16
Die Stadtwerke Merseburg wünschen frohe Weihnachtstage und einen guten Start ins neue Jahr! Ausgabe 4|2011 www.stadtwerkemerseburg.de Neue Zukunfts-Projekte Zwei Erdgas-Blockheizkrafte und ein weiterer Solarpark sorgen künftig für mehr „grüne“ Energie. S. 3/5 ----------------------------- Kino-Legenden zu Gast Vom 27. bis 29. Januar 2012 finden im Domstadtkino Merseburg die 7. DEFA-Film- tage statt. S. 10/11 ----------------------------- Winterlich gemütlich Die aktuellen Wohn- und Dekorationstrends von der CADEAUX Leipzig. S. 12/13

Ausgabe 4|2011 · sel wünsche ich Ihnen und Ihren Fami-lien im Namen aller Mitarbeiter alles erdenklich Gute, vor allem Gesund-heit! Kommen Sie gut in ein glückli-ches Jahr 2012!

Embed Size (px)

Citation preview

Die Stadtwerke Merseburgwünschen frohe Weihnachtstageund einen guten Start ins neue Jahr!

Ausgabe 4|2011www.stadtwerkemerseburg.de

Neue Zukunfts-ProjekteZwei Erdgas-Blockheizkrafteund ein weiterer Solarparksorgen künftig für mehr„grüne“ Energie. S. 3/5-----------------------------Kino-Legenden zu GastVom 27. bis 29. Januar 2012finden im DomstadtkinoMerseburg die 7. DEFA-Film-tage statt. S. 10/11-----------------------------Winterlich gemütlichDie aktuellen Wohn- undDekorationstrends von derCADEAUX Leipzig. S. 12/13

der Schutz der Umwelt und des Klimasist keine Aufgabe der Politik allein. Je-des Unternehmen, jeder einzelne vonuns kann selber etwas dafür tun, dassauch unsere Kinder und nachfolgendeGenerationen die Schönheit unseresPlaneten genießen und aus seinenRessourcen schöpfen können.

Als Ihr Energiedienstleister gehendie Stadtwerke Merseburg in punctoUmweltschutz mit gutem Beispielvoran, bieten Ihnen Produkte undLeistungen an, die nach dem Prinzipder Nachhaltigkeit aus regenerativenQuellen produziert werden. Dazu ge-hört die Bereitstellung von „grünem“Strom ebenso wie das Angebot, IhrKraftfahrzeug mit umweltfreundli-chem und obendrein noch kosten-günstigem Erdgas zu betanken.

Zu den neuesten Aktivitäten zur Pro-duktion von noch mehr ökologischverträglicher Energie gehört die Inbe-triebnahme von zwei Blockheizkraft-werken (siehe Seite 3) sowie ein weite-rer Solarpark, der derzeit auf einerehemaligen Industriebrache im Mer-seburger Ortsteil Beuna entsteht (sie-he Seite 5).

Mit guter Tat gewinnenSie selber haben seit kurzem durchunsere „Bürgerbeteiligung“ (siehe Sei-te 4) die Möglichkeit, Vorhaben wiediese zu unterstützen und sich damitgleichzeitig sogar finanzielle Vorteilezu verschaffen, indem Sie durch denErwerb von Anteilen in Ihr Privatver-mögen investieren.

Welche große Rolle das Thema al-ternative Energiegewinnung schon imLeben unserer jüngsten Mitbürgerspielt, erfuhren wir bei den Projektta-gen „Energie erleben und verstehen“,die die Stadtwerke für MerseburgerGrundschulen initiiert haben (sieheSeite 11) und die großen Anklang beiden teilnehmenden Viertklässlern undihren Lehrern finden.

Für die bevorstehenden Weih-nachtsfeiertage und den Jahreswech-sel wünsche ich Ihnen und Ihren Fami-lien im Namen aller Mitarbeiter alleserdenklich Gute, vor allem Gesund-heit! Kommen Sie gut in ein glückli-ches Jahr 2012!

Ihr Karsten RogallGeschäftsführer der

Stadtwerke Merseburg GmbH

2 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Stadtwerke aktuell

Gut gerüstet in ein frohes neues JahrSehr geehrte Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Merseburg,

liebe Leserinnen und Leser von ENERGIE & UMWELT,

Unser Kundencenter hat für Sie geöffnet:

Montag und Donnerstag: 09.00 – 12.00 Uhr 14.00 – 16.30 Uhr Dienstag: 09.00 – 12.00 Uhr 14.00 – 18.00 Uhr Mittwoch und Freitag: 09.00 – 12.00 Uhr

In Notfällen erreichen Sie die Stadtwerke Merseburg jederzeit über das Service-Telefon: 03461/ 45 45 45.

Blockheizkraftwerke produzierenStrom umweltfreundlich, relativ kos-tengünstig und energieeffizient ausErdgas oder Biogas. Dabei erreichen sieNutzungsgrade von 80 bis 90 Prozent.CO2-Emissionen werden dadurchdeutlich reduziert.

Mit einiger Verzögerung, die zumTeil auch dem lang anhaltenden Win-ter des letzten Jahres geschuldet ist,gingen die beiden Blockheizkraftwerkean den Standorten Markward- undIkarusstraße vor einigen Wochen inProbebetrieb. Aktuell werden Feinein-stellungen an der Steuerung der Anla-gen vorgenommen, bevor dann alleLeistungswerte der Aggregate über-prüft werden. Nach Abschluss derLeistungsmessung steht dann einemDauerbetrieb der beiden modernenAnlagen nichts mehr im Wege.

Reinschauen erlaubtDie beiden Gasmotoren der FirmaMTU werden dann jeweils 1 999 Kilo-watt Strom erzeugen und über dasNetz der Stadtwerke Merseburg anderen Kunden liefern. Die dabei ent-stehende Abwärme wird in das Fern-wärmenetz der Stadtwerke einge-speist und zur Raumheizung undWarmwasserbereitung genutzt.Wenn es im Winter sehr kalt wird,steht noch ein Heißwasserkessel in derIkarusstraße bereit, um zusätzlichWärme zu erzeugen und in das Fern-wärmenetz einzuspeisen. Fenster inden Objekten ermöglichen Spazier-gängern sogar einen Einblick in die Ge-bäude und vermitteln einen Eindruckvon der modernen Technik.

ENERGIE &UMWELT Dezember 2011 |3

Stadtwerke aktuell |

Strom und Wärme aus Erdgas fürmehr Umwelt- und Klimaschutz Zwei neue Blockheizkraftwerke der Stadtwerke Merseburg gingen in Probebetrieb.

Ihre Ansprechpartner bei den Stadtwerken Merseburg und bei der Servicegesellschaft Sachsen-Anhalt Süd mbH helfen Ihnen gerne weiterKundencenterGroße Ritterstraße 9Tel. 03461/ 454 212Fax 03461/ 454 170

[email protected]

Netzanschlüsse Strom und GasAbteilung NetzvertriebSitz: Büro MerseburgHerr BialekTel. 03443/ 2873-752

VertriebGroße Ritterstraße 9Frau Fischer Tel. 03461/ 454 230Herr Lahl Tel. 03461/ 454 232Herr Mertens Tel. 03461/ 454 502

Messgerätewesen Strom und GasAbteilung NetzvertriebSitz: Büro MerseburgHerr StarkeTel. 03443/ 2873-762

ÖffentlichkeitsarbeitFrau ZwargTel. 03461/ 454 100

Servicetelefon für Notfälle:Tel. 03461/ 45 45 45

Schachtscheine, Leitungsdokumentation, Planauskünfte, LiegenschaftenAbteilung EngineeringSitz: Büro WeißenfelsFrau Kleinert, Tel. 03443/ 2873-515

4 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Stadtwerke aktuell

Als Mitgesellschafterder SOLSA ist es denStadtwerken Merse-burg möglich, ihreStromkunden vonProjekten zur alter-nativen Energiege-winnung wie denzwei Solarparks inBernburg profitierenzu lassen. Entspre-chend dem Grund-

satz „Global denken – lokal handeln“haben Stromkunden der StadtwerkeMerseburg die Möglichkeit, sich durcheine Bürgerbeteiligung an einerPhotovoltaik-Anlage aktiv für denUmweltschutz zu engagieren und da-mit zugleich in eine lukrative Geldanla-ge zu investieren.

Die Erzeugung von Strom durchPhotovoltaikanlagen wird nach demErneuerbare Energien Gesetz (EEG) ge-fördert, indem die ins Stromnetz ein-gespeiste Energie nach den gesetzli-chen Regelungen vergütet wird.

Lohnenswerte RenditeInteressenten können Solarbausteineab 1 000 Euro in jeweils 1 000-Euro-Schritten bis maximal 10 000 Euro er-werben. Die Laufzeit beträgt 15 Jahre,wobei nach zehn Jahren ein Kündi-gungsrecht besteht. Während derLaufzeit erhalten sie jährliche Zinsen inHöhe von anfangs drei Prozent bis hin

zu sechs Prozent ihrer Einlage. DieRückzahlung des Darlehens erfolgtnach einem Tilgungsplan. Nach dreitilgungsfreien Jahren (wobei das Jahrdes Darlehensabschlusses als vollesJahr gilt), wird das Darlehen in zwölfgleich hohen Raten zu je einem Zwölf-tel der Darlehenssumme durch dieDarlehensnehmerin zurückgezahlt.Die Tilgungen erfolgen parallel zu denZinszahlungen. Das Jahr der Einzah-lung zählt als volles Zinsjahr.

Im Falle einer zu hohen Nachfragebehält sich die SOLSA GmbH vor, dieHöchstsumme pro Darlehensgeberauf 5 000 Euro zu reduzieren, ummöglichst vielen Stromkunden dieMöglichkeit einer Beteiligung einzu-räumen. Als Besitzer eines Solarbau-steines können Kunden der Stadtwer-ke Merseburg nicht nur eine attraktiveRendite erzielen, sondern fördern da-

rüber hinaus aktiv den Klimaschutz.Die 2010 errichteten Solaranlagen

der SOLSA Solarenergie Sachsen-An-halt GmbH, an denen die StadtwerkeMerseburg zur Hälfte beteiligt sind,können mit einer Nennleistung voninsgesamt 4 000 kWp den Strombe-darf von etwa 1 510 Haushalten de-cken und außerdem einen CO2-Aus-stoß von ungefähr 2 700 Tonnen proJahr vermeiden.

Wer zuerst kommt...Alle Stromkunden der StadtwerkeMerseburg können sich beteiligen. DieVergabe erfolgt nach dem Zeitpunktdes Eingangs der Anmeldung. Wer zu-erst kommt, wird zuerst bedient. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. LassenSie sich dieses attraktive Angebotnicht entgehen! Die Teilnahme ist un-

kompliziert sowie ohne Bearbeitungs-gebühr und ausschließlich für Strom-kunden der Stadtwerke Merseburgmöglich.

Wenn Sie sich für das Projekt „Bür-gerbeteiligung“ interessieren, könnenSie sich auch weiterhin ganz unver-bindlich über unsere Internetseitewww.stadtwerkemerseburg.deim Internet vormerken lassen. OderSie schneiden den Vordruck „Vormer-kung Bürgerbeteiligung“ auf dieserSeite aus, füllen ihn vollständig ausund schicken ihn an die StadtwerkeMerseburg zurück. Gern können Sieauch direkt ins Kundencenter derStadtwerke Merseburg kommen oderdie Unterlagen telefonisch unter derNummer 03461/ 454 212 abfordern.Die Öffnungszeiten des Kundencen-ters entnehmen Sie bitte Seite 2 die-ses Magazins.

Bürgerbeteiligung kommt gut an: Attraktive Zinsen mit Sonnenenergie

Stromkunden der Stadtwerke Merseburg können sich weiterhin durch Anteile an einerSolar-Anlage ökologisch engagieren und damit zugleich in eine lukrative Geldanlage investieren.

Stadtwerke MerseburgKundencenterPSF 156406205 Merseburg

Bitteausreichend

frankieren

Datum, Unterschrift

Bitte senden Sie mir die Unterlagen per E-Mail.

Ich möcht auch in Zukunft über Projekte und Angeboteder SOLSA Solarenergie Sachsen-Anhalt GmbH informiertwerden.

.000 EuroVorname, Name

Straße, Nr.

PLZ, Ort

Kd.-Nr bei den Stadt-

Telefon

E-Mail

werken Merseburg

Ich möchte mich als Darlehensgeber mit folgendemBetrag unverbindlich vormerken lassen:

BÜRGERBETEILIGUNGVORMERKUNG

5 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Stadtwerke aktuell

Ingesamt 18 000 Solar-Module werden demnächst in Beuna Sonnenenergie in Strom

verwandeln. Damit bleiben der Umwelt 3 800 Tonnen CO2 erspart. Fotos: SWM

Auf ehemaliger Industriebrache werdenbald Sonnenstrom und Biogas produziert

Die Solarenergie Sachsen-Anhalt GmbH (SOLSA) baut auf dem Gelände der alten BrikettfabrikBeuna ihren dritten Solarpark, der umweltfreundlichen Strom für 1 100 Haushalte produziert.

Die Solarenergie Sachsen-AnhaltGmbH (SOLSA), eine Tochtergesell-schaft der Stadtwerke Merseburg undBernburg, hat Ende November mit derErrichtung ihres nunmehr dritten So-larparks begonnen. Nachdem im letz-ten Jahr die ersten beiden Solarparksin Bernburg in Betrieb genommenwerden konnten, befindet sich derStandort des dritten Parks auf demTerritorium der Stadt Merseburg – aufdem Gelände der ehemaligen Brikett-fabrik Beuna.

„Das Areal, zuletzt eine Industrie-brache im Eigentum der Lausitzer undMitteldeutschen Bergbau Verwal-tungsgesellschaft (LMBV), verfügtüber günstige Standortbedingungen.Es befindet sich unmittelbar an derAutobahn A 38 und ist über die Zu-

fahrtstraße Merseburg-Beuna zurAutobahnauffahrt (A 38) Merseburg-Süd/Braunsbedra zu erreichen“, er-klärt Sven Sziburis, AbteilungsleiterEngineering/GIS.

Zur Erzeugung umweltfreundlicherSolarenergie sollen auf der 9,4 Hektargroßen Fläche insgesamt 18 000 poly-kristalline Qualitätsmodule der FirmaSovello aus Bitterfeld-Wolfen einge-setzt werden. Die Aufstellung der Mo-dule wird noch in diesem Jahr abge-schlossen.

Mehr „grüner Strom“„Es wird eine elektrische Leistung von4,3 Megawatt installiert. Damit wer-den jährlich rund vier Millionen Kilo-wattstunden ,grüner Strom’ in das

Versorgungsnetz der Stadtwerke Mer-seburg eingespeist – und die Umweltum 3 800 Tonnen CO2 entlastet. Ins-gesamt rund 1 100 Haushalte könnenmit der hier produzierten Energie ver-sorgt werden. Das Investitionsvolu-men des neuen Solarparks einschließ-lich Grundstückskauf, elektrischer An-bindung und sonstiger Nebenkostenbeträgt etwa 8,5 Millionen Euro“, soSven Sziburius.

Ebenso auf dem Gelände der ehe-maligen Brikettfabrik Beuna werdendie Stadtwerke Merseburg in naherZukunft eine Biogas-Anlage errichten.Für dieses weitere Projekt zur um-weltgerechten Energieerzeugung, dasim Zeitraum 2012/13 realisiert werdensoll, wird derzeit das Genehmigungs-verfahren vorbereitet.

Der ADAC hat bei einem Kostenver-gleich ausgerechnet, mit welchemKraftstoff man am günstigstenunterwegs ist – mit Benzin, Diesel,Erdgas oder Autogas. Das Ergebnis:Die größten Einsparungen sind mit ei-nem Erdgas-Modell möglich. Vielfah-rer können 100 Euro und mehr im Mo-nat sparen. Der ADAC hat verschiede-ne Antriebsarten getestet und zeigtwieder einmal deutlich: Mit einemErdgas-Fahrzeug ist man am güns-tigsten unterwegs.

Vier Fahrzeug-Modelle hat derADAC hinsichtlich ihrer Wirtschaftlich-keit unter die Lupe genommen. Dreider Testfahrzeuge sind auch mit Erd-gas erhältlich – und mit dem alterna-tiven Antrieb schon bei niedrigen Kilo-meterleistungen am günstigsten. Be-sonders deutlich wird es beim OpelZafira 1.6 CNG ecoFlex Turbo und dem

VW Touran TSI EcoFuel. Aufgrund derniedrigen Tankkosten sind bei jährli-chen Fahrleistungen ab 30 000 Kilo-meter Einsparungen von 100 Euro undmehr im Monat drin. Bei der MercedesE-Klasse (E 200 CNG) liegen Diesel undErdgas nah beieinander. Dies könntesich aber laut ADAC ändern, wenn derDieselpreis weiter steigt.

Beim VW Golf wurden Diesel-, Ben-zin- und Autogasmodell miteinanderverglichen. Hier schnitt der Diesel be-sonders gut ab. Grund ist nach ADAC-Angaben der deutlich geringere Ver-brauch. In der Autogasversion sind diemonatlichen Kosten dagegen in etwaauf dem gleichen Niveau wie beimGolf mit Benzinmotor. Neben denTankkosten wurden auch Steuer undVersicherung, Kosten für Wartungund neue Reifen sowie der Wertver-lust berücksichtigt.

Weitere neue ModelleDer neue Volkswagen up! war einerder Stars bei der diesjährigen Interna-tionalen Automobilausstellung (IAA).In der Konzernfamilie sind nun auchbei Seat und Skoda Kleinwagen ge-plant, die unter anderem auf Erdgasals Antrieb setzen. SEAT verleiht demneuen Kleinwagen den typischen Wa-bengrill. Auf Basis des neuen up! vonVolkswagen werden Seat und Skodavoraussichtlich im Frühjahr 2012 in Eu-ropa mit zwei neuen Kleinwagen anden Start gehen. Der Skoda Citigo undder Seat Mii sind dem Kleinsten ausWolfsburg sehr ähnlich, was Abmes-sungen und Form angeht. Auch beiden Motoren setzt man auf die Zu-sammenarbeit im Konzern und bietet

die Stadtautos zum Marktstart zu-nächst mit zwei verschiedenen Ben-zinmotoren an.

Zu einem späteren Zeitpunkt sollenCitigo und Mii ebenso wie der up! miteinem sparsamen Erdgas-Motor er-hältlich sein. Seat gibt die CO2-Wertedes Erdgas-Mii mit 86 Gramm proKilometer an. Die gleiche Bilanz weistder Erdgas-up! auf, der über einen 68PS starken Motor verfügen wird.

Erdgas-Lkw im TestEin Forschungsprojekt der TU Wienhat für die Magna Steyr AG den Ein-satz von Erdgas-Lkw empfohlen. Ge-ringe Schadstoff- und Lärmemissio-nen sprechen für die umweltschonen-de Alternative. Für den Werkverkehr

der österreichischen Magna Steyr AGzirkulieren täglich rund 100 Lkw zwi-schen den Werken und den Terminalsder Bahn, um die Produktion in Thon-dorf bei Graz zu gewährleisten.

Künftig sollen dazu Sattelzugma-schinen mit Erdgasantrieb eingesetztwerden. Diese sind besonders um-weltverträglich lautet das Ergebnisdes Forschungsprojekts „Clean HeavyDuty“ („Umweltfreundliches Nutz-fahrzeug“), welches von Magna Steyrund der TU Wien initiiert wurde. In ei-nem ersten Schritt sollen 20 bis 30Lkw durch Erdgasmodelle ersetztwerden. Die Wahl fiel dazu auf denMercedes-Benz Econic NGT, der mitniedrigen CO2-Werten und leisem Mo-tor überzeugt.

Vor allem die Lärmemissionen sindein wichtiges Entscheidungskriterium,da Magna Steyr aufgrund der wirt-schaftlichen Situation wieder eineNachtschicht einführen will. Dies istnur möglich, wenn die Transport- undLieferlogistik mit Erdgas betriebenwird, um die vorgeschriebenen Richt-werte zu erreichen. Geplant ist, dieErdgas-Econics künftig mit Bio-Erdgaszu betreiben. Dies ist laut Forschungs-projekt nicht nur zusätzlich umwelt-schonend, sondern kann auch Arbeits-plätze schaffen.

Durch die Produktion aus Bioabfäl-len wie zum Beispiel Schnittgras wer-den außerdem Ressourcen geschont.Nach Herstellerangaben ist der Merce-des-Benz Econic mit Biomethan zu-dem nahezu klimaneutral unterwegs.

6 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Erdgas aktuell

Erdgas-Variante ist am sparsamsten Alle Kraftstoffe im ADAC-Kostenvergleich. Neu auf dem Markt: kleine und große Erdgasmodelle.

Stadtwerke spendieren600 Euro Tankgutscheinefür 25 Erdgas-Fahrzeuge

Für neu angeschaffte Erdgas-Fahrzeuge, die in diesem Jahrim Saalekreis neu zugelassenwerden, können die Besitzerbei den Stadtwerken Merse-

burg eine einmalige Unterstüt-zung beantragen: Erdgas-

Tankgutscheine im Wert von600 Euro. Mehr Informationen

dazu gibt es unter Telefon03461/ 454 230.

Erfolgreicher Test mit Erdgas-Lkw: Der Mercedes-Benz Econic NGT mit Gasantrieb

unterstützt eine umweltverträgliche Transport- und Lieferlogistik für den Magna-

Steyr-Konzern in Österreich durch Antrieb mit Erdgas und Biogas. Foto: Daimler AG

Ein Kamin ist der Traum vieler Eigen-heimbesitzer, doch leider ist der Ein-bau technisch nicht immer möglich.Entweder ist kein Abzug im Haus vor-handen oder der Schornsteinfeger-meister genehmigt den Einbau nicht,weil der Kaminquerschnitt zu klein ist.Die Alternativlösung: ein Gaskamin.

Die Begeisterung, das loderndeFlammenspiel eines Kaminfeuers zubeobachten, ist seit vielen Jahren un-gebrochen. Immer mehr Interessen-ten fragen im Handel nach einem Ka-min. Der Gaskamin ist dabei allerdingsnoch ein Geheimtipp. Dabei bietet erviele Vorteile. So benötigt er imGegensatz zu einem normalen Kaminmit einer Holzbefeuerung nicht unbe-dingt einen Kaminzug. Ein raumluft-unabhängiger Gaskamin wird über einEdelstahlrohr mit Verbrennungsluft-zufuhr versorgt, das gleichzeitig alsRauchgasableitung dient. DerartigeGaskamine können auch in Häusernmit geregelter Wohnraumbelüftungproblemlos betrieben werden. Ist dieAbgasführung über das Dach nichtmachbar, besteht in vielen Bundeslän-dern auch die Möglichkeit, das Abgas

direkt vom Kamin durch die Außen-wand zu führen. Auch in Bezug aufdie Heizleistung stehen Gaskamine ei-nem normalen Kamin in nichts nach.Sie warten mit einer Heizleistung zwi-schen drei und acht Kilowatt auf.Unterschieden wird hier nur zwischeneinem offenen und einem geschlosse-nem Gaskamin. Ist er geschlossen, er-reicht er den gleich Wirkungsgrad wieein Holzfeuer-Kamin.

Die Gaszufuhr geschieht per Knopf-druck. Ein zusätzliches Highlight man-cher Gas-Kaminöfen ist die bedarfsge-rechte und individuelle Steuerung. Sokann der Gas-Kaminofen zum Beispielbei Bedarf über einen Thermostat an-gefeuert werden. Auch die Steuerungper Zeitschaltuhr ist möglich. Und dieKosten? Je nach Gerät bewegen sichdie Betriebskosten für einen vier-stündigen Kaminabend bei voller Heiz-leistung bei rund zwei Euro. Der gleich-lange Betrieb eines Holzkamins kostetetwa 1,65 Euro, Ausgaben für dieHolzbeschaffung nicht eingerechnet.

Übrigens dürfen Gaskamine nur vonautorisierten Fachinstallateuren an-geschlossen werden.

Stadtwerke aktuell |

Von der Faszination des FeuersKamine werden immer beliebter. Besonders viele Vorteile bieten Gaskamine.

ENERGIE &UMWELT Dezember 2011 |7

Kundennäheist uns wichtig„Sie können gern zu uns kommen.Unsere freundlichen Kundenberaterbeantworten gern Ihre Fragen.“

Rund um die Uhr sichern wir als Stadt-werke Merseburg die Energieversor-gung unserer Kunden. Über die Tele-fonnummer 03461/ 45 45 45 sindwir jederzeit erreichbar. In unseremmodernen Kundencenter in der Gro-ßen Ritterstraße 9 stehen Ihnen kom-petente Mitarbeiter in einem persönli-chen Gespräch für alle Auskünfte rundum Ihre Energieversorgung zur Verfü-gung. Wir beraten Sie gern! Auf mo-dernen Kommunikationswegen kön-nen Sie jederzeit den Kontakt zu unsaufnehmen und einen hochwertigenKundenservice genießen!

Die Öffnungszeiten unseres Kun-dencenters und unsere Kontaktdatenentnehmen Sie bitte den Übersichtenauf den Seiten 2 und 3 dieses Maga-zins. Ein Anruf genügt – und unsereMitarbeiter sind in kürzester Zeit zu ei-nem Kundengespräch bei Ihnen.

Ein äußerst romantisches Flammenspiel sowie einen vollautomatisch und bedarfsgerecht

gesteuerten, sauberen, umweltfreundlichen Betrieb – diese und mehr Vorteile bieten

Gaskamine. Fotos: kal-fire

Der heutige Spaziergang durch Merse-burg beginnt für die meisten Merse-burger mit einer Spazierfahrt. Denn esgeht in südlicher Richtung wieder ein-mal „über Land“. In wenigen Minutenerreichen wir die Gemeinde Beuna, dieam 1. Januar 2009 in die Stadt Merse-burg eingemeindet wurde. Im Bürger-haus sind wir verabredet mit Hannelo-re Kraya. Seit 1994 Ortsbürgermeis-terin, regelt sie mit großem Engage-ment und ihren neun Ortschaftsrätendie Belange der Eintausend-Seelen-Gemeinde. Schon im Korridor des Ge-meindebüros bieten Schautafeln, be-bildert und textlich unterlegt, interes-sante Einblicke zur über tausendjähri-gen Geschichte des Ortes.

Der Ort auf dem HügelIn der unter König Heinrich II. am 4.März 1004 ausgestellten Urkunde zurWiedergründung des Bistums Merse-burg wird auch das Dorf Beuna (ge-schrieben Bunem oder Bunowe) ge-nannt. Eine mit viel Herz erarbeiteteFestschrift zum tausendjährigen Be-stehen vermittelt Bewohnern undGästen den langen und nicht immerleichten Werdegang des Ortes. Undnatürlich wurde 2004 das Jubiläumauch gebührend gefeiert.

Die sorgfältig geführte Ortschronikerwähnt 1320 die Mühle, die heute

noch zu sehen ist. Sie scheint eine derzwanzig Mühlen gewesen zu sein, dievon den Wassern der Geisel angetrie-ben wurde. 1975 wurde in ihr das letz-te Mal Getreide gemahlen. Vom ehe-maligen Rittergut der Herren von Bü-nau (13. Jahrhundert) führt das unterDenkmalschutz stehende Hauptge-bäude ein trauriges Dasein. Ob es ausseinem Dornröschenschlaf erwecktwerden kann?

Das 17. Jahrhundert brachte wäh-rend des Dreißigjährigen Krieges auchder Bevölkerung Beunas Not undElend. Die Pest wütete mit verheeren-den Folgen unter den Menschen. Derlandwirtschaftliche Charakter des Gei-seltales veränderte sich ab 1906 mitder industriellen Erschließung derBraunkohlefelder. Gruben und Bri-kettfabriken entstanden, die Einwoh-nerzahlen stiegen, Wohnungen undSchulen mussten gebaut und Ver-kehrsverbindungen verbessert wer-den. Während des Zweiten Weltkrie-ges lebten die Bewohner des Ortesdurch die Nähe zum Leunawerk täg-lich in Angst und Schrecken. Es gab To-te und Verletzte durch die Bombenan-griffe zu beklagen, Gebäude wurdenzerstört.

Die politische Wende in Deutsch-land und das Ende der Kohleförderungim Geiseltal stellte auch die hiesigenBürger vor neue Herausforderungen.

Und heute? Die Bürgermeisterin ge-währt uns einen Überblick über ihrrund 600 Hektar großes „Reich“, dasvon Frühjahr bis zum Herbst vor allemdurch viel Grün der Bäume, liebevollgepflegte Vorgärten und Freiflächensowie die Herrichtung der Dorfteichebesticht, aber auch im Winter seineReize hat.

Das schönste Dorf2003 belegte die Gemeinde „in Aner-kennung der beispielhaften Ergebnis-se“ im Kreisentscheid „Unser Dorf sollschöner werden – unser Dorf hat Zu-kunft“ den ersten Platz. Auch heutesind überall in der Gemeinde Zu-kunftszeichen zu entdecken. Es lässtsich in Beuna gut leben und wohnen.

8 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Unterwegs in Merseburg

Beuna – das Tor zum GeiseltalSeit fast drei Jahren gehört Beuna zur Stadt Merseburg. Neben einigen historischen Bauwerken, die aus ihrer tausendjährigen Geschichte erzählen, bietet die Gemeindeim Süden der Domstadt vor allem viel Neues und Modernes. Im schmucken Ortsbild

zeigt sich der Fleiß der Bewohner, die alle Merseburger zu einem Besuch einladen.Stadtführerin Lilo Witte, die sich kürzlich mit Ortsbürgermeisterin Hannelore

Kraya traf, nimmt uns mit zu einem kleinen Spaziergang durch Beuna.

Vielleicht waren die „Alt-Merseburger“schon einmal im Einkaufszentrum ander Merseburger Straße oder habenden modernen Fleischereibetrieb Postam Tag der offenen Tür besucht? Viel-leicht haben sie im Möbelhaus Rollerdas schon lange Gesuchte endlich ge-funden? Die Bewohner von Beuna sindfroh darüber, dass es heute im Dorfzwei Arztpraxen gibt. Im Bürgerhauszum Beispiel kann jedem im wahrstenSinne des Wortes „auf den Zahn“ ge-fühlt werden.

Fleischer zahlt SchulbusMit dem Sinken der Schülerzahlen kames ab 1. August 1999 zur Schließungder Schule. Die Schüler werden mitdem gemeindeeigenem Bus nach

Merseburg-Süd beziehungsweise nachGeusa in die Schule gebracht. Kinderund Eltern sind dafür der FleischereiPost als großzügigem Sponsor dank-bar. Im „Rappelschloss“ sind Kita undHort untergebracht. Die Betreuunggreift bis zum zwölften Lebensjahr.Die Größeren finden im Jugendclub in-teressante Freizeitangebote. Im Ortbefindet sich ein privater landwirt-schaftlicher Großbetrieb mit einer Bio-gasanlage.

Das kulturelle Leben im Ort wirdselbstverständlich durch die vielenVereine unterstützt und getragen. Mit360 Mitgliedern ist der „SV Beuna1916“ in den Sektionen Fußball, Ke-geln, Volleyball, Läufergruppe, Gym-nastik und Tanzgruppe der stärkste.Zur Tausendjahrfeier hat die Gemein-de den vielen Sportbegeisterten eineneue Halle übergeben können. Höhe-punkte im Gemeindeleben bilden je-des Jahr zwei große Feste: das Hei-mat- und Sportfest im Juni sowie dasOktoberfest.

Nachts tanzen die GeisterBis 1950 bestand der Ort aus den bei-den Gemeinden Oberbeuna und Nie-derbeuna mit selbstständiger Verwal-tung und je einer Kirche. Die Kirche inNiederbeuna wird noch als Gottes-haus genutzt. Durch Johann MichaelHoppenhaupt, Fürstlich SächsischerLandbaumeister, wurde 1725 die Ba-rockkirche in Oberbeuna errichtet.Nach einem Besitzerwechsel im Jahre1961 verfiel die Kirche zusehends.

2004 gründete sich der „Interessen-und Förderverein Wiederaufbau KircheBeuna e. V.“ mit dem Ziel, das denk-malgeschützte Gebäude als „Gemein-dezentrum Hoppenhauptkirche“ wie-der aufzubauen. Enthusiasmus undgroße Einsatzbereitschaft der 51 Ver-

einsmitglieder im Bunde mit den Dorf-bewohnern und vielen Sponsoren lie-ßen dieses Denkmal barocker Bau-kunst wieder erstehen. Konzerte, Le-sungen, Ausstellungen und auch Fei-ern ganz privater Art finden hier statt.Die nächsten Vorhaben des Vereinsbetreffen die Wiedererrichtung derTurmhaube. Welche Gestalt wird siebekommen? Wir dürfen gespanntsein. Es gäbe noch viel Wissenswertesüber den Ort und seine Bewohner zuberichten. Beim nächsten Ausflugzum Geiseltalsee erkunden Sie selbstden Ort oder lassen Sie sich von denOrtskundigen führen. Es lohnt sich!

Und sollten Sie zu den Sonntagskin-dern gehören, die außerdem nochmutig sind, dann laufen Sie zur Mitter-nachtsstunde in die Flur zwischen Beu-na und Geusa, um auf dem Püppchen-stein tanzende kleine Wald- und Feld-geister zu beobachten. Lilo Witte

ENERGIE &UMWELT Dezember 2011 |9

Unterwegs in Merseburg |

Die Kirche in Niederbeuna wird bis

heute als Gotteshaus genutzt. Das

barocke „Gemeindezentrum Hoppen-

hauptkirche“ in Oberbeuna wird zu

Konzerten, Lesungen, Ausstellungen

und privaten Feiern genutzt.

Fotos: Alexander Beyler

Unter dem Motto „Nicht nur eine Le-gende“ stellt der Förderverein KinoVölkerfreundschaft bei den DEFA-Filmtagen 2012 Werke mit demSchauspielerehepaar Angelika Domrö-se und Hilmar Thate in den Mittel-punkt. Beide werden an diesen Tagenin Merseburg sein. Auch Jörg Gud-zuhn, bekannt aus der Krimiserie „Derletzte Zeuge“ an der Seite von UlrichMühe, wird im Domstadtkino zu Gastsein. Folgende Werke stehen auf demProgramm der Filmtage:

Effi BriestEnde des 19. Jahrhunderts wird die 17-jährige Effi Briest gegen ihren Willenmit dem viel älteren Baron von Instet-ten verheiratet. Da sie aufgrund desgroßen Alters- und Interessenunter-schieds nicht in der Lage ist, ihren Gat-ten zu lieben, beginnt sie eine Affäremit dem attraktiven und jungen MajorCrampas. Eines Tages erfährt der Ba-ron von diesem Betrug und fordert Ef-fis Geliebten zu einem tödlichen Duell.

Fleur LafontaineDer Lebensweg einer Frau, die überfast ein halbes Jahrhundert immerwieder tiefe seelische Konflikte durch-lebt und schließlich 1948 nach einemschweren Unfall dem Arzt in einerneurologischen Klinik ihre Lebensge-schichte erzählt. Anspruchsvolle undgelungene Literaturverfilmung, ein-drucksvoll besonders wegen der inten-siven schauspielerischen Leistungen.

Professor Mamlok DEFA-Politdrama. Ein jüdischer Arztglaubt, er könne sich mit den Nazis ar-rangieren. Auch nach Hitlers Machter-greifung steht der Chirurg und Klinik-chef Mamlock zu Deutschland. Als seinSohn Rolf (Hilmar Thate) sich dem Wi-derstand anschließt, gerät ProfessorMamlock in Rage. Der beklemmendeFilm von Konrad Wolf („Solo Sunny“)basiert auf dem im Exil verfassten Dra-ma seines Vaters Friedrich.

Die Verfehlung Ost-West-Drama um die Schwierig-keit einer grenzüberschreitenden Lie-be vor der Wende. Ein Jahr vor demMauerfall verliebt sich die 50-jährigePutzfrau Elisabeth (Angelica Domröse)in den Hamburger Hafenarbeiter Ja-cob (Gottfried John), der auf Besuch inder DDR ist. Als sie Silvester 1988 dieVerlobung mit ihm bekannt gibt, be-kommt sie die Repression des ange-schlagenen Staates mit voller Wuchtzu spüren. Der letzte Kinofilm von Hei-ner Carow.

Der Fall Gleiwitz Dokudrama aus der DDR über einenNazi-Sabotage-Akt, der zum ZweitenWeltkrieg führte. Gleiwitz in Ober-schlesien: Am 31.8.1939 überfallen SS-Männer, als polnische Soldaten ver-kleidet, den lokalen Radiosender. Als„Beweis“ für den „Überfall“ lassen sieeinen toten KZ-Häftling (Hilmar Tha-te) in polnischer Uniform zurück. Am

nächsten Tag marschiert Hitlers Ar-mee im Nachbarland ein.

Die Legende von Paul und PaulaDer Schauspieler Winfried Glatzeder,einer der beiden Hauptdarsteller desKultfilms, sagt darüber: „Mit uns wur-de ein ganz neues Liebespaar kreiert.Wir waren das einmalige Liebespaardieser Zeit in der DDR.“ Bei der Vorstel-lung zu Gast sein wird Evelyn Carow,die Schnittmeisterin des Filmes.

Die Sehnsucht der Veronika VossDer Sportreporter Robert Krohn be-gegnet 1955 in München zufällig Vero-nika Voss, einen Ufa-Star der Dreißi-gerjahre, den er jedoch wie die meis-ten anderen Deutschen nicht mehrkennt. Veronika Voss verabredet sichmit ihm in einem Café, und er kommtnicht mehr von der seltsamen Fraulos. Als Krohn herausfindet, dass sievon der geldgierigen Nervenärztin Dr.Katz beherrscht und mit Morphium„behandelt"“ wird, versucht er, Vero-nika Voss zu retten.

Wege in die Nacht Walther (Hilmar Thate) hat, nach demEnde der DDR, Macht und Funktionverloren. Die Fabrik, sein Lebenswerk,ist nur noch eine Ruine. Mit zwei Ju-gendlichen streift er durch das nächtli-che Berlin, um für Ordnung zu sorgen.Er hat Wut im Bauch.

Unterm Birnbaum Abel Hradscheck hat einen Kramwa-renladen mit Wirtshaus. Seine FrauUrsel (Angelika Domröse), die nicht inArmut leben wollte, hat ihn in Schul-den getrieben. Jetzt drängen die Gläu-biger. Bei Gartenarbeiten unter sei-nem Birnbaum stößt Hradscheck zu-fällig auf die über 20 Jahre alte Leicheeines französischen Soldaten, er hateine Idee, wie er dem Schuldensumpfentkommen könnte und weiht seineFrau ein. Nachdem Abel sie überredenkonnte, an seinem Plan mitzumi-schen, sieht man, dass sie naiv undleichtsinnig ist.

Hanna von acht bis achtEine Berliner Hotelbar vom Abend biszum Morgen. Die Barfrau Hanna (An-gelika Domröse) als Dompteuse: Sou-verän regiert sie ein Niemandsland desSuffs, geht so ein auf jeden ihrer Gäs-te, dass sie Mühe hat, sich selbst nochzu finden. Zwar kann Hanna verhin-dern, dass die äußere Realität die ge-schlossene Gesellschaft in dieserNacht stört, aber den Tod kann sienicht aussperren.

„Früher war ich Filmkind“Die DEFA und ihre jüngsten Darsteller:Der bekannte Filmkritiker Knut Elster-mann liest aus seinem Buch über dieFilmkinder der DEFA. Illustriert werdenseine Ausführungen durch Filmaus-schnitte und es werden die „dicke Tilla“und der „tapfere Schulschwänzer“ an-wesend sein.

10 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Kultur & Freizeit

Nicht nur eine LegendeFörderverein Kino Völkerfreundschaft lädt vom 27. bis 29. Januar zu den DEFA-Filmtagen 2012.

ENERGIE &UMWELT Dezember 2011 |11

Stadtwerke aktuell |

Kinder erleben undverstehen Energie Stadtwerke Merseburg unterstützen mehrereGrundschulen gemeinsam mit der DeutschenUmwelt-Aktion e. V. bei Projekttagen.

Was ist Energie? Wofür brauchen wirsie? Wo kommt sie her? Diese und vie-le weitere Fragen konnten Schülernder vierten Klassen im Rahmen derProjekttage „Energie erleben und ver-stehen“ beantwortet werden. DieStadtwerke Merseburg initiierten dasSchulprojekt innerhalb der ENERGY-MKooperation im ersten Schulhalbjahr2011/12 an einigen Grundschulen inMerseburg. Dabei bietet das Unter-nehmen dem vierten Jahrgang derSchulen die Möglichkeit, kostenlos amumweltpädagogischen Unterricht derDeutschen Umwelt-Aktion e. V. teil-zunehmen.

In der Grundschule am Rosentalund in der Otto-Lilienthal-Grundschu-le nahmen die Schüler schon begeis-tert an diesem Projekt teil. Zwei wei-tere Grundschulen haben die Projektebereits in ihrem Lehrplan im Januarfest verankert. Innerhalb von zweiUnterrichtsstunden wurden den Kin-dern auf eine vom „normalen“ Unter-richt abweichende, erlebnisbetonteArt und Weise die Energieerzeugungim allgemeinen sowie Möglichkeitender umweltschonenden Energieerzeu-gung vorgestellt.

Die Schüler erarbeiteten gemein-sam, wie sie angesichts des fortschrei-tenden Klimawandels selber zumsorgfältigen Umgang mit Energie bei-tragen können. Dazu gehörte unteranderem das Ergänzen eines Lücken-

textes, bei dem die Kinder das erwor-bene Wissen gleich anwenden muss-ten. Der anschauliche Versuchsaufbauund die Mitwirkung aller bei der Ver-suchsdurchführung wurde von denanwesenden Lehrern sehr positiv be-wertet. „Gern wollen wir auch in Zu-kunft solche wertvollen Projekteunterstützen“, sagte Karsten Rogall,Geschäftsführer der Stadtwerke Mer-seburg. „Denn je früher es für alle zurSelbstverständlichkeit wird, bewusstmit Energie umzugehen und seinen ei-genen Alltag darauf einzustellen, um-so wirksamer können wir als Gesell-schaft die Natur unseres Planeten er-halten helfen.“

Auszüge aus demProgramm derDEFA-FilmtageDienstag 24. Januar 2012

9 Uhr Schulveranstaltungen „DerFall Gleiwitz“ und „Die Verfehlung“10.30 Uhr Effi Briest“11 Uhr „Professor Mamlock“19 Uhr Vernissage im KunsthausTiefer Keller

Mittwoch 25. Januar 2012

9 Uhr Schulveranstaltungen „DerFall Gleiwitz“ und „Die Verfehlung“10.30 Uhr „Effi Briest“11 Uhr „Professor Mamlock“

Donnerstag 26. Januar 2012

Schulveranstaltungen „Alfons Zit-terbacke“, „Ottokar der Weltver-besserer“, „Der tapfere Schul-schwänzer“, „Der kleine Muck“, „DieSuche nach dem wunderbuntenVögelchen“

Freitag 27. Januar 2012

Schulveranstaltungen „Alfons Zit-terbacke“, „Ottokar der Weltver-besserer“, „Der tapfere Schul-schwänzer“, „Der kleine Muck“, „DieSuche nach dem wunderbuntenVögelchen“15 Uhr „Effi Briest“ Seniorenveran-staltung und Filmgespräch 18 Uhr Sektempfang und Eröff-nungsbuffet des Best Western Ho-tels Stadt Merseburg, AusstellungFotografien bisheriger Gäste derMerseburger DEFA-Filmtage 18.25 Uhr feierliche Eröffnungdurch Landrat Frank Bannert, denSchirmherren der DEFA-Filmtage 18.30 Uhr Dokumentarfilm Ost-Le-genden: Angelica Domröse und Hil-mar Thate („Fleur Lafontaine“ –falls die Rechte geklärt werdenkönnen) Filmgespräch mit AngelicaDomröse, Hilmar Thate und derRegisseurin Nicola Gräf, Modera-tion: Andreas Montag

21.30 Uhr Konzert mit der GruppeLIFT im Domstadtkino

Sonnabend 28. Januar 2012

14 Uhr „Unterm Birnbaum“16 Uhr „Wege in die Nacht“, alsGast ist Kameramann Jürgen Jür-gens eingeladen19 Uhr „Die Sehnsucht der VeronikaVoss“21 Uhr „Hanna von acht bis acht“

Sonntag 29. Januar 2012

10 Uhr Amateurfilmrunde mitTorsten Bageritz „Sport frei!“14 Uhr „Die Legende von Paul undPaula“, zu Gast ist Evelyn Carow,Schnittmeisterin 16 Uhr „Verwirrungen der Liebe“16 Uhr Filmstudio Würchwitz „DieOlsenbande und der vergesseneStifterschatz“, Gäste: Helmut Pö-schel und die „Olsenbande“18.30 Uhr Lesung mit Knut Elster-mann: „Früher war ich Filmkind“,Gäste: „die dicke Tilla“ Carmen Sa-ge und „der tapfere Schulschwän-zer“ André Kallenbach 20 Uhr „Professor Mamlock“, an-schließend Gespräch mit Knut Els-termann (Filmkritiker), HelmutMorsbach (DEFA-Stiftung), PeterWetzel (Geschichtswerkstatt Land-kreis Saalekreis)

Informationen und Kartenreservierung

Veranstalter: Förderverein Kino Völkerfreund-schaft e. V., Veranstaltungsort:Domstadtkino Merseburg König-Heinrich-Straße 7 www.filmtage-merseburg.de

Eintrittspreise: 5 Euro, ermäßigtund Merseburg-Pass 4 EuroAmateurfilmrunde 1 EuroSammelticket 5er-Karte 20/15 EuroSchulveranstaltungen 2 Euro pro Schüler Kartenreservierung ab 16.30 Uhrunter Telefon 03461/ 352853 oder www.domstadtkino-merseburg.deOrganisation: Dr. Halina Anton

Nach etlichen Zeitreisen kreuz undquer durch das 20. Jahrhundert sinddie aktuellen Wohntrends in der Wirt-schaftswunder-Epoche, sprich den1950er-Jahren angekommen. Auchwenn die meisten von uns glücklicher-weise keinen Krieg überstehen muss-ten, haben wir doch in Finanz- und an-deren Krisen kräftig Nerven gelassen.Ähnlich wie die Nachkriegsgenerationsuchen wir wieder nach Orientierungund verlässlichen Werten, nach einem

Stück heiler Welt. Und genau wie da-mals bietet das eigene Heim Sicher-heit und Schutz.

Liebenswerte „Spießer“:Adrett und wertig

„Natürlich möchte keiner die Gesell-schaft und die klassische Rollenteilungaus den 50ern wiederhaben“, sagt Ga-briela Kaiser. „Wohl aber sind die äs-thetischen Aussagen des Designs je-

ner Zeit gefragt.“ So schwingen sichtypische Einrichtungsgegenständevon dereinst zum Kult auf: Cocktail-sessel, Tütenlampe, Nierentisch undKlassiker wie Arne Jacobsens „Egg-chair“ – aber auch die Musicbox oderder Serviettenhalter aus einer Eisdielein Italien, dem bevorzugten Reiselandder Fünfzigerjahre.

Ingesamt zeigt sich das Mobiliar des50er-Jahre-Stils feminin, leicht und„rundlich“, ohne harte Kanten und kei-nesfalls klobig. Makellos glänzendeOberflächen aus Lack oder Chrom ge-hören ebenso zu diesem Trend wiebraves Pepita-Muster und Vichy-Ka-ros, fröhliche Polka-Dots und Rosen-Dessins.

Neben adrettem Weiß geben bon-bonfarbene Pastelle wie Mint, Bleu,zuckersüßes Rosa den Ton an, aufge-peppt mit frechem Pink, sexy Kirschrotund züchtigem Schwarz-Weiß. Dazugesellen sich verspielte Rüschen,Schleifen, Stickereien und Spitzen,letztere modern stilisiert aus Plastik.Beliebte Zimmerpflanzen jener Zeitgelangen zu neuer Blüte: Gummi-baum, Sansevieria und Zimmerrebe,Flamingoblume und Klivie. Let’sswing!

Großstadt-Dschungel: Lust auf Tropen

Landläufig steht der Begriff „Groß-stadt-Dschungel“ für hohe, bedrohlichwirkende Häuserschluchten, die unswie die freie Wildbahn zu Überlebens-Strategien zwingen. Im aktuellenTrendgeschehen aber bekommt der„Großstadt-Dschungel“ ein völlig neu-es Gesicht. Allerorten wächst die Lustauf üppiges Grün: Flachdächer vonHochhäusern werden zu Gemein-schaftsgärten umfunktioniert, aufBalkonen gedeihen Tomaten, Erdbee-ren und Kräuter. Kleingärten sind wie-der salonfähig, und „Guerillagärtner“legen gar an öffentlichen Grünflächenfruchtbar Hand an.

In den heimischen vier Wänden wu-chert im Winter 2011 vor allem tropi-sches Grün. Palmen, großblättrigePflanzen und exotische Blumen lassen

| Lifestyle

Winter-Inseln zum AusspannenVergangene Zeiten, fremde Länder, große Stil-Epochen: Die aktuellen Wohntrends schöpfen aus dem Vollen. Die Themen variieren, das Ansinnen bleibt immer gleich: „Wir wollen Inselnschaffen, auf denen wir uns geborgen fühlen, innehalten und entspannen können, einfach

zu Hause sind“, meint Trendexpertin Gabriela Kaiser (Weißdorf), die im Auftrag der LeipzigerFachmesse CADEAUX aufgespürt hat, was in dieser Weihnachts- und Wintersaison angesagt ist.

12 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

In ihrem Buch „Tildas Weihnachten“

(Titel siehe nächste Seite) präsentiert

die Designerin Tone Finnanger („Tilda“)

wunderschöne Geschenk- und Deko-

Tipps für die aktuelle Weihnachts- und

Wintersaison. Zu ihren frischen, froh-

gelaunten Stoff-Ideen ließ sich die junge

Norwegerin von der skandinavischen

Volkskunst und ihren Kindheitserinne-

rungen inspirieren. Foto: Buch

uns an kalten Tagen gleich ein paarGrad wärmer ums Herz werden. Flau-schige und fellige Textilien mit Kroko-oder Reptilhaut-Prägung, im Kuhfell-Look oder als Patchwork sorgen fürGemütlichkeit.

Typisch für den Großstadt-Dschun-gel ist der Kontrast zwischen zurück-haltendem Minimalismus auf der ei-nen und punktueller Üppigkeit auf deranderen Seite. Farblich beispielsweisebeherrscht neutrales und grünlichesGrau sowie frisches Weiß die Szene,während saftiges Grün, kräftiges Rotund strahlendes Gelb starke Blickfän-ge setzen.

Bei den Materialien bilden unbe-arbeitete Holzwurzeln, grobe Stein-schüsseln oder Porzellan in Form adri-ger Blätter einen reizvollen Gegensatzzu gelackten und spiegelglatten Ober-flächen aus Beton, Chrom und Glas.

Die Muster sind von der Natur inspi-riert, aber auch provokant – Piraten-Totenköpfe beispielsweise oder kon-trastreiche Schwarz-Weiß-Motive.Nicht zu vergessen: der weiße Elefantsowie Pflanzen wie Agave, Farn, Bro-melie, Strelitzie und Zitronenbäum-chen in Kübeln und Schalen.

Nobody is perfect:Tildas Nähkästchen

Handarbeit hat Hochkonjunktur. Ge-rade wenn die Abende länger werden,holt man gerne wieder Stricknadeln,Wolle, Stickgarn und andere Bastel-utensilien hervor – nicht zuletzt mit

Blick aufs Weihnachtsfest. Dabeimacht immer häufiger der Name „Til-da“ die Runde. Von Insidern längstzum Kult erhoben, erobert die jungeDesignerin aus Norwegen, die hinter„Tilda“ steht, jetzt auch die Herzen derNicht-Handarbeits-Fans.

Tilda, die eigentlich Tone Finnangerheißt, lässt sich bei ihren Stoff-Ideen

von der skandinavischen Volkskunstund ihren Kindheitserinnerungen in-spirieren. Ihre Welt strahlt Wärmeund Gemütlichkeit aus. Inmitten la-chender Hühner, putziger Teddys undkrummbeiniger Hunde kann jedersein, wie er ist. Keiner muss sich mitdem anderen messen geschweigedenn perfekt sein. Wunderschön foto-grafierte Bücher sowie Komplettsetsmit Stoffen und Bastel-Utensilien er-leichtern das Nacharbeiten der lie-benswerten Accessoires.

Für handwerklich Unbegabte bietetdie Industrie fertige Produkte im Tilda-Stil an. Die Tilda-Trend-Welt lebt vomSchlichten und doch Verspielten, vomModernen wie dem Traditionellen –und von vielen kleinen Details. Dazugehören etwa Körbe, Flickenteppicheund Kränze aus Zweigen sowie jetztzur Weihnachtszeit natürlich Elche,Engel oder Herzen.

Stoffe aus Baumwolle und Leinensind mit fröhlichen Blumen, Streifen,Karos, Punkten, Herzen oder Häusernbedruckt. Neben Holztönen und ange-grauten Pastellen steht im Winter dasklassische Rot-Weiß obenan. Typischfür den Tilda-Stil sind auch Applikatio-nen und Patchwork, aufgenähte Bän-der und Zickzack-Litzen, Schleifen undKnöpfe – dekorativ, aber nicht über-trieben. Was nicht selber handge-arbeitet wurde, sieht zumindest soaus: liebevoll, herzlich, ländlich.

Mehr Informationen unterwww.cadeaux-leipzig.de

Lifestyle |

Ihre Collagen „Neue Spießigkeit“ (oben)

und „Großstadt-Dschungel“ (unten)

gestaltete die Trend-Expertin Gabriela

Kaiser unter Verwendung von Produk-

ten der Aussteller der Fachmessen

CADEAUX Leipzig und COMFORTEX,

unter anderem von Barracuda,

Beauty-Group, BotanicHaus, formano,

Goldbach, Imago, Jameson & Tailor,

Kaheku, Kathrin Kynast, Regine

Lipkowski, Romo, Werkstätten Flade.

Fotos/Collagen: CADEAUX Leipzig

ENERGIE &UMWELT Dezember 2011 |13

Wer weiß denn zum Beispiel, dass dieheutige moderne Hauptstadt des Kö-nigreichs mit ihren schicken Hotels,Restaurants und Boutiquen schon inder Bibel beschrieben wird, dass siespäter 900 Jahre lang „Philadelphia“hieß, dass in ihr Muslime und Christenfriedlich zusammen leben, dass hier,kaum wie sonst irgendwo in der arabi-schen Welt, biblische, antike und isla-mische Geschichte aufeinander sto-

ßen und die Spuren davon bis heutesichtbar sind? Auch ich hatte bis vorkurzem von all dem kaum eine Ah-nung. Bei meiner ersten Reise nachJordanien nutzte ich die Gelegenheit,mit dem mir dahin völlig unbekanntenAmman Bekanntschaft zu schließen.Und wir sind sogar Freunde geworden!

Aber ganz ehrlich, es war keines-wegs Liebe auf den ersten Blick. Alleinfür die Verkehrsverhältnisse der Zwei-millionenstadt, in der es erst seit fünfJahren Straßennamen und Hausnum-mern gibt, bin ich einfach zu ungedul-dig. Doch genau das sollte man sichhier besser verkneifen.

Immer mit der RuheUnaufgeregt zu sein hilft am bestengegen jede Art von Problemen, die sichirgendwann von selber lösen. Es ist nureine Frage der Zeit. Die nutzt man zumBeispiel für einen Tee oder Kaffee.Während der aus viel frischer Minzegekochte Tee mit jeder Menge Zuckergetrunken wird, schmeckt der tradi-tionelle Kaffee eher bitter, denn erwird mit reichlich Kardamom gewürzt.

Mit der Sicherheit eines Akrobatenschwengt der Kellner die kupferneKanne weit nach oben und lässt durchihre dünne Tülle den langen heißenStrahl in den kleinen Becher fließen.„Das Kaffeetrinken spielt in der Bedui-

nenkultur eine entscheidende Rolle“,erklärt mir Aymn Tadros in perfektemDeutsch, das er bei seinem Studium inBochum gelernt hat. „Lehnt ein Gastden angebotenen Kaffee prinzipiell ab,gilt das als Beleidigung. Dreht er dieangetrunkene Tasse um, gibt er demGastgeber zu verstehen, dass ihm dasGetränk nicht schmeckt. Schüttelt ersie, heißt das, dass er nichts mehr will.Ansonsten wird automatisch nachge-schenkt. Mehr als drei Tassen gibt esnicht“, erklärt der Fremdenführer.

In einem Restaurant wie „Has-hem’s“ bestimmt natürlich der zah-lende Gast, wie viel er essen und trin-ken möchte. Das winzige Lokal unweitdes großen Marktes, in dem sich in derMittagszeit Arbeiter und Geschäfts-leute an dicht beladenen Tischendrängen, ist eines der ältesten und au-thentischsten in der Altstadt. Es geht immer schnell, weil es immer dasselbe

gibt: arabische Mezze, eine Vielzahlvon Vorspeisen, die auch ein Hauptge-richt sein können. Immer dabei sindFladenbrot und frischer Hummus ausKichererbsen, Sesam, Knoblauch undZitrone, gebratene und pürierte Au-berginen, Salate aus Tomaten, Minzeund Petersilie sowie braune Bohnen.

Auf dem Suk mit all seinen buntenStänden und schreienden Händlern,zwischen all den Menschen, die mich inden engen Gassen hin- und herschie-ben, spüre ich, wie praktisch es ist, ge-

14 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Reise

Amman– die Stadtder Farben

Jordanien ist reich an antiken Schätzen.

Die Ruinen des römischen Herkules-

Tempels auf dem Zitadellenhügel ge-

hören heute ebenso zu Amman wie

seine wunderbaren Menschen und

die farbenprächtigen Stände der

Händler. Fotos: Carsten Heinke

Bei Jordanien denken alle an Petra, die sagenhaft schöne Nabatäerstadt, und an die Felsen-wunder von Wadi Rum. Doch zu dem Königreich gehören auch das Tote Meer, der Jordan undBerg Nebo, die Wüstenschlösser der Kalifen und Römer-Metropolen. Und wer kennt Amman?

ENERGIE &UMWELT Dezember 2011 |15

lassen zu sein. An diesem wunderba-ren Gefühl soll mich auch die unbarm-herzige Sonne nicht hindern. Statt ei-ner weiteren Schirmmütze kaufe ichmir eine Kefija, das traditionelle Kopf-tuch arabischer Männer. Aymn berätmich beim Kauf.

Während Palästinenser fast aus-schließlich weiße trügen, bevorzugtendie meisten Jordanier rot-weiß ge-musterte Tücher, erklärt er. Für denHalt auf dem Kopf sorgt die Agal, eindoppelter Kordelring aus Wolle undschwarzen Ziegenhaaren, den mir derHändler lose auf das zum Dreieck ge-faltete Tuch legt. Ein hervorragenderSonnenschutz und zugleich ein inter-essantes Erlebnis! Nur wenige Einhei-mische lachen über den verkleidetenEuropäer. Für die meisten scheint esganz normal zu sein.

Wir dagegen sind überrascht, in ei-nem Straßencafé auf der WakalatStreet jordanische junge Frauen zutreffen, die Kopftücher tragen, Was-serpfeife rauchen und beim Fußball-weltmeisterschaftsspiel die deutscheMannschaft anfeuern. Auch dasscheint inzwischen völlig normal zusein im modernen Amman.

Stadt auf 19 HügelnOben auf dem Zitadellenhügel, zwi-schen den wunderschönen Ruinen desrömischen Herkules-Tempels, bekom-me ich endlich den Überblick. Zusam-men mit den Puzzleteilen, die ich zwi-schen Moscheen und Märkten, Häu-sern und Hotels gesammelt habe,setzt sich ein Bild zusammen.

Einst wie das Ewige Rom auf siebenHügeln gebaut, erstreckt sich das heu-tige Amman über 19 Erhebungen,

überfließt sie mit einem Meer aus wei-ßen, grauen, gelben Würfeln, aus demdie Spitzen der Gotteshäuser und Pa-läste wie Leuchttürme ragen. Auchdas gigantische römische Theater istvon hier aus wunderbar zu sehen. WieRauchschwaden steigt der Geräu-sche-Nebel empor, gibt einzelne Tönezu erkennen und lässt sie sogleich wie-der im vor sich hin brummendenGleichklang verschwinden.

Königliche AussichtKaum zu glauben, dass diese StadtAnfang des 20. Jahrhunderts ein Zwei-tausend-Seelen-Ort war. GewissenAufschwung brachte die Hedschas-Bahn, die 1903 zwischen Damaskusund Medina gebaut wurde. Eine wirk-lich rasante Entwicklung erlebte Am-man 1948, nachdem viele palästinen-sische Flüchtlinge aus Israel nach Jor-danien gekommen waren. Von heuteauf morgen schnellte die Bevölke-rungszahl des Landes von 400.000 auf1,3 Millionen in die Höhe.

„Heute gibt es in Amman 20 Uni-versitäten, die alle voll sind - trotz derhohen Studiengebühren. In den 70ernwaren es zwei oder drei. Ich ging 1979nach Deutschland, um zu studieren“,erzählt Aymn Tadros, heute 50, glück-lich verheiratet und Vater dreier Kin-der. Als er nach sechs Jahren wiederheimkehrte, erkannte er vieles nichtwieder. Allein der moderne Flughafen,den es vorher noch nicht gab, irritierteihn. „Gerade in dieser Zeit hatte sichunglaublich viel verändert. In den 80erJahren begann in Amman ein gewalti-ger Bau-Boom. Die Stadt wuchs in alleRichtungen – außer in die Höhe. Erstein neues Gesetz von 2001 erlaubt Ge-

bäude mit mehr als vier Etagen. Bisdahin war der Bau von Hochhäusern inAmman tabu.“ Mit unverminderterIntensität setzte sich diese Entwick-lung in den 90er Jahren fort. Grundwar vor allem das Ende des Golfkriegs,nach dem mehr als 300 000 Jordanierund Palästinenser aus Kuwait nachJordanien zurückkehrten.

Meine Lieblingsaussicht auf Am-man, so entdecke ich am Abend, liegtder Stelle auf dem Zitadellenhügel ge-nau gegenüber. Ebendieser wird beiDunkelheit beleuchtet und bietet mitseinen Säulen und Kuppeln einen dra-matischen Anblick. Ein idealer Platz,die Szenerie zu genießen, ist die von al-ten Olivenbäumen gesäumte Terrassedes Wild Jordan Cafés. Das stylishe al-koholfreie Lokal gehört der Königli-chen Gesellschaft für Naturschutz(RSCN) und bietet neben gesunderBiokost auch Informations- und Ein-kaufsmöglichkeiten. Im angeschloss-enen Shop gibt es handgemachte kuli-narische Spezialitäten sowie interes-sante Arbeiten jordanischer Kunst-handwerker. Carsten Heinke

Service-InformationenPauschalreisen: z. B. 5 Tage mit FTI –Flug, Transfer und DZ mit Frühstück im3-Sterne-Hotel in Amman ab 601 Eu-ro (gefunden bei www.opodo.de),Hotel-Tipp: Kempinski Amman,Abdul Hamid Shouman St. (Shmeisa-ni), www.kempinski-amman.com Restaurant-Tipps: Café Wild Jordan,Blue Fig Café. Allgemeine Auskünfteerteilt das Jordanische Fremdenver-kehrsamt in Frankfurt, Telefon 069/ 7191 36 - 62, www.visitjordan.com,E-Mail [email protected]

Alte Männer beim Mancala-Spielen,

prachtvolle Gotteshäuser wie die

König-Abdullah-Moschee, aber auch

Wasserpfeife rauchende Frauen in

einem Straßencafé gehören zum

Bild des vielgesichtigen Amman,

der Hauptstadt Jordaniens.

Fotos: Carsten Heinke

Reise |

Ein Blick auf das nächtliche Amman von

der Terrasse des Wild Jordan Cafés. Im

Restaurant „Hashem’s“ in der Altstadt

gibt’s die beste „Mezze“. Dass der König

von Jordanien wie sein Vater ein großer

Fan von schnellen Autos ist, zeigt seine

Sammlung, die jeder besichtigen kann.

Humor ist,wenn mantrotzdem lacht„Mein Gott, Meier!“ ruft der betagteArzt. „Haben Sie sich verändert – icherkenne Sie kaum wieder! GraueHaare, Bart – und dicker sind Sie auchgeworden.“ „Ich heiße aber gar nichtMeier“, sagt der verwunderte Pa-tient. „Was“, sagt der Doktor, „undMeier heißen sie auch nicht mehr?“

Fragt der Arzt: „Was macht eigent-lich Ihr altes Leiden?“ Sagt der Pa-tient: „Keine Ahnung, Herr Doktor,wir sind seit zwei Jahren geschieden.“

Eine Frau kommt ins Sprechzimmer,zieht sich wie gewohnt aus und legtsich nackt auf die Liege. Der Mann inWeiß steht nur da und grinst. „Wasist denn, Herr Doktor?“ fragt sie.Antwortet er: „Ich bin der Maler!“

PreisrätselMit dem richtigen Lösungswort fürdas Rätsel der Herbstausgabe unse-res Kundenmagazins gewannen Stef-fi Thomann, Eveline Weißbarth undFamilie Wilde – alle aus Merseburg.Wir gratulieren!

Bitte schreiben Sie auch das neue Lösungswort auf eine Postkarte und senden Sie diese an:

Stadtwerke MerseburgKennwort: RätselGroße Ritterstraße 906217 Merseburg

Selbstverständlich kann die Lösungauch gemailt oder persönlich im Kundencenter abgegeben werden.

Einsendeschluss ist der 13.01.2012.

16 | ENERGIE &UMWELT Dezember 2011

| Rätselspaß

Zeichnungen: Girts Jankovskis

987654321

9

8

7

6

5

4

3

2

1

s1718.14-21_a

Frei-zeit-hand-werker

Funk-zubehör

Amts-tracht

kleinesfließen-desGewässer

Bestand-teil desPfeffer-minzöls

Glet-scher-geröll

Abk.:Normal-null

Mastensetzen(Segel-schiff)

Rasen-pflanze

Gesindel,Pöbel

Mittel-euro-päer,Magyar

arabi-scherSack-mantel

Bienen-produkt

inhohemGrade

wirklich,tat-sächlich

Wasser-sportler

Laub-baum

ugs.:lärmen-desTreiben

Post-sendung

einige,ein paar

hypno-tischerSchlaf

talen-tiert,be-fähigt

eineSalat-sorte

nord-amerika-nischesWildrind

ungleich-mäßiggehen

itali-enisch:sehr

Rad-renn-fahrer

Fehler-bestim-mung

Wasser-förder-anlage

weidm.:fressen

nordi-scherGott desDonners

Bewe-gungs-form

glattSchluss

Teil desFußball-tores

Ruhe-,Polster-möbel

männl.Bluts-ver-wandter

Wieder-gabe(Kurzw.)

Schutz-heiligerEnglands

Be-wohnerineinesErdteils

Spiel-leitungbei Filmund TV

nichtdieseoderjene

Stamm-mutter,Vor-fahrin

männl.Vorname

besondersreizvoll

türki-scherEhren-titel

Stadtin Süd-frank-reich

Stadt inBaden-Würt-temberg

Ver-wandter

befrist.Zahlungs-nachlass(Rechnung)

Neben-buhler

Ost-euro-päer

jungerMenschSpion

Abk.:deleatur

Blüten-stand

Auto-anlasser

platzierenMarkt-bude

Verbin-dungs-bolzen

einEdelgas

poet.:Eltern-haus

Tier-schar

kurzerGottes-dienst

Richter-spruch

ital.Kaffee-getränk

KrankerbeimArzt

unver-ständlich,durch-einander

Vornameder Schau-spielerinCruz

franzö-sisch:Brücke

ehem.Über-schall-Flugzeug

Segel-kom-mando

ange-strengt,konzent-riert

ma-schinen-lesbareSchrift

®

ImpressumENERGIE & UMWELT Kundenmagazin

der Stadtwerke Merseburg GmbH

Herausgeber: Stadtwerke Merseburg GmbH

Große Ritterstraße 9, 06217 Merseburg

E-Mail: [email protected]

Internet: www.stadtwerkemerseburg.de

Redaktion: Astrid Zwarg

Druck und Gestaltung: Mitteldeutsches

Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Halle

Drei Präsentkörbezu gewinnen

Jeder, der das richtige Lösungs-wort des Rätsels pünktlich einsen-det, nimmt an der Verlosung teil.Auf die drei Gewinner wartet je-weils ein Präsentkorb im Wert von50 Euro. Das Los entscheidet. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.