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74434 www.concept-ophthalmologie.de Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte Ausgabe 5-2010 Chance Komplementärmedizin? Welche Konzepte sich praktisch bewähren Gefahr Optometristen? Wo sie sich beruflich positionieren Diskussion Ortho-K und Lasik Fahrtauglichkeit auf dem Prüfstand

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Fachmagazin für Augenärztinnen und AugenärzteAusgabe 5-2010

Chance Komplementärmedizin?Welche Konzepte sich praktisch bewähren

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305 / 2010Concept Ophthalmologie

editorial

über Verwechslung oder Fehldosierung von Medi-kamenten bis zum problematischen Umgang mit schwierigen Patienten oder Situationen.

In den letzten Jahren haben sich im Rahmen des Qualitätsmanagements einige Systeme etabliert wie CIRS (Critical Incidence Reporting System), AMTS (Arzneimitteltherapiesicherheit) und andere Programme unterschiedlicher Trägerschaft. Ein Er-fahrungsaustausch ist nützlich, da nicht jeder Fehler immer wieder neu gemacht werden muss. Check-listen mögen helfen, sind jedoch starr und zeitauf-wändig. Wichtiger als alle gesetzlichen Regelungen und Steuerungsinstrumente sind jedoch entspannte Arbeitsbedingungen und ein konstruktiver Umgang mit Risikobereichen. Fehler sollten raus aus der Schmuddelecke und hinein in eine positiv besetzte Diskussionsrunde. Das regelmäßige Teamgespräch ist hierfür das beste Forum. Lassen Sie uns dieses nutzen, zum Wohle unserer Patienten.

In diesem Sinne grüßt Sie herzlich

Verehrte Kolleginnen, liebe Kollegen!

Behandlungsfehler mit Todesfolge sind für alle da-ran Beteiligten außerordentlich schlimm. Wenn die Politik aus diesem bestürzenden aktuellen Anlass nach strengeren, bundeseinheitlichen Vorschriften ruft, wirkt das eher inkompetent, ja hilflos. Solan-ge Menschen über Behandlungen entscheiden und diese ausführen müssen, wird es zu einem gewissen Prozentsatz Fehler geben. Keine gesetzliche Rege-lung mit Androhung von Sanktionen vermag das auszuschalten. Wer seine Arbeit nur wegen beste-hender Gesetze ordentlich verrichtete, der besäße eine zweifelhafte Motivation. Selbst EDV-basierte Entscheidungsbäume werden fehlerhafte Maßnah-men nicht verhindern. Die Gesundheitspolitiker beweisen uns in hartnäckiger Regelmäßigkeit, dass Fehler auch in ihren Entscheidungen offenbar un-vermeidlich sind.

Wesentlich erscheint mir, dass jeder Mitarbeiter in der Heilkunde, gleichgültig in welcher Funktion, das Auftreten von Fehlern, oder besser noch von Beinahe-Fehlern, als Chance begreift. Nicht das Vertuschen hilft weiter, sondern die offene Diskus-sion und das gemeinsame Entwickeln von Strate-gien zur künftigen Vermeidung unerwünschter Er-eignisse. Diese können ganz unterschiedlich sein. Der Bogen spannt sich vom drohenden Gespenst unseres Faches, der Verwechslung beider Augen,

Fehler gehören dazuProf. Dr. med. Fritz Dannheim

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505 / 2010Concept Ophthalmologie

medizin

10 Problemfall Pachymetrie Aus der Praxis für die Praxis 12 Chance Komplementärmedizin? Konzepte und praktische Orientierung

ophthalmo-chirurgie

19 Editorial PD Dr. med. Anja Liekfeld 20 Presbyopie Korrektur in einem Schritt

22 Akkommodierende IOL Spezielle YAG-Kapsulometrie 24 Fortbildung in Frankfurt Praktischer Nutzen im Mittelpunkt

26 Retinale Venenverschlüsse Neue pharmakologische Therapieoption

kontaktologie

30 Material und Ablagerungen Sehkomfort durch richtige Pflege

33 Infektionen am Auge Nachlässigkeit kann die Ursache sein

34 Ortho-Keratologie Fahrtauglichkeit auf dem Prüfstand

perspektiven

38 Amblyopie-Vorsorge Ein Wettlauf gegen die Zeit

perspektiven

44 Optometrie im Gespräch Ophthalmologen fürchten, dass Optometristen tiefer in augen-ärztliche Belange eingreifen wol-len. Dürfen diese das? Wollen sie es überhaupt? Was umfasst denn eigentlich die Tätigkeit des Optometristen, dessen Titel bis-her nicht geschützt und an kei-ne eigenständige Qualifikation gebunden ist? Ein Gespräch mit Prof. Dr. Holger Dietze, Lehrstuh-linhaber Physiologische Optik und Optometrie an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin. über die berufliche Positionie-rung der Optometristen.

42 Update in der Orthoptik Suche nach neuen Wegen im Beruf

44 Optometrie Interview mit Prof. Dietze

52 Mikrotrends Aktuelle Studie des Zukunftsinstituts

56 Weitermachen Ein Appell von Dr. Thomas Unger

kultur + event

64 Preisverleihung „Die Goldene Tablette“

standards

03 Editorial Prof. Dr. med. Fritz Dannheim

06 Echo Reaktionen + Meinungen

08 News Menschen + Meldungen

36 Termine

50 Impressum

57 Firmen stellen vor 57 - Neues zur DOC 60 - Marktüberblick Refraktive Laser 60 - Produkte, Firmen-News 61 - Marktüberblick OP-Zubehör 62 - Auftragsstudien

65 Karriere + Chancen Marktplatz für Kleinanzeigen

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Fachmagazin für Augenärztinnen und AugenärzteAusgabe 5-2010

Chance Komplementärmedizin?Welche Konzepte sich praktisch bewähren

Gefahr Optometristen?Wo sie sich beruflich positionieren

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echo reaktionen + meinungen

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Sie schreiben in Ihrem Artikel: „... Augenärzte müssen mit allen Möglichkeiten um Marktan-teile im Netz kämpfen.“ Meine Meinung: Dies mag zwar finanzielle Vorteile ermöglichen, ist jedoch aus ärztlicher Sicht unbedingt ab-zulehnen. Begründung: Die Linsenanbieter im Netz arbeiten parasitär. Sie bewirken für den Patienten mehr Schaden (Augenschäden und Sehstörung durch unkontrollierte Abgabe) als Nutzen (evtl. Kostenersparnis).

Beispiel: Der oft typische Linsenkäufer im Netz ist jung und myop. Nach Linsenanpas-sung zum Beispiel mit Monatslinsen sollte er sich spätestens nach sechs Monaten zur Kontrolle auf mögliche Augenschäden sowie aktuelle Refraktion erneut vorstellen. Er tut dies nicht, sondern bestellt seine Linsen im Netz nach. Schon jetzt stimmen oft die Lin-senwerte nicht mehr, erst recht nicht nach

der zweiten Nachbestellung ohne vorherige Überrefraktion nach weiteren sechs Monaten. Ganz „kluge“ Netzbesteller kaufen bei nach-lassender Sehschärfe die Linsen einfach um -1 dpt stärker ein. Sie sehen dann „besser“, sind aber oft überkorrigiert, manchmal unter-korrigiert und manchmal stimmt es zufällig. Eventuell fährt dieser Netzeinkäufer mit sei-nen fehlkorrigierten Linsen auch noch Auto. Dann wird die Sache verantwortungslos und allgemeingefährlich.

Verantwortungsbewusste Augenärzte und auch Optiker sollten sich in der heutigen Situ-ation nicht für das schnelle Geschäft im Inter-net hergeben. Wenn eine Abgabe über Netz trotzdem erwünscht wäre, so sollte die Politik die Abgabe von Linsen – so wie in den USA – rezeptpflichtig machen. Dann erhält nur noch der Kontaktlinsen im Netz, der seine Augen vorher auf mögliche Schäden sowie auf die richtige Linsenstärke hat prüfen lassen.“Dr. med. Willi Paquet, Nagold

Heinz Jürgen Höninger, Autor des Beitrags, antwortet: Wahrscheinlich habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt in meinen Zeilen. Selbstver-ständlich haben Sie recht mit der derzeitigen

Jedes Echo auf CONCEPT Ophthalmologie ist uns herzlich willkommen!Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften!• Redaktion Concept Ophthalmologie • Postfach 1410 • 88230 Wangen • Fax 07522 / 707 98 32• E-Mail: [email protected] • Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen.

„Nicht für das schnelle Geschäft im Internet hergeben“ Betrifft Ausgabe 04 / 2010, S. 22ff: Der Wilde Westen

Entwicklung im Verhalten der Kontaktlinsen-träger. Allerdings ist diese „Vertriebsform“ wahrscheinlich nicht mehr aufzuhalten. Ge-rade deshalb plädiere ich dafür, dass Augen-ärzte sich dort beteiligen – allerdings nicht im dem Sinne, dort ein schnelles und letztlich unverantwortliches Geschäft zu machen.

Die Frage ist doch, wie kann verhindert wer-den, dass Menschen so achtlos werden? Dann, wenn sie im Netz auf Augenheilkunde bzw. ophthalmologische Kompetenz treffen. Und zwar dann, wenn sie sich einkaufend bewegen.

Sicherlich liest man auch im Netz hier und dort von den Gefahren des falschen Umgangs mit den Kontaktlinsen. Aber nur in Gesund-heitsforen. Doch wer geht da schon hinein? Nur der, der ein Problem hat. Aber diejenigen, die ins Internet gehen, um sich mit Kontakt-linsen zu versorgen, suchen keine Aufklärung, keine Hilfe, sondern einen Anbieter, bei dem sie sich wohl fühlen. Und es wäre doch gut, wenn sie dann auf ihren Augenarzt treffen würden – auch mit der Möglichkeit, ihre Kon-taktlinsen bei ihm zu bestellen. Das wäre der Einstieg in ein Kontaktlinsen-Management durch den Augenarzt.

Anfang Oktober stand nebenstehender Beitrag im Netz bei http://news.meetinx.de. Er zeigt den Wandel konkret an. Handlungsempfehlungen werden gegeben. Ein – wenn auch kleiner – Hinweis darauf, dass Kontaktlinsen anpassende Augenärzte unbedingt die Beratungsleistung ad-äquat dem Aufwand kalkulieren müssen und sollten. Denn die Kunden werden das akzeptieren.

Eine Textpassage lautet: "Unsere Empfehlung: Die ersten Kontaktlinsen im Laden kaufen und durchaus in Kauf nehmen, dass diese Linsen eventuell ein wenig teurer sind. Dann die einzelnen Kontaktlinsen mit der Zeit vergleichen und fragen, was das Zeug hält. Die Beratung ist nämlich das, was die Kontaktlinsen im Laden teurer macht als im Internet. Gleiches gilt übrigens auch für das Pflegemittel. Hat man seine Kontaktlinsen getestet und für gut befunden, kann man dann sei-ne künftigen Kontaktlinsen im Internet kaufen. So hat man gute Beratung und kann später noch immer auf den Preis achten. Viel Erfolg bei eurem nächsten Kauf von Kontaktlinsen im Internet." Handlungsempfehlung aus dem Internet

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05 / 2010Concept Ophthalmologie

Kontaktlinsen

Neuer VerkaufsleiterSeit dem 1. Juli 2010 ist der Augenoptiker und Pharmareferent Michael Schwarzenhölzer Ver-kaufsleiter Deutschland beim englischen Pfle-gemittel- und Kontaktlinsenhersteller Sauflon Pharmaceuticals. Schwarzenhölzer übernimmt in dieser Position die Verantwortung, Leitung und Weiterentwicklung des Außendienstes. Langjährige Erfahrungen in der Optikbranche (seit 1983) und im Kontaktlinsen- und Pflege-mittelgeschäft (seit 1991) hätten den versier-ten Verkaufsleiter geprägt.

Fachberater

Nun in LeitungspositionSeit Mitte September ist Thomas Köhler (36) neuer Verkaufsleiter Deutschland, teilt bon Optic mit. Das Traditionsunternehmen aus dem hohen Norden setzt in dieser wichtigen Leitungsposi-tion auf einen erfahrenen Verkäufer. Köhler sei vielen Kunden bereits aus seiner langjährigen Tätigkeit als Fachberater vor Ort bekannt und ge-nieße großes Vertrauen. Er sehe optimistisch in die Zukunft und wolle dauerhaft ein Höchstmaß an Kundenzufriedenheit schaffen.

Vertragsunterzeichnung

Vertrieb in DeutschlandCanon Europe hat den Vertrieb seiner ophthal-mologischen Hightech-Produkte dem jungen Lübecker Unternehmen Eyetec anvertraut. Bis zum Jahresende übernehmen die Norddeut-schen sukzessive vom bisherigen Vertreter den Exklusivvertrieb aller Geräte aus dem Bereich Ophthalmologie von Canon-Medical. Dazu zählen OCTs, Funduskameras, ein automa-tisches Non-Contact-Tonometer sowie ein Au-torefraktkeratometer. Das Foto zeigt nach der Vertragsunterzeichnung (v.l.): Tom A. Jacques (Canon, Sales Manager Eye Care), Enno Pemöl-ler (Eyetec), Martin Futselaar (Canon, Account Manager Eye Care), Yoshiyuki Masuko (Canon, Senior Director) und Burkhard Zander (Eyetec).

Umsatz

Positiver Jahresausblick Mit 20 Prozent Umsatzsteigerung im dritten Quartal gegenüber dem entsprechenden Vor-jahresquartal erwirtschaftete die Carl Zeiss Meditec nach eigenen Angaben „ein sehr gutes Ergebnis und ist damit klar auf Wachstumskurs.“ Das Unternehmen verzeichnete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/2010 insgesamt ein Wachstum von 3 Prozent auf EUR 490,8 Mio. (Vj. EUR 478,5 Mio.) und steigerte die Brutto-Marge um 1,7 Prozentpunkte auf 52,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen wurde um 11,8 Prozent auf EUR 60,0 Mio. gesteigert und die EBIT-Marge auf 12,2 Prozent erhöht (Vj. 11,2 Pro-zent). „Wir haben in Zeiten der Weltwirtschafts-krise unsere Hausaufgaben alle gemacht – dazu gehörte bei uns aber auch, in unsere Innovati-onskraft gezielt weiter zu investieren. Dies zahlt sich nun aus, wie man nicht nur an den heutigen Zahlen sieht,“ so Dr. Ludwin Monz, Vorstands-vorsitzender der Carl Zeiss Meditec AG.

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Augenklinik Potsdam

Besonderes zum Jubiläum50 Jahre Augenklinik Potsdam – das wird zum Anlass für ein besonderes kulturell-ophthalmo-logisch-historisches Ereignis. Die Mitarbeiter der Augenklinik, Klinikum Ernst von Bergmann, ha-ben in ihrer „Geschichtskiste“ gekramt und sind auf einen Film gestoßen, der Geschichte, Augen-heilkunde, Unterhaltung und persönliche Erleb-nisse von früher und heute vereint. In einer ge-meinsamen Veranstaltung mit dem Filmmuseum Potsdam wird dieser Film in historischem Ambi-ente mit augenheilkundlichen Bezugnahmen und persönlichen Berichten von Beteiligten dargebo-ten. Das Programm der Veranstaltung: Vortrag: „Hornhautverpflanzung – gestern und heute“ von PD Dr. med. Anja Liekfeld, Chefärztin der Augen-klinik. Es folgen persönliche Erfahrungsberichte von Jürgen Brauer, Regisseur des Films, sowie Dr. Dirk Schulze, ehemaliger Chefarzt der Augen-klinik und Darsteller des anschließend gezeigten Films „Tanz auf der Kippe“ (1991). Als Vorlage diente der Gegenwartsroman „Augenoperation" des sorbischen Autors Jurij Koch. Im Anschluss lädt die Klinik zu einem kleinen Imbiss. Um ver-bindliche Anmeldung aufgrund der begrenzten Sitzplätze im Kinosaal wird bis zum 31.10.2010 gebeten (Details siehe Terminseite 36).

UKE-Bellevue

Zusammenarbeit beendetDie Universitäts-Augenklinik Hamburg Ep-pendorf teilte Anfang Oktober der Presse mit, dass die Kooperation im Kaufmännischen Be-reich mit der Augenklinik Bellevue, Kiel, am 01.09.2010 „in gegenseitigem Einvernehmen“ vorzeitig beendet worden sei.

BOD-Jahrestagung

Treffen im hohen NordenAm 20./21.11.2010 findet die Jahrestagung des Berufsverbandes der Orthoptistinnen Deutsch-lands e.V. (BOD) in Timmendorfer Strand statt. Die diesjährige Tagung im hohen Norden bietet dank namhafter Referenten interessante Vor-träge und Seminare, so der BOD, in denen auf die wichtigen Schnittstellen zu angrenzenden Fachgebieten, wie z.B. Kopfschmerz, Schwin-del, Legasthenie u.v.m. hingewiesen werden soll. Auch neue Aspekte zu Themen des or-thoptischen Alltags, z.B. das frühkindliche Schielsyndrom, werden im Rundtischgespräch diskutiert. Anmeldung online bis 20.10.2010 unter www.orthoptistinnen.de.

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05 / 2010Concept Ophthalmologie

Euretina-Tagung

Rekord beim 10. KongressEine Rekordzahl von 2700 Teilnehmern aus al-ler Welt kam zum 10. Euretina-Kongress vom 02.-05.09.10 in Paris – die größte Zusammen-kunft von Retinologen weltweit. Der Kongress fand unmittelbar vor der Tagung der ESCRS (European Society of Cataract and refractive Surgeries) statt. Prof. Bill Aylward, Euretina-Präsident, wies bei der Eröffnungszeremonie darauf hin, dass damit die europäischen Kräfte in der Augenheilkunde gebündelt sind und zum ersten Mal einen Kongress veranstaltet haben, der über 9000 Ophthalmologen aus Europa zu-sammenführte. Kern des Euretina-Programms waren 13 Symposien führender Experten. Zu-sätzlich gab es 32 Instructional Courses und Surgical Skills Courses, einen ganztägigen Kurs zur Netzhautablösung und einen Uveitis-Kurs. Eine Klammer zwischen der Tagung der Euretina und der ESCRS bildeten kombinierte Symposien. Die Euretina Lecture 2010 von Prof. Anthony Moore, Moorfields Eye Hospital, Lon-don, befasste sich mit dem Stand der Forschung bei retinalen vaskulären Erkrankungen der Kind-heit. Wichtige personelle Veränderungen sind die Wahl von Prof. Gisbert Richard zum Vize-präsidenten und Präsident elect, der 2011 die Nachfolge von Prof. Bill Aylward übernehmen wird. Zudem wurde Prof. Sebastian Wolf (Bern) zum Generalsekretär gewählt. Der 11. Euretina Kongress wird im Queen Elisabeth II Zentrum in London vom 26.- 29. Mai 2011 stattfinden.

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Kolloquium

Plöner Akademie lädt einDas 11. Fielmann Akademie Kolloquium am 30.10.2010 widmet sich als interdisziplinäre Ta-gung dem Thema Schule und Sehen. Welchen Einfluss auf die Schulleistungen nehmen die ver-schiedenen Sinne? Wie äußern sich Sehschwie-rigkeiten in der Schule? Was tun, wenn eine ein-fache Brille nicht reicht? Wie können Kinder mit Seheinschränkungen in den Unterricht integriert werden? Wie wichtig ist die Schulsportbrille? Diese und weitere Aspekte werden erläutert, in Workshops die Inhalte vertieft. Eine Abschluss-diskussion soll genügend Raum für individuelle Fragen lassen. Eingeladen sind alle interessier-ten Augenoptiker, Augenärzte und Pädagogen. Infos unter www.fielmann-akademie.com.

Woche des Sehens

Augen im Blickpunkt„Augen im Blickpunkt“ lautete das diesjährige Thema der Woche des Sehens vom 8-15. Ok-tober. Insgesamt acht Trägerorganisationen, darunter der Deutsche Blinden- und Sehbehin-dertenverband (DBSV), der Berufsverband der Augenärzte (BVA) und die Deutsche Ophthal-mologische Gesellschaft (DOG), machten durch eine Vielzahl von Aktionen bundesweit auf die Bedeutung von gutem Sehvermögen, die Ursachen vermeidbarer Erblindung sowie die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und in den sogenannten Ent-wicklungsländern aufmerksam. Unterstützung kam auch in diesem Jahr wieder von Industrie-unternehmen.

DOG

Kongressagentur gewechseltDie Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hat die Interplan AG mit der Ausrichtung ihres Jahreskongresses 2011 beauftragt. Der 109. DOG-Kongress findet vom 29.09.-02.10. 2011 unter dem Motto „Herausforderungen in der Augenheilkunde“ im Estrel Convention Cen-ter in Berlin statt. Interplan ist seit 1969 im Kon-gressgeschäft tätig und hat Niederlassungen in München, Berlin, Leipzig und Hamburg. Schwer-punkt ist die Ausrichtung von Kongressen in den Bereichen Medizin und Wissenschaft.

autentic.info

Nun Mitglied bei LA-MEDSeit dem 12.10.2010 ist der Verlag autentic.info GmbH Mitglied der LA-MED. Heinz Jürgen Höninger (54), Verleger und Herausgeber der Magazine Augenlicht VisionCare, CONCEPT Ophthalmologie und OPTIC+VISION freute sich, dass der Vorstand sich einstimmig für die Aufnahme entschied. Die Arbeitsgemein-schaft LA-MED ist ein eingetragener Verein, der sich der Kommunikationsforschung im Ge-sundheitswesen, speziell der Medizin, Zahn-medizin und Pharmazie widmet.

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medizin aus der praxis

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Kürzlich gab es in der Praxis ein Abrechnungsproblem mit der Pachymetrie. IGeL oder Kassenleistung? Optische oder Ultraschallmethode? Ermächtigung vonnöten?

Wo kann man sich darüber informieren und wie sehen das die Kollegen, die regelmäßig Pachymetrie anbieten?

Problemfall Pachymetrie

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aus der praxis medizin

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Im IGeL-Ordner des BVA ist nachzulesen: „Die Pachy-metrie bei okulärer Hypertension ist Kassenleistung und kann über die Position EBM 33002 abgerechnet werden.

Dies setzt jedoch voraus, dass die Pachymetrie mit Ultraschall durchgeführt wurde und der Arzt die Zulassung zur Durchfüh-rung von Ultraschall-Leistungen besitzt. Demnach ist die Pa-chymetrie bei fehlender Qualifikation oder wenn sie mit einem optischen Gerät durchgeführt wird, keine Kassenleistung. Al-lerdings muss man beim Angebot einer optischen Pachymetrie oder der US-Pachymetrie ohne Kassenzulassung den Patienten darauf hinweisen, dass er die Ultraschallpachymetrie (ggf. bei anderen Kollegen) als GKV-Leistung erhalten kann.“

Professor Dr. med. Fritz Dannheim hat zu diesem Thema ein persönliches Statement verfasst:

1. Die Pachymetrie des EBM stammt aus einer Zeit, die viele Jahre zurückliegt (heute Ziffer 33002). Sie hatte zum

Ziel, eine pathologische Verdickung des Hornhaut-Stromas zu ermitteln, wie z.B. bei einer Endothel-Epithel-Dystrophie.

2. Der EBM regelt die Abrechnung nach dem SGB V. Dieses schreibt vor, dass eine Leistung den WANZ-Kri-

terien genügen muss (wirtschaftlich, ausreichend, notwendig, zweckmäßig).

3. Für die Betreuung eines Patienten mit Verdachtsmo-menten für ein Glaukom oder mit einem manifesten

Glaukom ist die Pachymetrie nicht „notwendig“. Für eine Krankenbetreuung mit einer Qualität der „Schulnote 4“ sind die Messung des Augeninnendrucks, die Inspektion der Papil-le und ggf. die Gesichtsfeldmessung in geeigneten Abständen „ausreichend“.

4. Eine zusätzliche Erhöhung der Sicherheit des Patienten, wie es durch zusätzliche Verfahren möglich ist, z.B.

spezielle Perimetrieformen (Blau-Gelb-Perimetrie, FDT, fun-duskontrollierte Verfahren ...), Pachymetrie, Papillenanalyse, Messung von Perfusionsparametern usw., geht über den engen Rahmen des SGB V weit hinaus. Dabei ist unerheblich, ob ein Verfahren auch im EBM abgebildet ist oder nicht, da nur die Indikation zählt. Die Tonometrie und die Betrachtung des vor-deren Augenabschnitts und der Papille sind ebenfalls im EBM eingeschlossen. Dennoch werden sie bei korrekter Indikation als Vorsorgeleistung betrachtet und als IGeL abgerechnet.

5. Gleichgültig ist auch, ob es sich um eine bereits einge-tretene Erkrankung oder nur um eine Maßnahme zur

Früherkennung handelt. Die Pachymetrie soll bei Glaukom oder seinen Vorstufen nicht einen individuellen krankhaften Zustand der Hornhaut oder dessen Ausschluss erfassen, son-dern lediglich ein statistisch bekanntes, unbeeinflussbares epi-demiologisches Risiko wie z.B. die positive Familienanamnese auf Glaukom oder die farbige Rasse.

6. Die Frage, ob eine KV-Zulassung zu einem Untersu-chungsverfahren vorliegt oder nicht, ist in diesem Zusam-

menhang unerheblich, da sich die Anwendung ganz außerhalb des Einflussbereichs der GKV bewegt.

7. Dies gilt in besonderem Maße für die Ultraschall-Echo-graphie. Die Zulassung wurde eingeführt, weil dabei üb-

licherweise drei besondere qualitative Anforderungen gelten: a) differenzierte Indikationsstellung, b) aufwändige und fort-bildungsbedürftige Durchführung und c) differenzierte Befund-auswertung. Alle drei Anforderungen sind auf die Pachymetrie nicht übertragbar. Es ist für die US-Pachymetrie also unerheb-lich, ob ein Augenarzt eine US-Zulassung besitzt oder nicht.

8.Aus den großen Glaukomstudien geht lediglich hervor, dass der Übergang von einer Okulären Hypertension in

ein manifestes Glaukom einen Zusammenhang mit der Horn-hautdicke aufweist. Damit ist es für einen möglicherweise zum Patienten werdenden Bürger ratsam und empfehlenswert, bei Vorliegen von Risikofaktoren diesen Parameter zu seiner Si-cherheit zusätzlich messen zu lassen. In Fachkreisen wird noch diskutiert, wie weit bei einer bereits eingetretenen Glaukomer-krankung eine Pachymetrie sinnvoll ist oder nicht. Eine dünne Hornhaut könnte ein eigener Risikofaktor sein, unabhängig von ihrem Einfluss auf die applanatorische Druckmessung. Glau-kompatienten mit besonderem Sicherheitsbedürfnis rate ich zur Pachymetrie. Eine allgemeingültige Forderung oder gar ein ge-setzlicher Anspruch darauf ist im SGB V nicht vorhanden.“

Weiter schreibt Prof. Dannheim: „Mir ist bewusst, dass einige dieser genannten Punkte von einigen Repräsentanten des Be-rufsverbands der Augenärzte (BVA) anders beurteilt werden. So wird im IGeL-Ordner des BVA die US-Pachymetrie als IGeL augeschlossen. Dies ist für die Systematik der IGeL nicht plausibel. Die Konsequenz wäre, dass trotz vorhandener Mög-lichkeit einer US-Pachymetrie diese dem GKV-Patienten prak-tisch nie angeboten werden dürfte. Ohne eine adäquate Hono-rierung wird doch kein Augenarzt auf Dauer die erforderliche Zeit für diese vorsorgliche Untersuchung aufwenden. Für mich persönlich gilt eine strikte Auslegung des SGB V und des Bun-desmanteltarifs. Unter dieser Voraussetzung halte ich die auf-geführten Argumente für korrekt und für mich bindend.“

INFO Aus der Praxis ... machen Sie mit!

Mit dieser Ausgabe von CONCEPT Ophthalmologie eröffnen wir eine neue Rubrik, die sich insbesondere an die Praxisinhaber richtet. Wenn Sie, liebe/r Leser/in, zu den angesprochenen Aspekten eigene Erfahrungen beisteuern oder selbst Themen vorschlagen möchten, würden wir uns sehr freuen. Kontakt: Dr. Christiane Schumacher, E-Mail: [email protected]

05 / 2010Concept Ophthalmologie12

medizin komplementäre augenheilkunde

Trotz neuer Therapieoptionen kann die Ophthalmologie nicht allen Patienten mit herkömm-lichen Konzepten helfen. Dadurch kommen alternative Verfahren auf, die oft mehr zur Verwir-rung beitragen, als wirklich zu helfen. Eine Fortbildung der Europa-Universität Viadrina wollte Klarheit in die Konzepte der Komplementärmedizin bringen und praktische Orientierung geben.

Komplementärmedizin?

CHANCE

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komplementäre augenheilkunde medizin

05 / 2010Concept Ophthalmologie

IST komplementäre Augenheilkunde eineChance für Patienten und deren Ärzte?“ Gut 80 Teilnehmer waren der Einla-

dung von Professor Dr. Hartmut Schröder vom Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Univer-sität Viadrina, Frankfurt/Oder, am 11.09.2010 nach Frankfurt am Main gefolgt. In seiner Begrüßungsrede hob Schröder die Bedeutung der Komplementärmedizin hervor. Er wies auf einen kürzlich im Deutschen Ärzteblatt erschienenen Artikel über Placebos hin, in dem über die wichtige Rolle der Arzt-Patientenbeziehung in Bezug auf Heilung eingegangen wur-de. Viadrina bietet als erste Universität seit zwei Jahren den Masterstudiengang „Komplementäre Medizin – Kulturwissen-schaften – Heilkunde“ an und sieht diese als „Versuch der aka-demischen Qualitätssicherung“. Transkulturelle Gesundheits-wissenschaft zeichne sich durch Ganzheitlichkeit aus, verstehe sich als soziale Wissenschaft und unterstütze in der Therapie mit besonderer Aufmerksamkeit für Naturheilverfahren die Selbstregulation. Es gehe nicht um eine einzige medizinische Sichtweise, auch andere Medizinsysteme (Ethnomedizin) wür-den weitgehend vorurteilsfrei betrachtet. Transkulturelle Ge-sundheitswissenschaft sei grundsätzlich pluralistisch und stelle allein den Patienten in den Mittelpunkt.

Lichtwirkung in Zellen und Auge

Professor Dr. Richard Funk, Direktor des Instituts für Anato-mie, TU Dresden, sprach über „Biologische Lichtwirkung in den Zellen“ und „Pathologische Wirkung des Blaulichtspek-trums im Auge“. Licht ist ein Zeitgeber, der auch bei Organis-men funktioniert, die ständig im Dunkeln leben. Bei Wirbel-tieren ist dafür ein lichtempfindliches Pigment in der Netzhaut verantwortlich. Der Biorhythmus wird synchron über den Nu-cleus suprachiasmaticus (NS) gesteuert. Von ihm führen Ner-venstränge zur Zirbeldrüse, die u.a. Melatonin bildet. Der NS reguliert den Schlafrhythmus und vielfältige Biorhythmen des Körpers. Höchst frequente rhythmische Vorgänge finden sich im Nervensystem, langsamere Rhythmen bei Stoffwechselpro-zessen, die untereinander in ganzzahliger Frequenzbeziehung stehen. Diese „harmonische Ordnung“ ist bei Leistungsan-forderung sehr labil und muss besonders durch Nachtschlaf immer wieder regeneriert werden. Man unterscheidet den circadianen Rhythmus (Tagrhythmus: Temperatur, Schlaf-Wach-Rhythmus) vom ultradianen Rhythmus (z.B. ist nach 90 Minuten der gleiche Zustand wieder erreicht) und infradianen Rhythmus (Monats- oder Jahresrhythmen). Es gibt Früh- und Spättypen, bei denen die innere Uhr anders eingerichtet ist.

Lichteinfall unterdrückt während der Nacht die Aktivität des Enzyms N-Acetyltransferase, das zur Produktion des Melatonins erforderlich ist, und kann beim Schlaf den per-sönlichen Tag-Nacht-Rhythmus sehr stören. Melatonin wird morgens durch Lichteinwirkung abgebaut. Die rhythmische

Steuerung wichtiger biologischer Prozesse ist genetisch fest-gelegt, kann aber von äußeren Faktoren beeinflusst werden (Jonathan Gastel et al.1998). Forscher um Foulkes (Karlsru-her Institut für Technologie) identifizierten ein lichtempfind-liches Modul (Light Responsive Module-LRM), das allein für die lichtgesteuerte Genexpression erforderlich ist. LRM ent-hält Verstärkersequenzen (Enhancer), die Uhreneinstellung oder lichtgesteuerte Genexpression regeln.

Blauanteile im Licht wirken auf Melatonin und sind wesent-lich für den Biorhythmus verantwortlich (Kunz, Charité, Ber-lin). Studien zufolge sorgt ein verringerter Blauanteil dafür, dass in den Abendstunden verstärkt Melatonin ausgeschüttet wird, während Beleuchtung mit hohem Blauanteil am Tag die Aktivität stärkt. Herkömmliche Lampen können die Mela-toninsekretion erheblich reduzieren, während spezielle Lam-pen geeignet sind, den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus zu unterstützen. Leider werde in der Arbeitswelt die Wahl der Beleuchtungsmittel nicht entsprechend angepasst, sagte Prof. Funk. Auch in den Wintermonaten, in denen man weniger lei-stungsfähig ist, könnten intelligente Beleuchtungssysteme, die je nach Tageszeit verschiedene Lichtspektren unterschiedlicher Intensitäten aussenden, fehlendes Sonnenlicht ergänzen.

Die Chronobiologie wird für den Menschen zunehmend wichtiger, da der westliche Lebensstil immer mehr von den Rahmenbedingungen der biologischen Uhr abweicht. In Ja-pan halten Mitarbeiter mittags einen Kurzschlaf, der die Pro-duktivität steigern kann. Medikamente, zu einer bestimmen Zeit gegeben, sind wirksamer. So beeinflussen nächtliche Blutdruckschwankungen den Perfusionsdruck am Auge. Glaukomtherapeutika, zu bestimmten Zeiten gegeben, ver-bessern die Druck senkende Wirkung.

Schichtarbeit und vermehrter Aufenthalt in Innenräu-men gelten als krankheitsfördernd. In Innenräumen be-trägt die Lichteinstrahlung selten mehr als 500 Lux, während im Freien selbst bei bedecktem Himmel 8.000 Lux gemessen werden. Chronisches Lichtdefizit kannzu Schlaf- und Essstörungen, Energielosigkeit bis hin zu schweren Depressionen führen. Lichttherapie gegen

Prof. Dr. Hartmut Schröder Professor Dr. Richard Funk

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medizin komplementäre augenheilkunde

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Winterdepression ist als wirksam anerkannt. Astronauten mit Arbeit ohne Sonnenlicht litten nach Hautverletzungen unter massiven Wundheilungsstörungen, die jedoch mit langwel-ligem Licht aus dem Nah-Infrarot-Bereich erfolgreich be-handelt werden konnten. Studien zeigten, dass die Bestrah-lung mit LED-Lichtquellen bestimmter Wellenlänge die Wundheilung deutlich verbesserte. Schichtarbeiter haben oft Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKL) und Stoffwechselstörungen. Bestimmte Formen von Schichtarbeit, insbesondere unter dem Flugpersonal, induzie-ren ein erhöhtes Krebsrisiko.

Die Low-Level-Laser-Wirkung

Dr. Ing. Christiane Wetzel vom Dresdner Fraunhofer-Insti-tut für Elektronenstrahl- und Plasmatechnik befasste sich mit „Low-Level-Laser-Wirkung auf Zellen.“ Lasersysteme werden in der Medizin für Therapie und Diagnostik eingesetzt. Für letztere können Laser z.B. fluoreszierende Markersubstanzen anregen, die bei Gewebe- und physiologischen Untersuchungen eine wichtige Rolle spielen. Oder man untersucht Muskelfaser-bewegungen beispielsweise mit der Optischen Pinzette, die aus einem Laser und einigen Linsen besteht. Ein weiteres Beispiel ist das OCT, das dreidimensionale Bilder durch Lichtstreu-ung im menschlichen Körper ermöglicht. Bei der photodyna-mischen Therapie, in der Augenheilkunde bekannt, verändert sich das Gewebe nicht im Gegensatz zur photothermischen Therapie. Mit dieser können u.a. Blutgefäße verschlossen und Gewebe verödet werden. Bei der Photomechanik wird durch hohe Intensität Gewebe verdampft und abgetragen. Die Pho-toablation erfolgt durch Laserdissoziation, ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Sie wird bei der Hornhautkorrektur angewandt. Photodisruption wirkt über Mikrofragmentierung durch sogenannte Schock- oder Druckwellen beispielsweise bei der Nachoperation der Katarakt.

Mit der Low-Level-Lasertherapie (LLLT) sollen zellulare Funktionen geändert oder verbessert werden. Sie arbeitet mit Laser-Licht im mW-Bereich. Vom Laser induzierte Photonen werden vom menschlichen Gewebe absorbiert, durchdringen

die Unterhaut und stimulieren den Stoffwechsel. Die Syn-these von ATP-Molekülen (Cytochrom-C-oxidase) wird ge-fördert. Es kommt zu einer beschleunigten und verbesserten Zellteilung (Bjordal, J. M.et al. 2006. Tafur, J. et al. 2008). Ihre Wirkung ist u.a. abhängig von der Dosis, Wellenlänge, Zeit und Art des Lasers. Sie gilt als schmerz- und nebenwir-kungsfreie, in der Schulmedizin teilweise umstrittene Regu-lationstherapie. Forschungsarbeiten seien notwendig, um die idealen Therapieparameter zu bestimmen (Huang, Y. et al.: 2009). In der Ophthalmologie wird sie u.a. in der Makulathe-rapie angewendet.

In eigenen Experimenten realisiert Wetzel im Rahmen ei-ner Studie zur Ermittlung des Dosis-Wirkungs-Verhältnisses beim Einsatz eines Bio-Photon-Prophymed-Großflächen-lasersystems systematische Untersuchungen bezüglich Re-vitalisierung bzw. Reparatur nach Schädigung signifikanter Zelltypen in Kulturmedien unter statistischer Absicherung der Messdaten. Alle Untersuchungen werden mit In-vitro-Kulturen von retinalen Zellen (ARPE-19) und humanen Fi-broblasten durchgeführt. Es erfolgt der Vergleich geschädigter /ungeschädigter Zellen mit und ohne Laser-Behandlung. Zusammenfassend stellte Wetzel fest, das LLLT den Stoff-wechsel gesunder ARPE-19-Zellen aktiviere. Sie steigere den Heilungsprozess biochemisch geschädigter Zellen und sei da-durch eine ernst zu nehmende Therapie. Einem „Grauzonen-ruf“ könne man nur mit systematischen, wissenschaftlichen Untersuchungen begegnen.

Lichttherapie in der Augenheilkunde

Über „Klinische Erfahrungen mit der Lichttherapie in der Augenheilkunde“, sprach Dr. Hinrich Hörnlein-Rummel, Facharzt für Nervenheilkunde in Oldenburg. Lichttherapie sei Mitochondrienmedizin. Bei ausreichend durch Mitochon-drien erzeugter Energie sei die Zelle gesund. Störungen der mitochondrialen Aktivität würden zu Leistungsabfall (de-generative Erkrankung, z.B. AMD) bis hin zum Leistungs-ausfall der Zellen (Zelltod bzw. Atrophie) führen. Präventiv sollten die Mitochondrien durch gesunde Ernährung mit aus-reichender Nährstoffversorgung, elektronenreicher Nahrung und Nahrungsergänzung sowie Verstärkung der elektroma-gnetischen Felder durch Lichttherapie unterstützt werden.

Im Rahmen der Atmungskettenaktivität entstünden elektro-magnetische Felder, die physikalisch aus Photonen bestünden. Man nehme an, dass Biophotonen ein spezifisches elektroma-gnetisches Feld erzeugen, wodurch sie die Elektronenwirkung aus der Atmungskette ersetzen bzw. verstärken. Dadurch er-möglichten sie die AMP-ATP-Reaktion auch ohne Sauerstoff und Glukose. Die Lichtwirkung eines Großflächensoftla-sers bei LLLT bestehe aus einem Informationstransfer und der Verstärkung der elektromagnetischen Felder in den

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medizin komplementäre augenheilkunde

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Atmungsketten der Mitochondrien. Sie sei athermisch, habe eine hohe Eindringtiefe und flächenhafte Verteilung. Die nied-rige Energiedichte des Softlasers schädige keine biologischen Strukturen und sei daher auch zur Therapie am Auge möglich, u.a. bei Glaukom, diabetischer Retinopathie und AMD.

Messbare Wirkungen seien eine Verbesserung des Zell-Gas-austausches, der Kollagenproduktion, Fibroblastensynthese, Lymphaktivität, ADP-ATP-Reaktion und Senkung der Ent-zündungsfaktoren.

Die Lichttherapie könne überall eingesetzt werden, um biolo-gische Systeme zu unterstützen. Klinische Erfahrungen gebe es durch Falldokumentation aus allen Bereichen der Medizin. In 67 Prozent aller erfassten Fälle habe es eine gute bis sehr gute Wirkung nach klinischer Einschätzung der behandeln-den Ärzte gegeben.

Prävention von oxidativem Stress

Über „Oxidativen Stress und seine Prävention mit Antio-xidantien, insbesondere Coenzym Q10“ referierte Professor Dr. Carl Erb, Schlossparkklinik, Berlin. Die Atmungskette in den Mitochondrien stellt die Energie bereit. Bei der Bildung von ATP wird Sauerstoff in zwei Wassermoleküle umgewan-delt, wofür vier Elektronen gebraucht werden. Ein Teil des Sauerstoffs wird nicht in Wasser umgewandelt, so dass sich reaktive Sauerstoffspezies (reactive oxygen species = ROS) bilden. Die Bildung von ROS benötigt Übergangsmetalle wie Eisen oder Kupfer. ROS, zu denen viele freie Radikale ge-hören, regeln die Apoptose (Curtin 2002), aktivieren Tran-skriptionsfaktoren wie z.B. NF-kB und p38-MAP-Kinase (Genaktivierung, Immunreaktion: Owuor & Kong 2005) und modulieren die Expression von Strukturgenen, die für antioxidative Enzyme kodieren. So sind freie Radikale nicht nur schädliche Stoffwechselprodukte. Pathologisch sind ihre Exzess-Stimulation von Nuclear Factor-KappaB (NF-kB), die Apoptose induziert sowie proinflammatorische Zytokine und Adhäsionsmoleküle ausschüttet und die DNA-Alterationen wie Modifikation von Nukleotidbasen, anomalen DNA-

DNA- und DNA-Protein-Querver-netzungen und Bildung defekter DNA-Bruchstücke. Außerdem in-aktivieren sie Proteine und Enzyme und induzieren eine Lipidoxidation in mehrfach ungesättigte Fettsäuren der Lipoproteine und Zellmembran.

Bei oxidativem Stress kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen der Produktion von ROS und freien Radikalen und den Schutzsystemen. Auslösend sind u.a. Alterungspro-

zesse, Entzündungen, Atherosklerose, vaskuläre Ischämien, Krankheiten wie z.B. Diabetes mellitus, Rauchen, längerfri-stige UV-Exposition, Strahlenexposition, Kanzerogene, zu intensive körperliche Belastung – ein Marathon pro Jahr sei akzeptabel –, Bewegungsmangel, übermäßiger Alkoholkon-sum, Medikamente, mentaler und thermischer Stress, Ozon-therapie, Umweltverschmutzung sowie zeitlich und inhaltlich unausgewogene Ernährung.

Zu den antioxidativen Schutzmechanismen gehören En-zyme wie Superoxid-Dismutasen (SOD), die sich dem Stress anpassen, aber auch paradox reagieren können. Hit-zeschockproteine reparieren u.a. die durch oxidativen Stress bedingten Schäden an Proteinen. Auch Spurenelemente wie Selen (Co-Faktor der Glutathionperoxidase) und Zink (Co-Faktor der SOD, induziert antioxidative Proteine) schützen ebenso wie die antioxidativ wirkende Moleküle Ubichinon (Coenzym Q10: Q10), Vitamin C und E, Bioflavinoide und Omega-3-Fettsäuren. Oxidativer Stress spielt eine Rolle beim Sicca-Syndrom, Uveitis, Katarakt, diabetischer Retinopathie, retrolentaler Fibroplasie, Leberscher hereditärer Optikusneu-ropathie (LHON), Glaukom und AMD.

Orthomolekulare Therapie wirkt antioxidativ. Sie setzt auf den Erhalt der mitochondrialen Energieversorgung, blockiert Li-pidperoxidation, oxidative Schädigung und Produktion freier Radikale, wirkt entzündungshemmend und verbessert die oku-läre Perfusion. Breit gefächert gegeben, niedrig dosiert, wird sie besser vertragen. Von den vielen orthomolekularen Substanzen werden einige näher erläutert (siehe Kasten Seite 18).

Q10 ist für die Atmungskette und somit ATP-Bildung und Existenz der Mitochondrien unerlässlich. Mitochondrio-pathien gehen mit einem Mangel an Q10 einher, der selten angeboren, aber häufig bei chronischen Entzündungen und durch Mitochondriengifte vorkommt. Zu letzteren zählen Medikamente wie Cortison, Antibiotika, Chemotherapeu-tika, Statine, Beta-Blocker, Clonidin, Haloperidol, Hydrala-zin, Methyldopa, trizyklische Antidepressiva und Sulfonyl-harnstoffe. Mitochondriengifte sind generell freie Radikale (Rauchen, Schwermetalle, Strahlen inkl. Röntgenstrahlen, Umweltchemikalien und chronische Entzündungen). Folgen einer chronischen Entzündung sind die Hemmung der Stickoxid-Synthetase, überschießende Bildung von freien Radikalen (aktivieren NF-kB) und TGF-beta1 (transforming growth factor). TGF-beta1 hemmt Frataxin, ein mitochon-driales Protein. Vermindertes Frataxin erniedrigt die ATP-Konzentration, erhöht die Eisenkonzentration in den Mito-chondrien und fördert die Bildung freier Radikaler und damit Alterungsprozesse und Arteriosklerose. Mangelsymptome äußern sich in Antriebslosigkeit, Leistungsabfall, Muskel-schwäche, Störung der kardialen Bioenergetik und erhöhtem Risiko für M. Alzheimer/ Parkinson, koronare Herzerkran-kungen und Krebs.

Professor Dr. Carl Erb

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medizin komplementäre augenheilkunde

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Der Bedarf an Q10 ist ab 40. Lebensjahr, bei Stress, Erkran-kungen und Risikogruppen wie Leistungssportlern, Rau-chern und Senioren erhöht. Der Q10-Gehalt nimmt mit zu-nehmendem Lebensalter in den verschiedenen Organen – in der Netzhaut/Aderhaut um ca. 40 Prozent – und bei verschie-denen Erkrankungen wie Pankreaskarzinom oder NID-Dia-betes mellitus unterschiedlich stark ab.

Mitochondriale Störungen wurden beim Glaukom im Tra-bekelmaschenwerk (TMW) nachgewiesen (Izzotti 2003). Es gibt eine positive Korrelation zwischen oxidativem DNA-Schaden und Gesichtsfelddefekt und Augeninnendruckhöhe (Sacca 2005). TMW-Zellen von POWG-Patienten in Kultur haben im Vergleich zu altersentsprechenden TMW- Zellen Gesunder höhere endogene ROS-Spiegel, niedrigere ATP-Spiegel und ein vermindertes mitochondriales Membran-potential (He 2008). TGF-beta1 ist im Kammerwasser beim POWG erhöht (Tripathi 1994). Der Q10-Plasma-Spiegel bei feuchter AMD ist niedriger als bei altersentsprechenden Kon-trollen (Blasi 2001).

Bisher sind Nebenwirkungen bei Q10-Gabe unbekannt. Q10 sei eine sinnvolle Ergänzung etablierter Therapien und solle auch bei Augenerkrankungen mit entzündlichen und/oder degenerativen Befunden mit erhöhtem oxidativen Stress gege-ben werden, schloss Erb.

Anforderungsprofil antioxidativer Präparate

Anschließend erfolgte ein Vortrag über das „Anforderungs-profil antioxidativer Präparate“ (Dr. Hinrich Hörnlein-Rum-mel). Antioxidative Präparate seien notwendig, denn über 90 Prozent der Bevölkerung erreichten nach einer Studie beispielsweise nicht die Mindestmengen an Folsäure, B12 und Vitamin C. Nahrungsergänzungsmittel würden ohne Wirksamkeitsprüfung zugelassen. Es fehlten krankheitsbezo-gene Aussage und wirksame Dosierungsempfehlungen. Die Verordnung gemäß ärztlicher Indikationsstellung und Dosie-rungsanweisung mache sie zum Arzneimittel. Sie unterlägen dann einer besonderen ärztlichen Verantwortung, weil gemäß Lebensmittelrecht nahezu alle unsinnigen Zusammenset-zungen, Dosierungen, Grund- und Zusatzstoffe mit geringer Bioverfügbarkeit erlaubt seien.

Zusatzstoffe wie Farbstoffe, Aromen, Füllstoffe, Trennmit-tel, Weichmacher usw. erhöhen oft die Anzahl der Freien Radikalen und damit den oxidativen Stress. Bestimmte Sili-ziumverbindungen sind Superentgiftungssubstanzen, binden aber auch Nährstoffe. Konservierungsmittel können je nach Substanz Radikale vermehren oder die antioxidative Potenz erhöhen. Wichtig ist die Interaktion der Inhaltsstoffe, da fast jede Substanz in Wechselwirkung zu anderen Substanzen steht. Beispielsweise senken Niacin oder Q10 den Blutdruck,

während Vitamin K und Q10 die Marcumarwirkung aufhe-ben können.

Ein ärztlich verordnetes Nahrungsergänzungsmittel solle qua-litativ gute Grundstoffe enthalten, der Reinheitsgrad hoch sein. Bioverfügbarkeit sei nur gegeben, wenn der Wirkort erreicht werde. Bezogen auf Q10 bedeute dies, dass die Aufnahme von Kapseln im Darm nur zwischen ein und fünf Prozent je nach Produktqualität betreffe, aber 30 Prozent bei Gabe von Mikro-Tropfen resorbiert würden. Q10 sei individuell zu dosieren und nur mit einem kontrollierten Mindestblutspiegel wirksam.

Schröder beendete den Tag mit dem Hinweis auf die nächste Fortbildung am 19.02.2011 in Berlin. An der Komplementär-medizin Interessierte können sich durch Teilnahme an einem berufsbegleitenden Curriculum qualifizieren.

Von Dr. Christiane Schumacher

INFO

Vitamin C Essentieller Nährstoff, Antioxidans, regeneriert Vitamin E. Wichtig für die Kollagenbiosynthese, Cholesterinabbau, Neurotransmittersynthese, Entgiftung toxischer Stoffwechselpro-dukte, Stimulation des Immunsystems. Langfristig 200 mg/Tag als Kapsel. HKL: 500 mg/Tag, Glaukom: 200-2000 mg/Tag. Senkt den Augeninnendruck (Fishbein 1972, Linner 1969, Shen 1975), erhöht den trabekulären Abfluss (Liu 1984), kann Responderrate auf Antiglaukomatosa erhöhen (Virno 1967).

a-Liponsäure Körpereigene Substanz, Coenzym mitochondrialer Multienzymkomplexe, bildet ATP, Antioxidans, regeneriert Vitamin C + E und Coenzym Q 10. Antiinflammatorisch, bindet Schwer-metalle. 75-600 mg/d neuroprotektiv für retinale Ganglienzellen (Chidlow 2002). 150 mg/d Stabilisation des Gesichtsfelds (Filina 1995). Erhöht Glutathion-Spiegel im Kammerwasser (Filina 1993), erhöht Kammerwasserabfluss (Filina 1991). Schützt retinales Pigmentepithel vor oxidativem Stress (Voloboueva 2005).

Omega-3-Fettsäuren Endothelschutz. Senken Blutdruck, Trigly-ceride, Gesamtcholesterin, hemmen Thrombozytenaggregation und Bildung von pro-inflammatorischen Prostaglandinen. Erhöhen HDL, fördern Nervenwachstum. Langfristig 1-2 g/Tag vor allem mit Vi-tamin E und C kombiniert. HKL: 1,5-6 g/Tag. Senkt Augendruck bei Glaukom (McGuire 1991, Mancino 1992), verlängert Blutungszeit.

Resveratrol In roten und weißen Weintrauben, Himbeeren, Erdnüssen. Antioxidativ, hemmt NF-kB.

Q 10 Einzig bekanntes endogen in der Leber synthetisiertes lipidlösliches Antioxidans, wichtig für ATP-Bildung. Enthalten in Fleisch, Eiern, Fisch, kaltgepressten Pflanzenölen. Regeneriert membrangebundenes Vitamin E, hemmt Lipidperoxidation, aktiviert das Immunsystem, wirkt antiapoptotisch. Langfristig im Alter: 30-60 mg/Tag. HKL: 60-300 mg/Tag. LHON: Q10 250mg/d + Multivi-tamintherapie 1 Jahr verbesserte Symptomatik deutlich (Chariot 1999). M. Alzheimer/Multiple Sklerose: bis 500 mg/Tag. AMD: Q10 + Acetyl-L-Carnitin + Omega-3-Fettsäuren 12 Monate Visusanstieg, Abnahme der Drusenanzahl. Vermindert kardiale Nebenwirkungen bei Glaukom-Patienten mit Betablocker-Therapie (Takahashi 1989). Neuroprotektiv (Russo 2008).

Orthomolekulare Substanzen (Auswahl)

1905 / 2010Concept Ophthalmologie

editorial

werden sollten, damit die Funktion dieser Linsen möglichst maximal genutzt werden kann.

Außerdem berichten wir über den 12. ophthal-mochirurgischen Nachmittag der Artemis-Kli-niken in Frankfurt, der über aktuelle Behandlungs-optionen informierte (Seite 24).

Im Bereich der Netzhaut-Erkrankungen stellt die Behandlung mit einem neuen Medikamententrä-ger-System, das langfristig den Wirkstoff Dexa-methason durch intravitreale Injektion ins Auge bringt und derzeit für die Behandlung von Maku-laödemen nach retinalen Verschlüssen zugelassen ist, eine Erweiterung der chirurgischen Behand-lungsmöglichkeiten von bisher therapierefraktären Netzhauterkrankungen dar (Seite 26). Ähnlich wie bei den intravitreal zu applizierenden Anti-VEGF-Präparaten, über die wir in der vorigen Ausgabe berichteten, ist bei diesem Präparat kurzfristig eine Ausweitung des Indikationsspektrums zu erwarten.

Die Ophthalmochirurgie bleibt also weiterhin spannend und innovativ. Unter diesem Motto wün-sche ich Ihnen viel Spaß auf der DOC und beim Lesen dieses Heftes.

Ihre Anja Liekfeld

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

der 23. Internationale Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) steht uns als einer der bedeutendsten Fortbildungs- und Diskussionsplatt-formen im deutschsprachigen Raum, vor allem für den refraktiv-chirurgisch tätigen Augenarzt, bevor. Er wird uns dieses Jahr in einem anderen Kleide erscheinen – nämlich herbstlich und hanseatisch. Inhaltlich wird er wieder aktuell sein, einige The-men beschäftigen uns jedoch über die letzten Jah-re konstant. So stellt in der refraktiven Chirurgie nach wie vor die Presbyopie-Korrektur eine Haupt-Herausforderung dar. Immer noch beschäftigt die Operateure die Suche nach der „echt-akkommo-dierenden“ Linse, während die Industrie jährlich neue Methoden auf den Markt bringt, die uns lin-sen- oder hornhautchirurgische Verfahren für die Presbyopie-Behandlung an die Hand geben sollen, die allerdings derzeit noch Kompromiss-Lösungen darstellen. Daher sind wir Augenärzte besonders hinsichtlich der sorgfältigen Indikationsstellung gefordert und benötigen ausreichende Kenntnisse über die Vor- und Nachteile der alternativen Ope-rationsmethoden.

In dieser Ausgabe berichtet Dr. Frank Heinemann über einen neuen hornhautchirurgischen Ansatz zur Presbyopie-Korrektur (Seite 20). Dr. Mark Tomalla geht in seinem Beitrag (Seite 22) vor allem auf peri- und postoperative Besonderheiten ein, die bei speziellen akkommodativen Linsen – anders als im Routine-Alltag mit monofokalen Standardlin-sen im Rahmen der Kataraktchirurgie – beachtet

PD Dr. med. Anja Liekfeld,Chefärztin der Augenklinik am

Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam,[email protected]

o p h t h a l m o - c h i r u r g i e

20 05 / 2010Concept Ophthalmologie

ophthalmo-chirurgie presbyopie-behandlung

Seit einem Jahr gibt es eine Software-Lösung zur Presbyopie-Behandlung, die die Laser-Korrektur von Myopie, Hyperopie, Astigmatismus und Presbyopie in einem Schritt ermög-licht. In Deutschland kommt das Programm unter anderem in Potsdam zum Einsatz. Über erste vielversprechende Drei-Monats-Ergebnisse berichtet Dr. Frank Heinemann.

Korrektur in einem Schritt

Im vergangenen Jahr stellte Schwind eye-tech-solutions mit PresbyMAX auf der ESCRS in Barcelona eine Software-Lösung zur Presbyopie-Behandlung mit dem

Amaris Excimer-Laser vor. Diese ermöglicht die Korrektur von Myopie, Hyperopie, Astigmatismus und zusätzlich der Presbyopie in einem Schritt. Anders als bei bisherigen Me-thoden zur lasergesteuerten Presbyopiebehandlung kommen hier biasphärische, multifokale Ablationsprofile zum Einsatz. Ähnlich dem Prinzip der refraktiven Intraokularlinsen wird eine multifokale Hornhautoberfläche erzeugt. Der zentrale Bereich der Hornhaut wird für die Nähe und der mittel-peri-phere Bereich für die Ferne optimiert, mit einer Intermediär-zone, die das Sehen im Zwischenbereich abdeckt. So wird ein brillenfreies, scharfes Sehen in Nähe und Ferne ermöglicht. Ein Kontrastverlust ist dabei minimiert und die Tiefenschärfe im Gegensatz zum alternativen Monovision-Verfahren best-möglich vorhanden.

Die Ablationsprofile wurden mittels eines Augenmodells ba-sierend auf einem Lichtausbreitungsalgorithmus optimiert. Lichtausbreitungskonzept: Nähe: 35 bis 40 Prozent, Zwischen-bereich 15 Prozent, Ferne 45 bis 50 Prozent. Die Behandlung

kann aberrationsfrei oder Wellenfront-gesteuert erfolgen, wobei jeder Behandlungstyp möglich ist: PRK, Trans-PRK, LASEK, LASIK und Femto-LASIK.

In Deutschland kommt das Programm unter anderem im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann zum Einsatz, mit vielversprechenden ersten Drei-Monats-Ergebnissen. Alle dort durchgeführten Korrekturen erfolgten bislang als Femto-Lasik. Besonders geeignet sind Patienten mit einer Myopie von -3 dpt bis -5 dpt oder einer Hyperopie von 0 dpt bis -5 dpt, einem As-tigmatismus bis 3 dpt und einer mittleren Presbyopie bis 2 dpt. Aber auch Patienten mit einer Myopie zwischen 0 dpt und -3 dpt erzielen gute Ergebnisse.

Aus unseren ersten Erfahrungen an unserer Klinik berich-ten wir über folgenden Patienten exemplarisch: 61-jähriger, leicht hyperoper Patient, bislang in der Ferne weitgehend ohne Brillenkorrektur mit einem unkorrigierten Fernvisus von beidseits 0,5 sowie einem bestkorrigierten Fernvisus von 1,0 mit +0,75 sph beidseits. In der Nähe war eine Lesebrille un-verzichtbar bei einer notwendigen Nahkorrektur von beidseits 3,0 dpt. Der unkorrigierte Nahvisus lag bei Nd11, bestkorri-giert Nd1. Eine Woche nach durchgeführter Femto-Lasik mit dem PresbyMAX-Programm betrug der unkorrigierte Fernvi-sus beidseits 0,5, der Nahvisus Nd1 in 40 cm. Ein Monat nach dem Eingriff erreichte der Patient in der Ferne pro Auge 0,8, in der Nähe Nd1-2 in 40 cm.

Der Nahvisus ist sofort gut

Dies kann als typischer Verlauf des postoperativen Heilungs-prozesses gesehen werden. Prinzipiell haben die Patienten vom ersten Tag an einen sehr guten Nahvisus, der Fernvisus

Dr. med. Frank Heinemann ist im Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann als Augenarzt tätig

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presbyopie-behandlung ophthalmo-chirurgie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

ist jedoch in den ersten Wochen mit 0,5 bis 0,63 nicht ideal. Vom ersten Tag bis zu drei Monaten geht der Nahvisus etwas zurück (1,0 auf 0,8), der Fernvisus verbessert sich langsam (0,5 auf 0,8).

Als erwartetes Endergebnis im Mittel wird der postoperative UCVA monokular circa ein bis zwei Linien schlechter sein als der BCVA präoperativ, binokular sind es null bis eine Linie. Als Kompromiss zwischen Ferne und Nähe wird eine leicht verminderte Bildqualität angegeben. Bei postoperativ multifo-kaler Hornhaut nimmt die Pupillenweite vermehrt Einfluss. So ist eine etwas weitere Pupille ideal für den besten Fernvisus und an sonnigen Tagen sind außer Haus Sonnenbrillen hilf-reich, zum Beispiel bei Autofahrten. Im Innenbereich hilft hel-les Licht für den Nahvisus, beispielsweise beim Lesen. Um in Bereichen näher als 40 cm zu Lesen oder für eine längere Zeit im Nahbereich zu arbeiten, ist eine geringe Addition wahr-scheinlich komfortabel. Bei langen Autofahrten kann eine Fernbrille mit ca. 0,5 dpt angenehm sein.

Gute Alternative zu MIOL

Insgesamt bietet die Laserkorrektur mit dem genannten Pro-gramm für die über 40-Jährigen eine gute Alternative zur multifokalen Intraokularlinse mit postoperativ vergleichbar guten Ergebnissen hinsichtlich Sehschärfe und Gesamtzufrie-denheit. Im Vergleich zur komplett fernkorrigierter Standard-Lasik zeigt sich jedoch eine etwas verminderte Bildqualität als Kompromiss zwischen Fern- und Nahsehen. Die Patientense-lektion steht somit im Vordergrund, ähnlich wie bei der mul-tifokalen IOL. Fragen nach Beruf, Hobbies und Erwartungen sollten explizit geklät werden. Ein Akzeptanztest mit multifo-kalen Kontaktlinsen oder Simulationsbrille (Fernvisus BSCVA 0,25 dpt bis 0,5 dpt weniger, Nahvisus BSCVA +0,25 dpt bis 0,5 dpt add) kann hierbei hilfreich sein.

Tatsächlich kann durch PresbyMAX als minimal invasives Laserverfahren unter Erhalt der Augenlinse auf eine post-operative Brillenkorrektur weitestgehend verzichtet werden.

Schematische Darstellung des VerfahrensSimulation: sph -4,00 D Add +1,75 D @ 7,50 mm OZ

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ophthalmo-chirurgie akkommodative iol

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Zur akkommodativen Intraokularlinse Crystalens HD, einer refraktiven Linse der vierten Generation, liegen mittlerweile aktualisierte Studienergebnisse vor. Die Implantation und die Nachstarbehandlung wurden fortentwickelt. Der Nachstar sollte frühzeitig mittels einer speziellen YAG-Kapsulotomie behandelt werden. Sie verbessert die Mobilität.

Spezielle YAG-Kapsulotomie

Die Crystalens HD (Bausch + Lomb) ist eine akkom-modativ wirkende Intraokularlinse (IOL), die mit einem Focus auskommt. Es handelt sich um eine re-

fraktive IOL der vierten Generation, mit der neben der Kata-raktbehandlung auch eine Korrektur der Myopie oder Hypero-pie und des geringen Astigmatismus bis 0,75 D erreicht werden kann. Die Linse verfügt mittig über eine Verdickung von 3 µm. Hierdurch wird der sphärische Radius verkürzt und eine nega-tiv sphärische Aberration in die mittig periphere Zone der IOL hinzugefügt, wodurch eine Korrektur der Presbyopie ermög-licht wird. Die 5 mm IOL-Optik besteht aus dem Silikonma-terial Biosil (RI = 1.427). Die rigiden Haptiken bestehen aus Polyimid. Verfügbar ist die IOL im Bereich 10-35 D., zwischen 18,0 und 22,0 D. in 0,25er Schritten.

Patientenselektion: Patienten mit einer Katarakt und Myope oder Hyperope, Presbyope und Patienten mit einem Astigma-tismus bis 0,75 D. können mit der IOL versorgt werden. Bei Patienten mit sehr weiten Pupillen, mit nicht intaktem Ziliar-körper oder Kapselsack und bei bereits voroperierten Patienten sollte ein anderer IOL-Typ implantiert werden. Die Implantation: Die Operation/Implantation unterscheidet sich wesentlich von einer herkömmlichen Katarakt-OP: • So muss die Kapsulorhexis immer größer als die Optik der

IOL sein und die vorderen Kapselsackblätter müssen deut-lich sichtbar außerhalb der Optik liegen.

• Die Linse wird in den Kapselsack implantiert und die natür-liche Bewegung des Ziliarmuskels wird später zur Fokussie-rung genutzt. Daher muss darauf geachtet werden, dass die Zonulafasern während der Operation intakt bleiben. Bei einer

Beschädigung kann die IOL später nicht akkommodieren.• Da die Silikonoptik sehr weich ist, die Polyimid-Haptiken

jedoch rigide sind, ist die IOL – besonders bei engen Pupil-len – schwer im Kapselsack zu positionieren. Am besten po-sitioniert man den Shooter pupillenmittig in den Kapselsack und implantiert dann vorsichtig und langsam.

• Abschließend muss die Linse komplett an das hintere Kap-selsackblatt angedrückt werden und darf keine Bewegung nach vorne machen. Deshalb wird unmittelbar postoperativ die Pupille mit 1 x Atropin weit gestellt, wodurch ein Ak-kommodationsblock entsteht, der bis zu 14 Tage anhält.

Der Wirkmechanismus: Die natürliche Bewegung des Ziliar-muskels wird zur Akkommodation genutzt, d.h. die Vorwärts-bewegung der IOL ermöglicht die pseudophake Akkommo-dation.1-4 Das Haptikmaterial Polyimid bewirkt, dass die IOL durch gezielte Fibrosebildung schnell und fest mit dem Kapsel-sack verwächst. Damit dies ungestört und vollständig abläuft, darf der Patient mindestens zehn Tagen postoperativ nicht akkommodieren. Während dieser Zeit leidet er unter stärkerer Blendungsempfindlichkeit, auch kann er noch nicht lesen.

Erst nach dieser Phase sind die Haptiken ausreichend fest mit dem Kapselsack verwachsen. Akkommodiert der Patient schon vorher, kann die notwendige Fähigkeit zur Refokussierung der IOL, die für die Akkommodation nötig ist, nicht sicher herge-stellt werden. Die Linse kommt aufgrund ihres Designs mit nur einem Fokus aus, was der Patient als kontinuierliches Se-hen und damit sehr komfortabel erlebt.

Postoperative Refraktionsbestimmung: Unmittelbar post-operativ vollzieht sich u.U. die Akkommodation beim Wechsel von Fern- zu Nahvisus nur langsam. Die postoperative Refrakti-onsbestimmung bei einer Crystalens HD unterscheidet sich von einer monofokalen IOL und sollte so erfolgen, als ob man diese bei einem jungen, myopen Patienten durchführt. Unmittelbar vor der Nachkontrolle darf der Patient nicht lesen, um einem Akkommodationsspasmus vorzubeugen. Zunächst sollen alle Messungen für den Fernvisus durchgeführt werden, bevor der Visus im intermediären und Nahbereich überprüft wird. Bezo-gen auf den Nahvisus müssen die Patienten zunächst Geduld aufbringen und diesen trainieren. Frühestens 14 Tage nach der

Dr. med. Mark Tomalla ist Chefarzt am Klinikum Niederrhein, Klinik für Refraktive und Ophthalmochirurgie, in Duisburg

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akkommodative iol ophthalmo-chirurgie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Operation soll der Patient beginnen, das Lesen ohne Brille zu trainieren, was ihm zunehmend leichter fallen wird.

Neunmonatsergebnisse postoperativ: Im Rahmen einer pro-spektiven, nicht kontrollierten, offenen Verlaufsbeobachtung haben wir inzwischen 78 Crystalens HD implantiert. Für 30 Augen liegen uns die Neunmonatswerte vor. Ein optimales postoperatives Ergebnis stellt sich erst vier bis sechs Wochen nach Implantation ein. Die Nachuntersuchungen führen wir unmittelbar postoperativ sowie nach einem, drei, sechs, neun und zwölf Monaten durch. Untersuchungsparameter sind un-korrigierter Nahvisus, unkorrigierter Intermediärer Visus und unkorrigierter Fernvisus. Mittels Fragebogen erheben wir zu-sätzlich die subjektive Patientenzufriedenheit. Neun Monate postoperativ (n=30) zeigten binokular operierte Patienten deutlich bessere Werte als monokular operierte.• Der unkorrigierte Visus für binokular Operierte (n=8) war

für den Fernvisus 1.00 = 73 %, 0.80 = 100 % Intermediären Visus 1.00 = 100 % Nahvisus 1.00 = 87 %, 0.67 = 100 %• Der unkorrigierte Visus für monokular Operierte (n=22) war

für den Fernvisus 1.00 = 20 %, 0.67 = 82 % Intermediären Visus 1.00 = 70 %, 0.80 = 100 % Nahvisus 1.00 = 39 %, 0.50 = 100 %

Neun Monate postoperativ • benötigten 63 %* der Patienten keine Korrektur für den

Fernvisus. *Der niedrige Wert erklärt sich daher, dass bei den ersten

Implantationen keine optimale Biometrieberechnung durch-geführt werden konnte.

• zeigten 93 % einen optimalen intermediären Visus.• brauchten 68 % keine Lesebrille mehr, 32 % benötigten nur

noch gelegentlich eine Lesebrille. • 100 % der Operierten zeigten keine Blendungsempfindlich-

keit oder litten unter Halos und verfügten über einen unver-änderten Nachtvisus.

Behandlung des Nachstars mit spezieller YAG-Kapsulo-tomie: Der Nachstar sollte frühzeitig, bereits acht bis zehn Wochen nach der IOL-Implantation, behandelt werden. Dazu führen wir eine spezielle YAG-Kapsulotomie durch:• zunächst bilden wir eine zentrale Lücke von 3 mm• ist es zur Ausbildung von Astigmatismus gekommen, fügen

wir ellipsoide 90º-Lücken hinter den Optik-Haptik-Gelen-ken in Richtung der Haptiken hinzu. Dadurch wird der Zug auf Kapselsack und Linse reduziert.

Falls eine zu kleine Kapsulorhexis gewählt wurde oder es zu einer Überlappung von Kapsulorhexis und IOL gekommen ist, hat dies einen schlechten postoperativen Nahvisus beim Pati-

Sowohl die Optik als auch die Optik-Haptik-Übergänge sollten frei liegen

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enten zur Folge. In diesen Fällen sollte eine anteriore YAG-La-serbehandlung mit niedriger Energie durchgeführt werden. Ein-seitige Überlagerungen können eine Verkippung der Linse und damit einen linsenindizierten Astigmatismus hervorrufen. Auch hierbei hilft eine anteriore YAG-Laserbehandlung. Durch diese spezielle Vorgehensweise bei der YAG-Kapsulotomie wird die Mobilität der IOL verbessert und es wird einem möglicherweise induzierten Astigmatismus entgegengewirkt.

Die ökonomische Bedeutung der Linse: Diese akkommodative IOL gehört in das Behandlungsspektrum einer modernen refrak-tiv-chirurgischen Klinik oder Praxis. Die Implantationsmöglich-keit einer solchen IOL weitet das Behandlungsspektrum aus. Die Crystalens HD ist eine IOL mit Zusatznutzen. Neben der Akkommodationsmöglichkeit wird sie in den Hauptdioptrien in 0,25 Dioptrieschritten zur Verfügung gestellt. Die Linse kann den Privatpatienten als IOL mit Sehkomfort (Premiumbehand-lung) angeboten werden. Bei gesetzlich versicherten Patienten kann sie als IGeL-Leistung offeriert werden.

Fazit: Nach Implantation erzielten wir postoperativ gute kli-nische Ergebnisse sowohl beim Fern- als auch beim Nahvisus. Besonders überzeugend fielen die Werte für den intermediä-ren Bereich aus. Das Wirkprinzip dieser akkommodativen IOL, die mit nur einem Fokus auskommt, bewirkt eine über-durchschnittlich hohe subjektive Patientenzufriedenheit. Eine spezifische YAG-Kapsulotomie sollte frühzeitig durchgeführt werden, um die Mobilität der IOL zu verbessern und einem möglicherweise induzierten Astigmatismus entgegenzuwirken.

Von Dr. med. Mark Tomalla

Literatur

1. Macsai MS, Padnick-Silver L, Fontes BM. Visual outcomes after accommodating intraocu-lar lens implantation. J Cataract Refract Surg. 2006 Apr;32(4):628-33.

2. Cumming JS, Colvard DM, Dell SJ, Doane J, Fine IH, Hoffman RS, Packer M, Slade SG. Clinical evaluation of the Crystalens AT-45 accommodating intraocular lens: results of the U.S. Food and Drug Administration clinical trial. J Cataract Refract Surg. 2006 May;32(5):812-25.

3. Pepose JS, Qazi MA, Davies J, Doane JF, Loden JC, Sivalingham V, Mahmoud AM. Visual performance of patients with bilateral vs combination Crystalens, ReZoom, and ReSTOR intraocular lens implants. Am J Ophthalmol. 2007 Sep;144(3):347-357.

4. Labor PK, Ignacio T, Johnson M, Janku-Lestock L. Accommodating intraocular lens im-plantation in an epikeratophakia patient. J Cataract Refract Surg. 2010 Feb;36(2):347-50.

24 05 / 2010Concept Ophthalmologie

ophthalmo-chirurgie fortbildung

Mitte September trafen sich in Frankfurt/Main mehr als 250 Augenärzte anlässlich des 12. ophthalmo-chirurgischen Nachmittags zum Erfahrungsaustausch und zu regen Diskussionen. Die Gastgeber aus der Artemis Augenklinik Frankfurt widmeten sich Themen aus der Refrak-tiven Chirurgie und Retinologie mit besonderem Fokus auf dem praktischen Nutzen.

Praktischer Nutzen im Fokus

Punktlich zum zehnten Jubiläum der Klinik, das in diesem Jahr stattfand, haben sich die Gastgeber Dr. Christian Horstmann, Dr. Kaweh Schayan-Araghi,

Dr. Bernd Strobel und Dr. Ulrich Jung etwas Neues einfal-len lassen: Als weiteren Programmpunkt begrußten sie zum Symposium ehemalige Patienten zur Live-Visite. Via Spalt-lampe informierten sie uber Indikationsstellung, OP-Verlauf und postoperative Ergebnisse bei Sonderlinsen. Als besondere Patientin stattete Schlagersängerin Dunja Rajter dem Sympo-sium einen Besuch ab. Vor einigen Wochen hatte sie sich in der Klinik ihre Katarakt operieren lassen. Sie entschied sich fur Multifokallinsen und brachte den Ablauf der Operation, so die Pressemitteilung, charmant auf den Punkt: „Dauerte 15 Minuten, war nicht schlimm. Gleich danach konnte ich wieder richtig sehen. Ich habe null Schmerzen. Einfach toll!“

Netzhauterkrankungen: Neues und Bewährtes

Vorab referierten PD Dr. Klaus-Dieter Lemmen zum Thema „Diagnostik und Behandlung des diabetischen Makulaödems” und Dr. Steffen Hörle zu „Intravitreales Dexamethason in Re-tard-Form – ein neues therapeutisches Wirkprinzip“. Lemmen berichtete uber den derzeitigen Stand der Therapiemöglich-keiten des diabetischen Makulaödems. So gebe es mit den in-traokularen Medikamenten wie Triamcinolon, Dexamethason und den Anti-VEGF Medikamenten eine Reihe von neuen The-rapiemöglichkeiten, die sich jedoch an dem Goldstandard La-serkoagulation messen lassen mussten. Die anfangs sehr guten Ergebnisse der intravitrealen Medikamenteneingabe mit Tri-

amcinolon zeigen nach neueren Studienergebnissen nach zwei beziehungsweise drei Jahren jedoch keinen Vorteil gegenuber einer Laserkoagulationsbehandlung. Zudem lägen fur die Anti-VEGF-Medikamente derzeit noch keine Langzeitergebnisse vor. Erste Studiendaten seien jedoch vielversprechend und zeigten im Vergleich zur alleinigen Laserkoagulationsbehand-lung bessere Visusergebnisse. Nach Lemmens Einschätzung wird eine Kombination von Laser und Anti-VEGF wahr-scheinlich langfristige Stabilität erreichen. Auch fur die Kata-raktoperateure hatte er noch einen Tipp: Vor geplanten Ein-griffen solle die Netzhautsituation stabilisiert werden, da eine Operation durch Ausschuttung von Entzundungsmediatoren Makulaödeme verschlechtere. Nach einer Operation solle eine kurzfristige Netzhautkontrolle und eventuelle Behandlung mit einem Anti-VEGF Medikament erfolgen.

Hörle referierte zu „Intravitreales Dexamethason in Retard-Form – ein neues therapeutisches Wirkprinzip“. So erörterte er die Frage, welche Vor- und Nachteile dies in der Praxis habe, beschrieb Anwendung und Wirkungsweise der aktuell zuge-lassenen und der sich in der Erprobungsphase befindenden Medikamente. Zudem stellte er die beiden Studien vor, die die Grundlage fur die Zulassung des Ozurdex Drug Delive-ry Systems in den USA und der EU bilden (siehe dazu auch die Seiten 26ff in dieser Ausgabe). Seiner Einschätzung nach mussen weitere Untersuchungen folgen, um eine Aussage zur Langzeitwirkungen treffen zu können. Nach Hörles Meinung sollte das intravitreale Implantat vollständig abbaubar sein, was jedoch nicht bei allen sich in der Entwicklung befindenden Retard-Formen der Fall sei.

Groß im Bild: Einblicke bei der Live-Visite

Schlagersängerin Dunja Rajter hat sich multifokale IOL einsetzen lassenAr

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artemis-fortbildung ophthalmo-chirurgie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Femto-LASIK, Add-on und Live-Visite

Die neuesten Entwicklungen in der refraktiven Chirurgie präsentierten Dr. Robert Löblich, Dr. Georg Gerten und Dr. Kaweh Schayan-Araghi. Löblich stellte den neuen LDV-Femtolaser der Artemisklinik vor. Dieser arbeite mit einer extrem schnellen Frequenz von uber 1,5 Millionen Pulsen pro Sekunde und könne somit sehr viele kleine Laserspots dicht nebeneinander setzen. Dies ermögliche eine sehr glatte Schnittfläche und sorge fur einen geringen Energieeintrag ins Auge. Der Ansaugvorgang der Hornhaut zur Fixierung des Auges werde vom Laser gesteuert und zudem das Vaku-um elektronisch uberwacht – so wurden während der Opera-tion Komplikationsrisiken stark minimiert. Der Vorteil des Femtolasers liege in der präzisen Schnittfuhrung, die eine gleichmäßige und gut reproduzierbare Schnittdicke ermög-liche. Somit können auch sehr dunne Hornhautlamellen erzeugt werden. Zudem könne beim Femtolaser neben der Schnittdicke auch die Flapgröße und Hingeposition variiert werden. Dies garantiere auch bei schwierigen Ausgangssitu-ationen sichere Ergebnisse.

Gertens Fazit zu Add-on-IOLs nach den Erfahrungen der ersten 100+-Operationen fiel positiv aus. Es sei ein sicheres und effizientes Verfahren, das bei 80 Prozent der Patienten sowohl in der Nähe als auch in der Ferne zur kompletten Brillenfreiheit fuhre. Nur etwa funf Prozent seien dauerhaft noch auf eine Sehhilfe angewiesen. Die restlichen 15 Pro-zent mussten bei speziellen Tätigkeiten wie beispielsweise Bildschirmarbeit eine Brille tragen. Gerten wies in seinem

Vortrag darauf hin, dass das Verfahren eine sehr anspruchs-volle präoperative Diagnostik mit Biometrie, IOL-Master, Scheimpflug und Topographie erfordere sowie Vorsicht bei Streuzentren und Aberrationen in der Optik geboten sei. Zu-dem sei gegebenenfalls eine LASIK als Zweiteingriff nötig. Der Einsatz von Add-on-IOL sei im Zusammenhang mit Ka-tarakt-/RLE-Operationen oder zur Optimierung einer mo-nofokalen Pseudophakie möglich.

Bevor sich Gastgeber Schayan-Araghi der Moderation der Live-Visite widmete, stellte er den anwesenden Kollegen die neue AcrySof Cachet IOL vor. Er selbst habe bereits etwa 40 dieser Linsen implantiert. Die Linse sei verfugbar fur Kor-rekturen von -6,00 bis -16,50 Dioptrien und es lägen Erfah-rungen aus zehn Jahren vor. Es sei zudem bei dieser IOL keine Iridektomie nötig. Weitere Vorteile sah Schayan-Ara-ghi in einer hohen Präzision und einer relativ atraumatisch verlaufenden Operation. Das Verfahren sei daruber hinaus reversibel, jedoch nicht zur Korrektur von Astigmatismus ge-eignet, da es keine torische Form gebe.

In der anschließenden Live-Visite stellte er neben der AcrySof Cachet die aus seiner Sicht bewährten phaken Linsen Artisan, ArtisanToric, Artiflex, Artiflex Toric sowie die Intraoculare Contact Linse (ICL) anhand operierter Patienten vor. Auch den Hinterkammerlinsen AcrySof IQ ReSTOR und Acri.LISA Toric sowie der Rayner Add-on widmete er sich. Via Video-spaltlampe auf eine Leinwand ubertragen, konnten die Anwe-senden so die postoperativen Ergebnisse betrachten sowie die dazugehörigen Patientenstimmen anhören.

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ophthalmo-chirurgie retinale venenverschlüsse

05 / 2010Concept Ophthalmologie

ophthalmo-chir

Die Behandlungsmöglichkeiten von Venenverschlüssen im Auge waren bislang begrenzt. Nun gibt es eine neue Therapie, bei der ein Implantat mit dem Wirkstoff Dexamethason direkt in den Glaskörper eingebracht wird, wo er langfristig seine Wirkung entfaltet. Die Pars-plana-Implantation erfolgt in einer zweistufigen Injektionstechnik.

Langfristig und direkt

Seit Ende August 2010 ist unter dem Namen Ozurdex (Dexamethasone Drug Delivery System [DEX-DDS]) in Europa die erste pharmakologische Therapie für das

Makulaödem bei Patienten mit einem retinalen Venenverschluss (RVV) zugelassen. Der Verschluss eines Blutgefäßes in der Netz-haut (retinale Vene) löst eine entzündliche Reaktion aus, die zu einem Makulaödem führt – einer überschüssigen Ansammlung von Flüssigkeit in der Retina und einer Verdickung der Makula. Der retinale Venenverschluss ist nach der diabetischen Retino-pathie die zweithäufigste retinale Gefäßerkrankung sowie eine bedeutende und häufige Ursache des Sehverlusts.

Es handelt sich um eine biologisch abbaubare, intravitreale Medikamenteneingabe, die den Wirkstoff Dexamethason, ein stark wirksames Corticosteroid, beinhaltet. Mittels eines spezi-ell entwickelten 22-Gauge-Einmalapplikators wird das Präpa-rat in den Glaskörper appliziert. Die Pars-plana-Implantation

Das Implantat wird operativ ins Auge eingesetzt, wo es langfristig wirkt

erfolgt in einer zweistufigen Injektionstechnik, die einen selbst-versiegelnden Einstichkanal gewährleistet. Das enthaltene De-xamethason ist an eine Polymermatrix, bestehend aus Poly-Milchsäure-Poly-Glykolsäure, gebunden. Die Polymermatrix löst sich nach der Implantation in den Glaskörper vollständig auf und setzt den Wirkstoff analog einer Puls-Therapie frei. Dadurch lässt sich eine hohe initiale Wirkstoffkonzentration in den ersten 60 Tagen erzielen, der lang-anhaltende niedrigere Wirkstoffkonzentrationen folgen.

Dexamethason reduziert Entzündungsprozesse

Bei der Entstehung retinaler Venenverschlüsse spielen En-zündungsprozesse eine zentrale Rolle. Der Verschluss einer retinalen Vene löst eine Entzündungsreaktion aus, die eine Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut und in der Folge ein

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retinale venenverschlüsse ophthalmo-chirurgie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

den beiden Dexamethason-Gruppen (DEX 0,7 mg: 62,9 Pro-zent; DEX 0,35 mg: 61,9 Prozent) als in der Sham-Gruppe (42,7 Prozent; p<0,001). Zu den häufigsten okulären Beein-trächtigungen der Patienten zählten in erster Linie Schmerzen am Auge, Hyperämie und Haemorrhagie (Konjunktiva) sowie ein erhöhter Augeninnendruck (IOD). Die Nebenwirkungen seien jedoch in der Mehrzahl der Fälle vorhersehbar oder le-diglich vorübergehend gewesen. So habe sich beispielsweise der erhöhte intraokulare Druck (IOD) zum Studienende bei nahezu allen Patienten wieder auf das Niveau zu Studienbe-ginn eingestellt. Die Verträglichkeit der Therapie wurde von den Patienten in der Studie als gut bewertet.

Die Auswahl der Behandlungsmöglichkeiten bei RVV war bis-lang begrenzt – kontrolliertes Zuwarten, chirurgische Eingriffe oder Laserbehandlungen – und konzentrierte sich lediglich auf die durch den Verschluss hervorgerufenen Komplikationen. Auf der Presseveranstaltung sagte Prof. Dr. med. Anselm Kampik, Direktor der Augenklinik der Universität München: „Bis zur Zulassung von Ozurdex hatten die Augenärzte nur be-grenzte therapeutische Möglichkeiten, die off-label angewen-det wurden. Die Verfügbarkeit einer zugelassenen wirksamen Therapie des Makulaödems sowohl nach Venenastverschluss als auch nach Zentralvenenverschluss, die den Patienten mit nur einer einzigen intravitrealen Injektion eine lang anhaltende Verbesserung ihrer Sehschärfe bietet, ist für die Ärzte und ihre Patienten ein bedeutender Fortschritt.”

Ursache ist oft eine andere Erkrankung

Das klinische Bild des RVV stellte Prof. Dr. med. Norbert Born-feld vor, Direktor des Zentrums für Augenheilkunde am Uni-versitätsklinikum Essen. Er erläuterte, dass Erkrankungen der Netzhaut einen erheblichen Einfluss auf das menschliche Seh-vermögen haben und dieses stark einschränken können, da die Retina für den Sehvorgang eine wesentliche Rolle spielt. Schät-zungen zufolge sind 5 von 1.000 Menschen im Alter über 30 Jahren von einem retinale Venenverschluss betroffen, allein in Deutschland geht man von mehr als 296.000 Patienten aus.

Das Implantat mit dem Wirkstoff ist winzig klein

Makulaödem verursacht. Dexamethason setzt an dieser Ent-zündungskaskade an und inhibiert die Freisetzung von Wachs-tumsfaktoren und Entzündungsmediatoren, indem es in die Zellmembran der an der Entzündungsreaktion beteiligten Leu-kozyten eindringt und dort mit hoher Affinität an den Gluco-corticoid-Rezeptor bindet. Dieser Steroid-Rezeptor-Komplex heftet sich an den Zellkern und bindet dort an die DNA. Auf diese Weise kann Dexamethason spezifisch die Gen-Expres-sion für Proteine und Wachstumsfaktoren, wie Interleukin-6 oder VEGF beeinflussen. Daraus resultiert eine abnehmende Freigabe von Entzündungsmediatoren. Das Präparat reduziert so die Entzündung an der Netzhautvene und kann darüber hi-naus zu einem Rückgang des Makulaödems führen.

GENEVA-Studienprogramm zur Wirksamkeit

Aktuelle Studiendaten, die das Unternehmen Allergan der Presse zur Einführung des neuen Medikaments präsentierte, belegen eine sehr gute Wirksamkeit und Effektivität bei Pa-tienten mit einem Makulaödem infolge eines retinalen Zen-tralvenenverschlusses (ZVV) oder eines Astvenenverschlusses (VAV). So zeigte ein Phase-II-Studienprogramm 90 Tage nach einer einmaligen Applikation des Dexamethason-Im-plantats bei 24 Prozent der Patienten, die mit Dexamethason 0,35 mg behandelt wurden, und bei 35 Prozent der Patienten, die Dexamethason 0,7 mg erhielten, eine statistisch signi-fikante Verbesserung der Sehschärfe um zehn Buchstaben gegenüber der Beobachtungsgruppe (13 Prozent; p=0,001vs. 0,7 mg-Gruppe; p=0,04 vs. 0,35 mg-Gruppe). Diese Resultate konnten in einem globalen Phase III-Entwicklungsprogramm (GENEVA) bestätigt werden. Mit 1.267 Patienten ist GENEVA das größte je in dieser In-dikation durchgeführte kontrollierte Studienprogramm. Die Patienten, die doppelblind und randomisiert entweder eine Sham-Therapie oder ein Implantat mit Dexamethason 0,35 mg beziehungsweise 0,7 mg erhielten, wurden hinsichtlich der Veränderung des best-korrigierten Visus (BCVA) sowie der Verträglichkeit der Therapie mit Dexamethason untersucht. Bis Tag 180 nach der Dexamethason-Applikation erzielten die Patienten mit ZVV und VAV der Dexamethason-Gruppen eine Verbesserung der Sehschärfe um 15 Buchstaben signifikant schneller als die Patienten in der Sham-Gruppe (p<0,001). Die Response der Patienten lag sowohl beim Dexamethason 0,7 mg (41 Prozent) als auch 0,35 mg (40 Prozent) deutlich höher als in der Sham-Gruppe (23 Prozent). Zudem war auch der Anteil der Patienten, die eine Verbesserung des BCVA um mindestens 15 Buchstaben erzielten, bis Tag 90 in beiden Dexamethason-Gruppen signifikant höher als in der Sham-Gruppe (p<0,001).

Infolge der Behandlung mit Ozurdex traten in der GENEVA-Studie einige okuläre Nebenwirkungen auf. Die Inzidenz die-ser unerwünschten Nebenwirkungen war signifikant höher in

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ophthalmo-chirurgie retinale venenverschlüsse

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Dabei können die Ursachen für den Gefäßverschluss in der Retina in der Regel auf eine Grunderkrankung für arterioskle-rotische Veränderungen wie Diabetes mellitus, Herzkreislauf-Erkrankungen, Hypertonie oder Übergewicht zurückgeführt werden. Häufig ist aber auch eine bereits vorhandene Augener-krankung die Ursache, zum Beispiel ein Glaukom.

Die Entstehung eines retinalen Venenverschlusses basiert in der Regel auf einer Kombination aus verschiedenen Fak-toren wie der degenerativen Veränderung der Gefäßwände, dem Druck angrenzender Blutgefäße, haemodynamischer Störungen sowie einer Thrombusbildung, die insgesamt zu einem gestörten Blutabfluss führen können. Die häufig

plötzlich auftretende Sehverschlechterung (Visusminderung) ist die Konsequenz einer multifaktoriellen Entzündungs-reaktion, die infolge der Venenblockade entsteht. Dieses Entzündungsgeschehen zieht eine Störung der Blut-Retina-Schranke nach sich und führt zu einer gesteigerten Durch-lässigkeit des retinalen Blutgefäßes. Über diesen Weg ausge-tretene Flüssigkeit kann sich im extrazellulären Raum in der Netzhaut sammeln und zu einer Verdickung der Makula und infolge dessen zur Ödembildung führen. Das Makulaödem ist letztlich auch der Faktor, der die Sehschärfe nach einem retinalen Venenverschluss in erheblichem Maß beeinflussen kann und stellt eine Hauptursache für den häufigen Sehver-lust beim RVV-Patienten dar. „Die therapeutischen Erfah-

INFO Retinale Venenverschlüsse (RVV)

RVV lassen sich generell in zwei Haupttypen, die Venenastver-schlüsse (VAV; Abb. oben) sowie die meist schwerwiegender ver-laufenden Zentralvenenverschlüsse (ZVV; unten) unterscheiden.

• VAV stellen den häufigeren Typ dar. Bei 90 % aller Patienten ist nur ein Auge und hier häufiger das rechte als das linke be-troffen, wobei der Grund für diese Tendenz unbekannt ist. Die Beeinträchtigung der Sehkraft aufgrund von VAV kann sich in manchen Fällen von selbst bessern, die meisten Patienten erlangen ihre normale Sehkraft jedoch niemals wieder.

• ZVV werden in zwei Gruppen klassifiziert; die milder verlaufende, nicht-ischämische Form, bei der ein kleiner Bereich der Netzhaut betroffen ist, sowie die schwerwiegender verlaufende ischämische Form, die einen größeren Bereich der Retina betrifft und mit der Prognose schwerwiegender Sehkrafteinbußen verbunden ist. Nicht-ischämische ZVV sind häufiger und machen 75-80 % aller retinalen Zentralvenenver-schlüsse aus. Unbehandelte nicht-ischämische ZVV können zu ischämischen ZVV werden; etwa ein Drittel aller nicht-is-chämischen ZVV verwandelt sich innerhalb von drei Jahren in ischämische. Die beiden Formen der ZVV stellen keineswegs zwei verschiedene Krankheiten dar, sondern sind vielmehr Anfangs- und Endpunkte des kontinuierlich verlaufenden Krankheitsbildes retinaler Zentralvenenverschlüsse.

Anteil der Patienten mit ≥ 15-Buchstaben Verbesserung der Sehschärfe gegenüber dem Ausgangswert

Mittlere Veränderung vom Ausgangswert bestkorrigierte Sehschärfe

2905 / 2010Concept Ophthalmologie

komplementäre augenheilkunde medizin

rungen aus der Vergangenheit haben gezeigt, dass vor allem die rechtzeitige Diagnose für die Behandlung eines retinalen Venenverschlusses erhebliche Auswirkungen auf den Thera-pieerfolg hat“, sagte Bornfeld. „Je früher bei einem Patienten Veränderungen an den Retinastrukturen erkannt werden, umso besser sind somit die Aussichten, mögliche Schäden zu reduzieren.“ Prof. Dr. med. Albert J. Augustin, Leitender Direktor der Augenklinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe, betonte in seinem Vortrag, dass sich die aufgrund eines retinalen Venen-verschlusses auftretenden Beeinträchtigungen der Sehkraft erheblich auf die Lebensqualität von Patienten auswirken können. So kann bei einem Zentralvenenverschluss die Seh-kraft bei einem großen Teil der Patienten auf einen Wert von 20/200, also gesetzliche Blindheit, sinken. Bisher litten die Be-troffenen trotz Behandlung häufig auch weiterhin an perma-nenten Sehstörungen. Dieser Umstand verdeutliche somit den Bedarf an neuen und wirksamen Therapieansätzen. Moderne Behandlungsmethoden versuchen vor allem bei den Entzün-dungsprozessen anzusetzen. Auf diese Weise sollen die Neo-vaskularisation in der Netzhaut sowie die Bildung von Maku-laödemen effektiv und wirksam unterbunden werden.

Frühzeitige Therapie ist entscheidend

Über erste klinische Erfahrungen im Einsatz des neuen Medikaments bei venösen Zirkulationsstörungen berichte-te Dr. med. Andreas Mohr, Chefarzt am Krankenhaus St. Joseph-Stift, Abteilung Augenheilkunde, in Bremen. Auch er betonte, dass die frühzeitige Behandlung bei Patienten mit RVV eine wesentliche Bedeutung habe: „Eine Verbesserung der Sehschärfe lässt sich am besten bei Erkrankungsbeginn erzielen und sollte innerhalb der ersten acht bis zwölf Wo-chen beginnen.“ Aktive Beobachtung oder ein kontrolliertes Zuwarten gelte darüber hinaus in einigen Ländern als ein anerkannter Therapiestandard. Untersuchungen hätten je-doch gezeigt, dass bei einigen der behandelten Patienten nach dem Beobachtungszeitraum die Sehschärfe weiter abfalle und zumindest mehr als die Hälfte ihre ursprüngliche Sehkraft nicht zurückerlangten. Die wesentliche Therapieansätze er-folgten bisher durch laserchirurgische Maßnahmen oder eine Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes, wobei der klinische Nutzen der Laserkoagulation immer wieder hinter-fragt werden müsse. Laserbehandlungen bei Venenverschlüs-sen würden daher nur bei bestimmten Formen empfohlen, sagte Mohr. Chirurgische Eingriffe stellten bislang eine sehr aufwändige Behandlungsform dar, jedoch nur mit mäßigem Erfolg. Dass es für an dieser lebenseinschränkenden Krank-heit leidende Patienten nur eine eingeschränkte Auswahl an Therapiemöglichkeiten gebe, mache eine Entwicklung neuer Ansätze, von denen die Patienten letztlich profitieren kön-nen, dringend erforderlich.

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kontaktologie materialien + ablagerungen

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Aufbewahrung und Reinigung von Kontaktlinsen haben einen großen Einfluss auf den Trage-komfort und die Langzeitverträglichkeit. Richtige Pflege in Verbindung mit sorgfältiger Mate-rialwahl behebt häufig Patientenbeschwerden. Lesen Sie einen kurzen Überblick zur Affinität weicher Kontaktlinsen bezüglich der häufigsten endogenen und exogenen Ablagerungen.

Auf die Pflege kommt es an

Kontaktlinsenpflegmittel haben die Aufgabe, die Kon-taktlinsen (KL) von Mikroorganismen und Abla-gerungen zu reinigen und zu desinfizieren. Ziel ist

die Erhaltung des Gesundheitszustandes des Auges, die Ver-meidung von Krankheiten und entzündlichen Prozessen. Ein langfristig komplikationsfreies Tragen, die Minimierung von Risiken und eine möglichst geringe Belastung des vorderen Augenabschnittes sollen gewährleistet sein. Da die Hygiene und Pflege jedoch ein vonseiten des Patienten aktiver Prozess ist, ist auch der Erfolg abhängig von der Compliance. Der freie Verkauf vieler Pflegemittel in Drogerien, Internet, Apotheken,

bei Augenärzten und Augenoptikern lässt den Patienten ver-muten, dass es egal ist, welches Pflegemittel er für seine Linsen verwendet, wenn eine kompetente Beratung ausbleibt.

Die Verschmutzung der Kontaktlinsen erfolgt durch endogene und exogene Faktoren. Endogene Substanzen sind die bekannten Bestandteile des Tränenfilms. Zu den exogenen Faktoren zählen jegliche Kosmetika, Medikamente sowie umweltbedingte Abla-gerungen verschiedenster Art wie beispielsweise Rost oder Far-be. Für die verschiedenen Ablagerungen gibt es, abhängig vom KL-Material, unterschiedliche Reinigungsmöglichkeiten.

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materialien + ablagerungen kontaktologie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Linse ist nicht gleich Linse

Hydrogele Kontaktlinsen bestehen aus Kunststoffen, deren Poly-mere aus unterschiedlichen Substanzen zusammengesetzt sind. Diese Zusammensetzungen haben Einfluss auf die Sauerstoff-durchlässigkeit, die Benetzbarkeit, die mechanische Stabilität, das Wasserbindungsvermögen und die Resistenz bzw. Affinität gegenüber Ablagerungen. In diesem Beitrag soll ein besonderes Augenmerk auf die Ablagerungsneigung gerichtet werden. Grundsätzlich werden hydrogele Kontaktlinsen nach der FDA (US-Food an Drug Administration) in vier Gruppen unterteilt, siehe Tabelle 1. Ablagerungen auf der KL-Oberfläche können je nach Zustand auf der Oberfläche durch Adsorption angelagert sein oder aber durch Absorption in das Material eindringen.

Was sich auf der Linse ablagert

Die meisten hydrogelen Monatsaustausch-Kontaktlinsen be-stehen aus Materialien, die der FDA Gruppe IV zugeordnet werden. Die Ionizität dieser Materialien hat eine erhöhte Abla-gerungsneigung von Proteinen aus dem Tränenfilm zur Folge, welche im denaturierten Zustand auf der Kontaktlinse zu ver-stärktem Fremdkörpergefühl, allergischen/toxischen Reaktionen wie z.B. einer papillären Conjunctivitis, conjunctivaler Hyperä-mie, vermehrter Schleimbildung und/oder einem Visusabfall führen können. Denaturierte Proteine können durch manuelle Reinigung nicht mehr von der KL-Oberfläche entfernt werden.

Lipide treten besonders auf Silikonhydrogel-Kontaktlinsen auf. Diese führen häufig zu symptombezogenen Aussagen des Patienten wie „Schlierensehen“ und „Trockenheitsgefühl“. Auch in diesem Fall klagen die Patienten darüber, die Kon-taktlinsen trotz häufigen Reibens nicht mehr sauber zu bekom-men und schon nach kurzer Zeit wieder die gleichen Tragepro-bleme zu haben.

Ursache kann eine Fehlfunktion der Meibom`schen Drüsen sein. Lipidablagerungen können jedoch auch durch Kosme-tika induziert werden. Pflegeprodukte, Mascara, Hautcreme u.v.m. haben hohe Lipid- und Glycerinanteile, welche einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Ablagerungen von Kontaktlinsen haben.

Auf hydrogelen KL mit mittlerem bis hohen Wassergehalt kommt es häufig zu Mischablagerungen, welche auch als „Jelly Bumps“ bezeichnet werden. Die Zusammensetzung die-ser gallertartigen Ablagerungen besteht aus einer Mischung aus organischen Substanzen (Lipiden, Muzinen, denaturierten Proteinen, Thrombozyten, Erythrozyten) und anorganischen Stoffen wie beispielsweise Calcium, Phosphat oder Magnesium.

Diese Mischablagerungen dringen in die Kontaktlinsenmatrix ein und können unter Umständen so groß werden, dass sie mit

bloßem Auge auf der KL-Oberfläche sichtbar sind. Eine manu-elle Entfernung ist ohne die Zerstörung des Kontaktlinsenma-terials nicht möglich. Abhilfe bringt häufig die Umstellung des Patienten auf ein anderes Linsenmaterial mit einem anderen Tragemodus. Jelly Bumps führen zu einem erhöhten Fremdkör-pergefühl und unter Umständen sogar zu einer Refraktionsände-rung, da sich durch die Absorption in die Kontaktlinsenmatrix die Linsenparameter ändern und die mechanische Reizung eine vorübergehende Verformung der Cornea hervorrufen kann.

Die Adsorption der Muzine des Tränenfilms auf der KL-Ober-fläche führt im Normalfall dazu, dass eine gute Integration der Kontaktlinse in den Biofilm des Auges gewährleistet wird. Bei einer Überproduktion von Muzinen oder vermehrten tro-ckenen Stellen auf der Kontaktlinsenoberfläche, wodurch es zu vermehrten Muzinablagerungen kommt, kann es zu einer Beeinträchtigung der Sehleistung kommen.

Vermehrte Ablagerungen auf Kontaktlinsen durch unzurei-chende oder falsche Pflege begünstigen das Infektionsrisiko durch Bakterien und Viren unter anderem auf Grund eines nicht mehr vollständig intakten Epithels, einem veränderten pH-Wert des Tränenfilms und Sauerstoffmangel wegen Ver-schluss der Kontaktlinsenmatrix durch Ablagerungen.

Die richtige Pflege

Das verbreitetste Kontaktlinsenpflegemittel ist die sogenannte All-in-one-Lösung oder Kombilösung, die von verschiedensten Herstellern angeboten wird. Alle Lösungen, welche in direkten Kontakt mit dem vorderen Augenabschnitt kommen, müssen den physikalischen Eigenschaften (besonders Tonizität, Visko-sität, pH-Wert) des Tränenfilms weitestgehend entsprechen, um so wenig Reizungen wie möglich hervorzurufen. Enthal-tene Tenside und Chelatbildner entfernen organische und an-organische Stoffe (siehe Tabelle 2 nächste Seite). Eine zusätz-liche abrasive Reinigung oder die Benutzung alkoholhaltiger Oberflächenreiniger kann je nach Verschmutzung der Kontakt-linse nötig sein. Eine Desinfektion, Konservierung und Reini-gung der Kontaktlinse über Nacht muss gewährleistet werden. Die Zusammensetzungen der freiverkäuflichen Pflegemittel ist jedoch sehr unterschiedlich. So beinhalten „einfache und

Gruppen nach FDA

I Geringer H2O-Gehalt (unter 50%), nicht ionisch

II Mittlerer bis hoher H2O-Gehalt (≥50%), nicht ionisch

III Geringer H2O-Gehalt (unter 50%), ionisch

IV Mittlerer bis hoher H2O-Gehalt (≥50%),ionisch

Tabelle 1: Einteilung hydrogeler Kontaktlinsenmaterialien nach FDA

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kontaktologie materialien + ablagerungen

05 / 2010Concept Ophthalmologie

billige“ Pflegemittel beispielsweise Konservierungsstoffe, die eher zu einer toxischen/allergischen Reaktion des Auges füh-ren können.

Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass nicht nur die rich-tige Zusammensetzung des Pflegemittels, sondern auch die richtige Wahl abhängig vom Kontaktlinsenmaterial entschei-denden Einfluss auf die Verträglichkeit von Kontaktlinsen hat. Unverträglichkeiten äußern sich schon nach kurzer Zeit. Eine Keratitis punctata unterschiedlich starker Ausprägung kann die Folge sein. Eine Übersicht über die Kompatibilität einiger Kontaktlinsen-Materialien und -Pflegemittel ist im Internet auf der Seite www.staininggrid.com zu finden.

Eine manuelle Reinigung und das anschließende Abspülen der KL-Oberfläche mit zusätzlichen Oberflächenreinigern oder

der richtigen All-in-one-Lösung mit gereinigten Händen muss jedem Patienten angeraten werden. Dies führt nicht nur zu ei-ner besseren Oberflächenreinigung, sondern auch zu einer Ver-minderung der Keimzahl. Eine zusätzliche wöchentliche enzy-matische Reinigung durch die Zugabe einer „Enzymtablette“ zur Entfernung von Proteinen ist außerdem zu empfehlen.

Eine weitere Möglichkeit stellt die Reinigung mittels Oxida-tion dar. Hierfür eignen sich gängige Wasserperoxidsysteme entweder mit Neutralisationstablette oder Katalysator. Vorteil dieser Reinigungsmethode ist die konservierungsmittelfreie Aufbewahrung der Kontaktlinsen nach der Oxidation in NaCl-Lösung und die generelle Wirkung des Oxidationsmittels ge-gen organischen Ablagerungen.

Von Judith Zagolla

Ablagerungen auf hydrogelen Kontaktlinse: Mascara Jelly BumpsLipidablagerungen

Ablagerungen Symptome Weitere Komplikationen Reinigungsmöglichkeit

Proteine - Erhöhtes Fremdkörpergefühl/Juckreiz - Allergisch/toxische Reaktionen - Conjunctivale Hyperämie - Vermehrte Stippung der Cornea - Papilläre Conjunctivitis - Visusabfall (Schleiersehen)

- Vermehrte Bindung der Konservierungs-stoffen aus den Pflegemitteln an Proteinen

- Tränenfilmstörung- Erhöhtes Infektionsrisiko, da Proteine als

Nährboden für Mikroorganismen dienen können

- Verminderte Sauerstoffversorgung der Cornea

- Regelmäßige enzymatische Reinigung VOR Denaturierung notwendig

- Zusätzlich abrasive Reinigung

Lipide - Visusabfall (Schlierensehen)- Trockenheitsgefühl beim Tragen der KL

durch schlecht oder nicht benetzte Stellen auf der KL

- Manuelle Reinigung mit tensidhaltigen, alkoholhaltigen Reinigern

Muzin - Visusabfall - Zusätzliche manuelle Reinigung

Kosmetika - Visusabfall - Fremdkörpergefühl - Trockenheitsgefühl - Conjunctivale Hyperämie - Siehe „Lipide“

- Erhöhte Infektionsgefahr- Herabgesetzte Sauerstoffdurchlässigkeit

der Kontaktlinse

- Manuelle Reinigung mit tensidhaltigen, alkoholhaltigen zusätzlichen Reinigern

Jelly Bumps - Visusabfall - Refraktionsänderung - Fremdkörpergefühl

- Erhöhte Infektionsgefahr- Herabgesetzte Sauerstoffdurchlässigkeit

der Kontaktlinse

- Entfernung nicht möglich- Materialwechsel und anderer Trage-

modus

Tabelle 2: Ablagerungen auf hydrogelen Kontaktlinsen, subjektive Symptome und Reinigungsmöglichmöglichkeiten im Überblick

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infektionen kontaktologie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Infektionen und ihre UrsachenOft werden Kontaktlinsen nachlässig gepflegt. Eine mangelhafte Reinigung, kontaminierte Behälter und auch andere Gründe können eine kontaktlinsenindu-zierte Infektion des vorderen Augenab-schnitts verursachen, die dann nur noch antibiotisch behandelt werden kann.

Die richtige Anpassung, die Einhaltung der Hygiene- und Reinigungsvorgaben sowie die

Wahl des passenden Pflegemittels sind Grundvoraussetzungen für dauerhaft komplikationsfreies Kontaktlinsentra-gen. Die Reinigung einer KL umfasst vier wesentliche Schritte: Reinigung, Desinfektion, Aufbewahrung und Benet-zung. Die Instruktion des Patienten in die richtige Pflege und Handhabung hat demnach schon für den ersten Schritt, die Reinigung, einen entscheidenen Einfluss auf die erfolgreiche Anpassung. Zudem sind bei den regelmäßigen Nachkontrol-len nicht nur der vordere Augenabschnitt sowie Sitz und Zustand der Linsen zu be-urteilen. Im Anamnesegespräch sind au-ßerdem Tragemodi, eventuelle beobach-tete Komplikationen, Auffälligkeiten, das zur Zeit verwendete Pflegemittel und das Reinigungsverfahren zu erfragen, da hier-durch schon im Vorfeld eventuelle Ursa-chen für auftretende Komplikationen aufgedeckt werden können.

Die Kontaktlinsenreinigung wollen die Patienten „so einfach und schnell wie möglich“ haben. Viele Anwender legen ihre Linsen nach dem Tragen einfach in die Lösung hinein, ohne sie manuell gereinigt zu haben. Die manuelle Rei-nigung, „das Abreiben“ einer KL nach dem Tragen, verringert jedoch die An-zahl von Mikroorganismen und Ablage-rungen auf der Oberfläche entscheidend und ist somit immer anzuraten.

Wie im Beitrag „Kontaktlinsenmateri-alien und Ablagerungen“ (S. 30) beschrie-ben, kann es durch Ablagerungen auf der Oberfläche zu einer Auflockerung oder sogar Verletzungen des Epithels kom-men, welche die Infektionsgefahr begün-stigen. Eine mikrobielle Keratitis unter-schiedlicher Ausprägung kann die Folge sein, welche nur noch antibiotisch behan-delt werden kann. Werden die Ursachen dieser Infektion nicht behoben, kommt es häufig zu einer rezidivierenden Infektion.

Der Patient muss aufgefordert werden, die kontaminierten Kontaktlinsen sowie den verwendeten Behälter und das Pfle-gemittel zu entsorgen. Häufige Ursache für eine bakterielle Infektion ist auch eine nachlässige Pflege und Hygiene der Auf-bewahrungsbehälter und Lösungen.

Auch das Dauertragen kann die Dispo-sition für eine Infektion begünstigen. Patienten müssen über diesen Umstand im Vorhinein informiert werden. Kommt es beim Continious Wear (CW) zu ver-mehrten Irritationen oder einem kontakt-linseninduzierten roten Auge (CLARE), ist der Tragemodus zu ändern. Tritt trotz Extended Wear (EW) eine Reizung des Auges auf, kann dies durch eine Opti-mierung der Anpassung, eine Änderung des Linsenmaterials oder einen Wechsel des Pflegemittels – bei einer Konservie-rungsmittelunverträglichkeit – behoben werden. Eine Umstellung auf ein kon-servierungsmittelfreies Pflegemittel auf

Wasserstoffperoxidbasis kann hier eine Lösung darstellen.

Ist die Linse gut angepasst und das Pfle-gemittel auf das Material und den Pati-enten abgestimmt, sind es häufig simple Fragen, die die Ursachen der Infektion aufdecken. Hier ein paar Beispiele:• Verwenden Sie das von ihrem Anpas-

ser empfohlene Pflegemittel?• Waschen Sie sich vor dem Auf- und Ab-

setzen der Kontaktlinsen die Hände?• Reinigen Sie die Linsen nach dem

Tragen manuell durch Abreiben?• Reinigen Sie morgens den Behälter?• Wechseln Sie täglich die Aufbewah-

rungslösung?• Verschließen Sie die Flasche der Auf-

bewahrungslösung nach der Benut-zung?

• Verschließen Sie den Kontaktlinsen-behälter, wenn Sie die Linsen hinein-gelegt haben?

• Benutzen Sie ausschließlich die Auf-bewahrungs- und Kochsalzlösung zum Abspülen oder auch Leitungs-wasser ?

In der täglichen Praxis zeigt sich, dass die Patienten häufig nachlässig im Um-gang mit ihren Kontaktlinsen sind. Wird nur eine der vorangegangenen Fragen – häufig sind es mehrere – mit Nein be-antwortet, ist eine mögliche Ursache der Infektion gefunden.

Von Judith Zagolla

Verletztes Epithel durch fehlerhafte Kontaktlinsenpflege

05 / 2010Concept Ophthalmologie34

kontaktologie ortho-keratologie

Die Verfahren LASIK und Orthokeratologie sind in-novative Methoden zur Myopiekorrektur, regen je-doch bezüglich der Fahrtauglichkeit zu Kritik an.

Fachverbände diskutieren, ob diese Korrektionsmöglichkeiten den gestellten Mindestanforderungen gerecht werden oder die Sicherheit gefährden. So geht zum Beispiel der weltweit älteste Fachverband, die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) davon aus, dass das Sehvermögen mit Ortho-K-Kon-taktlinsen nicht sicher und dauerhaft gewährleistet werden kann. Die Verkehrskommission der DOG und des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschland (BVA) hat sich gegen eine Fahr-tauglichkeit von Trägern derartiger Kontaktlinsen ausgespro-chen. Die komplexe Problematik der Fahrtauglichkeit von Fehl-sichtigen nach Orthokeratologie und LASIK im Straßenverkehr wurde innerhalb einer Studie aufgegriffen.

Unter Berücksichtigung der Fahrerlaubnisverordnung und der DOG-Empfehlungen wurde die Fahrtauglichkeit von Ortho-K-Anwendern im Vergleich zu LASIK-Patienten geprüft und mit konventionell korrigierten Testpersonen verglichen. Mit der Ge-genüberstellung sollte geprüft werden, ob die Fahrtauglichkeit beider Gruppen gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern herab-gesetzt ist. Neben der Prüfung der Tagessehschärfe waren die Parameter Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit wich-tiger Gegenstand der Untersuchungen. Besonders diese beiden Größen sind bei Ortho-K-Anwendern und LASIK-Patienten von Bedeutung für das Sehvermögen, da sie bei beiden Metho-den vermutlich als Funktion von der optisch wirksamen Zone und dem Pupillendurchmesser zu verstehen sind. Das Sehver-mögen kann demnach tageszeitlichen Schwankungen in Abhän-gigkeit vom Beleuchtungszustand unterliegen.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam* unter Leitung von Prof. W. Sickenberger von der Fachhochschule Jena und Prof. Dr.

Sichere Fahrt mit Ortho-K!?!Die Orthokeratologie ist eine interessante Alternative nicht nur für nicht-ope-rierende Augenärzte, die dem Bedürfnis mancher Patienten nach einem „Leben ohne Brille“ nachkommen wollen, ähnlich der LASIK. Nur wird Ortho-K häufig kritischer gesehen und ist nicht zugelassen zum Führen eines Kraftfahrzeugs. Dabei sehen die Träger nicht schlechter als andere im Straßenverkehr. Das ergab eine Studie der FH Jena, die aber letztlich nichts an der Rechtslage ändern wird. Es sei denn, man arbeitet an einer Lösung entlang der Richtlinien der DOG und des Pragmatismus nebst Bürgervertrauen der Schweizer.

med. Duncker von dem Augenlaserzentrum Halle nahm sich dieser Fragestellung in einer großangelegten Multicenterstudie an. Es konnten insgesamt 333 Augen von 167 Probanden ausge-wertet werden. Bei 130 Augen handelte es sich um Ortho-K-An-wender, weitere 119 Augen waren mit einer wellenfrontgeführten LASIK bzw. einer Standard-LASIK behandelt worden. Die verbleibenden 42 Personen sind mit Brillen und Kontaktlinsen versorgt oder verwendeten keine Sehhilfe. Die Untersuchungen der Tagessehschärfe beruhen auf der DIN-Norm 58220 sowie der ISO-Norm 8596. Die Prüfung des Dämmerungssehens und der Blendempfindlichkeit erfolgte mit dem Mesotest II der Fir-ma Oculus. Ferner wurden die Gruppen mit einem speziell ent-wickelten Kontrasttest mit frontaler Blendeinrichtung (Mesopic Vision and Glare Test) vermessen. Subjektive Einschätzungen der Testpersonen zum Sehvermögen wurden anhand eines stan-dardisierten Fragebogens des National Eye Institute ermittelt.

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie beweisen erstmals auf wissenschaftlich gesichertem Niveau, dass die Fahrtauglich-keit im Sinne des Gesetzes bei den LASIK-Patienten und den Ortho-K-Anwendern gegenüber der Referenzgruppe nicht he-rabgesetzt ist. Entsprechend den gesetzlichen Anforderungen sind 77 % der LASIK-Gruppe und 74 % der Ortho-K-Gruppe fahrtauglich. Berücksichtigt man die Empfehlungen von DOG und BVA im Hinblick auf Tagessehschärfe, Dämmerungssehen und Blendempfindlichkeit, sind 72 % der LASIK-Patienten und 96 % der angepassten Ortho-K-Gruppe zum Führen eines Kraft-fahrzeuges geeignet.

Die Verfasser der Studie geben an, dass sich die Sehleistungen nach moderner LASIK- und Ortho-K-Korrektion auf vergleich-bar hohem Niveau bewegen und in beiden Gruppen keine si-gnifikanten Einschränkungen der Fahrtauglichkeit im Sinne des Gesetzes bestehen.

§

3505 / 2010Concept Ophthalmologie

ortho-keratologie kontaktologie

Doch dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent-wicklung wird das nicht genügen. Und letztlich der DOG auch nicht, die nämlich in ihrer Empfehlung 2008 (Update 2009) ein KO-Kriterium genannt hat: „Von der Kraftfahreignung kann ausgegangen werden, wenn Träger von Orthokeratologie-Kon-taktlinsen durch mindestens vierteljährliche, dokumentierte augenärztliche Sehtests, die morgens und abends durchgeführt werden, nachweisen, dass zu den dokumentierten Fahrzeiten ein stabiles und für die Anforderungen der Fahrerlaubnisklasse aus-reichendes Sehvermögen vorliegt. Dies sollte durch Mitführen der dokumentierten Sehtests nachgewiesen werden können.“

Anders sieht das anscheinend der Berufsverband der Augenop-tiker (ZVA), der differenzierte Studienergebnisse nicht ordent-licher Pressearbeit zuführt, sondern stattdessen wirklichkeitsver-stellende Propaganda versucht. Am 7.10.2010 geht da Folgendes über den Ticker: „Studie beweist Unbedenklichkeit von Ortho-K-Linsen im Straßenverkehr.“ Diese Aussage ist blanker Unsinn. Keiner der Autoren der Studie behauptet, dass „das Führen von Kraftfahrzeugen in Kombination mit der Sehschärfenkorrektur durch orthokeratologische Nachtlinsen sicher sei“, sondern le-diglich, dass die Ergebnisse der Ortho-K-Träger auf gleichem Niveau liegen wie die Gruppe der LASIK-behandelten Augen sowie der Vergleichsgruppe der Kraftfahrer über 40 Jahre.

Der Schluss der Pressemitteilung ist allerdings beachtenswert. „In der Schweiz gibt es bereits eine besondere Bescheinigung, die das Führen von Kraftfahrzeugen mit Ortho-K ermöglicht.“ Das stimmt aber so auch nicht, denn wie der Geschäftsführer des Schweizer Optikerverbandes Markus Jäggi gegenüber CONCEPT äußerte, besteht derzeit nur so etwas wie ein „Gentlemen-Agree-ment“ zwischen Optikern und Verkehrspolizei. Der Ortho-K-Trä-ger muss eine Bestätigung seines Anpassers mit sich führen, die nicht älter als sechs Monate ist und die Refraktionswerte beinhal-tet. Der Sachverhalt Ortho-K ist derzeit also nicht formalrechtlich geregelt und nicht in der Verordnung der Schweiz enthalten.

Es wird aber an einer Teilrevision gearbeitet, die bald umgesetzt werden soll und dann auch Ortho-K behandelt – allerdings re-striktiver. Im Vorschlag zur Teilrevision der Verordnung über die Zulassung von Personen und Fahrzeugen zum Straßenverkehr (VZV; SR 741.51) aus 2009 heißt es: „Absatz 1: Grundsätzlich sind die Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen verpflichtet, eine Brille oder Kontaktlinsen zu tragen, wenn sie nur auf diese Weise die Mindestanforderungen an die Sehschärfe erfüllen. Ab-satz 2: Regelt eine Ausnahme vom Grundsatz in Absatz 1. Fehl-sichtigkeiten können z.B. auch mit sogenannten Ortho-K-Linsen korrigiert werden. Diese werden über Nacht getragen und model-lieren die Hornhaut so, dass tagsüber (d.h. nach dem Entfernen der Ortho-K-Linsen während ca. 24 Stunden) ohne Sehhilfe die volle Sehschärfe erreicht wird. Mit einem Attest kann auf einfache Art und Weise belegt werden, dass durch das konsequente Tragen der Ortho-K-Linsen über Nacht tagsüber eine ausreichende Sehschär-fe erreicht wird. Das Attest wird wegen der regelmäßig erforder-

lichen Nachkontrollen befristet ausgestellt (z.B. für drei Monate). Damit ist aber noch nicht gewährleistet, dass die Ortho-K-Linsen in der Nacht auch tatsächlich getragen werden. Dies kann tags-über bei Verkehrskontrollen auch nicht überprüft werden. Ortho-K-Linsen verlieren aber ihre Wirkung je nach dem Grad der Kurz-sichtigkeit nach ein bis drei Wochen, wenn sie nicht konsequent getragen werden. Deshalb darf hier auf die Eigenverantwortung der betreffenden Fahrzeugführer und Fahrzeugführerinnen ver-traut werden.“ Fakt ist derzeit, dass Schweizer Anpasser in ihren Vereinbarungen mit den Kunden einen besonderen Passus stehen haben: „Besonders nachts, bei großer Pupille, kann es zu Sehein-bußen kommen. Bei anspruchsvollen Sehaufgaben (nächtliches Autofahren) ist es sinnvoll bzw. notwendig, die Ortho-K-Linsen aufzusetzen, um die Sehleistung zu optimieren.“

Für Deutschland wäre es wünschenswert, wenn hier eine ähn-liche Lösung gefunden werden könnte wie in der oben zitierten Teilrevision. Der Vorschlag der DOG könnte dazu modifiziert aufgegriffen werden. Derjenige, der seine Augen mittels Ortho-K auskorrigieren lassen möchte, muss sich in einem gewissen Zeit-raum ausreichend oft morgens und abends (ob das unbedingt jeden Tag sein muss, ließe sich bestimmt diskutieren) auf seine Tagessehschärfe untersuchen lassen. Wenn das Verfahren abge-schlossen wäre, würde der Arzt die Fahrtauglichkeit feststellen. Dann würde der Ortho-K-Träger alle drei Monate zur Kontrolle erscheinen, wie es die Schweizer Revision vorschlägt. Und dabei würde man es belassen und von weiterer Regulierung absehen -– wenn das auch recht undeutsch ist. Aber in der Schweiz schla-gen sie das vor, was wir hierzulande wieder einführen sollten: auf die Selbstverantwortung der Träger zu vertrauen. Parallel könnte die Fachhochschule Jena eine Studie durchführen, bei der eine definierte Grundgesamtheit von Ortho-K-Trägern mit dem gleichen methodologischen Vorgehen wie in der jetzigen Studie untersucht wird – hinsichtlich der Tagessehschärfe aber mindestens drei Monate mehrmals wöchentlich morgens und abends. Dann ließe sich das Bundesministerium bestimmt über-zeugen, denn aus einer der Redaktion vorliegenden Aussage ist herauszulesen, dass man sich nicht unbedingt querstellen will, wohl aber auf bestimmte Kriterien Wert legt.

Es würde dann gelten: Nicht alle Ortho-K-Träger dürften ein Auto führen, sondern nur die, die sich diesem Procedere unterziehen. Das wäre eine akzeptable Forderung. Denn es ist und bleibt Tatsa-che, dass die Jenaer Studie auch ergeben hat, das entsprechend der gesetzlichen Anforderungen 26 Prozent der Ortho-K-Träger nicht fahrtauglich waren. Das sollte der ZVA auch so sehen, denn gera-de jetzt im Oktober wirbt er gemeinsam mit dem KGS für das gute Sehen im Straßenverkehr – und da kann er eigentlich nicht wol-len, dass mehr als ein Viertel nichtfahrtauglicher Ortho-K-Träger unseren Kindern auf der Straße zur Gefahr werden.

Von Heinz Jürgen Höninger

*) Forschungsteam: Katja Hebestedt, Dipl. Ing. (FH) AO, Augenlaserzentrum Halle; Hendrik Jungnickel, Dipl. Ing. (FH) AO, Fachhochschule Jena; Prof. Dr. G. Duncker , Augenlaserzentrum Halle; Prof. W. Sickenberger, M.S. Optom. (USA), Dipl. Ing. (FH) AO, Fachhochschule Jena, Jenvis Research

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termine aus- und fortbildung

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Oktober21-24.10

23. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmo-chirurgen (DOC)Congress Center Hamburg,Kongress-Sekr. Tel. 0911/7798-251, [email protected],www.doc2010.de

27.10.23. Neuroophthalmologischer Gesprächskreis München, Neurologisches Kran-kenhaus, Info: Dr. Chr. Brummer, Tel. 089/33088088, [email protected]

30.10.Glaukom Live Surgery Mainz, Organisation: PD Dr. H. Thieme, Univ.-Augenklinik, Tel. 06131/173612, [email protected]

November03.11.46. Neubrandenburger Augenärztliche Fortbildung Neubrandenburg, Prof. Dr. H. Höh, Klinik für Augenheilkunde, An-meldung: Claudia Wutschke, Tel. 0395/7753469, [email protected]

05./06.1123. Mindener Workshop – Augenheilkunde im WandelMinden, Info: Dr. K. Gerstmeyer, Tel. 0571/828210, [email protected]

06.11.81. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer AugenärzteLudwigshafen, Info: Prof. Dr. Hattenbach, Augenklinik, Org.: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244

06./07.11.Highend Seminar KL-Anpas-sung bei Presbyopie alternativ: Basis-Seminar KL-

Anpassung, Köln, Seminarzentrum Gut Keuchhof, Dr. O. Hoppe, Info: Frau Bretschneider, Tel. 0180/5465454, [email protected]

10.11.Konservative Schielbehandlung Münster, Hörsaal der Augenklinik,Info: Prof. Dr. H. Busse,Tel. 0251/8356004

10.11.Aktuelle Aspekte der Gesichtsfelddiagnostik Universitätsklinikum Bonn,Kontakt: Sekr. Tel. 0228/28715646, [email protected]

11./12.11.Teaching Course with Quiz and International Faculty Retinal and Vitreous Disorders BangkokOrganizer: Prof. I. Kreissig, [email protected]; The Thai Retina Society,Tel.: +662/ 718-0715-6,[email protected]

13.11.50 Jahre Augenklinik – JubiläumsveranstaltungFilmmuseum PotsdamInfo: PD Dr. Anja Liekfeld, Ernst-von-Bergmann-Klinikum, An-meldung J. Rauhut Tel. 0331/241-4016, Fax 0331/241-9844016, [email protected]

18.11.201020. Linzer Augenärztliche FortbildungKonventhospital Barmherzige Brüder, A-LinzVeranstalter: Prim. Prof. Dr. Dr. U. Schönherr, Info: [email protected], www.bblinz.atTel.: 0043/(0)732/7897-21749

20.11.4. Erlanger Augenärzte-Samstags-Symposium (EASS)

Dresden, Info: PD Dr. H. G. Sachs, Städt. Augenklinik, Tel. 0351/4801829, [email protected], Org. Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244, [email protected]

27.11.Neuroophthalmologie Hamburg, Uni-Augenklinik HH-Eppendorf, Kontakt: Frau SchrageTel. 040/741052301,[email protected]

27.11. 10. Frankfurter Fortbildungs-kurs für Refraktive Chirurgie Frankfurt, Anmeldung: J. Maier-Weimann, Uni-Augenklinik, Tel. 069/63013945, [email protected]

Dezember01.12.67. Homburger Augenärztliche Fortbildung (HAF) Thema: Netzhaut,Homburg/Saar, Klinik für Augen-heilkunde, UKS. Info: Sekretariat Prof. Seitz, Tel. 06841/16 22387, [email protected]

01.12.Goldstandards in der Netzhautchirurgie Münster, Info: Prof. Dr. H. BusseTel. 0251/8356004

03.12.Tagung der Berlin-Branden-burgischen Augenärztlichen Gesellschaft (BBAG) Berlin, Info: Prof. Dr. M. Foerster, Charité, Tel. 030 84452331, [email protected], Org.: Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/592244,

04.12.18. Kölner Adventssymposium Köln, Anfragen: Laserforum Köln, Augenklinik am Neumarkt, Org: Congress-Organisation Gerling, [email protected]

Herzogenaurach bei Erlangen,Info: Prof. Dr. M. Küchle, Tel. 09131-829575, [email protected], Org. Congress-Organisation Gerling, Tel. 0211/ 592244, [email protected]

20./21.11. Seminar KL-Assistenzalternativ: Anpassung torischer KLKöln, Seminarzentrum Gut Keuchhof, Dr. O. Hoppe, Info: Frau Bretschneider, Tel. 0180/5465454, [email protected]

20./21.11BOD-JahrestagungBerufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands e.V. Timmendorfer StrandAnmeldung online bis 20.10.2010 unter www.orthoptistinnen.de.

24.11.179. Erlanger Augenärztliche Fortbildung: Glaskörper-Netzhautchirurgie Augenklinik der Univ. Erlangen-Nürnberg, Standort Erlangen,Info: I. Schmitt, Tel. 09131/8534567,[email protected]

24.11.Interdisziplinäres Symposium Endokrine Orbitopathie Uni-Augenklinik GießenGießen, Info: K. Lenz, Fax 0641/9943888, [email protected]

26./27.11.Basler Fortbildungstage 2010: Klinische Pathologie – Ophthalmologie Universitätsspital Basel,Info: D. Hauenstein, Augenklinik, www.glaucoma-meeting.chTel. 0041/[email protected]

26./27.11.Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft

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Ophthalmologie Concept Keratogra1 1 11.10.2010 14:21:46

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perspektiven amblyopie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Prof. Dr. J. Esser machte Mitte September beim „Düsseldorfer Augenärztemeeting“ mit einem Vortrag über die Amblyopie-Vorsorge deutlich: Früherkennung ist wichtig, denn bei

der Therapie gibt es einen wichtigen Gegner: die knappe Zeit.

Ein Wettlauf gegen die Zeit

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amblyopie perspektiven

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Professor Dr. med. Joachim Esser, Leiter der Sehschule am Universitätsklinikum Essen, sprach in der Praxis von PD Dr. Laube zunächst über die medizinischen

Aspekte des Themas. Amblyopie kommt abhängig vom Grenz-wert der Sehschärfe in 1-5,0 % (Ciuffreda: Amblyopia, 1991), Anisometropie in 3,1 % (Fern et al. Optom Vis sci 1998) und Strabismus in 5,3 % vor. (Graham BJO 1974). Besonders die Anisometropie wird oft übersehen. Eine Anisometropie von einer und mehr Dioptrien ist behandlungsbedürftig. Auch ein höherer Astigmatismus muss berücksichtigt werden.

Eine finnische Studie hat zeigen können, dass die Häufigkeit der Erblindung des besseren Auges (1,75 pro 1.000) bei ein-seitiger Amblyopie drei Mal so hoch ist wie die allgemeine Er-blindungsrate der Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 64 Jahren (0,66 pro 1.000). In über der Hälfte der Fälle lag der Erblindung des besseren Auges einseitig Amblyoper eine Ver-letzung zu Grunde (Tommila et al. Ophthalmology 1981).

Formen und Ursachen der Ambloypie sind die Schiel-Ambly-opie bei kongenitalem Strabismus und die Deprivations-Am-blyopie infolge Ptosis, Lidschwellung, Trübung der brechenden Medien, Anisometropie (Anisohyperopie) und starkem Astig-matismus beidseits. Bei kongenitaler Katarakt sind die kleinen Trübungen skiaskopisch gut erkennbar.

Das Sehsystem ist bei der Geburt noch nicht ausgereift. Die natürliche Entwicklung der Sehschärfe ist bis etwa zum zweiten Lebensjahr abgeschlossen. Deshalb sind absolute Visus-Werte bei sehr kleinen Kindern nicht sehr aussage-kräftig, wohl aber Seitenunterschiede. Die Beeinflussung ei-ner Sehschwäche ist noch bis etwa zum sechsten bis achten Lebensjahr möglich. Wichtig ist, dass so früh wie möglich mit der Okklusion begonnen wird. Die Leitlinie zur Am-blyopie kann auf der BVA-Homepage eingesehen werden (www.augeninfo.de/leit_ref26a.pdf).

Warum ist Früherkennung wichtig?

Schielen (Lidverschluss usw.) in der „sensitiven Phase“ führt meist zur Amblyopie. Allgemein gilt, dass Erfolge eher zu verzeichnen sind, je früher mit einer Behandlung begonnen wird. Diese Erkenntnis fußt auf neurophysiologischen Unter-suchungen an Katzen und Affen um 1960 von den hierfür 1981 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Physiologen David Hu-bel und Torsten Wiesel. Diese (und auch spätere Arbeitsgrup-pen) konnten zeigen, dass es in den mit dem Sehen befassten Hirnarealen (wie Corpus geniculatum laterale und Sehrinde) zu anatomisch sichtbaren und neurophysiologisch messbaren Veränderungen kommt, wenn der Seheindruck eines Auges bei jungen Tieren unterdrückt wird (Lidverschluss oder durch operativ herbeigeführtes Schielen). Dies kann bis zu einem ge-wissen Lebensalter wieder rückgängig gemacht werden. Auf

den Menschen übertragen heißt dies, dass bei der Amblyopie-therapie ein Wettlauf gegen die Zeit besteht.

Der Berufsverband der Augenärzte hat deshalb zusammen mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutsch-lands 2003 beim Gemeinsamen Bundesausschuss beantragt, eine einmalige augenärztliche Vorsorgeuntersuchung im Al-ter von drei Jahren einzuführen. Dies wurde aber bisher noch nicht umgesetzt und die Chancen hierfür sind auch sehr ge-ring: Einerseits wurde zwischenzeitlich (2008) eine neue kin-derärztliche Vorsorgeuntersuchung (U7a im 36. Lebensmonat) eingeführt, mit der die „Lücke“ zwischen der U7 (24. Monate) und der U8 (48 Monate) geschlossen werden sollte. Anderer-seits hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) 2008 einen Bericht vorgelegt, in dem die Forderung nach einem rein augenärztlichen Screening nicht unterstützt wird.

Der Kinderarzt ist dazu nicht ausgebildet

Die Kinderärzte haben bei der U7a die Sehschärfe, insbeson-dere eine Rechts-Links Differenz, mit nonverbalen Wieder-erkennungstests wie H-Test, Lea-Hyvarinen-Test oder Sheri-dan-Gardiner-Test sowie die beidäugige Zusammenarbeit mit Hornhautreflexbildchen und einem Random-Dot-Test (Lang, Titmus oder TNO) zu bestimmen. Der Kinderarzt kann aber durchaus Gefahr laufen, eine Amblyopie oder amblyogene Faktoren zu übersehen: Die U7a umfasst weder Refraktions-bestimmung noch Brückner-Test noch Abdeckprobe. Schielen differentialdiagnostisch von einem Epikanthus zu unterschei-den, dürfte für Pädiater schwierig sein. Der Durchleuch-tungstest nach Brückner ist wichtig für die Erkennung eines Strabismus anhand des helleren Fundusrotreflexes. Nur mit dem einseitigen Cover-Test wird ein manifestes Schielen sicher nachgewiesen. Eine exzentrische Fixation (z.B. beim Mikros-trabismus) kann leicht übersehen werden und erfordert einen erfahrene Fundus-Untersucher: All dies ist in der Ausbildung eines Kinderarztes nicht vorgesehen.

Warum lehnen die Kassen ein augenärztliches Amblyopie-Screening ab? Es geht – wie oft – um die Kosten. Diese sind in Bezug auf eine Amblyopietherapie unbestritten: Sie be-tragen bei neun Jahren Behandlung mit Arztbesuchen und Hilfsmitteln wie Brillen und Okklusionspflaster bei einer Schielamblyopie 2.472 Euro, bei einer Refraktionsamblyopie 2.051 Euro (König et al. 2003). Dies ist im Vergleich bei-spielsweise mit einer AMD-Therapie im hohen Lebensalter gering, wenn man bedenkt, dass es sich bei der Amblyopiet-herapie um eine nachhaltige Visusbesserung über viele Jahr-zehnte hinweg handelt.

Problematisch sind die Kosten, die durch Screening oder Vorsorgeuntersuchung anfallen, um eine Amblyopie im

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perspektiven amblyopie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Behandlungsalter zu entdecken. Einer Studie zufolge ent-deckt der Augenarzt Auffälligkeiten mit höherer Sensitivität als der Pädiater (Gandjour et al. Optom Vis Sci 2003). Zudem sind die Kosten des augenärztliche Screenings etwa halb so hoch wie die Kosten des kinderärztlichen Screenings (Gand-jour et al. 2003) bezüglich neu entdeckter richtig-positiver Amblyopie durch den Augenarzt und sind demnach geringer als bei „no-screening“. Pädiater haben wenig Erfahrung in der sensiblen Diagnostik. Letztlich resultieren dadurch dop-pelt so hohe Kosten.

Kritik am IQWiG-Bericht

Wie sinnvoll ein flächendeckendes Seh-Screening ist, zeigt eine Studie aus Israel (Eibshitz-Tsimhoni et al. J AAPOS, 2000), bei der man 1.590 achtjährige Kinder hinsichtlich des Vorliegens einer Amblyopie untersucht hat. Rund die Hälfe diese Kin-der stammte aus einer Großstadt und war im Alter von einem bis zweieinhalb Jahren augenärztlich untersucht worden. Die andere Hälfte stammte aus einem ländlichen Bezirk, in dem es keine augenärztliche Frühuntersuchung gab. Die frühun-tersuchten Stadtkinder schnitten signifikant besser ab. Diese und ähnliche Studien werden in dem o.g. IQWiG-Bericht aber wegen nicht nachvollziehbarer Einwände hinsichtlich der stati-stischen Auswertung nicht berücksichtigt.

Bei der Amblyopie-Therapie fegt der IQWiG-Bericht auch alle empirischen Studien vom Tisch, die seit der Erstbeobachtung von Sattler (Z Augenheilkd1927) alle höhere Endvisusresultate nachweisen konnten, je früher die Behandlung begann (u.a. Epelbaum et al.Ophthalmology 1993). Ebenso wenig fanden die neurophysiologischen Studien von Hubel & Wiesel Beach-tung, sondern wurden als irrelevant abgetan.

Das IQWiG arbeitet in dieser Sache zudem perfide: Weil das Institut zugeben muss, dass ein Screening mehr Amblyopien aufdeckt, wird unterstellt, dass Kinder und Eltern an „Über-behandlung“ leiden und dass eine Amblyopie-Therapie auch noch mit dreizehn bis siebzehn Jahren ebenso gut möglich sei wie im Vorschulalter. Hier wird aber mit statistischen Tricks gearbeitet, da die Autoren dieser Studie (Scheiman et al. Arch Ophthalmol 2005) durchaus eine frühe Amblyopietherapie propagieren und lediglich anmerken, dass bei den wenigen sehr spät erkannten Ambyopien ein später Therapieversuch durch-aus lohneswert sein kann.

Bis auf Weiteres bleibt also die augenärztliche Vorsorgeunter-suchung in der Hand der Kinderärzte. Manche Kinderärzte würden allerdings gerne die U7a an den Augenarzt abgeben, da sie bei übersehenen Fehlern mit Folgeschäden haftbar ge-macht werden könnten. Andere untersuchen mit einem auto-matischen Refraktometer und stellen diese Leistung den Eltern in Rechnung. Bei Fehlsichtigkeiten erfolgt dann die Überwei-sung zum Augenarzt.

Es bestand Einigkeit im Auditorium, dass dann die Folgeun-tersuchungen durch den Augenarzt über IGeL abzurechnen seien. Die Untersuchung am automatischen Refraktometer durch Kinderärzte ist abzulehnen, da sie ohne Zyloplegie er-folgt und sehr ungenau ist: Es ist nicht zu kontrollierbar, ob das Kind richtig ins Gerät schaut. Goldstandard ist weiterhin die Skiaskopie durch den Augenarzt.

Von Prof. Dr. Joachim Esser, Dr. Christiane SchumacherProf. Dr. Joachim Esser ist Leiter der Sehschule am Universitätsklinikum Essen

BVA

Der Ophthalmologe entdeckt Auffälligkeiten am Auge eher als der Kinderarzt

Die erste pharmakologische Therapie des Makulaödems b edingt

durch retinalen Venenverschluss.

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Überempfi ndlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Aktive oder vermutete okuläre oder periokuläre Infektion einschließlich der meisten Viruserkrankungen der Hornhaut und Konjunktiva, wie aktive epitheliale Herpes-Simplex-Keratitis (dendritische Keratitis), Vaccinia-, Varicella- und mykobakterielle Infektionen, Pilzerkrankungen. Fortgeschrittenes Glaukom, das mit Arzneimitteln allein nicht adäquat behandelt werden kann. Nebenwirkungen: Sehr häufi g: Erhöhter Augeninnendruck, konjunktivale Blutung; häufi g: Okuläre Hypertension, Glaskörperabhebung, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Glaskörperblutung, Sehstörungen, Glaskörpertrübungen (einschließlich Mouches volantes), Augenschmerzen, Photopsie, konjunktivales Ödem,

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Referenzen: 1. Haller JA et al. Randomized, sham-controlled trial of dexamethasone intravitreal implant in patients with macular oedema due to retinal vein occlusion. Ophthalmology. 2010;117(6):1134-1146. 2. OZURDEX® Fachinformation DE/0241/2010

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42 05 / 2010Concept Ophthalmologie

perspektiven orthoptik

Die Orthoptistinnen suchen nach Alternativen zur Sicherung ihres Berufes. Ein von ihnen in Auftrag gegebenes Gutachten hat nun die rechtliche Situation analysiert und Hinweise auf notwendige gesetzliche Weiterentwicklungen gegeben. Sie sind nötig als Voraus-setzung für mögliche Kooperationen mit Ärzten und Gesundheitsfachberufen.

Update in der Orthoptik

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orthoptik perspektiven

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Veränderungen im präventiven, kurativen und reha-bilitativen Versorgungsspektrum haben zu Verlage-rungen und Erweiterungen des Tätigkeitsspektrums

der Orthoptistin geführt. Die fachlichen und berufpraktischen Anforderungen an den Beruf der Orthoptistin sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Die demographische Ent-wicklung bedingt eine intensivere Versorgung von komplexen Krankheitsbildern, gekoppelt mit dem Einsatz von koopera-tiven Arbeitsstrukturen zur Sicherung der Versorgungsquali-tät. Das bedeutet für den Alltag eine zunehmende Arbeits-verdichtung, eine Zunahme an Verantwortung sowie eine Steigerung des Fort- und Weiterbildungsbedarfs.

Gleichzeitig aber haben Veränderungen in der Gesundheits-politik dazu geführt, dass die Leistungen in der Versorgung von Patienten aller Altersgruppen mit Störungen des ein- und beidäugigen Sehens zunehmend weniger vergütet werden. So-mit haben niedergelassene Augenärzte wenig Interesse, die Orthoptik zeitlich, instrumentell und personell gut auszustat-ten. Des Weiteren werden Tür und Tor für das wachsende the-rapeutische und vermeintlich diagnostische Angebot von nicht-medizinischen Berufen geöffnet.

Das Berufsrecht wurde durchleuchtet

Aufgrund dieser wachsenden Gefahren für unseren Berufs-stand sahen und sehen wir uns gezwungen, nach Alterna-tiven zur Sicherung unseres Berufes zu suchen. Der erste Schritt bestand darin, unser Berufsrecht durchleuchten zu lassen. Gemeinsam mit anderen Verbänden im Gesundheits-wesen hat der Berufsverband der Orthoptistinnen Deutsch-lands e.V. (BOD) ein Gutachten zur Klärung der berufs-rechtlichen Fragen und insbesondere zur Formulierung von notwendigen Reformanliegen bei Prof. Dr. jur. Gerhard Igl, Kiel (www.uni.kiel.de/instsociallow), in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten, „Öffentlich-rechtliche Regulierung des Gesundheitsfachberufs der Orthoptistin und des Orthop-tisten – Bestandsaufnahme, Probleme und Weiterentwick-lung“, wurde im Juni 2010 auf einer Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt.

Es handelt sich nicht um einen rechtlichen Kommentar, son-dern um eine rechtliche Analyse der gegenwärtigen Situation des Berufs der Orthoptistin und gibt Hinweise auf notwendige gesetzliche Weiterentwicklungen. Diese Analyse ergibt zum einen, dass das bestehende Berufsgesetz, „Gesetz über den Be-ruf der Orthoptistin und des Orthoptisten (Orthoptistengesetz – OrthoptG) vom 28.11.89 (BGBI. I S. 2061)“ veraltet ist und nicht mehr der Realität des beruflichen Handelns entspricht. Des Weiteren klären die Ausführungen und Definitionen in den Kapiteln „direktes/indirektes Berufsrecht“ die Begriffe „eigenverantwortlich“ und „Mitwirkung“ eindeutig und zei-gen uns somit neue, wegweisende Perspektiven auf.

Die Kernaussage des Gutachtens für unseren Berufsstand ist die Stellungnahme zu der Frage, ob diagnostische Leistungen un-ter den Heilmittelbegriff fallen. In unserem Berufsgesetz ist die diagnostische Mitwirkung bereits verankert; dies unterscheidet unsere Berufsgruppe deutlich von den anderen nichtärztlichen Gesundheitsberufen. Da die überwiegende Tätigkeit unseres Berufes in der orthoptisch-medizinischen Diagnostik liegt, ist die Aussage, dass keine inhaltlichen Gründe gegen die Zulas-sung von Orthoptisten als Heilmittelerbringer sprechen, für die Anerkennung dieser diagnostischen Leistung für uns von eminenter Bedeutung. Diesem steht auch nicht entgegen, dass „... eine Diagnose grundsätzlich dem Arzt vorbehalten ist, denn in den vorliegenden Konstellationen lässt der Arzt eine spezifische Diagnose, für die ein bestimmter Beruf ausgebildet ist, durch Angehörige dieser Berufsgruppe vornehmen ...“

Daraus ergeben sich mögliche Modelle der Kooperationen mit anderen Gesundheitsfachberufen. Gerade der Beruf des Orthoptisten ist gut geeignet, in Kooperationszusammen-hängen ausgeübt zu werden. „Die (Muster-)Berufsordnung für die deutschen Ärztinnen und Ärzte (MBO-Ä 1997) sieht Kooperati-onsformen mit nicht-ärztlichen Gesundheitsfachberufen im Rahmen von Medizinischen Kooperationsgemeinschaften vor. Ärztinnen und Ärzten ist ein solcher Zusammenschluss im Einzelnen nur mit sol-chen anderen Berufsangehörigen und in der Weise erlaubt, dass diese in ihrer Verbindung mit der Ärztin oder dem Arzt einen gleichgerich-teten oder integrierenden diagnostischen oder therapeutischen Zweck bei der Heilbehandlung, auch auf dem Gebiet der Prävention und Rehabilitation, durch räumlich nahes und koordiniertes Zusammen-wirken aller beteiligten Berufsangehörigen erfüllen können.“

Diese Voraussetzungen können in der Zusammenarbeit mit Orthoptistinnen erfüllt werden, weswegen einer partner-schaftlichen Kooperation Augenärztin/Augenarzt mit Or-thoptistin/Orthoptist nichts im Wege steht. Dies erfordert eine gründliche und umfassende juristische Ausgestaltung, eine klare Bestimmung der heilkundlichen Tätigkeiten beider Seiten und Eingliederung im Recht der gesetzlichen Kranken-versicherung.

Dieses Gutachten ist nun die Grundlage für unseren Ver-band, weitere erforderliche juristische Schritte zu sondieren, um eine Anpassung des Berufsstandes und eine Weiterent-wicklung unseres Berufes an die heutigen Anforderungen im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Das bedeu-tet damit gleichzeitig, einen Beitrag für eine zeitgemäße, effiziente gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu leisten.

Von Dagmar Verlohr (BOD), 1. Vorsitzende

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perspektiven optometrie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Ophthalmologen fürchten, dass Optometristen tiefer in augenärztliche Belange eingreifen wollen. Dürfen diese das? Wollen sie es überhaupt? Was umfasst denn eigentlich die Tätigkeit des Opto-metristen, dessen Titel bisher nicht geschützt und an keine eigenständige Qualifikation gebunden ist? Ein Gespräch mit Prof. Dr. Holger Dietze über die berufliche Positionierung der Optometristen.

„Erste Anlaufstelle bei Sehproblemen“

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optometrie perspektiven

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Augenheilkunde ist ein schwieriges Fach. Fachfremde bedie-nen sich des Leistungsspektrums der Augenärzte. Kinderärzte machen ohne nötige Geräte und Kompetenz Vorsorgeuntersu-chungen, Internisten überweisen teilweise erst seit Einführung der Diabetes-DMPs zur Fundusuntersuchung. Kontaktlinsen gibt es im Internet und bei Aldi. Heilpraktiker bieten u.a. „Be-handlung“ bei AMD an. Optiker messen den Augendruck und perimetrieren. Nun wollen auch Optometristen tiefer in augen-ärztliche Belange eingreifen. Es geht um Kompetenzen und be-fürchtete finanzielle Einbußen.

1993 verabschiedete der internationale Berufsverband der Augenoptiker/Optometristen (heutiger World Council of Optometry, WCO) auf seiner IOOL-Jahrestagung in Ottawa/Kanada das Konzept der Optometrie: „Die Optometrie ist ein Beruf der Gesundheitspflege, der autonom, ausgebildet und geregelt (lizensiert/registriert) ist; Optometristen sind – bezogen auf das Auge und das visuelle System – Prakti-ker der primären Gesundheitsvorsorge, die eine umfassende Augen- und Sehbetreuung bieten. Dies schließt die Refrakti-onsbestimmung und die Abgabe von Sehhilfsmitteln ebenso ein wie die Entdeckung/Diagnose und das Management von Krankheiten des Auges sowie die Wiederherstellung der Seh-bedingungen.“

Entsprechend hätte sich in den vergangenen Jahren der primär technisch orientierte Beruf zu einem Beruf im Gesundheits-wesen entwickelt. Ein hochqualifizierter, augenoptisch/opto-metrischer Berufsstand sei nur durch Vereinheitlichung einer anspruchsvollen klinischen Ausbildung auf Hochschulebene vermittelbar. Dies sei nicht innerhalb des Handwerksrechts, dem die Augenoptik obliegt, realisierbar, sondern mache eine Neupositionierung des Berufes notwendig.

Die 1999 verabschiedete Bologna-Deklaration zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulwesesens hat auch Konsequenzen für die Ausbildung der Optometristen. Der deutsche Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) sieht nun die Möglichkeit, über eine Gleichstellung in der Ausbildung und über das Heilpraktikergesetz (HPG) auch Diagnosen zu stellen und mitteilen zu dürfen sowie viele Augenkrankheiten selbst zu therapieren.

Das HPG von 1939 erlaubt jedem, ohne qualifizierte medi-zinische Ausbildung zu heilen. Die Absicht, unausgebildete Heiler mit der Zeit auszuschließen, misslang, so dass sich die Situation seitdem nicht verändert hat. Heilpraktiker ist kein Ausbildungsberuf, da eine vorgeschriebene Regelausbil-dung und bundeseinheitlich geregelte Prüfung fehlen. Ähn-lich ist das bei Optometristen. Gemäß Grundgesetz Art.123 Abs.1 besteht „Recht aus der Zeit vor dem Zusammentritt des Bundestages fort, soweit das dem Grundgesetz nicht wi-derspricht.“ In Österreich ist die Ausübung der Heilkunst ausschließlich Ärzten vorbehalten, was der Europäische Ge-

richtshof als EU-rechtskonform bestätigte. Doch der Schutz der Gesundheit steht unter nationalem Recht.

Heute gibt es vereinzelt Augenärzte, die mit Optometristen zusammenarbeiten. Unklar ist, ob letztere nicht eher als Au-genoptiker mit klarer Rollenverteilung angestellt sind. Augen-arzt und Optometrist? Das Thema beschäftigt viele, wie eine Umfrage dazu im Facharztforum zeigte, die in knapp drei Wochen mehr als 3.800 Mal abgerufen wurde. Die wenigen Antworten signalisierten, dass Optometristen nicht akzeptiert werden. Dies entspricht der Linie des Berufsverbands der Augenärzte (BVA): Dr. Klaus Heckmann, zweiter BVA-Vor-sitzender, schließt seinen Beitrag im „Augenarzt“ (6/2010) „Schuster bleib bei Deinen Leisten“, dass „bei einer Versor-gung der Bevölkerung durch Optometristen ohne augenärzt-liche Kontrolle diese auf das Niveau in Entwicklungsländern sinken würde.“

Im nachfolgenden Interview äußert sich Prof. Dr. Holger Dietze, Lehrstuhlinhaber Physiologische Optik und Optome-trie an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin, u.a zu Aussagen des Duisburger Optometristen Wolfgang Cagnola-ti, Präsident des European Council of Optometry and Optics (ECOO). In einem Beitrag* in der Deutschen Optiker Zeitung (DOZ) hatte dieser sich 2008 mit der deutschen Augenoptik und Optometrie im internationalen Vergleich befasst.

Herr Professor Dietze, Wolfgang Cagnolati erwähnt in seinem Beitrag eine Arbeit von 1910. Dort heißt es: Optometrie sei keine Wissenschaft der Medizin, sie sei als Wissenschaft der Optik gegründet und werde nicht an Ausbildungsinstitutionen der Medizin gelehrt. Optik werde nicht innerhalb der Satzungen der Medizin erwähnt und die Ausübung der Optometrie sei aus-drücklich ausgeklammert von den Vorschriften der staatlichen Gesetze der Medizin. Warum wollen Optometristen nun ihr Auf-gabenfeld derart erweitern, dass es in die Belange eines Au-genarztes greift?

Dietze: Historisch gesehen sind Optometristen nichts weiter als Augenoptiker, welche die Technik des Refraktionierens und die Anwendung des Optometers beherrschen. Aber spätestens Mitte des 20. Jahrhunderts haben die Augenoptiker erkannt, dass grundlegende medizinische Kenntnisse unverzichtbar sind, damit sie pathologische und optische Ursachen für eine Sehverschlechterung voneinander trennen können. Seither hat es weltweit eine Evolution der Optometrie gegeben, so dass die physiologischen und medizinischen Inhalte in der heute meist an Hochschulen oder Universitäten gelehrten Optometrie stär-ker betont werden. Leider ist das Berufsbild in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich, weshalb es häufig zu Verwechs-lungen und zu grundlosen Ängsten kommt. So ist der US-ame-rikanische Optometrist sowohl zur Stellung einer Diagnose als auch zur Anwendung therapeutischer Medikamente berechtigt und übt damit Heilkunde aus. Davon abweichend enthält

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perspektiven optometrie

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das auch für Deutschland angestrebte europäische Berufsbild neben der traditionellen Sehhilfenbestimmung lediglich die Erkennung von Auffälligkeiten des Auges, um diejenigen Per-sonen sicher herauszufinden, deren Sehprobleme nicht durch eine neue Sehhilfe gelöst werden können, sondern einer augen-ärztlichen Abklärung bedürfen.

Der ZVA plant die Fortbildung zum Optometristen-HWK, die die Prüfung und Untersuchung des Augenhintergrunds zur Diagnos-tik mittels Ophthalmoskopie, Perimetrie, Augeninnendruckmes-sung und Inspektion der vorderen Augenabschnitte beinhaltet. Außerdem soll ihm die Behandlung von Notfällen erlaubt wer-den. Das würde bedeuten, dass der Optometrist heilkundlich selbstständig tätig werden und ohne Anweisung eines Arztes krankhafte Veränderungen beurteilen dürfe. Mir fallen spontan Parallelen ein wie der Hörgeräteakustiker: Er ist bis heute aus-schließlich ein Techniker, der auf ärztliche Verordnung Hörge-räte anpasst. Oder der Dentist, der bis in die 1950er Jahre ohne akademische Ausbildung praktizierte. Diese neben den Zahn-ärzten existierende Berufsgruppe wurde dann aber verboten. Sind Optometristen die Dentisten von früher – nur in zeitlich umgekehrter Reihenfolge?

Die für das europäische Berufsbild notwendigen Untersu-chungen sind Augenoptikern in Deutschland seit vielen Jahren erlaubt. Dazu zählen u.a. die Spaltlampen-Unter-suchung, Perimetrie, Non-Contact-Tonometrie sowie Oph-thalmoskopie. Letztere wird seit Mitte des 20. Jahrhunderts gelehrt und seither von vielen Augenoptikern angewendet, auch wenn die medikamentöse Erweiterung der Pupille der-zeit nicht erlaubt ist. Für einen modern ausgebildeten Opto-metristen gilt, dass er in der Lage sein muss, ein auffälliges Auge nach verschiedenen Kriterien von einem Normalauge zu unterscheiden. Es versteht sich dabei von selbst, dass er dazu nicht ohne Kenntnisse von den wesentlichsten Krank-heitsbildern und Symptomen auskommen kann. Gleich-zeitig schreiben die vom ZVA herausgegebenen Arbeits-richtlinien für Augenoptiker und Optometristen vor, dass grundsätzlich nur der (Fach-)Arzt zur Diagnosestellung und Behandlung von Augenerkrankungen berechtigt ist. Inso-

fern kann ich weder in dem gegenwärtig existierenden noch in dem sich entwickelnden Berufsbild eine Ausübung der Heilkunde erkennen. Auch der Vergleich mit den Dentisten ist nicht zutreffend, weil diese Zahnbehandlungen und nicht nur Basisuntersuchungen zum Screening für Auffälligkeiten ausführen. Cagnolati schreibt weiter, dass durch die veränderten Sehanfor-derungen in unserer Gesellschaft aufgrund technologischer Notwendigkeiten und die demografische Entwicklung ein hoch-qualifizierter, augenoptisch/optometrischer Berufsstand erfor-derlich sei. Die demografische Entwicklung betrifft alle Fächer der Medizin. Warum fühlen sich Optometristen gefordert?

Mit den veränderten Umweltbedingungen sind in erster Li-nie die höheren Sehanforderungen an den Industrie- und Büroarbeitsplätzen und die gegenüber früher viel häufigere Naharbeit gemeint. Um diese berücksichtigen und in eine technisch oft aufwändige Sehhilfe umsetzen zu können, sind u.a. Kenntnisse von Licht und Beleuchtung, von der Ergo-nomie des jeweiligen Arbeitsplatzes, der Funktionsweise der Sehhilfen und von der visuellen Wahrnehmung gefragt. Be-deutsamer ist aber die mit der Überalterung der Gesellschaft einhergehende Steigerung der Sehprobleme und Augener-krankungen. Zur Absicherung der Versorgungslage besonders in augenärztlich unterversorgten Gebieten macht es deshalb Sinn, wenn der Augenoptiker/Optometrist im Zuge der Bril-lenglasbestimmung auch eine Screening-Untersuchung auf Auffälligkeiten durchführt oder wenn dem Augenarzt ein Optometrist für verschiedene Vor- und Nachuntersuchungen zur Seite steht. In einigen europäischen Ländern funktioniert dieses Konzept bereits hervorragend.

Aus gesundheitsökonomischen und ausbildungsspezifischen Gründen sei der Augenoptiker/Optometrist heute weltweit als primärer Anbieter für augen- und sehspezifische Fragestel-lungen zu sehen, meint Cagnolati. Wie ist hier gesundheitsöko-nomisch zu verstehen? Warum sind Optometristen die primären Anbieter und nicht die Augenärzte?

Lassen Sie mich mit der letzten Frage zuerst beginnen: Das sich entwickelnde europäische Berufsbild sieht den Optome-tristen als erste Anlaufstelle bei Sehproblemen aller Art vor. Nach erfolgter Untersuchung entscheidet dieser, ob sich das Problem durch eine Sehhilfe lösen lässt oder ob der Patient zur Diagnosestellung und ggf. Behandlung an den Augenarzt überwiesen werden muss. Primär heißt also nicht, dass Opto-metristen die besseren, sondern lediglich die ersten Versorger sind. Die Briten, Iren, Holländer und einige skandinavische Länder praktizieren diese Vorgehensweise nicht zuletzt des-halb mit Erfolg, weil in vielen Studien nachgewiesen werden konnte, dass sie bei entsprechender Ausbildung der Optome-tristen nicht nur sicher genug für die Patienten, sondern auch gesundheitsökonomisch sinnvoll ist. Fortsetzung S. 48

Prof. Dr. Holger Dietze ist staatl. gepr. Augenoptiker, Master of Science in Clinical Optometry (Pennsylvania College of Optome-try/USA), promovierte an der University of Bradford/UK und hat seit 2005 den Lehrstuhl für Physiologische Optik und Optometrie an der Beuth Hochschule für Technik Berlin inne

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perspektiven optometrie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Heute gilt mehr die Berufsbezeichnung Optometrist anstelle der alten Bezeichnung Augenoptiker. Kann sich jeder Augenoptiker als Optometrist bezeichnen?

Der Titel Optometrist ist leider nicht geschützt und bisher nicht an eine eigenständige Qualifikation oberhalb des Augenopti-kermeisters gebunden. Man kann die derzeit offenbar beliebige Verwendung des Begriffes einerseits aus der Historie erklären, nach welcher Augenoptiker und Optometrist als gleichbedeu-tende Begriffe für ein und denselben Beruf übersetzt worden sind. Andererseits bedingt die gegenwärtige Rechtslage gleiche Berufsrechte für alle, sofern eine bestandene Meisterprüfung im Augenoptikerhandwerk oder ein Äquivalent vorliegt. Au-genoptiker und Optometristen unterscheiden sich deshalb für den Verbraucher oft nur geringfügig voneinander, wodurch viel Unsicherheit erzeugt wird. So bezeichnen sich einige Augen-optiker als Optometristen, weil sie lediglich etwas mehr für ihre Kunden tun möchten als „nur“ Brillen zu verkaufen. Anderer-seits wird der Titel von verschiedenen Organisationen für die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen verliehen, die den Begriff vor allem dann nicht verdienen, wenn man bedenkt, dass der Titel international immer an das Studium an einer Universität oder Hochschule gebunden ist. Der ZVA und die Ausbildungsstätten für eine höhere Augenoptik-Ausbildung arbeiten jedoch an Konzepten, die auf die dringend notwen-dige Vereinheitlichung der Ausbildungsinhalte und -niveaus auf Hochschulniveau hoffen lassen.

Also gibt es heute keine einheitliche Ausbildung und auch die Ausbildungseinrichtungen sind unterschiedlich? Haben letztere Einfluss auf die Abschlussqualifikation und das daraus resultie-rende Aufgabenfeld?

Gegenwärtig befindet sich der Beruf in einer Entwicklungs-phase, die leider eine große Inhomogenität der Ausbildung mit sich bringt. Ich kann deshalb hier nur für die Ausbildung an der Berliner Beuth Hochschule sprechen: Wir führen zum Oktober 2010 einen neuen Lehrplan ein, der sich noch stärker als der bisherige an europäischen Maßstäben der Optometrie-Ausbildung orientiert. Ein Schwerpunkt des sieben Semester umfassenden Studiums liegt, wie bei allen Studiengängen für Optometrie weltweit, auf der Bestimmung, Anpassung und Abgabe von Sehhilfen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der sogenannten klinischen Optometrie, weshalb es beispielsweise große Module zur Anatomie, Physiologie und Pathologie des Auges sowie zu den entsprechenden Untersuchungstechniken geben wird. Als Eingangsvoraussetzung für das Studium gilt, neben einem (Fach-)Abitur, eine abgeschlossene Augenopti-ker-Lehre. Mit dieser werden die meisten der zur Sehhilfenan-passung und -abgabe notwendigen handwerklich-technischen Kenntnisse abgedeckt.

Welche Anforderungen werden an eine Ausbildung zum Opto-metristen gestellt? Was ermöglicht der Bachelorabschluss?

Lassen Sie mich hier am besten meine Idealvorstellungen von der Ausbildung zum Optometristen anführen, denn noch ist die Ausbildung in Deutschland nicht einheitlich: Die ideale Ausbildung ist ein Bachelor-Studium an einer Fachhochschu-le, welches weitreichende Kenntnisse über den Sehvorgang, das visuelle System und über die Optik des Auges und der Sehhilfen vermittelt. Darüber hinaus sind die Absolventen befähigt, den Ursachen für Sehprobleme gezielt auf den Grund zu gehen, um bei Bedarf kompetent an einen Augen-arzt verweisen zu können. Dazu bedarf es neben fundiertem theoretischem Wissen vor allem klinischer Kompetenzen, die durch Praktika und zu einem größeren Teil durch die Arbeit mit realen Patienten erworben werden. Durch die Auseinan-dersetzung mit wissenschaftlichen Fragenstellungen, z.B. in Form einer Abschlussarbeit, ist der Absolvent in der Lage, komplexere Zusammenhänge herzustellen und in einen Be-zug zu seiner künftigen Tätigkeit zu setzen. Die ideale Aus-bildung schließt mit bundesweit einheitlichen theoretischen und praktischen Prüfungen ab und berechtigt zur Ausübung der Optometrie innerhalb der EU.

Welche Leistungen können nach einem Master erbracht wer-den? Gibt es noch weitere Qualifizierungen und wozu berech-tigen diese?

Auf dem Markt lassen sich heute neben den Augenoptiker-meistern bzw. staatlich geprüften Augenoptikern auch Di-plomingenieure bzw. Diplom-Augenoptiker/Optometristen (FH-Abschluss vor 2008) sowie Bachelor of Science (BSc, FH-Abschluss nach 2008) finden. Optometristen mit einem Master of Science (MSc) haben ein zwei- bis viersemestriges Zusatzstudium absolviert, das auf dem BSc aufbaut. MSc ha-ben gegenüber dem BSc und allen anderen Augenoptikern/Optometristen bisher keine erweiterten Berufsrechte, verfü-gen aber über spezielle oder vertiefte Kenntnisse zum Beispiel im Bereich Betriebswirtschaft oder im Bereich der klinischen Optometrie.

Wie soll die Bewilligung zu heilkundlichen Leistungen erreicht werden?

Die gegenwärtigen Berufsrechte erlauben bereits einiges mehr, als in der Praxis der meisten Augenoptiker/Optometristen um-gesetzt wird. Es ist deshalb zunächst wünschenswert, wenn die schon heute erlaubten Untersuchungs- und Screeningverfah-ren mit Sachverstand und Verantwortungsbewusstsein einheit-lich beherrscht und angewendet werden. Unter den möglichen berufsrechtlichen Erweiterungen der Zukunft scheint mir die Erlaubnis zur Anwendung von ausgewählten diagnostischen Medikamenten mit nachweisbar geringen Nebenwirkungen (z.B. Mydrum bzw. Tropicamid) sinnvoll, damit die optome-trische Untersuchung noch sicherer wird. Eine heilkundliche Tätigkeit im Sinne der Diagnosestellung und Behandlung ist nicht angestrebt. Fortsetzung S. 50

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05 / 2010Concept Ophthalmologie

Die Vorteile der Stellaris PC im Überblick

• Als einziges System für vitreoretinale Eingriffe ist Stellaris PC mit einer integrierten Doppel-Lichtquelle (Xenon und Xenon-Quecksilber) sowie drei unterschiedlichen Farbfiltern zur besseren Gewebedarstel-lung und Verringerung der Toxizität im Auge ausgerüstet. Diese können vom Chirurgen auch während der OP ausgewählt werden.

• Ein neu entwickelter Cutter ermöglicht Gewebeentfernungen mit optimaler Kontrolle.• 5000 cpm (cuts per minute) minimiert Traktion und Turbulenzen nahe

der Netzhaut.• Die neue ESA-Technologie (Entry Site Alignment) ermöglicht eine ein-

fache Einführung der Trokare• Eine dual-lineare Steuerung mit drahtlosem Fußschalter optimiert die

Kontrolle bei der Bedienung. • Mehr Platz im OP durch übersichtliches, optisch attraktives Design.• Das System unterstützt auch kleinste Einschnitte bei Retina- wie Kata-

raktoperationen: 1.8 mm MICS™-Phakoemulsifikationen sowie 20, 23 und 25 Gauge Hinterabschnitt-Operationen sind problemlos möglich.

• Optimierte Arbeitszyklen und das StableChamber™-Schlauchsystem sorgen für eine hervorragende Fluidik und stets stabile Vorderkammer.

• Sehr kurze Rüstzeiten steigern die Effizienz im OP.

Veranstaltungen von Bausch + Lomb zur DOC

22.10.2010: Meet the Experts – „VR: Gestern und Heute“ Bausch + Lomb-Stand (Halle H, Standnr. 35) , 12.00-13.00 Uhr

23.10.2010: Praxisseminar (P6) – Aktuelle Entwicklungen in der Kata-rakt- und Vitreoretinalen-Chirurgie, Saal „Los Angeles”, 10.30-12.00 UhrEs werden u.a. erste Erfahrungen mit der Stellaris PC vorgestellt. Registrierung ist über die Kongressorganisation erforderlich!

Bei Fragen kontaktieren Sie uns – wir stehen Ihnen gern zur Verfügung!Sandro Bohrke, Product Manager Surgical D/A/CH Bausch + Lomb, Tel.: +49 30 330 93 5715, E-Mail [email protected]

Weltneuheit erstmals auf der DOC – Stellaris® PC: Innovativ.Vielseitig.Anders.

Bausch + Lomb, einer der weltweit führenden Anbieter technologischer Produkte für die Augengesundheit, stellt, sein innovatives System Stellaris PC erstmals auf dem Kongress der Deutschen Ophthalmochi-rurgen DOC in Hamburg vor (21.-24.10., Congress Center Hamburg).

Tauchen Sie mit uns ein in ein Teil der Bausch + Lomb-Geschichte. Ein Parcours am Bausch + Lomb-Stand (Halle H, Standnr. 35) zeigt Ihnen die 27-jährige Erfolgsstory der Bausch + Lomb-Geräteentwicklungen von der MICROVIT (1983) bis zur Stellaris PC (2010).

Mit dem Stellaris PC System ist es Bausch + Lomb in Zusammenarbeit mit einem weltweiten augenärztlichen Expertenteam gelungen, ein System auf den Markt zu bringen, das ein würdiger Nachfolger des erfolgreichen Millennium Systems sein wird. Konzept des kombinierten mikrochirur-gischen Systems für den Vorder- und Hinterabschnitt ist es, die Arbeit von Ärzten und Personal im OP zu erleichtern und noch sicherer zu machen. Dabei macht die innovative Technologie der Stellaris PC den Unterschied: Durch sie kann sich der Chirurg ausschließlich auf den Patienten konzen-trieren, während die Maschine zuverlässig arbeitet.

Der Augenchirurg kann sehr einfach zwischen unterschiedlichen Verfah-ren (Vitrektomie, Phako, kombinierte Verfahren) wählen und wechseln, da das System die Elemente aus der Vitrektomie und der Phakoemulsifi-kation kombiniert und daher besonders vielseitig einsetzbar ist. Mit den 20, 23 und 25 G Packs erhalten Sie die volle Flexibilität und sind auf jede Eventualität vorbereitet. Die besonders kurzen Rüstzeiten sowie schnelle und einfache Bedienung während der OP sparen spürbar zeitliche und finanzielle Ressourcen.

„Das neue Stellaris PC-System ist sehr einfach anzuwenden, vielseitig und leistungsstark,“ urteilt Dr. Le Mer, praktizierender Augenarzt an der Fondation Ophthalmologique Adolphe de Rothschild in Paris. „Die Anwendung ist einfach, da die Maschine kompakt, die Software bedie-nerfreundlich und alle Informationen, die man während der Operation benötigt, leicht abzulesen sind. Vielseitig ist das System, da der Arzt die Einstellungen schnell und nach Belieben am großen Touchscreen verändern kann – je nachdem, ob er ein relativer Neuling oder ein er-fahrener Chirurg auf dem Gebiet der Vitrektomie ist. Leistungsstark ist das System, da eine Schneidrate von 5000 cpm mit 20, 23 oder 25 Gauge eine schnelle und sichere Vitrektomie ermöglicht.“ Exzellente Lichtver-hältnisse sowie ein stabiler Augeninnendruck durch eine luftgesteuerte Infusion während der Vitrektomie sorgen nach Ansicht von Dr. Le Mer zudem dafür, dass der Eingriff leichter, sicherer und schneller vorgenom-men werden kann.

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perspektiven optometrie

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Wie viele Optometristen werden jährlich ausgebildet? Arbeiten die meisten als Augenoptiker rein refraktiv oder zunehmend als Optometrist?

Leider kann ich hier nur über den Daumen peilen: Geschätzte 200 Augenoptiker/Optometristen pro Jahr sind Absolventen von den fünf oder sechs Fachhochschulen mit einem entspre-chenden Studiengang. Etwa ebenso viele oder etwas weniger verlassen die parallel existierenden Fachschulen für Augen-optik. Zusätzlich gibt es noch Absolventen von privaten Meis-terschulen, die in der Regel allerdings eine deutlich kürzere Ausbildungszeit hinter sich haben. Wegen der weiter oben beschriebenen fehlenden Abgrenzung zwischen den Berufs-bildern des Augenoptikers und des Optometristen kann ich leider keine Auskunft darüber geben, wie hoch die Zahl der klinisch gut ausgebildeten Optometristen wirklich ist.

Wie rechnen Optometristen ihre Leistungen ab?

Dienstleistungen des Augenoptikers oder Optometristen müs-sen bis auf wenige Ausnahmen privat bezahlt werden. Weil es bisher keine Gebührenordnung gibt, berechnen Augenoptiker und Optometristen ihre Dienstleistungen nach verschiedenen Maßstäben. Traditionell wird die Dienstleistung für die Re-fraktionsbestimmung verschenkt oder pauschal auf den Preis für die Brillengläser und die Brillenfassung aufgeschlagen. Augenoptiker mit einem erweiterten Dienstleistungsangebot führen die Refraktionsbestimmung neben anderen Dienstleis-tungsposten gewöhnlich separat an.

Wie sehen Optometristen ihre berufliche Stellung gegenüber Augenärzten? Wo positionieren sie sich?

Mit dieser Frage greifen Sie der Zukunft etwas voraus. Gegen-wärtig arbeiten verschiedene Gremien daran, das Berufsbild des Optometristen weiter zu verfeinern und deutlicher gegenü-ber der Tätigkeit des Augenoptikers bzw. gegenüber der Tätig-

keit des Augenarztes abzugrenzen. Bei aller Diskussion über das Berufsbild wird aber stets widerspruchslos akzeptiert, dass Diagnose und Therapie den Augenärzten vorbehalten bleiben. Eine mögliche und wünschenswerte Position wird daher sein, dass sich der Optometrist als Spezialist für Refraktionsfehler mit Kenntnissen in der Pathologie sieht, der dem Augenarzt als Spezialist für Pathologien mit Kenntnissen über Refrakti-onsfehler zur Seite steht.

Können Sie sich vorstellen, dass Augenärzte und Optometri-sten trotz der Problematik in Bezug auf medizinische Kompe-tenz und unterschiedliche Vergütung konfliktfrei nebeneinan-der bestehen?

Ja, ich kann mir das sehr gut vorstellen, auch wenn die ge-genwärtige Polemik der Berufspolitiker mitunter ein ganz anderes Bild erzeugt. Schon heute lassen sich viele Beispiele für eine Kooperation zwischen Augenärzten und Augenopti-kern/Optometristen zum beiderseitigen Vorteil und vor allem zum Vorteil für die Patienten finden, und ich hoffe sehr, dass das in der Zukunft die Regel wird. Ein Miteinander im gro-ßen Stile wird es aber erst geben, wenn beide Seiten akzeptie-ren, dass es keinen Stillstand in der Berufsentwicklung geben kann und dass es klare Grenzen und möglichst miteinander abgestimmte Richtlinien für die jeweiligen Tätigkeiten geben muss. Ich wünsche mir deshalb, dass sich beide Seiten guten Willens an den Verhandlungstisch setzen und bin mir sicher, dass es bei einer guten Abstimmung längerfristig nur Gewin-ner geben kann.

Herr Professor Dietze, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Dr. Christiane Schumacher.

* Wolfgang Cagnolati (DSc, MS (USA), MCOptom, FAAO): Die deutsche Augenoptik und Optometrie im internationalen Vergleich, DOZ 2-2008(www.optometrie-cagnolati.de/downloads/DOZ_02_08_Optometrie.pdf)

IMPRESSUMHerausgeber Prof. Dr. med. Fritz Dannheim, E-Mail: [email protected] Jürgen Höninger (verantwortlich), Tel. (07522) 931-073, E-Mail: [email protected] Dr. med. Anja Liekfeld (Ophthalmochirurgie), E-Mail: [email protected]

Verlagsanschrift autentic.info GmbH, Lange Gasse19, D-88239 Wangen im Allgäu

Internet: www.concept-ophthalmologie.de, www.autentic.info

Redaktionsadresse autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT Ophthalmologie Postfach 1410, 88230 Wangen im Allgäu

Redaktionsleitung Susanne Wolters, E-Mail: [email protected]

Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Otmar Bauer, Prof. Dr. Fritz Dannheim, Prof. Dr. Holger Dietze, Prof. Dr. Joachim Esser, Roland Hanewald, Dr. Frank Heinemann, Heinz Jürgen Höninger,PD Dr. Anja Liekfeld, Dr. Christiane Schumacher, Dr. Mark Tomalla, Dr. Thomas Unger, Dagmar Verlohr, Susanne Wolters, Judith Zagolla

Gestaltung Art-Direction: Torsten Höninger, autentic.info, Wangen / Nicole Kappe

Anzeigendisposition Michaela Einhauser, E-Mail: [email protected], Tel. (07522) 931-073, Fax (07522) 707 98 32

Anzeigenverkauf Deutschland Karin Burghardt, E-Mail: [email protected]. (02054) 155-29, Fax (02054) 155-28

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52 05 / 2010Concept Ophthalmologie

perspektiven gesundheitstrends

In der neuen Studie des Zukunftsinstituts in Kelkheim, das mit dem Namen des Trendforschers Matthias Horx verknüpft ist, werden 50 Mikrotrends mit über 200 Beispielen und Marktein-schätzungen der Experten beschrieben. CONCEPT Ophthalmologie suchte zwei Trends zum Thema Gesundheit heraus. Mit der Augenheilkunde scheint das vordergründig nichts zu tun zu haben – aber mit der die Patienten beeinflussenden Welt jenseits der Box.

Wenn von Trends die Rede ist, dann interessieren wir uns meistens für jene großflächigen, epocha-len Veränderungen, die man Megatrends nennt.

Globalisierung, Feminisierung, Individualisierung, New Work, Wissensgesellschaft: Die komplexen Blockbuster der Trendwelt, die manchmal Jahrhunderte überspannen und die Gesellschaft tief verändern. Das ist der Stoff, aus dem Zukunft gemacht ist. Oder?

Warum also Mikrotrends? Warum sollten wir uns in einer Studie mit erheblichem Recherche-Aufwand mit kleinen, spe-zifischen, mit Branchen-, Nischen- und Spezialtrends beschäf-tigen? Weil die Wahrheit – und die Zukunft – oft im Detail verborgen liegt. Häufig sind es kleine Ideen, aus denen große

Märkte erwachsen. Oft sind es ‚Stories‘, in denen der Schlüssel für einen großen Markt der Zukunft liegt. In den Mikrotrends spiegeln sich zwei Dimensionen, die wir in der großflächigen Trendanalyse eher vernachlässigen müssen: Unternehmertum und Kreativität. Mikrotrends sind konkret. Bei den meisten handelt es sich um reale Markt-Experimente, die man beim Wachsen und Gedeihen beobachten kann. Hier werden Trends ‚gemacht‘, in einem Sinne des aktiven Experiments mit der Wirklichkeit. Mikrotrends sind Botschafter einer unmittelbaren Kreativität. In ihnen zeigt sich der ‚Kreative Kapitalismus‘ der Zukunft.“ Das schreibt Matthias Horx, Gründer des Zukunfts-instituts. Er ist Autor zahlreicher Studien, Trenddossiers und Bücher und gilt als einflussreichster Redner Deutschlands zum Thema Trend- und Zukunftsforschung.

Mikrotrends sind kleine, aber bisweilen sehr symbolische Trends, die zwar auf den Oberflächen schwimmen, aber auch eine Geschichte mit tieferer Bedeutung erzielen können

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Storyteller Die Trendexperten haben sich die weltweiten Märkte und Branchen angeschaut und nach pionierhaften Geschäftsideen, innovativen Produkten, neuen Kundenbedürfnis-sen und zukunftsweisenden Marketing-und Businessstrategien gescannt. Ihre Beobachtungen haben sie jeweils in einer einpräg-samen kurzen Mikrotrend-Geschichte zusammengefasst. Erläuterung und Kurzdefinition Die Kurzdefinition erläutert Ihnen den Mikrotrend näher und erklärt, warum und für welche Branchen und Bedürfnislagen er künftig an Bedeutung gewinnen wird. Chart Es wird immer ein Bild zur Visualisierung des Mi-krotrends oder Zahlencharts quantitativ belegt und gestützt mitgegeben.

Best Practices Ausgewählte Best-Practice-Beispiele geben Ihnen Inspiration und zeigen, in welchen Branchen und Märkten der Mikrotrend bereits seine Ausprägung gefunden hat respekti-ve künftig noch finden wird.

Trendprognose In der Trendprognose bekommen Sie von un-seren Experten eine Einschätzung dazu, wie und unter welchen Bedingungen sich der Mikrotrend künftig weiter entwickeln wird.

gesundheitstrends perspektiven

INFO Wie man die Mikrotrends liest

Mikrotrends Andreas Steinle, Anja Kirig, Harry Gatterer, Oliver Dziemba, Kirsten BrühlJuli 2010 , 120 Seiten, 17 AbbildungenISBN: 978-3-938284-52-0125 Euro inkl. MwSt.http://www.zukunftsinstitut.de/

Es gibt einen Trend weg von der Fernseh-sprechstunde für Kranke hin zur Medi-zinshow für Wissenshungrige.

Gesunterhaltung

Storyteller

Cyberchondrie ist ein zusammengesetztes Wort aus „Cyber“ und „Hypochondrie“ und steht für die eingebildete – oder besser gesagt – die ergoogelte Angst vor einer möglichen Krankheit. Die Prägung des Begriffs geht auf den US-Psychiater Brien A. Fallon zurück, die Krankheit selbst ist relativ neu und hat in den vergangenen Jahren eine rasche Verbreitung gefunden. Der Grund: Immer mehr Menschen sind online und informieren sich im Internet über Medizinthemen. Bei einer aktuellen Um-frage des PwC Health Research Institute unter 3.500 Menschen in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, USA, Ka-nada und Australien kam heraus, dass fast die Hälfte (48 %) der Befragten bei gesundheitsrelevanten Entscheidungen zuerst das Web fragt. Das Gesundheitsbedürfnis der Menschen ist unge-

brochen, in den nächsten Jahren wird die Vermittlung medizi-nischen Wissens immer neue Formen annehmen.

Erläuterung und Kurzdefinition

Dass Gesundheit als Unterhaltungsformat schon immer ein Garant für Einschaltquoten war, wissen wir bereits seit den 1980er Jahren und dem TV-Kult um die Schwarzwaldkli-nik mit Professor Brinkmann. Bis heute hat sich das Thema Gesundheit in der TV-Landschaft fest etabliert. Wenn auch manchmal mit etwas eigentümlichen Blüten: 2005 wurde das Thema Schönheits-OP von RTL 2 mit dem Titel „Schönheit um jeden Preis – letzte Hoffnung: Skalpell“ aufgegriffen, dem Thema Abnehmen näherte sich Kabel 1 wenig später mit der Doku-Reportage „The biggest Loser – Abspecken im Dop-pelpack“. Mittlerweile scheint die Liste der Arzt- und Kran-kenhausserien schier unendlich: Grey´s Anatomy, Der Berg-doktor, Alpha Team, Privat Practice, Scrubs, Doctor´s Diary, Hawthorne u.v.a.m. Mit deutlichem Quotenerfolg: Auch wenn die Zuschauer Ende letzten Jahres die fünfte Staffel von Dr. House nur in der Wiederholung zu sehen bekamen, bescherte der Spezialist für außergewöhnliche Krankheitsbilder RTL er-neut Spitzenwerte bei den Zuschauerzahlen.

Best Practices

• Spätestens seit der Medizin-Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen mit seinen Büchern über Komisches in der Medizin Bestsellererfolge feiert, ist klar: Medizinisches Fachwissen muss nicht immer trocken, dröge und unver-ständlich daherkommen, sondern darf gerne auch verständ-lich, humorvoll und vor allem unterhaltsam sein. „Humor hilft heilen“ heißt die Stiftung des promovierten Humanme-diziners von Hirschhausen. Und das ist durchaus ernst ge-meint (www.hirschhausen.com, www.humorhilftheilen.de).

• Gesunterhaltung sorgt für frischen Wind. Der Privatsender

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perspektiven gesundheitstrends

SAT 1 setzt bei seiner neuen Strategie künftig stärker auf se-riöse medizinische Unterhaltung. In der Sendung „Diagnose Hoffnung“ werden reale Patienten mit echten Schmerzen auf ihrem Leidensweg respektive auf der Suche nach der richtigen Diagnose begleitet. Im Format „Die Insider“ führt der Ulk-Moderator Wigald Boning gemeinsam mit Kol-legin Barbara Eligmann in die komplizierten Prozesse des menschlichen Körpers ein. Als Winzlinge in einem Micro-Shuttle reisen die beiden durch den Körper. „Fernsehen mit Herz und Verstand“ nennt der neue SAT 1-Chef Andreas Bartl passenderweise die neue Sendestrategie (www.sat1.de).

• Medizin-Show für Gesunde: Seit Anfang des Jahres moderiert Andrea Ballschuh von Montag bis Freitag „Die Ärzte: Der Medizintalk im ZDF“. Die Show startet mit einem musika-lischen Intro sowie Applaus der Zuschauer und erinnert nicht an Krankheit. Das Versprechen der Sendung: jede Menge In-formatives und Unterhaltsames aus der Welt der Medizin, um jeden Zuschauer jeden Tag ein bisschen gesünder zu machen. Ein erfahrenes Ärzteteam gibt Praxistipps, zwischen den The-menblöcken lockert der Kabarettist und Arzt Lüder Wohlen-berg die Gesundheitsthemen humorvoll und mit Tiefgang auf.

• In Health Corner, America‘s Healthiest TV Show kom-men alle Generationen auf ihre Kosten, denn für folgende

Gesundheits-Zielgruppen werden auf der Webseite Bera-tungsclips angeboten: Kinder, junge Erwachsene, schwange-re Frauen, Eltern, Frauen in der Menopause, Senioren und pflegende Menschen (www.healthcornertv.com).

Trendprognose

Gesundheit ist schon lange kein Thema mehr, das hinter ver-schlossenen Türen in den Arztpraxen verhandelt wird. Der Mi-krotrend Gesunterhaltung zeigt, dass das gestiegene Gesund-heitsbedürfnis der Menschen nun auch von den Medien immer ernsthaftere, aber auch unterhaltsamere Antworten verlangt. Durch die leichte mediale Aufbereitung bekommt Gesundheit die Chance, für Zielgruppen interessant zu werden, die sich bislang nicht aktiv mit dem Thema auseinandersetzen wollten.

Der Medizin-Kabarettist Dr. Eckart von Hirschhausen schreibt über Komisches in der Medizin

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amblyopie perspektiven

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Gesundheit als mobile Genussformel, smarte Informationsträger werden zu Lebensrettern.

Storyteller

Eine Kooperation zwischen Wolfgang Joop und dem bayerischen Gesundheitsbekleider Medi war der Auslöser für die gemeinsame Stützstrumpfkollektion „mJ-1“. Diese Markenkooperation der besonderen Art hat zum Ziel, die Ästhetik der Mode mit der me-dizinischen Funktionalität im Bereich der Stützstrümpfe zu verei-nen. Mit cross-innovativem Potenzial: Denn mit dem modischen Upgrade wurde das Produkt auch für neue Kundengruppen re-levant. Hierzu gehören all jene, denen ein Stützstrumpf gut tun würde, die ihn aber aus rein ästhetischen Gründen bislang ab-lehnten: schwangere Frauen sowie Menschen, die im Beruf pau-senlos stehen oder sitzen, viel fliegen oder Auto fahren.

Erläuterung und Kurzdefinition

Angesichts des globalen Problems der Fettleibigkeit und einem wachsenden Bewusstsein für Gesundheit, Fitness und Ernäh-rung, kombiniert mit dem ständigen Drang, unterwegs zu sein, kristallisiert sich das Health-to-go-Business mehr und mehr als riesige Wachstumsbranche heraus. Der Wunsch nach Ge-sundheit ist Lebensstil geworden, zu keiner Zeit wollen die Unterwegskonsumenten auf ihr persönliches Wohlfühlerlebnis verzichten. Eng mit dem Markt für mobile Gesundheits- und Wohlfühllösungen verknüpft ist die Weiterentwicklung innova-tiver Technologien. Bis 2014 rechnet die EU mit jährlich 11 % Wachstum im E-Health-Sektor, für 2010 gehen die Experten bereits von einem Anstieg auf 24,6 Milliarden Euro aus. Ziel-gruppe sind längst nicht mehr nur Kranke und Alte, Health-to-go zielt inzwischen auch auf das Wohlbefinden der Gesunden und Jungen ab.

Best Practices

• Besonders beliebt sind mobile Monitoring-Geräte und Smart-phone-Applications, die den Nutzer ständig über seine Ge-

Health-to-go sundheit auf dem Laufenden halten. Dazu gehört z.B. Wear-link von Polar (www.polarusa.com), ein Gürtel, mit dem man die Herzfrequenz misst.

• On the run: Personal Fitness-Coach. Health txts (www.healthtxts.com) ist ein kostenloser Service, der die Nutzer mehrmals am Tag an seine guten Vorsätze erinnert – schwim-men gehen, nicht rauchen, eine Atempause einlegen, ganz abgestimmt auf die jeweiligen Prioritäten. Und „Get up and move“ (http://getupandmove.me) inszeniert ein sportlichen Wettbewerb auf dem Smartphone: „Ich werde 5 Minuten ren-nen, wenn mein Kollege 15 Liegestütze macht“.

• Moderne Sportler essen RFID-Chips. Holländische Forscher der Radboud Universität Nijmegen haben sich mit dem US-Unternehmen Progressive Software zusammengeschlossen und eine RFID-Pille für Ausdauersportler entwickelt (www.ru.nl/ds/research/rfid/). Die Info-Pille mit eingebautem Thermome-ter soll Langstreckenläufer vor Überhitzung schützen. Per Wire-less-Verbindung haben die Forscher bei lokalen Wettbewerben bereits erfolgreich die Testphase gestartet. Für Datenschützer: Die intelligente Tablette löst sich nach einem Tag selbst auf.

• Do-it-yourself-Tests helfen dabei, Alarmsignale des Körpers frühzeitig zu entdecken, ohne zum Arzt gehen zu müssen: Fac-tor 61 etwa ist ein kleines, tragbares Gerät, das die Haut auf Flecken und Male überprüft, die sich zu Hautkrebs entwickeln könnten. Kontrollgeräte, mit denen Diabetiker den Blutzucker selbst messen können, ohne in die Klinik zu gehen, sind schon seit einigen Jahren auf dem Markt (www.accu-chek.de).

Trendprognose

Angetrieben durch die beiden Megatrends Gesundheit und Mobilität bleibt das Health-to-go-Business in den nächsten Jahren weiter auf der Wachstumsschiene. Das US-amerika-nische Forschungsinstitut Juniper Research schätzt den Jah-resumsatz durch telemedizinisches Monitoring bis zum Jahr 2014 auf 1,9 Milliarden Dollar, wobei die USA wegen ihrer geografischen Ausdehnung sowie Entwicklungsländer auf al-len Kontinenten als wichtigste Wachstumsmärkte gelten. Ge-rade in entlegenen Gegenden, die schwer zu erreichen sind, wird die Nachfrage nach mobilen Gesundheitstechnologien stark steigen, die UN empfehlen sogar den Einsatz von Me-dical-Health-Angeboten. Aber auch in der Apps-World wer-den weitere Anbieter dazukommen, die den Dauermobilen Gesundheit und Fitness versprechen, Komplettlösungen wie iBody (www.ihanwel.com) zeigen, wohin sich dieser Trend entwickeln wird.

perspektiven gesundheitssystem

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Weitermachen!Nachdem die Titanic durch die Kollision mit einem Eisberg unweigerlich dem Untergang geweiht war, musste an Bord die Stimmung aufrecht erhalten werden. Für die Kapelle hieß die Parole trotz des Wissens um das baldige eigene Ende: weitermachen!

Nun sind Augenärzte nicht alle Salonmusiker, obwohl einige sehr gut wohltönende Instru-

mente beherrschen. Der Vergleich sei hier gestattet, befindet sich doch die Fachgruppe oder zumindest Teile da-von in einem Gesundheitssystem mit schiefer Ebene, dessen Untergang ge-rade stattfindet. Allerdings wollen es noch nicht alle wahrhaben.

Der Ausguck, der eigentlich die Aufga-be hätte, vor dem Untergang zu warnen, schläft, schaut in die falsche Richtung oder hat schlechte Augen. Auf der Tita-

nic war der Ausguck zwar besetzt, mus-ste seine Aufgabe aber ohne Fernglas er-füllen, da schlichtweg der Schlüssel für den Fernglasschrank unauffindbar war.

Liebe Augenärzte, auch unser Aus-guck ist, wenn Sie so wollen, auf ir-gendeine Art und Weise einer Behin-derung unterworfen. Deren Natur soll hier an dieser Stelle nicht weiter auf den Grund gegangen werden, deshalb halten wir uns an die Parole: weitermachen!

Ihr Kapitän ist nicht aufzufinden – er könnte eh nicht helfen. Vielleicht ist er auch bei der Abfahrt nicht mit an Bord gegangen, das traurige Schicksal ahnend? Oder im Kürzungs-Verein hat ihm ein warmer Ofen den Abschied schwerge-macht? Egal, für Sie gilt: weitermachen!

Die Führungsriege der Reederei sitzt währenddessen in ihren trockenen, teuren und sicheren Büros und setzt alle Energie daran, Kosten für Ihren Schnelldampfer einzusparen. Jeder Passagier bringt zukünftig Kohlen für die Maschinen mit, der Kapitän wird durch einen Leichtmatrosen ersetzt, die Lotsen tragen sowieso bereits die Ver-antwortung. Und wozu braucht man noch einen Ausguck?

Denjenigen Kolleginnen und Kolle-gen, die mutig ohne Rettungsring von Bord springen, sprich die nicht mehr

tragende Planke des Kürzungs-Vereins verlassen, schicken wir ein Stoßge-bet hinterher. Für uns gilt die Parole: weitermachen!

Lassen Sie sich auch nicht von Kolle-gen irritieren, die einige Bretter zusam-mengenagelt haben in der Hoffnung, der rauen See hiermit zu widerstehen. Konkret: Verträge mit kranken Kassen, die den Einsatz von nicht zugelassenen Medikamenten zum Bretterpreis einfor-dern. Unsere Parole kann nur lauten: weitermachen!

Wir sollten wohltätig sein und unseren Mitpassagieren, die mühsam und mit viel Rücksichtnahme einen Platz im Rettungsboot erkämpft haben, beim Verladen des Proviants helfen. Unter-stützen wir also bitte weiter die groß-zügige Kataraktversorgung. Damit kein falscher Neid entsteht: Viele Rettungs-boote werden in der tobenden See ken-tern. Unsere Parole kann nur lauten: weitermachen!

Und ein Trost zum Schluss: Auch nach dem Untergang wird die Welt sich wei-terdrehen. Es wird neue, hoffnungsfro-he Passagiere geben, neue Reedereien mit angestellten Leichtmatrosen und mutigen Kapitänen. Und eines Tages wird man sich auch an die untergegan-genen Schätze von damals erinnern.

Von Dr. med. Thomas Unger

Bonmot für Hoffnungsfrohe

In der RP online vom 11.10.2010 wurde ein

Interview mit KBV-Chef Andreas Köhler ver-

öffentlicht. Es endet folgendermaßen: RP on-

line: „Welche Fachrichtung würden Sie einem

angehenden Mediziner raten, der ein gutes

Auskommen haben möchte?“

Köhler: „Der Ökonom in mir würde ihm raten,

Hausarzt zu werden oder in die fachärztliche

Grundversorgung zu gehen als Augenarzt oder

Gynäkologe. Wir werden zunehmend einen

Versorgungsbedarf der chronisch kranken äl-

teren Menschen haben. Das ist die Zukunft."

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neues zur doc produkte

05 / 2010Concept Ophthalmologie

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Tonometrie ohne Luftstoß, ohne TränenDie handlichen Icare Tonometer arbeiten nach dem „Rebound“-Prinzip. Ein Einweg-Messkörper berührt dabei so sanft die Cornea, dass kein Anästhetikum benötigt wird. Die Messung ist deutlich angenehmer als mit einem NCT und deshalb ideal für empfindsame Patienten wie zum Beispiel Kinder.

Das Icare PRO ermöglicht dem Augenarzt leichtes, präzises Messen in jeder Position, selbst bei liegenden Patienten. Mit dem Selbsttonometer Icare ONE können Glaukompatienten regelmäßig Ihren IOD zu Hause kontrollieren. Die Messreihen beider Geräte können mit der Icare LINK Software ausgelesen werden; für eine optimale Verlaufskontrolle der Medikation. Mehr Infos bei bon Optic unter Telefon 0451 / 80 9000.

www.bon.de� DOC:�Foyer,�Stände�110�und�104

Kleinster Auto-PhoropterPHOROSTAR 600. Der weltweit kleinste Phoropter für blitzschnellen Glas-wechsel repräsentiert das heute mögliche Optimum aus Feinmechanik & Optik und Mikroelektronik. Mikroelektronische Bauelemente mit künst-licher Intelligenz steuern die Abläufe. PHOROSTAR 600 – die Synthese der vorteilhaften Messbrilleneigenschaften kombiniert mit automatisier-tem Glaswechsel. Gehäusedicke am Durchblick ist nur 25 mm – der freie Durchblick 19 mm. Durchsichtige Acrylglasscheiben für reduzierten Ak-kommodationsanreiz. Innovative „phoroflex“-Aufhängung für allseitige Beweglichkeit – folgt ergonomisch der Kopfkopfbewegung – für physio-logisch richtige Neigung zur Nahrefraktion. Bedienung über Touchscreen oder Funkmaus. Direkte Sehzeichenselektion über BlueTooth zu 19“ LCD Polastar. Schnittstelle für Praxiscomputer (Geräteverbund).

www.doms.eu� DOC:�Halle�H,�Stand�21

Konzeptlasersystem SmartTech Laser Das neue SmartTech Konzeptlasersystem von SCHWIND bedeutet ei-nen Paradigmenwechsel in der Hornhautchirurgie. Zur Trennung des Hornhautgewebes durch Plasmabildung kommt statt der hochkomple-xen Technologie eines Femtosekundenlasers ein innovativer Mikro-chip-Laser zum Einsatz. Mit seiner kurzen Wellenlänge im UV-Bereich (355 nm) und seinem aberrationsfreien Optik-System sorgt er für ex-treme Präzision. Die fokale Spotgröße des SmartTech Lasers beträgt nur ein Drittel der Spotgröße marktgängiger Femtosekundenlaser. Das low density Plasma stellt in Kombination mit der kurzen Wellenlänge signifikant feinere Strukturen sicher.

www.eye-tech-solutions.com�� DOC:�Stand�52

Neues OCT / SLODas neue „Spectral“ ist das erste und einzige spektrale OCT / SLO (Scanning Laser Ophthalmoskop), das die erfolgreiche OCT-Technologie mit einer funktionalen Mikroperimetrie verbindet. „Spectral“ versorgt Sie mit eindrucksvollen 3D-Topografien der Retina. Mit einer einzigen Messung erhalten Sie Radial Scan und Topografie. Mithilfe seiner äußerst präzisen Messwerte können Sie leichter Befunde erstellen. Es werden viele praxisbezogene Messmodi zur Verfügung gestellt, unter anderem RNFL, B-Scan, Diabetes-Raster-Scan, 3D Retinal Scan mit Dickenmessung etc. Mehr Infos bei bon Optic unter 0451/80 9000.

www.bon.de� DOC:�Foyer,�Stände�110�und�104

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produkte neues zur doc

05 / 2010Concept Ophthalmologie

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Umfassende Analyse der Netzhaut… mit dem Hochgeschwindigkeits-OCT RS-3000 von OCULUS/Nidek. Dieses Spectral-Domain-OCT kann als einziges Netzhaut-OCT sechs Schichten voneinander trennen und darstellen. Die extrem schnelle Messung mit 53.000 A-Scans/s ermöglicht auch bei engen Pupillen eine hochauflösende Aufnahme. Die Bedienung ist intuitiv und durch den Autofokus absolut einfach. Mit Hilfe des simultan angezeigten SLO-Bildes können auffällige Areale direkt selektiert und untersucht werden. Durch die Inte-gration einer Glaukom-diagnostik sowie das Einfügen radialer Scan-Muster erweitert sich der Einsatzbereich des Gerätes. Ein optionales Vorderabschnittsmodul ist jetzt erhältlich. Über-zeugen Sie sich live von den Vorteilen des RS-3000 während der DOC auf unserem Stand Nr. 34 in der Halle H.

www.oculus.de� DOC:�Halle�H,�Stand�34

Drei UntersuchungseinheitenDrei unterschiedliche Untersuchungseinheiten für unterschiedliche Ansprüche! TRU-1000, TRU-2000 sowie die EyeNovation-1 sind drei Einheiten mit unterschiedlichen Schwerpunkten. TRU-1000 ideal für den sporadischen Einsatz, platzsparend, günstig. TRU-2000 etwas ge-hobener Ausstattung und trotzdem herausragend vom Preis/Leistungs-verhältnis. Die EyeNovation1 ist die ideale Untersuchungseinheit für höchste Ansprüche! Darüber hinaus können alle Einheiten kom-plett mit Geräten von TOMEY ausgestattet werden. Automati-sche oder manuelle Phoropter, Chartprojek-toren, Sehzeichenmo-nitore, Spaltlampen, Autorefraktoren etc., alles aus einer Hand! Infos unter EyeNova-tion GmbH, Telefon: 05206-60310.

www.eyenovation.de�� DOC:�Stand�105

Warum mit weniger zufrieden sein?200° Weitblick bis zur äußeren Peripherie der Netzhaut, mit einer Pupillenweite von nur 2 mm – nur das optomap®-Verfahren ermöglicht eine solche Ultra-Weitwinkel-Abbildung der Netzhaut in einer einzigen Aufnahme. Bereits über 4.000 Praxen auf der ganzen Welt vertrauen auf diese innovative Technologie und über 25 Millionen durchgeführte optomap®-Untersuchungen (Stand Juni 2010) sprechen für sich. Nun bietet Optos für seine Geräte-Familie neue flexible Finanzierungsmög-lichkeiten an: Neben dem bewährten „Pay-as-you-earn“-Mietmodell gibt es jetzt auch interessante Kaufoptionen. Für weitere Informationen schreiben Sie an [email protected] oder besuchen Sie uns auf der DOC, Stand 80/Halle H und lassen Sie Ihre persönliche Netzhautauf-nahme erstellen, die Sie selbstverständlich mitnehmen können.

www.optos.com� DOC:�Halle�H,�Stand�80

Neues Level klinischer SicherheitMit mehr als zehn Jahren Erfahrung und innovativer Technologie setzt Carl Zeiss Meditec heute den OCT-Goldstandard in der Ophthalmologie. Die neue Version 5.0 des Cirrus HD-OCT verbessert mit neuen Messdaten und Auswertungstools die Funktionalität zur Diagnose und Behandlung des Glaukoms. So erkennt das Gerät bei der Analyse des Sehnervkopfes nun automatisch die Begrenzung der Sehnervscheibe (Disc) und ihrer zentralen Vertiefung (Cup). Diese Informationen können zusammen mit den Daten zur Dicke der Nervenfaserschicht (RFNL) in einem gemein-samen Bericht dargestellt werden, um die Diagnose zu vereinfachen. Schließlich steht zur besseren Übersicht ein neues 3D-Bild des Sehnerv-kopfes zur Verfügung. Mit Hilfe des Datenmanagement-Systems FORUM sind sämtliche OCT-Daten für die klinische Arbeit verfügbar.

www.meditec.zeiss.de� DOC:�Halle�H,�Stand�70

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neues zur doc produkte

05 / 2010Concept Ophthalmologie

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Mit echter TopografieSIRIUS von bon Optic kombiniert auf einzigartige Weise das Scheimpflug-Prinzip mit einer reflektierenden Placidoscheibe. Da-durch erhalten Sie sowohl wertvolle Daten zur Dicke der Cornea, ihrer Krümmung, Höhenverläufen und Brechkräften der Rückfläche als auch ausführliche Ergebnisse eines traditionellen Topografiesystems. Die Symbiose aus beiden Technologien ermöglicht besonders im zentra-len Bereich deutlich genauere Messwerte der Hornhautradien. SIRIUS bietet außerdem ein praktisches Pupillografie-Modul als auch ein komplettes Kontaktlinsenmodul. Übrigens ist SIRIUS kompatibel zum DICOM-Standard. Mehr Infos bei bon Optic unter 0451/80 9000

www.bon.de� DOC:�Foyer,�Stände�110�und�104

Neu von Alcon: SYSTANE® ULTRA UD SYSTANE® ULTRA UD (Unit Dose) gibt es jetzt als unkonservierte Ein-zeldosen. SYSTANE® ULTRA UD sind jederzeit griffbereit und perfekt für alle mobilen Patienten im Büro und unterwegs. SYSTANE® ULTRA UD sind auch geeignet bei Patienten mit empfindlichen Augen, z.B. nach refraktiven chirurgischen Eingriffen (LASIK, LASEK).

Durch seine patentierte Galenik bietet SYSTANE® ULTRA Patienten mit Trockenen Augen lang anhaltende Wirkung und maximalen Kom-fort. SYSTANE® ULTRA verwandelt sich auf der Augenoberfläche zu einem schützenden viskoelastischen Gel, das intensiv befeuchtet und so die Regeneration der Hornhaut unterstützt. Packungsgrößen: 30 Einzeldosen à 0,7ml.

www.alcon-pharma.de� DOC:�Halle�H,�Stand�60

Neue Produkte von GeuderFemtoFlapLifter nach Pfäffl zum Eröffnen des Femtosekunden Laser-Flaps: Er wurde speziell zum Separieren des Flaps bei der „hinge opening“-Technik entwickelt. Das erste Anheben des Flaps erfolgt mit dem feinen rundhakenartigen Ende des Instruments. Anschlie-ßend wird das Instrument gewendet und das Dissektor-Ende in den Spalt zwischen Stroma und Flap eingeführt, bis das Instrument an der gegenüberliegenden Seite aus dem Flaprand austritt.

Durch seine gebogene Form passt sich der Dissektor perfekt der phy-siologischen Biegung der Hornhaut an. Dadurch wird, im Vergleich zu gerade gestalteten Instrumenten, die Perforation des Flaps im Schar-nierbereich verringert. Die Kräfte werden außerdem gleichmäßig auf den nasalen und temporalen Flaprand verteilt. Ein Ausweichen des Instrumentes nach der Eintrittsseite wird reduziert. Weitere Informati-onen unter: [email protected].

www.geuder.de� DOC:�Stand�53

Alcon Pharma GmbH50 Millionen implantierte AcrySof® Intraokularlinsen weltweit – feiern Sie mit uns am Samstag ab 16 Uhr an unserem Stand! Zudem präsentieren wir unsere innovativen Gerätesysteme: das INTREPID® Kleinschnitt-Management von Alcon gewährleistet eine sichere und effiziente mikroinzisionale Kataraktchirurgie, das Constellation® Vision System revolutioniert die vitreoretinale Chirurgie. Auch für die refraktive Chirurgie steht bei Alcon nun mit den WaveLight® Produkten alles aus einer Hand zur Verfügung – von leistungsfähigen Hightech-Lasern und Diagnostikgeräten bis hin zu innovativen refrak-tiven Intraokularlinsen. Mit der neuen AcrySof® IQ ReSTOR® Toric kann nun auch Patienten mit Presbyopie oder Katarakt, die zusätzlich an As-tigmatismus leiden, zu einem Leben ohne Brille verholfen werden.

www.alcon-pharma.de� DOC:�Halle�H,�Stand�60

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marktüberblick refraktive laser / neue produkte

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Die Kombination aus präziser Femtosekunden-technologie und Lentikelextraktion eröffnet ein neues Zeitalter in der refraktiven Chirur-gie. ReLEx ermöglicht dem Arzt eindrucksvolle klinische Ergebnisse. Entscheidend ist dabei, dass die Visuskorrektur in der intakten Horn-haut vorgenommen wird, wodurch eine ge-nauere Vorhersagbarkeit des geplanten Ergeb-nisses möglich wird. Insbesondere die sanfte und schnelle Behandlungsweise von ReLEx und

die geräusch- und geruchlose Durchführung der Korrektur tragen zu einer hohen Patienten-zufriedenheit bei. ReLEx reduziert für den Arzt den notwendigen Geräteeinsatz, da nur ein Laser benötigt wird. Dadurch ist eine effiziente Behandlung der Patienten möglich. ReLEx ist Teil der ZEISS Refractive Laser Solution.

Carl Zeiss Meditec, Tel. 03641 / 220-0www.meditec.zeiss.de; DOC: Stand 70

ReLEx™

Das neue Excimer Laser System SCHWIND AMARIS® 750S beeindruckt mit einer Puls-frequenz von 750 Hertz. Der wichtigste Vor-teil ist die blitzschnelle Behandlungszeit bei gleichzeitig unerreichten Sicherheitsfea-tures wie dem sechsdimensionalen aktiven 1050 Hertz Eyetracking. Eine Dioptrie My-opie wird in nur 1,5 Sekunden mit einer sehr hohen Präzision korrigiert. Der neue SCHWIND AMARIS® 500E kombiniert eine

Pulsfrequenz von 500 Hertz mit fünfdimen-sionalem Eyetracking und bildet mit seinem kompakten, ergonomischen und mobilen De-sign die Efficiency Line der SCHWIND AMA-RIS Produktfamilie.

SCHWIND eye-tech solutions Tel. 06027 / 508-0www.eye-tech-solutions.comDOC: Stand 52

Neue SCHWIND AMARIS® Produktfamilie

Neue individuelle SiH-LinsenBach Optic führt eine neue Silikon-Hydrogellinse für den 3-Mo-natstausch. OPTIMEDICS Active ist für die sphärische, torische, multifokale und multifokal torische Anpassung erhältlich. Die indivi-duelle Silikon-Hydrogellinse mit 74 % Wassergehalt garantiert eine exzellente Sehqualität. Für den besonderen Tragekomfort sorgen die hohe Sauerstoffdurchlässigkeit, der niedrige Modulus und die her-vorragenden Benetzungseigenschaften dieser Linse. Die anhaltende Befeuchtung entfernt zuverlässig Ablagerungen von der Linsenober-fläche und unterstützt den gleichbleibend hohen Tragekomfort. Beste Materialeigenschaften und die große Parametervielfalt ermöglichen die Versorgung aller Altersgruppen mit normalen und trockenen Au-gen. Produktinformationen unter Tel. 02236-96229-0.

www.bachoptic.de

produkte firmen stellen vor

Takagi Hochleistungs-Spaltlampen argus liefert mit den Spaltlampen von Takagi Technik auf höchstem Niveau. Motiviert durch den außerordentlich großen Erfolg der Takagi SM70N als Haag-Streit-Typ, wurde zum diesjährigen Weltkongress der Augenärzte in Berlin die 300LX (Zeiss-Typ SL 130) vorgestellt.

Dem japanischen Hersteller Takagi ist es erneut gelungen, hochwertige und robuste Bauweise mit exzellenter Optik zu paaren. Bei der SM70NC ist die Beobachtungseinheit mit einem 5-fach Vergrößerungswechsler (6,3 x bis 40 x) ausgestattet. Er ermöglicht die Beobachtung sowie Foto-grafie selbst kleinster Details. Die SM300LX mit bis zu 31-facher Vergrö-ßerung besticht durch die gewohnt bedienerfreundliche Handhabung.

Beide Spaltlampen ermöglichen unvergleichlich scharfe Fotoaufnah-men oder Filme über eine digitale Spiegelreflex-Kamera von Canon. Diese ist über einen Strahlenteiler mit integriertem Gelbfilter mit dem Beobachtertubus verbunden. Selbst Aufnahmen bei schwierigsten Kontrastverhältnissen sind durch die starke Halogenbeleuchtung mit bis zu 600.000 Lux am Objekt und optionaler, parallel regelbarer Umfeldbeleuchtung kein Problem mehr. Informationen: argus indi-viduell optic GmbH, Hermann-Oberth-Str. 18 a in 85640 Putzbrunn, Tel.: +49 (0) 89 / 66 02 92 – 0, Fax: +49 (0) 89 / 66 02 92 – 28

www.argusoptic.de� DOC:�Halle�H�/�Stand�41

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op-zubehör marktüberblick

05 / 2010Concept Ophthalmologie

marktüberblickmarktüberblick

Hochspezialisierte mikrochirurgische Eingriffe stellen nicht nur besondere Anforderungen an den Operateur, sondern auch an den Opera-teurstuhl. Der neue Operateurstuhl Combisit L überzeugt durch herausragende Funktionalität, Mobilität und Ergonomie.• Motorisch verstellbare, Akku-betriebene

Hubsäule • Komfortsitz mit Neigungseinstellung bis 12°

und horizontale Sitzverschiebung bis 100 mm

• Höhenverstellbare, schwenkbare oder mehr-gelenkige kugelgelagerte Armauflagen

• Höhenverstellbare Rückenlehne

Optional: Konsole zur Aufnahme von zwei Fuß-schaltern zum Andocken an den Operateurstuhl

HAAG-STREIT Deutschland GmbHTel. 04103 / 709 02 www.haag-streit.de; DOC: Stand 24

Neuer Operateurstuhl Combisit L

Das PentaSys2 ist ein modular aufgebautes Mikrochirurgiesystem, das auf alle individu-ellen Bedürfnisse des Operateurs abgestimmt werden kann. Es überzeugt durch seine Benut-zer- und Servicefreundlichkeit sowie durch das kostengünstige Verbrauchsmaterial. Für bis zu 16 Operateure können feste Programme und Standardabläufe gespeichert werden. Alle mit dem System durchgeführten Operationen wer-den intern protokolliert.

Der Multifunktionsfußschalter kann individuell auf den Operateur eingestellt werden, wodurch dieser alle Funktionen ergonomisch – nach sei-nen Vorstellungen – steuern kann. Das Penta-Sys2 kann mit Venturipumpe, mit Rollenpumpe oder mit beiden Pumpen konfiguriert werden.

Fritz Ruck Ophthalmologische SystemeTel. 02403 / 9455-0 www.fritzruck-gmbh.de; DOC: Stand 58

PentaSys 2

In unserem neu eingerichteten Webshop unter www.augeninstrumente.de finden Sie die wich-tigsten ophthalmochirurgischen Instrumente. Durch den direkten Vertriebsweg und optimierte Abläufe bieten wir qualitativ hochwertige Pro-dukte aus deutscher Fertigung zum äußerst günstigen Preis. Bei den Instrumenten haben wir uns an den hohen Standards führender deutscher Hersteller orientiert. Unser Angebots-spektrum reicht von der IOL-Faltpinzette für ver-

schiedenste Linsendesigns über LASEK Marker, Pinzetten, Federscheren und vieles andere mehr. Sollten Sie eine spezielle Lösung benötigen, so sind wir auch hier gerne behilflich. Ebenfalls führen wir die Instrumente der Firma ASICO. Gerne reparieren wir auch Ihre Instrumente.

TriLas Medical GmbH Tel. 09193 / 50 30 70www.trilas-medical.com; DOC: Stand 49

Mikroinstrumente für die Ophthalmochirurgie.

firmen-news

Glaukompräparate

Rabattverträge abgeschlossen Die Chibret Pharmazeutische GmbH hat mit neun Krankenkassen Rabattver-träge für ihre Glaukompräparate abgeschlossen. Über die neuen Vertrags-partner werden ca. 24 Mio. Versicherte erreicht. Die Krankenkassen ermög-lichten mit den Rabattverträgen ihren Versicherten und den verordnenden Ärzten trotz Generika die wirtschaftliche Nutzung qualitativ hochwertiger Originalpräparate. Dies sei gerade in einem Indikationsbereich wie der Glaukomtherapie, in dem mangelnde Therapietreue z.B. infolge von Präpa-ratewechsel weitreichende Folgen haben könne, von besonderer Relevanz.

Medikament

Vertrieb eingestelltPharm-Allergan hat sein Produkt d Epifrin 0,1% ab sofort aus seinem Port-folio genommen und beliefert damit nicht mehr den Handel. Grund dafür sei die Produktionseinstellung des Wirkstoffs Dipivefrin. Das bewährte Mittel zur Senkung des Augeninnendrucks (IOD) habe in den vergangenen 30 Jahren zum Standardrepertoire der Glaukomtherapie gehört und stets zuverlässig gewirkt, so die Pressemitteilung. Auch weiterhin bietet das Unternehmen eine umfassende Produktfamilie für die moderne medika-mentöse Glaukomtherapie an.

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firmen stellen vor auftragsstudien

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Trockene Augen sind einer der häufigsten Behandlungsgrunde in der augenärztlichen Praxis. Die multifaktorielle Erkrankung (Keratoconjunctivitis sicca) des Tränenfilms geht mit einer Visusmin-derung sowie Tränenfilminstabilität einher und ist oft dadurch bedingt der Auslöser zum Teil erheblicher Schäden an der Augenoberfläche1. Fur die Behandlung eines solchen okulären Ober-flächenschadens haben sich Osmoprotektiva wie Optive™ bereits als eine äußerst wirksame Therapieoption bewährt. Dies können aktuell die Ergebnisse einer klinischen Studie bestätigen. Die Daten belegen fur Optive™ einen signifikant besseren Effekt auf die Bindehautgesundheit als fur die Vergleichssubstanz auf Hyaluronsäure-Basis. Hinsichtlich einer Verbesserung der An-zeichen und Symptome trockener Augen war Optive™ in der Studie eindeutig uberlegen und zeigte zugleich einen positiven Einfluss auf konjunktivale Veränderungen.

Behandlung des Sicca-Syndroms

Optive™: Klinische Studie zeigt positiven Effekt auf die konjunktivale GesundheitEine Veröffentlichung von Pharm Allergan

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auftragsstudie firmen stellen vor

05 / 2010Concept Ophthalmologie

In der randomisierten, klinischen Studie von Guillon et al. erwies sich Optive™ als besonders effektiv bei der Behandlung von Patienten mit milden bis mittelschweren Symptomen. Anhand von Färbetest mit Fluo-rescein sowie Lissamingrun ließ sich ein signifikant besserer Effekt auf die Bindehaut unter Optive™ im Vergleich zu Hyaluronsäure feststel-len2. Nach einem Zeitraum von vier Wochen zeigte sich bei mit Optive™ behandelten Patienten eine signifikant geringere Anfärbung (0,3% vs 1,7%; p=0,002) als Nachweis fur eine Verbesserung der Bindehautge-sundheit2. Im Vergleich zum Studienbeginn traten bei der Behandlung mit Hyaluronsäure nur lediglich vier Prozent weniger Fälle ohne Anfär-bung auf. Unter Optive™ ließ sich dagegen insgesamt 65 Prozent mehr Fälle ohne Anfärbung beobachten2.

Die zu Beginn der Verabreichungsphase ähnliche Anfärbungsrate mit Fluorescein im limbalen Bereich beider Produkte (p=0,616) unter-schied sich nach dem einmonatigen Behandlungszeitraum signifikant (p=0,002). In der Gruppe der mit Optive™ behandelten Patienten war die Anfärbung deutlich niedriger als in der Hyaluronsäure-Gruppe. Dieser Unterschied war verbunden mit einer größeren Inzidenz fur Patienten, bei denen sich keine Anfärbung zeigte (Optive™ 74 % vs. Hyaluronsäure 52 %) sowie einer geringeren Inzidenz fur Patienten mit milder oder moderater Anfärbung (Optive™ 6 % vs. Hyaluronsäure 33 %). Ähnliche Ergebnisse ließen sich auch bei der Anfärbung der bulbaren Region be-obachten. Hier zeigte sich nach einem Monat ebenfalls ein niedrigeres Level der Anfärbung in der Optive™-Gruppe (p=0,002). Der Färbetest mit Lissamingrun konnte diese Resultate bestätigen. Auch hier war nach einmonatiger Anwendung eine geringere Anfärbung sowohl im limba-len als auch bulbaren Bereich unter Optive™ gegenuber dem Hyaluron-säure-Präparat festzustellen2.

Verlängerung der Tränenfilmaufreißzeit mit Optive™

Die deutliche Wirksamkeit fuhrten Guillon et al. auf das duale Wirk-prinzip in Optive™ zuruck. Dieses beinhaltet zum einen die oberflächen-aktiven Inhaltsstoffe Carboxymethylcellulose (0,5 %) und Glycerin, die die okuläre Oberfläche benetzen und hydrieren und fur eine verbesserte Haftung des Tränenfilms am Auge sorgen3. Zusätzlich dringen die kom-

patiblen Solute L-Carnithin und Erythritol in die oberen Epithelzellen ein und revitalisieren diese langfristig, indem sie das gestörte osmotische Gleichgewicht wieder herstellen. Die osmoprotektiven Eigenschaften und der damit verbundene Vorteil einer Behandlung mit Optive™ ließen sich auch in weiteren Studien mit Hyaluronsäure belegen. So zeigte eine groß angelegte, empirische Studie an Patienten mit Trockenem Auge (n=5.277) eine signifikante Verlängerung der Tränenfilmaufreiß-zeit (Tears Break-up Time) um 34 Prozent nach einer Umstellung der Therapie von Hyaluronsäure auf Optive™ (7,1 ± 3,8 sec. vs. 9,5 ± 4,4 sec.; p<0,001). Auch der zusätzlich in der Studie durchgefuhrte Schir-mer-1-Test belegte die signifikante Verbesserung der Symptomatik unter Optive™ (7,9 ± 6,0 mm vs. 9,7 ± 4,9 mm; p<0,001). Infolge des Therapiewechsels ermöglichte Optive™ eine signifikante Verbesserung der Anzeichen sowie Symptome bei trockenen Augen und fuhrte zu ei-ner stärkeren Linderung der Beschwerden4.

Duales Wirkprinzip sorgt fur längeres Wohlbefinden

Ein weiterer Vorteil ist das in Optive™ enthaltene, innovative und gut verträgliche Konservierungsmittel. Purite®, der patentierte Konservie-rungsstoff von Allergan, verwandelt sich bei Kontakt mit Licht in Be-standteile des naturlichen Tränenfilms (NaCI, H2O und O2) und sorgt dadurch fur eine sehr gute Verträglichkeit5. Aufgrund der wirksamen Be-netzung und Befeuchtung der Augenoberfläche sowie der gesteigerten Erholung des Bindehautgewebes zeigt sich Optive™ somit als eine ef-fektive Therapieoption bei der Behandlung trockener Augen. Der duale Wirkmechanismus bewirkt eine signifikante Verbesserung der okulären Oberfläche und sorgt so fur ein länger anhaltendes Wohlbefinden.

Literatur

1 Report of the International Dry Eye Workshop (DEWS) (2007). Ocul Surf 5:67-204.2 Guillon M. (2010). Evaluation of the effects on conjunctival tissues of Optive eyedrops over

one month usage. Contact lens and Anterior Eye, 33:93-99.3 Garrett Q, Simmons PA et al (2007). Carboxymethylcellulose binds to human corneal epi-

thelial cells and is a modulator of corneal epithelial wound healing. Invest Ophthalmol Vis Sci, 48(4):1559-67.

4 Kaercher T, Buchholz P, Kimmich F (2009). Treatment of patients with keratoconjunctivitis sicca with Optive: results of a multicenter, open-label observational study in Germany. Clin Ophthalmol, 3:33-39.

5 Way WA et al (2001). Invest Ophthalmol Vis Sci, 42(4):39.

Duales Wirkprinzip fur länger anhaltenden Komfort

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kultur + event preisverleihung

05 / 2010Concept Ophthalmologie

Deutschlands Ärzte haben wieder ge-wählt: Sieger bei den Augenärzten in der Kategorie „Arzneimittelhersteller mit dem besten Image“ wurde bei der Umfrage der Zeitschrift PharmaBarometer wieder Alcon Pharma. Heinz Jürgen Höninger sprach mit Marketing- und Vertriebsleiter Otmar Bauer.

„Goldene Tablette“

Herr Bauer, bereits zum vierten Mal, aber drei Jahre hintereinander hat Alcon nun den Preis erhalten. Wie erklären Sie diesen Erfolg? Die erste „Goldene Tablette“ war für uns ein Überraschungs-erfolg, denn wir wussten gar nichts von dieser Erhebung, ge-schweige denn von unserer Auszeichnung. Das war und ist eine große Ehre für uns. Unser Ziel ist es, unsere Kunden – die Ophthalmologen – nicht nur zufriedenzustellen, sondern sie zu begeistern. Innovative Produkte spielen dabei eine ebenso große Rolle wie praxisrelevante Services. Ausschlaggebend bleiben je-doch die Qualität und die Kompetenz unseres Außendienstes, der in dieser Umfrage seit Anbeginn nur Bestnoten erhielt. Was bedeutet der Preis für Sie persönlich? Es erfüllt mich mit Stolz, dass Alcon-Mitarbeiter im Innen- und Außendienst diese hohe Auszeichnung erhalten. Sie setzen sich Tag für Tag mit Herzblut und Engagement ein. Die Goldene Tablette in Serie bestätigt, dass unsere Führungsposition vor fünf Jahren kein Zu-fallsprodukt war. Unsere Philosophie „Qualität geht vor Quan-tität“ wird von den Ophthalmologen geschätzt und mit einem sehr soliden Abstand zum Zweitplatzierten gewürdigt.

Nutzen Sie den Preis für Public Relations oder freuen Sie sich nur hausintern? Selbstverständlich haben wir im Eingangsbereich bei uns in Freiburg eine publikumswirksame Glasvitrine mit allen Goldenen Tabletten. Und jedem, der sie bestaunt, erzählen wir gerne die Historie um diese Trophäen. In weiteren periodischen Umfragen erheben wir zusätzlich, was und wie unsere Kunden über uns denken. Das bildet die Grundlage für weitere Optimie-rung in unserer Partnerschaft und Zusammenarbeit. Last but not least zelebrieren wir diesen Erfolg intern mit allen Mitarbeitern. Das macht am meisten Spaß und ist ein weiteres Beispiel für unseren Slogan Alcon – a place to be!

Die zukünftige Mutter Novartis erhielt den Preis für das innova-tivste Produkt. Will Alcon in dieser Kategorie auch einmal gewin-nen? Wenn ja, wie stünden da die Chancen? Ich sehe hier sehr

gute Chancen. Im letzten Jahr haben wir mit Azarga diese Aus-zeichnung nur um Haaresbreite verpasst. Es bleibt also eine He-rausforderung, die wir jedoch mit Blick auf unsere Innovations-kraft sehr zuversichtlich aufgreifen.

Warum können nur forschende Pharmafirmen gewinnen? Sicher haben forschende Unternehmen hier eine bessere Ausgangsba-sis. Innovativ muss aber nicht zwingend gleichbedeutend mit forschend sein. Aus Sicht der befragten Ärzte kann sich dies auch auf das neueste oder interessanteste Produkt beziehen. Eine Innovation für die Ophthalmologie liegt häufig in einer besonderen Darreichungsform, bekannte Substanzen diesem Fachbereich zugänglich zu machen. Wie auch immer Sie es be-trachten – wir sind in allen Bereichen pro-aktiv tätig und somit für die künftigen Umfragen bestens aufgestellt.

Die internationale Reputation des Pharmastandorts Deutschlands leidet unter hoher Regulierungsdichte. Andererseits liegt unser Land seit 2007 bei kommerziellen klinischen Studien auf Platz 1 in Europa. Der Pharmastandort kann also so schlecht nicht sein? Wir haben in Deutschland ein hohes Niveau von Medizin, Wis-senschaft und Forschung sowie hohe ethische Standards in der Durchführung kommerzieller klinischer Studien. Das macht diesen Standort besonders interessant. Rein wirtschaftlich be-trachtet, wird es durch die zahlreichen Reglementierungen und Einschnitte zunehmend schwieriger. Global aufgestellte Firmen wie wir sind jedoch in der Lage, sich nach diesen Veränderungen auszurichten und werden daher auch langfristig in diesem Markt bestehen. Unsere Vision ist, Augenärzten die bestmöglichen Therapieoptionen zur Verfügung zu stellen, um das Augenlicht ihrer Patienten zu erhalten – in Deutschland und weltweit.

Wer gewinnt den Preis im nächsten Jahr? Das müssen Sie die Ophthalmologen fragen. Unsere Mitarbeiter werden jedoch alles dafür tun, dass der Platz neben den Goldenen Tabletten 2006 bis 2010 in unserer Vitrine nicht frei bleibt.

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stellenmarkt kleinanzeigen

05 / 2010Concept Ophthalmologie

KleinanzeigenSTELLENMARKTCONCEPT Ophthalmologie lanciert ein neues Format für Stellenange-bote und Kleinanzeigen im 4-Farb-Druck. Wenn Sie zur Verstärkung Augenärzte, Ingenieure oder Vertriebsmitarbeiter suchen – Mitarbeiter, die Leistungswillen, Erfolgsorientierung und Motivation mitbringen, fi nden Sie in CONCEPT Ophthalmologie das aufmerksamkeitsstarke und wertige Umfeld zu günstigen Preisen. Wenn Sie mit einer Kleinanzeige ein gutes Angebot platzieren möchten, ebenso.

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05 / 2010Concept Ophthalmologie

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