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P F L I C H T B L A T T D E R B ö R S E N D ü S S E L D O R F S T U T T G A R T · H A M B U R G · B E R L I N · M ü N C H E N NEU – Kopf der Woche: Reto Francioni > SEITE 4 Mit Geduld den Erfolg geangelt Unternehmen der Woche: Burberry > SEITE 10 Das edle Karo zieht magisch an Markt im Fokus: Kroatien > SEITE 5 Europa braucht langen Atem Rohstoff der Woche: Palladium > SEITE 17 Antizyklisches Spekulationspotential JUBILÄUM 2003 - 2013 27 · Sonntag, 7. Juli 2013 AKTIEN DER WOCHE > SEITE 7 Nokia oder Apple – welche Aktie jetzt die Richtige ist!

Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

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Page 1: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

P f l i c h t b l a t t d e r b ö r s e n d ü s s e l d o r f s t u t t g a r t · h a m b u r g · b e r l i n · m ü n c h e n

NEU – Kopf der Woche: Reto Francioni > SEitE 4

Mit Geduld den Erfolg geangelt

Unternehmen der Woche: Burberry > SEitE 10

Das edle Karo zieht magisch an

Markt im Fokus: Kroatien > SEitE 5

Europa braucht langen Atem

Rohstoff der Woche: Palladium > SEitE 17

Antizyklisches Spekulationspotential

J u b i l äu m2003 - 2013

№ 27 · Sonntag , 7 . Ju l i 2013

AKtiEN dER WochE > SEitE 7

Nokia oder Apple – welche Aktie jetzt die Richtige ist!

Page 2: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

SoNNtAG, 7. Juli 2013

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

AKtiEN & MÄRKtESchliekers Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 tops und Flops-, Zitat- und Zahl der Woche. . . . . . . . . . . . 3Kopf der Woche: Reto Francioni . . . . . . . 4 Markt im Fokus: Kroatien – langer Atem erforderlich . . . . 5Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EuRo StoXX 50 . . . . . 6Aktie der Woche: Nokia und Apple . . . . . 7

uNtERNEHMENunternehmen der Woche: Burberry . . . . 10News: KtG Agrar, Constellation Brands, Zynga . . . . . . . . . . 11

FoNDSFonds der Woche: MFS Meridian uS Value Fund. . . . . . . . 12Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

ZERtiFiKAtEZertifikate-idee: iBEX-Express-Zertifikat . . . . . . . . . . . . 15Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

RoHStoFFERohstoff der Woche: Palladium . . . . . . . . 17Rohstoffanalysen: Gold, Mais, Wti, Zinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

lEBENSARtRefugium der Woche: Der Brandenburger Hof, Berlin . . . . . . . 19Produkt der Woche: Gut geschnitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 21

Nichts hat einerseits mehr Anziehungs-kraft und nichts schafft andererseits soviel unterschwellige Furcht an den Börsen wie eine zünftige Blase. Ersteres, wenn es so ganz ohne Stö-rungen bergauf geht. letzteres, wenn allen schon dämmert, dass

es nicht mit rechten Dingen zugeht, aber kei-ner sich zu früh vom Hof machen will. luft nach oben! So diagnostizierte man in den letzten Monaten die Potentiale der westlichen Aktienmärkte. Dass luft auch das ist, was in etwas zu reichlichem Ausmaß in Blasen steckt, wird dabei übersehen. Konkret aber wird nie-mand auf dem Parkett, wenn die Frage lautet: ist der Dax rund um die 8.000 Punkte nicht schon reichlich aufgepumpt? Verwiesen wird gern auf die gar nicht mehr so berauschende Performance des ersten Halbjahres, nachdem der index im vergangenen Jahr und auch zu-vor zum Krisentakt nach oben tänzelte – ähn-lich überrascht wie schon 2003 zeigten sich da etliche Anleger, und die Privaten waren, wie stets in Deutschland, kaum dabei. Das Aktien marktbarometer der Comdirect Bank verwies jüngst erneut auf die Marktferne deutscher Privatsparer. Die Quittung be-kommen sie, wie ja überreichlich publiziert, derzeit in Form realer Sparverluste, und am Donnerstag gab es auch real sinkende löhne amtlich bestätigt: Die inflation ist zwar maß-voll, aber doch höher als der Netto-lohnzu-wachs . in den Vereinigten Staaten entwickeln sich die indizes im Moment ebenfalls eher seitwärts, nach deutlich negativen Ausblicken zahlreicher S&P-topunternehmen muss man das schon fast als Gewinn verbuchen. unge-sund ist auch weiterhin die umgebung: Es gibt heftige Bewegungen, wenn mal wieder daran erinnert wird, dass die Geldschwemme nicht Dauerzustand sein kann und darf

– eigentlich eine vernünftige Annahme, denn mit undiskriminiert billiger liquidität kann keine Wirtschaft auf die Dauer prosperieren. Wir lernen: Ausblenden gehört zum Börsen-geschäft in diesen tagen. Auch die Krisen-eruptionen, die immer wieder daran erinnern, dass den Europäern nicht nichts halbwegs Sinnvolles zur Bewältigung der Fehlsteue-rungen eingefallen ist, beeinflussen die Kurse nicht in dem Maße, in dem es zu erwarten wäre – mal ganz abgesehen von der tatsa-che, dass auch das deutsche Sonderwunder aufgrund des Exports nicht ewig hält. Wenn ringsum die trümmer rauchen, sollten allein schon die anderswo drohenden umbrüche doch eher vorsichtig machen. Hohe Arbeits-losigkeit in Kleinstaaten bringt zwar weder BASF noch Siemens aus der Spur, aber die Aussichtslosigkeit der Situation dürfte deut-lich abfärben: Wenn Griechenland, Portugal und Spanien nicht auf die Beine kommen, werden es Frankreich und italien auch nicht schaffen. Die Börse war in der Anerkenntnis solcher Risiken schon mal hellsichtiger. im-merhin zeigen die jüngsten Vorkommnisse um Börsengänge, dass nicht alles geschluckt wird, was so kommt: Kion erlöste wenig und erlebte gleich mal fallende Kurse noch oben-drauf, die ehemals kommunalen Wohnungen der Deutsche Annington wollte auf dem Par-kett gleich mal gar niemand haben. Wie man einen Börsengang in letzter Minute abblasen kann, der schon tage vorher zweifelhaft ge-wesen sein muss, bleibt ein Rätsel, bestätigt aber, dass eine Firma mit Schlingern und Stolpern als Managementkonzept besser pri-vat bleibt. Manchmal blitzt Verstand auf an der Börse – das hilft von Fall zu Fall.

Wer hat Angst vor zu viel luft?

WAS DENKEN SiE ÜBER DiESES tHEMA? Schreiben Sie direkt an den Autor, Herrn Reinhard Schlieker unter [email protected]

Schliekers Woche

Reinhard Schlieker

ZDF Wirtschafts-korrespondent

bÖRSE am Sonntag · 27/1 302

Page 3: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

Siemens: trennung von NSNSiemens (WKN: 723610) verkauft seinen 50-%-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) an Nokia (WKN: 870737) für rund 1,7 Mrd. Euro. Die Finnen zahlen 1,2 Mrd. Euro bar. Die restlichen 500 Mio. Euro gewährt Siemens als einjäh-riges (besichertes) Darlehen. Die transaktion soll voraussichtlich im dritten Quartal abge-schlossen werden. im ersten Quartal hatte NSN operativ 3 Mio. Euro verdient. 2012 waren unter dem Strich 1,44 Mrd. Euro verlorengegangen. Mehr zu Nokia unter Aktie der Woche.

Steinway: ÜbernahmeangebotDas Management von Steinway Musical instruments (WKN: 858495104), Hersteller der Steinway & Sons Flügel und Klaviere sowie von trompeten und Saxophonen, hat ein Übernahmeangebot der investmentgesellschaft Kohlberg & Co. angenommen. Kos-tenpunkt: 438 Mio. uS-Dollar. Kohlberg will den instrumentenbauer privatisieren und bietet den freien Aktionären 35 uS-Dollar je Aktie. Vor Veröffentlichung des Angebotes hatte die Aktie mit dem Börsenkürzel lVB (für ludwig van Beethoven) mit 30,43 uS-Dollar geschlossen.

dialog: Großeinkauf in KalifornienChiphersteller Dialog Semiconductor (WKN: 927200) will für bis zu 345 Mio. uS-Dollar den Branchenkollegen iWatt aus dem kalifornischen Silicon Valley übernehmen. 310 Mio. uS-Dollar werden sofort fällig, die restlichen 35 Mio. uS-Dollar in Abhängigkeit von ver-einbarten umsatzzielen. iWatt, der sich auf Halbleiter zur Steuerung des Stromverbrauchs spezialisiert hat, setzte im vergangenen Jahr mit weltweit rund 180 Mitarbeitern 74 Mio. uS-Dollar um – gegenüber 2011 ein Plus von 46 %.

Tops und Flops der Woche

FMc: Einnahmeeinbußen in ÜberseeSchreck am Dienstagmorgen: Nach einem Vorschlag der uS-Regierung sollen Dialyse-zentren in den uSA ab 2014 von der Krankenversicherung Medicare 9,4 % weniger für Dialysebehandlungen erhalten. Betroffen davon wäre auch der in den Vereinigten Staaten aktive Bad Homburger Dialyse-Dienstleister Fresenius Medical Care (WKN: 578580) – kurz FMC –, der daraufhin die 200-tage-linie bei 53,30 Euro durchbrach und den Handelstag mit einem Verlust von 8,7 % beendet. Großaktionär Fresenius (WKN: 578560) verlor 3,5 %.

deutsche Annington: Börsengang geplatztMangels interesses ist der Börsengang der Wohnimmobilien-Gesellschaft Deutsche Annington (WKN: A1Ml7J) in letzter Minute abgesagt worden. Die Erstnotiz sollte am vergangenen Mittwoch stattfinden. Die Aktien waren in einer Spanne von 18 bis 21 Euro angeboten worden – offenbar zu viel für potentielle investoren. Das orderbuch soll nur zu 80 % gefüllt gewesen sein. Mit dem erwarteten Emissionserlös von mindestens 400 Mio. Euro wollten die Bochumer Schulden abbauen.

celesio: Vorstandschef muss gehenDer im MDAX notierte Pharmagroßhändler Celesio (WKN: ClS100) hat sich mit sofor-tiger Wirkung von Vorstandschef Markus Pinger getrennt. Grund seien „unterschiedliche Auffassungen zur Führung des unternehmens“, teilte der Aufsichtsrat mit. Zunächst wird Finanzchefin Marion Helmes die Aufgaben Pingers zusätzlich übernehmen. Der ehemalige Marken-Vorstand von Beiersdorf hatte seinen Posten im August 2011 angetreten, nachdem sich auch schon sein Vorgänger mit Celesio-Mehrheitsaktionär Haniel überworfen hatte.

toPS

FloPS

ZitAt DER WoCHE

„Jetzt geht die Revolution weiter.“Friedensnobelpreisträger Mohammed El-Baradei, Chefunterhändler der demokra-tischen opposition in Ägypten, am 3. Juli 2013 – dem tag, an dem der islamist Mursi durch den Richter Adli Mansur im Amt des Staatspräsidenten abgelöst wurde.

ZAHl DER WoCHE

80 Milliarden Euro

sollen nach dem Willen der SPD im Falle eines Wahlsieges jährlich „in die Moderni-sierung des landes“ investiert werden. Neue Schulden soll es deswegen nicht geben, statt-dessen sollen private investoren ihre taschen aufmachen. Vor allem aber sind Steuererhö-hungen für Besserverdienende fest eingeplant.

APHoRiSMuS DER WoCHE

„Gold ist der Souverän der Souveräne..“(Antoine Comte de Rivaról (1753 – 1801), eigentlich Antoine Rivaroli, französischer Moralist und Übersetzer)

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

bÖRSE am Sonntag · 27/1 303

Page 4: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

Aargauer Städtchen Brugg. Er ist verheiratet und hat zwei erwach-sene Kinder. immer wieder zieht es ihn jedoch nach Deutschland: Ab 1993 wurde unter seiner Ägide das elektronische Handelssystem Xetra eingeführt. Damit positi-onierte er die Frankfurter Börse Ende der 90er Jahre äußerst er-folgreich. Bis zum Jahre 2000 war er Zweiter im Vorstand der Deut-schen Börse AG und verantwort-lich für den Kassamarkt. Doch

auch der Neue Markt, an dem viele Anlege sehr viel Geld verloren, fiel in sein Ressort: wieder so ein dicker Fisch. Gern hört Francioni zu, verhandelt geduldig, wirkt fast phlegmatisch. ist offen, verlässlich, nicht nachtragend. Kooperiert lieber, statt feindlich zu übernehmen. Seine Ruhe und Geduld zahlen sich offenbar aus. Die Beob-achter, die 2005 seine Berufung begrüßten, hatten Recht. Francioni, der promovierte Angler, Naturfreund und Vorstandschef, hat dabei nicht einmal einen Führerschein. Er mag es, so scheint’s, unterschätzt zu werden.

Er angelt gern, er liebt die Na-tur. im Kanton Aargau in der Schweiz, seiner Heimat, fällt Reto Francioni damit nicht auf. Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Börse AG, de-ren Zentrale in Eschborn steht, knapp vor den toren Frankfurts, ist das dagegen eher ungewöhn-lich. Seit 2005 führt Francioni den Börsenkonzern. und er hat es seitdem geschafft, den in hef-tigem Wellengang schaukelnden Kahn in ruhiges Fahrwasser zu lenken.Ein guter Angler darf nicht nervös werden, wenn ihm ein dicker Fisch vom Haken geht. im letzten Jahr platzte die Mega-Fusion zwischen der Deutschen Börse und der New York Stock Exchange; der Gewinn der Deutschen Börse AG brach, wohl auch des-wegen, im Geschäftsjahr 2012 um rund ein Viertel auf 645 Millionen Euro ein. Doch der immer überlegt und besonnen wirkende Schweizer verlor die Ruhe nicht.Der am 18. August 1955 in Zürich geborene Francioni verlebte seine Kindheit in dem

Kopf der Woche

tERMiNE DER WoCHE

08.07. 08:00 DE Daten zum Außen-

handel Mai

08.07. 12:00 DE Produktionsindex produ-

zierendes Gewerbe Mai

10.07. 08:45 FR Daten zur industrie-

produktion Mai

10.07. 20:00 uSA Fed (FoMC), Sitzungs-

protokoll vom 18./19.06.

11.07. - Japan Bank of Japan, Ergebnis

der Ratssitzung

12.07. 11:00 Eu Daten zur industrie-

produktion Mai

12.07. 15:55 uSA Verbraucherstimmung

uni Michigan

(1. umfrage) Juli

Mit Geduld und umsicht:

Reto Francioni

dr. Reto Francioni

Deutsche Börse AG

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

bÖRSE am Sonntag · 27/1 304

Page 5: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

Verantwortlich für die nachlassende Attrak-tivität des Standorts sind umständliche und lang dauernde Genehmigungsverfahren sowie ein hohes Maß an Bestechlichkeit. laut einer Studie von Ernst & Young zählt Kroatien zu den korruptesten ländern Europas.Höhere Auslandsinvestitionen sind dringend notwendig, um die Konjunktur zu beleben. Seit fünf Jahren steckt Kroatien in einer Re-zession. Erst im kommenden Jahr soll die Wirtschaft wieder wachsen. Doch ein Plus von voraussichtlich 1,2 Prozent reicht nicht aus, um die Arbeitslosigkeit entscheiden zu senken. Derzeit ist jeder fünfte Kroate ohne Job. Nun hofft man in Zagreb auf die Eu. Sie hat rund zehn Milliarden Euro bis 2020 an Fördergeldern bereitgestellt. in welche Projekte die Mittel fließen werden, bedarf allerdings noch der Konkretisierung.Der Betritt zur Eu bringt aber auch Nach-teile mit sich. Kroatien muss nun seine landwirtschaftlichen Exporte in die südli-chen und östlichen Nachbarländer verzol-len. Zudem muss sich der kroatische Markt für Produkte aus der Eu öffnen. Ein weite-rer Punkt kommt hinzu. Künftig müssen touristen aus Russland oder der ukraine ein Visum beantragen.Angesichts der zahlreichen Probleme des landes versetzt der Eu-Beitritt die Anleger keinesfalls in Euphorie. Seit Anfang April verlor der leitindex Crobex neun Prozent. Gerechnet auf die vergangenen zwölf Mo-naten bringt er es auf ein Plus von gerade mal sieben Prozent. Anleger wissen, dass Kroatien einen langen Weg vor sich hat.

Markt im Fokus

indizes Stand: Freitag nach Börsenschluss

Index 05.07.2013 % Vorwoche 52weekHigh % 52week

dow Jones 15135,84 1,52% 15542,4 +17,36%

S&P 500 1631,89 1,59% 1687,18 +19,33%

NASdAQ 3479,38 2,24% 3532,04 +16,91%

dAX 7806 -1,93% 8557,86 +19,44%

MdAX 13716,08 0,07% 14325,15 +29,32%

tecdAX 952,42 0,64% 985,03 +23,55%

SdAX 5813,39 0,31% 6121,09 +18,24%

EURoStX 50 2596,01 -0,25% 2851,48 +13,62%

Nikkei 225 14309,97 4,63% 15942,6 +57,60%

hang Seng 20854,67 0,25% 23944,74 +5,28%

Bei urlaubern steht Kroatien hoch im Kurs. im vergangenen Jahr besuchten 11,8 Millionen Sonnenhungrige den Staat im westlichen Balkan. Sie sind hochwillkommen. Mit über sechs Milliarden Euro trägt der tourismus 15 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei. Ausländische Direktinvestoren machen dagegen um das land einen Bogen. Sie engagierten sich 2012 mit nur knapp eine Milli-arde Euro. 2008 waren es noch rund vier Milliarden Euro gewesen.

Mit dem Beitritt zur EU wird nicht sofort alles besser. das Land zwischen Adria und drau steht vor enormen herausforderungen. die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Wirtschaft schrumpft. Überbordende Bürokratie und Korruption bremsen den dringend notwendigen Aufschwung.

Kroatien: langer Atem erforderlich

Bruttoinlandsprodukt (Veränderungen in %, real)

*) Schätzung bzw. Prognose © Germany trade & invest 2013 - Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und technologie und vom Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages. daten für den chart wurden entnommen aus: http://ahk.de/fileadmin/ahk_ahk/Gtai/kroatien.pdf

-2,5

-2,0

-1,5

-1,0

-0,5

0,0

0,5 2010 2011*) 2012*) 2013*) 2014*)

-2,3

-2,0

-1,0

0,20,0

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

bÖRSE am Sonntag · 27/1 305

Page 6: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

Die uS-indizes knüpften in der vergangenen Woche an die Erholung aus der Vorwoche an. Bereits in der ersten Wochenhälfte präsentier-ten sie sich freundlich. Als stützende Faktoren ausgemacht wurden positiv aufgenommene Konjunkturdaten, wie am Montag die Bau-ausgaben und der iSM index industrie sowie die neuesten Zahlen zum uS-Arbeitsmarkt – so der ADP-Arbeitsmarktbericht und die wö-chentliche Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe – am Mittwoch. Es fehlte jedoch letztendlich die Dynamik. Zum einen hielten sich viele investoren vor dem Feiertag am Donnerstag, an dem die Börsen geschlossen hatten, zu-rück. Zum anderen schien man sich vor dem für Freitag mit Spannung erwarteten offiziel-len Arbeitsmarktbericht der Regierung nicht zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen. Schließlich ging es nicht nur um die Frage, ob er Hinweise für eine fortgesetzte konjunktu-relle Erholung in den uSA liefert, sondern wie die Wall Street reagieren wird. Die Zahlen zu den neu geschaffenen Stellen fielen im-merhin besser aus als erwartet. Die Arbeits-losenquote, die für die Fed wichtiger Faktor bei der Steuerung ihrer uS-Geldpolitik ist, blieb indes unverändert bei 7,6 %. Damit war für jeden was dabei. Die uS-indizes reagierten bei dünnem Geschäft positiv. Ab nächster Woche dürften dann die börsenno-tierten unternehmen mit der Berichtssaison für das zweite Quartal wieder stärker im Fo-kus stehen – und impulse liefern.

Nach der Erholung in der Vorwoche machte der DAX ein Schritt zurück. Sorgen über China und die wieder etwas aufgeflammte Schuldenkrise in der Eurozone ließen die Bul-len in der ersten Wochenhälfte zögern. Am Mittwoch testete der leitindex daher noch ein-mal die Aufwärtstrendlinie seit Juni 2012 sowie der 200-tage-linie. Sie hielten erst einmal. Die Erholung am Donnerstag führte den DAX auf Wochensicht sogar in die Pluszone. Auch der Freitag begann zunächst freundlich. Der index versuchte sich erneut an der 8.000er-Marke, die er gleich zu Handelsbeginn übersprang. Dann bröckelten die Kurse jedoch ab, viele Marktteil-nehmer warteten auf den uS-Arbeitsmarktbe-richt. Als er 14.30 uhr veröffentlicht wurde, sprang der DAX zunächst in erster Reaktion erneut über 8.000 Punkte, um die Marke dann gleich wieder preiszugeben. und mehr noch. Es ging bis Handelsende deutlich abwärts. Der index verlor 2,4 % zum Vortag, was ihm zur Vorwoche einen Verlust von 1,9 % bescherte. Nun sollten die uS-Arbeitsmarktdaten der Grund für den Einbruch sein – erst hüh, dann hott. Vielleicht war es doch die befürchtete Ein-dämmung der ultralockeren uS-Geldpolitik, die hier zu buche schlug. Verrückt, schließlich reagierte die Wall Street wesentlich gelasse-ner. Vielleicht warfen die Bullen hierzulande aber einfach auch nur das Handtuch, weil die 8.000er-Marke wieder nicht geknackt werden konnte. Sie scheint derzeit die in der Vorwoche begonnene Erholung zu deckeln.

Erneute Zuwächse

Schritt zurück

uSA DEutSCHlAND EuRoPA

S&P 500 Stand: 05.07.2013 DAX Stand: 05.07.2013 EuRo StoXX 50 Stand: 05.07.2013

Märkte im Überblick

Die meisten europäischen Aktienindizes verzeichneten in der vergangenen Woche Gewinne, auch wenn sie von der vielerorts negativen Reaktion auf den uS-Arbeitsmarkt-bericht am Freitag geschmälert wurden. Der EuRo StoXX 50 rutschte sogar 0,3 % ins Minus. Am Donnerstag hatte er noch kom-fortabel im Plus gelegen, nachdem er dank einer Erholung seinen kräftigeren Rücksetzer vom Mittwoch ausgebügelt hatte. Die Schul-denkrise in der Eurozone hatte sich mit der Regierungskrise in Portugal und den Spekula-tionen über einen neuen Schuldenschnitt für Griechenland zurückgemeldet. Am Anleihe-markt sorgte dies für fallende Kurse und kräf-tig steigende Risikoprämien bei den Staatspa-pieren der Club-Med-Krisenländer. und auch die Aktienmärkte reagierten verschnupft. Der EuRo StoXX 50 machte daher noch einmal einen Abstecher zur unterstützung bei 2.542 Zählern. Nach einem kurzen test setzte er sich aber noch am Berichtstag da-von wieder nach oben ab. tags darauf folg-ten Gewinne. Wie gut, dass es „Super-Mario“ gibt. Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag, die ihre leitzinsen unverändert ließ, versprach EZB-Chef Mario Draghi, dass die leitzinsen für einen längeren Zeitraum auf ihrem aktuellen Niveau oder sogar niedriger bleiben werden. Anleihe- und Aktienmärkte reagierten positiv. Bleibt abzuwarten, wie lange Draghi‘s Beruhi-gungspille diesmal wirkt.

Super-Mario beruhigt

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bÖRSE am Sonntag · 27/1 306

Page 7: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

der ehemalige handymarktführer meldet sich zurück: Nokia kauft Siemens den Anteil des Netzwerkausrüster NSN für 1,7 Milliarden Euro ab – das treibt den Kurs der Aktie. Von trendsetter Apple ist hingegen nicht viel zu hören. Außer, dass der Aktienkurs des Unternehmens in den vergangenen Monaten gehörig in den Keller ging.

sprechen. „Mit dieser transaktion kauft sich Nokia eine Zukunft, unabhängig davon, was im Smartphone-Geschäft passiert", meint Pierre Ferragu vom Analysehaus Bernstein.Nokia will nach eigenen Angaben den Netzwerkausrüster NSN wei-terhin konsolidieren und die Eigenständigkeit des unternehmens damit stärken. Auch wenn die meisten Analysten die Nokia-Aktie

Sabotage oder PR? Vor der Präsentation neuer Smartphones gelang-ten vermeintlich geheimnisvolle, bislang unbekannte Details über die neuen Mobiltelefone in die Öffentlichkeit. Seitdem vor ein paar Jah-ren bei den Apple-Fans das iPhone-Fieber ausgebrochen ist, ereignen sich solche „Skandale“ und „Sensationen“ in – zumindest gefühlten – regelmäßigen Abständen. Da wollen sich die weit hinter den Markt-führern Samsung und Apple abgeschlagenen Finnen nicht lumpen lassen. Noch bevor Nokia sein neues Super-Smartphone namens „lumia 1020“, am 11. Juli vorstellen will, ist am 4. Juli ein Pressebild mit einem Frontfoto im internet aufgetaucht. Auffällig ist dabei die auf dem Display zu sehende App „Nokia Pro Cam“. Zufall? Verra-ten wurde bisher, dass das Gerät über mit einer High-tech-Kamera ausgestattet ist, die über eine Auflösung von 41 Megapixeln verfügt.Die eigentliche Nachricht zu Nokia gab es aber schon ein paar tage vor der „Pressebild-Sensation“: Siemens und Nokia verkündeten ge-meinsam, dass Nokia den Siemens-Anteil des Netzwerkausrüsters Nokia Siemens Networks (NSN) von 50 Prozent für 1,7 Milliarden Euro übernimmt. Die transaktion bedarf noch der behördlichen Zustimmung und wird voraussichtlich im dritten Kalenderquartal abgeschlossen werden. NSN wird dann ein 100-prozentiges tochter-unternehmen von Nokia sein. Das könnte für eine Neuausrichtung

Stand: 05.07.2013

Aktie der Woche

Performancevergleich Nokia vs. Apple (jeweils in Euro) seit Juli 2008

Nokia oder Apple – welche Aktie jetzt die Richtige ist

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bÖRSE am Sonntag · 27/1 307

Page 8: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

Aktie der Woche

nach wie vor mit „verkaufen“ einstufen, stieg der Kurs nach der Deal-Nachricht zwischen dem ersten und dritten Juli von 2,83 auf 2,94 Euro – das ist immerhin Kurszuwachs von rund vier Prozent. Mit-tel- bis langfristig trauen Experten der Nokia-Aktie allerdings eher Verluste als Gewinne zu. Dennoch korrigierten einige Banken jüngst ihre Prognosen nach oben. Die Deutsche Bank etwa, die Nokia zum Verkauf empfiehlt, erhöhte das Kursziel von 1,85 auf 2,20 Euro. Die Schweizer Großbank uBS, die die Aktie mit „halten“ einstuft, hat das Kursziel von 2,40 auf 3,00 Euro angehoben.

Gewagtes SpielWährend die einen die Übernahme als Aufbruchssignal für Nokia werten, glauben die anderen, dass sich die Finnen mit dem Deal auf eine riskante Wette auf die weltweite konjunkturelle Erholung einlas-sen. Hinzu kommt der Kaufpreis von 1,7 Milliarden Euro. Für Nokia ist das eine Menge Holz. Schließlich ist die Finanzlage der Finnen nicht die beste – per Ende März 2013 standen jedenfalls nur noch 3,8 Milliarden Euro liquide Mittel zur Verfügung. Nokia leiht sich bei der Bank für den Deal 1,2 Milliarden Euro. Für die restlichen rund 500 Millionen Euro gewährt Siemens ab Abschluss der transaktion Nokia ein besichertes einjähriges Darlehen.Analyst Markus Friebel von independent Research beäugt die Über-nahme kritisch: „Der Zukauf verschlechtert die ohnehin schon an-gespannte Schulden-Situation der Finnen. Die Verschuldung stellt ein zunehmendes Risiko für den Handy-Konzern da.“ Zugute hält Friebel dem Nokia-Management, dass dieses nun die vollständige Kontrolle über Nokia Siemens Networks habe. Der Kaufpreis ist

seiner Meinung nach vergleichsweise gering ausgefallen. Dennoch rät Friebel weiterhin von einem investment in die Nokia-Aktie ab. Das Kursziel beziffert er auf 2 Euro.Zwar bewertet Analyst Sebastien Sztabowicz von Kepler Cheuvreux die Übernahme grundsätzlich positiv, da der Kaufpreis re-lativ günstig gewesen sei. Dunkle Wolken sieht er jedoch für das Smartphone-Geschäft von Nokia heraufziehen. Der Markt weise zunehmende Sättigungstendenzen auf. Zu-dem stoße Nokia gerade in den Schwellen-ländern auf zunehmenden Wettbewerb, so Sztabowicz. Das Kursziel sieht der Experte bei 2,10 Euro.Am Markt kursieren Gerüchte, dass der NSN-Deal teil eines viel größeren Planes sei, nämlich die Mobilfunksparte zu verkau-fen und sich voll und ganz auf die Festnetz-infrastruktur zu konzentrieren. Auch, wenn es nur Gerüchte sind – eine strategische Neuausrichtung wäre im Zuge der schlecht laufenden Mobilfunksparte vielleicht keine schlechte idee.Wohin die Reise mit dem einstigen weltwei-ten Handy-Marktführer geht, ist noch unge-wiss. Nach zahlreichen verschlafenen trends

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AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

bÖRSE am Sonntag · 27/1 308

Page 9: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

Aktie der Woche

wurde Nokia schon oft totgesagt. Noch vor fünf Jahren notierte die Nokia-Aktie bei rund 16 Euro, heuet steht sie bei 3 Euro. Kommt jetzt die trendwende? im Schlussquartal 2012 kehrte das unterneh-men jedenfalls in die schwarzen Zahlen zurück. unter dem Strich standen 255 Millionen Euro Gewinn. im Vorjahreszeitraum hatte es noch einem Verlust von 1,08 Milliarden Euro gegeben. Zwar gab es im ersten Quartal dieses Jahres wieder ein Minus von 272 Milli-onen Euro, dennoch zeigte sich Nokia-Präsident Stephen Elop mit der Bilanz zufrieden. Nokia konnte die Verluste im Vergleich zum Vorjahresquartal, das ein Minus von 929 Millionen Euro brachte, deutlich reduzieren. Am 18. Juli stellt Nokia die Ergebnisse für das zweite Quartal vor. Analysten rechnen im Schnitt mit Erlösen von 6,4 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBit) wird bei 168 Millionen Euro gesehen.

Nachholbedarf für NokiaAm Handymarkt regieren Samsung und Apple. laut dem Marktfor-schungsunternehmen iDC betrug der Marktanteil von Samsung im ersten Quartal 2013 in Westeuropa 45 Prozent, Apple kam auf 20 Pro-zent. Nokia ist mit fünf Prozent hinter Sony und lG die Nummer 5. Auch wenn Nokia die beiden Smartphone-tycoons so schnell nicht einholen wird: interessant für investoren sind die Aktienkursent-wicklungen der beiden unternehmen aus den vergangenen Mona-ten. Während etwa Nokia in den vergangenen zwölf Monaten eine respektable Performance von rund plus 80 Prozent hinlegte, brach der Apple-titel um rund 30 Prozent ein. Daher erscheint für Aktien-anleger das Nokia-Papier um einiges attraktiver als die Apple-Aktie.Viele verbinden die künftige Kursentwicklung des uS-Konzerns auch mit der Person tim Cook. Der heutige Chef, der vor knapp zwei Jahren die Nachfolge der verstorbenen Apple-legende Steve Jobs antrat, wird nachgesagt, dass es ihm nicht gelingen könne, weiterhin innovative Pro-dukte auf de Markt zu bringen. Die Richtung des Aktienkurses wird daher wohl auch davon abhängen, was der Markt tim Cook zutraut.

Apple unter den ErwartungenDas Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Apple von 420 auf 405 uS-Dollar gesenkt und die Einstufung auf „halten“ belassen. Jefferies-Analyst Peter Misek hat seine Prognose für die iPhone-Verkäufe des Hardware- und Elektronikherstellers wegen der aktuell hohen lagerbestände im Einzelhandel gesenkt. So gehe er für das dritte Kalenderquartal nicht mehr von 30 Millionen verkauften Ge-räten aus, sondern nur noch von 27 Millionen. Für das vierte Quartal senkte der Experte seine Prognose von 50 Millionen auf 45 Millionen verkaufte Geräte. Apple ist laut Misek noch dabei, mit einem für das kommende Jahr vorgesehene, fünf Zoll großen iPhone 6 eine lücke in seinem Produktportfolio zu schließen.Der Apple-Kurs steht heute mit 329 Euro (420 Dollar) in etwa dort, wo er bereits vor anderthalb Jahren gestanden hatte. Das

war vor der großen Boomphase, im Jah-resverlauf 2012 ging es zwischenzeitlich bis knapp unter die 550-Euro-Marke. Die Apple-Comunity wartet nun gespannt auf Neuigkeiten. Wird es bald auch eine Apple-uhr geben – eine iWatch? Genaueres weiß man nicht – noch nicht.Fest steht hingegen, dass Apple, das wert-vollste unternehmen der Welt, im Schluss-quartal des vergangenen Jahres ein Rekord-ergebnis erzielte: Noch nie wurden in einem Quartal mehr iPhones verkauft; zwischen oktober und Dezember waren es 47,8 Milli-onen. Die Apple-Aktie stürzte nach Verkün-dung der Zahlen trotzdem ab. Die Analysten hatten mit einem Absatz von rund 50 Millio-nen Stück gerechnet. An der Börse wird eben die Zukunft gehandelt.

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Page 10: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

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Unternehmen der Woche

Wenn es regnet und windig ist, wie jüngst beim Staatsbesuch in irland, trägt Michelle obama meist einen Burberry-trenchcoat. im Winter legt die First lady der uSA gerne auch noch den unverkenn-baren Schal mit dem karierten Muster um.Wie die Gattin des uS-Präsidenten kleiden, ja, schmücken sich die auch die Schauspieler Daniel Craig und Cameron Diaz, die tennisspielerin Serena Williams sowie weltweit hunderttausend weiterer Kunden im-mer wieder gerne mit den Produkten aus dem Hause des britischen traditions konzerns. Burberry hat dabei durchaus mehr als nur Wetter-festes zu bieten. Das Sortiment umfasst exklusive Bekleidung für Busi-ness und Büro, sportliche Freizeitmode, Schmuck und Parfums. Vom Babylaufschuhe für 136 Euro bis zur Handtasche aus Alligatorleder für stolze 20.000 Euro reicht die Produktpalette. und wer will, der kann so-gar seinen geliebten Vierbeiner in einen luxuriösen trenchcoat mit dem unverkennbaren Karomuster hüllen – für 6.400 Euro.Das vielfältige Angebot trifft auf große Nachfrage. Über zwei Milli-arden Euro umsatz erzielte der Konzern im vergangenen Geschäfts-jahr. im Vergleich zum Jahr 2005/2006 ist das eine Steigerung von rund 180 Prozent. Damals drohte der Konzern aus der Mode zu kommen, das distinguierte image war angekratzt, das Karomuster war unter anderem – horribile dictu – bei Hooligans beliebt. Die konnten sie sich zwar die originale nicht leisten, erwarben aber gefälschte Jacken und Mützen. Vor allem aber: Der Konzern hatte keine Kontrolle mehr über das Design, zahlreiche lizenznehmer entwickelten ihre eigenen Kollektionen. So unterschieden sich die Produkte in einem Burberry-laden in london von deutlich denen, die in Paris oder Hongkong angeboten wurden.Doch dann rückte Angela Ahrendts an die Spitze. Die heute 53 Ame-rikanerin erkannte: Wenn Burberry den Abstieg verhindern will, muss der Konzern wieder über eine exklusive identität und über ein einheitli-ches Designverfügen. Also kaufte sie nahezu alle lizenzen wieder zurück.

Burberry: Aktie mit Anzieh-Potenzial

Angela Ahrendts verdiente im vergangen Jahr rund 20 Millionen Euro und ist damit der bestbezahlte cEo Großbri-tanniens. die investoren meckern dennoch nicht. Unter Ahrendts Ägide kletterte die Aktie des britischen Luxus-modekonzerns Burberryin den vergangenen fünf Jahren um 350 Prozent.

Designchef Christopher Bailey übertrug sie die alleinige Entscheidung über Modelle, Muster, Zuschnitt und Styling. Zudem senkte Ahrendts die Kosten. unrentable Produktionsstätten in Großbritannien wurden auch gegen heftigen Widerstand der Politik und Gewerkschaften ge-schlossen. und sie verstärke die online-Strategie.Ahrendts hatte Erfolg. Der internet-Kontakt zu den Kunden ist heute enorm intensiv. Bei Facebook erhielt die jüngste Frühling/Som-merkollektion rund 240.000 „likes“. Auch bei chinesischen usern

steht Burbery hoch im Kurs. Allein auf der Webseite Weibo hat Burberry über 400.000 Fans. Burberry gibt es im Reiche der Mitte aber auch real. in mittlerweile 70 läden in 35 Städten können sich Chinesen ihre Mode-wünsche erfüllen. im kommenden Jahr sollen 25 weitere hin-zukommen. Das Chinageschäft trägt derzeit 25 Prozent zum Gesamtumsatz bei, der An-teil dürfte künftig höher ausfallen. Burberry,

erst seit 2010 in China präsent, erzielt zweistellige Wachstumsraten. Auch lateinamerika und den Nahen osten hat Ahrendts als Wachs-tumsmärkte für das typische Karo ins Visier genommen.Heute zählt Burberry wieder zu den großen luxuskonzernen. Am Comeback haben Anleger sehr gut verdient. Auf Sicht von fünf Jah-ren legte die Aktien rund 350 Prozent zu. Der titel bietet auch wei-terhin Potenzial. Analysten von Credit Suisse stufen den Modewert mit „outperform“ ein.Auch für Ahrendts, die angeblich bereits um fünf uhr morgen ihren Job beginnt, hat sich der Einsatz gelohnt. im vergangenen Jahr ver-diente sie rund 20 Millionen Euro. Damit steht sie an der Gehalts Spitze der 100 börsennotierten britischen unternehmen. Kritik – wie zuletzt in der Schweiz – gab es von Seite der investoren nicht.

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Heute zählt Burberry

wieder zu den großen Luxus-

konzernen.

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KtG AGRAR

Dividende steigtDas sich auf die Bewirtschaftung von großen Flächen spezialisierte Agrar-unternehmen KtG Agrar (WKN: A0DN1J) vervielfachte den Gewinn 2012 von 1,2 auf 8,4 Mio. Euro. Vor Zinsen und Steuern (EBit) verdoppelte sich der Gewinn von 15,0 auf 29,5 Mio. Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBitDA) zog von 21,1 auf 37,0 Mio. Euro an. im Vergleich zu 2011 legte der umsatz von 77,5 auf 110,2 Mio. Euro zu. Der mit konventioneller landwirtschafft er-zielte umsatz stieg von 22,9 auf 34,9 Mio. Euro, mit der Produktion von Biogas von 21,4 auf 32,0 Mio. Euro. Mit ökologischer landwirtschaft wurden 10,2 Mio. Euro um-gesetzt – nach 7,2 Mio. Euro im Jahr 2011. im Segment Nahrung verdoppelte sich der umsatz von 8,8 auf 17,3 Mio. Euro. Ergän-zende Agraraktivitäten trugen mit 12,6 Mio. Euro zum Wachstum bei (Vorjahr: 12,4 Mio. Euro). lediglich in der tierproduktion schrumpfte der umsatz von 4,0 auf 3,3 Mio. Euro. Die überwiegend in den neuen Bun-desländern und litauen aktive Gesellschaft bewirtschafte im vergangenen Jahr 39.100 Hektar – gegenüber 35.900 Hektar im Jahr zuvor. Davon gehörten 9.600 Hektar zum Eigentum von KtG – ein Plus von 1.800 Hektar. Aktionäre sollen am Gewinnsprung mit einer von 0,18 auf 0,20 Euro je Aktie er-höhten Dividende beteiligt werden.

NewsNews

unternehmenstermineDatum Uhrzeit Name Ereignis

08.07.2013 22:04 Alcoa inc halbjahresbericht 2013

09.07.2013 13:00 deutsche Lufthansa AG Verkehrszahlen Juni

09.07.2013 - cropEnergies AG Ergebnisbericht Q1 2013/14

10.07.2013 07:30 Gerresheimer AG halbjahresbericht 2013

11.07.2013 07:00 Südzucker AG Ergebnisbericht Q1 2013/14

11.07.2013 - SinnerSchrader AG 9-Monatsbericht 2012/13

12.07.2013 13:00 J.P. Morgan chase & co halbjahresbericht 2013

12.07.2013 - Wells Fargo & company halbjahresbericht 2013

CoNStEllAtioN BRANDS

Weniger verdientDer uS-Wein-, Bier- und Spirituosen-produzent Constellation Brands (WKN: 871918), in Deutschland besser bekannt für die kalifornische Weinmarke Robert Mon-davi, verbuchte im ersten Geschäftsquartal (Ende: 31. Mai) einen Gewinnrückgang von 72,0 auf 52,9 Mio. uS-Dollar. Je Aktie schrumpfte der Gewinn von 0,38 auf 0,27 uS-Dollar, vor Sonderposten von 0,40 auf 0,38 uS-Dollar. Der Vorsteuergewinn sank von 113,2 auf 82,3 Mio. uS-Dollar, der im operativen Geschäft erzielte Gewinn von 106,1 auf 70,5 Mio. uS-Dollar. im Ver-gleich zur Vorjahresperiode stieg der um-satz von 634,8 auf 673,4 Mio. uS-Dollar. Gleichzeitig erhöhten sich die Herstellungs-kosten von 384,2 auf 417,3 Mio. uS-Dollar, die Vertrieb- und Verwaltungsausgaben von 144,0 auf 186,5 Mio. uS-Dollar. Experten hatten 674 Mio. uS-Dollar umsatz sowie vor Sonderposten 0,40 uS-Dollar Gewinn je Aktie erwartet. im Gesamtjahr will der Konzern den Gewinn je Aktie von 2,04 auf 2,32 bis 2,62 uS-Dollar steigern. Vor Sonderposten soll der Gewinn je Aktie 2,60 bis 2,90 uS-Dollar (2012/13: 2,19 uS-Dollar) erreichen. Anfang Juni hatte Constellation Brands von Anheuser-Busch inBev die uS-Biersparte der mexikanischen Grupo Modelo für 4,75 Mrd. uS-Dollar übernommen.

ZYNGA

Personelle Hilfe von MicrosoftSpieleentwickler Zynga (WKN: A1JMFQ) – Stichwort: Farmville – sichert sich die Dienste von Don Mattrick, zuvor Chef der Entertainment-Sparte (Xbox) von Microsoft (WKN: 870747). Dieser löst den umstritte-nen Firmengründer und Großaktionär Mark Pincus an der unternehmensspitze ab. Pincus hatte Zynga 2007 gegründet und hält noch 61% der Anteile. Mattrick arbeitete seit 2007 für Microsoft. Zuvor war er 15 Jahre beim Spieleentwickler Electronic Arts (WKN: 878372) beschäftigt gewesen. Zuletzt hatte Mattrick allerdings keine gute Figur gemacht: Nach massiven Protesten musste der geplante onlinezwang für die neue Xbox aufgegeben werden. Anfang Juni hatte Zynga aus Kosten-gründen den Abbau von 520 Stellen und die Schließung von verschiedenen Standorten an-gekündigt. Vor diesem Hintergrund war die eigene Verlustprognose für das inzwischen beendete zweite Quartal von 26,5 bis 36,5 Mio. auf 28,5 bis 39 Mio. uS-Dollar ange-hoben worden. Das durch Facebook (WKN: A1JWVX) groß gewordene unternehmen stellte zudem 225 bis 235 Mio. uS-Dollar umsatz in Aussicht. Zur Erinnerung: im An-fangsquartal hatten die Kalifornier dank einer Steuergutschrift 4,1 Mio. uS-Dollar verdient. Der Vorsteuerverlust sank von 85,4 auf 4,6 Mio. uS-Dollar, der umsatz von 321,0 auf 263,6 Mio. uS-Dollar.

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Zynga Headquarters San Francisco

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Page 12: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

dieses Fondsmanagement steht für eine gelungene Auswahl von Value-titeln in den USA. im Vergleich zur Eurozone kann die dortige Volkswirtschaft gegenwärtig mit attraktiveren Wirtschaftszahlen punkten. Aktien mit Substanz, die das Portfolio des Fonds bilden, erweisen sich in schwierigen Börsenphasen meist stabiler als der breite Markt.

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Fonds der Woche

sich das Management auf uS-amerikanische Blue Chips mit höherer Marktkapitalisierung. Das spiegelt sich auch in der Fondsbenchmark wider, dem Russell 1.000 Value-index, der uS-amerikanische Substanzwerte mit hoher Marktkapitalisierung umfasst. Das Fonds-Portfolio ist mit 95 Einzeltiteln vergleichs-weise stark diversifiziert. Deutlich überge-wichtet gegenüber der Benchmark sind die Portfoliomanager im Sektor Verbrauchsgüter mit 12,6 Prozent. in der Benchmark liegt die Gewichtung nur bei 5,6 Prozent. Zu den prozentual am stärksten vertretenen Aktien im Portfolio gehören Philip Morris, die Bank JPMorgan Chase & Co. sowie der Pharma-konzern Johnson & Johnson.

Attraktive amerikanische Aktieninvestoren stellen sich die Frage, ob die uS-amerikanischen Aktien der wirtschaftlichen Entwicklung nicht schon zu stark vorange-laufen sind. James Swanson, der Chief invest-ment Strategist von MFS, sieht den uS-Akti-enmarkt durch mehrere Faktoren unterstützt. Zum einen hält er die Konjunktur des landes für weiterhin stabil. im Falle von Schwäche-phasen steht die Notenbank weiterhin bereit, den Markt mit Geld zu versorgen. Als weite-ren positiven Faktor sieht er die Situation bei den uS-amerikanischen unternehmen selbst. „Die amerikanischen unternehmen sind in

MFS Meridian uS Value Fund iSiN: LU0125979160

Fondsvolumen: 1.125 Mio. US-dollar

Fondswährung: US-dollar

Auflegungsdatum 01.02.2002

Gesamtkostenquote: 1,94%

Value-investoren schätzen den Blick aus der Distanz auf das Marktgeschehen, um sich vor dem Herdentrieb an den Märkten zu schützen. So fühlt sich beispielsweise Warren Buffett in omaha wohler als an der Wallstreet. Steve Gorham und Nevin Chitkara verwalten den MFS Meridian uS Value Fund in Boston, dem Hauptsitz von MFS investment Manage-ment. Der Vermögensverwalter blickt auf eine lange Geschichte zurück. Das unternehmen wurde bereits 1924 gegründet. Mit Stand vom 31. März managt MFS einVermögen im Wert von 271 Mrd. Euro.

PortfolioDie Portfoliozusammensetzung orientiert sich an einem klassischen Valueansatz, näm-lich Aktien zu kaufen, die unterhalb des vom Fondsmanagement errechneten Wertes notie-ren. Dabei wird vor allem auf niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse und hohe Dividenden-renditen geachtet. Grundsätzlich kann in unternehmen jeglicher Marktkapitalisierung investiert werden. in der Praxis konzentriert

MFS Meridian uS Value Fund – Werthaltige unternehmen aus den uSA

einer guten Verfassung. Sie verfügen über hohe Barmittel, und in Prozent des BiP sind die Gewinne so hoch wie selten zuvor. Die Verschuldung ist niedrig und die Fremdfinan-zierungsquoten sind unter Kontrolle. Aktien sind heute weder besonders teuer noch beson-ders billig. Der S&P 500 wird zurzeit zum 15-fachen der erwarteten Gewinne gehandelt, die KGVs von technologiewerten betragen etwa 14“, so Swanson.

der Blick zurückDer Fonds ist seit über zehn Jahren am Markt und hat dadurch auch schon manche Krisen-phase durchlebt. Zwischen 2003 und 2012 wurden nur zwei Jahre mit einem Minus abgeschlossen (2008: -33,8 und 2011: -1,9 Prozent). Durchschnittlich wurde in den ver-gangenen zehn Jahren knapp sieben Prozent p.a. erwirtschaftet. Auf Sicht von drei Jahren lag der maximale Verlust bei rund 21 Prozent.

FazitDer Fonds eignet sich für Anleger, die mit ei-nem erprobten Stockpicking-Ansatz am uS-Aktienmarkt partizipieren wollen. investoren profitieren darüber hinaus von der Expertise des Fondsmanagements, die Risikoseite gut im Griff zu haben.

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Page 13: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

News

FRANKFuRt-tRuSt

Auswirkungen der BundestagswahlVor vier Jahren untersuchte Frankfurt-trust Asset Management die Auswirkung der Bundestagswahlen seit 1961 auf den deut-schen Aktienmarkt. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass der deutsche Aktienmarkt vor den Bundestagswahlen eher zu einer schwächeren Entwicklung tendiert, während nach der Wahl mo-derate Kursgewinne zu verbuchen sind. Damit erwiesen sich die starken Kursgewinne 2009 ähnlich wie die Kursverluste 2002 als Sonderfall. Die Gründe lagen nach Auffassung von Frankfurt-trust in globalen trends, die die Entwicklung in Deutschland überlagert hätten. Eine weitere These besagt, dass ein Wechsel der Regierung

die heimischen Aktienkurse befördert. Für die Zeit der 100 tage vor der Wahl erwartet Frankfurt-trust keine ausgeprägten trends.Voraussetzung ist, dass sich keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Wahlprognosen herauskristallisieren. Der trend zu immer mehr im Bundestag vertretenen Parteien könnte nach der Wahl zu einer kurzen Phase der unsicherheit hinsichtlich der Regierungsbildung führen, die nach Auffassung der Frankfurter Asset Manager güns-tige Einstiegsmöglichkeiten bieten würde. Entscheidend sei die Frage, ob die unsicherheit durch eine Koalitionsbildung oder durch Neuwahlen beendet wird.

EDMoND DE RotHSCHilD

Stabilisierung der WirtschaftslagePhilippe uzan, Chief investment officer bei Edmond de Rothschild Asset Management, sieht deutliche Zeichen der Wirtschaftserholung in den uSA. Ein indiz ist seiner Auffassung die Belebung des Eigen-heimbaus mit deutlichen Zuwachsraten. Auch die Vermögenssitua-tion der Privathaushalte berechtigt zu optimismus.Mit Stand vom 31. März wurde nominal bereits wieder das level vor der Finanzkrise erreicht. in der Eu beobachtetuzan eine flexiblere Haltung der Eu-ropäischen Kommission in der Frage der Haushaltskonsolidierung der Staaten. Mittlerweile wird dort mehr Wert auf Strukturreformen in den ländern als auf einen möglichst raschen Abbau der Defizite

gelegt. Negative impulse für die Märkte kamen durch den Rückgang vieler Geschäftsklimaindizes weltweit. Darüber hinaus war das Wirt-schaftswachstum in einigen großen Schwellenländern wie China, Brasilien und Russland niedriger als die Märkte es erwartet hatten. trotzdem siehtuzan in den Emerging Markets einen ungebrochenen, wenn auch volatilen, trend zu mehr Ausgaben bei der infrastruktur und bei Konsumgütern. Für das zweite Halbjahr 2013 erwartet der Cio eine Fortsetzung der outperformance von Aktien gegenüber Anleihen. Bei den entwickelten Märkten präferiert EdR Asset Ma-nagement europäische und japanische Aktien.

HSBC GAM

Neuer Mexiko-FondsDie HSBC Global Asset Management hat einen neuen Fonds aufge-legt, der sich ausschließlich auf mexikanische Aktien konzentriert. Das Portfolio wird von Aline de Souza Cardoso verwaltet. Für das laufende Jahr erwartet die Fondsmanagerin des HSBC GiF Mexico Equity Fund (iSiN: lu0877824093) in dem lateinamerikanischen land eine Wachs-tumsrate von 3,5 %. Positiv fallen bei Mexiko hohe Rohstoffreserven ins Gewicht. Cardoso sieht die inflation unter Kontrolle und eine stabile inlandsnachfrage, die für attraktive unternehmensgewinne sorgt. Da-rüber hinaus ist die Verschuldung verglichen mit europäischen Staaten mit 43 % des BiP recht gering. Allerdings gehen 80% des Exports des

landes in die uSA, so dass unter diesem Aspekt eine hohe Abhängigkeit besteht. Die Nähe zu den uSA und gute Ausbildungsstandards machen Mexiko in der verarbeitenden industrie zu einer möglichen Alternative zu China. Kürzlich umgesetzte Bildungsreformen sollen zu einer besse-ren Qualifikation der Bevölkerung führen. Das Anlageuniversum des Fonds besteht aus 127 titeln, daraus werden zwischen 30 und 50 titel ausgesucht. Ausschlaggebend für die Aufnahme in das Fondsportfolio ist eine Bottomup-Analyse der entsprechenden Kandidaten. Berücksich-tigung finden auch Corporate Governance-Standards und eine entspre-chende liquidität der Aktientitel.

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bÖRSE am Sonntag · 27/1 313

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News

VGF WiRD BSi

Namensänderung und NeuausrichtungDie Mitgliederversammlung des VGF Ver-band Geschlossene Fonds e.V. hat in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Neuausrichtung des Verbandes beschlos-sen. Die bisherige interessenvertretung der Anbieter geschlossener Fonds öffnet sich zum Branchenverband für alle unternehmen und Anlagevehikel, die im Rahmen des Kapital-anlagegesetzbuchs (KAGB) investitionen in Sachwerte anbieten und verwalten. So können neben Kapitalverwaltungsgesellschaften künf-tig auch andere Branchenteilnehmer Mitglied werden. Damit einher geht die umbenen-nung des Verbandes in BSi Bundesverband Sachwerte und investmentvermögen e.V. Der Verband trägt damit der tiefgreifenden Verän-derung Rechnung, die das inkrafttreten des KAGB am 22. Juli 2013 mit sich bringt. Auf-gabe des BSi ist die interessenvertretung der Branche gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

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Er begleitet für seine Mitglieder Gesetzge-bungs- und Verordnungsverfahren auf natio-naler und europäischer Ebene, ist originärer Ansprechpartner für die Finanzaufsicht und erarbeitet mit seinen Mitgliedern Branchen-standards wie z.B. Musteranlagebedingungen oder einen Musterverwahrstellenvertrag. Ne-ben den bisherigen Voll- und Fördermitglie-dern wird es künftig auch eine Branchen- und eine informationsmitgliedschaft geben. Bran-chenmitglieder können alle unternehmen werden, die nach dem KAGB bzw. der AiFM-Richtlinie eine Kernfunktion im Rahmen der Verwaltung von AiF haben und beaufsichtigt werden. Hierzu gehören die Verwahrstellen, Auslagerungsunternehmen oder unterneh-men, die zwar in den Anwendungsbereich des KAGB fallen, aber aufgrund von Bestands-schutzregelungen befreit sind von der Anwen-dung des KAGB. Dies trifft insbesondere auf die unternehmen zu, die schon heute VGF-Mitglieder sind, keine KVG-Zulassung bean-tragen, aber Bestände weiter verwalten. Die informationsmitgliedschaft wird für andere Verbände oder kontinuierlich investierende investoren, z.B. Family offices, geschaffen.

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bÖRSE am Sonntag · 27/1 314

Page 15: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS

Momentan investieren vor allem hartnäckige Antizykliker in Spanien. dabei ist vor allem Geduld beim Warten auf steigende Kurse nötig. Mit Express-Zertifikatenkönneninvestorendagegen auch bei fallenden oder stagnierenden Kursen vom spanischen Leitindex profitieren.

Zertifikate-Idee

iBEX-Express-Zertifikat – Chancen mit spanischen Blue Chips

Er hat Anfang Juli seine Einschätzung bei „overweight“ belassen. Einen Grund sieht er in einem neuen Steuergesetz, das spani-schen Banken eine steigende Kernkapital-quote ermöglicht.

Express-Gewinne möglichDas Express-Zertifikat der Société Générale (iSiN: DE000SG37JK6) ist mit einer lauf-zeit bis Mai 2019 ausgestattet. Das ist lange genug um von einer Verbesserung der wirt-schaftlichen Situation in Spanien zu profi-tieren. Mitte Mai sind bis zur Endfälligkeit jährlich Beobachtungstage vorgesehen, die darüber entscheiden, ob das Zertifikat vor-zeitig fällig wird. Der mögliche tilgungs-betrag steigt dabei jährlich um 6,55 Euro und zwar von 106,55 Euro am 13.05.2014 bis 139,30 Euro am 13. Mai 2019. in den Jahren 2014 bis 2018 liegt das tilgungsle-vel bei 7.604,55 Punkten im iBEX 35. Zur Fälligkeit 2019 reicht für die Auszahlung von 139,30 Euro bereits ein indexstand von 4.224,75 Punkten. Aktuell notiert die spanische Benchmark bei 8.002 Euro.No-tiert der iberia-index zum laufzeitende unterhalb dieses tilgungslevels nimmt der Anleger,ausgehend vom indexstand bei Auf-legung des Express-Zertifikats (8.449,50 Punkte), prozentual an den Kursverlusten der Benchmark teil.

iBEX 35-Express-ZertifikatZertifikattyp Emittent Basiswert Fälligkeit WKN

Express-Zertifikat Société Générale iBEX 35 20.05.2019 SG37JK

Schwieriger Status quoDie wirtschaftliche Situation in Spanien ist alles andere als berau-schend. Die Schulden liegen momentan mit 923 Mrd. Euro bei 88,2 %

des spanischen Bruttoinlandsprodukts. Das von der Regierung angestrebte limit bei 91,4 % des BiP zum Jahresende dürfte sich daher als

reines Wunschdenken herauskristalli-sieren. 2013 wird die Wirtschaft in Spanien weiter an Boden verlieren,

für 2014 erwarten Experten allerdings ei-nen Anstieg der Wirtschaftsleistung. in Spanien

beheimatete unternehmen sind natürlich durch die Krise beeinträchtigt. Allerdings wird dabei manchmalübersehen,

dass auch unternehmen in Spanien beheimatet sind, die ihr Geld global verdienen. Ein Beispiel: telefónica ist auf den lateiname-rikanischen Märkten bestens aufgestellt. trotzdem werden diese un-ternehmen unberechtigterweise in Sippenhaft für die schlechte wirt-schaftliche Entwicklung des landes genommen.

iBEX mit KursrückgangDer iberia-index hat seit dem Jahresende 2012 etwa 2 % verloren. Kommt es zu keiner Verschärfung der europäischen Staatsschulden-krise, sollte sich der Verkaufsdruck in Grenzen halten. Besonders hoch gewichtet sind im iBEX 35 die Sektoren Banken, telekommu-nikation und Energie.Aktien, die den index stark bewegen, sind die Banco Santander, der textilkonzern inditex, zu dem auch die Marke Zara gehört, und der Versorger iberdrola. Diese titel glänzten in den letzten Monaten nicht mit Kursgewinnen.unter diesem Aspekt ist das Potenzial für weitere Kursverluste bei diesen unternehmen ver-gleichsweise begrenzt. licht am Horizont sieht beispielsweise für die Banco Santander-Aktie der Morgan Stanley-Analyst Alvaro Serrano.

bÖRSE am Sonntag · 27/1 315

Page 16: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

News

DEutSCHE BANK

Faktor-Zertifikate auf den Bund-FutureVon der Deutschen Bank wurden Faktor-Zertifikate mit festem He-bel auf das deutsche Zinsbarometer emittiert. Dabei kann mit der long-Variante auf steigende Kurse und mit Short-Produkten auf fallende Kurse gesetzt werden. Die Faktor-Zertifikate weisen einen Hebel von 5, 10 und 15 auf. Die Produkte eignen sich besonders für das Daytrading oder bei längerer Haltedauer für trendstarke Pha-sen. Steigt der Bund-Future gegenüber dem Vortag um 0,25 %, ver-bucht ein Faktor 10x long-Zertifikat einen Kursgewinn von 2,5 %. Bewegt sich der Bund-Future innerhalb eines tages unerwartet

stark, greift eine Anpassungsschwelle, die verhindern soll, dass ein totalverlust entsteht. Diese Anpassungsschwelle liegt bei long-Zertifikaten unterhalb des aktuellen Kurses, bei Short-Zertifikaten oberhalb. Der Bund-Future wird in diesen Produkten über einen speziellen Strategie-index abgebildet. Verliert dieser index untertä-gig 50 %, wird ein neuer Handelstag mit einer neuen Bezugsgröße simuliert. Anleger haben bei Faktor-Zertifikaten den Vorteil, dass sich im unterschied zu anderen Hebelprodukten der Hebel nicht verändert, sondern gleich bleibt.

SoCiÉtÉ GÉNÉRAlE

Rohstoff-DiscounterDie französische SociétéGénérale ergänzte ihr Angebot an neuen Discount-Zertifikaten um unterschiedliche Basiswerte aus dem Roh-stoffbereich. Dabei wurden sowohl die beiden Ölsorten Brent und Wti als auch die Edelmetalle Gold und Silber bedacht. Das lauf-zeitende der Produkte liegt zwischen September 2013 und Dezember 2014. Anleger können über Discount-Zertifikate mit einem Abschlag von der Kursentwicklung des zugrundeliegenden Rohstoffs profitie-ren. Allerdings ist die Partizipation an der Kursentwicklung auf eine Kursobergrenze (Cap) beschränkt. Bei den Produkten auf Brent-Öl

(akt. Kurs: 105,30 uS-Dollar) liegen die Caps zwischen 88 und 125 uS-Dollar, bei Wti-Öl (akt. Kurs: 101,03 uS-Dollar) zwischen 75 und 110 uS-Dollar. Die Gold-Discounter weisen Kursobergren-zen zwischen 1.150 uS-Dollar und 1.425 uS-Dollar pro Feinunze (akt. Kurs: 1.247,90 uS-Dollar), Silber-Produkte zwischen 13 und 29 uS-Dollar pro Feinunze (akt. Kurs: 19,24 uS-Dollar) auf. Da die Discounter mit einer Quantofunktion ausgestattet wurden, haben Wechselkursschwankungen zwischen Euro und uS-Dollar keinen Einfluss auf die Kurse der Zertifikate.

HYPoVEREiNSBANK

investieren in die 3D-DrucktechnologieDie HVB macht die 3D-Drucktechnologie für Anleger inves-tierbar. Möglich ist das mit einem open End-Zertifikat (iSiN: DE000HY05Nl9) auf den StoXX Global 3D-Printing tradeable EuR-index (Net Return). Aktien, die in den index aufgenommen werden, müssen mindestens 1 % ihres umsatzes mit der 3D-Druck-technologie machen. Anleger profitieren durch die indexkonstruk-tion auch von den Dividenden der unternehmen. Die Firmen müssen aus einem industrieland kommen, Emerging Markets-Aktien sind also ausgeschlossen. Darüber hinaus gibt es Mindestvoraussetzungen

hinsichtlich der Streubesitz-Marktkapitalisierung und des durch-schnittlichen Handelsvolumens erfüllen. Momentan setzt sich der index aus zehn Aktien zusammen, die meisten sind in den uSA gelistet wie 3D Systems. Die restlichen drei Aktien sind in Schwe-den (Arcam), Frankreich (Dassault) und Deutschland (Bertrand) beheimatet. Jährlich erfolgt eine Überprüfung der indexzusammen-setzung. trotz aller Chancen dieser noch in den Kinderschuhen steckenden technologie, müssen Anleger mit einer hohen Schwan-kungsanfälligkeit der titel rechnen.

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS

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ROHSTOFFE LEbENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE

Rohstoff der Woche

Palladium – Spotpreis in uS-Dollar

die eventuelle baldige drosselung der Wertpapierankäufe durch die US-Notenbank hatte in der zweiten Junihälfte auch den Preis für Palladium auf talfahrt geschickt. Nach der heftigen Korrektur könnten sich nun jedoch spekulative Käufe anbieten. Argumente liefern charttechnik und die unveränderten fundamentalen Fakten.

Die Entwicklung des Palladiumpreises in den vergangenen Monaten gleicht einer Berg- und talfahrt. Rasante Anstiege und flotte Einbrü-che wechselten sich munter ab. Nachdem von April bis Mitte Juni die Bullen die Richtung vorgaben, übernahmen dann die Bären kurz vor Erreichen der Widerstandszone von 776 bis 787 uS-Dollar, die aus den Preisspitzen zu Jahresbeginn resultiert, das Ruder. Es folgte eine sehr dynamische Korrektur. Binnen drei Wochen ging es in der Spitze um fast 19% abwärts. in der Vorwoche wurden dabei die unterstützungen bei 681,80 und 643,50 uS-Dollar verletzt. Damit einher ging ein Bruch der langfristigen Aufwärtstrendlinie, die aus der Verbindung der Zwischentiefs von De-zember 2008 und Juli 2009 resultiert. Sie konnte jedoch schnell wieder zurückerobert werden. Mit dem nun erfolgten Anstieg in der vergangenen Woche setzte sich der Preis davon wieder etwas nach oben ab. Dies könnte ein indiz dafür sein, dass der test der langfristigen Abwärtstrendlinie auch diesmal das Maximum der Korrektur war und daher nun die Richtung wieder dreht. Entsprechend könnten allein aus charttechnischer Sicht spe-kulative Käufe infrage kommen.

Derivate auf Palladium (Basiswert: Spotpreis in uS-Dollar) Typ WKN Basispreis/Knock-out Laufzeit Hebel

indexzertifikat (Quanto) GS72X1 - open end -

hebel-Zert. (long) Vt28X5 512,71/522,75 US-dollar open end 4,09

hebel-Zert. (short) Vt1B9d 849,10/832,42 US-dollar open end 3,92

Palladium: Antizyklische Spekulation

Darüberhinaus hat sich an der fundamentalen Situation nichts ge-ändert. Der robusten Nachfrage, insbesondere aus der Automobil-industrie, die das Edelmetall für die Herstellung von Katalysatoren benötigt, was etwa zwei Drittel des gesamten weltweiten jährlichen Bedarfs ausmacht, steht ein nicht allzu üppiges Angebot gegenüber. Nachdem 2012 ein Defizit zwischen Angebot und Nachfrage an-gefallen war, wird auch 2013 eine Angebotslücke erwartet. Zusam-men mit dem viel versprechenden charttechnischen Bild könnte das aktuelle Niveau daher eine antizyklische Kaufgelegenheit darstellen und somit spekulative long-Positionen rechtfertigen.

Stand: 05.07.2013

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Rohstoffe (Auswahl)

Markt Kurs % zur Vorwoche

Gold – Spotpreis in uS-Dollar

Nach den sehr dynamischen Bewegungen in den beiden vorangegangenen Wochen, ging es in der vergangenen wesentlich gemächli-cher zu. Die Handelsspanne war gering und der Goldpreis stabilisierte sich etwas. offen bleibt die Frage, ob von der nun erreichten Haltezone von 1.307 bis 1.227 uS-Dollar ein neuerlicher Aufwärtsimpuls startet.

Mais – Dezember-Future (CME)

Bei Mais sieht es nach einem nachhaltigen Bruch der Haltezone von 512 bis 515 uS Cent aus. Sollte sie nun nicht schnell zurückerobert werden, spräche dies für eine fortgesetzte Ab-wärtsbewegung. in der nächsten Woche für impulse könnten die am Donnerstag anste-henden neuesten Ernteprognosen des uS-landwirtschaftsministeriums sorgen.

Wti – August-Future (iCE)

Der politische Machtkampf in Ägypten so-wie die in der Woche zum 28. Juni deutlich stärker als erwartet gesunken im Rohölla-gerbestände in den uSA haben den Ölpreis jüngst einen kräftigen Schub gegeben. Wti kletterte dabei über die Hürde von 99,85 uS-Dollar, was als kurzfristiges spekulatives Kaufsignal gewertet werden könnte.

Zinn – Spotpreis in uS-Dollar (lME)

Zinn hat die Mitte Juni verletzte unterstüt-zung bei 19.843 uS-Dollar (tief oktober 2012) jüngst zurückerobert. Sollte sich die-ses Überschreiten bestätigen, könnte dies zumindest für eine größere Gegenbewegung sprechen. Negativ wäre indes, wenn der Preis erneut die Marke 19.843 uS-Dollar verletzt und dabei unter 19.513 uS-Dollar fiele.

Rohstoffe im ÜberblickRohstoffanalysen

Rohöl Wti crude NYMEX ($/bbl) 103,44 +7,20%

Erdgas NYMEX ($/MMBtU) 3,62 +1,46%

heizöl NYMEX ($c/gal) 299,33 +4,77%

Gold NYMEX ($/Unze) 1222,1 -1,03%

Silber Spot ($/Unze) 18,86 -3,92%

Palladium Spot ($/Unze) 680,25 +3,19%

Platin Spot ($/Unze) 1324,75 -1,03%

Aluminium Spot ($/t) 1743 +0,69%

Blei Spot ($/t) 2018 -1,10%

Kupfer Spot ($/t) 6782,5 +0,77%

Nickel Spot ($/t) 13530 -1,10%

Zinn Spot ($/t) 19700 -0,51%

Zink Spot ($/t) 1808,5 -0,69%

Baumwolle icE ($c/lb) 83,54 +0,49%

Kaffee "c" icE ($c/lb) 120,7 +0,17%

Kakao icE ($/t) 2200 +1,76%

Mais cBot ($c/bu) 491,75 -3,81%

orangensaft gefr. icE ($c/lb) 136,35 +6,52%

Sojabohnen cBot ($c/bu) 1432 -8,47%

Weizen cBot ($c/bu) 656 +1,16%

Zucker No.11 icE ($c/lb) 16,24 -3,91%

Lebendrind cME ($c/lb) 122,08 -0,12%

Mastrind cME ($c/lb) 151,8 +1,08%

Schwein mag. cME ($c/lb) 97,73 +0,03%

Rohstoff-indizes (Auswahl)

Index Kurs % zur Vorwoche

NYSE Arca Gold BUGS index (hUi) 211,58 -7,24%

NYSE Arca oil & Gas index 1337,48 +0,58%

dJ AiG commodity index 125,54 +0,86%

Reuters-Jeffries cRB Futures-index 280,47 +1,76%

Rogers int. commodity index 3516,31 +1,79%

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Wer es sich in Berliner 5-Sterne-Hotels gut gehen lassen will, der kann schon mal dane-ben greifen. Manches Grandhotel liefert Petit-genuss mit ruppigem Spree-Charme. Man hat aber viele optionen in der Stadt, und sogar vier grundsätzliche: Man bucht entweder eines der legendären Schlacht schiffe wie das Adlon, das Ritz- Carlton oder das Kempinsiki. oder man läßt es sich in den gewaltigen Kreuzfahrt-riesen gut gehen wie im interconti, im Marriott oder im Grand Hyatt. Man kann – die dritte Alter native – auch die neu-gestylten lounge-trawler genießen wie das Hotel de Rome, das Mandala oder das Concorde. Wer allerdings die edle Privatjacht unter den besten Hotels der Hauptstadt haben will, der sollte sich mal den Brandenburger Hof gönnen.Das Haus besticht weder durch seine Größe (es ist ein „Small luxury Hotel of the World“) noch durch seinen protzigen Auftritt. Es überzeugt gerade durch seine Konzentra-tion – aufs Detail, aufs Besondere, auf die Stimmung, auf den einzelnen Gast. Es sind nur 14 Suiten und 58 Zimmer, ein Stadtpalais und Refugium mitten in Berlin, nur wenige

Der Brandenburger Hof, Berlin

Schritte vom Kurfürstendamm und seinen eleganten Boutiquen und dem KaDeWe entfernt. Nach den Geschäften der Stadt lädt die Quadriga-lounge – ein lichter Garten unter gläsernem Himmel mit großer Bar und feinen Polstern - zum Verweilen ein, eine grüne Hofgarten-oase mit tiefen Fauteuils und weichen teppichen mitten in der Metropole.Dieses Hotel macht nicht auf Exotik, spielt nicht los Angeles oder Shanghai oder Paris. Es setzt auf Nähe schon in seiner ästhetischen Definition, auf preußischen Stil (Kunst und klassische Moderne prägen das Ambiente) – allerdings mit einem Hauch von Potsdam- Arkadien-italien. Die Atmosphäre ist privat, der Service persönlich. Allenthalben gibt es kleine Aufmerksamkeiten rund um die uhr.Die Konzentration auf privaten luxus prägt auch das Restaurant

„Quadriga“ mit seiner ambitionierten Cross-over-Küche. Dazu ge-währt die vielfach ausgezeichnete „Schatzkammer deutscher Weine“ geistvollen Genuss. ob man vom hoteleigenen limousinenservice gefahren wird oder den Privat-Sekretärinnendienst nutzt, es fühlt sich in diesem Hotel immer so an, als habe man einen Privatbutler im leben – auch wenn man ihn gar nicht nutzt. und so passt es ins Bild eines lebens im Palais, dass man seinen Weckruf am Morgen persönlich an der tür bekommt - mit duftendem Kaffee oder tee und der morgendlichen tageszeitung. James heißt der freundliche Weckdienst dann aber doch nicht.

MEHR iNFoRMAtioNEN uNtER:www.brandenburger-hof.com

Refugium der Woche

das Stadtpalais mit hofgarten-oase inmitten der trubeligen Metropole besticht durch Luxus mit persönlicher Note

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Page 20: Ausgabe 27/13 (Aktien der Woche: Nokia und Apple)

produkt der Woche

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Jeder, der frisch kocht, greift unwillkürlich zu den unentbehrlichen Helfern, die in der Küchenschublade geduldig auf ihren Einsatz war-ten. Es gibt sie in allen möglichen Farben und Designs, mit Griffen und ohne Griffe, mit Rillen und ohne Rillen, aus Kunststoff, aus Granit, aus Marmor, Glas, Schiefer und natürlich aus Holz, dem Klassiker unter den Schneidebrettern. Doch Schneidebrett ist nicht gleich Schneidebrett. Genaugenommen ist die Auswahl des vielsei-tigen Küchenutensils eine Wissenschaft für sich und verrät viel über seinen Besitzer.Entscheidet der sich nämlich für ein Glasbrett, so beweist er da-mit zwar eine ausgeprägte praktische Veranlagung, jedoch keine tiefe liebe zu seinem Messerset, das auf der harten Glasoberfläche schnell abstumpfen wird. Dafür muss er sich weder mit Kratzern noch mit Geruchsrückständen und aufwändigen Reinigungsproze-duren herumschlagen.Hobbyköche dagegen, die ihr Gemüse auf bunt bedruckten Plastik-brettern schneiden, sind entweder Sprichwort- oder aber lebensmittel-hygienefanatiker. Meist sind sie der Überzeugung, dass Kunststoff steriler sei als Holz. Der Griff in die noch heiß dampfende Spülma-schine läßt sie glauben, alle Keime seien abgetötet. Stimmt aber nicht. Das Einnisten von Krankheitserregern in den Kratzern kann einfach nicht restlos ausgeschlossen werden.Außerdem wird sich Kunststoff früher oder später verfärben und unter ökologischen Gesichtspunk-ten ist dieses Material sowieso am wenigsten zu empfehlen.Während sich in den Kerben von Plastikbrettern immer wie-der neue Bakterien einnisten können, sorgen frische Kratzer bei

Spalten, hacken, hobeln, stutzen: Wenn der hobbykoch sein Metier liebt, greift er nicht nur zu gekrönten Zutaten, sondern sorgt auch dafür, dass sie mit ausgewählten Utensilien zubereitet werden. das geht schon bei der Wahl der Arbeits- und Schneideplatten los.

Holzbrettern dafür, dass sich dort auf ganz natürliche Weise antibakterielle Stoffe frei-setzen. Denn Holz wirkt von Natur aus sterilisierend, sozusagen aus sich heraus

– dank seiner Gerbsäuren. Wer also seine Speisen auf Holz zubereitet, macht es intu-itiv richtig. So sind die Holzbrett-Vertreter auch oft die Gourmets unter den Heimkö-chen und man trifft sie nicht selten dabei an, wie sie liebevoll ihr Eichen-, Kiefer- oder olivenbaumbrett mit etwas Speiseöl einreiben, denn das versiegelt die oberflä-che und schützt zusätzlich.unangenehme Gerüche und unschöne Verfärbungen ha-ben auf diese Weise keine Chance.Ein besonderer Genuss unter den Holzbret-tern sind die Nesmuk Schneidbretter aus bester süddeutscher Eiche. Messerklingen-schonend mit besonders hohem Gerbsäu-regehalt gibt es die Bretter naturbelassen oder nach alter tradition dunkel geräuchert. Ein sehr feiner oberflächenschliff und eine abschließende Behandlung mit leinöl und Bienenwachs sorgen für einen edlen, seidi-gen Glanz. Jedes Brett ist dort ein unikat und ein kleines Kunstwerk für sich.

Gut geschnitten

Holz wirkt von Natur aus

sterilisierend.

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Impressum/Disclaimer

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEbENSART

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Verleger: Dr. Wolfram Weimer

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