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Wahlen hier und dort
Saisonstart der KRad‘ler
Auf neuen Wegen
PSNV Ausbildung
Ausgabe 2/2018
dabei • 2/2018 Seite 2
Editorial Lieber Malteserinnen
und Malteser der großen Kreis-
gliederung München-Land
Vor uns liegt die Som-
merausgebe der Dabei. Dieses
Mal ein wenig später: Es ist
einfach zu viel passiert in den
letzten Wochen und Monaten.
Nun ist sie aber da und
enthält viele Neuigkeiten. Da geht es um die Mitglie-
derversammlung auf Kreis und Diözesanebene ,
einen neuen Großmeister und eine komplette Ände-
rung der Organisationsstruktur unserer Gliederung.
Die Sanitätsdienste wurden aus der engagier-
ten Hand von Alex von Thomas (Charly) Karl über-
nommen. Der EHC wird durch einen eigenen Kader
betreut, dessen Leitung Johannes Edel und Katharina
Nottmeyer innehat.
Es ist einfach großartig, wie die Dinge laufen.
Es zeigt immer wieder, dass Engagement nicht von
Außen bestimmt werden kann sondern ausschließlich
durch den Eigenwille und den persönlichen Spaß an
der Sache entsteht.
Mich beeindruckt dies immer wieder neu und
ich empfinde nachhaltig Stolz, für diese Organisation
und Gemeinschaft tätig zu sein!
Gute Lektüre!!
Euer Christoph
Was machst Du da? Glücklicherweise gibt es in unserer Gliederung viele Hän-
de, die mit hinlangen und anpacken. Sie alle gestalten mit
und übernehmen Verantwortung. Wir wollen diese Helfer
mit ihren Aufgaben vorstellen, und haben dazu die Rubrik
„Was machst du da?“ ins Leben gerufen - heute mit
Katharina Nottmeyer Managerin beim Eishockeykader
Ich heiße Katharina
Nottmeyer, besser bekannt
unter Tina und bin in der
Dienststelle Taufkirchen tätig.
Ich bin 19 Jahre alt und habe
gerade mein Abitur absolviert.
Ab September mache ich eine
Ausbildung bei der Stadt
München als
Verwaltungsfachangestellte.
Mein Bruder Philipp
hatte mich mit 13 Jahren zu einer Gruppenstunde,
damals noch im Kögelweg mitgenommen. Für mich
war schnell klar, ich wollte ein Teil von den
Taufkirchner Malteser werden.
Endlich 16 geworden durfte ich auch schon
meinen Sanitätshelfer machen. Responder Schichten,
Isle of Summer oder Chiemsee Summer - nichts habe
ich ausgelassen.
Vor drei Jahren habe ich meine neue
„Freizeitliebe“ kennenglernt, die Sanitätsdienste beim
EHC und Red Bull München. Sowohl mit Zuschauern
als auch mit den Spielern aus allen Altersstufen,
schnell ist man ins Gespräch gekommen und hat
Freundschaften geschlossen. Daher sind es für mich
nicht nur Sanitätsdienste. Ich habe kaum ein Spiel
verpasst und durfte 3 Meisterschaften miterleben.
Für die kommende Saison kam Johannes Edel
mit der Idee eines Kaders von Sanitäterinnen und
Sanitätern für die Besetzung der Dienste. Die Idee
dahinter ist, dass man nicht lange alle Mitglieder
antelefonieren muss, um jeden Dienst wirklich
besetzen zu können, sondern dass man sich auf seine
Leute verlassen kann und diese den Dienst
zuverlässig besetzen.
Da das Olympia Eisstadion mein zweites
Zuhause geworden ist, habe ich mich bereit erklärt,
Johannes bei der Organisation der Sanitätsdienste zu
unterstützen. Ich hoffe Euch alle auf einem
Sanitätsdienst mal zu sehen und dieses tolle Gefühl
mit euch teilen zu können.
dabei • 2/2018 Seite 3
Alea jacta est—die Wahlen sind gelaufen Von Johannes Edel
Am 21. April 2018 fand nach langer
Vorbereitung die erste Mitgliederversammlung der
Kreis Gliederung statt. Zum ersten Mal wurden an
diesem Tag die Mitglieder für einen gemeinsamen
Führungskreis zuständig alle drei Standorte der
Malteser im Landkreis München gewählt.
Doch eine solche Versammlung bietet immer
wieder auch die Möglichkeit eines Rückblicks. Nach
der Begrüßung durch Graf von Brühl präsentierte
Johannes Edel eine Rückschau auf die vergangenen
zwei Jahre an Hand der in dieser Zeit erschienenen
Ausgaben der Dabei. Ein Programmpunkt, der
deutlich länger dauerte als ursprünglich veranschlagt.
Was wiederum damit zu begründen ist, dass die
Kreisgliederung ein alles andere als inaktiver Haufen
ist.
Ein Rückblick der besonderen Art ist immer
auch der Bericht der Kassenprüfer. Deren Aufgabe ist
es alle zwei
Jahre zu
prüfen, ob die
Verantwortlichen der Kreisgliederung deren Gelder
auch entsprechend der Satzung verwendet wurden.
Rainer Weinzierl und Marco Oliver Krilyk hatten das
Amt bislang inne. So mussten sie die Kassenbücher
der Berichtsjahre gewissenhaft durchzuarbeiten und
die zugehörigen Belege stichprobenartig zu prüfen,
bevor sie im Rahmen der Mitgliederversammlung
zum Ergebnis kommen könnten, dass bei der
Kassenführung in der Kreisgliederung alles im
grünen Bereich liegt. Was aber noch nichts darüber
aussagt, wie die Kreisgliederung insgesamt finanziell
da steht. Die diesbezüglichen Zahlen stellte Graf von
Brühl vor. Und es wurde deutlich, dass trotz hoher
Erträge, die von den Ehrenamtlichen gerade auch im
Bereich der Sanitätsdienste erwirtschaftet wurden, ein
hoher Betrag durch Spendenzuweisungen
erforderlich war, um das Jahresergebnis
auszugleichen. Gerade der Bereich der Einsatzdienste
erwies sich als sehr kostenintensive Aufgabe.
Bei den Maltesern werden die meisten Ämter
und Funktionen bekanntlich nicht durch eine Wahl,
sondern durch Ernennung bzw. Berufung vergeben.
So konnten im Rahmen der Mitgliederversammlung
mit der Berufung von Sebastian Fegg zum Zugführer
sowie Richard Lütkecosman zum Gruppenführer
zwei Helfer in neue Aufgabenbereich eingeführt
werden.
Das höchste Gremium der Kreisgliederung ist
der Führungskreis. Auch dessen Mitgliedern,
angefangen beim Beauftragten bis hin zu den Leitern
der Dienste, werden weit überwiegend berufen. Die
einzigen Posten in dieser Runde, die durch Wahl
besetzt werden, sind die der beiden Helfervertreter.
Entsprechend bedeutsam ist dieses Amt. Die
anwesenden Mitglieder schenkten Felix Heindl und
Philipp Nottmeyer (beide aus der Dienststelle
Taufkirchen) ihr Vertrauen. Zu Stellvertreter für die
Helfervertreter wurden Leo Geh (Dienststelle
Gräfelfing) sowie Stefan Kaiser (Dienststelle
Die neu gewählten Delegierten der Kreisgliederung zur Diözesanversammlung; von hinten links: Alexander Brandstaeter, Michael
Zeitler, Leo Geh, Frederike Müller-Hauser, Tanja Limbach, Tobias Windfeldt-Schmidt, Michael Pixner, Marina Novellino;
Foto: Ulrike Edel
dabei • 2/2018 Seite 4
Taufkirchen) gewählt.
In einem weiteren
Wahlgang wurden die
Delegierten der
Kreisgliederung zur
Diözesanversammlung
bestimmt. Dabei fiel die
Wahl auf Tanja Limbach,
Marina Novellino,
Alexander Brandstaeter,
Nikolaus Graf von Brühl
(Vertreter der Malteser
Jugend), Leo Geh,
Michael Pixner und
Michael Zeidler. Erste
Ersatzdelegierte wurde
Frederike Müller-Hauser,
als zweiter
Ersatzdelegierter wurde Tobias Windfeldt-Schmidt
gewählt.
Waren schließlich auch noch neue
Kassenprüfer zu wählen. Üblicherweise sind das die
Posten, für die man nur sehr zäh Bewerber findet.
Anders in der Kreisgliederung München Land. Hier
bewarben sich so viele Helfer, dass wiederum eine
Wahl nötig würde. Mit Rainer Weinzierl, der diese
Aufgabe seit vielen Jahren übernommen hat und sich
such bei dieser Wahl
wieder zur Verfügung
stellte, bleibt die Routine
erhalten. Mit Michael
Pixner, der Marco Oliver
Krilyk nachfolgte, zieht
das Neue ein. Michael
Meier komplettiert das
Team als
stellvertretender
Kassenprüfer.
Begrüßung, Berichte,
Wahlen – alle Punkte
waren nun
„abgearbeitet“. Doch wer
dachte, dass damit die Versammlung beendet war,
irrte. Den im Rahmen der Aussprache, dem letzten
Punkt der Tagesordnung, kam ein Thema zur
Sprache, dass vor allem den Helfern aus der
Dienststelle Taufkirchen im Magen lag: ein
„unglücklicher" Auftritt eines Werbers, der im
Auftrag des MHD unterwegs war, hatte in den Tagen
vor der Versammlung für erheblichen Unmut gesorgt.
Sie gehören künftig dem Kreisführungskreis als Helfervertreter an: Philipp Nott-
meyer und Felix Heindl sowie deren Stellvertreter Stefan Kaiser und Leo Geh;
Foto: Ulrike Edel
Von Sven Krusemark
Es ist geschafft!! Wir, Roswitha (Rosi) Dietrich
und Sven Krusemark, haben unsere Ausbildung zu
KIT- und PSNV-Helfern erfolgreich abgeschlossen
und sind nun auch ein Teil davon. Jetzt haben die
Malteser zwei neue Helfer, in diesem erweiterten
Tätigkeitsfeld. Zu diesem unteranderem, die
Betreuung von Betroffen nach einem Unfall mit
Todesfolge (z. B. Angehörige, Helfer usw.) und diese
dadurch wieder handlungsfähig zu machen gehört.
Der Entschluss zur der Ausbildung hatte bei
uns zwar unterschiedlich Gründe, aber mit trotzdem
das selbe Ziel. Nämlich anderen Menschen in
Extremlagen helfen zu können. Durch die
gewonnenen Erfahrungen, die wir bei verschieden
Einsätzen sammeln konnten, haben uns unter
anderem auch dazu bewegt, uns diesen neuen
Herausforderungen stellen.
Die Ausbildung war sehr Einsatzorientiert und
durch den großen Wissensstand und der Erfahrungen
der Dozenten sehr realistisch. Durch den
erfolgreichen Abschluss hoffen wir, das Team der
Malteser noch besser unterstützten zu können. Und
die dazu gewonnen Kenntnisse, in zukünftigen
Diensten einzusetzen.
Das uns vermittelte neue Wissen, konnten wir
schon zum Teil auch in anderen Bereichen außerhalb
unseres Tätigkeitfeldes nutzen. Die Ausbildung hat
uns neue Erfahrungen und Kenntnisse gebracht. Wir
wollen in Zukunft in verschieden Bereichen
mitwirken, in denen diese Fachausbildungen
notwendig sind.
Taufkirchen hat jetzt auch Seelentröster
Sven Krusekark und Rosi Dietrich
Foto: privat
dabei • 2/2018 Seite 5
Von Leo Geh
Die Diözesanversammlung in Rosenheim
gliederte sich in drei Teile: Die Aktivitäten und
großen Projekte seit der letzten Versammlung Revue
passieren lassen, der Finanzbericht mit
Rechnungsprüfung und die Wahlen.
Zu den großen Projekten, Sanitätsdiensten und
Aktivitäten zählten vor allem das Bundesjugendlager
in Mammendorf und das "Chiemsee Summer
Festival".
Die Rechnungsprüfung nahm sehr viel Zeit in
Anspruch, da dies doch ein sehr wichtiger Bestandteil
der Transparenz eines Vereins ist. Dabei wurde
deutlich, dass alle Transaktionen der Satzung
entsprechen. Der Finanzbericht brachte hervor, dass
die Erzdiözese München und Freising die
"umsatzstärkste" in Deutschland darstellt und immer
eine solides Polster für etwaige Aktionen bereithalten
kann.
Der neue Diözesanreferent Notfallvorsorge ist
Markus Brettschneider, wobei Frau Mitterer seine
Stellvertretung übernimmt. Sophie Sedlmeier geht in
die Stellvertretung von Herrn Bretschneider im
Referat Ausbildung und ihre Stelle für die Jugend
steht noch offen. Zusätzlich wird sie mit Jan Philipp
Gerhartz an der Verbandsentwicklung arbeiten.
Bei der Wahl im Anschluss wurden die
Vertreter für die Bundesversammlung, die Vertreter
der Helferschaft auf Diözesanebene und die neuen
Rechnungsprüfer gewählt.
Aus der Kreisgliederung München – Land
wurde Daniela Gassen als Helfervertretung und Tanja
Limbach und Alexander Brandstaeter als Delegierte
für die Bundesversammlung gewählt.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Kreisgliederung
wurden auch neue Helfervertreter gewählt. Die „dabei“ lud
Felix und Philip zum Interview.
Hallo ihr beiden, wollt ihr Euch vielleicht erst einmal
vorstellen?
Philip: Das ist Felix Heindel. Er ist 20 Jahre alt
und , seit 2014 bei den Maltesern in Taufkirchen. Ich
bin Philip Nottmeyer, 21 Jahre alt, und seit 2010
dabei.
Wie ist es dazu gekommen, dass Ihr Helfervertreter
geworden seid?
Felix: Es war eigentlich ein sehr spontaner
Vorschlag, da hatte keiner lange geplant, aber
nachdem wir vorgeschlagen und gewählt wurden
nahmen wir die Wahl natürlich an.
Philip: Unsere Motivation war, dass ein solches
Amt im Führungskreis natürlich auch möchlicgkeiten
bring, das Leben in der Gliederung mitzugestalten.
Partizipation ist eines der wichtigsten Werkzeuge der
Demokratie und das Werkzeug muss man nutzen,
wenn man etwas verändern und gestalten will. Das
ist uns beiden bewusst und deswegen wollen wir im
Namen der Helferinnen und Helfer mitgestallten und
uns den Herausforderungen in der Zukunft stellen
Worin seht Ihr Eure Aufgaben als Helfervertreter?
Felix: In erster Linie wollen wir bei in der
Helferschaft auftretenden Probleme und Fragen diese
in den Führungskreis tragen und Lösung suchen.
Sofern Konflikte mit Führungsgraden auftreten,
stehen wir auch gerne als Vermittler bereit.
Alles in allem wollen wir vor allem das
Sprachrohr der Helfer*innen sein
Plant ihr schon konkrete Projekte?
Philip: Bisher ist noch nichts geplant, da wir
uns erst einen Überblick verschaffen müssen, aber
wer Ideen oder mögliche Projekte hat, kann diese
gerne an uns herantragen,
Die neuen Helfervertreter sind ab sofort unter der
Mailadresse helfervertreter@malteser-landkreis-
muenchen.de zu erreichen. Und natürlich kann man
sie auch bei den unterschiedlichen Treffen persönlich
ansprechen.
Das Interview führte Johannes Edel
Neulich in Rosenheim
Foto: Fabian Helmich
Die Neuen im Gespräch
dabei • 2/2018 Seite 6
Auf neuen Wegen in die Zukunft Es hatte sich schon seit längerem gezeigt, dass
2018 ein Jahr der Veränderung in der Kreisgliederung
München Land werden sollte. Die vorangegangenen
Jahre hatten gezeigt, dass die bestehenden Strukturen
für die weitere Entwicklung der Kreisgliederung eher
hinderlich sind. Gerade der auch dem Ehrenamt auf-
gezwungene, immer größer werdende Verwaltungs-
aufwand, erwies sich zunehmend als ernstes Problem.
“Unsere Führungskräfte sind inzwischen viel zu viel
mit Verwaltungsaufgaben belastet. Da bleibt kaum
noch Raum für deren originäre Aufgabe, das Führen
unserer Helfer” zeigt sich Christoph Graf von Brühl,
Kreisbeauftragter für die Kreisgliederung München-
Land, überzeugt.
Dass er mit dieser Einschätzung nicht alleine
steht, belegt ein Projekt in der Diözese, das maßgeb-
lich durch den DUKE-Prozess ausgelöst wurde. In
diesem Projekt wird versucht, zum Einen die Verwal-
tungsstrukturen effiziener Ehrenamtschonender zu
gestalten, zu anderen aber eine Organisation zu
schaffen, eine einfachere Führung der Haupt- und
Ehrenamtlichen zu erreichen. Hierfür wurde auch die
Stelle des Kreisgeschäftsführers geschaffen. Im Rah-
men eines eines Pilotversuchs wird dies in den Glie-
derungen in Ebersberg, Freising und Erding bereits
praktiziert
Leider lässt sich dieses Konzept kurzfristig
schon aufgrun der Größe nicht auch in der Kreisglie-
derung München-Land umsetzen. Aktuell ist sogar
die bisher mit Jens Wildner besetzte Verwaltungsstelle
verwaist. “Ich hätte es gerne gesehen, wenn Jens doch
noch weiter gemacht hätte”, stellt von Brühl klar.
“Wir haben in unserer Kreisgliederung ein rie-
siges Potenzial für Helfer und für Aufgaben“ ist Brühl
überzeugt. “Mein Ziel ist es, die Voraussetzungen zu
schaffen, um diese Potenziale nutzen zu können“,
ergänzt er. So führte er in den vergangen Wochen und
Monaten unzähligen Gesprächen mit anderen Füh-
rungskräften und Helfern, und entwickelte gemein-
sam mit ihnen ein Konzept. Ziel war es, Strukturen zu
schaffen, durch die Führungskräfte entlastet werden.
Seinen Abschluss fand das Projekt in einer Führungs-
besprechung am 18. Juli 2018, in deren Rahmen der
Kreisbeauftragte die endgültige Version vorstellen
konnte.
Mit diesem Konzept möchte von Brühl ganz
bewusst die bisherigen Strukturen aufbrechen. “Wir
werden in Zukunft nicht mehr Dienststellenorientiert
sondern Dienstorientiert arbeiten“ stellt er den wich-
tigsten Aspekt des Konzeptes heraus. “Natürlich darf
ein Taufkirchner ein Taufkirchner bleiben. Allerdings
werden die Dienst in der Kreisgliederung in die Ver-
Die neue Führungsstruktur der Kreisgliederung; Einige Posten sind noch unbesetzt; Darstellung: Graf von Brühl
dabei • 2/2018 Seite 7
antwortung der übergreifenden Bereichsleitungen
gegeben. Und jeder Helfer kann sich an allen Diensten
beteiligen, egal von welcher Dienststelle er kommt.”
Als Beispiel nennt er die Motorraddienste, die schon
jetzt von Helfern aus Taufkirchen und Gräfelfing ge-
meinsam besetzt werden.
Insgesamt 14 unterschiedliche Dienste, ange-
fangen beim First Responder über die Flüchtlingsar-
beit und die Jugendarbeit bis hin zur SEG Betreuung
werden in der Struktur genannt. Ein so facettenreiches
Tätigkeitsfeld kann selbstverständlich nicht von ei-
nem alleine und unmittelbar geführt werden. Daher
wurden diese Dienste in fünf Bereiche, die jeweils von
einem Bereichsleiter geführt werden, zusammenge-
fasst.
Damit sich die Bereichs- und Diensteleiter
künftig möglichst auf Ihren Bereich konzentrieren
können, strebt Graf von Brühl deren weitestgehende
Entlastung von Verwaltungsaufgaben an. Hierzu soll
neben den Bereichen eine Stabsgruppe eingerichtet
werden, die zentrale Aufgaben für alle Bereiche
übernimmt. Hier werden in einem ersten Schritt die
Mitgliederverwaltung, die EDV/IT, die Offentlich-
keitsarbeit sowie die allgemeine Verwaltung angesie-
delt. Im Rahmen der Anpassungen der Verwaltungs-
trtukturen sind hier noch Veränderungen möglich.
“Gerade die Bereichsleiter spielen in diesem
neuen Organisationsschema eine ganz wichtige Rol-
le“, stellt von Brühl klar. „Sie müssen ganz nah dran
sein an Ihren Diensteleitern wie auch den Helfern, um
Potenziale und Probleme frühzeitig zu erkennen. “
Weiter erläutert er, dass jeder, der so viel Verantwor-
tung übernehme, auch über die notwendige Entschei-
dungskompetenz verfügen müsse. Dies komme auch
dadurch zum Ausdruck, dass Bereichsleitungen künf-
tig in einem festgelegten Rahmen Budgetverantwor-
tung übernehmen können. “Eine besondere Aufgabe,
aus meiner Sicht die wichtigste Aufgabe, der Bereichs-
leitungen, ist die Führungskräfteentwicklung. Ich er-
hoffe von diesen Führungskräften, dass sie den ihnen
zugeteilten Führungskräften auf der Ebene der Diens-
te, die Möglichkeit der moderierten, Weiterentwick-
lung bieten und Führungskompetenzen entwickeln.
Ein wichtiger Punkt hierzu sehe ich in Feedbackge-
sprächen, die alle Bereichsleitungen vor allem mit den
ihnen zugeteilten Diensteleitern führen werden. “
Die neue Struktur der Kreisgliederung spiegelt
sich auch in den Führungsgremien wieder. Der Füh-
rungskreis, dessen Aufgaben die Jahres- und Budget-
(Fortsetzung von Seite 6) planung sowie die Weiterentwicklung der ehrenamtli-
chen Arbeit der Malteser im Landkreis München sein
wird , soll künftig viermal jährlich tagen. Ihm ange-
hören werden neben dem Beauftragten die Bereichs-
leiter, die gewählten Helfervertreter sowie der Be-
zirksgeschäftsführer der Malteser gGmbH und
(soweit benannt) ein Gliederungsgeistlicher.
Zusätzlich wird zweimal im Jahr einen erwei-
terter Führungskreis zusammenkommen. Hierzu wer-
den zusätzlich zu den Mitgliedern des Führungskrei-
ses auch alle Diensteleiter eingeladen. In dieser gro-
ßen Runde sollen spezielle Themen mit dem Ziel der
Weiterentwicklung behandelt werden. Außerhalb der
großen erweiterten Führungskreise obliegt es den Be-
reichsleitern die Diensteleiter in seinem Bereich in
entsprechenden Leitungsrunden zu informieren und
bereichsspezifische Themen zu besprechen.
„Die neue Struktur kann aber nur ein Schritt
auf unserem Weg in eine erfolgreiche Zukunft sein”
ergänzt der Kreisbeauftragte. “Ich bin davon über-
zeugt, dass wir uns wieder mehr bewusst werden
müssen, was uns Malteser ausmacht, wo wir herkom-
men und welche Ansprüche wir auch deswegen an
uns stellen müssen. “ Dass Ehrenamt mit Freiwillig-
keit zu tun habe, ist extrem wichtig. Freiwilligkeit
setzt den Spaß voraus, den wir an der Sache haben.
Dann wird sehr schnell daraus auch ein Pflichtgefühl.
Eine Gemeinschaft könne nur funktionieren, wenn es
unter den Mitgliedern sowas wie Loyalität gäbe und
sich jeder auf den anderen verlassen könne. Als aktu-
elles Beispiel nennt er den neu gebildeten Eishockey
Kader. Dabei gibt Brühl zu: “Ich war mir tatsächlich
nicht sicher, ob wir uns nochmals zu über 100 Diens-
ten in 8 Monaten verpflichten sollten. Das ist eine un-
heimlich große Verpflichtung, die uns zuletzt sehr
belastet hat.” Umso mehr habe es ihn beeindruckt, als
sich mehr als 15 Aktive zusammengetan und sich be-
reit erklärt haben, gemeinsam die Verantwortung zu
übernehmen. “Diese Helfer wollten die Dienste beim
EHC unbedingt weiter führen. Und jeder für sich war
bereit, Verantwortung zu übernehmen. Gleichzeitig
haben sich aber auch alle dazu verpflichtet gefühlt,
für andere Pflichten der Gliederung zur Verfügung zu
stehen. Das hat mir imponiert.”
Ein Bereich, in dem die Kreisgliederung weiter
expandieren wird, ist die Demenzarbeit.
“Voraussichtlich noch in diesem Jahr werden wir in
Pullach unser nächstes Cafe Malta eröffnen können”
berichtet von Brühl über die aktuellen Entwicklungen.
dabei • 2/2018 Seite 8
Wahlen auch in Rom Auch in Rom fanden in diesem Frühjahr
wichtige Wahlen für die Malteser statt. Dort trat am 2.
Mai 2018 der „Große Staatsrat“ zusammen, um den
80. Großmeister des Ordens zu wählen. Die Neuwahl
war notwendig geworden, nachdem der damalige
Großmeister im Januar 2017 seinen Rücktritt
eingereicht hatte.
Die Wahl fiel auf den Italiener Fra' Giacomo
Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto.
Fra‘ Giacomo wurde 1944 in Rom geboren und
wurde 1985 Mitglied des Souveränen Malteserordens
und legte 1993 das feierliche Gelübde ab. Von 1994–
1999 war er Großprior von der Lombardei und
Venedig und von 1999 bis 2004 Mitglied des
Souveränen Rates.
Auf dem Generalkapitel 2004 wurde er zum
Großkomtur des Ordens gewählt und nach dem Tod
des 78. Großmeisters Fra’ Andrew Bertie zum ad
interim Statthalter des Großmeisters berufen. Von
2008 bis 2017 war Fra’ Giacomo Dalla Torre Großprior
von Rom. Vom 29. April 2017 einberufenen Großen
Staatsrates wird er in das Amt des Statthalter des
Großmeisters gewählt.
Als Großmeister des Souveränen
Malteserordens ist Fra‘ Giacomo auf Lebenszeit
gewählt. Er ist nicht nur Ordensoberhaupt, sondern
auch Regierungschef und oberster Diplomat. Die
Staaten, zu denen der Orden diplomatische
Beziehungen unterhält, räumen dem Großmeister die
Vorrechte, die Immunität und Ehrenbezeugungen
ein, die Staatsoberhäuptern zustehen. Von der
Katholischen Kirche wird ihm der Rang eines
Kardinals zuerkannt.
Der Großmeister residiert am Sitz des Ordens,
im Magistral Palast in Rom.
Seine Hoheit und Eminenz, der Fürst und Großmeister, Fra' Giacomo
Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto; Foto: SMOM
dabei • 2/2018 Seite 9
Von Johannes Edel
Es ist schon ein paar Jahre her, als es in
Taufkirchen große Flohmärkte unter der Leitung der
ortsansässigen Malteser gab. Nun war es an der Zeit,
diese Veranstaltungen zu reanimieren.
Schnell war ein neuer „Marktleiter“ gefunden.
Richard Lütkecosmann, Gruppenführer der Technik
& Logistik—Gruppe übernahm die Verantwortung.
So konnte am 28. April 2018 der erste Markt der
neuen Serie eröffnet werden. „Nach ein paar Jahren
Pause wollten wir bereits im letzten Jahr einen
Neuanfang machen. Doch da machte das Wetter nicht
mit“, erinnert sich Lütkecosmann.
Eine erfolgreiche Traditions-Reanimation Bereits im ersten Anlauf zeigte sich bereits ein
Erfolg. Was auch daran liegen mag, dass der neue
Marktleiter mit seinem Team auch neue Ideen mit
einbrachte. So sorgt die Verpflegungsgruppe der
Malteser aus München-Stadt für das leibliche Wohl
sowohl der Händler als auch der Besucher.
Auch beim zweiten Flohmarkt konnten etwa 50
Händler zu besuchen. „Und wir hoffen auf weitere
positive Entwicklungen“ zeigt sich Lütkecosmann
zuversichtlich.
Die nächste Chance für eine weiter
Entwicklung wird sich Ende August bieten. Am 25.
August 2018 wird das Team wieder die Tore am
Köglweg öffnen.
Ein Überblick über den Marktplatz; Foto: J. Edel
Von Ulrike Edel
„Ich schenke euch ein neues Herz. Ich nehme
das Herz von Stein und gebe euch ein Herz aus
Fleisch" (Ez 36,26)
Pilgern (oder auch eine Wallfahrt) führt im
Optimalfall genau dazu. Dass eine Neuorientierung,
eine Besinnung auf das Wesentliche erfolgt. Pilgern ist
teilweise sehr anstrengende Be‘weg’ung von Körper,
Geist, Seele und dem Gemüt. Der Weg den man geht
ist zugleich das Ziel, das Ziel der inneren Erfahrung
und Reifung.
Pilgern geht man aus den verschiedensten
Gründen:
Besinnung auf die eigene Geschichte,
Wandlungsprozessen Raum geben, Aufbruch zu
neuen Lebenszielen, Dankbarkeit für das Leben, Bitte
um Schutz und Segen, Suche nach neuen Horizonten,
Erfahrung der Tiefe, …
Pilgern gibt es in jeder Religion!
Pilgern heißt nach Hause gehen Christliches Pilgern
• Christentum ist seit je her Be'weg'ung
• Jüngersein ist Leben auf dem Weg
• Pilgern als persönlicher Weg zur Vollendung
• seit dem 4. Jahrhundert Pilgerreisen nach Jerusa-
lem
• Pilgerorte sind vorrangig auf Christus bezogen
• Marienverehrung seit dem 19. Jahrhundert
• seit 1330 „schwarze Maria von Otting"
• Ertrunkenes Kind erwachte in der Kapelle wieder
zum Leben
• Heiligenverehrungen
• Neue Impulse
• neue Ziele und neue Wege (z.B. Benediktweg)
• Weltjugendtage, Taize
• „Pilgern ist Frömmigkeit, Beten mit den Beinen
und zugleich mit dem Herzen"
Lesetipp: ‚Man ist dann mal weg' von Hermann- Josef
Frisch
dabei • 2/2018 Seite 10
Mitten in Gräfelfing Von Johannes Edel
Mittendrin in Gräfelfing steht die Wache des
Malteser Hilfsdienstes. Hier leisten ehrenamtliche
und Hauptamtliche ihren Dienst, um denen zu helfen,
die Hilfe benötigen. Aber auch wenn die Wache
mitten im Ort steht, ist für Außenstehende nicht so
leicht, Einblick in die Arbeit einer so großen
Hilfsorganisation zu bekommen.
Um das zu ändern, öffnete die Dienststelle in
Gräfelfing gemeinsam mit der benachbarten
Freiwilligen Feuerwehr am 16. Juni ihre Türen und
demonstrierte, was die Arbeit der Malteser ausmacht.
Die Einsatzdienste präsentierten sich auf dem
Parkplatz vor der Rettungswache. Hier konnten
interessierte Besucher einen Blick
in den Einsatzleitwagen werfen
oder den Anhänger der
Schnelleinsatzgruppe Betreuung
genauer inspizieren. Auch die
Gruppe „Technik und Logistik“
war mit einem ihrer Fahrzeuge
vertreten.
Ein Highlight war
sicherlich auch die Feldküche,
die an diesem Tag nicht als
Gulaschkanone dienste. Statt
dessen lies Tobias Kann Popcorn
aus einem der Kessel quellen.
Ein Angebot, das großen
Anklang fand. Ebenso wie die
Maschinen der Motorradstaffel,
auf denen gerade Kinder gerne
Platz nahmen und von ihren
Eltern fotografiert wurden.
(wobei man so manchem Vater
ansehen konnte, dass er auch
gerne mal aufgestiegen wäre)
Die Einsatzdienste
hatten so viel zu
präsentieren, dass die
Kollegen aus dem
Vertrieb in die Hallen der
Feuerwehr ausweichen
mussten. Dort konnten
sich die Besucher über
die vielen Hilfsangebote
der Malteser, angefangen
beim Hausnotruf bis hin
zum Mahlzeitendienst,
informieren. Hier stellte
sich auch der
Hospizdienst der
Malteser vor.
Wer nun glaubt,
dass man damit bereits
alles gesehen hatte, der
irrte. Denn gerade für
Kinder hatte man noch
einiges mehr zu bieten.
Denn da die Malteser ein
richtiger Ritterorden sind, konnte es nicht ohne
anständige (Hüpf-) Burg gehen. Und wer es lieber
etwas ruhiger angehen wollte, der konnte sich einen
eigenen Rettungswagen basteln. Geschicklichkeit
konnten interessierte auf dem Rollstuhlparcours
beweisen, wo man in einem
Rollstuhl sitzend nicht nur
Hindernisse umkurven und
teilweise rückwärts fahren
musste. Auch eine Wippe befand
sich auf der vorgegebenen
Strecke und musste gekonnt
überfahren werden.
Bei soviel Angeboten der
Malteser wunderte man sich
dann auch nicht mhr, als man
plötzlich vor einem grünen
Krokodil stand. Angst musste
hier auch niemand haben, war
die Echse doch an seiner Jacke
sehr schnell als Mitglied des
Schulsanitätsdienst zu erkennen.
Hier gabs also keine Bisse,
höchstens Pflaster.
Es war beeindruckend, mit
welcher Angebotsvielfalt sich die
Das SSD-Krokodil;
Foto: Johannes Edel
Die Einsatzdienste stellten Zahlreiche Fahrzeuge aus; Foto: Johannes Edel
Tobi Kann an der „Popcorn-Kanone“
Foto: Johannes Edel
dabei • 2/2018 Seite 11
Von Leo Geh
Nach dem Teambuildingtag in der Dienststelle
Gräfelfing, wurde spontan ein Übungstag für die
Helferinnen und Helfer organisiert. Ziel von diesem
bestand darin, im Umgang mit Notfallpatienten fit zu
bleiben. Dabei wurde der Fokus besonders auf die
saubere Abarbeitung der gägnigen Schemata im
Rettungsdienst gesetzt. Nach zwei weiteren
Übungstagen, die dienststellenintern duchgeführt
wurden, stand nun die vierte Übung an. Nach
mehrfacher positiver Rückmeldung zu diesem
Pilotprojekt wurden dieses Mal
dienststellenübergreifend Helferinnen und Helfer der
Kreisgliederung München – Land eingeladen.
Unter dem Motto "QRL – Komplex" war zu
Beginn eine Stunde Theorie, also Wiederholung der
Schemata und auch die Anatomie, Physiologie und
Pathophysiologie von Atem – und Herz – Kreislauf –
System, angesetzt. Im Anschluss Üben, Üben, Üben.
Das beste an der Sache: für Essen wurde gesorgt.
Leider kamen aufgrund von
Terminüberschneidungen viele negative
Rückmeldungen. Sehr Schade aber auch keine
Katastrophe, da die Teilnehmerzahl, aufgrund des
logistischen Aufwand, für das Pilotprojekt begrenzt
war.
So startete der QRL – Komplex am 28.04.2018
um 08:00 Uhr mit 12 Helferinnen und Helfer der
Gliederung München – Land und einer
Verletztendarstellerin von extern.
Zu Beginn stand die Theorie auf dem
Programm. Nach dem Wiederholen der
diagnostischen Möglichkeiten zu den jeweiligen
Abschnitten vom ABCDE, wurden die Grundlagen
der Anatomie des Atmensystems besprochen. Nach
den anatomischen Grundlagen, Einteilungen,
Aufgaben und Funktionen des Atemsystems wurden
typische Erkrankungen und mögliche Verletzungen
des Atemsystems durch gesprochen.
Im Anschluss das gleiche – natürlich ebenfalls
nur auf das wichtigste komprimiert – mit dem Herz –
Kreislauf – System.
Der praktische Teil fand vor der
Katastrophenschutzhalle in Planegg statt, wobei hier
das eigene Material, sowie der Ehrenamts – RTW, gut
mit eingebunden werden konnte. Bis in den späten
Nachmittag waren die 12 Helferinnen und Helfer am
Üben, um ihr theoretisches und vor allem ihr
praktisches Wissen beizubehalten.
Weil Training besser macht
Auch Helfer brauchen Pause; Foto: Leo Geh
Training mit der Trage; Foto: Leo Geh
Leiter/in Sanitätsdienstzentrum in Festanstellung/Teilzeit mit 19,5h/Woche
Ihre wesentlichen Aufgaben sind:
• Kundenbetreuung und ‐akquise
• Bearbeitung telefonischer und schriftlicher Anfra-
gen
• Kalkulation und Angebotserstellung für Sanitäts-
dienste
• Koordination und Disposition von ehrenamtlichen
Sanitätsdiensten in Stadt und Landkreis München
• Nachhalten der Befähigung von Helfern, Fahrzeu-
gen und Material
• Sicherstellung einer konsequenten Faktura
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Stellenausschreibung
dabei • 2/2018 Seite 12
Saisonstart der KRad‘lern - weil schlank besser ist! Von Johannes Edel
Aus der Fahrzeughalle der Malteser in Planegg
dringt ein dezentes sonores Motorengeräusch. Stefan
Rößler hat gerade
das große
Einsatzmotorrad
angelassen und
ist gerade dabei,
den Helm
aufzusetzen. Es ist
der erste Samstag
der
Sommerferien.
„Da wird einiges
los sein auf den
Autobahnen“
prognostiziert
Stefan. Eine
Vorhersage, die
auch der ADAC
teilt. Seit Tagen
warnt der
Automobilclub
vor langen Staus rund um München und mindestens
bis zum Irschenberg.
Stephan ist Rettungssanitäter bei den
Motorraddiensten der Malteser, wie es offiziell heißt.
Die Helfer selbst verwenden immer noch den
historischen Begriff der „KRad-Staffel“, wobei
„KRad“ die Abkürzung von „Kraft-Rad“, also
Motorrad, ist.
Aber macht es Sinn, sich an einem Tag, an dem
sowieso schon mit Stau zu rechnen ist, zusätzlich auf
die Autobahn zu stellen? „Gerade im Stau sind
Motorräder noch in der Lage voran zu kommen,
wenn für andere Fahrzeuge schon längst nichts mehr
geht. Mit unseren Maschinen sind wir halt schlanker
als ein Auto“
weiß Rößler aus
Erfahrung zu
berichten. „Wenn
es dann darum
geht, schnell zu
Hilfe zu eilen,
haben wir auf
zwei Rädern
einfach einen
riesen Vorteil,
weil wir uns noch
durchschlängeln
können“, erklärt
er.
Dabei erfordert
gerade dieses
Fahren mit dem
schweren
Einsatzmotorad auf engstem Raum viel Können.
„Deswegen können wir auch nicht jeden, der einen
passenden Führerschein hat, in der Motorradstaffel
einsetzen“, erklärt Harald Schwill, stellvertretender
Beauftragter und Kopf der Motorraddienste der
Kreisgliederung München-Land. „Neben einer
entsprechenden notfallmedizinischen Ausbildung
und Erfahrung erfordert der Einsatz auf zwei Rädern
vor allem viel, viel Erfahrung als Motorradfahrer“
erklärt Schwill. So ist auch in der Dienstvorschrift für
Motorraddienste der Malteser vorgeschrieben, dass
jeder Helfer in diesem Bereich ein eigenes Motorrad
besitzt.
Es darf auch mehr sein. Johannes Edel, ein
weiterer Helfer in der KRad-Staffel, hat sogar
zwei private Motorräder in der Garage
stehen. Jedes Jahr kommt er auf über 12000
Kilometer. Vor zwei Jahren begleitete er für
die Malteser auf dem Einsatzmotorrad die
GBI, eine international besetzte Fahrradtour,
die in sechs Tagen von Wien nach Berlin
führte. Dabei ist die GBI keine einmalige
Aktion gewesen. Bereits zum neunten Mal
begleiten die deutschen Malteser dieses Event
mit ihren Motorrädern, das 2018 von
Göteborg nach Hamburg führt. Aber warum
setzt dieser Veranstalter auf die medizinische
Betreuung seiner Teilnehmer mit
Zweirädern? „Weil wir manövrierfähiger
Motorradsanis sind Teamplayer—oft über Diözesangrenzen hinweg; Foto: Johannes Edel
Radsportveranstaltungen sind ein Typisches Einsatzgebiet der KRad-Fahrer;
Foto: Johannes Edel
dabei • 2/2018 Seite 13
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Mei-
nung des Autors wieder.
Die nächste „dabei“ ist für Oktober geplant.
Artikel und Fotos sind herzlich willkommen - am
Besten einfach an johannes.edel@malteser-
taufkirchen.de senden.
Herausgeber: Malteser Hilfsdienst e.V.
Kreisgliederung München-Land
Tölzer Strasse 10a, Taufkirchen
vertreten durch: Christoph Graf von Brühl
Kreisbeauftragter
Redaktion: Johannes Edel (Leitung)
Leo Geh
Ulrike Edel
sind“, stellt Edel fest. „Solche
Radtouren führen mitunter über
Strecken, auf denen für Autos kein
durchkommen wäre.“ Berichtet er.
Somit stellen Motoräder für
viele erfahrene Einsatzleiter
inzwischen eine Option dar, auf die sie
nicht mehr verzichten wollen. So auch
beim Wiener Donauinselfest, dem
größten OpenAir-Festival Europas.
Auf einem 4,5 Kilometer langen
Abschnitt des Wiener
Naherholungsgebietes feiern bis zu
1000000 Besucher. Alle
Sicherheitsdienste setzen entsprechend
auch auf Motorräder. „Wenn
irgendwas auf einer der Brücken über
die Donau passiert, hat man mit Autos
keine Chance. Bleibt nur laufen und
schnaufen – oder Motorrad fahren“
stellt ein Polizist der Wiener
Motorradstaffel fest.
Dabei ist der Einsatz als „First
Responder“ bei medizinischen
Notfällen nur eine Aufgabe, die von
den KRad-Staffeln übernommen
werden kann. „Gerade bei großflächigen und
unübersichtlichen Einsatzlagen ist es für den
Einsatzleiter schon ein Luxus, wenn er einen
Erfahrenen und dank Motorrad schnell und flexibel
mobilen Assistenten hat, der die Lage in den
unterschiedlichen Abschnitten beobachten kann und
qualifizierte Rückmeldung geben kann“ betont
Harald Schwill, der als „Organisatorischer Leiter“ in
Stadt- und Landkreis München auch mal bei
Großschadensfällen die Verantwortung übernimmt.
Und genau deswegen haben alle Mitglieder der KRad
-Staffel München-Land auch eine Ausbildung
zumindest in der
Führungsunterstützung.
Eine besondere Herausforderung für
die Zweirad-Sanitäter ist die Konvoi-
Begleitung. „Wenn wir große
Einsatzverbände etwa bei einem
Katastrophenfall von einem an einen
anderen Ort verlegen müssen, ist das
eine spezielle Situation“ erläutert
Schwill. Dann werde angestrebt, die bis
zu 30 Fahrzeuge in einem Konvoi als
geschlossener Verband zu bewegen.
„Um diesen Blechwurm zusammen zu
halten und bei Kreuzungen
abzusichern werden ebenfalls
Motorräder eingesetzt. Kein einfaches
Unterfangen, braucht man gerade in
diesen Situationen quasi einen 360°-
Rundumblick und viel Gefühl für das
eigene Gefährt“ stellt er fest.
Stefan Rößler hat inzwischen die ersten
Kilometer auf der Autobahn hinter sich
gebracht, als er auf dem Standstreifen
einen blauen Mercedes mit
Warnblinkanlage stehen sieht. Er stellt
sich mit seinem Motorrad mit einigem
hinter das Pannenfahrzeug, fährt die Teleskopstange
mit dem hinteren Blaulicht aus und sichert so die
Stelle nach hinten ab. Dann fragt er bei den Insassen
des Mercedes nach dem Grund, warum sie hier
stehen. Und schnell stellt sich heraus, dass es nicht
um ein medizinisches Problem geht. „Der Reifen
vorne rechts ist platt“ fasst er zusammen, und bittet
die Insassen gemeinsam mit ihm hinter der
Leitplanke auf den Pannendienst zu warten. Das
Motorrad mit dem blitzenden Blaulicht lässt er zur
Absicherung stehen und kommentiert: „Sicher ist
sicher“
In Wien setzt man auch außerhalb der
Festivals auf schnelle Hilfe auf zwei Rädern;
Foto: Johannes Edel
dabei • 2/2018 Seite 14
Von Sophia Siegemund
Am Freitag , den 29. Juni 2018, ging es los: 19
Schulsanitäter und Schulsanitäterinnen verschiedener
Münchner Schulen trafen sich nachmittags nach dem
Unterricht mit vollen
Koffern und viel guter
Laune im Gepäck am
Hauptbahnhof
München, um mit
einem Teil der Betreuer
in den Zug Richtung
Oberaudorf nahe der
österreichischen
Grenze einzusteigen.
Nach knapp 1,5
Stunden Zugfahrt und
anschließendem Shuttle
zur Jugendherberge
kamen wir dieses Jahr
erstmalig in unserem
schön gelegenen Haus zwischen den Bergen und
direkt am Lügensteinsee an. Schnell wurden alle
Zimmer bezogen und das Gelände erkundet. Kaum
angekommen, neigte sich der erste Tag auch schon
wieder dem Ende zu…
Traditionell begann am Samstag direkt nach
dem Frühstück die erste, große Übung für alle
Teilnehmer und schon kurze Zeit später tönten aus
allen Ecken des Geländes Hilferufe neben den
Ausrufen „Autsch!“, oder „Ich brauche hier einen
Verband!“. Die Hilferufe waren natürlich keinesfalls
ernst gemeinte Ausdrücke von Verzweiflung,
sondern Teil unserer Übung namens
Flugzeugabsturz. Beim Flugzeugabsturz wird, wie
der Name schon verrät, ein Szenario geschaffen,
welches einen Flugzeugabsturz auf einem Gelände
simulieren soll. Jeder Schulsanitäter schlüpft selbst in
die Rolle eines Flugzeugpassagiers und bekommt
eine Karte, welche ihm Nationalität, Name, Alter,
Beruf und Verletzung seiner Figur mitteilt.
Daraufhin geht der Flugzeugabsturz los:
Patienten mit einfachen Verletzungen an Armen und
Beinen liegen neben bewusstlosen, oder erblindeten
Patienten. Leichtverletzte müssen Schwerverletzten
helfen, sodass jeder Flugzeugpassagier mit seinen
jeweiligen Verletzungen versorgt wird und
schlussendlich alle gemeinsam an einem
Sammelpunkt eintreffen können. Wie auch im echten
Leben spricht jedoch nicht jeder Passagier die gleiche
Sprache, wie sein gegenüber, so müssen neben der
Erste-Hilfe-Versorgung auch Dolmetscher gefunden
und Familien zusammen geführt werden. Und auch
das nötige Verbandsmaterial liegt auf der gesamten
Anlage unserer Jugendherberge verteilt und muss
vorerst eingesammelt werden. Für die Versorgung
heißt es dann: Alles
Wissen preisgeben über
die stabile Seitenlage,
den Bodycheck und
einfach Verbände an
Kopf, Arm, Bauch und
Bein.
Nachdem alle adäquat
versorgt am
Sammelpunkt
eingetroffen waren und
die Übung vorbei war,
hatten unsere
Schulsanitäter im
Anschluss den Rest des
Tages die Chance, vier Workshops zu besuchen,
welche sich mit den Themen Rettungswagen, Gifte &
Drogen, Kommunikation & Teambuilding, sowie
Wundversorgung ohne Materialien im Alltag
auseinandersetzten. Der Sprung ins kalte Wasser
während der Mittagspause kam als Abkühlung
gerade recht und durch die Wasserrutsche direkt
neben unserem Haus hatten neben den
Schulsanitätern auch alle sieben Betreuer viel Spaß.
Unseren zweiten und leider auch schon letzten
Abend ließen wir mit gemeinsamem Grillen, Essen
und Beisammensitzen ausklingen. Bis spät abends
wurde gequatscht, Billard gespielt und in unserer
hausinternen Disco
getanzt.
Nach einem
lehrreichen,
interessanten, vor
allem aber lustigen
Wochenende in
Oberaudorf
packten wir am
Sonntag wehmütig
unsere Koffer und
machten uns
wieder auf den
Heimweg in
Richtung München.
Nun schauen wir
mit viel Freude auf
das nächste
Schuljahr und
Sommer, Sonne und Schulsanitäter
Wichtig ist die Betreuung
Foto: Leo Geh
Einweisung der Teilnehmer; Foto: Leo Geh