepersönliche Entwicklung. MangelndeOrganisation seitens des Erziehungsmi-nisteriums schaffen viel Unsicherheit, wiebeispielsweise der Beginn des neuen Schul-jahres, der erst knapp zwei Wochen vordem eigentlichen Start angekündigt wird.Organisierte Weiterbildungsmöglichkeitensind kaum vorhanden und Lehrkräfte sindoft auf sich selbst gestellt.

Neue Behörde,neue LehrpläneDie einzige organisierte Veranstaltung isteine monatliche halbtägige Evaluation,TEPCE genannt (Talleres de Evaluación,Planificación y Capacitación Educa-tiva). Obwohl dort die Weiterbildung imNamen enthalten ist, bleibt sie nebstder Planung und Evaluation oft aussenvor. Das Erziehungsministerium erfindetsich und den Lehrplan der Volksschulenach jeder Präsidentschafts- und Parla-mentswahl neu. Aktuell hat sie sich alsMotto «Educación con calidad» auf dieFahne geschrieben. Die Umsetzung istharzig. Qualitätsmängel sind nicht nur inder Ausbildung zu suchen, wo man mit

einem einjährigen Samstagsstudium einLehrerpatent überreicht bekommt unddas Prestige dementsprechend tief ist.Eines der Grundprobleme scheint diefehlende Motivation zu sein, sich selberweiterzubilden. Zweifellos sind auch dieschlechte Infrastruktur und der Mangel anSchulmaterialien einem lernförderlichenKlima abträglich. Im Weiteren konnte ichnachvollziehen, wie sich die Lehrpersonennach fünf Stunden Schule und anschlies-sender Sitzung fühlen, wenn man sich dieSchulhausarchitektur vor Augen führt: 40bis 50 Kinder pro Klasse sitzen in knappbemessenen Räumen, Lärm und Hitzedringen durch die Klappfenster.

Im Gespräch spüre ich bei vielen Resi-gnation. Gleichzeitig gibt es jene, die zweiNachmittage pro Woche aufbringen, umbeispielsweise in der Casa de Cultura dieGrundlagen in Informatik zu lernen. ImAnschluss an einen Kurs hat mir eine54-jährige Frau, die stets Mühe bekundete,dem Inhalt zu folgen, einen Dankesbriefmit dem Computer geschrieben. SolcheZeichen der Ermutigung brauche auch ichfür meine Arbeit. n

Daniel Schär,Sekundarlehrer

E-CHANGER / COMUNDO

Am 1.Januar 2013 hat sich e-changer mitBethlehemMission Immensee und Inter-Agire zur Allianz COMUNDO zusammen-geschlossen.Damit bündeln die dreiSchweizer NGOs ihre Kräfte über dieSprachregionen hinweg.Alle drei Allianz-partner entsenden Fachpersonen nachÜbersee,wo sich diese in Projekten lokaler Partnerorganisationen engagieren.Ziel der dreijährigen Einsätze ist es,Men-schen und Institutionen zu stärken, damitdiese sich für ihre Rechte und für denSchutz der Umwelt einsetzen sowie inKonfliktzonen zum Friedensprozess bei-tragen.Derzeit sind in der Allianz rund 120Fachpersonen in 13 Ländern Lateinameri-kas, Afrikas und Asiens im Einsatz.COMUNDO trägt zudem durch Bildungs-,Sensibilisierungs- und Informationsarbeitdazu bei, dass die Zivilgesellschaft in derSchweiz und in Deutschland globaleZusammenhänge reflektiert, Ungerechtig-keiten undMissstände erkennt undMög-lichkeiten nutzt, sich solidarischmitBenachteiligten zu zeigen.

LEHRERBILDUNG INNICARAGUA

Die Primarlehrerausbildung findet anden Seminarien (Escuela normal) statt.Dies kann in Vollzeit oder auch Teilzeit(Samstags- oder Sonntagsstudium)geschehen.Ein grosser Teil der Lehrerin-nen und Lehrer sind jedoch Autodidaktenoder verfügen nicht über die für ihreStufe nötige Ausbildung (in der Vorschulesind es laut der Tageszeitung «Metro»64%,bei der Primarschule 24% und beider Sekundarschule 42%).Die Regierungunternimmt verschiedene Anstrengungen,um diese Situation zu verbessern.DerLehrerlohn beläuft sich auf 180–200 USDplus allfällige Boni. Der Warenkorbeiner sechsköpfigen Familie kostet etwasüber 400 USD.Ein Vollpensum umfasst20 Lektionen.

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Was ist erlaubt und benötigt keine Lizenz?Sie zeigen im Rahmen des Unterrichts und in Übereinstimmung mit dem Lehrplan in IhrerKlasse eine vom Fernsehen aufgezeichnete Dokumentation oder einen Film, dann benötigenSie für die Vorführung keine weitere Bewilligung.

Wann benötigen Sie eine Lizenz?Wenn Sie Ihren Schülern aber urheberrechtlich geschützte Filme zur Unterhaltung oder alsBelohnung vorführen wollen ( z.B. vor den Ferien, als Belohnung für gute Leistung usw.), dannbenötigen Sie zwingend eine Lizenz bzw. die Bewilligung des Rechte-Inhabers für die Vorfüh-rung. Eine solche Vorführung ohne eine Bewilligung stellt einen Gesetzesverstoss dar und kannzu empfindlichen Strafen führen (Art. 67 URG).

Eine einfache Lösung!Eine MPLC Umbrella License® ist eine pauschale Jahreslizenz und sehr preisgünstig. Sie be-rechnet sich nach der Anzahl Schüler in Ihrer Institution. Die Lizenz berechtigt Ihre Schule,unbeschränkt viele Filme von über 500 Studios/Produzenten zu zeigen.

Erkundigen Sie sich bei Ihrer/m Schulvorsteher/in - wir haben diese in den vergangenenWochen mit einem Mailing über die Lizenz-Bedingungen informiert.

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«Der Berufsauftrag ist eineVerhandlungsgrundlage»Der neu erstellte «Berufsauftrag der Lehrerinnen und Lehrer» des LCHsoll als Modell dienen für künftige kantonale Berufsaufträge. Er formuliertZielvorstellungen und Rahmenbedingungen der Profession.

BILDUNGSCHWEIZ:Anwen richtet sichder «Berufsauftrag» des LCH?NIKLAUS STÖCKLI: Eigentlich an alle.Er richtet sich als politischer Appell andie Verantwortlichen in der Bildungspolitik,im Sinne von: Schaut mal, wenn wir heuteeine gute Schule machen wollen, dannmuss der Berufsauftrag so wie unsere Vor-lage aussehen. Er richtet sich auch an diePädagogischen Hochschulen. Diese sindsehr daran interessiert, die Vorstellungendes LCH in diesem Bereich zu kennen undsie auch umzusetzen. Und letztlich richteter sich an die Lehrpersonen selber.

Der LCH hat bereits ein Berufsleitbildund Standesregeln aus demJahr 2008.Jetzt hat er einen Leitfaden «Berufs-auftrag» erarbeitet.Was unterscheidetdie beiden Dokumente imWesentlichenvoneinander?Dies ist eine Frage der Flughöhe. DieStruktur der drei Dokumente ist vergleich-bar mit der Verfassung, den Gesetzen undVerordnungen auf Bundesebene. Berufs-leitbild und Standesregeln entsprechen derVerfassung; der Berufsauftrag entsprächeder Gesetzesebene: Er sagt konkret, wiedas Leitbild im Schulalltag umzusetzen ist.

Im«Berufsauftrag»heisst es einführend:«Den Berufsauftrag erlässt der Arbeit-geber ...» Arbeitgeber der Lehrerschaftsind aber die Kantone.Entsprechen dieBerufsaufträge der Kantone nicht denVorstellungen des LCH?Wir stellen uns vor – und das ist eineschweizerische Tradition –, dass nicht derArbeitgeber einseitig den Berufsauftrag dik-tiert, sondern dass in sozialpartnerschaft-licher Zusammenarbeit Arbeitgeber undAngestellte den Berufsauftrag definieren.Wir bieten mit unseren Ausführungen eineVorlage, welche die Kantonalsektionen inihren konkreten Verhandlungen mit demKanton nutzen können. Wir stellen fest,dass beispielsweise die vier Berufsfelder,die wir bereits in einer früheren Versionunseres Berufsauftrags definieren, von denmeisten Kantonen übernommen wordensind.

Der Berufsauftrag des LCH formulierteinerseits Aufgaben undZiele derProfession,andererseits Idealvorstel-

lungen betreffend Arbeitsbedingungen.Welche konkreten Instrumente hat derLCH,diese Forderungen durchzusetzen?Er kann nur argumentativ wirken. Es sinddie einzelnen Kantone, die die Anstellungs-bedingungen definieren, nicht etwa dieEDK gesamtschweizerisch. Der LCH kannjedoch aufzeigen, welches die heutigenAnforderungen an eine gute Schule sindund welche Bedingungen erfüllt sein müs-sen, um diese Anforderungen umzusetzen.

Kann sich ein Schulteamoder eine Lehr-person auf den Berufsauftrag berufen?Undwas kann sie unternehmen,wenneinzelne Punkte nicht erfüllt sind?Ich zeige dies an zwei Beispielen: Burnoutist ein Berufsrisiko unserer Profession. DerBerufsauftrag macht Vorgaben, wie mandiesem Problem begegnen kann, unteranderem mit einer klaren Definition derVerantwortlichkeiten. Wenn ich als Leh-rer das Gefühl habe, ich sei für den Bil-dungserfolg aller meiner Schülerinnenund Schüler verantwortlich, dann über-fordere ich mich masslos. Wenn aber derBerufsauftrag lautet, dass Lehrpersonenlediglich dafür verantwortlich sind, dassihr Unterricht nach den Regeln der Kunsterfolgt, dann ist dies ein erfüllter Auftrag.Dieser bildet dann auch die Grundlage fürElterngespräche, um aufzuzeigen, welcheKompetenzen man als Lehrperson hatund wofür man andererseits nicht ver-antwortlich ist. Das zweite Beispiel ist dieMitwirkung der Lehrerinnen und Lehrerbei der Ausgestaltung des pädagogischenKonzeptes einer Schule. Ein Schulteam sollunter anderem gemeinsam definieren, wiemit disziplinarischen Fragen umzugehenist; nur so kann es auch gegenüber derÖffentlichkeit eine klare Haltung vertreten.

Der Berufsauftrag ist im Indikativ abge-fasst.Man liest ihn,als seien die aufge-führten Punkte bereits erfüllt.Odermanliest ihn alsWunschkatalog, im Sinnevon «fordere viel,damit duwenigstenseinenTeil bekommst».Was ist dieAbsicht des LCH?Es ist allgemein üblich, Zielvorstellungenim Indikativ abzufassen. Darüber hinausist es auch eine ästhetische Frage. Formu-lierungen wie «so sollte es sein» wirkenschwerfällig. Der Indikativ macht deutlich,

dass wir eine umfassende Zielvorstellungder Verantwortlichkeiten und der nötigenRahmenbedingungen für die Professionbeschreiben. Als Taktik möchte ich diesaber nicht bezeichnen. eher ist es eineBeschreibung von Realitäten. Ich zeigedies an einem Beispiel: Wenn das Pflicht-pensum mehr als 24 respektive 26 Lek-tionen umfasst bei einer Jahresarbeitszeitvon 1900 bis 1950 Stunden, ist es schlichtunmöglich, einen den heutigen Qualitäts-ansprüchen genügenden Unterricht zubieten.

Der LCH hat die Resultate der aktuellenBerufszufriedenheitsstudie bekannt-gegeben.Welche Erkenntnisse daraussind in den Berufsauftrag eingeflossen?Die Studie zeigt, Lehrpersonen sind davonüberzeugt, dass sie einen guten und sinn-vollen Job machen, aber sie sind unzu-frieden mit den Rahmenbedingungenbeispielsweise mit dem Lohn und nochstärker mit der Lohnentwicklung. Dazumacht der Berufsauftrag folgende Aussage:Die Löhne müssen vergleichbar sein mitdenjenigen in der öffentlichen Verwal-tung und der Privatwirtschaft bei gleichenAnforderungsprofilen. Heute erleben wirin der Lohnpolitik eine grosse Willkür. Invielen Kantonen entscheiden die Parla-mente über die Löhne der Lehrpersonenund hebeln so die Sozialpartnerschaft aus. n

Interview:Doris Fischer

Niklaus Stöckli, Geschäftsleitungsmitglied LCHund Leiter des Projekts «Berufsauftrag».

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Weiter imNetzDer «Berufsauftrag der Lehrerinnen undLehrer» steht zum kostenlosen Downloadbereit. Die Bestellung in gedruckterVersion ist für CHF 20.– (CHF 30.– Nicht-mitglieder) zu beziehen. Beides finden Sieunter www.LCH.ch/publikationen/.

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AKTUELL

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In dieWelt des Geldes eintauchenDas Stapferhaus Lenzburg zeigt derzeit eine Ausstellung zumThema Geld. Eine Realklasseaus Schaffhausen hat sich auf einer Führung unter anderemmit Themen wie Lohn,Gerechtigkeitund Glück auseinandergesetzt und durfte am Schluss sogar selbst im Geld schwimmen.

«Wenn ihr Millionen hättet, was würdet ihrdamit machen?», fragt Vermittlerin CeliaBachmann die Achtklässler aus Schaff-hausen gleich zu Beginn der Führung. DieAntworten sind so vielfältig wie das Themader Ausstellung. Ein Junge sagt, er würdees anlegen und so vermehren. Ein Mäd-chen sagt, sie würde damit verreisen undden Rest spenden. Wieder andere würdendas Geld sparen.

Geld ist überall. Aber wie viel brau-chen wir davon? Wann ist Geld schädlich,wann ermöglicht es Dinge? Und ist Geldein Gradmesser für Erfolg? Besonders fürJugendliche sind diese Fragen von grosserBedeutung. Für viele stehen diese Fragenam Anfang der beruflichen Karriere.

Diese und andere Denkanstösse rund umdas Thema Geld behandelt das StapferhausLenzburg mit der Ausstellung «Geld. Jen-seits von Gut und Böse». Die Realklassevon Cordula Schneckenburger des Schul-hauses Gelbhausgarten aus Schaffhausen

wollte sich dies nicht entgehen lassen undnahm die Reise nach Lenzburg auf sich,um alles rund um unser Zahlungsmittelzu erfahren.

Mit Tablets durchs ParadiesLos geht der begleitete Rundgang im«Paradies». Dort, im Dachgeschoss desHauses, wo Geld an Bäumen wächst undGoldesel in jeder Ecke grasen. «Das ist einSehnsuchtsort», erklärt Celia Bachmann.Doch ist dort, wo Geld im Überfluss vor-handen und nie ein Problem ist, wirklichdas Paradies? «Nein», erwidert ein Schülerauf diese Frage. Denn: «Geld allein machtnicht glücklich.» Mit Tablets beantwortetdie Klasse einige Fragen, um herauszufin-den, wie wichtig ihnen Geld ist. «Würdestdu aus Spass einen Regenwurm essen?»Natürlich nicht. «Und für 10 000 Fran-ken?» Die meisten Realschüler sagen: «Ja.»Viele sind also für Geld bereit, etwas zu tun,

Selfie beim Geldbad:Schülerinnen in der Ausstellung «Geld – Jenseits von Gut und Böse». Foto: Anita Affentranger

«Würdest du aus Spass einenRegenwurm essen? (...) Undfür 10000 Franken?»

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was sie umsonst nicht machen würden. Mitdieser Erkenntnis machen sich die Jugend-lichen auf den Weg durch das Paradies,vorbei an all den Banknoten und Gold-eseln. Auf der anderen Seite des Raumsangekommen, merken sie, dass der Scheintrügt: Von dieser Seite des «Paradies» istalles weiss. Die Kulissen sind nur einseitigbedruckt. Die Moral: Alles hat zwei Seiten,auch der Reiz des Geldes.

Grosse Denker, teure TaschenAnschliessend lauschen die Schülerinnenund Schüler gespannt, wie grosse Denkerder Vergangenheit über Geld, Gier undGeiz philosophieren. Ob Martin Luther,John Maynard Keynes oder Cicero: Sie allehatten ihre eigenen, von ihrer Zeit gepräg-ten Ansichten zum Thema Geld. Die Aus-sagen werden humorvoll und stufengerechtpräsentiert, sodass die Schülerinnen undSchüler den Philosophen folgen können.

Über eine steile Stufe landet der beglei-tete Rundgang «auf der Erde». In mehrerenVitrinen sind Wertgegenstände mit ihremPreis zu sehen: eine Flasche Wein für 455Franken, eine Designer-Tasche für 1200Franken. Per Kopfhörer erzählen Besitzerund Verkäufer dieser Gegenstände, wie siezu ihnen gekommen sind und was sie ihnenbedeuten. So erzählt eine junge Frau, wiesie von ihrem Exfreund die teure Taschegeschenkt bekam und welchen Wert siehat. Zur Orientierung in der Ausstellungdient den Schülern ein Leitfaden. Hintereinem Vorhang hört man wohlhabendeund von Armut betroffene Menschen überihren Umgang mit Geld in einem Filmsprechen. Darin kommen Sozialhilfebezü-ger und Multimillionäre zu Wort. Die einenhaben am Ende des Monats gerade malzehn Franken übrig und verzichten aufAusgang, Kinobesuche oder andereVeranstaltungen.

Das Stapferhaus will so die ganzePalette im Spektrum zwischen Arm undReich aufzeigen. Andere, wie der Unter-nehmer Hans Widmer, sitzen in ihrer Villamit Seeblick und reden über Entfaltung.«Es ist nicht unanständig, reich zu sein»,sagt Widmer im Film. Ein Ausgleich seiGeld aber nicht. «Da hat mir Yoga mehrgeholfen.» Die Jugendlichen lachen. AlsWidmers geschätztes Vermögen von200 Millionen Franken eingeblendet wird,

geht ein Raunen durch die Klasse. Dasist mehr, als sich die meisten vorstellenkönnen.

Um die Relationen noch besser aufzu-zeigen, sind einen Raum weiter verschie-dene Infografiken in 3-D ausgestellt. Siezeigen unter anderem den Monatslohnverschiedener Berufsgruppen. Eine Bun-desrätin: 118.70 Franken pro Stunde. DerNovartis-CEO Jimenez: 3300 Frankenpro Stunde. Sein Säulendiagramm reichtbis unter die Decke des Zeughauses. Ineinem Kreis sind ausserdem historischeund aktuelle Zahlungsmittel angeordnet.Ein Päckchen Zigaretten während derInflation in den 1930er-Jahren (oder nochheute im Gefängnis), Kaurischneckenhäu-ser in Fernost oder ganz neu für die digitalbewanderten: Bitcoins.

DasGeldbad amSchlussDie «Offenbarung», wie sie Celia Bach-mann vor dem Betreten des letzten Raumsnennt, kommt am Schluss. Nur flüsterndürfen die Jugendlichen hier. «Es ist einheiliger Raum», sagt Bachmann verheis-sungsvoll. Alle müssen sich Plastikhau-ben um die Schuhe ziehen. Dann schnapptsich jeder ein Kissen und betritt einen etwa25 Quadratmeter grossen Raum. DieWände sind abgedunkelt und mit Spiegelnversehen. Am Boden: Fünfräppler im Wertvon 200000 Franken.

Erneut ein Raunen. Und schon werfendie Ersten die kleinen goldenen Münzenin bester Dagobert-Duck-Manier durchden Raum, schiessen Fotos und lassen dasGeld durch die Finger gleiten. Währenddie Schülerinnen und Schüler sich auf dieMünzen legen und entspannen können,redet eine Stimme aus einem Lautspre-cher zu ihnen. Sie fragt sie, was sie mitden 200000 Franken machen würden undwas Geld für sie bedeutet. Freiheit oderSicherheit? Erfolg oder Macht?

Am Ende werten die Jugendlichen dieFragen aus, die sie am Anfang der Füh-rung mit dem Tablet beantwortet haben.Welcher Geld-Typ bin ich? Was bedeutetmir Geld? Auf diese Fragen haben sie nuneine Antwort. Zum Schluss wird fleissigfotografiert und nochmal richtig in den vierMillionen Fünfräpplern gebadet. Einigefischen letzte Münzen aus der Kapuzeoder den Hosentaschen. Vor dem Ausgang

fällt für die Teilnehmer des Rundgangs auseinem Automaten eine Münze heraus – alsAndenken. Auf der einen Seite steht «Gut»,auf der anderen «Böse».

Ob Geld nun eher gut oder böse ist,da sind sich Philosophen und auch dieSchülerinnen und Schüler der RealschuleGelbhausgarten nicht einig. Sehr wohl ver-mag es die Ausstellung aber, gezielt undunterhaltsam über die Welt von Geld undKonsum zu informieren. Die zahlreichenFilme, Hörstationen und 3-D-Grafikenmachen die vielen Facetten des Themasfassbar. Eine Führung durch die Ausstel-lung eignet sich wegen des eher anspruchs-vollen Niveaus vor allem für Klassen derSek-I-Stufe und Sek-II-Stufe oder fürBerufs- bzw. Mittelschulen. Die Ausstel-lung ist noch bis 29. November 2015 imZeughaus Lenzburg zu sehen. n

Luca Ghiselli

Weiter imNetzwww.stapferhaus.ch/schulen

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Machwas – nur nichtdie Faust imSack!Was stört oder nicht gut läuft,muss nicht so bleiben.Man kann etwasdagegen tun.Genau das lernen Kinder und Jugendliche bei einemSchulbesuch von Greenpeace.BILDUNG SCHWEIZwar in Baden dabei.

Karla, Noreen, Paula und Jenny halten sichdie Ohren zu. Es ist lärmig. Brandungs-wellen. Ein startendes Flugzeug, Autos.Amadeus Thiemann und Alla Bürki redenzur Klasse. Keiner versteht sie. Es ist Frei-tagmorgen um 8 Uhr in der TagesschuleLändli in Baden. Greenpeace ist mit sei-ner Unterrichtseinheit «Arktis» in der 5./6.Klasse von Markus Angst zu Besuch. Die23 Schüler und Schülerinnen sitzen anvier Tischen. Nerven sich über den Lärm,der in den Ohren schmerzt. Endlich stehteiner auf. Es ist Jon-Erik. Er geht zumCD-Player und drückt die Taste «Stop».Ruhe. Endlich.

Warummacht niemand etwas?Thiemann fragt: «Wer fühlte sich vomLärm gestört?» Fast alle strecken dieHand auf. Doch nur Jon-Erik hat gehan-delt. «Wenn einen etwas stört, dann kann

man etwas dagegen unternehmen», fährtThiemann fort und erklärt, dass es an die-sem Morgen genau darum gehe.

Markus Angst ist Klassenlehrer derjahrgangsgemischten 5./6. Klasse. ImUnterricht hat er das Thema Wasserin allen Fächern behandelt und stiessauf das Angebot von Greenpeace zumThema Arktis. «Die Kinder machen gutmit, besonders freut mich, dass auch dieschulschwachen Kinder regelmässig dieHand aufstrecken», kommentiert Angst.

Greenpeace führt seit 2001 Schulbesu-che durch, pro Jahr etwa 50. Meist gehenzwei Greenpeace-Vertreterinnen, die ausunterschiedlichen Altersklassen und Beru-fen stammen, in die Klasse. Markus Bürki,Education Coordinator von Greenpeace,erklärt, dass das Handeln im Vorder-grund stehe, die Wissensvermittlung seisekundär. Greenpeace wolle Kinder und

Jugendliche zu Engagement und Zivilcou-rage ermuntern.

Unterdessen sind die Kinder in zweiGruppen eingeteilt. Alla Bürki, gebürtigeRussin, pensionierte Hotelrezeptionistinund Dolmetscherin, stellt den Kindern denLebensraum Arktis vor. Die Kinder ler-nen, dass alles, was den CO2-Ausstoss undden ökologischen Fussabdruck verringert,die Arktis schützt. Thiemann erklärt unter-dessen der anderen Gruppe, was Ressour-cen sind. Auch er stellt sich zuerst vor underklärt, weshalb er sich für Greenpeaceengagiert. Er ist Ingenieur: «Viele Prob-leme lassen sich nicht mit Ingenieurwis-sen lösen, sondern es sind gesellschaftlicheProbleme», und genau darum gehe er inSchulklassen. Über Ressourcen sprichtAmadeus anhand seiner Videokamera, dieer, nachdem sie kaputt ging, in all ihre Teilezerlegt hat und jetzt den Kindern vorlegt.

Alla Bürki besucht Schulklassen im Auftrag von Greenpeace.An der Tagesschule Ländli in Baden bringt sie den Schülerinnen und Schülern den LebensraumArktis näher. Foto: Claudia Baumberger

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Den Eisbären schmilzt das Eis wegNach der Pause gibt es das Eisbärenspiel.Von der Scholle – jede Person erhältein Blatt Papier – gehen die Kinder aufFischsuche. Doch eine Scholle nach deranderen verschwindet und der Platz aufden verbleibenden wird eng. «Wie habtihr euch gefühlt?», fragt Thiemann. «AmAnfang war es lustig, doch dann wurde eseng und ungemütlich», beschreibt Karlaihre Gefühle. Nachdem die Kinder nunerfahren haben, dass unser zu grosser öko-logischer Fussabdruck mit dem zu hohenCO2-Ausstoss das Klima verändert, darumdas Eis in der Arktis schmilzt und damitdie Eisbären immer weniger Lebensraumhaben, wird die Klasse wiederum in zweiGruppen eingeteilt.

Andere für eine Idee gewinnenEine Gruppe übt im Rollenspiel, wie manandere Menschen für eine Idee gewinnenkann. Die Gefühle nach dieser Übung sindernüchternd. Dazu Noreen: «Man hat einegute Idee, aber alle finden es bescheuert»,oder Jenny: «Warum hört mir niemand zu,obwohl ich eine gute Idee habe?»

Die andere Gruppe erfährt mehr vonden bisherigen Aktionen von Greenpeaceund schreibt auf, was die Klasse als Pro-jekt angehen könnte. Nach einem Grup-penwechsel kommen alle zusammen undbefassen sich weiter mit der Projektidee.Zur Diskussion steht beispielsweise, einPlakat zu gestalten, mit dem die Schülerund Schülerinnen aufgefordert werden,sich nicht mit dem Auto in die Schulefahren zu lassen. Der Widerstand dagegenkommt allerdings prompt: Ein Schulwegvon 15 Minuten zu Fuss wird als «viel zulang» angesehen. Klassenlehrer MarkusAngst will mit der Klasse am Nachmit-tag ein kleines Projekt aufgleisen und amWochenschluss – an dem alle Schulklassenzusammenkommen – der ganzen Schulepräsentieren.

Die Jungen haben es in der HandEs ist 12 Uhr und die Kinder stürmenzum Mittagessen. Sarah fand den Mor-gen interessant und abwechslungsreich.Klara findet es gut, sich für Natur undUmwelt einzusetzen, und lobt die zweiLeute von Greenpeace. Auch Jakob fandes interessant, mochte aber die vielen

Pausen nicht. Roxane, Paula und Veraberichten übereinstimmend, dass sie derZusammenhang zwischen ihrem Verhal-ten und dem Schmelzen des Eises in derArktis am meisten beeindruckt habe. Verabetont, dass ihr an diesem Morgen klarwurde, dass sie selber etwas machen könne,damit sich etwas ändere. Alle drei fandenden Morgen schön und spannend. Bélakannte Greenpeace vorher nicht, doch nunmöchte er sich am liebsten selbst bei ihneneinsetzen. Noreen kennt die Umweltar-beit zwar vom WWF, war aber trotzdemerstaunt darüber, was alles möglich sei,wenn man sich für etwas einsetze. AuchAline fand den Schulbesuch gut und meint:«Ältere Menschen können nicht mehr vielmachen, aber wir Jungen haben es in derHand und können noch viel erreichen.» n

Claudia Baumberger

Den Umgangmit Ressourcen und was dasmit der Arktis zu tun hat, erfahren die Kinder anhand vonelektronischem «Schrott». Foto: Claudia Baumberger

SCHULANGEBOTGREENPEACE

Die Schulbesuche von Greenpeace dauernin der Regel einen halben oder ganzen Tag.Kosten Fr. 150.– pro Halbtag, Fr. 250.–pro Tag. ImMoment werden folgendeThemen angeboten:Arktis (Klimaschutzund Klimawandel), Bienen,Greenpeaceallgemein,Zivilcourage/Engagement, Solar-macher.ch/Erneuerbare Energien, Atomund (Ur)Wald.Zielgruppen sind die Mittel-und die Oberstufe.Die Themen werdenje nach Schulstufe angepasst.WeitereInformationen unter www.schulbesuch.choder Telefon 044 447 41 29.

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Der Stellenwertdes ZuhörensHören ist im Schulalltag so wichtig wie Schreiben oder Lesen.Dies wurde bis anhin vernachlässigt. Im Lehrplan 21 bildet das Hörennun einen eigenen Kompetenzbereich.

Schon lange vor dem Schuleintritt fin-den die Kinder über das Zuhören denZugang zur Welt des Wissens, tauchen inGeschichten ein, die man ihnen erzähltoder vorliest, und lernen, sich in Zuhör-situationen zu konzentrieren und sichselber mitzuteilen. Als «Merkmal vonBildung» bezeichnet Joachim Kahlert dieFähigkeit, beim Hören das Wesentlicheauszuwählen und zu entscheiden, wo undwann es sich lohnt, gezielt hin- und zuzu-hören. Zuhören ist zudem in der Regelin kommunikative Situationen eingebettetund damit mitverantwortlich für den Auf-bau sozialer Kompetenzen wie Dialog- undTeamfähigkeit, Umgang mit Konfliktenund Toleranz.

Trotz allem wird das Zuhören in derSchule in seiner Bedeutung häufig unter-schätzt. Uns allen ist bewusst, dass Spre-chen, Lesen und Schreiben gelernt undgeübt werden muss. Dass Kinder zuhörenkönnen, setzen wir in der Regel stillschwei-gend voraus. Und dies obwohl die Kindermehr als die Hälfte der Unterrichtszeitzuhören. Zuhörkompetenzen nehmen inder Schule eine Schlüsselstellung ein, daein Grossteil der Wissensvermittlung inallen Fächern auditiv verläuft und einegrundlegende Voraussetzung für erfolg-reiches Lernen darstellt. Die Vermittlungeiner guten Zuhörfähigkeit ist eine pädago-gische Aufgabe. Es liegt in der Verantwor-tung der Lehrpersonen, dass Zuhören alssoziale und kulturelle Fähigkeit sowie alsunumgängliche Voraussetzung für das Ler-nen wahrgenommen und gefördert wird.

Was ist das Besondere amZuhören?Der Zuhörprozess zeichnet sich durch einkontinuierliches Auswählen, Interpretie-ren und Speichern von gehörten Informa-tionen aus. Während des Zuhörens bauenwir, genauso wie beim Lesen auch, inunserem Kopf ein mentales Modell auf,welches sich während des Hörens ständigverändert und am Ende abbildet, wie wirdas Gehörte verstanden haben. Zuhörenfunktioniert nicht so, dass wir uns alles biszum Schluss anhören und dann mit demAuswählen und Interpretieren beginnen,sondern dieser Prozess beginnt mit demersten Wort, das wir hören.

Im Unterschied zum Lesen sind beimZuhören auch die stimmlichen Merkmale

des Sprechers oder der Sprecherin prä-sent. Diese paraverbalen Signale (Pausen,Betonungen, Sprechtempo, Lautstärke undSatzmelodie) sind eigenständige Informa-tionsträger, welche die Bedeutung desGehörten mitbestimmen. Im Unterschiedzur schriftlichen Rezeption von Textenkönnen wir in den meisten Zuhörsitua-tionen nicht zurückspringen und uns eineStelle, die wir nicht richtig verstandenhaben, nochmals anhören. GesprocheneSprache ist flüchtig. Es ist gut nachvoll-ziehbar, dass uns so in einem Moment derUnkonzentriertheit wichtige Informationenentgehen und wir das Gehörte unzurei-chend verstehen. Zuhören ist eine aktive,anstrengende und anspruchsvolle Tätigkeit.Es ist daher wichtig, dass dem Zuhörenals wichtigstem (Sprach-)Lernkanal dienötige Aufmerksamkeit geschenkt wird.Die Kinder sollen lernen, wie sie sich aufdas Zuhören vorbereiten und eine Zuhör-absicht aufbauen können. Sie sollen lernen,wie sie auch in einer länger anhaltendenZuhörsituation die Konzentration auf-rechterhalten können, damit das Verste-hen gelingt. Zuhörstrategien zu kennen, istgenauso wichtig wie über Lesestrategienzu verfügen.

Bildungsstandards undKompetenzzieleIn den letzten Jahren hat eine Profilierungdes Kompetenzbereichs Zuhören im Rah-men der Ausarbeitung von Bildungsstan-dards begonnen. Normative Vorgaben zurZuhörkompetenz finden sich in Deutsch-land in den Bildungsstandards der KMK, inder Schweiz bei den Grundkompetenzenfür die Schulsprache (EDK 2011) und imneuen Lehrplan 21. In den Bildungsstan-dards im Fach Deutsch für die Grund-schule findet sich der Kompetenzbereich«Sprechen und Zuhören». In der Aus-differenzierung der Standards in diesemBereich wird an erster Stelle «Gesprächeführen» genannt, gefolgt vom Bereich «zuanderen sprechen», «verstehend zuhören»,«szenisch spielen» und «über das Lernensprechen». Der Bereich «verstehend zuhö-ren» wird weiter ausdifferenziert in dieKompetenzen: Inhalte zuhörend verste-hen, gezielt nachfragen und Verstehen undNichtverstehen zum Ausdruck bringen.Das Zuhören in monologischen Zuhörsi-tuationen, die Situation, die im Unterricht

am häufigsten vorkommt, nimmt damitvergleichsweise wenig Raum ein.

In den Grundkompetenzen für dieSchulsprache und im Lehrplan 21 bildetdas Hören einen eigenen, vom Sprechenseparierten Bereich. Dem auditiven Text-verstehen wird zudem ein deutlich höhererStellenwert beigemessen. Das Verstehenvon literarischen Texten und die Möglich-keit zur Anschlusskommunikation warbisher ausschliesslich dem TeilbereichLesen zugewiesen. Dies zeigt, dass derMündlichkeit und dem Zuhören allmäh-lich ein Stellenwert beigemessen wird, derdem viel prägnanteren Stellenwert desHörverstehens im Fremdsprachenunter-richt nahekommt. Für die Förderung derSchülerinnen und Schüler im Kompetenz-bereich «Zuhören» und die Umsetzungder Kompetenzziele in der Praxis fehlenjedoch bisher weitgehend fachdidaktischreflektierte Lernaufgaben und Beurteilungs-und Diagnoseinstrumente. n

Claudia Zingg

OHRWÄRTS

«Ohrwärts» ist ein Lehrmittel zur Diagnoseund Förderung der Hörverstehenskom-petenzen von 9- bis 10-Jährigen. Es decktdie Grundfertigkeiten des Kompetenz-bereichs Hören gemäss Lehrplan 21 ab.«Ohrwärts» ermöglicht den Kindern,über ihr eigenes Zuhören nachzudenken,das gezielte Heraushören kleiner Sprach-bausteine einzuüben undmittels Unter-richtsvorschlägen eigene Zuhörstrategienzu entwickeln.

Claudia Zingg-Stamm,Ursula Käser-Leisibach,Felix Bertschin:«Ohrwärts». Lehrmittel-verlag Solothurn, 2014.180 Seiten, A4 gelochtinkl. 2 Audio-CDs.Schulpreis CHF 44.70,Privatpreis CHF 59.60.ISBN:978-3-905470-61-1

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BeimTheaterspielendas Leben übenBeim Rollenspiel stärken Kinder und Jugendliche, aber auch Lehrerinnen undLehrer Körpergefühl,Toleranz, Einfühlungsvermögen und Selbstbewusstsein.Theaterpädagogin Lisa Mamis berichtet aus ihrer Arbeit.

Seit fast 30 Jahren habe ich das Privileg,mit Kindern darstellendes Spiel und The-ater im Schulzimmer zu unterrichten. Diesfördert die emotionelle, kreative und intel-lektuelle Entwicklung des Kindes, unter-stützt Selbstvertrauen, Intuition, Fantasieund ermutigt die Kinder und Jugendli-chen, sich frei zu äussern und selbständigzu arbeiten. Sie lernen, eigene Ideen undderen Umsetzung zu erarbeiten und zuschätzen und erlangen mehr Sicherheit imöffentlichen Auftritt. Sie sind gefordert, sel-ber, ohne Hilfe der Lehrperson, Problemezu lösen und mit Kompromissen umzuge-hen. Im darstellenden Spiel und Theater-spielen wird Kindern- und Jugendlichenermöglicht, «das Leben zu üben».

Wenn sie verschiedene Rollen auspro-bieren können, verstehen sie besser, wases bedeutet, jemand anders als sich selbstzu sein. Das fördert Einfühlungsvermögen,Toleranz und wirkt Vorurteilen entgegen.Nicht nur die individuelle, sondern auchdie Gruppendynamik kommt zum Tra-gen. Die Schüler und Schülerinnen lernenkooperativ zu arbeiten, Ideen auszutau-schen und sich zu reflektieren. Analyti-sches Denken nimmt eine bedeutendeRolle ein.

Profitieren für die Arbeitim SchulzimmerAber nicht nur Kinder und Jugendlichelernen beim Rollenspiel, auch Lehrerinnenund Lehrer profitieren von der Theaterpäd-agogik. In unseren Weiterbildungskursenfördern sie das Improvisieren. Lehrper-sonen, die darin Übung haben, sind imDenken flexibler, können sich rascherauf neue Situationen einstellen und sindmotivierter, kreative und unkonventionelleWege zu suchen. Wenn schwierige Situ-ationen auftreten, werden sie tolerantergegenüber anderen Menschen reagieren.Sie entwickeln ein besseres Körpergefühl,lernen, sich in andere einzufühlen, trauensich, ihre Meinung zu äussern, schärfenihre Wahrnehmung und verstärken ihreSpielfreude.

In der Arbeit mit den unterschiedlichs-ten Pädagoginnen und Pädagogen aus derganzen Schweiz habe ich festgestellt, dassdas Wirken als Lehrperson nahe ver-wandt ist mit dem Schauspiel. Vor einerKlasse zu stehen und ihre volle, dauerhafte

Aufmerksamkeit erreichen zu können odereinen Elternabend zu leiten, ist eine ArtPerformance und eine Kunst. Um eine gutePerformerin zu sein, braucht es wie beimSchauspiel Training und Handwerk.

Innerhalb des Seminarjahres lernendie Teilnehmenden verschiedene Aspektedes Improvisierens kennen und umsetzen,nicht nur bezüglich Theater und Theater-pädagogik, sondern auch in den BereichenTanz, Bewegung, Musik und Gesang. Sielernen, wie theaterpädagogische Projekteerarbeitet und geleitet werden – von derersten Idee bis zur Aufführung. Das kannaufgrund eines vorgegebenen Scripts, einerGeschichte oder auch einer Idee der Lehr-person, die sie zusammen mit ihrer Klasseentwickelt hat, geschehen.

VomWeiterbildungsseminarauf die BühneAus den Weiterbildungen und der Ideeeiner Seminarteilnehmerin hat sich 2006eine neue Form der Theaterarbeit entwi-ckelt. Zusammen mit interessierten Perso-nen haben wir ein Bühnenensemble, das«Ensemble-in-Progress» gegründet. Hierhaben die Mitwirkenden Gelegenheit, wei-tere Bühnenerfahrung zu sammeln.

Ende Januar 2015 werden wir bereitsunser drittes Stück «Der Wachholder-baum» aufführen. Dieses Märchen aus derSammlung der Gebrüder Grimm wurdevon der Amerikanerin Wendy Kesselmannals Theaterstück mit Musik geschrieben.

In Anlehnung an diese beiden Fassungensetzen wir das Stück mit bildhaften Sze-nen, Masken, Musik und Gesang auf derBühne um. Die Musik wurde von einerKursteilnehmerin neu komponiert. Mitunserem neuen Stück wollen wir aufzeigen,wie unbewusste Prozesse innerhalb einerFamilie oder einer Gruppe Benachteili-gungen und Ungerechtigkeiten auslösenkönnen. Wir zeigen Abhängigkeiten aufund was daraus entstehen kann, wenn sichdie Beteiligten ihrer Macht nicht bewusstsind. Im Kern geht es um die Reflexionder eignen Haltung gegenüber dem«Anderssein». n

LisaMamis

DERWACHHOLDERBAUM

Am 31.Januar und 1. Februar 2015 wird«Der Wachholderbaum» in der Bühne S inZürich aufgeführt.Weitere InformationenzumTheaterstück, zum «Ensemble-in-Progress» und über dasMusisch-Pädago-gische Seminar Metzenthin finden Sieunter www.metzenthin.ch oder via E-Mailan [email protected] für die Theatervorstellung:[email protected]

Die AutorinLisa Mamis ist dipl. Theaterpädagogin (M. A. NewYork University), leitet das Musisch-Pädago-gische Seminar Metzenthin; sie ist künstlerischeLeiterin des «Ensemble-in-Progress».

Das «Ensemble-in-Progress» probt das Theaterstück «Der Wachholderbaum». Foto: zVg.

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Certificate of Advanced Studies (CAS)

Lerncoaching

Sie erhalten einen Einblick in aktuelleModelle und neue Instrumente zur Lern-begleitung. Das Lernen der Schülerinnenund Schüler und die Reflexion der eigenenUnterrichtspraxis rücken in den Fokus.

ZielgruppenLehrpersonen aller Stufen,Heilpädagoginnen

Anmeldeschluss1.4.2015

Informationsveranstaltung12.3.2015

www.fhnw.ch/ph/iwb/kader/lerncoaching

I N S T I T U TRhaetiaTagesschule für Mädchen

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Primarstufe: 5. + 6. PrimarklasseSekundarstufe: 1. - 3. Sekundarklasse Niveau A/B/CBildungserfolg für alle differenzierte Förderung Unterricht nach kantonalemLehrplan Deutsch und Mathematik in Niveaufächern Französisch und Englisch inkompetenzorientierten Leistungsfächern hohe Durchlässigkeit lernzielorientierte Leistungs-beurteilung kontrolliertes, individuelles Lernen in Lernbüros wöchentlicher Themenhalbtag mitprojektartigem Unterricht Pflege der Gemeinschaft Prüfungsvorbereitung für Mittelschulen intensiveBerufswahlvorbereitung flexible Strukturen Sportanlässe Kulturangebot

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21. März 2015: Symposium Begabung«Zur Leistung begeistern – begeistert leisten»Weitere Informationen und Anmeldungunter symposium-begabung.phzg.ch

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Gutmenschen gegen Karrie-risten, Landeier gegen Stadt-menschen,Männer gegenFrauen – letztlich alle gegenalle.SönkeWortmann zeigtdies exemplarisch in seinemkammerspielartigen neustenFilm «FrauMüller mussweg»,der im Januar 2015 in unsereKinos kommt.Der Film isteine Komödie – und er ist auchlustig.Manchmal bleibt einemdas Lachen allerdings imHalsstecken.

Der Schriftsteller Lutz Hübner,auf dessen Theaterstückder Film beruht, sagt in einemInterview:«AmElternabendzeigt sich,wie solidarisch eineGesellschaft wirklich ist undwie siemit Erfolg undNieder-lagen umgeht.Dawerdenkeine Gefangenen gemachtund keine Konzessionen.» EineAbordnung von Eltern einer4.Klasse in Dresden,derenKinder vor einem entscheiden-den Karriereschritt stehen,demÜbertritt ins Gymnasium,haben sichmit der Lehrerinverabredet, um ihr dieEntscheidung der Elternschaftmitzuteilen:Siemussweg,denn die Leistungen der Kindersind dramatisch gesunken.FrauMüller lässt sich diesesVerdikt nicht gefallen,derarbeitsloseWolf Heider wirdemotional und die erst kürzlichaus Köln zugezogene FamilieJeskowmöchte vor allem dieAusgrenzung von Lukas ausder Klasse thematisieren.

Die Elternsprecherin JessicaHöfel (ausgezeichnet darge-stellt von Anke Engelke), kühleKarrierefraumit Job in irgend-einemMinisterium,will dieSache gewohnt effizientdurchziehen,wird von ihrenMitstreiterinnen undMitstrei-tern aber immer wieder ausge-bremst.Während FrauMüllernach einer fulminantenAbrechnungmit den Erzie-hungsqualitäten der anwesen-den Eltern einen starkenAbgangmacht, versuchen dieEltern,denen es vor allem umseigene Kind geht, vergeblich,sich auf eine Strategie zu eini-gen.Konfliktlinien brechen auf,persönliche Abrechnungenstehen an,es kommt gar zuHandgreiflichkeiten.

In dieser explosiven Situationverschaffen sich die Elternzunächstmal Klarheit über dieNoten ihrer Kinder:FrauMüllerhat ihre Tasche auf dem Leh-rerpult vergessen.Und sieheda – die Noten sind überra-schend gut,das Gymnasiumfür die Jungmannschaft istgesichert. Fazit:FrauMüllermuss nicht weg.Sie darf nichtweg.Die zurückgekehrte FrauMüller wird im havariertenKlassenzimmer rehabilitiert,die Eltern versöhnen sich.Bloss:Das durchstöberteNotenbuchwar leider das vomvergangenen Jahr. LangeGesichter.Ende des Films.

ChristianUrech

KampfzoneElterngespräch

den Körper,mit umfunktionier-tenWerkzeugen,mit Feuer,Licht,Draht,Holzbeize,demBügeleisen oder durchWeiter-verarbeitung amComputer»,schreibt die Autorin.

Das Buch eignet sich für Schü-lerinnen und Schüler vonOberstufe undMittelschulen.Mindestens drei Viertel derÜbungen können aber auch abPrimarschule durchgeführtwerden.

Doris Fischer

Unbeschwertzum figürlichenZeichnen«Es geht nicht umStricheln,Schummern,Schattieren,nicht um nachahmende Dar-stellung.Vielmehr geht esdarum,Sehroutinen zudurchbrechen, verhärtete Bild-vorstellungen aufzuweichenund individuelle Ressourcenzu stimulieren.»

So umschreibt Anne-MarieSiegrist-Thummel die Zielset-zungen ihres Buchs «Figürli-ches Zeichnen».Das Buch istdenn auch keine Anleitung,wieman «richtig Zeichnen» lehrtund lernt.

Die Autorin,Dozentin an derETHZürich, regt an,mit ein-fachstenMitteln und geleitetvon den eigenen Fähigkeitenund Empfindungen dieWeltwahrzunehmen und «zeich-nendmit den Augen zu den-ken».Eine Vielzahl von Ideen,Tipps und 160 Zeichnungsvor-schläge und Übungen zur Figu-ration sollen die Fantasieanregen und zu kreativer Wei-terentwicklung und zu eigenerAuseinandersetzungmit derUmwelt undmit demmensch-lichen Körper,mit Gefühlenund Sinneswahrnehmungenanimierern:«Zeichnen,wie dieSinne denken.»

Die rund 30 kurzen Kapitel ent-halten Themenwie Linie,Punktund Fleck,Mass-Proportionen,Oberfläche–Plastizität,Spiegel–Bild,Bewegung,Licht–Schatten–Feuer.KurzeHintergrundinformationenführen ins Thema ein und stel-len unter anderemBezug herzu wissenschaftlichenErkenntnissen oder Traditonenverschiedener Kulturen undEpochen.

«Zeichnen gelingtmit undohne Stift, unmittelbar durch

Anne-Marie Siegrist-Thummel:«Figürliches Zeichnen,Methoden,Ideen,Techniken»,Niggli-Verlag,2014, 248 Seiten, ca. 500 Abbil-dungen,CHF 64.90 (CHF 48.– beiEx Libris); ISBN 978-37212-0887-0Leseprobe bei www.niggli.ch

Abrechnung im Schulmilieu:«FrauMüller muss weg»Foto: Konstantin Film Verleih/Tomtrambo

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Musikunterrichtmit anderenFächern vernetzenDas Lehrmittel «Der Zauberlehrling» von Anita Spielmann und Fritz Huserverbindet Musik,Bild undWort.Musik soll so im Schulalltag integriert werden.

Die beiden Kunstschaffenden aus Lenz-burg, Fritz Huser, Kunstmaler, und AnitaSpielmann-Spengler, Dirigentin undMusikpädagogin, haben Goethes Bal-lade «Der Zauberlehrling» mit klassischerMusik von Dukas kombiniert. Dadurchhaben sie qualitativ hochstehende Mate-rialien für Musik- und Kunstvermittlunggeschaffen. Diese reichen von einem Bil-derbuch über Tonträger und ein metho-disch-didaktisches Begleitbuch bis hin zuFiguren für ein Schattentheater.

Musik nah an der GeschichteMusik an Schulen – ein Nischendasein«Der Zauberlehrling spukt mir schon langeim Kopf herum», sagt Anita Spielmann,die selbst Rhythmik an einer 1./2. Primar-klasse unterrichtet. «Die Musik ist nah ander Geschichte, damit lässt sich leicht einZugang zum Werk verschaffen.» Die Kin-der könnten die klassische Dichtung unddie Musik miterleben: So ist auf der CDzu hören, wie sich der Zaubermeister aufder Ferse umdreht, der Zauberlehrling vorVerzweiflung schreit oder sich der Besenbewegt. Aufgrund der veränderten Ausbil-dung der Lehrpersonen an den PH in denmusisch-kreativen Fächern stellen AnitaSpielmann und Fritz Huser einen erhöh-ten Bedarf an professionellen, qualifiziertenLehrmitteln fest.

Anita Spielmann bemerkt: «Musikunter-richt fristet an Schulen ein Nischenda-sein.» Darum ist sie bestrebt, die Musikin den Schulalltag einzuflechten. Mit ihrenMaterialien lässt sich Musik interdiszip-linär unterrichten: Ihr Beitrag regt dazu

an, das Thema des Musikunterrichts mitdem Werk-, dem Frühfremdsprachen- unddem Zeichenunterricht zu vernetzen. ZumBeispiel basteln die Kinder ein Regenrohr,damit sie spielen können, wie das Wasser,entsprechend dem Gedicht, in den Kellerrieselt.

Bild undTextmitMusik verknüpftHerzstück ihrer Materialien zum Zau-berlehrling ist ein Bilderbuch in allen vierLandessprachen sowie in Englisch. DasRomanische ist mit Rumantsch Grischunvertreten. «Die Universalsprache ist abereigentlich das Bild», meint Fritz Huser.Dem Buch sind eine Musik-CD und einPlakat beigelegt. Musik und Bild unterstüt-zen sich beim «Zauberlehrling» gegenseitig.

Auch Schattenspiele sind Teil des «Zauberlehrlings». Foto: zVg

Goethes Gedicht, in Fragmente unter-teilt, ist im Buch mit einer fantasievollenGeschichte rund um den Zauberlehrlingumwoben. In Goethes Original steht derZaubermeister im Zentrum. Im Buch wirdaber die Figur des Zauberlehrlings Flo ausKindessicht ausgebaut und ins Zentrumgerückt. Auf der Buch-CD finden sichFragmente von Paul Dukas’ «L'apprentisorcier». Im Buch sind die entsprechen-den Stellen mit einem CD-Abspielsymbolgekennzeichnet. Die im Tonstudio aufge-nommene moderne Fassung wurde aufselbstgebauten Instrumenten gespielt. Wei-ter finden sich auf der CD eine Gesamtauf-nahme des Apprenti sorcier, ein Kritzelbild,ein Hörparcours sowie eine Bastelanlei-tung für den Bau eines Zauberstabs.

Einsatz imUnterricht leicht gemachtEin vielseitiges methodisch-didaktischesBegleitbuch, das für Kindergarten bis Mit-telstufe entwickelt wurde, zeigt auf, wiedas Werk eingesetzt werden kann. Eben-falls aus der Praxis heraus entstand eineZauberlehrlings-Schattenspiel-Bastelboxmit Anleitung für Lehrpersonen. DieKinder können ausdrucksstarke Figurenausschneiden, die zum Spielen animie-ren. Miniaturen davon dienen dazu, alsAbfolge aufgeklebt zu werden, damit mansich während des Spiels an den Ablauf

«Die Musik ist nah ander Geschichte, damit lässtsich leicht ein Zugangzum Werk verschaffen.»

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erinnert. Ideen zum Aufwärmen helfen,aufs Spiel einzustimmen.

Zusätzlich haben Huser und Spiel-mann ein Zauberlehrlings-Hörspiel inMundart geschrieben, umrahmt miteigens dazu komponierten Musikfrag-menten von Theo Huser. Das Hörspieleignet sich besonders für den Einsatz ander Musikgrundschule. Damit Schüle-rinnen und Schüler im Musikunterrichtselbst szenische Fragmente erfinden undeinspielen können, ist das Hörspiel auchausschliesslich mit Sprachspur erhältlich.Die Schüler schaffen dazu szenisch pas-sende Musik und kreieren so ihr indivi-duelles Hörspiel. Zwei Puzzles mit Bildernaus dem Buch ergänzen das Angebot. DieMaterialien richten sich an 5- bis 12-jäh-rige Kinder und dienen als Fundus zurMusik- und Kunstvermittlung. Geeignetsind sie ausserdem für Musikschulen, Kin-dermuseen oder zum privaten Gebrauch.

Spielen,entwickeln,Bezüge schaffenSowohl im Alltag, im Fremdsprachenun-terricht als auch während einer Projekt-woche lässt sich das Werk einsetzen. VomKindergarten bis zur 4. Klasse ist es inder Praxis erprobt. Mindestens zwölf Lek-tionen sollten dafür bereitstehen, da dasBegleitheft einen sorgfältigen Aufbau auf-zeigt, der sachte ans Werk heranführt. Mitden Zauberlehrlings-Materialien werdenverschiedene Sinne angesprochen. Durchdie Angebote, etwas nachzuspielen, kön-nen Kinder Bezüge schaffen. Das Narra-tive regt ihre Fantasie an.

Kinder suchen aktiv LösungenKern der Arbeit von Anita Spielmannist es, bei Kindern das Vertrauen zu stär-ken, selber etwas lösen und entwickelnzu können. Gelegenheit dazu bieten dieGeschichte und ihre Bilder, indem dieKinder die Bilder genau betrachten: Aufeiner Seite ein Schwalbennest suchen, sichGedanken zum Licht im Bild machen,daraus die Tageszeit ableiten, hinschauen,in welcher Farbe Fels gezeigt wird. Oderbeim Tanzen mit dem Besen: Erst bewegensich alle gleich, wirbeln bald wild durch-einander, setzen in denselben Rhythmusein, spiegeln sich und entlocken demBesen Geräusche. Nach einem halben Jahrthematischen Unterrichts zum Zauber-

lehrling wollten die Kinder wissen: «Wannmachen wir damit weiter?» Zur von AnitaSpielmann und Fritz Huser erschaffenenNeuinterpretation äussert sich GraziellaContratto, Leiterin Abteilung Klassik ander Hochschule der Künste Bern und Diri-gentin, wie folgt: «Anita Spielmann schafftdurch die Geschichte neue Zusammen-hänge, jedoch ohne den Mahnfinger zuzeigen. Flo darf bei ihr ein bisschen mehrzaubern und sich selbst reflektieren. DerZauber lagert sich langsam im Herz ab undbleibt dort hängen.» n

MarianneWydler

Das Autorenduo aus Lenzburg:Anita Spielmann und Fritz Huser. Foto: zVg

BÜCHER UNDMEDIEN1 |2015

Weiter imTextAnita Spielmann und Fritz Huser:«Der Zauberlehrling», 44 Seiten, CHF 39.–,ISBN 978-3-9524280-2-3.Materialien zubestellen unter www.zauberlehrlinge.ch

Andrea-Katja Blondeau: «Hokus, Pokus,Fidibus: Zaubern im Unterricht mitKindern von 4 bis 8 Jahren», 120 Seiten,Verlag LCH, CHF 49.–, Taschenbuch.

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BÜCHER UNDMEDIEN

kämpfenmit demMangel anNachwuchs,weil sichRespekt-losigkeiten undBeschimp-fungen immermehr häufen.Besonders Spiele von Juniorenwürden für den Unparteiischenimmer häufiger zumSpiess-rutenlauf.Auch hier stellt dieAutorin fehlende Umgangsfor-men fest.

Kurzweilige LektüreWebers Buch ist ein angeneh-mer Zeitvertreib.Eine kurzwei-lige Lektüre für zwischendurch,diemit unterhaltsamenAnekdoten zu überzeugenweiss.Stilistisch findet dieAutorin einen Kompromisszwischen leicht verständlicherAlltagssprache und komplexengeschichtlichen Exkursenundmeistert so den SpagatzwischenFach-undPublikums-literatur.Die zahlreichenIllustrationen lockern den Stoffzwar auf,werden der Ernst-haftigkeit des Themasaber stellenweise nicht ganzgerecht.Wer konkrete Vor-schläge erwartet oder wissenwill,was die «Umgangsformenfür das 21.Jahrhundert» nunsind,muss sich noch etwasgedulden.Der zweite Teil vonMaGyan Sevanti Webers Reihewird darüber Aufschlussgeben.

Luca Ghiselli

Rüpelhaft, unhöflich,undrücksichtslos:Unter demTitel«Umgangsformen für das21.Jahrhundert – Teil 1» rech-net die Berner AutorinMa GyanSevanti Webermit unsererGesellschaft ab.Wir lebenohne gültige Umgangsformen,meint die Autorin.Zu dieserErkenntnis gelangt ist sie wäh-rend ihrer Zeit als Lehrerin von1995 bis 2009 an derMittel-und Oberstufe sowie an zweiBerufsfachschulen. «Nicht nurliessen sich die Schülerinnenund Schüler wenig sagen,auchhöfliches Benehmen [...] warkeine Selbstverständlichkeitmehr», schreibt Weber undwidmet ihre Publikation gleichauch allen Lehrkräften. «DamitUnterrichtenwieder Freudebereitet.» Sie habe feststellenmüssen,dassmangelndeDisziplin und unfreundlichesBenehmen seitens der Lernen-den sich auch auf die Qualitätdes Unterrichts auswirkten.Zwischenrufe,mangelnderRespekt gegenüber derLehrperson als Autorität undfehlende Disziplin würdendiese Qualität beeinträchtigen,schreibt Weber.Nur neueUmgangsformen könntendiesen Zustand ändern.

UmgangsformenneudefinierenWebersWerk belässt es abernicht beimBeschreiben des«manierenlosen» Status quo.Sie arbeitet Schritt für Schritt,in bisweilen unterhaltsamenEpisoden und geradlinigemStil, die Entwicklung vonUmgangsformen imVerlauf derhistorischen Epochen heraus.Die Umgangsformenwürdennichtmehr respektiert, da siedemZeitgeist nicht entspre-chen und für einWertesystemständen,das im 21.Jahrhun-dert längst überholt sei. In denManierenmanifestiere sich diehierarchische Denkweise derMonarchie, sie seien imWesentlichen dieselbenwievor über 200 Jahren und hätten

den Systemwechsel von derMonarchie zur Demokratienicht vollzogen.GemässWebersei es deshalb notwendig, ein«demokratisches Verständnisvon Autorität» zu erlangen.

Zäsuren 1789 und 1968In ihrem historischen Exkursstellt Weber zwei wichtigeZäsuren in der Entwicklungvon Umgangsformen fest.DieFranzösische Revolution unddie 1968er-Bewegung hättendie gesellschaftlichen Normengrundlegend verändert.Man lebe heute in einer Zeit,in derman sich nichtsmehrsagen lässt, schreibt dieAutorin.Dies führe dazu,dassEltern in Erziehungsfragenzunehmend verunsichertseien.Es sei notwendig,dassauch Umgangsformen undManierenmit der Zeit gingen.Nur so werden sie von der brei-ten Gesellschaft angewendetund respektiert, argumentiertdie Autorin.

Probleme ander SchuleUmdie Notwendigkeit vonneuen Verhaltensregeln undUmgangsformen aufzuzeigen,zitiert Weber vieleMedien-berichte.Diese beschreiben,wie unsere Gesellschaft immermehr aus den Fugen gerät.Unter den Artikeln findet sichauch ein Zitat eines Schullei-ters aus demJahr 2008.Der Rektor sieht sich gemässeigenenAngaben immerwiedermit demMangel anManierenund Anstand im Schulalltagkonfrontiert.Er wird folgen-dermassen zitiert:«Nur einenBruchteil des Lehrplaneshaben die Lehrkräfte in ihrenEnglischstunden durch-bekommen,den Rest der Zeitmussten sie lärmende Schülerbändigen oder unmotivierteermutigen.» Die fehlendeAnerkennung von Autoritätzeige sich aber nicht nur imSchulalltag, sondernbeispielsweise auch auf demFussballplatz.Schiedsrichter

Weshalb die GesellschaftihreManieren verloren hat

ACHTSAMUND EMPATHISCH

«Hellwach undganz bei sich»Lehrer,Eltern und alle, diemitKindern zu tun haben,erfahrenin diesemBuch,wie Achtsam-keitsübungen zumehrMitmenschlichkeit und einerbesseren Zusammenarbeitbeitragen.Das Ziel ist gemässBeschrieb einemenschlichereSchule, in der Stress,Mobbingund Geringschätzung keineChance haben.

Insgesamt sind imBuch69 Achtsamkeitsübungenenthalten.Sie trainieren nichtnur geistige Präsenz undKonzentration,sondern fördernauch das individuelle Selbst-gefühl, die Empathie und dasgegenseitige Verständnis.Ob speziell für Schulanfängeroder für Jugendliche in derPubertät – die Übungenwenden sich an alle in derSchule vertretenen Altersgrup-pen.Unter den Übungen findensich solche für Pädagogen,aber auch Einheiten,diezusammenmit Schulkinderndurchgeführt werden und fürzahlreiche Situationen imSchulalltag von Nutzen seinkönnen.

Dazu zählen bestimmte Atem-übungen zumStundenbeginnoder das Bewusstmachenpositiver Stimmungenoder Befindlichkeiten.Füreinen ruhigen Start in den Tagschlägt Jensen zumBeispieleine Übung vor, in der sichdie Schülerinnen und Schülerim Stuhlkreis auf einzelneKörperteile wie Gesicht, Füsseoder Arme konzentrierensollen. (lgh)

MaGyanSevantiWeber:«Umgangs-formen für das 21.Jahrhundert.Warumwir keineManierenmehr haben – wie wir einanderneu respektieren lernen»;2014,Books on Demand,Norderstedt.276 Seiten, CHF 27.50.ISBN:978-3-7322-9411-4

Helle Jensen:«Hellwach und ganzbei sich – Achtsamkeit undEmpathie in der Schule»;2014,Beltz,Weinheim und Basel,200 Seiten, CHF 22.90,ISBN:3-407-85840-X

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Mit Vertrauensperson zumPersonalgespräch?Die Anwesenheit einer Vertrauensperson bei schwierigen Gesprächenmit der Schulleitung kann sinnvoll sein. Es ist jedoch keine gute Idee,Kolleginnen oder Kollegen beizuziehen.

Eine Lehrperson ist schon seit längerer Zeitin einem Personalentwicklungsprozess. Siespürt, dass sie die Ziele in den BereichenUnterrichtsgestaltung, Klassenführung undUmgang mit Lernenden nicht zur Zufrie-denheit der Schulleitung erfüllt hat. Für dienächsten Tage ist ein Gespräch mit dem Vor-gesetzten geplant. Die Lehrperson beabsich-tigt den Beizug einer Vertrauensperson ohnevorgängige Rücksprache mit der Schulleitung.

Nebst dem ordentlichen Mitarbeiter- oderBeratungsgespräch sind es vor allem zweiGesprächsformen, welche für Lehrperso-nen im Schulalltag von zentraler Bedeu-tung sein können. Im Vordergrund steht

die klassische Mitarbeiterbeurteilung alsformelles dienstliches Qualifikationsge-spräch. Diese Gespräche finden in derRegel ohne weitere Personen in einemvertraulichen Rahmen und nach zuvorvereinbartem Ablauf periodisch statt.

Bei einer negativen Beurteilung oderbeim Verdacht auf unfaire Behandlungmuss es möglich sein, sich an den nächst-höheren Vorgesetzen zu wenden. Dies istoft der Präsident der Schulbehörde. Diesernimmt in der Folge eine Neubeurteilungvor oder versucht den Konflikt gütlichzu regeln. Viele kantonale Personalge-setze erlauben es Lehrpersonen, sich voneiner Vertrauensperson an dieses zweiteGespräch begleiten zu lassen.

Ein weiterer Fall sind die Konfronta-tionsgespräche zwischen Lehrpersonenund Schulführung. Bei diesen geht esdarum, eine Lehrperson mit einem Pro-blem, einem Mangel, einer Beschwerdeoder dergleichen unmittelbar zu konfron-tieren und nach Möglichkeit, gemeinsam

Lösungen zu finden. Im Unterschied zueinem Beratungsgespräch ist in diesemFall eine direktive Situation gegeben, dasheisst, die Schulleitung kann ganz kon-krete Vorgaben zur Teilnahme von wei-teren Personen machen. Die Schulleitungals Hüterin bestimmter Güter wie Regeln,Werte und Fairness im Verfahren nimmtdie Konfrontation vor, um eine Lösungaktiv herbeizuführen.

Verhängnisvoller RollenkonfliktDie Anerkennung des Problems durch dieLehrperson und deren engagierte Mitwir-kung an der Lösung ist zwar das Ziel, abernicht zwingende Bedingung. Oft wünschensich Lehrpersonen genau in solchen Situa-tionen den Beizug einer Vertrauensperson.In der Praxis versuchen die Betroffenenoft, Mitarbeitende derselben Schule inihren Konflikt mit den Vorgesetzten zuinvolvieren. Dazu haben sie grundsätzlichkein Recht. Eine solche Konstellation istfür den Kollegen oder die Kollegin hoch-problematisch. Diese haben sich aufgrundihrer Treuepflicht als Arbeitnehmer näm-lich gegenüber der Schulleitung loyal zuverhalten.

Wird durch die Schulleitung Illoyalitätfestgestellt, so müssen solidarisierendeLehrpersonen allenfalls mit einer Verwar-nung rechnen. Diese Aussage trifft auchauf die Lehrpersonen-Vertretung in derSchulbehörde zu. Die Lehrervertretunghat nicht die Probleme einer einzelnenLehrperson zu lösen, sondern sich fürdie Anliegen der Lehrerschaft als Ganzeseinzusetzen.

Ein Konflikt zwischen Lehrpersonenund Schulleitung bleibt im Kollegiummeist nicht lange verborgen. MangelsKenntnis des ganzen Falls und fehlendernachprüfbarer Informationen sollten sichTeammitglieder neutral verhalten. Der Ein-bezug von Mitarbeitern in einen Konfliktkann durch die Teamdynamik rasch ausserKontrolle geraten.

Betroffene Lehrpersonen haben auchnicht das Recht, eine externe Vertrauens-person, zum Beispiel den persönlichenCoach oder die Lehrerberaterin, an einKonfrontationsgespräch mitzubringen.Selbst dann nicht, wenn es sich um einGespräch mit grosser Tragweite handelt.Erst bei der Eröffnung eines formellen

«In der Praxis versuchen dieBetroffenen oft, Mitarbeitendederselben Schule in ihrenKonflikt mit den Vorgesetztenzu involvieren. Dazu haben siegrundsätzlich kein Recht.Eine solche Konstellation istfür den Kollegen oder dieKollegin hochproblematisch.»

Verfahrens z. B. bei der Einleitung einerKündigung haben Lehrpersonen imRahmen des rechtlichen Gehörs das ver-fassungsmässig verbriefte Recht, sich ver-treten oder verbeiständen zu lassen.

Sinnvoller Beizug von FachleutenEs liegt somit in der Kompetenz derSchulleitung, die Anwesenheit von Dritt-personen an Gesprächen zu gestatten oderabzulehnen. Ob dies im konkreten Fallsinnvoll oder ob die Anwesenheit einerVertrauensperson der Lehrperson nicht garzu begrüssen ist, weil damit die Situationentspannt werden kann, ist im Einzelnenzu prüfen. Auch Familienmitglieder odergute Freunde eignen sich selten für dieseAufgabe. Ihre Objektivität dürfte durch dasenge Verhältnis zur betroffenen Lehrper-son nicht gegeben sein.

Deutlich zu bejahen ist die Teilnahmevon Vertrauenspersonen wie Ärzten oderTherapeuten bei jenen Fällen, in denen dieGesundheit der Lehrperson eine zentraleBedeutung für die aufgetauchten Problemesein könnte.

Peter Hofmann

Weiter imTextJudith Naef, Catherine André, Rolf Zimmer-mann: «Führungsgespräche und rechtlicheFallstricke in der öffentlichen Verwaltung»,Schulthess Verlag, 2010, 256 Seiten,CHF 65.–, ISBN 978-3-7255-6019-6

Anton Strittmatter, Bianca Ender: «Perso-nalführung an Schulen. Gewährleisten,Unterstützen, Entwickeln», Koproduktiondes Verlags LCH und Schulverlag plus AG,2010, 136 Seiten A4, broschiert, CHF 44.–,Bestellungen via:www.lch.ch/publikatio-nen/verlag-lch/impulse-zur-schulent-wicklung, ISBN 978-3-292-00605-9

Der AutorPeter Hofmann ist Jurist und ehemaligerPrimarlehrer. Er leitet die vom Staatunabhängige «fachstelle schulrecht gmbh»(www.schulrecht.ch). Seine Meinung kannvon den Positionen des LCH abweichen.

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BILDUNGSNETZ

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«Noch keine überzeugendeVersion»Digitale Lehrmittel haben ihren ersten Hype Cycle durchlaufen.Was hat sich für die Schule bisher verändert?

Die Diskussion um digitale Lehrmittel istspannend und ernüchternd zugleich. Grossangekündigte «Game-Changer» haben bis-her nicht zum Durchbruch oder zu einerbreiten Nutzung geführt, so geschehenmit Apples Autorentool «iBooks Author»oder mit der Plattform deutscher Lehrmit-telverlage digitale-schulbuecher.de. Auchdie Deutschschweizer Lehrmittelverlagerichten ihre Produkte auf den interakti-ven Einsatz am Tablet aus, Beispiele wiedie Multidingsda, Apppolino oder Millefeuilles sowie die digitalen Lehrmittel desHEP-Verlags sind Beleg dafür. Hochtra-bende Zugriffszahlen auf diese Angebotehat bis jetzt aber kein Verlag vermeldet.

Apps dominierenSteve Bass setzt sich als Medienpädagogean der Primarschule Regensdorf seit Jah-ren mit digitalen Lehrmitteln auseinander,im Unterricht gehören iPads in Regensdorfzum Alltag. «Wir nutzen momentan keineelektronischen Lehrmittel, da es schlichtkeine überzeugende Version eines obligato-rischen oder häufig genutzten Lehrmittelsfür die Primarstufe im Kanton Zürich gibt»,erklärt Bass. Vielmehr werde der Tablet-Einsatz von Apps dominiert, die einenbestimmten Unterrichtszweck erfüllten.«Rechtschreibung repetieren, Buchstabenlernen, Lesefertigkeit trainieren oder in derMathematik Bruchrechnen, Masse kennenund Malreihen üben: Für solche Tätigkei-ten gibt es gute Apps, die wir regelmässigverwenden.» Zudem habe man bei Klas-senlektüren bereits mit E-Books gearbei-tet. Gespannt ist Steve Bass auf das neueFranzösischlehrmittel «dis donc» aus demLehrmittelverlag Zürich, welches im kom-menden Jahr als digitales Lehrbuch für dieSchüler aufliegen wird.

Beim Vergleich von herkömmlichenLehrmitteln mit Tablets streicht Bass zweiUnterschiede heraus. «Einerseits profi-tiert die Medienproduktion deutlich vomTablet-Einsatz. Lernen mittels Fotos, Ton-aufnahmen, Videos oder Texten sichtbarzu machen, Dialoge in einer Fremdspra-che als digitales Lernarragement umzu-setzen: Aktivitäten wie diese führen zueinem schülerzentrierten Unterricht, derMedienkompetenz en passant mitein-schliesst.» Und anderseits könne man einTablet in eine persönliche Lernumgebung

umfunktionieren und damit sämtliche indi-viduellen Lernschritte abbilden. Das seiaber nur dann sinnvoll, wenn das Gerätdem Schüler gehöre, so Bass.

Eine Bibliothekmacht viele LehrmittelDass Tablets zu persönlichen Lernumge-bungen werden, ist auch dem Trend desselbstbestimmten Lernens geschuldet.Und dieser hat Auswirkungen, auf digi-tale Lehrmittel. Sind diese künftig nichtmehr linear aufgebaut, sondern bietenadaptive, auf den einzelnen Schüler abge-stimmte Lernwege? Wie lässt sich der digi-tale Zugang regeln, dass urheberrechtlichnichts schiefläuft? Auf welche technischenStandards kam man setzen? Wie sich vordem Hintergrund solcher Fragen eindynamisches Ökosystem von digitalenLernmaterialien aufbauen lässt, zeigt dieschwedische Plattform Learnify (www.learnify.com). Auf Learnify versammelnsich Hunderttausende freier Lernmate-rialien, zusammengetragen von 30 000Lehrpersonen.

Aus diesem Fundus kann man passendeMaterialien auswählen, bearbeiten und neuzusammenstellen. Dabei stellt Learnifyeinen Editor zur Verfügung, um eigenemultimediale Inhalte herzustellen. Texte,Bilder, Videos und interaktive Elementekönnen so zu Lernsequenzen kombiniertwerden. Doch nicht nur Open Educational

Schweden setzt im Bereich der digitalen Lehrmittel auf Learnify, eine offene PlattformmitLernmaterialien von Schulverlagen und Lehrpersonen. Foto: zVg

Resources (OER) sind auf Learnify ver-treten, auch alle grossen schwedischenSchulverlage bieten ihre Lehrmittel oderTeile davon in Jahreslizenzen an. Und alsdritte Quelle lassen sich in Learnify Res-sourcen aus dem Internet einbinden. Beieiner Suche im Netz überprüft Learnify dieResultate auf das für die Schule geltendeUrheberrecht.

Die schwedischen Lehrpläne bildendie Grundstruktur der stetig wachsendenLearnify-Bibliothek. Mit Hilfe von «Likes»und Kommentaren helfen sich Lehrper-sonen gegenseitig, passendes Material zufinden. Diese Arbeitsweise scheint zu funk-tionieren: Jede vierte Lehrperson beteiligtsich aktiv am Austausch und setzt dieLernmaterialien im Unterricht ein. Ent-standen ist Learnify aus einem Projektdes schwedischen Bildungsministeriums,2010 wurde die Plattform zu einem eigenenUnternehmen. Ein ausführlicher Berichtfindet sich auf dem Portal der deutschenBundeszentrale für politische Bildung(www.goo.gl/DLsy6j). Beispiele wie Lear-nify machen deutlich, dass Potenzial indigitalen Lernmaterialien schlummert. Esliegt an der Bildungspolitik, zu definieren,ob und wie dieses in der Schulstube zurAnwendung kommt. n

Adrian Albisser

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VERLAG LCH/MEHRWERT LCH

und Frau im Lehrberuf auf. ImKapitel «StaatsbürgerlicherUnterricht» wird deutlich,dasspolitische Bildung nicht erstim Lehrplan 21 ein Anliegen ist.Studien zur Berufszufrieden-heit oder zur Entwicklung derBesoldungen,die Bemühungenzur Steigerung der Berufs-attraktivität unddie Intensivie-rung der Beziehungen zurLehrerschaft der Romandiesind Themen aus der jüngstenVerbandsgeschichte.

LarsMüller und sein Teamgaben demText ein anspre-chendes Layout.Ein professio-nelles Fachlektoratmit Zent-ralpräsident BeatW.Zemp undGeschäftsleitungsmitgliedNiklaus Stöckli garantiert fürdie Korrektheit des Inhalts.

25 Jahre Dachverband Lehre-rinnen und Lehrer Schweiz LCHund 140 Jahre SchweizerischerLehrerverein SLV:DerHistorikerund ehemalige Chefredaktorder Schweizerischen Lehrer-zeitung SLZ,Daniel V.Moser,hat während eines Jahres inden Archiven recherchiert unddieMeilensteine der pädago-gischen Entwicklung in derBildungslandschaft seitder Gründung des SLV bis hinzu den gewerkschaftlichen undstandespolitischen Engage-ments des LCH der letzten dreiJahrzehnte dokumentiert.«Die Transformation des SLVund der KOSLO (Konferenz derSchweizerischen Lehrerorga-nisationen) zum LCH 1989wareine organisatorische Antwortauf den sich entwickelnden

BildungsraumSchweiz und einwichtiger Schritt zur Profes-sionalisierung der Interessen-vertretung der Lehrerinnenund Lehrer», stellt Moser fest.

Fakten und Zahlen belebt derAutormit Originalzitatenaus Statuten,Schriften undPublikationen.Ein Beispiel ausden ersten Vereinsstatuten,welche die Hauptziele des SLVwie folgt beschreiben:«DieVerbrüderung der schweiz.Lehrer» und die «Förderungdes Erziehungswesens inSchule u.Haus durch alle Thei-le unseres Vaterlandes ...».DerHistoriker deckt imWeiterenden Umgang der Politik,mitdemLehrerüberfluss respektive-mangel oder den Initiativenzur Gleichstellung vonMann

25 Jahre LCH– die Festschrift!Aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens hat der LCH nicht nur seine eigeneGeschichte, sondern die Geschichte der organisierten Lehrerschaft in der Schweizinsgesamt aufarbeiten lassen. Ein Standardwerk.

Daniel V.Moser: «Es begann aneinem sonnigen Samstag anno1849», Festschrift 25 Jahre LCH,Verlag LCH, 2014, leinengebunden,CHF 25.– (LCHMitglieder), CHF 35.–Nichtmitglieder. Bestellungen:www.LCH.ch

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Wir sind eine familiäre deutsch-englische Tagesschule vomKindergarten bis zur 6. Primarklasse mit ca. 140 Kindern.Wir bieten ein anregendes, internationales Lernklima und eintragfähiges Team. Die Entlöhnung entspricht den Ansätzen deröffentlichen Schule des Kantons Zürich.

An unserer Primarschule arbeiten eine deutsch- und englisch-sprachige Lehrperson eng zusammen. Sie unterrichten nur inIhrer deutschen Muttersprache, sollten jedoch in einfachemEnglisch kommunizieren können.

Möchten Sie das Unterrichten ins Zentrum Ihrer Arbeit stellenund lockt Sie die Zusammenarbeit mit einer englisch-sprachi-gen Partnerlehrperson im Rahmen eines innovativen, bilingualenUnterrichtskonzepts, dann freuen wir uns Sie kennenzulernen.

Details entnehmen Sie bitte unserer Website:www.lakesideschool.ch

Senden Sie Ihre schriftliche (elektronische) Bewerbung an:[email protected] School Küsnacht, Seestrasse 5, 8700 Küsnacht

Das Schweizerische Rote Kreuz SRK ist die wichtigste huma-nitäre Organisation der Schweiz mit fast 70000 Freiwilligen und500000 Mitgliedern. Als vom Bund anerkannte, einzige nationaleRotkreuzgesellschaft ist das SRK Teil der weltweiten Rotkreuz-bewegung.

Die Geschäftsstelle des SRK in Bern erbringt in der Schweizund in rund 30 Ländern professionelle und bedürfnisgerechteLeistungen in den Geschäftsfeldern Gesundheit, Soziale Inte-gration, Suche und Rettung sowie Katastrophenbewältigungund Entwicklungszusammenarbeit. Die Geschäftsstelle ist zu-dem Kompetenzzentrum und Dienstleistungs-Erbringerin für dasgesamte SRK mit Rotkreuz-Kantonalverbänden, Rotkreuz-Ret-tungsorganisationen und Rotkreuz-Institutionen.

Die Direktion, Fachbereich Kompetenzzentrum Jugendarbeit,sucht per 1. März 2015 oder nach Vereinbarung befristet auf einJahr mit Option auf Verlängerung eine motivierte und engagiertePersönlichkeit als

pädagogische/n Fachspezialisten/-in(70–80%)

Ihre Hauptaufgaben− Mitarbeit bei der Konzeption und Entwicklung eines On-

line-Schulportals über das SRK− Selbstständige Erarbeitung von Unterrichtmaterialien für die

Zielgruppen Sekundarstufe I und II− Vermarktung des Online-Schulportals (Medientexte,

Einführungsveranstaltungen für Rotkreuz-Kantonalverbändeund Lehrpersonen etc.) sowie Aufbau und Pflege eines Netz-werks zu Bildungsinstitutionen und Lehrpersonen

− Zusammenarbeit mit internen Fachbereichen und einerexternen Agentur für die Entwicklung des Online-Schulportalsund der Unterrichtsmaterialien

Ihr Profil− Sie verfügen über eine Ausbildung im pädagogischen Bereich

und sind didaktisch, pädagogisch auf dem aktuellsten Stand− Sie verfügen über mehrjährige Erfahrung im Unterrichten

(Stufe Sek I oder II)− Sie sind versiert im Umgang mit digitalen Medien und haben

sehr gute redaktionelle Fähigkeiten− Ihre Erstsprache ist Deutsch, sie sprechen sehr gut

französisch (C1) und gut italienisch (B1)− Sie arbeiten kunden- und lösungsorientiert und haben die

Fähigkeit vernetzt zu denken− Erfahrung in Projektarbeit, Kenntnisse in Kommunikation und

Public Relations runden Ihr Profil ab− Sie sind kreativ und bezeichnen sich als neugierige, und

teamorientierte Persönlichkeit

Wir bietenDas SRK ist eine national und international stark verankerteNon-Profit-Organisation und verkörpert hohe humanitäreWerte. Es ist eine geschätzte und attraktive Arbeitgeberin fürkompetente und engagierte Mitarbeitende. Wir fördern und for-dern unsere Mitarbeitenden und streben eine hohe Selbst- undErgebnisverantwortung an. Wir bieten ein angenehmes und mo-dernes Arbeitsumfeld, gute Sozialleistungen sowie vielfältigeAusbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Konnten wir Ihr Interesse wecken?Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen(Motivationsschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse, Diplome),die Sie bitte an [email protected], zuhanden Frau K. Leuen-berger, senden.

Andreas Belwe,Thomas Schutz:«smartphone geht vor.WieSchule und Hochschule mit demAufmerksamkeitskiller umgehenkönnen», 2014, hep Verlag,Bern,208 Seiten, CHF 26.–,ISBN 978-3-0355-0086-8

DIGITALEMEDIEN

Neue Denkzeuge«Die älteren Generationen,deren Lern- und Denkorganesich in einer analogenWelt mitKreide und Tafel,mit Stiftund Papier entwickelt habenund durch diese in ihren tradi-tionellen Lern- und Arbeits-mustern geprägt worden sind,stellen sich heute der Heraus-forderung,als traditionellLernende Lehrer der digitalLernenden sein zu sollen.»

So steht es imVorwort desBuches «smartphone gehtvor» von Andreas Belwe undThomas Schutz.Kann eineGymnasiastin, ein Student vonheute solch lange und komple-xe Sätze überhaupt nochverstehen?Abgesehen davonbringt der Satz die These derAutoren auf den Punkt:MitdemAufkommen digitalerMedienwurden nicht einfachdieWerkzeuge ausgetauscht.Vielmehr wächst eine

Generation heran,die aufgrundihrer Prägung durch dieseMedien anders wahrnimmtund denkt.Die Heranwach-senden können nicht nurmanches (alarmierend)schlechter, sondern aucheiniges (beeindruckend) besserals ihre Eltern und Lehrper-sonen.Das verlangt neuedidaktischeMittel, von denendas Buch einige vorstellt.Wichtig dabei ist unmittel-bares, kontinuierliches Feed-back,aber auch das Lernen anrealen Problemen.Oder,wiees die Autoren ausdrücken:«Die vorherige Inhaltsfixierungtritt gegenüber der lernerspe-zifischen Lernprozessorien-tierung in den Hintergrund.»(hw)

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VERLAG LCH

DasMusical «Das Geheimnis der sieben Perlen» entführtdas Publikum in die Tiefen des Ozeans. Erzählt wirddie Geschichte der Meeresprinzessin Aquarina, diesich mit ihrem Freund, dem Fisch Flössli, auf die Suchenach den verlorenen Perlen macht. Ein gefährlicherHaifisch und ein schusseliger Oktopus kommen ebensovor wie tanzende Quallen und Krebse, die Zangenballspielen.

Lieder als Vollversion und PlaybackDie Autorinnen Gabriela Marchi-Leuzinger und DanielaMeier-Tschumi haben zur spannenden Unterwasser-geschichte Mundartlieder komponiert und Versegeschrieben. Auf der dem Buch beigelegten CD sindsämtliche Lieder als Vollversion – gesungen undmit Instrumenten begleitet – und als Playbackversionin reiner Instrumentalfassung enthalten. Das Lied-repertoire reicht vom lieblichen Aquarina-Song überden Oktopus-Rap bis hin zum bluesigen Matrosenlied.Von jedem Lied hat es einen Notensatz mit Begleit-akkorden und Liedtexten.

Übersichtliche Beschreibung desMusicalsIm Begleitheft ist die ganze Geschichte zunächst alsErzähltext aufgeführt. Danach folgt Szene für Szeneübersichtlich gestaltet. So wird der Ort der Handlungbeschrieben, die Handlung selbst, wer alles aufder Bühne steht, welches Material gebraucht wird undunter welcher Nummer das Lied auf der CD zu findenist. Zudem werden viele Bewegungs- und Gestaltungs-ideen sowie Querverweise für die Anfertigung vonRequisiten und Kostümen geliefert. ChoreografischeHinweise zeigen Möglichkeiten zum Einstudierenvon Bewegungsideen, Tänzen und Liedern auf, und fürdie Aufführung ist die Handlung in Sprechrollenfestgehalten. Farbfotos aus einer Aufführung veran-schaulichen die 14 Spielszenen.

Stufenübergreifendes ProjektDas Musical für die Stufen Kindergarten bis 6. Klasseeignet sich als Aufführung mit der Klasse oder alsstufenübergreifendes Musik- und Theaterprojekt füreine ganze Schule. In der Praxis wird es von Klassenals Einzelaufführung dargeboten oder von Schulen alsstufenübergreifendes Schulprojekt erfolgreichaufgeführt. Haben Sie Lust,mit Ihrer Klasse oder IhremSchulhaus in die Unterwasserwelt einzutauchen?Hörproben sowie Einblick in das Buch gibt es auf derWebsite des Verlags:www.lehrmittel4bis8.ch

Eine Reise in die Tiefen des OzeansDie rhythmische undmärchenhafte Geschichte «Das Geheimnis der sieben Perlen» lädt einzu einer abenteuerlichen Reise in die Unterwasserwelt.Das praxiserprobteMusical kannmitKindern im Alter von vier bis zwölf Jahren umgesetzt werden.

KURSEZUMMUSICAL

Die beiden Autorinnen bieten Kurse an, in denen LehrpersonendasMusical so kennenlernen, dass sie es anschliessend direkt imUnterricht einführen und umsetzen können.GemeinsamwerdenBewegungs- und Tanzabläufe erarbeitet und Gestaltungsideenentwickelt. Der nächste Kurs findet am Samstag, 21.März 2015,in Zürich statt. Im Herbst 2015 bieten die Autorinnen zudem einenKursmit demTitel «Regenwurmtage» an.Dort lernen die Teilneh-merinnen und Teilnehmer Bewegungssequenzen zumThemaHerbst kennen. Informationen dazu finden sich unter www.zal.chZudem bieten die Autorinnen Kurse für Schulhausteams (10 bis20 Personen) an.Diese Termine können direkt mit den Autorinnenvereinbart werden. Info:www.kinderbewegungsprojekte.ch

Gabriela Marchi-Leuzinger,Daniela Meier-Tschumi:«Das Geheimnis der sieben Perlen»,Musical für vier- biszwölfjährige Kinder,Verlag LCH • Lehrmittel 4bis8, 1. Auflage2008,Begleitheft mit CD, Format A4, 56 Seiten, illustriert,Mitglieder LCH Fr. 46.80,Nichtmitglieder Fr. 52.– (+ Portound Verpackung). Bestellungen:www.lehrmittel4bis8.ch

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(Früh)Pension,Rente oder KapitalbezugDer Vorsorgeplan erfasst Ihre heutige finanzielleSituation, zeigt Ihnen auf einen Blick, ob und wann Siein (Früh)Pension gehen können, ob Sie dabei die Renteoder Teile des Pensionskassenkapitals beziehensollen – bei einem Kapitalbezug können Sie zusätzlichSteuern sparen – und ob Sie und Ihre Familie bis dahingenügend abgesichert sind.

Steuern sparenMit gezielten Massnahmen, unter anderen dem AnlegenIhrer Säule 3a, Ersparnissen auf mehrere Konten undderen zum gegebenen Zeitpunkt gestaffelten Auszahl-ungen lassen sich mit wenigen AnpassungenSteuereinsparungen bis zu mehreren tausend Frankenmachen.

Haushaltsbudget – das A undOAusgangslage für alle Massnahmen bezüglich IhrerVorsorgeplanung ist Ihr heutiges Haushaltsbudget!Dieses gibt Ihnen Sicherheit bei allen Besprechungenmit Ihrem Vorsorgeberater. Es wird über die Pensionie-rung hinaus mit dem jeweils jährlichen Einkommenverglichen, sei es nun Einkommen aus Lohn oder Rente.Erst, wenn das Einkommen nachweislich höher istals das damit zu deckende Haushaltsbudget, dürfenSie Anlagen tätigen. Ihr Vorsorgeplaner unterstütztSie gerne bei der Erstellung Ihres Haushaltsbudgets.Falls die zukünftigen Renteneinkommen das Haus-haltsbudget nicht decken – also eine Vorsorgelückebesteht – können diese durch Nachzahlungen in diePensionskasse oder durch eigenes Sparen geschlossenwerden.

SicherheitDer Vorsorgeberater vertritt Ihre Interessen gegenüberden Anbietern von Finanzprodukten und stellt damitsicher, dass Sie nur in etwas investieren, das IhremRisikoprofil und Ihrem Anlageziel entspricht. Basierendauf Ihrem Vorsorgeplan haben sowohl Sie als auch derBerater die Sicherheit, nichts abzuschliessen, wasausserhalb Ihrer finanziellen Möglichkeiten und IhrerRisikobereitschaft liegt.

Die Wahl der Investitionsprodukte richtet sich nachIhrem Risikoprofil, Ihrem Anlageziel und den ZahlenIhres Vorsorgeplans. Dieser dient Ihnen auchzukünftig als Nachweis der damaligen Ausgangslageund zur Begründung des gewählten Investments.

Flexibler und langjähriger LeitfadenEin Vorsorgeplan begleitet Sie über die Jahre und dientIhnen als Basis Ihrer finanziellen Entscheidungen.Ergeben sich in Ihrem Leben Änderungen (z. B. Invali-dität, Scheidung, Stellenwechsel, Erbschaft etc.), ister schnell an die neue Situation angepasst. So sindSie immer auf dem neuesten Stand Ihrer finanziellenSituation und Ihrer zu erwartenden Rentenleistungen.

Der Vorsorgeplan ist Kundenschutz durch Beratungs-qualität und die Basis für eine gute und langjährigeZusammenarbeit mit Ihrem Vorsorgeberater.

Interessiert?Melden Sie sich beim Vorsorgeberater desLCH, [email protected], 071 333 46 46 für eine kostenloseerste Beratung und 20% Rabatt auf Ihren Vorsorgeplan.

Vorsorgeplanung – PrivatesRisikomanagement!Einmassgeschneiderter VVK-Vorsorgeplan gibt Ihnen klare Antworten auf alle wichtigenFragen rund umVorsorge,Pensionierung, 3.Säule,Steuern sparen und sicher anlegen.

Willy Graf, lic. iur.HSG, Inhaber der VVK AG,Vorsorgeexperte Foto: zVg

WILLYGRAF

Willy Graf war Gründungsdozent für Finanzplanungam heutigen Institut für Finanzplanung IfFP.Zudem ister Präsident der VALIDITAS Fachverband SchweizerFinanzdienstleister.

Das von ihm entwickelte Geschäftsmodell für indivi-duelle Vorsorgeplanung und Vermögensverwaltung istspeziell auf dieMitglieder grosser Partnerverbändeausgerichtet.Seit über 16 Jahren bietet die VVK AG ihreBeratungen zu günstigen und transparentenKonditionen an.

1 |2015MEHRWERT LCH

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Ob Italien oder Spanien, Peru oderVietnam – in den neuen Studiosus-Katalogen 2015 finden Sie eineinmalig breites Angebot vonReisen in mehr als 100 Ländern.

Mit Studiosus erleben Sie ein Landimmer hautnah und mit all seinenFacetten. Sie treffen auf Einheimi-sche, die Ihnen Interessantes überihren Alltag und ihr Berufslebenerzählen und Ihr erstklassiger Rei-seleiter verschafft Ihnen tiefe Ein-blicke in die Kultur Ihres Reiseziels.

Nur bei Studiosus: „Extratouren“Geniessen Sie eine perfektgeplante Reise, bei der sogar für

Alternativen zum Gruppen-programm gesorgt ist. Mit denStudiosus-Extratouren haben Siedie Wahl: Mit ins Museum oder lie-ber eine Runde mit dem Velo durchdie Altstadt? Dabei sein beimPagodenbesuch oder docham Strand relaxen? Ihr Reiseleiterverrät Ihnen, was möglich ist.

Weitere ReiseangeboteStudiosus hat neben Studienreisenauch weitere Angebote imProgramm: Für den Städtetripzwischendurch gibt es StudiosusCityLights. Ideal für Alleinreisendesind die Reisen von Studiosusme & more. Für Erwachsene mit

Kindern zwischen 6 und 14 gibt esFamilienStudienreisen. Ganz neuund speziell für Berufstätigekonzipiert: Studiosus smart & small.Hier kommen Sie mit höchstens15 Teilnehmern Land & Leutenbesonders nahe, haben aber auchviel Zeit zum Entspannen.

Wenn Sie mehr über Studiosuserfahren möchten, rufen Sie unseinfach an.

Begegnen Sie Menschenund ihrer Kultur

Reisedienst LCHTelefon 0443155464www.LCH.ch Intensiverleben

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REISEN LCH

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BILDUNGSMARKT

FILM

Filme fürnachhaltige WeltDie Filmtage 21 stellen imMärz 2015 elf neue Filme vor,die für den Einsatz imUnter-richt empohlenwerden undmit didaktischen Begleitmate-rialien aufgearbeitet sind.Inhaltlich behandeln die FilmegemässMitteilung aktuelleThemen aus den BereichenUmwelt,Gesellschaft undWirtschaft.

Der Film «Plastik über alles»thematisiert beispielsweise,wie Plastikmüll via Nahrungs-kette bis auf unsere Tellerkommt. In einem anderen Filmzeigt die kleine Abi die Chan-cen undHerausforderungendermultikulturellen Gesell-schaft auf.Ein Junge ausBangladesch stellt ausserdemim Film «Wenn Shodai lernt,wird’s laut» seine Schule vor.Der Film soll auf das Recht aufBildung aufmerksammachen.ZumAbschluss zeigt «Billig.Billiger.Banane» die Folgender globalisiertenWirtschaftund stellt Einflussmöglich-keiten von Konsumentinnenund Konsumenten zur Dis-kussion.Vorstellungen findenan diversen PädagogischenHochschulen der Deutsch-schweiz statt.Der Unkosten-beitrag beträgt jeweils10 Franken,Platzreservationensind nichtmöglich.WeitereInformationen:www.educa-tion21.ch/de/filmtage

THEATER

Cyber-Mobbingauf der BühneVom 27.April bis 22.Mai 2015tourt das Berliner Theater-ensemble Radiksmit «FakeoderWar doch nur Spass»durch die Schweiz.Anmehre-ren Jugendeinrichtungenund Schulen soll das Stücknächsten Frühling aufgeführtwerden.«Fake» setzt sichmitCyber-Mobbing auseinander

und soll darüber hinaus zueinem verantwortungsvollenUmgangmit neuenMedienanregen.«Fake» entstand inZusammenarbeit mit Psycho-logen und Pädagogen und sollJugendliche für diese aktuellenThemen sensibilisieren.DasStückwurde 2013 für den«Preis für Sicherheit im Inter-net» nominiert und eignet sichfür Schülerinnen und Schülerab 12 Jahren. Informationen:www.ensemble-radiks.de

ENERGIE

Plattform fürEnergieunterrichtProjektwochen,Erlebnistageoder Lernparcours:DasAngebot im Bereich Energie-unterricht wächst ständig.DieBildungsplattform von EnergieSchweiz hat nun online diewichtigsten Angebote zusam-mengefasst undmit Unter-richtsmaterialien angereichert.In der Rubrik «Unterrichtsthe-ma Energie» können sichLehrerinnen und Lehrer einenÜberblick über die zahlreichenAngebote imBereich Energie-unterricht verschaffen.

Die Bandbreite ist gross:Vonganzen Projektwochen, indenen Schülerinnen und Schü-ler als «Energiedetektive» inder Schule unterwegs sind undStrommessungen vornehmen,bis hin zum klassischenEnergieunterricht ist fast allesmöglich.Auch die SBB bietenmit ihremSchul- und Erlebnis-zug ein entsprechendesAngebot,das Schülerinnenund Schüler von der 5.bis9.Stufe durch die ThemenEnergie,Mobilität und Sicher-heit führt. Im ÖkozentrumLangenbruck oder im eigenenSchulhaus finden ausserdemErlebnistagemit interaktivenLernparcours statt.WeitereInformationen:www.energie-schweiz/bildung.ch

WEITERBILDUNG

Neues SystemmitGutscheinenGoogle Analytics,Projektma-nagement oder doch lieberSushi rollen? Für einmalbestimmenBeschenkte selbst,was sie bekommen.Möglichmacht dies der neue «Weiter-bildungsgutschein» desgesamtschweizerischen Dach-verbands derWeiterbildung(SVEB),der über 20000 Kursein der ganzen Schweizzusammenfasst.Beim neuenSystem bestimmen dieSchenkenden zwar den Betrag,lassen demEmpfänger jedochfreie Hand bei derWahl desAngebots.Und dieses kannsich blicken lassen: Insgesamt190 Anbieter aus den Berei-chen Sprache,Kultur,Sport,Wirtschaft, Informatik undCoaching stehen zur Auswahl.Weitere Informationen:www.weiterbildungsgutschein.ch

AUSSTELLUNG

Popmusik in derSchweizDasMuseum für Kommuni-kation in Bern zeigt derzeit dieAusstellung «OhYeah! Pop-musik in der Schweiz».Sienimmt das Publikummit aufeine Reise durch 60JahreSchweizer Popmusik, vomRock n Roll der 1950er-Jahrebis zur elek-tronischenMusikvon heute.Viele Originalobjekteund über 400Minuten Ton- undFilmmaterial aus sämtlichenmusikalischen Epochenerwarten die Besucherinnenund Besucher in der Ausstel-lung.Der Pop-Radio-PionierFrançoisMürner führt akus-tisch durch die Ausstellung.Zusehen sind die Exponate nochbis zum 19.Juli 2015.WeitereInformationen:www.mfk.ch

WEITERBILDUNG

Studiengang zurSchulführungDie Pädagogische HochschuleLuzern bietet neu drei ModulezumWeiterbildungsstudien-gang CAS Kooperative Schul-fühung an.Kein Schulleiterkönne die Schule alleine leitenund entwickeln, schreibt diePH Luzern.Sie seien aufLehrpersonen angewiesen,diedie Schulleitung kompetentmittragen können.Der Studien-gang hat zumZiel, Lehrper-sonen in punkto Schulentwick-lung gezielt weiterzubilden.Die drei Module bestehen jeaus der Erfassung undWeiter-entwicklung der Unterrichts-qualität, der internen Evalua-tion und der Leitung von Teamsund Projekten.DieModulekönnen gemässMitteilung ein-zeln absolviert werden.Zusammengefasst können siemit demCAS KooperativeSchulführung abgeschlossenwerden.Weitere Informationen:www.wb.phlu.ch

AUSSTELLUNG

«Mediazone» inder KindercityKleinen Besuchern dieWeltder digitalenMedien näher-bringen:Das ist das Ziel derAusstellung «Mediazone» inder Kindercity in Volketswil. ImAusstellungsbereich befindetsich unter anderem das«Media Lab»,ein grosser, inter-aktiver Experimentierkastenfür Kinder.Das Projekt wurdevon der Kindercity in Zusam-menarbeit mit Samsungrealisiert und steht im ZeichenderMINT-Fächer.Ziel ist lautVeranstaltern, in den nächstendrei Jahren über 10000 Kinderfür die FächerMathematik,Informatik,Naturwissenschaf-ten und Technik zu begeistern.Hierfür leistet die «Mediazo-ne» auch Aufklärungsarbeitbezüglich Gefahren im Internetund lehrt den UmgangmitneuenMedien. Informationen:www.kindercity.ch

Die Beiträge der Rubrik «Bildungsmarkt» beruhen in der Regel aufEinsendungen an BILDUNG SCHWEIZ oder auf Informationen vonInserenten.Nur in namentlich gezeichneten Ausnahmefällen istdamit eine Empfehlung der Redaktion verbunden.

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BILDUNGSMARKT

UNTERRRICHT

Neue Plattform fürLernkartenCard2brain.ch bietet kostenlosLernkarten für den Einsatz imUnterricht.DieMobile-Appgibt es für iOS,Android undseit diesemJahr auch fürWindows Phone 8.Die Lernkar-ten können online erstellt undin der Klasse geteilt werden.Die Lernenden üben viaMobile-App auf dem eigenenSmartphone – in der Schule,zu Hause und unterwegs.DerLernmodus basiert gemässMitteilung auf dembekanntenFünf-Fächer-Prinzip vonSebastian Leitner.DieMethodegarantiere nachhaltigenLernerfolg durch die systema-tische Repetition der Fragen.Patrizia Seiler hat esausprobiert und freut sich überdas Resultat. «Seit ich dieseApp verwende, läuft es superin der Berufsschule», schreibtsie im Playstore. Information:www.card2brain.ch

ENERGIE

Zuwachs fürKlimapionierePer sofort untertützt Energie-SchweizdasnationaleAktions-programmdes Bundesamtsfür Energie,die Erfolgsinitia-tive Klimapioniere und berei-chert das inhaltliche Spektrumdes Schulprogramms umdie Themenwelt Energie. ImRahmen dieser Initiativewurden bislangmit den Part-nernmyclimate und SolarImpulsemehr als 11000Schweizer Schülerinnen undSchüler erreicht.Diese lerntenunter anderemZusammen-hänge von Klima,Klimaerwär-mung undmenschlichemVer-halten kennen. Im zweitenSchritt konnten sie gemässMitteilung ihr erlerntesWissenin einem eigenen Klimaschutz-projekt umsetzen.Der erwei-terte Themenschwerpunktwird ab sofort auch optisch indie Initiative eingebunden.AlleLogos und bildlichen Darstel-lungenwurden umgestellt.Neu läuft die Initiative unterden Namen «Energie- und Kli-mapioniere». Informationen:www.energie-klimapioniere.ch

PUBLIKATION

Mit einerErbrankheit lebenDer Schweizerische Ärzte-verlag hat einen Ratgeber ver-öffentlicht, der Informationenzum Lebenmit einer seltenenKrankheit bietet.Die Publika-tion «Mit einer Erbkrankheitleben!» richtet sich an Betrof-fene,deren Partnerinnenund Partner, aber auch an allein der Betreuung involviertenFachleute.Das Buch sollunmittelbare Hilfe in schwie-rigen Situationen sein undInformationslücken füllen.Es enthält leicht zugängliche,von Fachleuten verfassteInformationen über ethische,medizinisch-genetische sowierechtliche Aspekte zum Lebenmit einer Erbkrankheit.Ausserdem geben persönlicheErfahrungsberichte vonBetroffenen einen Einblick indas Lebenmit einer Erbkrank-heit.Weitere Informationen:www.schwabe.ch

WINTERSPORT

Mit der Klasse aufdie Skipiste«Kids on Snow» bietet diesenWinter wieder Skitage fürSchulklassen in Laax an.DieOrganisatoren holen Lehrper-sonen und Schulklassen vonder Schule ab,bringen sie nachLaax und fahren um 16 Uhrwieder an den Ausgangsortzurück.Ab einerMindestteil-nehmerzahl von 20 Personenkannman zwischen zweiAngebotenwählen.Entwederkann das gesamte PackageinklusiveMietmaterial undUnterricht gebucht werdenoder einfach von der Fahrt,demTicket sowie demMittag-essen profitiert werden.ObAnfänger oder Fortgeschrittenspielt keine Rolle:Mit Kids onSnow erleben Schulklasseneinen abwechslungsreichenund aufregendenWintertag imSkigebiet Laax.Anmeldungenunter 081 927 71 71.WeitereInformationen:www.laax.com/de/kidsonsnow

WEITERBILDUNG

Filmbildungskursfür LehrpersonenAn den Solothurner Filmtagenvom 23.bis 25.Januar bietetdas Seminar für Filmwissen-schaft der Universität Zürichzusammenmit «Kinokulturin der Schule» einen Filmbil-dungskurs für Lehrpersonenaller Schulstufen an.UnterLeitung des Filmwissenschaft-lers Till Brockmannwerdendie Teilnehmerinnen undTeilnehmer in die verschiede-nen filmhistorischenEtappendesSchweizer Spiel- undDokumentarfilms eingeführt.Zudembieten sich Gelegen-heiten,Filme aus demFestival-programm zu besuchen undFilmschaffenden zu begegnen.Mit einer in der KurspauschaleinbegriffenenWochenkartekönnen die Teilnehmendenwährend der ganzen Dauer derFilmtage alle Filmprogrammeund Anlässe kostenlos besu-chen.Weitere Informationen:www.kinokultur.ch

WEBLÖSUNG

SchulenprofessionellpräsentierenWebsites4Schools undTextfuchs bietenmoderne undprofessionelleWebauftrittefür Schulen an.NachWunschschreiben sie Texte und bietenKommunikationslösungenan sowie Unterstützung in derÖffentlichkeitsarbeit.Mit denSchulwebseiten könnensich Schulen zeitgemäss imInternet präsentieren sowieInformationen schnell undeinfach online bearbeiten undveröffentlichen.Mit zahlreichenWebseitenerweiterungenwie Event-Kalender,Dokumen-tenablage oder Reservations-systemwerden infrastruktu-relle Bedürfnisse von Schulenüber dieWebseite weitgehendabgedeckt.Das Personalwird in der Arbeit mit denCMS-Webseiten des Anbietersgeschult. Informationen:www.websites4schools.ch

WETTBEWERB

Recyclingkunst fürGross und KleinBereits zum 18.Mal lancierendie RecyclingorganisationenIGORA-Genossenschaft fürAluminium und Ferro Recyclingden nationalen Kreativ-Wett-bewerb «Recyclingkunst ausMetallverpackungen».DiesesJahr sind Kunstwerke zumThema «Safari» gefragt.DerWettbewerb ist für Hobby-künstler, aber auch für Lehr-personenmit ihren Klasseneine spannende schöpferischeHerausforderung.Prämiertwerden bei Kindern undJugendlichen Einzelkünstler,aber auch Gruppen.Gold undGeld imGesamtwert vonmehreren tausend Frankenwarten auf die 36 Gewinnerin-nen und Gewinner.Einsende-frist für Kunstwerke ist EndeJuni 2015. Informationen:www.igora.ch

WETTBEWERB

Linguissimo suchtSprachtalenteDer Schweizer Sprachenwett-bewerb für Jugendliche«Linguissimo» sucht 2015wieder Sprachtalente im Altervon 16 bis 21 Jahren. In derersten Runde findet ein natio-naler Schreibwettbewerbstatt.Jugendliche aus allenSprachregionen reichen zweiTexte ein, einen in derMutter-sprache zu einem vorge-gebenenWettbewerbsthema,den anderenmit einemSelbstporträt in einer anderenLandessprache. In der zweitenRundewerden die Autoren derdreissig besten Arbeiten zueinemSprachentreff an einemWochenende geladen.Anmel-deschluss ist der 31.Januar2015,das Finale findet imMaistatt.Weitere Informationen:www.linguissimo.ch

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Die Musikschule St.Gallen gehört zum Angebot der Volksschuleder Stadt St.Gallen und damit zum Schulamt. Rund 3000 Schü-lerinnen und Schüler werden von fast 100 Musiklehrpersonenim Musikschulzentrum, im Rock & Pop-Center und an weiterenStandorten unterrichtet. Da der jetzige Leiter der Musikschule aufEnde des laufenden Schuljahres pensioniert wird, suchen wir per1. August 2015

eine Leiterin / einen Leiter derMusikschule der Stadt St.Gallen 90%Sie sind für die operative und strategische Führung der Musik-schule der Stadt St.Gallen zuständig. Als Mitglied der sechsköp-figen Schulleitung nehmen Sie in der Geschäftsleitung des Schul-amts Einsitz.

In Zusammenarbeit mit dem Leitungsteam entwickeln Sie dieMusikschule weiter. Sie tragen die Verantwortung für die Qua-litätsentwicklung und -sicherung, sorgen für eine umfassendePersonalführung und vertreten die Musikschule nach Innen undAussen.

Wenn Sie– über einen Masterabschluss einer Musikhochschule oder eine

vergleichbare Musikausbildung verfügen,– Unterrichtserfahrung auf verschiedenen Altersstufen haben,– über eine anerkannte Schulleitungsausbildung verfügen,– eine integrierende Persönlichkeit mit ausgeprägter Kommuni-

kationsfähigkeit sind,– Erfahrung in Personalführung und in schulischen Entwicklungs-

prozessen haben,– sich durch Führungskompetenz sowie durch Einfühlungs- und

Durchsetzungsvermögen ausweisen,– mit den Abläufen einer öffentlichen Verwaltung vertraut sind

und– offen sind für eine stilistisch breit gefächerte Weiterentwicklung

der Musikschule,freuen wir uns darauf, Sie kennenzulernen.

Wir bieten Ihnen– engagierte und motivierte Lehrerinnen und Lehrer,– ein gut funktionierendes Musikschulsekretariat,– Unterstützung durch ein erfahrenes Schulleitungsteam,– einen attraktiven Arbeitsplatz in Zentrumsnähe,– zeitgemässe Anstellungsbedingungen.

Weitere Information erhalten Sie bei der Leiterin des Schulamtesder Stadt St.Gallen, Dr. iur. Marlis Angehrn 071 224 53 13.Ihre vollständige Bewerbung senden Sie bitte online unterwww.stellen.stadt.sg.ch oder per Post bis zum 28. Januar 2015an das Personalamt.

Personalamt, Rathaus, 9001 St.Gallenwww.stadt.sg.ch

Die Schweizer Schule Mailand hat sich im Laufe der Jahrzehntedank dem überdurchschnittlichen Einsatz ihrer Lehrkräfte einenausgezeichneten Ruf erworben. Wir führen zwei Schulen und vierSchulstufen vom Kindergarten bis zur Maturität.

An unseren Schulstandorten Mailand und Caslino (Como) sind per1. August 2015 folgende Stellen offen:

eine Kindergartenlehrerin in Mailandzwei Primarlehrer / Innen(Unterstufe oder Mittelstufe) Mailandzwei Primarlehrer / Innen (Unterstufe oderMittelstufe) im Campus CaslinoDie aktuellen offenen Stellen finden Sie immer unter:http://www.educationsuisse.ch/ (offene Stellen) undhttp://job.educa.ch (Ausland)

Wir erwarten• CH Diplom oder Patent oder mehrjährige Unterrichtserfahrung

in der Schweiz• Bereitschaft zu hohem schulischem und ausserschulischem

Einsatz

Wir bieten• Internationales Umfeld• Mitarbeit in einem kleinen motivierten Team• Anstellung in der Schweiz und schweizerische Sozial-

versicherungen für Schweizer Bürger

Bewerbungen für MailandBitte fordern Sie das Stellenprofil bei [email protected]. Ihre Bewerbung mit Foto und Referenzangaben senden Siebitte bis 28.02.2015 an [email protected] Auskünfteerteilt die Direktorin der Schweizer Schule Mailand: Vreni Zwicky,+39 02 655 57 23

Bewerbungen für CaslinoBitte fordern Sie das Stellenprofil [email protected] an.

Ihre Bewerbung mit Foto und Referenzangaben senden Sie bittebis 28.02.2015 an [email protected]. Auskünfteerteilt der Direktor der Schweizer Schule Caslino: Christian Zwingli,+39 031 903 297Weitere Informationen über unsere Schulefinden Sie unter www.scuolasvizzera.it

Via Andrea Appiani 21I-20121 Milano+39 02 655 57 23+39 02 655 56 [email protected]

Schweizer Schule MailandScuola Svizzera di MilanoMailand / Caslino (CO)

Pensionierter Lehrer und Dozent an der FHNW organisiert zusammen mit seiner Frau Kulturreisen und Safaris in ihr Herkunftsland

Zimbabwe, ein Land mit reicher Tierwelt, viel unberührter Natur,uralten Kulturstätten und freundlichen Menschen.Buntes Marktleben, Kunstateliers, Museen, Schulbesuche, Architektur, Botanischer Garten, bedeutendeantike Ruinen, Fahrt durch unterschiedliche Siedlungsgebiete, Wandern mit Löwen, Elefantenritt, Safarisin tierreichen Nationalparks, Höhlen mit Felszeichnungen, bizarre Felsformationen, Victoria Falls, Sunset Cruise, Gorge swing,Schifffahrt auf dem Lake Kariba, Volk der Tonga, Karsthöhle mit dem «Sleeping Water»…

www.africantours.chAnfragen und Anmeldung: [email protected], 079 316 07 27

Kultur, Schule,Religionen,

Fischen, Kanu,Bergwandern.

Individualreisen.

Dachzeltefür erfahreneAfrikareisende

11. Juli bis 3. August 2015,30. Sept. bis 17. Okt. 2015oder nach Vereinbarung

Preis ab Fr. 4200.– ohne Flug(zusätzlich Flugkostenca. Fr. 1000.–)10 bis maximal 20 Personenpro Reisegruppe

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QUERBEET

AusgeschlachteteSchlachten

Die Schweizer Niederlage in derSchlacht vonMarignano 1515und das Ende des ZweitenWeltkriegs geben Anlass zumGedenken und zur Interpreta-tion der Geschichte,um darauspolitisches Kapital für dieGegenwart zu schlagen.

neutralDrucksache

No. 01-15-193414 – www.myclimate.org© myclimate – The Climate Protection Partnership

PERFORMANCE

Wozu noch eineSchulschrift?

Nach fast 70 Jahrenwird anden Schweizer Schulen dieSchnüerlischrift zu Grabegetragen. Ihr folgt die «Basis-schrift».Wie undwarum lernenKinder heute noch das Schrei-benmit der Hand?BILDUNGSCHWEIZ folgt der Tintenspur.

Schule alsgesunder Betrieb

Während Industriebetriebeschon lange die GesundheitihrerMitarbeitenden fördern,fasst die betriebliche Gesund-heitsförderung in den Schulenerst langsamTritt.Die nächste Ausgabe erscheintam10.Februar.

Ist Schule gerecht oderzementiert sie Unge-rechtigkeit? Kann undsoll die Schule als staat-liche Pflichtanstalt zurSelektion und Zuwei-sung von gesellschaftli-chen Plätzen überhauptChancen gerecht vertei-len? Oder sollte sie eher

als Angebot zur Wahrnehmung von Bildungs- und Lebens-chancen gesehen werden?

Sollen die Kinder gewisse Dinge einfach lernen müssen?Auch wenn sie keine Lust haben? Wäre das gerecht, auchwenn es unglücklich macht? Oder haben sie de facto dieWahl, nur das zu tun, was sie interessiert? Wäre das Glück,aber ungerecht?

Können, dürfen, sollen wir als Lehrpersonen Kinder mitallen Mitteln daran hindern, nicht zu wollen? Was wären«alle Mittel»? Haben wir überhaupt einen gesellschaftlichenAuftrag, uns für persönliche Ziele von Kindern zu interessie-ren? Sind wir sogar dafür bezahlt? Oder müssen die Kinderihre Ziele eigentlich nicht schon von zu Hause mitbringen?Aber wenn es für sie die falschen sind? Wenn ja, was will dieGesellschaft damit? Könnten uns die Ziele der Kinder aucheinfach egal sein? Bieten wir nun gescheiter einfach etwasfür alle an (unsere Gerechtigkeit)? Und müssen wir Kinderdann dazu bringen, das dann auch zu wollen (ihr Glück)?

Muss die Schule gerecht sein und glücklich machen? Binich als Lehrperson gerecht? Glücklich? Oder gar engagiert?Sollte ich mich aufopfern? Gebe ich voll alles, was dem

Gerechtigkeit und GlückJürg Brühlmann,Leiter der Pädagogischen ArbeitsstelleLCH, riecht, hört, fühlt und schmeckt für uns imGartender Bildung – querbeet.

einzelnen Kind zusteht – seine Gerechtigkeit, mein Glück –oder umgekehrt? Was wäre das: Alles? Wie weit soll dieAnstrengung gehen? Schöggeli, gute Note, Lob, freundli-cher Blick, Extra-Erklärungen in der Pause, persönlichesGespräch nach der Schule? Bin ich dafür bezahlt? Werwürde das wollen? Weshalb? Oder gebe ich doch nur soviel, wie halt gesundheitlich drinliegt (mein Glück)? Würdees nicht reichen, Kinder, Jugendliche, vielleicht auch Elternund Kolleginnen zu respektieren, ihnen nicht zu schaden,mein Engagement gut zu dosieren (ihre Gerechtigkeit)?

Macht Glück bequem?Wofür zahlen übrigens Steuerzahler ihre (Schul-)Steuern?Was wollen die für ihr Geld? Ihr Glück? Das ihrer Kinder?Wollen die womöglich auch noch Schweizer Werte undNormen? Wenn ja, welche? Oder doch lieber auch anderegesellschaftliche Werte? Eher gemeinsam-einheitliche Nor-men (Gerechtigkeit) oder eher individuelle, kulturelle undreligiöse Vielfalt (Glück)? Soll ich da nicht einfach neutralsein? Wie würde das gehen? Wenn nein, nach welcher Moralhandle ich? Muss die transparent sein? Muss ich nun gerecht,glücklich und gesund … Soll ich überhaupt so viel darüber …

«Darf ich dich stören?», ruft da unvermittelt der Gärtnerüber den Zaun. «Stell dir vor, fragt mich doch einer: Mussich jeden Tag allen Pflanzen Wasser geben? Werden diedann nicht bequem und machen zu wenig tiefe Wurzeln?Und nach einer Pause: Fehlt nur noch, dass er fragt, ob erallen gleich viel geben soll und ob sie das glücklich macht.»

Jürg Brühlmann

demnächst

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