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Nationaler Förderer Deutsche Bank

AUSGEZEICHNETE ORTE IM LAND DER IDEEN 2019 · arbeite dafür heute Abend länger. Helfen Ihnen die eingeführten Anreize auch beim Recruiting? Ja. Selbst in Osteuropa lässt sich

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Page 1: AUSGEZEICHNETE ORTE IM LAND DER IDEEN 2019 · arbeite dafür heute Abend länger. Helfen Ihnen die eingeführten Anreize auch beim Recruiting? Ja. Selbst in Osteuropa lässt sich

Nationaler Förderer Deutsche Bank

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Willkommen zu den „Ausgezeichneten Orten im Land der Ideen“ 2019! Seit 14 Jahren richtet die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ mit der Deutschen Bank den größten deutschen Innovationswettbewerb aus. Inzwischen tragen mehr als 3100 Preisträger das Gütesiegel. Viele Projekte konnten wir in ihrer Entwicklung fördern; alle haben durch neue Sponsoren, Partner, Kunden oder Kontakte von unserem deutschlandweiten Netzwerk profitiert.

In diesem Jahr findet der Wettbewerb in dieser Form zum letzten Mal statt. Daher haben wir uns bewusst zwei Themen ausgesucht, die für Deutschlands Zukunft höchste Priorität haben: Bildung und Arbeit. Europäische Impulse beziehen wir dabei ausdrücklich mit ein. Wir sind stolz, Ihnen die Preisträger dieses Jahres präsentieren zu dürfen. Innovative Ideen made in Germany werden bei uns weiterhin eine Bühne finden: Wir entwickeln gerade ein neues Format.

Viel Spaß bei der Lektüre des Ideenbuchs 2019.

AUSGEZEICHNETETE ORTE IM LAND DER IDEEN

DEUTSCHLANDS INNOVATIONSWETTBEWERB

UTE E. WEILANDGeschäftsführerin „Deutschland - Land der Ideen“

CHRISTIAN RUMMELLeiter Markenkommunikation Deutschland, Deutsche Bank AG

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S. 03 EDITORIAL

S. 06 – 07 DER WETTBEWERB 2019: VORWORT VON BUNDESMINISTER HUBERTUS HEIL

S. 10 – 11 WISSENSWERT: BILDUNG UND ARBEIT IN ZAHLEN

S. 12 – 15 „WIR ZEIGEN, DASS INNOVATION INNERHALB DES SYSTEMS MÖGLICH IST“ – GESPRÄCH MIT DR. ARIANE REINHART UND THOMAS BACHEM

S. 16 – 17 VISIONEN – WAS WIR IN ZUKUNFT BRAUCHEN

S. 18 – 39 DIE PREISTRÄGER

S. 40 – 41 „WIR FÖRDERN DEN WICHTIGSTEN ROHSTOFF DEUTSCHLANDS: GUTE IDEEN“ – DER POSITIVE BEITRAG DER DEUTSCHEN BANK

S. 42 – 43 KI UND ROBOTIK VERÄNDERN UNSERE ARBEIT UND UNSER LEBEN

S. 44 – 45 DIE WETTBEWERBSJURY

S. 46 IMPRESSUM

INHALT

INHALT 4

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MATHE-APP INNOVATIONSLABOR

DEMENZ-ERKENNUNGARBEITSSICHERHEIT

IT-KARRIERE AZUBITRAINING

BERUFSWAHL LERNWERKSTATT

BAUSENSORIK FERTIGKEITEN

Seite 24

Seite 26

Seite 28

Seite 30

Seite 32

Seite 34

Seite 36

Seite 38

Seite 20

Seite 22

5 INHALT

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die Arbeitswelt verändert sich rasant. Die technologischen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen bieten ganz neue Chancen. Sie stellen aber auch neue Herausforderungen an alle Akteure auf dem Arbeitsmarkt. Durch den digitalen Wandel ver-schieben sich Anforderungen an Arbeitgeber und Beschäftigte. Digitale und soziale Kompetenzen sind immer stärker gefordert, (Weiter-)Bildung und Qualifizierung werden zum zentralen Schlüssel für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit.

Bildung und Arbeit gehören dabei untrennbar zusammen und können nicht nur im nationalen Kontext gedacht werden. Vielmehr müssen im europäischen Wirtschaftsraum alle Chancen genutzt werden, um den digitalen Wandel aktiv und zukunftsgerecht zu gestalten. Hier kann Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch (Weiter-)Bildung und Qualifizierung die Fachkräftebasis der Zukunft sichern und dabei gut gestaltete Arbeitsplätze erhalten und schaffen können. So entwickeln wir geeignete Rahmenbe-dingungen, damit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von heute auch die Arbeit von morgen machen können.

Es ist jedoch klar: In einer immer komplexeren Welt wird es keine Patentrezepte geben. Vielmehr kommt es auf indivi-duelle und kreative Lösungsansätze an. Der Wettbewerb um die „Ausgezeichneten Orte im Land der Ideen“ mit seinem diesjährigen Motto „digitalisieren. revolutionieren. motivie-ren. Ideen für Bildung und Arbeit in Deutschland und Europa“ zeichnet Preisträger aus, die auf die aktuellen Fragen mutige Antworten gefunden haben – und diese Antworten nun mit uns teilen. So können wir gemeinsam weiterdenken, Gewohntes in Frage stellen, neue Wege ausprobieren. Und die Vielfalt dieser

mutigen Antworten ist beachtlich. Schule wird neu gedacht, das Verhältnis Mensch-Maschine hinterfragt, Inklusion ganz konkret gelebt, neue Technik in Bereiche wie Gesundheit und bauliche Gestaltung eingebracht.

Sie verlegen den Mathematik-Unterricht mitten in die Stadt, erproben in einem Labor Sensorik-Verfahren für das Bauwesen, öffnen Schulabsolventen per VR-Brille Türen zur Berufswelt. Sie machen KMU fit für die digitale Zukunft, helfen Azubis mit Lernbehinderungen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Sie verbessern die frühe Diagnose von Demenz, helfen Ungelernten und Flüchtlingen mit einem neuartigen Berufstest. Sie erhöhen die Arbeitssicherheit beim Umgang mit Industriemaschinen, bieten Kindern einen mobilen Lernort als Startpunkt in die digitale Welt und bereiten Studenten auf die wirtschaftsnahe IT-Branche von morgen vor.

Der Wettbewerb führt uns in diesem Jahr zu zehn „Ausge-zeichneten Orten“, die in ihrer Weiterentwicklung intensiv ge-fördert werden sollen. In diesem Buch finden Sie diese Pioniere, die im Wortsinn vorangehen. Kommen Sie mit und lernen Sie ihre Ideen und Lösungen kennen.

Herzlichen Glückwunsch den Gewinnern! Sie alle sind Weg-bereiter der Bildungs- und Arbeitswelt der Zukunft. Sie machen Deutschland zum „Land der Ideen“.

Hubertus Heil

Liebe Leserinnen und Leser,

7 VORWORT

VORWORT VON HUBERTUS HEIL MdB, Bundesminister für Arbeit und Soziales

DER WETTBEWERB 2019

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„Die Digitalisierung ist ein wichtiger Innovationstreiber für die hochmoderne und effizien-te Arbeitswelt von morgen. Die technischen Neuerungen sowie innovative Kollaborationspro-jekte eröffnen uns großartige Möglichkeiten, machen aber auch eine passgenaue Vorbe-reitung der nachwachsenden Generation und lebenslanges Lernen für die Herausforderun-gen der Zukunft unverzichtbar.“

PROFESSOR DIETER KEMPF Präsident des Bundesverbandsder Deutschen Industrie e. V. (BDI)und Präsident von Deutschland –Land der Ideen e. V.

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„Die zehn Gewinnerideen der ,Ausgezeichneten Orte‘ 2019

belegen eindrucksvoll, wie wichtig Bildung und flexible Arbeits­

modelle für unseren Wohlstand sind. Uns als Deutsche Bank ist

es wichtig, hier einen positiven Beitrag zu leisten.“

CHRISTIAN SEWINGVorstandsvorsitzender der

Deutsche Bank AG und Mitglied des Präsidiums

der Initiative Deutschland – Land der Ideen e. V.

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WISSENSWERT 10ZUKU

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82.000

Milliarden Euro – damit bot „Erasmus +“ im Jahr 2017 fast 800.000 Menschen die Möglichkeit, im Ausland zu studieren, sich fortzubilden oder Freiwilligenarbeit zu leisten.

Mehrzweck-Industrieroboter wurden 2017 in Deutschland produziert.

blieben fast 58.000 Ausbildungs-plätze unbesetzt, zugleich konnten rund 80.000 Jugendliche keinen Ausbildungsplatz finden.

Milliarden Euro fließen in die deutschlandweite technische Aufrüs-tung der Bildungs-einrichtungen.

5

36.000

2018

2,6

Quelle: statista.de

Quelle: statista.de

Quelle: Europäische Kommission 2018

Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung 2018

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11 WISSENSWERT

IT-Experten fehlen derzeit deutsch-

landweit. Im Durch-schnitt dauert es fünf Monate, eine offene

IT-Stelle zu besetzen.

der Deutschen – ob Single oder mit Familie – möchten ab und zu im Homeoffice bleiben.

Prozent der Kopfarbeiter nutzt Coworking. Alter-native Büroformen sind

weiter in der Nische.

Die meisten Arbeitnehmer arbeiten nach wie vor in Einzel-büros (33 %) oder im Zwei- bis

Fünf-Personen-Büro (30 %). Die wenigsten (4 %) erleben

ein flexibles Arbeitsplatz-konzept mit wechselnden

Schreibtischen.

wird der Anteil der Arbeit, der technisches Wissen voraussetzt, um bis zu 55% gestiegen sein, während immer weniger händische oder motorische Fertigkeiten benötigt werden (minus 14%). Soziale und

emotionale Kompetenzen werden bedeutsamer. Der Anteil der Arbeitszeit, der diese Fähigkeiten erfordert, wird bis 2030 um rund

24% zunehmen. Das lebenslange Lernen gewinnt an Bedeutung.

Neue Bildungsansätze seien nötig, um

Studenten für die Ära

der künstlichen Intelligenz (KI) besser auszurüsten, sagte

Alibaba-Gründer Jack M

a beim zw

eiten World Intelligence

Congress in Tianjin 2018. Anstatt Wissen zu verm

itteln,

was im

vergangenen Jahrhundert im M

ittelpunkt der Bil-

dung stand - eine Ära, die von der Industrialisierung ge-

kennzeichnet war -, sollten Schulen m

ehr tun, um den

Schülern zu helfen, Kreativität, globale Sichtweise

und Verantwortungsbew

usstsein zu entwickeln.

40%

1

30%

33%

4%

Quelle: Umfrage/Studie des Fraunhofer-Instituts IAO 2015-2017

Quelle: Umfrage/Studie des Fraunhofer-Instituts IAO

2015-2017

Quelle: Studie Bundesarbeitsministerium

Quelle: Studie des McKinsey Global Institute (MGI) in Deutschland, USA, Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien

Quelle: germ

an.china.org.cn

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INTERVIEW 12

DR. ARIANE REINHART

Die studierte Juristin arbeitete nach

ihrer Promotion in verschiedenen

Positionen für den Volkswagen-Kon-

zern. 2014 wurde sie in den Vorstand

des international tätigen Technolo-

gieunternehmens Continental mit

aktuell rund 244.000 Mitarbeitern

weltweit berufen. Vom Firmensitz

Hannover aus kümmert sie sich um

Personal und Nachhaltigkeit. Ihr Res-

sort heißt „Human Relations“, nicht

„Human Resources“. Damit steht

das Unternehmen in der Reihe der

DAX­Konzerne sicher recht allein auf

weiter Flur. Reinhart, die vom „Erfül-

lungstag“ statt Arbeitstag spricht, ist

seit 2017 außerdem Vorstandsvor-

sitzende der Deutschen Gesellschaft

für Personalführung.

GESPRÄCH MIT DR. ARIANE REINHART UND THOMAS BACHEM

„WIR ZEIGEN, DASS INNOVATION INNERHALB DES SYSTEMS MÖGLICH IST“

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Frau Dr. Reinhart, Sie haben 2016 die Continental-Mitarbeiter befragt, wie sie künftig arbeiten wollen. Trafen Sie bei den Beschäftigten einen Nerv?Absolut. Wir platzieren regelmäßig Themen in unserem Intranet. Aber nichts hat die Mitarbeiter jemals so berührt wie diese Umfrage. Nach kürzester Zeit hat-ten wir 600 000 Aktivitäten auf der Seite, tolle Wortmeldungen und Ideen.

Haben Sie die Wünsche umgesetzt?Ja, seit 2016 stehen jedem Mitarbeiter weltweit flexible Arbeitsbedingungen offen - mobiles Arbeiten, Homeoffice, Teil- und Gleitzeit, Sabbaticals, Jobsha-ring. Auch für unsere Produktionsmitar-beiter haben wir Angebote. So kann auch der Schichtbeginn variieren. Wir wollen keine Zwei-Klassen-Gesellschaft sein. Und wir übernehmen gute Lösungen aus Nachbarländern. Man kann auf einem Arbeitskonto Stunden sammeln und Ur-laub im Block nehmen - etwa im Sommer, wie es in Frankreich üblich ist.

Und das Feedback der Beschäftigten?Ist extrem positiv, ganz besonders bei Frauen und Müttern. Da ändert sich regelrecht ein Stück Kultur: In Indien etwa, wo junge Frauen sich nach ihrer Heirat um Familie und Schwiegereltern kümmern müssen, ermöglichen wir, dass sie ihre Kompetenzen in die Wertschöp-fungskette einbringen, aber auch zeitlich und finanziell unabhängiger sind. Ein interessanter Effekt in Deutschland, wo wir mehr Abwesenheiten als in anderen Ländern verzeichnen: Flexibles Arbeiten

verschafft Spielräume. Ein Mitarbeiter sagt vielleicht: Ich kümmere mich heute Vormittag um meine kranke Mutter und arbeite dafür heute Abend länger.

Helfen Ihnen die eingeführten Anreize auch beim Recruiting?Ja. Selbst in Osteuropa lässt sich kaum mehr Personal gewinnen. Die Arbeits-losenquoten liegen dort teils bei unter drei Prozent. Man muss sogar für die Mitarbeiter in der Produktion mittlerweile Employer Branding betreiben.

Wie machen Sie die Mitarbeiter fit für neue Anforderungen?Durch Digitalisierung und Automatisie-rung erleben wir einen Wandel in einer ungekannten Geschwindigkeit und Radi-kalität. Aufgaben fallen weg, andere ent-stehen neu. Das erfordert eine fortlaufen-de Qualifizierung. Manche haben vor 20, 30 Jahren zum letzten Mal die Schulbank

gedrückt und sich regelrecht „entlernt“. Wir müssen aber alle mitnehmen.

Wie haben sich die Kriterien, die Bewer-ber erfüllen müssen, in der Arbeitswelt 4.0 verschoben?Für uns zählen grundsätzlich intrinsi-sche Motivation und vor allem auch die persönlichen Fähigkeiten und Fertig-keiten mehr als der Formalabschluss. Welcher Mensch passt am besten auf eine Position? Das ist die Kernfrage. Sind die Mitarbeiter zufrieden, sind sie am produktivsten; die Fluktuation und das Abwesenheitsrisiko sinken.

Wie kann Schule die künftigen Schlüs-selqualitäten aus den jungen Menschen herauskitzeln?Sie muss den Umgang mit allem Digitalen als fünfte Fähigkeit neben Lesen, Schrei-ben, Rechnen und einer Fremdsprache lehren. Lebenslanges Lernen zählt auf

13 INTERVIEW

„Für uns zählen persön-liche Fertigkeiten und Fähigkeiten stärker als ein Formalabschluss.“DR. ARIANE REINHART

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allen Ebenen: Auch Lehrer und Berufs-schullehrer dürfen nicht stehen bleiben. Einige Ausbilder hantieren noch mit Blei-stift und Papier, während ihre Zielgruppe mit Apps für die Führerscheinprüfung büffelt.

Herr Bachem, diese Sicht ist Ihnen sicher schon von Berufs wegen nah.Auf jeden Fall. Das Internet bietet nicht nur Youtube, News und Konsum. Es ist ein Werkzeug, um schöpferisch zu werden und sich selbst zu befähigen. Das muss Schule vermitteln. Wir müssen Lernen anders angehen. Jeder weiß, dass von dem, was er sich fürs Abi in den Kopf prügelt, wenig übrig bleibt. Besser prägen wir uns ein, was wir am konkreten Praxisfall erarbeiten – daraus lässt sich dann die Theorie ableiten. Warum un-terrichten Schulen je 45 Minuten Mathe, Geschichte, Philosophie, Biologie? Sie sollten stattdessen ein Problem aus allen

Blickwinkeln beleuchten: mathematisch, historisch, philosophisch, biologisch.

Sie haben die Hochschule gegründet, an der Sie selbst gern studiert hätten. Was hat Sie an Ihrer Ausbildung gestört?Man erfährt ganz viel, indem man ausprobiert. Kinder lernen so. Aber das Bildungssystem stellt diesen natürlichen Vorgang auf den Kopf: Man bewahrt uns vor Fehlern, indem man theoretische Grundlagen vermittelt, bevor es in die Praxis geht. Da vergeht der Spaß. Ich habe mir als Zwölfjähriger das Pro-grammieren beigebracht. Ich spielte am Programmcode herum, plötzlich änderte sich die Farbe eines Buttons. Da hatte ich noch keine Ahnung von Binärcode und Computerchips. Macht nichts, die Erklä-rungen dafür konnte ich mir später aneig-nen. Aber meine Neugier war geweckt.

Was läuft anders an der CODE University?

Wir kehren den Trend der Verschulung um und fördern Selbstlernkompetenz. Die Professoren heißen Mentoren, sie sind Lernbegleiter. Der Studierende hat eine Bringschuld: Er muss sich Neues selbst erarbeiten. Unsere angehenden Software-Entwickler, Interaktionsdesig-ner und Produktmanager aus 42 Ländern finden Lösungen für Probleme stets in interdisziplinären Projektteams - wie spä-ter in der Arbeitswelt. Unsere Hochschu-le orientiert sich an den „21st century skills“: Wir legen besonderen Wert auf Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken.

Reinhart: Toll! Sie haben das Problem er-kannt und die Lösung umgesetzt. Wir sind immer gerade auch auf der Suche nach Absolventen mit viel Praxiserfahrung.

Man muss für das CODE-Studium aber eine Stange Gebühren zahlen, Herr Ba-chem. Ist es damit nur für einige wenige erschwinglich?Als private Hochschule erhalten wir keine finanzielle Unterstützung vom Steuer-zahler. Staatlichen Hochschulen steht pro Student mehr Geld zur Verfügung als uns, doch große Innovationen in der Lehre sieht man dort selten. Um uns zu tragen, sind wir also auf die Erhebung einer Studiengebühr angewiesen. Wichtig für uns ist dabei, dass keine soziale Voraus-wahl stattfindet: Wir möchten die größten Talente anziehen, nicht die mit den reichs-ten Eltern. Statt während des Studiums Gebühren zu zahlen, entscheiden sich die meisten unserer Studenten für ein ande-

INTERVIEW 14

„Kinder lernen durch Ausprobieren – das Bildungssystem stellt diesen Vorgang auf den Kopf.“THOMAS BACHEM

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15 INTERVIEW

res Modell: kostenfrei studieren, später die ersten zehn Berufsjahre lang einen niedri-gen prozentualen Anteil des Einkommens zurückzahlen. Nicht als Darlehen, sondern rein vom Einkommen abhängig und damit voll flexibel. Man kann auch erst die Welt bereisen, Verwandte pflegen oder sich als Gründer versuchen. Die Rückzahlung beginnt, sobald ein fester Job angetreten ist und auch erst ab einer bestimmten Ein-kommensschwelle. Wir sind da also selbst mutig. Aber wir sagen: Hey, erst wenn wir euch erfolgreich machen, sind wir es auch.

Wie zuversichtlich sind Sie, was die Umgestaltung des deutschen Bildungs-systems angeht? Wenig. Dabei haben wir keine Zeit mehr.

Ich hoffe auf Beispielwirkung und Inspi-ration. Wir zeigen, dass Innovation inner-halb unseres Hochschulsystems möglich ist. Wir hätten eine weit radikalere Institution gründen können – etwa ganz ohne akademische Grade. Das hätte uns weniger Auflagen eingebracht und wäre leichter gewesen. Aber das wollten wir nicht – sonst hätten andere Hochschulen die Ausrede gehabt: Klar können die das, die fallen ja auch total aus dem Rahmen.

Was haben Sie stattdessen getan?Wir haben uns entschlossen, als private staatlich anerkannte Hochschule zu starten, unser neuartiges Lernkonzept akkreditieren zu lassen und das System von innen heraus zu erneuern.

Stichwort mobiles Arbeiten – Frau Dr. Rein-hart, wie oft bleiben Sie im Homeoffice?Ich versuche es einmal in der Woche, das klappt aber nicht immer.

Herr Bachem, ist mobiles Arbeiten für Sie Realität?Klar, Büroflächen in Berlin werden ja immer teurer (lacht). Im Ernst: Wir sehen uns mehrmals die Woche und haben auch ein Büro für unser Team am Campus. Aber wenn unsere Mitarbei-ter mal alle Störfaktoren ausblenden möchten, arbeiten sie von irgendwo anders aus – sei es daheim oder in einem Café. Wir haben unseren Chat, Ablage, Tools online – unser wahres Büro ist der virtuelle Raum.

THOMAS BACHEM

Der Unternehmer, Investor und

Gründer mehrerer Start-ups for-

mierte mit der CODE University of

Applied Sciences 2017 die Hoch-

schule, die er als leidenschaftlicher

Softwareentwickler und Designer

gern selbst besucht hätte. Er gilt als

Deutschlands jüngster Hochschul-

kanzler. Nebenbei engagiert er sich

als Mitinitiator und Vize­Vorsitzen-

der des Bundesverbands Deutsche

Startups, im Kuratorium der gemein-

nützigen Initiativen Startup Teens

und Code+Design sowie als Senator

der Deutschen Akademie der

Technikwissenschaften.

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VISIONEN 16

IN ZUKUNFT...

JANINA KUGELPersonalvorstand Siemens

PROF. DR. ANDREAS SCHLEICHERBildungsdirektor bei der OECD, internationaler PISA-Koordinator

„... wird unsere Arbeitswelt noch digitaler, vernetzter und globaler sein ­ und somit auch um ein Vielfaches diverser. Doch nur wenn wir sie auch inklusiv gestalten, wer-den wir ihr volles Potenzial entfalten.“

JAN WILHELMSchüler Canisius- Kolleg Berlin

„... wird Lernen eine Hybridform aller Medien sein. Schulen werden gebraucht werden, um den Rahmen des online zu Lernenden zu bestimmen.“

„... brauchen wir integrierte Lösungen. Wir müssen die Zeiten hinter uns lassen, in denen Lehrer nicht Inhalte, sondern

Schulfächer unterrichteten und Schüler Getriebene künftiger Karriereaussichten waren. Zeiten auch, in denen Schulen da-rauf ausgelegt waren, Schüler drinnen und den Rest der Welt

draußen zu halten. Es gilt jetzt, Technologien zu nutzen, um das Lernen von alten Konventionen zu befreien und Lernende

auf neuen Wegen zu vernetzen. Man lernt nicht statisch an einem Ort, Lernen ist ein aktiv zu gestaltender Prozess.“

PROF. DR.-ING. HABIL. DAGMAR SCHIPANSKI Landtagpräsidentin a. D., Ministerin a. D.

„Bildung ist die grundlegende Voraussetzung für die Zukunft der jungen Generation in einem wirtschaftlich und politisch gestärkten Europa. Wichtig ist, dass die Jugend

grundlegende Strukturen und Zusammenhänge von Natur- und Technikwissenschaften, Informatik und Mathematik erlernt, ebenso für wirtschaftliche, politische und soziale Zusammenhänge Verständnis entwickelt. Die Vermittlung von Logik, Denkstrukturen

und Informationsbewertung muss im Mittelpunkt stehen, Detailkenntnisse können von Datenbanken abgerufen werden. Das bedeutet digitale Schule der Zukunft.“

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17 VISIONEN

TOM BUHROWWDR-Intendant

PROF. DR. MARC KIRSCHBAUMLeiter Forschungsprojekt Reallabor STADT-RAUM-BILDUNG, SRH Hochschule Heidelberg

RANGA YOGESHWARWissenschaftsjournalist, Physiker, Moderator

MARGRET RASFELDBildungsinnovatorin, Mitbegründerin der Initiative „Schule im Aufbruch“

„... muss und wird Bildung weiterhin eine zentrale

Rolle in unserer Gesellschaft spielen – denn Bildung geht

uns alle an. Lernen darf keine Last sein, sondern soll

bereichern und Spaß machen. Die ARD-Themenwoche wird sich daher vom 9. bis 16.11. in Radio, Fernsehen und im

Digitalen dem Thema ,Zukunft Bildung‘ widmen.“

„... benötigen wir Lern- und Arbeitswel-ten, die im Umfeld hoher sozialer Inter-aktion – ganz einfach – menschlichen Bedürfnissen entgegenkommen: dem Bedürfnis nach Rückzug, Mitbestim-mung, Autonomie und angemessener, also wertschätzender Gestaltung. Nur so können Lern- und Arbeitsorte auch Lebens(werte)-Orte sein.“

„... ist Bildung zeitlich nicht nur auf die Schulzeit beschränkt. Spe-ziell in technischen Bereichen ist der Fortschritt so schnell, dass

wir ein ganzes Leben lang dazulernen werden. Und das bedeutet, dass wir sehr früh die Kompetenz erlernen sollten, auch in ande-

ren Kontexten, außerhalb von Schule, zu lernen. Denn der 40­jäh-rige Arbeitnehmer wird wahrscheinlich nicht mehr die Schulbank drücken, wenn er neue technologische Entwicklungen verstehen

und vorantreiben möchte. Es gibt keine starren Abschlüsse mehr, denn jeder wird zu einem Lernenden.“

„... muss sich Lernen radikal und substanziell verändern. Die Welt braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen: für sich, für ihre Mitmenschen, für unseren Planeten. Kollaboration, Vertrauen, Wertschätzung, Partizipation, Handlungsmut, Sinn, Potenzialentfaltung kennzeichnen die neue Lernkultur.“

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PREISTRÄGER 2019 18

PREISTRÄGER 2019Der Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ prämiert 2019 zehn Projekte, die Antworten auf die Herausforderungen in der Bildungs- und Arbeitswelt der Zukunft finden – und die Deutschland in die Zukunft führen, aber auch in Europa wirken können oder erst durch Europa möglich werden.

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19 PREISTRÄGER 2019

FREILUFTRECHNEN FÜR SCHNITZELJÄGERMathematik-App MathCityMap (MCM) Seite 20 – 21

IDEENSCHMIEDE ALS WIRTSCHAFTSMOTOROpen Innovation Lab (OIL) für KMUSeite 22 – 23

MIT KÜNSTLICHER INTELLIGENZ ZUR DIAGNOSEDelta – KI-App für die Früherkennung von DemenzSeite 24 – 25

MEIN KOLLEGE, DER ROBOTERSicherheitssystem für Mensch-Maschine-AbläufeSeite 26 – 27

VOM NERD ZUM DIGITALPIONIERCODE University of Applied SciencesSeite 28 – 29

MIT DATENBRILLE HÜRDEN ÜBERWINDENBerufliches immersives Training für InklusionSeite 30 – 31

DIGITALER TAUCHGANG IN DIE ARBEITSWELTDigitales Berufsorientierungsangebot „Dein erster Tag“Seite 32 – 33

LEARNING BY CODINGJunge Tüftler – mobile Lernwerkstatt für digitale BildungSeite 34 – 35

WENN SENSOREN ÜBER BRÜCKEN WACHENSensoriklabor für das Bauwesen 4.0Seite 36 – 37

DIGITALER WISSENSCHECK ALS JOB-SPRUNGBRETTBerufstest MYSKILLS für Ungelernte und GeflüchteteSeite 38 – 39

Page 20: AUSGEZEICHNETE ORTE IM LAND DER IDEEN 2019 · arbeite dafür heute Abend länger. Helfen Ihnen die eingeführten Anreize auch beim Recruiting? Ja. Selbst in Osteuropa lässt sich

MATHEMATIK-APP MATHCITYMAP (MCM)

Eine App verwandelt Objekte und Orte in Matheaufgaben zum Anfassen – und macht Schülern Lust auf Rechnen

INSTITUT FÜR DIDAKTIK DER MATHEMATIK, AG MATIS IUni FrankfurtRobert­Mayer­Straße 6–860325 Frankfurt am Main

www.mathcitymap.eu

PREISTRÄGER 20

FREILUFTRECHNEN FÜR SCHNITZELJÄGER

Formeln lösen, Vektoren bestimmen, Einmaleins pauken – dies alles gehört zum Matheunterricht dazu. Und ist für so manchen eine echte Qual. Was aber, wenn die Aufgaben per Smartphone gestellt und im Team gelöst werden – und dann noch an der frischen Luft? Die App MathCityMap (MCM) schickt Schüler und Schülerinnen in ihrer Stadt auf mathematische Wanderpfade. Für die Kinder und Jugendlichen heißt das: Raus aus dem Klassenzimmer, per App den Weg finden, Aufgaben an verschiedenen Orten lösen, die einen Bezug zur eigenen Lebens-wirklichkeit haben, direktes Feedback erhalten und – wenn nötig – digitale Hilfen nutzen. So macht Mathe Spaß und wird richtig lebensnah. Wer will, entwickelt eigene Aufgaben für das MCM-Portal und seine EU-weite Community.

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21 PREISTRÄGER

DREI FRAGEN AN

Prof. Dr. Matthias Ludwig Projektleiter

„Mit unserer App verbin-den wir erstmals Bewe-gung an der frischen Luft und das Bearbeiten von Mathematikaufgaben. Schüler können erstmals mobile Mathtrails ablau-fen. Das motiviert und fördert die Lernleistung.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Mathematiklernen macht leider vielen Menschen keinen Spaß. Man lernt mit mehr Freude, wenn die Inhalte mit dem Leben ver-bunden sind. Die Umwelt bietet genug Lernanlässe. Die besonde-ren Orte, Plätze und Objekte, an denen man Mathematik draußen üben kann, sollten für alle interessierten Lehrerinnen und Lehrer sichtbar werden. Smartphones mit GPS-Technologie helfen beim Finden. Ebenso können Hinweise zur Lösung gegeben und eine Lösungskontrolle durchgeführt werden. Über ein angegliedertes Webportal werden die Aufgaben weitergegeben und ausgetauscht.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Das Projekt wird intensiv von einem europäischen Konsortium und maßgeblich von der Arbeitsgruppe MATIS I der Goethe-Univer-sität Frankfurt vorangetrieben. Die App und das Webportal sind derzeit in elf Sprachen übersetzt; MathCityMap wird in mehr als 20 Ländern von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen einge-setzt. Zurzeit haben wir mehr als 2500 registrierte User und mehr als 6000 Aufgaben im System, die von anderen Nutzern verwendet werden können. Das Aufgabenspektrum reicht derzeit von der Arithmetik über Geometrie und Funktionen bis hin zur Stochastik.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?MathCityMap wird mehr als 25 000 Mitglieder in der Community haben und mit mehr als 100 000 Aufgaben auf allen Kontinenten vertreten sein. An mehr als 10 000 Schulen weltweit werden mit MathCityMap Trails angelegt. Fortlaufend werden internationale „MathCityMap Educator“ ausgewählt, die sich im Projekt engagie-ren und den Projektgedanken an Lehrkräfte herantragen. MathCi-tyMap wird technologisch mit der Zeit gehen und weitere Features im Bereich Learning Analytics wie das Digitale Klassenzimmer und auch Aufgaben mit Augmented Reality anbieten. Auch inhaltlich werden wir uns weiterentwickeln und das System für andere Diszi-plinen wie Physik oder Biologie öffnen.

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PREISTRÄGER 22

OPEN INNOVATION LAB (OIL) FÜR KMU

In einem Innovationslabor entwickeln Forscher und Entwickler digitale Lösungen für Mittelständler

TECHNISCHE HOCHSCHULE ASCHAFFENBURGWürzburger Straße 4563743 Aschaffenburg

www.th-ab.de/alp

IDEENSCHMIEDE ALS WIRTSCHAFTSMOTOR

Die digitale Zeitenwende stellt Unternehmen auf die Probe. Vor allem kleine und mittlere Firmen (KMU) müssen sich anstrengen, um im globalen Wettbe-werb zu bestehen. Denn oft ist ihre Innovationsfähigkeit aufgrund mangelnder Ressourcen begrenzt. Neue Schubkraft verleiht das Open Innovation Lab (OIL) für KMU: Wissenschaftler und Ingenieure aus Wirtschaft und Forschung arbeiten dort gemeinsam an Innovationen für digitale Fertigungstechnologien wie dem 3-D-Druck. Gleichzeitig erhalten Mitarbeiter im OIL, das auch mit internationalen Partnern kooperiert, eine projektbegleitende Weiterbildung. So gelingt mühelos ein Wissens- und Technologietransfer, der KMU fit für die digitale Zukunft macht.

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23 PREISTRÄGER

DREI FRAGEN AN

Prof. Dr. Ralf HellmannProjektleiter

„Mit dem OIL beschleuni-gen und intensivieren wir niederschwelligen Tech-nologietransfer und unter-stützen KMUs, sich in der heutigen dynamischen Innovationslandschaft der Digitalisierung im Wettbe-werb zu behaupten.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Steigender Wettbewerbsdruck durch Globalisierung sowie kürzere Technologie- und Produktlebenszyklen im Zuge der Digitalisierung erhöhen den Innovationsdruck. Gerade in den KMU überfordern dabei die für Innovation notwendigen Vorleistungen häufig die vorhandenen Ressourcen (Expertise, Personal, Werkzeuge), sodass zwingend externe Ressourcen eingeholt werden müssen. Das OIL bietet kooperative Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale Fertigungstechnologien. Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten unabhängig von Institutionen zeitlich befristet gemeinsam an Innovationen. So steigern KMU ihre Innovationsfähigkeit und begegnen globalem Wettbewerbsdruck. Zudem werden Mitarbeiter projektbegleitend weitergebildet, was zu einem höheren Bildungs-stand in der Digitalisierung und zu enormer Arbeitsmotivation führt.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Das OIL praktiziert bereits heute täglich einen niederschwelligen Technologietransfer und öffnet den Innovationsprozess zur Nutzung gemeinsamer Kompetenzen und Ressourcen an der Hochschule und in den Unternehmen. Um die Überführung von Innovationen und hochwertigen Wissen in die Praxis zu beschleunigen, wurden auch hochschulseitige Hemmnisse bisheriger Kooperationsmodelle und des Technologietransfers beseitigt, das OIL dazu mit flexiblen Res-sourcen und Abläufen ausgestattet. Kooperative Projekte rund um digitale Fertigungstechnologien, aus der Photonik und Lasertechnik kommend, liefern damit einen Mehrwert mit breiter Hebelwirkung für nationale und internationale Unternehmen aus annähernd allen Wirtschaftsbereichen, die erkennen, dass Wissen bedeutender Pro-duktionsfaktor und Ressource ist.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Das OIL hat sich als feste Größe im Innovationsprozess etabliert. Aus den Ergebnissen eines niederschwelligen Technologietransfers und gemeinsamen Patenten sollen Spin-Offs an der Schnittstelle von Photonik und Lasertechnik als Schlüsseltechnologien und digitali-sierten Prozessketten entstehen.

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PREISTRÄGER 24

DELTA – KI-APP FÜR DIE FRÜHERKENNUNG VON DEMENZ

Eine App digitalisiert neuropsychologische Testverfahren und hilft so bei der Früherkennung von Demenzerkrankungen

KI ELEMENTS UG (HAFTUNGSBESCHRÄNKT) Campus D3 2 66123 Saarbrücken

www.ki-elements.de

MIT KÜNSTLICHER INTELLIGENZ ZUR DIAGNOSE

Zwischen dem Verdacht auf eine Demenzerkrankung und der Diagnose liegen einige Testreihen. Die App Delta beschleunigt und vereinfacht diesen Prozess. Sie digitalisiert klassische neuropsychologische Testverfahren mithilfe künstlicher Intelligenz. Statt mit Stift und Papier zeichnen Neuropsychologen oder Ärzte die Gespräche mit der App auf. Eine multilinguale Sprachanalyse übernimmt anschließend die Auswertung, die jederzeit manuell bearbeitet werden kann. So behält der Testende die Kontrolle über den diagnostischen Prozess und erspart sich außerdem langwieriges Dokumentieren und Nachschlagen in Testmanualen. Damit mehr Zeit für das Wesentliche bleibt: den Patienten – und die frühe Be-handlung von Demenz. Das Projekt wurde mit europäischen Partnern entwickelt und ist derzeit in drei Ländern im Einsatz.

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25 PREISTRÄGER

DREI FRAGEN AN

Nicklas LinzCEO

„Angetrieben durch künst-liche Intelligenz erleich-tert unser System die Diagnose neurodegene-rativer Erkrankungen wie Alzheimer und kann da-durch langfristig gesehen Leid vermeiden.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Delta ist aus einem Forschungsprojekt heraus als Ausgründung des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz (DFKI) entstanden. Uns wurde schnell klar, dass speziell im Bereich neurodegenerative Erkrankungen künstliche Intelligenz entscheidend dazu beitragen kann, gesellschaftlich relevante Probleme zu lösen.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Seit letztem Jahr ist Delta ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt. Heute wird unser System bereits in ersten großen Studien einge-setzt und ist in Deutschland, Frankreich, Schweden und Spanien bereits in Kliniken im Einsatz.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Die digitale Transformation des Gesundheitswesens ist in vollem Gange. In fünf Jahren werden digitale Verfahren zur kognitiven Testung der Goldstandard sein—darunter sicher auch Delta. Durch die Integration weiterer Sprachen wird Delta weitere Ländergrenzen überwunden haben. Weiterhin werden neue Forschungsergebnisse das Anwendungsfeld auf andere Erkran-kungen und Bereiche erweitert haben.

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PREISTRÄGER 26

SICHERHEITSSYSTEM FÜR MENSCH-MASCHINE-ABLÄUFE

Ein System analysiert erstmals kognitive Zustände von Arbeitern, um Unfälle in der Industrie zu vermeiden

AWS-INSTITUT FÜR DIGITALE PRODUKTE UND PROZESSE GGMBHUni Campus Nord D 5 1 66123 Saarbrücken

www.aws-institut.de/forschung

MEIN KOLLEGE, DER ROBOTER

Arbeitsunfälle können nicht nur für die Betroffenen schlimme Folgen haben, sondern auch für die Unternehmen. Vor allem in der engen Zusammenarbeit mit Industrierobotern sind Unfälle im hektischen Arbeitsalltag vorprogrammiert – zum Beispiel durch komplexe Bewegungsabläufe oder unerwartetes Anlaufen der Roboter. Das neuartige Arbeitsschutzkonzept KAMeri erhöht die Sicher-heit: Über Gehirn-Computer-Schnittstellen in Headsets berechnet das System beispielsweise den Stresslevel oder die Konzentrationsfähigkeit der Arbeiter. Je nach Ergebnis wird die Steuerung der Roboter automatisch angepasst. So verbessert KAMeri die Interaktion zwischen Mensch und Maschine – und damit die Sicherheit industrieller Abläufe.

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DREI FRAGEN AN

Tim KappelProjektverantwortlicher

„Mit KAMeri heben wir den Arbeitsschutz auf eine neue Ebene, indem wir bestehende Schutz-mechanismen bei der Mensch-Technik-Inter-aktion um die kognitiven Zustände der Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter erweitern.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Arbeitsunfälle haben nicht nur für die Betroffenen gravierende Folgen, sondern sind auch für die beteiligten Unternehmen und die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen ein nicht zu vernach-lässigender Kostenfaktor. Die Hauptursachen für Arbeitsunfälle sind dabei menschliche Verhaltensfehler - basierend auf Unacht-samkeit, Stress oder Hektik. Gerade in der engen Zusammenar-beit mit Industrierobotern wird dies begünstigt durch komplexe Bewegungsabläufe, unvorhersehbare Veränderung von Position und Geschwindigkeit oder uner-wartetes Anlaufen der Roboter. Daraus entstand die Idee, den Arbeitsschutz mittels eines innova-tiven Ansatzes auf die kognitiven Zustände der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erweitern.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Nachdem die einzelnen Komponenten des Gesamtsystems bei den Projektpartnern gut vorangeschritten sind, stehen wir aktuell kurz vor den ersten Integrationstests. Hierbei werden wir das System in einem konkreten, industriellen Anwendungsfall testen.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Wir erhoffen uns, mit KAMeri einen relevanten Beitrag für den Arbeitsschutz in Umgebungen mit enger physischer Kooperation zwischen Mensch und Maschine geleistet zu haben. Darüber hinaus soll das Konzept der Berücksichtigung des kognitiven Arbeitsschutzes auf weitere Bereiche der Mensch-Technik-Inter-aktion ausgeweitet werden.

27 PREISTRÄGER

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PREISTRÄGER 28

CODE UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCES

Eine private Hochschule geht den Fachkräftemangel in der IT-Branche an – mit Praxisnähe und neuen Lehrkonzepten

CODE UNIVERSITY OF APPLIED SCIENCESLohmühlenstraße 65 12435 Berlin

www.code.berlin

VOM NERD ZUM DIGITALPIONIER

Der Eigenbrötler mit dicker Brille im stillen Kämmerlein war gestern: Der Digital-pionier von morgen ist ein vorzeigbarer und fachlich top vernetzter Profi. Für die künftigen Vorausdenker sorgt die CODE University of Applied Sciences, eine pri-vate und von Grund auf neu gedachte Hochschule für digitale Produktentwick-lung in Berlin, die die Bachelor-Studiengänge Software Engineering, Interaction Design und Product Management anbietet. Das einzigartige Konzept sieht ein von Neugierde getriebenes praxisnahes Lernen in interdisziplinären Teams, agile Methoden und Kooperationen mit der Wirtschaft vor. Für die künftigen Absol-ventinnen und Absolventen bedeutet das: beste Karriereaussichten, aber auch Mut, vielversprechende Start-ups zu gründen. Für die praxistaugliche IT-Branche der Zukunft.

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DREI FRAGEN AN

Thomas BachemCEO

„Mit der CODE stellen wir uns künftigen Herausfor-derungen, indem wir be-reits heute Kompetenzen vermitteln, die Studieren-de in der Arbeitswelt der Zukunft brauchen.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt? Ich habe eigentlich genau die Hochschule gegründet, die mir selbst gefehlt hat, als ich mich nach einem Studium umgesehen hatte. Ich bin selber seit früher Jugend Software-Entwickler und habe nach etwas gesucht, bei dem ich praxisnah Software-Ent-wicklung studieren kann. Mich für einen der angebotenen Informatik-Studiengänge einschreiben wollte ich nicht, da mir diese zu theorie- und mathelastig vorkamen. Ich entschied mich also für ein Business-Studium und brachte mir parallel meine Programmierkenntnisse autodidaktisch bei. Als Gründer mehrerer Startups habe ich aus Arbeitgeber-Perspektive später außerdem gemerkt, wie schwer es ist, gute Leute zu finden. So kam es zur Idee, eine Hochschule für die digitale Produktentwicklung zu gründen, die praxis- und zukunftsnah Wissen vermittelt und die Studierenden auf die digitalen Jobs der Zukunft vorbereitet.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Wir sind mittendrin. Seit 2017 sind wir offiziell staatlich anerkannt und haben auch unsere Türen für unsere ersten Studierenden geöffnet. Letztes Jahr kamen fast doppelt so viele Studierende hinzu – und im September erwarten wir mit bis zu 200 Studie-renden unseren dritten Jahrgang. 2020 werden wir dann bereits die ersten Absolventinnen und Absolventen in die Arbeitswelt entlassen.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren? Niemand kann die digitale Zukunft voraussehen. Viele Jobs, die heute noch existieren, wird es in fünf Jahren nicht mehr geben oder werden bereits durch neue ersetzt sein. Besonders die Technologiebranche verändert sich rasant. Daher wollen wir mit der Zeit gehen und uns als Hochschule so entwickeln, dass sie sich jedes Semester neu erfindet und sich das Curriculum so flexibel wie möglich den sich ändernden Bedingungen anpasst. Wir lehren, was die Leute wirklich leben.

29 PREISTRÄGER

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PREISTRÄGER 30

BERUFLICHES IMMERSIVES TRAINING FÜR INKLUSION

Neue digitale Anwendungen erleichtern Azubis mit Lernbehin-derungen den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt

ZEITBILD VERLAGKaiserdamm 20 14057 Berlin

www.zeitbild.de

MIT DATENBRILLE HÜRDEN ÜBERWINDEN

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) – virtuelle und erweiterte Reali-tät – revolutionieren die Arbeitswelt. Können die neuen Technologien Azubis mit Lernbehinderungen helfen, ihre Ausbildung leichter zu meistern? Gemeinsam mit Partnern sucht der Zeitbild Verlag nach digitalen Antworten auf diese Frage: Die neuen Anwendungen basieren auf AR und VR, sollen Arbeitssicherheit sowie räumliches Vorstellungsvermögen erhöhen und werden in Handwerksunter-nehmen getestet. So trägt das Projekt, das vom Bundesforschungsministerium und der EU gefördert wird, dazu bei, dass Jugendliche mit und ohne Handicap künftig leichter gemeinsam lernen können. Für mehr Chancengleichheit auf dem ersten Arbeitsmarkt.

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31 PREISTRÄGER

DREI FRAGEN AN

Frederic Markus & Peter Wiedemann (l.)Projektleiter

„Unser Ziel ist es, Azubis mit Lernbehinderungen durch den Einsatz von digitalen Lerneinheiten im Bereich Augmented- und Virtual Reality den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu erleichtern.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Als Bildungsverlag haben wir langjährige Erfahrungen in der Unterstützung von Schulen und Lehrkräften beim Lernprozess von Jugendlichen – auch durch digitale Anwendungen. Bisher fehlte der Ansatz, Jugendliche mit Lernbehinderung mithilfe von digitalen Anwendungen wie Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) bei ihrem Lernprozess zu unterstützen. So können sie langfristig ihre Chancen auf eine berufliche Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt erhöhen.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Zusammen mit unseren Projektpartnern – Kolping Bildungswerk, Technische Universität München, VISCOPIC und Wieneke – haben wir Lerneinheiten entwickelt, die nunmehr in Berufsschu-len unter Einsatz von AR- und VR-Brillen erprobt und evaluiert werden.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Mit zusätzlichen Sponsoren, Unterstützern und Fürsprechern werden nach dem Abschluss der Test- und Entwicklungsphase Schulen in ganz Deutschland die neuen digitalen Lerneinheiten nutzen, um Jugendliche mit Lernbehinderungen zum Bildungser-folg und langfristig zum Berufseintritt führen zu können.

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PREISTRÄGER 32

DIGITALES BERUFSORIENTIERUNGSANGEBOT „DEIN ERSTER TAG“

Jugendliche erkunden potenzielle Ausbildungs- und Studienberufe per Virtual-Reality-Brille

STUDIO2B GMBHRingbahnstraße 3412099 Berlin

www.deinerstertag.de

DIGITALER TAUCHGANG IN DIE ARBEITSWELT

Das Schulende naht – und mit ihm die Fragen: Welcher Beruf kommt für mich in Frage? Wo will ich meine Ausbildung oder mein Studium absolvieren? Das digitale Berufsorientierungsangebot „Dein erster Tag“ des Berliner Start-ups Studio2B hilft kostenlos weiter: Virtual-Reality-Brillen ermöglichen es Schüle-rinnen und Schülern an über 1.800 Schulen in ganz Deutschland, Ausbildungs- und Studienberufe in 360-Grad-Videos zu erleben. Auf diese Weise lernen sie ortsunabhängig Jobs in echten Unternehmen kennen. Eine wichtige Hilfe für die spätere Berufsentscheidung – und für Ausbildungsbetriebe, die mit dem Ange-bot um künftige Fachkräfte werben.

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DREI FRAGEN AN

Tobias Ilg Geschäftsführer – Fundraising/Projektentwicklung

„Mit ‚Dein erster Tag‘ lernen junge Menschen Berufswege und Unter-nehmen auf innovative Art und Weise kennen – und werden so zu Fachkräften der Zukunft.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Seit Jahren führen wir Berufsorientierungsmaßnahmen in Präsenz-form an Schulen in Berlin und Brandenburg durch. Hinzu kommen Angebote zur digitalen Berufsbildung. Damit erreichen wir von Schülerinnen und Schülern bis hin zu arbeitslosen Menschen über 54 Jahren eine breite Zielgruppe. 2017 bekräftigte eine Studie den Wunsch von Schülerinnen und Schülern nach praxisnaher Berufs-orientierung. Täglich kamen neue Nachrichten zum gravierender werdenden Fachkräftemangel. Zeitgleich weilten meine Kollegen um Robert Greve, ebenfalls Geschäftsführer der Studio2B GmbH, auf einer Bildungsmesse in den USA und begeisterten sich für VR/AR im Bildungsbereich. Die Idee zu „Dein erster Tag“ war geboren und wurde von unserem tollen Team agil umgesetzt.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Nach dem Start Anfang 2018 stellen wir „Dein erster Tag“ deutsch-landweit fast 2000 Schulen kostenlos zur Verfügung. Sie bestellen über unser Verleihsystem Schulboxen für eine Woche. Diese bein-halten Lehrmaterial zur Berufsorientierung sowie VR-Brillen, die mit virtuellen Berufserkundungen in Form von 360-Grad-Filmen bespielt sind. Aufgerufen über unsere App, können sie offline „erlebt“ werden. Aktuell stehen rund 70 Berufserkundungen zur Verfügung, darunter Berufe wie Erzieher/in oder Mechatroniker/in. Die Filme werden von unserem Video-Team bei verschiedenen Unternehmen produziert. Bis Ende des Jahres sollen weitere 80 Erkundungen hinzukommen.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Unser Angebot soll dann ein noch breiteres Spektrum an Berufs-bildern umfassen. Dieser Prozess beinhaltet auch eine intensivierte Ansprache regional und global agierender Unternehmen verschie-dener Branchen. Die Zahl der Schulen soll weiter steigen, sodass noch mehr junge Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft das interaktive Angebot nutzen können. Weitere Schritte sind die tech-nische Weiterentwicklung sowie die Internationalisierung von „Dein erster Tag“. So sollen bald Schülerinnen und Schüler in ganz Europa Zugang zu den Berufserkundungen haben.

33 PREISTRÄGER

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PREISTRÄGER 34

JUNGE TÜFTLER – MOBILE LERNWERKSTATT FÜR DIGITALE BILDUNG

Eine mobile Lernwerkstatt bringt Schülern und Lehrkräften digitale Technologien näher

JUNGE TÜFTLER GGMBHEylauer Straße 14 10965 Berlin

www.junge-tueftler.de

LEARNING BY CODING

Einfach machen – an diese Devise halten sich die Nachwuchsgestalter in den Workshops und Camps von „Junge Tüftler“: Beim Hardware Hacking, kreativen Coding oder Roboter-Basteln probieren sich Kinder und Jugendliche unter Anleitung der Digital-Experten des gemeinnützigen Projekts aus. Spielerisch finden sie Lösungen für technische und logische Problemstellungen, aber auch ethische Fragen – immer in Teamarbeit. So werden nicht nur digitale, sondern auch soziale Kompetenzen gefördert. Zum Angebot des Start-ups gehören neben Workshops für Schulen und Unternehmen auch Coachings für Lehrkräfte. Damit die Schülerinnen und Schüler von heute zu verantwortungsvollen Digital-Profis von morgen werden.

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DREI FRAGEN AN

Julia Kleeberger (l.) & Franziska SchmidGründerinnen & Geschäftsführerinnen

„Wir befähigen Kinder und Erwachsene, sich zu selbstbewussten und und kreativen Weltbürgern zu entfalten - mit digitalen Werkzeugen, mentalen Modellen und innovativen Methoden.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Wie funktionieren Algorithmen und wie sieht eine Maschine von innen aus? Diese Fragen stellten wir uns oft und wollen daher das Mysterium der Technik und Informatik im positiven Sinne entzau-bern. Wir nutzen in unseren Workshops technische und digitale Werkzeuge, um algorithmisches Denken bereits in jungen Jahren zu fördern. Die digitale Transformation scheint im Bildungsbe-reich eine eher langsame und schwerfällige Entwicklungskurve zu haben. Lehrkräfte sind darin weitestgehend unzureichend ausgebildet; es fehlt an konkreten Beispielen für die Unterrichts-gestaltung. Hier haken wir ein. Neben den Formaten für Schüler befähigen wir auch Lehrkräfte, algorithmische Bildung eigenstän-dig im Unterricht umzusetzen.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Seit der Gründung 2016 haben wir über 15 000 Kinder und Jugendliche und mehr als 3000 Multiplikatoren aus zehn Bun-desländern erreicht. Wir sind mit festen Standorten in Berlin und Düsseldorf vertreten und agieren deutschlandweit. Mittlerweile hat sich Junge Tüftler als Experte für individuelle Workshop-For-mate in der deutschen Bildungs- und Makerszene etabliert und wird immer häufiger für Vorträge und Großveranstaltungen ange-fragt – auch außerhalb des Schulsystems.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Junge Tüftler sehen wir als Teil einer großen Bewegung, die Schule transformieren will. Unsere Hoffnung steckt in den ak-tuellen Leuchtturm-Lehrkräften, die jeden Tag weitere Kollegen mit auf den fahrenden Schnellzug ziehen. Als Think- und Do-Tank helfen wir dem System Schule, digitale Werkzeuge in den Unterricht zu integrieren und forschendes Lernen nachhaltig zu etablieren. Kinder und Jugendliche sollen zu aktiven Gestaltern werden und Technologien zukünftig einsetzen, um Gutes zu tun. Digitale Tools sollen als Handwerkszeug begriffen werden, um die Gesellschaft zum Positiven zu verändern.

35 PREISTRÄGER

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PREISTRÄGER 36

SENSORIKLABOR FÜR DAS BAUWESEN 4.0

Im Sensoriklabor erarbeiten Studierende und Forscher digitale Lösungen für das Bauwesen

BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR, PROFESSUR INFORMATIK IM BAUWESENCoudraystraße 799423 Weimar

www.bauwerksmonitoring.net

WENN SENSOREN ÜBER BRÜCKEN WACHEN

Der digitale Wandel revolutioniert auch die Baubranche. Doch längst nicht alle Entwicklungen in der Industrie 4.0 oder dem Internet der Dinge sind bereits in der Baupraxis angekommen. Die Bauhaus-Universität Weimar gründete deshalb das Labor für Bauwerkssensorik und Datenanalyse: Gemeinsam mit europäi-schen Kooperationspartnern entwickeln und erproben Studierende und Forscher dort in interdisziplinären Teams neue Konzepte der Messtechnik, Modellierung und Datenauswertung wie zum Beispiel sensorbasierte Bauwerksanalysen oder digitales Brückenmonitoring. Durch die Einbindung des Sensoriklabors in Lehr-veranstaltungen und studentische Arbeiten trägt das Projekt zudem dazu bei, Nachwuchswissenschaftler auf die digitale Arbeitswelt vorzubereiten.

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DREI FRAGEN AN

Prof. Dr. Kay SmarslyProjektleiter

„Der digitale Wandel revolutioniert nicht nur die Baubranche, sondern mit dem Sensoriklabor auch die universitäre Forschung und Lehre.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?Längst nicht alle Entwicklungen der Industrie 4.0 oder des Inter-nets der Dinge sind bereits in der Baupraxis angekommen, denn Digitalisierung kann nicht „verordnet“ werden. Digitalisierung kann nur durch eine kompetente Gesellschaft umgesetzt werden, in deren Mitte morgen qualifizierte Fachkräfte, die Studierenden von heute, stehen. Das Sensoriklabor soll zum einen die Anwen-dungsforschung unterstützen und zum anderen die Studierenden auf die digitale Arbeitswelt vorbereiten.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Die Einrichtung des Sensoriklabors wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Es umfasst hochmoderne Komponenten, bei-spielsweise programmierbare Sensorik, Aktorik und Computer-server zur Modellierung und Datenanalyse. Es wird intensiv in der Forschung, in der Lehre und zur Nachwuchsförderung genutzt. Zahlreiche Forschungsprojekte und Lehrveranstaltungen mit Bezug zu den Kernthemen der Digitalisierung, wie intelligente Sensornetze, Cyber-physische Systeme, „Smart Structures“, Building Information Modeling, mobiles/berührungsloses Bau-werksmonitoring oder adaptive Tragwerke, wurden durch das Sensoriklabor befördert.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Wir möchten an die bisherigen Erfolge anknüpfen und wünschen uns in Zukunft eine noch engere Verzahnung des Sensoriklabors mit Projekten zur Digitalisierung in der Lehre. Viele Studierende fühlen sich noch nicht optimal für die Herausforderungen der Industrie 4.0 gerüstet. Hier kann das Sensoriklabor helfen.

37 PREISTRÄGER

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PREISTRÄGER 38

BERUFSTEST MYSKILLS FÜR UNGELERNTE UND GEFLÜCHTETE

Ein neuartiger Computertest hilft Menschen ohne deutschen Berufsabschluss beim Einstieg in den Arbeitsmarkt

BERTELSMANN STIFTUNGCarl­Bertelsmann­Straße 256 33311 Gütersloh

www.myskills.de

DIGITALER WISSENSCHECK ALS JOB-SPRUNGBRETT

Millionen Menschen, die in Deutschland leben und arbeiten, gelten formal als gering qualifiziert – und haben damit keinen Beleg für ihr berufliches Können. Zudem kommen Jahr für Jahr viele Geflüchtete ins Land, die in ihren Heimatlän-dern gearbeitet haben, jedoch kein Zertifikat über ihre Kompetenzen besitzen. Der Test MYSKILLS der Bertelsmann Stiftung und der Bundesagentur für Arbeit löst dieses Problem mit computerbasierten Kompetenztests für 30 Berufe. Die Tests zeigen, welche Fähigkeiten vorhanden sind und wo Entwicklungsbedarf besteht. Anhand der Ergebnisse können die Mitarbeiter der Jobcenter und Ar-beitsagenturen Jobs und Qualifizierungsmaßnahmen vermitteln. Die MYSKILLS-Tests, die bundesweit im Einsatz sind, gibt es in sechs Sprachen.

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DREI FRAGEN AN

Gunvald HerdinProjektleiter bei der Bertelsmann Stiftung

„MYSKILLS macht bisher unsichtbare Fachkompe-tenz sichtbar. Dadurch haben Menschen mit Berufserfahrung bessere Beschäftigungschancen und Betriebe finden die gesuchten Fachkräfte.“

Wie kamen Sie auf die Idee für Ihr Projekt?In Deutschland gibt es derzeit knapp fünf Millionen Erwerbsper-sonen, die als formal geringqualifiziert gelten. Die meisten davon leben und arbeiten bereits seit langem in Deutschland. Was ihnen fehlt, ist ein Berufsabschluss. Wir befassen uns schon seit einigen Jahren mit der Frage, wie diese Menschen ihr berufliches Können belegen und damit verwertbar machen können. Mit dem Zustrom von Geflüchteten 2015/2016 und den EU-Zuwanderern in den letzten Jahren hat sich das Problem noch verschärft. Viele haben zwar Berufserfahrung, bringen aber keine formalen Abschlüsse mit. Innovative Methoden und Konzepte entstehen häufig in der Wissenschaft. Hier gucken wir uns natürlich um. Meine Kollegin Martina Schwenk besuchte 2015 eine Tagung des BMBF-For-schungsprojektes ASCOT. In dem Projekt wurden computerba-sierte Testaufgaben entwickelt, um die Kompetenz von Auszubil-denden zu überprüfen. Nachdem sie von der Tagung berichtete, war uns ziemlich schnell klar, dass in dieser Art - am Computer berufliches Können zu testen - ein riesiges Potenzial liegt. Das Projekt ASCOT hatte reinen Forschungscharakter und war nicht für den breiten Einsatz gedacht. Von dem Potenzial derartiger Verfahren war unser Vorstand ebenso schnell überzeugt wie unser Kooperationspartner, die Bundesagentur für Arbeit.

Wo stehen Sie heute in der Umsetzung?Seit Ende April 2019 sind alle 30 Tests fertig entwickelt. Sie ste-hen seitdem bundesweit allen Arbeitsagenturen und Jobcentern zur Verfügung.

Wo sehen Sie Ihr Projekt in fünf Jahren?Wir hoffen, dass MYSKILLS in fünf Jahren zu den Standardinstru-menten der Berater und Vermittler in Agenturen und Jobcentern gehört. Darüber hinaus wünschen wir uns, dass sich auch die Nachqualifizierungspfade hin zum beruflichen Vollabschluss eta-bliert haben werden. Formal Geringqualifizierte von heute sollen die Fachkräfte von morgen werden.

39 PREISTRÄGER

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ZUKUNF TSFÖRDERUNG 40

Viele wichtige Rohstoffe kommen aus der Erde oder dem Meer. Der wichtigste Rohstoff jedoch befin-

det sich in den Köpfen der Menschen. Es sind ihre Ideen, die so wertvoll sind und die unser Land voranbringen – zumal eines, das nicht gerade üppig mit Boden-schätzen bedacht ist. Deshalb unterstüt-zen wir seit vielen Jahren systematisch Ideen aus Deutschland, die innovativ sind und sich aktuellen oder künftigen Prob-

lemen und Herausforderungen widmen – wie in diesem Jahr Bildung und Arbeit in Deutschland und Europa. Die diesjäh-rigen „Ausgezeichneten Orte im Land der Ideen“ belegen eindrucksvoll, wie wichtig lebenslanges Lernen, flexible Arbeitszeit-modelle und neue Technologien sind, um unseren Wohlstand zu bewahren.

Und wir engagieren uns ganz bewusst nicht allein aus wirtschaftlichen Gründen. Als Bank, die in der Gesellschaft veran-

kert ist, wollen wir das Potenzial aller zum Vorschein bringen. Ob Einzelpersonen und lokale Initiativen oder große Institu-tionen, die bundesweit oder international aktiv sind – sie alle können mitmachen.

Dieses Jahr geht es uns nicht nur um Deutschland allein, sondern um seine Rolle in Europa und in der Welt. Der Wert, den ein Unternehmen für die Gemeinschaft erbringt, kann sich in vielfältiger Weise ausdrücken. Wir als

CHRISTIAN RUMMELLeiter Markenkommunikation Deutschland,

Deutsche Bank AG und Aufsichtsratsmitglied der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“

„Wir fördern den wichtigsten Rohstoff

Deutschlands: gute Ideen“

BILDUNG UND ARBEIT SICHERN DIE ZUKUNFTSFÄHIGKEIT DEUTSCHLANDS / DIE DEUTSCHE BANK ENGAGIERT SICH FÜR DIE BESTEN IDEEN

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41 ZUKUNF TSFÖRDERUNG

Deutsche Bank haben den Anspruch, einen positiven Beitrag für alle Betei-ligten zu leisten: für unsere Kunden und Mitarbeiter, für die Investoren und Aktionäre, aber auch für die Wirtschaft und Gesellschaft. Unserem Heimatmarkt Deutschland und Europa gilt dabei unser besonderes Augenmerk.

Die Innovationskraft unserer Gesell-schaft ist ein wesentlicher Treiber für eine nachhaltige Zukunft. Deshalb engagieren wir uns mittlerweile seit 14 Jahren für den Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“. Er gehört mit über 3100 ausgezeichneten Projekten zu den Leuchtturmprojekten der Deutschen Bank, weil jeder Beitrag zur Zukunftsfä-higkeit des Landes beitragen kann.

DIE GUTE IDEE IST IMMER NUR DER ANFANGDie zehn Ausgezeichneten Orte, die in diesem Buch vorgestellt werden, zeigen eindrucksvoll, welche Innovationskraft in Deutschland steckt. Diese Kraft zu würdi-gen, den herausragenden Projekten eine Bühne zu bereiten und ihnen zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, das ist unser Anspruch. Denn: Die Idee allein ist noch kein Garant für den Erfolg. Sie muss auch verständlich vermittelt, strukturiert und weiter vorangetrieben werden.

Und hier können wir als Bank ganz konkret unterstützen, damit es nicht nur

bei einer guten Idee bleibt. Mit unserem „Made for Good“-Chancenprogramm bringen wir uns aktiv ein. Die zehn ausgezeichneten Projekte werden durch dieses Programm in ihrer Entwicklung gefördert, und zwar genau so, wo es aus Sicht der Projektverantwortlichen nötig ist. Das Programm hilft ihnen, sich weiterzuentwickeln und mit ihrer Idee zu wachsen.

MIT MENTOREN UND LEBENDIGEN NETZWERKEN ZUM ERFOLGIm Rahmen des Programms stellen wir den Initiativen erfahrene Mitarbeiter als Mentoren aus der Bank an die Seite. Sie bringen ihr Fachwissen und ihre Erfahrung über mehrere Monate ein – sei es aus den Bereichen Finanzierung, öf-fentliche Fördermöglichkeiten, Werbung und Vertrieb, Geschäftsentwicklung oder Kommunikation. Oder sei es zu Fragen, wie man Unternehmen strategisch weiterentwickelt oder einfach nur richtig organisiert. So unterstützen wir den Weg von der Idee zum sozialen und nachhalti-gen Geschäftsmodell.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter tragen dazu bei, dass aus guten Ideen praktisch nutz- und einsetzbare Initiativen werden. Die Mentoren und die zu beratenden Initiativen arbeiten in Teams und setzen frische Impulse und neue Dynamik frei. Auf diese Weise baut

sich im Zeitverlauf ein lebendiges Netz-werk auf, das weitere Chancen bietet, um gemeinsam neue Ideen zu entwickeln.

ANDERE UNTERSTÜTZEN UND SELBST AKTIV WERDENDas alles wäre ohne ehrenamtliches En-gagement nicht möglich. Im vergange-nen Jahr haben sich weltweit rund 18 000 Mitarbeiter der Deutschen Bank – das sind 23 Prozent aller Beschäftigten – in beinahe 210 000 Stunden freiwillig in Projekten engagiert. Das zeigt die große Bereitschaft, sich persönlich für die gute Sache einzusetzen.

Mit unserem Programm „Made for Good“ unterstützen wir übrigens vor allem Initiativen, die sich drängenden so-zialen und ökologischen Herausforderun-gen widmen. Seit 2016 konnten mit dem Programm 14 733 soziale Start-ups und Existenzgründer unterstützt werden – ein Engagement, das sich auf über 641 198 Begünstigte positiv ausgewirkt hat. Wer also einen echten Beitrag für die Gesellschaft leisten will, sollte diejenigen unterstützen, die positiv wirken, und dabei selbst aktiv Verantwortung über-nehmen. Diesen Anspruch lösen wir als Deutsche Bank substanziell und nachhal-tig ein – mit unseren eigenen Initiativen wie auch mit unserem Engagement für den Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“.

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Die Wechselwirkung zwischen technologischer Entwicklung und sozioökonomischen Prozessen

zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. Die Entwicklung gewinnt jedoch enorm an Fahrt – der digi-

tale Wandel steht oben auf der Tages-ordnung in Unternehmen, Politik, Medien und Forschung. Was macht die Trans-formation mit unseren Bildungs- und Ar-beitswelten? Noch vor kurzem ging man davon aus, dass nur einfache Aufgaben

durch Automatisierung bedroht seien. Mittlerweile werden aber Warnungen laut, dass früher oder später eine Auto-matisierung aller algorithmischen und routinelastigen Tätigkeiten im Bereich des Möglichen liegt – auch medizinischer Diagnoseroutinen, Aufgaben von Steuer-prüfern, anwaltlicher Tätigkeiten.

NEUER STELLENWERT FÜR SOZIALE BERUFE?Interessante Frage: Falls es möglich wird, kognitive Tätigkeiten zunehmend zu auto-matisieren - wären dann die Berufsfelder, die auf menschlicher Interaktion basieren, wie Sozialarbeit oder Pflege, am wenigs-ten von der technologischen Verdrän-gung betroffen? Steigen Anerkennung und Status dieser Berufsgruppen, wenn hochqualifizierte Tätigkeiten, wie me-dizinische Diagnosen, von Algorithmen ausgeführt werden? Zu den Folgen des Wandels für den deutschen Arbeitsmarkt gibt es unterschiedliche Studienergebnis-se. Das Spektrum reicht von 42 Prozent sozialversicherungspflichtiger Arbeits-plätze, die in den nächsten zehn bis 20 Jahren durch Computer ersetzt werden könnten, bis hin zu optimistischeren 15

KI UND ROBOTIK VERÄNDERN UNSERE ARBEIT UND UNSER LEBEN

AUS: DEUTSCHE BANK RESEARCH: EU-MONITOR. DIGITALE ÖKONOMIE UND STRUKTURELLER WANDEL, 2018

ZUKUNF TSAUFGABEN 42

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Prozent. In jedem Fall wird der Anpas-sungsprozess von starken strukturellen Veränderungen geprägt sein. Daher stellt sich die Frage, wie Arbeiter aus- und vor allem weitergebildet werden müssen, um mit den Veränderungen Schritt zu halten. Früher oder später muss sich die Gesellschaft auch der Frage stellen, wie jene unterstützt werden können, die von Algorithmen und Robotern aus dem Arbeitsmarkt verdrängt wurden.

EIN RENNEN GEGEN DIE MASCHINEN – ODER MIT IHNEN?Für Studenten, Schüler und ihre Eltern wird es immer schwerer zu entscheiden, in welche Fähigkeiten es sich lohnt, Zeit und Geld zu investieren. Anforderungs-profile ändern sich, häufig mehrfach; eini-ge der wichtigsten Branchen der Zukunft existieren vielleicht noch nicht mal. Ist es also sinnvoll, sich auf Aufgaben vorzu-bereiten, die Programmierkenntnisse er-fordern, obwohl KI-Systeme zunehmend in der Lage sein könnten, sich selbst zu verbessern? Oder ist es ratsamer, auf Tätigkeitsprofile zu setzen, für die soziale Fähigkeiten erforderlich sind, obwohl KI-Systeme auch in sozialen Bereichen wie der Altenpflege immer mehr Funktio-nen übernehmen könnten?

FLEXIBILITÄT IST DAS A UND ODer technologische Fortschritt erfordert ein nie dagewesenes Maß an Flexibi-lität hinsichtlich Bildung und Lernen. Arbeitnehmer müssen ihre Fähigkeiten während ihres gesamten Arbeitsle-bens verbessern und erhalten. Natur-,

sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse werden sich wohl weiterhin als wertvoll erweisen, analytische Fähig-keiten und Kenntnisse zur Informations- und Kommunikationstechnik wohl auch künftig sehr gefragt sein. Kreativität, kritisches Denken, Problemlösefähig-keit und Anpassungsfähigkeit, aber auch soziale Intelligenz und effektive Kommunikation sind genauso wichtig. Eltern, Schulen und Universitäten werden immer stärker auf personalisierte Lern-ansätze setzen müssen – dabei helfen KI-basierte Lernsoftware und intelli-gente Tutoring-Systeme, die Fähigkei-ten, Lerntempo und Persönlichkeit der Lernenden berücksichtigen. Online-Schu-lungsprogramme wie Massive Open Online Courses (MOOCs) und Nano-De-gree-Programme, von führenden Unis häufig gratis oder zu einem Bruchteil der herkömmlichen Studiengebühren ange-boten, könnten bedeutsamer werden.

NEUE STRATEGIEN FÜR DEN UNTERRICHTIm Bildungsbereich, der mit virtuellen Inhalten und Ablenkungen um die Auf-merksamkeit der Lernenden konkurriert, werden neue Unterrichtsstrategien entwickelt werden müssen, die sich an der Erfolgsformel der Aufmerksam-keitsökonomie orientieren, etwa durch Gamification.

Obendrein strömt auf Schüler und Studenten zunehmend eine Flut häufig unverifizierter und manipulati-ver Informationen ein. Unzählige Apps und Dienste setzen die psychologisch ausgefeilte „Persuasive Technology“ ein, woraus sogar Abhängigkeiten entstehen können. Kinder und jüngere Schüler müssen daher den Umgang mit digitalen Medien erlernen – um die Technologi-en verantwortungsvoll zu nutzen und mediale Inhalte kritisch hinterfragen zu können.

43 ZUKUNF TSAUFGABEN

„Der technologische Fort-schritt erfordert ein nie

dagewesenes Maß an Flexibilität hinsichtlich

Bildung und Lernen.“

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JURYMITGLIED JASMIN ARBABIAN-VOGEL

Präsidentin Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. (VdU)

JURYVORSITZ PROF. DR. MICHAEL HÜTHER

Direktor und Mitglied des Präsidi-ums, Institut der deutschen Wirt-

schaft Köln e. V.

JURYMITGLIED BENJAMIN RIETDORF

Medienpolitik und Public Affairs, Deutsche Welle

JURYMITGLIED SONJA JOST

Geschäftsführerin, DexLeChem GmbH

JURYMITGLIED THOMAS KRÜGER

Präsident, Bundeszentrale für politische Bildung

JURYMITGLIED NORBERT KUNZ

Geschäftsführer, Social Impact gGmbH

JURYMITGLIED REINHARD KARGER M. A.

Unternehmenssprecher, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche

Intelligenz (DFKI) GmbH

JURYMITGLIED PROF. DR. CLAUDIA KEMFERT

Abteilungsleiterin Energie, Verkehr, Um-welt, Deutsches Institut für Wirtschafts-

forschung e. V. (DIW) und Professorin für Energieökonomie und Nachhaltigkeit,

Hertie School of Governance

JURY 44

DIE WETTBEWERBSJURY

DIESE EXPERTEN WÄHLTEN DIE ZEHN BESTEN IDEEN

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JURYMITGLIED MD MATTHIAS GRAF VON

KIELMANSEGG Abteilungsleiter, Bundesministeri-

um für Bildung und Forschung

JURYMITGLIED PROF. DR. H. C. KLAUS-DIETER LEHMANN

Präsident, Goethe-Institut

JURYMITGLIED ALI ERTAN TOPRAK

Präsident, Bundesarbeitsgemein-schaft der Immigrantenverbände in

Deutschland e. V. (BAGIV)

JURYMITGLIED HOLGER LÖSCH

Stellvertretender Hauptgeschäfts-führer, BDI - Bundesverband der

Deutschen Industrie e. V.

JURYMITGLIED CHRISTIAN RUMMEL

Leiter Markenkommunikation Deutschland, Deutsche Bank AG und Aufsichtsratsmitglied der Initiative „Deutschland –

Land der Ideen“

JURYMITGLIED DR. STEPHAN WILHELM

Virtual Environments, Fraunhofer IAO

JURYMITGLIED PROF. DR. SC. NAT. CHRISTOPH MEINEL

Institutsdirektor und Geschäftsführer, Inhaber des Lehrstuhls für Internet-Techno-logien und Systeme, Hasso-Plattner-Institut

für Softwaresystemtechnik GmbH

JURYMITGLIED MATTHIAS SCHEFFELMEIERPartner, Ashoka Deutschland und Mitglied des Vorstands,

Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland e. V.

JURYMITGLIED ANDREJ KUPETZ

Fachlicher Leiter und Geschäfts-führer, Rat für Formgebung

45 JURY

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Eine Publikation der Deutsche Bank AG und der Land der Ideen Management GmbH, © 2019

HERAUSGEBERDeutsche Bank AGTaunusanlage 12, 60325 Frankfurt am Main

Christian Rummel, Leiter Markenkommunikation Deutschland (Deutsche Bank AG)

Deutschland – Land der IdeenLand der Ideen Management GmbHCharlottenstraße 16, 10117 Berlin

Ute E. Weiland, Geschäftsführung(Land der Ideen Management GmbH)

PUBLIKATIONSKONZEPT UND REDAKTION Kerstin Dolderer, Diana Ali, Franziska Rohde (Deutschland – Land der Ideen)Miriam Heitz, Dr. Klaus Winker (Deutsche Bank)

GESTALTUNGZimmermann Editorial GmbHGrüner Weg 30, 50825 KölnCreative Direction: Julian SchneiderGrafik: Nathalie Herzhoff

DRUCKDFS Druck Brecher GmbHRheinische Allee 5, 50858 Köln

BILDHINWEISES. 3 Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert; S. 6 Susie Knoll; S. 8 Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert; S. 9 Mario Andreya; S. 12 Continental AG, S. 15 Paulina Hildesheim; S. 16/17 R. Yogeshwar: H.G. Esch, J. Kugel: Siemens AG, Prof. M. Kirschbaum: SRH Hochschule Heidelberg, D. Schipanski: Michael Reichel, M. Rasfeld: Christian Klant; S. 20 Philipp Tonn/Stiftung Rechnen, Elke Födisch; S. 22 Philipp Wüst, Dr. Tilo Gockel; S. 24 NEC Corporation of America with Creative Com-mons license / ki elements UG, Nicklas Linz; S. 26 iStock-696959512/Fil-ip Krstic/AWS-Institut, Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Saarbrücken/Vivien Rüppel; S. 28 Manuel Dolderer, Max Threlfall; S. 30 Alexander Ruhri Photography, Juliane Leidecker; S. 32 Markus Hardt (2); S. 34 Jörg Farys, Junge Tüftler; S. 36 Maria Steiner, Steffen Herbrechtsmei-er-Kauffmann; S. 38 Matthias Wiebusch/ anders@art GmbH, Kai Uwe Oesterhelweg; S. 40 Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert; S. 44 Prof. Michael Hüther: Institut der deutschen Wirtschaft Köln; Jasmin Arbabian-Vogel: Martin Huch; Sonja Jost: Jelka von Langen; Reinhard Karger: André Mailänder; Prof. Claudia Kemfert: Paul Ripke; Matthias Graf von Kielmannsegg: BMBF; Thomas Krüger: Lars Welding; Norbert Kunz: Christian Klant; Andrej Kupetz: Lutz Sternstein; Prof. Klaus-Dieter Lehmann: Mirko Krizanovic; Holger Lösch: Bernd Brundert; Prof. Chris-toph Meinel: Kay Herschelmann; Benjamin Rietdorf: Deutsche Welle; Christian Rummel: Bernd Brundert; Matthias Scheffelmeier: Ashoka; Ali Ertan Toprak: BAGIV; Dr. Stephan Wilhelm: Fraunhofer IAO

IMPRESSUM & BILDNACHWEISE

IMPRESSUM & BILDNACHWEISE 46

Nationaler Förderer Deutsche Bank

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VIELE IDEENAlle ausgezeichneten Preisträgerprojekte

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Nationaler Förderer Deutsche Bank

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