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IMPRESSUM Herausgeber: Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Redaktion & Layout: Carina Pflug, Joachim Haegert (Red.) Fotos: SKW Piesteritz Druck: Barbara Rausch ... ist an den Börsen weltweit erst einmal vor- bei, oder? Der Westen erstickt an Schulden, die Aktienkurse fahren Achterbahn, die Wirt- schaft wächst langsamer. Es herrscht eine Art Schockstarre aus Misstrauen und Unsicher- heit, in der alle lieber abwarten und sich von den „Hab ich doch immer gesagt“- und den „Das war doch klar“-Typen anstecken und leiten lassen. Jetzt sind Optimismus und Gelassenheit angesagt. Wir haben diesen Besserwissern in der Krise 2008/2009 auch zugehört, aber trotzdem den Fuß nicht vom Gaspedal genommen. Das war gut und rich- tig und wird auch jetzt wieder gut und richtig sein. Mit der diesjährigen Generalrevision (GR) vom 12.8. bis 29.9. und den stillstands- bedingten, aber auch den reparaturunab- hängigen Investitionen werden wir nur noch schlagkräftiger in Produktion und Logistik. 2011 stecken wir 23,5 Millionen Euro in die Instandhaltung unserer Anlagen, zusätzlich investieren wir 36 Millionen Euro in mehr als 80 Einzelprojekte. Denn noch flexibler zu werden, kann in einer vermeintlichen Krise ja nur gut sein. Natürlich können wir dadurch dieses Jahr keine Rekord-Produktionsmen- gen von 4,6 Millionen Tonnen Ware wie 2010 erreichen, doch unserer langjährigen Devise bleiben wir nach wie vor treu: „Sicherheit und Qualität gehen über Produktion!“ Auch 2012 und 2013 werden wir mit bereits vorliegenden Genehmigungen des Aufsichtsrates weiter investieren, denn wir haben unsere ganz eigene Art auf Heraus- forderungen des Marktes zu reagieren. Wir wollen zum Beispiel unsere Salpeter- säureproduktion erheblich erweitern und ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Piesteritz errichten. Das hat nichts mit dem verantwortungslosen Spekulantentum der Hasardeure aus der Finanzwelt zu tun. Denn wir produzieren keine Luftschlösser. Die bis zu 700 Spezialisten bei unserer GR – egal ob eigene Mitarbeiter oder die der externen Dienstleister – vertrauen nicht auf Zocker- Glück. Sie sind bodenständige Praktiker und Spezialisten auf ihrem Gebiet – egal, ob Systemelektroniker, Metallbauer, Werkstoff- prüfer, Gerüstbauer, Oberflächenbeschich- ter, Maler, Industriemechaniker, Chemiker, Maschinenbauer, Kran- und LKW-Fahrer, Schallschutzisolierer, Verfahrenstechniker oder Umweltingenieur. Der Trend geht ohnehin zur Bodenständigkeit und zu ver- antwortlichem Handeln, das sich auch dem Allgemeinwohl verpflichtet. Wer das in den Machtzentralen immer noch nicht Fortsetzung auf Seite 2 Die große Sause ... „Stripper“ bringt Weltrekord für SKW Piesteritz Ausgabe August 2011 Kein Sommerloch Finanzen. Im Monat Juli konnte SKW Piesteritz mit 58 Millionen Euro einen erfreulichen Sommermonatsumsatz errei- chen. Grund dieser Entwicklung war vor allem das Marktpreisniveau der Produkte im Bereich der Industriechemikalien. Bei den Düngemitteln befinden sich die in- ternationalen Notierungen derzeit bei re- ger Nachfrage auf einem hohen Niveau, in Deutschland wird aber starke Kaufzurückhal- tung geübt. Getrieben wurde diese Preisent- wicklung bis Juni/Juli unter anderem auch durch hohe internationale Energiepreise. Es besteht trotz allem eine hohe Nachfrage nach unseren festen und flüssigen Dünge- mittel-Spezialitäten, die in den vergangenen Wochen nicht immer erfüllt werden konnte. Die nächsten Wochen werden durch die Ge- neralinstandsetzung unseres Ammoniak- und Harnstoffkomplexes geprägt sein. Dies führt 2011 in Summe zu Mindermengen über alle Produkte hinweg von ca. 400.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Wolfgang Witte, Abt. RC Technik. Ein Weltrekord für die SKW Stick- stoffwerke Piesteritz: 36 Jahre lang war der sogenannte „HP CO 2 -Stripper“ – ein wichti- ger Apparat für die Harnstoffsynthese – nun im Einsatz, so lange wie kein anderer auf der Welt. Diese herausragende Leistung konnte durch das Zusammenspiel sehr guter Materi- aleigenschaften, exakter Analysenauswer- tung und einem ausgeklügelten Instandhal- tungskonzept erreicht werden. Als „strippen“ oder „austreiben“ wird ein che- mischer Prozess bezeichnet, bei dem Inhalts- stoffe aus Flüssigkeiten durch das Durchleiten von Gasen entfernt und in das Gas überführt werden. Rund 50 % der Weltjahresproduktion an Harnstoff wird wie bei der SKW Piesteritz nach dem CO 2 -Stripping-Verfahren der holländischen Firma Stamicarbon her- gestellt. Das Unternehmen revolutio- nierte 1967 den Harnstoffprozess mit der Erfindung des „HP CO 2 Strippers“. Einer der Stripper der Harnstoffanlage 2/3 wurde bereits 2009 nach 34 Jahren Betriebsdauer ausgetauscht, der andere folgt nun im Rahmen der Generalrevisi- on 2011 nach 36 Jahren. Die beiden Ap- parate gehörten zu den ersten weltweit, für die ein neuartiges Material des schwedischen Weltmarktführers für in- dustrielle Stahl-Apparatetechnik, Sand- vik Materials Technology, verwendet wurde. Dies zeichnet sich besonders durch eine enorm hohe Korrosionsbeständigkeit und eine außerordentliche Toleranz gegenüber hohen Temperaturen und Drücken aus. Der Austausch des 11,40 Meter langen zigar- renförmigen Stahl-Kolosses wurde sorgfältig vorbereitet. Bereits am 18. Mai diesen Jahres kam er mit einem Schwerlasttransport aus dem österreichischen Graz, dem Hauptsitz des Her- stellers Christof Group, im Werk an. Mit spezi- eller Krantechnik wurde er in ein extra errichte- tes Apparategerüst gehoben, damit er zur Generalrevision bereits an Ort und Stelle ist. Kostenpunkt für den 93-Tonnen-Riesen inklu- sive Montage: über drei Millionen Euro. Bereits im Mai kam der neue „Stripper-Apparat“ im Werk an. Sanierung erfolgreich Agrofert Deutschland. Die im Juli 2010 gegründete Agrofert Deutschland GmbH hat die letzten Monate für umfangreiche Um- strukturierungen genutzt. Nach einem Jahr ist die Zentralisierung des Düngemittelver- triebs nun fast abgeschlossen. Das Ergebnis wurde gedreht und selbst die Kontrolleure der Deutschen Bundesbank konnten von der Richtigkeit des Strategiekon- zeptes, das durch die Wirtschaftsprüfer von PwC und KPMG begleitet wird, überzeugt werden. Das zuständige Finanzamt beschei- nigte außerdem eine erfolgreiche Betriebs- prüfung 2004 bis 2008. Für 2012 wird eine Vertriebsmenge von über 1 Millionen Tonnen budgetiert. Die umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten an den unterschiedlichen Lagerstandorten des Unternehmens in Höhe von annähernd zehn Millionen Euro werden 2012 planmäßig komplett abgeschlossen sein. Das weltweite Marktumfeld für das Dünge- mittelgeschäft bleibt günstig. Das resultiert vor allem aus den aktuellen hohen Feldfrucht- preisen. www.agrofert-deutschland.de

Ausgabe August 2011 - skwp.de · PDF fileholländischen Firma Stamicarbon her-gestellt. Das Unternehmen revolutio-nierte 1967 den Harnstoffprozess mit der Erfindung des „HP CO 2

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IMPRESSUM Herausgeber: Geschäftsführung der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH Redaktion & Layout: Carina Pflug, Joachim Haegert (Red.) Fotos: SKW Piesteritz Druck: Barbara Rausch

... ist an den Börsen weltweit erst einmal vor-bei, oder? Der Westen erstickt an Schulden, die Aktienkurse fahren Achterbahn, die Wirt-schaft wächst langsamer. Es herrscht eine Art Schockstarre aus Misstrauen und Unsicher-heit, in der alle lieber abwarten und sich von den „Hab ich doch immer gesagt“- und den „Das war doch klar“-Typen anstecken und leiten lassen. Jetzt sind Optimismus und Gelassenheit angesagt. Wir haben diesen Besserwissern in der Krise 2008/2009 auch zugehört, aber trotzdem den Fuß nicht vom Gaspedal genommen. Das war gut und rich-tig und wird auch jetzt wieder gut und richtig sein. Mit der diesjährigen Generalrevision (GR) vom 12.8. bis 29.9. und den stillstands-bedingten, aber auch den reparaturunab-hängigen Investitionen werden wir nur noch schlagkräftiger in Produktion und Logistik. 2011 stecken wir 23,5 Millionen Euro in die Instandhaltung unserer Anlagen, zusätzlich investieren wir 36 Millionen Euro in mehr als 80 Einzelprojekte. Denn noch flexibler zu werden, kann in einer vermeintlichen Krise ja nur gut sein. Natürlich können wir dadurch dieses Jahr keine Rekord-Produktionsmen-gen von 4,6 Millionen Tonnen Ware wie 2010 erreichen, doch unserer langjährigen Devise bleiben wir nach wie vor treu: „Sicherheit und Qualität gehen über Produktion!“

Auch 2012 und 2013 werden wir mit bereits vorliegenden Genehmigungen des Aufsichtsrates weiter investieren, denn wir haben unsere ganz eigene Art auf Heraus-forderungen des Marktes zu reagieren. Wir wollen zum Beispiel unsere Salpeter-säureproduktion erheblich erweitern und ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Piesteritz errichten. Das hat nichts mit dem verantwortungslosen Spekulantentum der Hasardeure aus der Finanzwelt zu tun. Denn wir produzieren keine Luftschlösser. Die bis zu 700 Spezialisten bei unserer GR – egal ob eigene Mitarbeiter oder die der externen Dienstleister – vertrauen nicht auf Zocker-Glück. Sie sind bodenständige Praktiker und Spezialisten auf ihrem Gebiet – egal, ob Systemelektroniker, Metallbauer, Werkstoff-prüfer, Gerüstbauer, Oberflächenbeschich-ter, Maler, Industriemechaniker, Chemiker, Maschinenbauer, Kran- und LKW-Fahrer, Schallschutzisolierer, Verfahrenstechniker oder Umweltingenieur. Der Trend geht ohnehin zur Bodenständigkeit und zu ver-antwortlichem Handeln, das sich auch dem Allgemeinwohl verpflichtet. Wer das in den Machtzentralen immer noch nichtFortsetzung auf Seite 2

Die große Sause ... „Stripper“ bringt Weltrekord für SKW Piesteritz

Ausgabe August 2011

Kein Sommerloch Finanzen. Im Monat Juli konnte SKW Piesteritz mit 58 Millionen Euro einen erfreulichen Sommermonatsumsatz errei-chen. Grund dieser Entwicklung war vor allem das Marktpreisniveau der Produkte im Bereich der Industriechemikalien.

Bei den Düngemitteln befinden sich die in-ternationalen Notierungen derzeit bei re-ger Nachfrage auf einem hohen Niveau, in Deutschland wird aber starke Kaufzurückhal-tung geübt. Getrieben wurde diese Preisent-wicklung bis Juni/Juli unter anderem auch durch hohe internationale Energiepreise. Es besteht trotz allem eine hohe Nachfrage nach unseren festen und flüssigen Dünge-mittel-Spezialitäten, die in den vergangenen Wochen nicht immer erfüllt werden konnte. Die nächsten Wochen werden durch die Ge-neralinstandsetzung unseres Ammoniak- und Harnstoffkomplexes geprägt sein. Dies führt 2011 in Summe zu Mindermengen über alle Produkte hinweg von ca. 400.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.

Wolfgang Witte, Abt. RC

Technik. Ein Weltrekord für die SKW Stick-stoffwerke Piesteritz: 36 Jahre lang war der sogenannte „HP CO2-Stripper“ – ein wichti-ger Apparat für die Harnstoffsynthese – nun im Einsatz, so lange wie kein anderer auf der Welt. Diese herausragende Leistung konnte durch das Zusammenspiel sehr guter Materi-aleigenschaften, exakter Analysenauswer-tung und einem ausgeklügelten Instandhal-tungskonzept erreicht werden.

Als „strippen“ oder „austreiben“ wird ein che-mischer Prozess bezeichnet, bei dem Inhalts-stoffe aus Flüssigkeiten durch das Durchleiten von Gasen entfernt und in das Gas überführt werden. Rund 50 % der Weltjahresproduktion an Harnstoff wird wie bei der SKW Piesteritz nach dem CO2-Stripping-Verfahren der holländischen Firma Stamicarbon her-gestellt. Das Unternehmen revolutio-nierte 1967 den Harnstoffprozess mit der Erfindung des „HP CO2 Strippers“. Einer der Stripper der Harnstoffanlage 2/3 wurde bereits 2009 nach 34 Jahren Betriebsdauer ausgetauscht, der andere folgt nun im Rahmen der Generalrevisi-on 2011 nach 36 Jahren. Die beiden Ap-parate gehörten zu den ersten weltweit, für die ein neuartiges Material des schwedischen Weltmarktführers für in-dustrielle Stahl-Apparatetechnik, Sand-vik Materials Technology, verwendet

wurde. Dies zeichnet sich besonders durch eine enorm hohe Korrosionsbeständigkeit und eine außerordentliche Toleranz gegenüber hohen Temperaturen und Drücken aus.

Der Austausch des 11,40 Meter langen zigar-renförmigen Stahl-Kolosses wurde sorgfältig vorbereitet. Bereits am 18. Mai diesen Jahres kam er mit einem Schwerlasttransport aus dem österreichischen Graz, dem Hauptsitz des Her-stellers Christof Group, im Werk an. Mit spezi-eller Krantechnik wurde er in ein extra errichte-tes Apparategerüst gehoben, damit er zur Generalrevision bereits an Ort und Stelle ist. Kostenpunkt für den 93-Tonnen-Riesen inklu-sive Montage: über drei Millionen Euro.

Bereits im Mai kam der neue „Stripper-Apparat“ im Werk an.

Sanierung erfolgreich Agrofert Deutschland. Die im Juli 2010 gegründete Agrofert Deutschland GmbH hat die letzten Monate für umfangreiche Um-strukturierungen genutzt. Nach einem Jahr ist die Zentralisierung des Düngemittelver-triebs nun fast abgeschlossen.

Das Ergebnis wurde gedreht und selbst die Kontrolleure der Deutschen Bundesbank konnten von der Richtigkeit des Strategiekon-zeptes, das durch die Wirtschaftsprüfer von PwC und KPMG begleitet wird, überzeugt werden. Das zuständige Finanzamt beschei-nigte außerdem eine erfolgreiche Betriebs-prüfung 2004 bis 2008. Für 2012 wird eine Vertriebsmenge von über 1 Millionen Tonnen budgetiert. Die umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten an den unterschiedlichen Lagerstandorten des Unternehmens in Höhe von annähernd zehn Millionen Euro werden 2012 planmäßig komplett abgeschlossen sein. Das weltweite Marktumfeld für das Dünge-mittelgeschäft bleibt günstig. Das resultiert vor allem aus den aktuellen hohen Feldfrucht-preisen. www.agrofert-deutschland.de

Das Internetpor-tal des Verbrau-c h e r s c h u t z e s „lebensmittel-k l a r h e i t . d e “ gibt es seit Juli 2011. Hier kann jeder Produkte melden, bei denen er sich durch die Aufmachung oder Kennzeichnung getäuscht fühlt. Jede Beanstandung wird überprüft. Wenn die Meldung in das Portal aufge-nommen wird, erhält das betreffende Unternehmen die Möglichkeit einer Stellungnahme. Die Meldungen werden eingeordnet in die Bereiche „Getäuscht?“, „Geändert“ und „Erlaubt!“. So gibt es jetzt schon Produkte, bei denen die Hersteller eine Änderung bezüglich Erscheinungs-bild, Kennzeichnung oder Zutaten vorge-nommen haben. Wer kennt nicht die Diskussionen über Klebeschinken und Analog-Käse? Auch die Kinder-Milchschnitte ist kein gesun-der Pausen-Snack, sondern aufgrund des hohen Zucker- und Fettgehaltes eine Sü-ßigkeit. Wichtig ist es bei Lebensmitteln, nicht unbedingt der Werbung zu vertrau-en. Dabei ist ein Blick auf die Zutatenlis-te und die Nährwertangaben hilfreich. Die Activia-Joghurts von Danone sollen die Verdauung „regulieren“. Sie haben je-doch keine bessere Wirkung als andere Joghurts auch, sind aber teurer. Auch der Zuckergehalt ist beachtlich. Die zugesetz-ten Bakterienkulturen müssen erst einmal die aggressive Magensäure überstehen, bevor sie in den Darm gelangen, wo sie wirken sollen. Mit einer ausgewogenen Ernährung, die viel Gemüse, Obst, Voll-korn-Produkte und ausreichend Geträn-ke enthält, dazu regelmäßige Bewegung kann die Verdauung preisgünstig beein-flusst werden. Werden oder bleiben Sie beim Einkauf skeptisch, besonders bei viel beworbenen Produkten. m.h. (Diätassistentin)

Ernährungstipp

Air Liquide: Neuer Nachbar im Agro-Chemie Park Agro-Chemie Park. SKW Piesteritz bekommt im Agro-Chemie Park einen neuen Nachbarn: Die deutsche Tochter des französischen Kon-zerns Air Liquide aus Düsseldorf möchte am Standort eine Anlage zur Verflüssigung von Kohlendioxid errichten.

Der Konzern ist Weltmarktführer bei der Her-stellung technischer Gase für Industrie, Medizin sowie Umweltschutz und in über 80 Ländern weltweit vertreten. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war vor allem die zuverlässige Lieferung von Kohlendioxid in einer großen Menge und in einer geeigneten Qualität. Ins-gesamt investiert Air Liquide einige Millionen Euro in den Komplex. Die Anlage wird auf einer Fläche von ca. 8.000 m2 in direkter Nähe zur Ammoniakanlage 1 errichtet. Air Liquide wird einen Teil des Kohlendioxids, das in den Am-moniakanlagen entsteht, für die Herstellung von Kohlensäure verwenden, insgesamt werden das rund 70.000 Tonnen pro Jahr sein. Pers-pektivisch sollen in einer zweiten Ausbaustufe

auch Argon produziert und der Wasserstoff aus der Ammoniakproduktion industriell weiter ver-arbeitet werden. Für SKW Piesteritz stellt dieses Vorhaben neben der Gewächshaus-Anlage ein zweites Projekt dar, um den eigenen Ausstoß von Kohlendioxid enorm zu reduzieren. Das Unternehmen produziert heute durchschnitt-lich 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, wovon ca. 950.000 Tonnen innerhalb des Stoffverbundes im Agro-Chemie Park verwen-det werden. Die neue Gewächshausanlage wird zwischen 30.000 und 60.000 Tonnen Koh-lendioxid jährlich benötigen, das Air Liquide-Projekt rund 70.000 Tonnen. Damit geht SKW Piesteritz einen weiteren Schritt in Richtung umweltfreundliche Produktion.

Die CO2-Verflüssigungsanlage soll von Düssel-dorf aus ferngesteuert werden, es werden zu-sätzliche Arbeitsplätze für den Anlagenbetrieb, Wartung und Instandhaltung sowie im Trans-port-Bereich geschaffen. Die Fertigstellung ist für 2012 geplant.

Werkseinfahrt Nord wird umgestaltet Bauarbeiten. Die Werkseinfahrt des Agro-Chemie Parks Nord wird bis zum Ende des Jahres umfassend umgestaltet. Im August ha-ben die Bauarbeiten begonnen.

Im ersten Abschnitt werden nördlich des jet-zigen Straßenverlaufs zwei neue LKW-Spuren mit einer integrierten Straßenwaage gebaut. Der hohe Grundwasserspiegel in diesem Be-reich sorgte kurzfristig für Probleme bei der Verlegung der unterirdischen Leitungssysteme. Deshalb mussten Brunnen zum Abpumpen ein-gebaut und Spezialtechnik eingesetzt werden. Anschließend wird auch südlich der Einfahrt-straße C eine zusätzliche LKW-Spur mit Stra-ßenwaage realisiert. Eine Sperrung der Werks-einfahrt Nord wird somit trotz der Bauarbeiten zu keinem Zeitpunkt nötig.

Der Fahrradverkehr wird – wie bei der Be-triebsversammlung im Juni vom Betriebsrat vorgeschlagen – komplett vom Straßenverkehr

entkoppelt. Der neue Radweg soll südlich des Pförtnergebäudes an der Waldstraße beginnen und bis zum neuen Fahrradstellplatz nördlich des Anwendungstechnikums/Elektrowerkstatt Nord führen. Für den ersten Bauabschnitt des Umbaus der Werkseinfahrt Nord und der Ver-legung des Radweges sind Kosten in Höhe von 855.000 Euro geplant. Die Bauarbeiten sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Bagger und Bauarbeiter prägen derzeit das Gesicht der Werkseinfahrt im Agro-Chemie Park Nord.

EinstellungenBereich PersonalwesenYvonne BaatzBereich Informatik/KommunikationSandy LorenzBereich Harnstoff/SäurenDennis BruchmannMarian Knorr

Neue Verladung: Schneller vom Tank in den LKW

LLogistik. Die Lagerkapazitäten für Flüssig-dünger hat SKW Piesteritz 2010/2011 enorm erhöht. Jetzt soll durch eine zusätzliche Ver- und Entladung auch die Abfertigung be-schleunigt werden.

Aktuell entstehen deshalb im Bereich der Flüssigdünger-Tanks/Ammonsulfatanlage zwei neue Verladestraßen (Nr. 7/8), in denen zukünftig vor allem die Flüssigdüngerspezia-litäten mit Schwefel abgefüllt werden sollen. Gleichzeitig wird der Rohstoff Ammoniumthio-

sulfat hier entladen und in den dahinterlie-genden neuen 2.000 m3-Tank gefüllt. Ziel ist es, Wartezeiten für Logistikunternehmen zu verkürzen. Noch im August sollen die techni-sche Installation sowie die dafür notwendigen Straßenbauarbeiten abgeschlossen werden. Die endgültige Inbetriebnahme ist dann für Ende September mit der Fertigstellung des dritten 30.000 m3-Flüssigdüngertanks geplant. Dann können die Flüssigdüngerprodukte direkt vom AHL-Großtank in die LKWs gepumpt werden.

Fortsetzung von Seite 1verstanden hat, dem sollten die Politiker end-lich bevormundende gesetzliche Regelungen auf den Schreibtisch knallen.

Damit bei der GR auf dem 220 ha-Werksareal alles noch reibungsloser funktioniert, wurden über 200 befristete Einfahrgenehmigungen für Fremdfirmen ausgestellt – so viele, dass die über 600 internen Parkplätze bei Weitem nicht ausreichten und zusätzliche Freiflächen zur Verfügung gestellt werden mussten.

Das Interesse an ehrlicher Düngemittelbera-tung ist weiterhin sehr groß – das hören wir von unseren vielen Außendienstmitarbeitern und das zeigt uns auch die sensationell hohe Nachfrage nach der Informationsbroschüre „Faktencheck Harnstoff“, die wir nun schon in fünf Sprachen mehrmals nachdrucken mussten. Wir freuen uns über so viel positive Resonanz aus Deutschland und ganz Euro-pa und hoffen, damit Licht ins Dunkel des Weltdüngers Nummer 1 gebracht zu haben.

Ihr Rüdiger Geserick