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Zur Bedeutung und Aussprache des Gottesnamens JHWH Die hier gemachten linguistischen Aussagen können unter anderem in dem Buch „Grammatik des biblischen Hebräisch“ von W. Schneider nachgelesen werden. Gelegentlich verweise ich auf die Paragraphen aus diesem Buch. Das Wort Tetragramm(aton) bezeichnet eine Zusammenstellung aus vier Buchstaben. Der Begriff wird hier für JHWH benutzt, wie auch immer die Aussprache dieses Namens gelautet haben mag. Das Zeichen „>“ bedeutet: „A entwickelt sich im Laufe der Zeit zu B“. Diese Schrift betrachtet das Tetragramm aus linguistischer Sicht, es stellt keine religiöse Abhandlung dar. Vorbemerkung zur Aussprache Es ist wichtig anzumerken, dass der Buchstabe W (ו) im Hebräischen ursprünglich für einen Gleitlaut stand, so wie in englisch sow, bow, towel, with, nicht aber für einen festen konsonantischen Laut wie im deutschen wissen oder Vase. Wenn man zum Beispiel die Form Jahwa findet, hat man etwa [jah u a] zu lesen, mit dem „u“ als Übergangslaut. 1 Kurzformen von JHWH Nicht zu vergessen sind die verschiedensten „Kurzformen“, die hier aus Wikipedia zitiert seien: 1 Kurzform außerbiblische Erstbelege Ort Die Form ist enthalten 1 Der Artikel namens „JHWH“ der deutschen Wikipedia-Seiten.

Aussprache Von JHWH

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Im Alten Testament kommt das Wort aus vier Buchstaben JHWH (Tetragrammaton) über 6000 mal vor. Die Semiten deuten in ihrer Schrift Vokale höchstens an. Wie also spricht man das Wort aus? Die gängigsten Varianten sind Jehova und Jahwe.Kompliziert wird das Thema, wenn man berücksichtigt, dass sich Sprache im Laufe der Zeit wandelt. Abraham wird diesen Namen vielleicht anders ausgesprochen haben als Jesus oder ein mittelalterlicher Rabbi. Die Schreibweise hätte aber dieselbe bleiben können...

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Zur Bedeutung und Aussprache

des GottesnamensJHWH

(Die hier gemachten linguistischen Aussagen knnen unter anderem in dem Buch Grammatik des biblischen Hebrisch von W. Schneider nachgelesen werden. Gelegentlich verweise ich auf die Paragraphen aus diesem Buch.(Das Wort Tetragramm(aton) bezeichnet eine Zusammenstellung aus vier Buchstaben. Der Begriff wird hier fr JHWH benutzt, wie auch immer die Aussprache dieses Namens gelautet haben mag.

(Das Zeichen > bedeutet: A entwickelt sich im Laufe der Zeit zu B.

(Diese Schrift betrachtet das Tetragramm aus linguistischer Sicht, es stellt keine religise Abhandlung dar.Vorbemerkung zur Aussprache

Es ist wichtig anzumerken, dass der Buchstabe W () im Hebrischen ursprnglich fr einen Gleitlaut stand, so wie in englisch sow, bow, towel, with, nicht aber fr einen festen konsonantischen Laut wie im deutschen wissen oder Vase. Wenn man zum Beispiel die Form Jahwa findet, hat man etwa [jahua] zu lesen, mit dem u als bergangslaut.1 Kurzformen von JHWHNicht zu vergessen sind die verschiedensten Kurzformen, die hier aus Wikipedia zitiert seien:

Kurzformauerbiblische Erstbelege

(Jahresangaben v. Chr.)OrtDie Form ist enthalten

in den Personennamen

JWmglicherweise mit

nichtjdischemBezug1400Ugarit

JHW1350gypten

Jw-950NordreichJonatan

-jw950NordreichMiknejaw

Jhw-900SdreichJehoschua

Jhh-900Sdreich

Jh-700Sdreich

-hjw500Elephantine

-jhw300EdfuElijahu

-jh200TransjordanienSacharja, Jesaja, Hiskija

2 Weitere Einzelheiten zum TetragrammAuerdem von derselben Internetseite ist bemerkenswert:- Sptestens seit 100 wurde der Gottesname im Judentum nicht mehr genannt. Daher ging das Wissen um seine ursprngliche Aussprache allmhlich verloren.

- Der lutherische Theologe Romanus Teller zhlte 1749 folgende Lesarten auf: Jevo, Jao, Jahe, Jave, Javoh, Jahve, Jehva, Jehovah, Jovah, Jawoh, Javoh.

- Die Aussprache Jahwe war um 1800 bereits rekonstruiert worden; sie gilt heute als die wahrscheinlichste. Dafr sprechen ... neue vor- und nachexilische Belege aus Israels Umwelt, die den jdischen Gottesnamen als Jawe, Jabe oder Jauwe berliefern, und griechische bertragungen aus dem 1.Jahrhundert als iau oder iawe. und

-Andere hielten an der Dreisilbigkeit des Namens fest, wie er im Tanach auftrete. Max Reisel etwa schrieb 1957: Die Vokalisation des Tetragrammatons [ist] ursprnglich JeHuH oder JaHuH gewesen.

In der engeren Auswahl stehen die Formen Jehove, Jahwe und Jah(u)w-. Die folgenden Ausfhrungen werden zeigen, inwiefern man sich diesen Formen mit philologischen Methoden annhern kann.3 Wie wurde der Name ausgesprochen?

Die heute verbreitetsten Formen sind Jahwe und Jehova. Welche von beiden ist richtig? Bzw. wie hat man den Namen zu den Zeiten von Abraham, Moses, David, Jesus ausgesprochen? Da Sprachen sich dauernd verndern, wird auch die Aussprache des Namens einem Wandel unterworfen sein. Und selbst wenn der heilige Name als ein besonderes Wort in seiner Aussprache von Abraham bis Jesus gegen jegliche Wandlung absichtlich geschtzt worden wre, so wird wohl dennoch seit der Zeitenwende seine ursprngliche Aussprache verloren gegangen sein, weil sptestens seit dem 3. nachchristlichen Jahrhundert der Name eigentlich berhaupt nicht ausgesprochen werden durfte.3.1 Heutige Schreibweise des Tetragramms JHWH In der hebrischen Bibel werden heute die Vokale folgendermaen gesetzt:(von links nach rechts zu lesen)Die Aussprache wre jehw (die Betonung liegt im Hebrischen meist auf der letzten Silbe).Das e ist kurz und dumpf wie in genau, alle; es wird durch die beiden Punkte dargestellt.Das a ist lang wie in haben, vielleicht auch ein langes offenes o wie in englisch talk; die allgemeine Umschrift fr diesen Laut ist . Der Laut wird durch das T-frmige Zeichen dargestellt.

Ein mittlerer Vokal (wie in Jehowa) fehlt. Ob in der Mitte berhaupt ein Vokal gestanden haben knnte das heit, ob die Urform des Namens zwei- oder dreisilbig gewesen ist , wird an spterer Stelle noch besprochen werden.3.2 Die semitische Art der Schreibweise3.2.1 Keine VokaleIn allen semitischen Alphabeten werden von Anfang an nur Konsonanten geschrieben. Konsonanten sind Buchstaben wie

bdg ptk mn lr fsh (und noch einige weitere im Hebrischen)

Vokale sind im Deutschen

a e i o u /yEin Wort wie Rosengarten wrde man in einem altsemitischen Alphabet folgendermaen schreiben (Gro- und Kleinschreibung gibt es bis heute nicht):

rsngrtn3.2.2 Hilfskonsonanten

Im Laufe der Zeit wurden einige der Buchstaben auch dafr verwendet, lange Vokale in einem Wort kenntlich zu machen. o ist der einzige lange Vokal in diesem Wort; der Konsonant, der diesem Laut am nchsten kommt, ist das w. Man wrde in einem reformierten semitischen Alphabet also schreiben:

rwsngrtn3.2.3 Vokalzeichen

Erst im Mittelalter wurde ein System entwickelt, um alle Vokale schriftlich festhalten zu knnen. Anfnge gibt es seit dem 5. Jahrhundert, heute allgemein verbreitet ist das masoretische System aus dem 8. Jahrhundert. Das Konsonantengerst galt jedoch als unantastbar: rwsngrtn sollte nie und nimmer erweitert oder reduziert werden. Deshalb hat man alle Vokale unter oder ber dem Konsonantengerst durch spezielle Symbole angedeutet:

EQ \* jc2 \* "Font:Times New Roman" \* hps13 \o\ad(\s\up 12(o);r)wEQ \* jc2 \* "Font:Times New Roman" \* hps13 \o\ad(\s\up 12(e);s)EQ \* jc2 \* "Font:Times New Roman" \* hps13 \o\ad(\s\up 12(-);n)EQ \* jc2 \* "Font:Times New Roman" \* hps13 \o\ad(\s\up 12(a);g)

EQ \* jc2 \* "Font:Times New Roman" \* hps13 \o\ad(\s\up 12(-);r)

EQ \* jc2 \* "Font:Times New Roman" \* hps13 \o\ad(\s\up 12(e);t)n(Auch wenn nach einem Konsonanten gar kein Vokal gesprochen wurde, hat man das deutlich gemacht, im obigen Beispiel durch den Strich angedeutet. Diejenigen Buchstaben, die man bereits zur Andeutung von Konsonanten verwendet hat in unserem Beispiel das w blieben einfach stehen und mit berhaupt keinem Vokal-Andeuter versehen.)3.2.4 Hilfskonsonanten im HebrischenIn den ltesten Zeiten benutzte man also die Buchstaben des Alphabets ausschlielich zur Bezeichnung von Konsonanten, die Vokale wurden gar nicht bercksichtigt. Im Laufe der Zeit benutzte man in immer steigendem Mae die Konsonantenbuchstaben auch zum Ausdruck langer Vokale. Zum Beispiel der Name David: ursprngliche Schreibweise: DWD() Sptere Schreibweise: DWJD

()Die Aussprache des Namens ist wohl im Laufe der Zeit gleich geblieben, dawd, mit Betonung auf der letzten Silbe und langem i. Die ltere Schreibweise zeigt nur die Konsonanten, die neuere setzt fr das lange i den Buchstaben fr j ein.Wir kennen im Deutschen die Anwendung des Buchstabens y als Vokal i (Synthese, Thymian) und als Konsonant j (Yeti, Maya). Auch im Lateinischen benutzte man den Buchstaben I sowohl fr i als auch fr j, den Buchstaben V sowohl fr u als auch fr w. Im Hebrischen wurde Doppelbelegung in Bezug auf lange Vokale im Laufe der Zeit weiter ausgebaut als im Lateinischen:

steht fr jeden beliebigen langen Vokal

H am Wortende steht fr /, seltener fr , e, o

J steht fr i, e oder

W steht fr o oder uDiese 4 Buchstaben und der Buchstabe wurden, als das phnizische Alphabet von den Griechen importiert wurde, zu Vokalen umgedeutet: Aleph>Alpha a

Het > Eta e

jod > jota i o u( Kurze Vokale hat man zu keiner Zeit schriftlich festgehalten.( J und W knnen auch Diphthonge bilden: aj, j, ej (spter ee), ij (> ii), aw, ow (> oo), uw (> uu).3.3 Ist die Aussprache Jahwe mglich?Einige meinen, dass die Aussprache jahwe nicht zulssig ist, weil (H) am Wortende wie langes aa ausgesprochen werde. Allerdings kann auch fr andere Vokale stehen, zum Beispiel in hj () ich bin steht es fr , in oder sed () Feld von fr e. Diese Behauptung ist also leicht widerlegbar.3.4 Die ursemitischen Vokale und ihre Entwicklung im HebrischenDas Arabische enthlt bis in islamische Zeiten hinein nur drei verschiedene Vokale, sowohl lang als auch kurz:

A I U

Hebrisch, Arabisch und die meisten anderen Sprachen im Nahen Osten haben gemeinsame Wurzeln (das Ursemitische). Man nimmt an, dass auch das Ur-Hebrische nur ber diese drei Vokale verfgte. Da erst im Mittelalter die Vokalzeichen zum Konsonantengerst hinzugefgt wurden, ist es unklar, bis zu welcher Zeit die ursprnglichen Vokale bestanden haben, und ab wann sie sich verndert haben. Im mittelalterlichen Hebrisch sind folgende Vokale existent (ber die Lnge oder Krze herrscht keine Einigkeit):

a e i o u, eventuell auch ei, ou, (ij), (uw)Zwischen den ltesten Zeiten und dem Mittelalter liegen ber 2000 Jahre. Wie die Entwicklung der Vokale in dieser Zeit verlaufen ist, kann man nur hypothetisch rekonstruieren.3.5 Rekonstruktion des KonsonantengerstesAlle hebrischen Wrter fangen mit einem Konsonant, zumindest aber mit einem Knacklaut () an. Das J in JHWH ist also zweifelsfrei als j zu lesen:

j?????In der Wortmitte kommt H niemals als Vokalbuchstabe vor, daher ist H hier als echter Konsonant zu lesen:

j?h????Die Beschaffenheit der Buchstaben J und H deutet darauf hin, dass zwischen ihnen zwecks Aussprechbarkeit irgendein Vokal * stehen muss:

j*h????Es ist nun nicht zweifelsfrei auszumachen, ob das Tetragramm JHWH zweisilbig oder dreisilbig zu lesen war:

zweisilbig:j*hw? (wie Jahwe, Jahwa, Jehwa)

dreisilbig:j*h*w? (wie Jehowa, Jahuwa, Jehuwa)Zwei Vokale kommen im heutigen Hebrischen nicht nebeneinander vor, das W steht also hier fr einen Konsonanten. Eine Form wie Max Reisels jaHuaH ergibt aber an sich schon einen Gleitlaut w in der Aussprache: jahuwah, weshalb seine Schreibweise irrefhrend ist, indem sie keinen Platz fr den doch wirklich geschriebenen Konsonanten W vorsieht.3.6 Einschub: Die Adonai-Jehowa-TheorieEine verbreitete Theorie geht davon aus, dass die ursprnglichen Vokale entfernt wurden und man stattdessen die Vokale des Wortes Herr!: adonai (besser sollte man schreiben: adonaj) verwendet hat; das a am Anfang ist so flchtig wie mglich zu sprechen. Hierbei kme die Aussprache

ja-ho-w oder ja-ho-wheraus, denn:

(von links nach rechts)

-a--do--nj-

ja ho wa

zeigt an, dass das Wort mit einem Vokal beginnt

zeigt einen i-Laut an

Das o und das kurze a am Ende werden gar nicht geschriebenMit Vokalzeichen schreibt man adonj nach masoretischer Tradition so:

(von rechts nach links zu lesen)

-: ist das kurze a

ist das o

Tsteht (wie in jehow) fr das lange a oder .

Kritiker dieser Theorie beanstanden, dass die Aussprache ja jehowa sei, mit einem kurzen gemurmelten e statt einem gemurmelten a aussprechen msste. Hier erwidere ich jedoch: Die hebrischen Murmelvokale (e, a, , o) sind aus vollwertigen Vokalen entstanden. Und je nach ihrer Umgebung kommen nur bestimmte Murmelvokale vor. Gem den Regeln des Hebrischen zu der Zeit, als man begonnen hat, Vokalzeichen zu setzen, gilt:-Nach einem am Wortanfang drfen die Murmelvokale a, , o folgen, jedoch niemals ein e.

- Nach einem J am Wortanfang kann als einziger Murmelvokel e stehen.Das bedeutet:- Ein heute unbekannter Vokal stand dereinst am Anfang des Wortes fr Herr! und hat sich im Laufe der Zeit zu einem a verflchtigt: adonaj.- Ein heute unbekannter Vokal stand dereinst am Anfang des Gottesnamens und hat sich im Laufe der Zeit zu einem e verflchtigt: jeh?w.Es lsst sich nun feststellen:- Wollte man die Vokale des Wortes adonaj auf das Konsonantengerst JHW bertragen, muss gem den Regeln der hebrischen Sprache das kurze a durch ein e ersetzt werden.- Wenn es eine solche Einsetzung wirklich gegeben hat und sie schriftlich zu der Zeit stattgefunden hat, als man schon Vokalzeichen benutzt hat, dann hat sich der bertragende an die Regeln der hebrischen Sprache gehalten; wenn eine Einsetzung von Vokalen zu einer frheren Zeit mndlich stattgefunden hat, dann kann ein unbekannter Vokal, der von DNJ auf JHW bertragen wurde, in erstem Wort zu einem a, in letzterem zu einem e entwickelt haben.Sowohl schriftlich wie auch mndlich ist also eine bertragen der Vokale von adonj auf JWH mglich. Sie ist auch nicht unwahrscheinlich, wie sich noch zeigen wird.3.7 Die Rekonstruktion des mittleren VokalsEine bertragung der Vokale von Adonaj auf JHWH ist mglicherweise gar nicht notwendig, um die Lautform jehow zu erklren. Vielleicht ist sie durch Sprachwandel von alleine entstanden. Die folgende Entwicklung ist durchaus mglich vorausgesetzt, die Urform des Namens war dreisilbig:

Urform:

jahuwah

Sptere Form:

jehowDen Laut o gab es im Urhebrischen wahrscheinlich gar nicht. Auf dem Weg vom Urhebrischen zum heutigen Hebrischen nimmt man u.a. folgendes Gesetz an:

Ursprngliches kurzes u wird in offener Silbe zu oDiese Art von o wird nicht durch einen Hilfskonsonanten (also W) angedeutet. Man kann also annehmen, dass es entgegen der Meinung lterer Hebraisten eigentlich ein kurzes o gewesen ist. Wir bekommen also vorerst:

ltere Aussprache:

j?huw?

sptere Aussprache:

j?how?Sofern JHWH dreisilbig ausgesprochen wurde, kann sich der Vokal o von alleine entwickelt haben. Allerdings kann der mittlere Vokal auch in spterer Zeit entstanden sein, um die Kombination hw (jahwe) zu vermeiden. Oder die Urform kann einen Vokal enthalten haben, der spter geschwunden ist. Diese Fragen werden an spterer Stelle erneut aufgegriffen.3.8 Der Vokal am Anfang

Das e konnte aus irgendeinem flchtig gewordenen Vokal entstehen. Die griechische Umschreibung mit a kann trgerisch sein, denn im Griechischen gibt es keine Murmelvokale (e, a, , o), weshalb a ein Verlegenheitsvokal ist. Aber der Natur des Lautes e entsprechend htte man den Buchstaben oder e hier verwenden knnen. berhaupt ist a aus klanglichen Grnden (wie furchterregend klnge etwa juhuwa!) und lautlichen Grnden (jihuwa ist unwahrscheinlich, weil ji im heutigen Hebrischen zwar vorkommt, aber dann stets Entwicklungsergebnis aus ja ist). Lange Vokale sind hier ausgeschlossen, sie werden nicht zu Murmelvokalen. Sehr wahrscheinlich ist also nun:

ltere Aussprache:

jahuw?oderjahw?

neuere Aussprache (1. Jhd.):jahow?oderjahw?

mittelalterliche Aussprache:jehow?oderjehw?3.9 Das Ende des Namens

Das Ende ist am schwierigsten zu rekonstruieren, weil hier im Laufe der Sprachgeschichte die meisten Umgestaltungen an Wortkrpern stattgefunden haben.

In einer gyptischen Umschrift findet sich der Name JHW geschrieben, das h am Ende fehlt. Der Text stammt aus dem 14. Jahrhundert v. Chr., ob er sich aber auf den Gott der Juden bezieht, ist nicht zweifelsfrei. Die Benutzung von Konsonanten als Vokalbuchstaben gibt es in Anfngen seit dem 10.Jhd. v. Chr., sie fllt also auf eine sptere Zeit. Man mag also auch damals schon einen langen Vokal am Wortende gesprochen haben, aber es verwendete noch keinen Buchstaben, der auf ihn hingedeutet htte.

( Es ist anzumerken, dass Abram sein H erst von JHWH bekommen hat und dann Abraham genannt wurde. Ein Anfgen eines H an einen altberlieferten Namen JHW, einen Gott, den auch andere Vlker kannten, und der durch das H zum Gott des Bundes mit Abraham wurde, knnte doch mglich sein.

H am Wortende steht heutzutage meistens fr einen bloen Vokal, ein h-Laut wird gar nicht gesprochen. Eine Zwischenstufe wre nun:

Urform:

jah(u)w?

Zwischenstufen:jah(o)w > jah(o)w> jah(o)wManchmal soll jedoch am Wortende ein h tatschlich gesprochen werden; dann setzt man in das H einen Punkt hinein; bei der heute blichen Schreibweise von JHWH steht kein Punkt im H. Da die Aussprache jedoch nach dem 1. Jahrhundert verloren ging, ist nicht zweifelsfrei festzustellen, ob nicht wirklich ein H gesprochen wurde. Man fge dem vorigen Beispiel also noch einen eventuellen H-Laut hinzu:Urform:

jah(u)w?

Zwischenstufe:jah(o)w

jah(o)wah

jah(o)w

jah(o)wh

jah(o)w

jah(o)wehDie Urform knnte wie folgt ausgesehen haben (besonders unwahrscheinliche Formen sind klein gedruckt):- Er gab schon ursprnglich einen langen Vokal:jah(u)w, jah(u)w

- Ein ursprnglicher kurzer Vokal wurde lang gemacht, damit er nicht verloren gehe, wie es das Schicksal der kurzen Vokale am Wortende im Allgemeinen gewesen ist:jah(u)wa, jah(u)wi, jah(u)wu

- Mehrere Laute sind miteinander verschmolzen:jah(u)watu

jah(u)waja

jah(u)wahu, jah(u)wihu

Am wahrscheinlichsten ist eine Form jahw*(h)u. Da ein Vokal am Wortende in urhebrischer Zeit den Kasus andeutete und lange Vokale in den Rekonstruktionen nicht vorkommen, ist ein auslautender langer Vokal unwahrscheinlich. Es bleiben als wahrscheinlichste Formen: jah(u)wahu oder jah(h)wihu. Das ah knnte sich zu einem langen entwickelt (entsprechend der Form jehow), das ih knnte sich zu einem langen entwickeln (entsprechend der Form jahwe). Lngung kurzer auslautender Vokale ist bei Verben zu beobachten.Wenn man davon ausgeht, dass das H nachtrglich angefgt wurde (wie in AbraHam), dann ist jah(u)wah wahrscheinlicher, weil das H dem a nher steht und Vokale im Hebrischen eine untergeordnete Rolle spielten.3.10 Der mittlere Vokal; zur Bedeutung von JHWHWar der Name nun zwei- oder dreisilbig? Eine zweisilbige Urform wrde fr eine Aussprache wie Jahwe sprechen, eine dreisilbige Urform wrde die Aussprache Jehowa begnstigen.Fr die Zweisilbigkeit sprechen v.a. folgende Grnde:- Die Griechische Form iaoue/iabe, das ist ja[h]we.

- Heutige Vokalisierung ohne Mittelvokal als: jhw.

- Dreisilbige Wortstmme sind im Semitischen unblich. Vielsilbige Namen kommen nur als Zusammensetzungen vor.

Die Dreisilbigkeit wird nahegelegt durch:- Die griechische Form ia, das ist jaho.Gegenargument: Der Vokal am Ende fehlt (es heit nicht *iaoe). Es wird sich um einen Schreibfehler oder eine Kurzform handeln.- Die weitverbreitete Form jehova.

Gegenargument: Fr diese Form gibt es in der Antike keinen besonderen Beleg. Sie kann durchaus durch Vokalbertragung aus adonaj entstanden sein.Die Zweisilbigkeit scheint also zu berwiegen. Es sei denn, dem Tetragramm wohnt eine Bedeutung inne. Ich gebe hier ein Beispiel:

Das wrde bedeuten, dass JHWH eine Kurzform ist ehje asher ehje ich bin der ich bin darstellt. Dies ist nicht sofort auszuschlieen; allerdings ist die oberste Zeile JH = ich bin ganz unklar, denn Verbform in der ich-Form mssen mit anfangen (nicht mit J), und das Wort fr ich lautet im Hebrischen auch ganz anders (an, ). Um das Beispiel nicht ganz abzulehnen denn die Vorstellung, in dem Tetragramm die Verschlsselung fr ich bin der ich bin zu haben, ist durchaus reizvoll schlage ich vor, Jah als Eigennamen, als Ursilbe des Gottesnamens anzusehen (wie etwa in Halleju-Jah). JHWH bedeutete demnach: Jah ist derjenige, der ist (existiert) oder hnliches. Diese Deutung empfinde ich als unzureichend, aber sie knnte eine Grundlage fr weitere Forschungen darstellen.Die Form iao () braucht nicht einmal auf JHWH zu beruhen, denn: Iesus ist das A und das O IAO. Sie kann aber auch eine Abkrzung fr jaho[wa] oder jaho[we] sein.3.11 ErgebnisEin beweiskrftiges Ergebnis ist nicht zu finden. Das Folgende kann daher nur als Hypothese gelten.Die Form Jahwe wird auf folgendem Weg erhalten:

Vor-jdische Formjahu

Urformen von JHWHJaHWHu jahwahuJaHWHu jahwihu

Abrahamjahjahwahjahwih

Mosesjahw(h)jahwe(h)

Davidjahwe(h)

Christi Geburtjahw (griechisch iaoue = jawe)

Mittelalterjehw

Diese Herleitung ist anfechtbar, weil sie davon ausgeht, dass die Urform zwei gesprochene H-Laute beinhaltete, whrend heute das letztere geschriebene H nur als Vokal-Andeuter fungiert.Die Form Jehowa wrde auf folgendem Weg erhalten:

Urformen von JHWHjahwahu / jahuwahu

Abrahamjahwah / jahuwah

Moses/Davidjahuwah

Christi Geburtjahow

5. Jahrhundertjahow (mit gemurmeltem a)

8. Jahrhundertjehow (mit gemurmeltem e)

10. Jahrhundertjehow (mit langem offenen o)

Diese Herleitung ist leicht anfechtbar, weil sie erklren muss, wie das auslautende kurze a solange Zeit hindurch unverndert geblieben ist, whrend das a in der berlieferten Form iaoue/iabe eindeutig als e wiedergegeben wird; auerdem ist die Einfgung eines zustzlichen Lautes (u) im Semitischen nicht blich.Die Form jehw (oder jehw), die der heute blichen Punktierung von JHWH entspricht, wre auf folgende Weise zu erhalten also wie jehowah, nur ohne mittleren Vokal:Abraham bis Davidjahwah

Christi Geburtjahw

5. Jahrhundertjahw (mit gemurmeltem a)

8. Jahrhundertjehw (mit gemurmeltem e)

10. Jahrhundertjehw (mit langem offenen o)

Es ist linguistisch mglich, dass sich aus einer Urform mehrere verschiedene Formen entwickeln; es ist daher bei derzeit gegebener Datenlage nicht ganz auszuschlieen, dass alle drei Formen aus einer gemeinsamen Urform jahwahu entstanden sind. Aber auch die Urformen jahuwa, jahuwahu, jahwaha, jahwaja, jahwata und andere sind mglich, um Jahwe, Jehova und Jehw zu erhalten.Eine bertragung der Vokale von Adonai kann auf folgende Weisen geschehen sein:a) Mndliche Umdeutung vor dem 5. Jahrhundert:

Frhe Form:

adunjltere Form:

adonj

bertragung:

jahow

Spter:

jehow aonjb) Schriftliche Umdeutung um das 8. Jahrhundert:

adonj

Murmelvokal a wird an das j- angepasst.

bertragung:

jehow

Vielleicht sind zwischen der Zeit Mose und der Zeit Jesu zwei verschiedene Formen entstanden man denke auch an das Nebeneinanderbestehen von Hebrisch und Aramisch zur damaligen Zeit. Zur Zeitenwende knnten demnach die Formen jahw und jahow > jehow gleichermaen existiert haben, und im Frhmittelalter kann auch ein jehw existiert haben mglicherweise als Mischform. Wie bereits gesagt: Die Vokale sind im Semitischen nicht so wichtig. Ob die eine oder andere Form, oder beide, oder keine von beiden, richtig ist, entscheidet nicht darber, ob in dem Tetragramm JHWH eine Bedeutung wie diejenige aus dem vorigen Abschnitt verborgen sein knnte. Der Artikel namens JHWH der deutschen Wikipedia-Seiten.

Romanus Teller: Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments. Bernhard Christoph Breitkopf, 1749

Die erste Form wurde iao (a) geschrieben, so im Septuagintafragment 4Q120 aus dem 1. Jahrhundert; die lngere Form wurde iabe () oder iaoue () geschrieben. Im Griechischen gibt es die Buchstaben J und W nicht, darum benutzte man i fr J, und ou (gesprochen u) fr W; der Buchstabe b wurde in der damaligen Zeit schon wie eine Art W-Laut ausgesprochen, die beiden Schreibweisen sind deshalb Versuche, einen nicht-existenten Laut (hebrisches W, ) mit griechischen Buchstaben darzustellen. Im Griechischen gab es im 1. Jahrhundert auch keinen H-Laut mehr, weshalb man nicht wei, ob jahwe oder jahweh zu lesen ist.

Otto Eifeldt: Jahwe. In: Kurt Galling und andere (Hrsg.): Die Religion in Geschichte und Gegenwart Band 3. 3. Auflage, 1956, S. 515f.

Max Reisel: The mysterious name of Y.H.W.H.: the tetragrammaton in connection with the names of EHYEH aer EHYEH-Hh-and Sem Hammephrs. In: Studia Semitica Neerlandica. Van Gorcum, Assen 1957, HYPERLINK "http://dispatch.opac.dnb.de/DB=1.1/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8&TRM=0081-6914" ISSN0081-6914, S. 74

Ein Knacklaut , ein Wrgelaut , ein harter ach-Laut , ein gewrgtes T , ein gewrgtes S , ein kehliges K , ein Laut, der in vielen Fllen sch gesprochen wird , ein stimmhaftes S wie in Sonne . Wie diese Laute vor 2000 oder mehr Jahren ausgesprochen wurde, kann man nur hypothetisch erwgen. Im Neuhebrischen haben die meisten Laute ihren exotische Klang aufgegeben und man spricht / berhaupt nicht, ist ein normaler ach-Laut, und sind ein normales T und K, wird ts gesprochen.

Es gibt allerdings auch die Auffassung, dass die Hilfskonsonanten in einigen Fllen jedoch ausgesprochen werden, wo man dies gemeinhin heute nicht zu tun pflegt. o+W liest man heute oo, obwohl man vielleicht eher ou gesprochen hat; desgleichen ist e+J heute ee, obwohl eigentlich ej gesprochen hat. Allerdings gehen Diphthonge gewhnlich im Laufe der Sprachentwicklung aus einfachen, langen Vokalen hervor. Man knnte hier also antworten: Es gab eine Zeit, wo man oW / eJ als oo / ee gesprochen hat; spter wandelte sich die Aussprache dann zu ou / ej. Im Englischen schreibt man heute noch so/my, spricht aber sou / mai die Aussprache hat sich verndert, die Schreibweise nicht. Die Kombinationen ij und uw wurden ursprnglich wirklich ij und uu gesprochen (2.1.5.2 f.); wann sich die Aussprache zu ii bzw. uu verndert hat, ist unklar.

berhaupt kommen im Hebrischen keine zwei Konsonanten hintereinander am Wortanfang vor (mit Aussnahme von schtajim zwei).

Es sei denn Vokal+i oder Vokal+u wie im Wort adonai Herr!. Gem der Hebrischen Grammatik gilt jedoch das ai als eine Kombination aus a und j, es handelt sich also um Vokal+Konsonant.

9.1

2.1.6

Ein kurzes o wrde demnach durch das Zeichen ausgedrckt werden, ein langes oo (bzw. ein ou) durch das Zeichen in Kombination mit dem Hilfskonsonanten W, z.B. in dem Wort hawib > howib.

Ortsnamenliste aus der Zeit von Amenophis III. (1402-1363 v.Chr.)

Die gyptische Schreibweise JHW ist aus zwei Grnden unmageblich: 1. kann es sich um eine der zahlreichen Kurzformen handeln; 2. braucht sie sich nicht auf den Gott der Juden zu beziehen, sondern in alten Zeiten kann ein mit J- beginnender Gottesname weit verbreitet gewesen sein.

Ein ist nicht mglich, weil sich dieser Vokal nicht zu , oder verndern kann. Ein - wre fr semitische Sprachen untypisch.

Die Lngung von a zu ist nicht unwahrscheinlich, weil dies beim Lokativ-He so passiert ist. Die Endung u wrde fr den Nominativ stehen; die Endungen -a oder -i wren unwahrscheinlich, da fr den Akkusativ bzw. Genitiv gebruchlich, aber knnen als Sonderformen nicht ausgeschlossen werden.

Wie bei den Femina auf : -atu > -. Das u ist die spter verschwundene Nominativendung.

Wie in dem Wort galaja > gala > gal ().

Vokal+h verschmelzen zu langem Vokal.

Nicht etwa *iaououe/iaoube (fr jahuwe) oder *iabe/iaoue (fr jahowe).

HYPERLINK "http://flusenkram.de/GLAUBEN/WORTE/IMAG_Worte/IMAG_Jehowa_hebraeisch_Tetragramm2.jpg" http://flusenkram.de/GLAUBEN/WORTE/IMAG_Worte/IMAG_Jehowa_hebraeisch_Tetragramm2.jpg

Zu der Zeit, als das H nur noch als Vokal-Andeuter verwendet wurde, muss am Wortende schon einer der Laute a//e gestanden haben.

u wird als Zwischenlaut eingefgt, weil hw schwer auszusprechen ist, wenn es nicht in lterer Zeit schon existiert hat.

Da nach einem j kein a stehen kann, sondern nur e.