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Farm Krumhuk aus der Luft
Ausgabe Dezember 2012
Seite 2
Liebe Krumhuk Freunde!Das viel besprochene Jahr 2012
geht dem Ende zu …. habt Ihr wasbemerkt, was war anders? Für michwar erlebbar wie schnell veränderlichDinge sind – etwas scheint statischund wird plötzlich total dynamisch,wie zum Beispiel die Registrierungder Landbauschule. Fast vier JahreFrust, Stillstand – dann – plötzlicheine Öffnung. Es fühlt sich ganzunwirklich an, Prozeß und Ergebnisfallen auseinander. Lebe ich dasLeben oder lebt ES mich??? Wie stelleich mich in die ständig wechselndenVerhältnisse, wo ist der Boden?
Hier in unserer kleinen Ecke Weltwar viel „Action“ , Unruhe undAufbruchstimmung zu bemerken.„Was will hier werden? Wohin geht dieEntwicklung?“ Fragen die uns sehrintensiv bei einem Konzepttreffen imOktober mit hiesigen und angereistenFreunden bewegt haben. DieErweiterung Eichenbach gibt uns dieChance, die biologischdynamischeLandwirtschaft tiefer undnachhaltiger hier im Land zuverankern. Dies fordert von allenBeteiligten immens viel Einsatz undOpfer.
Die Übertragung von Grund undBoden Krumhuks auf dengemeinnützigen Träger „21 Krumhukfor AgriCulture and Social
Development“ ist nach einem langenund Geduld fordernden Prozessendlich rechtskräftig geworden. Ihrdürft gratulieren! Dieser für uns sehrwichtige Schritt erforderte einenhohen finanziellen Einsatz, ist aberein wichtiger Meilenstein in unsererEntwicklung.
Zusätzlich zu unserer sehrkonstanten Gruppe der hiesigenMitarbeiter (niemand will gehen undneue kommen gern dazu) hat uns eindichter Besucherstrom beschäftigt.Die Gästehäuser waren belegt wienoch nie zuvor. Viele besondere undbereichernde Begegnungen habendem Jahr einen besonderen Glanzverliehen. Gäste kommen an undreisen als Freunde ab.
Last but not least ….. noch einThema hat seinen Abschlußgefunden. Unsere neue webside istins Netz gestellt worden! Ein großerDank geht an Katharina, die es nichteinfach hatte, an überarbeitete„Insider“ heranzukommen.
Und der größte DANK geht anEuch, liebe Leser, denn ohne EureAnteilnahme und Unterstützung aufallen Ebenen wäre unsere Arbeit hiernicht möglich.....!
Mit den besten Wünschen für einefriedliche Advents und Weihnachtszeit.ti Eure Krumhuker
Inhaltsverzeichnis
EditorialWie es um den Krumhuker Farmbetrieb stehtDie Landbauschule ATCKNguni PlainsLeo und CelineDas FarmhausUnsere PraktikantenDie Kinder von KrumhukJerry RooinasieGeboren Gestorben und andere NachrichtenDas religiöse Leben in KrumhukFarm Eichenbach Das erste JahrNachruf Eberhard v. Koenen
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Das Weihnachtsspiel im Kindergarten
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Auch wenn in der letzten Zeit vielBetonung auf unseren neuen BetriebEichenbach im Norden liegt, so darfunser „Mutterbetrieb“ nicht darunterleiden. Das hat er natürlich schonbißchen aber wir wollen eben auchden neuen Betrieb dort oben so gutwie möglich schnell eintüten. Immerhin bekommen wir das erste Futteraus Eichenbach und unsere Milchkühe und kälber erfreuen sich dieses Futters aus organischen Anbau.Dem konnten wir aus Krumhuk eigenes Heu dazu fügen dank durchschnittlichen Regens von etwa 410
mm, das uns knapp 2000 Ballen einfahren ließ. Leider gibt es diesmal vielUnkraut im Heu, war doch die ganzeFarm, ja das ganze Land, übersähtmit dem rappsähnlichen gelben Nidorellakraut. Farblich war es einePracht, ansonsten gänzlich nutzlos.Der Hausdamm blieb fast leer und sofällt unsere frische grüne Luzerne,auch für die Milchkühe, ganz kläglichaus.Unserer Mutterkuhherde geht essoweit gut in diesem Jahr. Leider fallen wenige Verluste durch Raubkatzen aber immer wieder an. Geradekonnten wir einen Leoparden, der
uns schon wieder mindestens 3 Kälber gerissen hatte, auflauern und erlegen. Durch unsere eingeführtenKalbezeiten haben wir aber auch einebessere Kontrolle. Einige unsererBonsmarabullen, mit denen wir dieNguniherde einkreuzen, mussten wegen Unfruchtbarkeit und Krankheitausgetauscht werden. Die neuenKälber, die mehr ins Rot als in dasursprünglich Bunte ausfallen, sehenaber prächtig aus.
Der Wildbestand bleibt trotz ziemlich guter Nutzung weiterhin hoch.Gerade jetzt im heißen Novembersieht man sie überall tagsüber imSchatten stehen, Oryx, Zebras,Sprinböcke, Kudus, usw. Die GoldeneAue ist von ihnen gerade so stark besetzt, dass man Bedenken bekommenkann, ob das Futter noch lange reicht
für alle, inklusive das Vieh.In unserer wiederaufgebauten
Scheune konnte die Heuernte gutPlatz finden. Was für ein erleichterndes Gefühl, dass das Heu nun wiederunter Dach ist, gerade wenn die ersten Wolken aufziehen. Im Zuge dieserBauarbeiten haben wir dann auchendlich unseren Kuhstall mit einemneuen und größeren Abdach versehen können. So werden unsereMilchkühe nun bei Regen im Trockenen und bei Hitze im Schattenstehen können.Obwohl es in diesemJahr besonders viel Feldfeuer imganzen Land gab, blieben wir bis jetztdavon verschont Ein Großbrand aufden Nachbarfarmen mit einem dreitägigen Einsatz blieb uns aber nichtverschont.
Ulf‐Dieter Voigts
•Krumhuks einzige StreichelkuhKatiti hat ihr viertes Kalb bekommen,ein rot geschecktes Kuhkalb.
•Die ersten Lichtwurzeln Namibiasfühlen sich in unserem Gewächshaussehr wohl und wachsen prächtig!
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Wenn ich heute einen Rückblickauf die Landbauschule desvergangenen Jahres werfe, fallenmir gleich einige Hoch undTiefpunkte auf. Es war einturbulentes Jahr, angefangen mitdem Tode unseres Mitbegründers,Ekkehard Külbs, undschlussendlich das Einreichen desRegistrierungsantrages und derAkkriditierung mit seinen vielenAkten, Konzepten und Lehrplänenbei der namibischen Behörde.Letzteres ein riesen Schritt derendlich vollzogen werden konnteund uns in die Lage bringen wirdendlich finanzielle Unterstützungbei den betreffenden Behörden zubeantragen. Damit erhoffen wiruns die langersehnte finanzielleErleichterung ab dem kommendenJahr. Aber zwischen diesen beidenEreignissen liegt viel Bewegung.Der 4. Kurs wurde aufgenommenwovon jetzt 10 Männer in derLandwirtschaft und 6 Frauen inder ländlichen Hauswirtschaft indie zweijährige Ausbildung gehen.Zwei Absolventen aus dem jeweilsersten und zweiten Kursenkonnten durch dasAustauschprogramm derBundesregierung – Weltwärts –nach Deutschland auf zwei Höfezur Weiterbildung geschickt
werden. Gespannt warten wir nunIhre Rückkehr im Februar 2013ab. Nach nur 5 Monaten verließuns unser neuer Projektleiter.Zum Glück konnte recht schnelleine Vertretung gefunden werden.Dann verließ uns wie geplant nach3 Jahren unsereHauswirtschaftsleiterin BrigitteLooser, die wir nur ungern gehenließen. War sie doch bei denjungen Leuten sehr beliebt undhat sie doch denhauswirtschaftlichenAusbildungsteil gut installiert undzukunftsträchtig eingeführt. Siewar uns just für diese Aufgabevom schweitzerischen Interteamfuer die ersten 3 Jahre gestelltworden.Wir Krumhuker konntenunseren Aufgaben in derAusbildung nicht mehr sonachkommen wie es am Anfangder Fall war. Das lag daran, dassunser AckerbauprojektEichenbach im Norden Ralphstark beansprucht hat, eben auchbald für die Ausbildung, undChristiane und Ulf durch denLeitungswechsel am ATCK starkengagiert im Management,Verwaltung undFinanzbeschaffung waren. Leiderhaben unsere diesjährigenAbsolventen unter den
Turbulenzen des vergangenenJahres ausbildungsmäßig leidenmüssen.Große Fragen tun sichnach 4 Jahren nun auf betreffsder Zukunft des ATCK. Es gehthier um mehr Ausbildungsplätze,bessere praktische Ausbildung inder Landwirtschaft, neueStrukturen in der Leitung und
Ulf‐Dieter Voigts
Ulf‐Dieter Voigts
Wer heute bei einer Farmrundfahrtin die Gegend der Südgrenze kommt,wird feststellen, dass da auf einmalneue Wege gelegt sind, Wassertanksaufgestellt wurden und Gräbengezogen werden. Hier wird ein neuestouristisches Projekt von Jani undStephan Brückner entstehen mitNamen „Nguni Plains“. Etwa 30Betten für Gäste und ein eigenesHeim für die beiden mit ihrenKindern soll dort entstehen. UnserVerein 21 Krumhuk hat zugestimmtetwa 500 Ha an Stephan zuverkaufen um das Eichenbachprojektim Norden mit zu finanzieren. DiesesStück Land soll nicht mit Zäunenabgetrennt werden und kann somit
vom Farmbetrieb weiter alsWeideland benutzt werden. So istauch eine Synergie mit Krumhukweiter angedacht in Bezug auflandwirtschaftlicher Produkte,Ausbildung am ATCK und imkleineren Rahmen touristischerAktivitäten auf der Farm. Es wirdsicher noch eineinhalb Jahre dauernbis der Betrieb voll in Erscheinungtreten kann.
Verwaltung und damit neueStellen besetzen. Für unsKrumhuker ist auch die Frage, obwir uns weiter so intensiv an derLandbauschule engagierensollen/können oder eher weniger.Damit gehen wir eineminteressantem Jahr entgegen.
Seite 8
In diesem Schuljahr haben sichzwei der Krumhuker Waldorfschülerintensiv mit Arbeitsprozessen auf derFarm beschäftigt. LeonhardAhlenstorf hat sich für seineJahresarbeit in der 12. Klasse dasGewächshaus vorgenommen. DieMilchkuhherde und dieMilchverarbeitung waren das Themader Jahresarbeit in der 8. Klasse vonCeline Kharuchas.
Leo hat sich mit der biologischdynamischen Anbauweise befasstund hat sich bemüht, die Produktionim Krumhuker Gewächshaus zu
erhöhen. Zusammen mit Vilho Shihepo, dem permanentenGewächshaus Arbeiter, hat er dasVorbereiten der Beete, das Säen, dasUnkraut jäten und später die Erntemitgemacht. Leo ist dann noch einenSchritt weiter gegangen und hat dasGemüse auf dem Wochenmarktverkauft. Der Verkauf allerFrischprodukte in Windhoek auf dem„Greenmarket“ ist eine sichereEinnahmequelle für den Betrieb. Leoist inzwischen ein wichtiger Teil imMarktTeam geworden.
Die extremen Wetterbedingungen –
im Winter hatten wir mehrmals umdie 10°C und während ich dieseZeilen schreibe sind 38°C imSchatten – erschweren einegleichmäßige Produktion. Leos Arbeithat Vilho stark motiviert und dasGewächshaus ist insgesamt wiedermehr in den Fokus gerückt.
Celine hat das Handwerk desMelkens sich zu eigen gemacht undsie hat die Kälber in ihrenWachstumsprozessen beobachtet. DieMilchverarbeitung hat sie bei RebeccaTjejamba gelernt. Über langeStrecken ging Celine täglich mit in dieMilchküche und lernte dieHerstellung von Joghurt, Quark, Fetaund Frischkäse. Sie war das ganze
Jahr intensiv an ihrem Thema dranund hat es auch mit dem Verkauf derProdukte auf dem Markt abgerundet.Es waren schöne Momente, als Leound Celine ihre Arbeiten in derSchule vorgestellt haben. Für unswar es eine große Freude, daß sichzwei Schüler so intensiv mit ihremLebensort – nämlich dem Krumhuker
Corinna Schauenburg
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Das alte Farmhaus entwickelt sichganz natürlich weiter als sozialerMittelpunkt der Farm. Durch dentäglichen (außer Sonntag)Mittagstisch begegnen wirVerantwortlichen uns täglich mit denjüngeren Mitarbeitern undPraktikanten. Gäste lieben es dortmitzuessen da es eine ungezwungeneBegegnungsmöglichkeit mit den„Krumhukern“ ist, so kommt es dannauch schon mal vor, dass da an die30 Menschen sitzen – eineHerausforderung für die Küche.Rebecca, die sich im letztenRundbrief als „neue Kraft“ vorstellteist neben ihrer Milchverarbeitungganz tatkräftig in das Gästecateringeingestiegen. Sie hat im letzten Jahrbeim Polytech of Namibia einenChefkurs besucht der in 2 bzw. 3wöchigen Kursen abgehalten wurdeund hat ihn sehr gut abgeschlossen.Kochen ist ihre Leidenschaft und siearbeitet gerne und gut mit Milikizusammen. Unser Trio Miliki, Lilianund Rosina ist noch voll im Einsatz.Rosinas Körnerkekse findenreißenden Absatz auf dem Markt.Unser Sonntagskaffee entwickelt sichweiter gut und hat ab und zu schonBesucherzahlen über 30, manchmalsind wir auch unter uns. Wir wollendas so locker und offen lassen, esgibt dann schon mal Anmeldungen
und sonst üben wir uns beimKuchenbacken im möglichst genauenAbschätzen der Größenordnung.
Corinna hat zusammen mit demPraktikanten Samuel die beliebten„Braaivleise“ im Revier übernommen,eine sehr erfolgreiche und beliebtekulinarische Veranstaltung, dieimmer wieder gerne wahrgenommenwird.
Für ein festliches Dinner bildetunser Haus eine wunderbare Kulisseund die Gäste sind berührt von dembesonderen Ambiente des alten Hauses.
Bauliche Veränderungen: Wirhaben die Küche renoviert, ihrerneuen Funktion als zentraleBetriebsküche gemäß. Eine Wandwurde herausgenommen und allesneu gestrichen. In Voigts ehemaligeSchlafabteilung, in der Eberhardresidiert hat, sind jetzt 2 zusätzlicheGästezimmer verfügbar, sodass wir inAusnahmefällen nun bis zu 20 Gästeaufnehmen können. Ein großesFragezeichen ist der Haupteingang den es eigentlich nicht gibt. SelbstMenschen die noch nie auf Krumhukwaren, laufen an dem schönen Schildvorbei und rein in die Küche – da istnatürlich immer Leben. So werdenwir jetzt mit der sowieso fälligenRenovierung des Daches mithauseigenen Spezialisten (Nikolai und
Von links nach rechts:Thea Ziegler (3 Monate)
Samuel Weygoldt (1Jahr)
Nora Bohmann (1 Jahr)
Samuel) kleine Veränderungenanbringen die das Haus „öffnen“sollen – lasst Euch überraschen.Nächstes Jahr gibt’s dann ein Bild.
Der große Rasen, zentraler Punktdes Gartens auf dem Ulf schon alsKind gespielt hat, wurde immer dürftiger, sodass wir ihn neu anlegenmussten. Es war ein heftiger Eingriffals die große Maschine mit Frontladermal eben in einem Tag die ganzeFläche abtrug. Die Fläche wurde neueingeebnet und der total verbrauchte
Boden mit Reviererde aufgefrischt.Der neue Rasen wurde mit Einsatzvon viel „manpower“ in Reihengepflanzt, ist schon wieder gutgrün und wartet jetzt wie wir alleauf Regen... Zwei Bäume sindgefällt worden (von Samuel) ummehr „Durchblick“ zu schaffenund die anderen umso besser zurGeltung zu bringen. Geplant istnoch ein spiraliger Rosen – undKräutergarten um die große Palmeherum.
Christiane Ahlenstorf
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Wir leben dem Ende des Schuljahres entgegen und die Kinderfreuen sich auf die langen Weihnachtsferien, die bei uns ja dieSommerferien sind. Die Luft istraus und die enorme Novemberhitze macht das Durchhalten derletzten Wochen nicht leichter.Wenn unsere acht Kindergartenkinder, zwölf Waldorfschulkinderund vier Aris Schulkinder die Ferien erreicht haben, dann ist wieder Freiraum für andere
Aktivitäten.Manche Kinder werden in der
langen Sommerpause zu ihrerVerwandtschaft reisen – einige inden hohen Norden, andere in denfernen Süden. Für die Kinder, diedie Ferien auf Krumhuk verbringen, wird es wie in allen Ferien einpaar Sonderaktionen geben. Einfester Bestandteil aller Ferien istdas Müllsammeln. Ich teile es immer in zwei Teile ein: erst wirdrund um all die Häuser gesammelt
in Krumhuk haben, dann backensie auch gern oder machen Unmengen von Popcorn oder, oder.Ich freue mich sehr über dieses„Bewußtsein“ bei den Kindern,dass sie nun alt genug sind, umauch etwas beizutragen. Und besonders schön ist es, wie sie sichuntereinander organisieren undsich gegenseitig helfen. Ich binnur noch selten in der Küche gebraucht, da die Großen den Kleinen helfen können und es auchgern tun.
Unser Alltag ist bunt und vielbewegt und die Kinder machenwunderbare Entwicklungsschritte.An dieser Stelle sei all Ihnen undEuch von Herzen für die Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in unserem Farm Projektgedankt. Ohne die Zuwendungenvon Außen, könnten wir den sozialen Aspekt auf Krumhuk nurschwer leben. Somit einen großenDANK!
und dann fahren wir mit demLandrover die Pad auf und ab undheben dort all die Flaschen undTüten auf, die die Autofahrer ausdem Fenster werfen. Diese Aktionfreut sich größter Beliebtheit, daALLE unsere Kinder gern Autofahren und vor allem Landrover.Danach gibt es natürlich einekleine Köstlichkeit, so daß allewieder zu Kräften kommen.
Zum Thema „Köstlichkeiten“gibt es eine sehr schöne Entwicklung bei den Kindern. Ich habeangefangen mit ihnen Kuchen fürihre Klassen zu backen, wenn sieGeburtstag haben. Darüber freuensich die Kinder so sehr, daß sieauch mal etwas mitbringen können um es mit ihren Freundenund Lehrern zu teilen. Dieser stilleAnfang hat sich positiv ausgewirkt, auch dahin gehend, dassdie Schüler nun auch für ihreAusflüge etwas backen möchtenund wenn wir eine Veranstaltung
Corinna Schauenburg
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My name is JERRY ROOINASIEand I am 23 years old. I was born inWindhoek and I grew up in Rehoboth.I have two brothers and one sisterand I am the oldest in the family.
From the time I was a boy I was somuch interested in farming. So whenI finished school I went to theAgriculture Training Centre Krumhuk(ATCK) to study agriculture. There myfarming grew more. I ended my twoyear training in December 2011.Currently I am at the Farm Krumhukand at the Farm Eichenbach to get
more skills in farming and also toknow more about organic farming.
I am a person who talk much and Ilike to interact with people. Myhobbies are singing, playing soccer,making jokes and watching TV. Thisis just a small part of what JerryRooinasie is! If you want to know whothe real Jerry is, just come toKrumhuk and we can have a nicelong talk. I hope you liked the letterand I hope I will see you one day atKrumhuk – the place to be!
Thank you for reading the letter.
Krumhuk erreicht das „Enkelalter“, von den 3 kleinen Jungs die indiesem Jahr geboren wurden sind 2Enkelkinder unserer Mitarbeiter.
* Am 29. März wurde AmandasSohn Rivaldo geboren, (Lilians Enkel)ein wunderschöner kleiner Junge.Amanda hat die 11. KlasseWaldorfschule noch fertiggemacht,kümmert sich erstmal um ihr Kindund möchte im nächsten Jahr eineAusbildung in „hospitality andtourism“ beginnen.
* Floriana, die Tochter von Linusund Justine, hat ihren Sohn im Aprilzur Welt gebracht, nachdem sie die
Schule mit höherem Abschlussbeendet hat.
* Am 2. Mai (Kines Geburtstag) istThomas geboren, Renatines jüngstesvon 6 Kindern und fünfter Sohn, unddas dritte gemeinsame Kind mitGabriel. Ihr ältestes Kind ist dieeinzige Tochter Celine (siehe BriefJahresarbeit).
* Gestorben ist Eberhard vonKoenen (siehe Nachruf).
* Jeremia, Eliphas und Kevinhaben den Aufnahmetest in dieWaldorfschule Windhoek bestanden –Dank Corinnas guter Vorbereitung...
Thomas und Renatine
Christiane Ahlenstorf
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Liebe Krumhuk tragende Freunde!Ich freue mich, Euch etwas über
die Arbeit im religiösen Bereich inKrumhuk berichten zu können. Voretwa vier Wochen ist einlangersehnter Traum in Erfüllunggegangen: Unsere kleine Kapelle hateinen weiteren Metamorphose Schrittmachen können. Sie ist jetzt rundumzugebaut, hat schöne Fenster ausmilchigem Glas (dass die Gänse undHerrchen suchenden Hunde nicht
mehr reingucken können….) und hateine abgerundete Altarstufebekommen. Finanziert wurde dasgrösstenteils durch Spenden derMenschen, die das eine oder andereSakrament in Krumhuk empfangenhaben. Der Umbau dauerte natürlichwesentlich länger als geplant, und inder Zeit war keine Weihehandlungmöglich, sodass wir jetzt zu tunhaben, die guten Geister wiederanzusiedeln in diesem Raum. Aber es
wird schon gelingen und wir sindfroh, dass unser Kirchlein jetzt nichtmehr so ungeschützt der Teilnahmevon Fledermäusen und allerhandanderem Krabbelgetier ausgesetzt ist.Die Menschenweihehandlung wirdjeden Dienstagmorgen vorArbeitsbeginn auf Deutsch zelebriertund einmal im Monat an einemSamstagmorgen in Afrikaans. Inletzterem Rahmen erklingt dann auchdas Vater Unser auf Oshivambo oderNama/Damara. Nach derMenschenweihehandlung kommendie Kinder zur Sonntagshandlung –auch auf Afrikaans – und danach gibtes leckere frische Brötchen undzuckersüssen Tee! Denaussersakramentalen Boden bildendie täglichen Morgenandachtenhauptsächlich der auf dem Betriebarbeitenden Frauen. Es wirdgesungen, der 23. Psalm wirdgemeinsam gesprochen und dannwird das Evangelium der Wochegelesen. Diese Einrichtung gibt esauf Initiative der Küchenfrauen hinjetzt schon immerhin seit über 7Jahren auf Krumhuk. Und dannhaben die Kinder der Unterstuferegelmässig am Freitag nachmittagReligionsunterricht und hören schonseit einer geraumen Zeit diespannenden Geschichten aus demAlten Testament. Einmal im Monatbesuchen die Krumhuker Kinder dieSonntagshandlung in Windhoek undso haben sie alle 14 Tage dieseswunderbar Substanz bildende
Element in aller Regelmässigkeit inihrem Leben.
Eberhard von Koenen, der in demvergangenen Jahr ALLES Leben inder Kapelle begleitete und zugegenwar, wird uns nun aus anderenWelten heraus in dieser Arbeitunterstützen. Das ist deutlichspürbar und dafür sind wir dankbar.Möge das sich in dem zukünftigenreligiösen Leben in Krumhuk immermehr als schützende Realitätetablieren durch die Krumhuker, diesich aufmachen in die geistige Welt.
So wird das religiöse Leben inunseren doch fordernden Zeiten zueinem Kräfte schenkenden undRhythmus bildenden Element,worüber wir uns freuen.
Christine Voigts
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Nun, da passt noch eine MengeArbeit rein….Zunächst haben wir unsin der vergangenen Anbauperiodeauf die Ländereien konzentriert.Stunden, Tage und Wochen vergingenum die Äcker in einen vernünftigenZustand zu bekommen und dannnach der Saat das Unkraut unterKontrolle zu halten. Das“Unkrauterbe” ist gewaltig und sowaren zu Zeiten neun Menschendamit beschäftigt die MaisundSonnenblumenbestände (ca.110 ha)entweder sauber zu halten oder das
Schlimmste zu verhindern bis aufgut 10 ha ist uns das gelungen. Fürdie Vorbereitung der Saat hatten wirteilweise vier Arbeitsgänge, um dasständig wieder auflaufende Unkrautzu ,,vernichten”. Das liebe Wetter hatdabei auch etwas ,,gegen uns”gearbeitet sowohl im Januar alsauch im Februar gab es jeweils 1014Tage mit je 165 mm Regenfall. Dasverzögerte zusätzlich die Aussaaten,sodass wir eigentlich immer vierWochen zu spät dran waren wirliefen immer hinterher. So geht das
Teil der Ernte dieses Jahres
hier natürlich gar nicht. Ab MitteDezember zählt jeder Tag den man zuspät dran ist das geht auf denErtrag. Den letzten Mais pflanzt manhier Anfang Januar 2012 waren wirda mit unseren ersten Aussaatendran und dann kamen die großenRegenfälle. Die Regenzeit, die hier imNorden im Oktober mit einzelnenRegenfällen losgeht, geht dann aberauch schon gewöhnlich Mitte bisEnde März zu Ende. So war es leiderauch diesmal und die späten Saaten unsere Getreide Versuche und dieLuzerne wuchsen dann mit 10 bismax. 90 mm Regen noch los. DieGerste und der Hafer machen dannda noch etwas draus und die Luzerneetabliert sich sogar noch mit 1012mm (ein Regen). Beim Brotgetreide(Weizen u. Roggen) müssen wir danoch mit den Aussaatzeiten besserzurecht kommen. Insgesamt brachtedie Regenzeit 700 mm, was leichtüber dem Durchschnitt liegt. Leidergab es dann auch schon Anfang Junieinen Frost. Ja, auch das gibt es hier dieses Jahr sogar mehr als normaldavon und auch außergewöhnlichfrüh. Unsere Anfang des Jahresgepflanzten ersten Papayas, Bananenund Mangobäume haben dabeigroßen Schaden erlitten da könnenwir fast wieder von vorne beginnen(wie mit jeder neuen Sache hier dreimal muss man teilweise wieder ran).Die Sonnenblumen waren teils nochin Blüte und haben somit einenordentlichen Frostschaden erlitten;
das Körnersorghum wäre sicherlichauch noch weiter gewachsen. Sowaren wir insgesamt mit denErträgen nicht sonderlich zufrieden.Die Bestände selber sahen sehr vielbesser aus und so hat es wenigstensordentlich Ernterückstände undeinen Haufen Wurzelmasse für denBoden gegeben. Die Bodenstrukturund fruchtbarkeit sind wirklich sehrentwicklungsbedürftig.Bodenanalysen bestätigen dieEindrücke bei Bodeneinschlägen undbei der Bearbeitung. Eine eigenenachhaltige Bodenfruchtbarkeit istnoch nicht gegeben. Die Gehalte anOrganischer Masse (Humus) sindgering. Kein Wunder wennJahrzehnte Guano als organischerDünger angewendet worden ist. Dawir jetzt mit einer Fruchtfolgearbeiten, die 3035%Leguminosenanteil hat (Luzerne,verschiedene Bohnen) und wir abMitte 2013 mit einer Rinderhaltung(Ziel sind 120 GV) beginnen, ist esabsehbar, wann wir unserenDüngerkreislauf geschlossen habenwerden. Mit den Präparaten hoffenwir ab der kommenden Pflanzzeitintensiver arbeiten zu können. ImMoment bauen wir am altenFarmhaus, um Unterkunft fürMitarbeiter zu schaffen, denn vieleHelfer und Angestellte leben noch inProvisorien. Überhaupt hat dasDasein außerhalb des Treckers undder Arbeit mehr den Stil desCampens. Es hat sich über das
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vergangene Jahr nun ein rechtkonstanter Stamm an Mitarbeiterngebildet. Zu den drei Angestellten diewir von W. Hanke übernommenhaben, sind zwei aus demKrumhuker Familienumkreis dazugekommen und nachdem Otto imFebruar für ein Jahr zu Ehlers nachWeideHardebeck gegangen ist, kamJerry aus dem BKurs derAusbildung vom ATCK dazu. Er istmindestens genau so viel wie ich aufEichenbach, d. h. ca. 2/3 der Zeit.Als letzter Neuzugang hat einAngestellter auf Probe, der ausGrootfontein kommt, als Mechanikerangefangen. Auf dem Techniksektorist großer Handlungsbedarf, da
Werner Hanke sich lieber mehr alsweniger zurück ziehen möchte. Erwird im nächsten Mai 70 und hatseine Freizeit sicherlich mehr alsverdient. Dann gibt es die Menschenim fernen Umkreis,die unsKrumhukern sehr helfen mit unserenIdeen und Initiativen vorwärts zukommen – sie arbeiten auch an derEntwicklung von Eichenbach mit.Am Ende dieses ersten Jahres kenneich den Betrieb nun noch viel besser.Das Gefühl für den Boden und wasdrunter und drüber ist, ist nach denvielen Stunden auf dem Acker dochrecht solide geworden. Und dasGefühl ist gut!
Sicher erinnern sich viele von Euchan das bezaubernde Photo von demältesten und jüngsten KrumhukBewohnern im letzten Jahr. Nunhaben uns beide verlassen – Aureliuskehrte mit seinen Eltern an Osternnach Europa zurück, wo neueProjekte und Schicksalswege auf diedrei warten, und Eberhard hat dieseWelt am 14. August verlassen.
Eberhard v. Koenen hat die letzten11 Monate seines langen und reichenLebens hier mit uns auf Krumhukverbracht und das haben wir alle als
ein großes Geschenk erlebt. EinMensch der immer Zeit hat – und sienicht nur hat, sondern auchverschenkt. Ein Mensch der mit fasthundert Jahren sagt „Das Leben istsoo schön!“ und der das Wort „Tod“nicht aussprechen mochte – abermich auslachte als ich seinenhundertsten Geburtstag planen wollte„Da bin ich schon lange nicht mehrda“. Eberhard hat ein intensives Jahrmit uns durchlebt und durchlitten –der Scheunenbrand, der ihn an denBrand des ersten Goetheanums
Ralph Ahlenstorf
denken ließ, die Innigkeit desAdventsgärtchens auf der Farm, dasWarten auf den Regen, das große GIZBraai Menu im Garten, bei dem er dieDekoration so schön fand, dass erganz betrübt war dass die 120 Gästeerst im Dunkeln ankamen – an allemhat er voller Interesse Anteilgenommen, viel gefragt, uns ermutigtund mit treffenden Kommentarenbestätigt. Immer war er positiv, dasEinzige was er bedauerte war, dass ernicht aufspringen und uns „tätig“ zurSeite stehen konnte – war er dochsein Leben lang gerne tätig gewesenund hat bis zu seiner letzten Lebenswoche noch an einem Buchgearbeitet, jeden Morgen an seinerSchreibmaschine, die vielen losenBlätter mit Wäscheklammernzusammengeheftet.
Morgens rollerte er pünktlich insgroße Wohnzimmer zum Frühstück,freute sich auf seine Brote und denKaffee den er richtig genießen konnteund begrüßte er liebevoll alleMitarbeiter im großen Haus. Durchdas große Fenster nahm erinteressiert Anteil an allem was aufdem Hof stattfand. Dann kam einSatz „Die Mitarbeiter auf Krumhukgehen so aufrecht“ – Anstoß, Stoffzum nachdenken. Haben wir dasschon einmal bemerkt? Eine vonvielen Beobachtungen die er gernemit uns teilte. Die schönstenGespräche am Sonntagmorgen – inder Hofruhe.
Sein größtes Interesse galt den
jungen Menschen, vom kleinen Kindan. Er freute sich über jede Frage,jedes Gespräch und war bis zumSchluss geistig so rege, dass er aufdie unterschiedlichen Menscheneingehen konnte, aber am liebsten beiGesprächen unter vier Augen, ausdenen man beglückt und bereichertin den Alltag zurückkehren konnte.Er selbst blieb bis zuletzt derForscher, und so sah er mit klarem,offenen Blick seinem Tod entgegenund ging ganz bewusst, ganz klar.Eine Woche vorher, am spätenSonntagnachmittag, hatte er gesagt:„Jetzt lerne ich... die Wahrheitkennen“ und so war’s dann auch.
Am Montagmorgen, 13.08., erhielter die letzte Ölung im Beisein seinervier Kinder. Alle konnten Abschiednehmen und dann suchte er sich eineganz stille, ungestörte Stunde, umseinen Weg in die geistige Weltanzutreten.
Wir dürfen uns an das ganzbesondere Jahr mit Eberhard v.Koenen in Liebe und Dankbarkeiterinnern und fühlen, dass unseretiefei Verbundenheit mit ihm auchüber seinen Tod hinaus bestehenbleibt.
Christiane Ahlenstorf
K o n t a k t i n N a m i b i a : Kontakt in Deutsch land :
Farm KrumhukP.O. Box 2630Windhoek, [email protected]+264 (061) 234085 (Ahlenstorf)+264 (061) 257803 (Voigts)Bankverbindung:Bank WindhoekCode 482 172Acc No: 1034 55 32 01
Freundeskreis zur Förderung derFarm KrumhukGünter LettninBernsteinweg 6
22395 HamburgTel/Fax: +49 (040) 6013597
Bankverbindung:GLS Bank
BLZ: 430 609 67Ko Nr: 200 379 5100www.krumhuk.de