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Austauschbare Objektive – Die Grundlagen 121

Austauschbare Objektive ± Die G rundlagensoftware.canon-europe.com/files/documents/EF_Lens_Work...400 mm 600 mm 125 20 mm 24 mm 50mm 85 mm 200 mm 300 mm Austauschbare Objektive –

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Austauschbare Objektive – Die Grundlagen

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Beziehung zwischen Kameraaufbau und Objektiv

Abb. 1

Abb. 2

Wie sieht man die Welt durch ein Objektiv?Aufbau und technische Eigenschaften von Spiegelreflex-kameras.Spiegelreflexkameras können mit einer Vielzahl austauschbarerObjektive kombiniert werden, um für jeden Zweck das idealeKamerasystem zusammenzusetzen. Das macht Spiegelreflex-kameras so attraktiv. Hauptmerkmal dieses Kameratyps ist dasSuchersystem. Weil auch genau das Bild im Sucher zu sehen ist,das die Brennebene erreicht, kann das Bild vor der Aufnahme(auf Film oder digital) bereits überprüft werden.Die durch das Objektiv in die Kamera einfallenden Lichtstrahlenwerden von einem Spiegel im Inneren der Kamera nach obenreflektiert und auf einer Mattscheibe angezeigt, die denselbenAbstand hat wie die Brennebene. Dann wird das Bild mit einemPentaprisma richtig ausgerichtet und projiziert, so dass es durch

das Sucherokular gesehen werden kann. Wenn Sie auf denAuslöser drücken, klappt der Spiegel nach oben, und derVerschluss wird geöffnet, so dass der Film oder Bildsensorbelichtet wird. Zuletzt wird der Spiegel wieder in dieAusgangsposition geklappt (Abb. 1).Durch diesen Aufbau kann bei einer Spiegelreflexkamera derBildausschnitt präzise gewählt werden, und es kommt zu keinemParallaxenfehler, einem typischen Problem bei Kompaktkameras,bei denen die Lichtwege für Belichtung und Sucherunterschiedlich sind.

Wie unterschiedliche Brennweiten eine Aufnahme verändern.Durch die Wahl des Objektivs kann die Wirkung eines Fotos jenach gewünschtem Zweck stark verändert werden. Besonders dieBrennweite des Objektivs hat enorme Auswirkungen auf

1. Überprüfen Sie das Objekt durch den Sucher. 2. Der Spiegel wird hochgeklappt, und der Verschluss wird geöffnet, um den Film zu belichten.

3. Der Verschluss wird geschlossen, und der Spiegel kehrt in seine Ausgangsstellung zurück.

1. Überprüfen Sie das Objekt durch den Sucher. 2. Der Spiegel wird hochgeklappt, und der Verschluss wird geöffnet, um den Film bzw. den Bildsensor zu belichten.

3. Der Verschluss wird geschlossen, und der Spiegel kehrt in seine Ausgangsstellung zurück.

Fotografische Ebene

2. Hauptpunkt

Brennweite

Bildebene

Diagonaler Bildwinkel

Bildkreis

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Austauschbare Objektive – Die Grundlagen

Abb. 3

Foto 1Aufgenommen mit einem EF 28-135 mm 1:3,5-5,6 IS USM

28 mm

50 mm

135 mm

Bildwinkel, Perspektive und Schärfentiefe des fotografiertenMotivs.Mit Bildwinkel bezeichnet man die Größe des fotografiertenBereichs, er wird üblicherweise als Winkel in Richtung derDiagonalen des Aufnahmeformats angegeben. Naturgemäß istdas durch das Objektiv einfallende Bild rund (und kein Rechteckin der Größe der Brennebene), daher spricht man auch vom„Bildkreis“. Aus der Mitte dieses Bildkreises wird das tatsächlichaufgenommene Bild entnommen (Abb. 2).Mit einer 35-mm-Kamera beträgt der diagonale Bildwinkel beiVerwendung eines 15-mm-Fischaugenobjektivs 180°, bei einem50-mm-Objektiv 46°, bei einem 100-mm-Objektiv 24°, bei einem200-mm-Objektiv 12° und bei einem 600-mm-Teleobjektivungefähr 4°. Das heißt, je größer die Brennweite, desto schmalerist der Bildwinkel (Abb. 3). Eine Verdoppelung der Brennweite

entspricht ungefähr einer Verringerung des Bildwinkels auf dieHälfte und des fotografierten Bereichs auf ein Viertel.Foto 1 zeigt dasselbe Motiv, aufgenommen mit Objektiven mit28 mm, 50 mm und 135 mm Brennweite. Je nach Brennweiteverändert sich der Bildausschnitt dramatisch von einerWeitwinkel- bis hin zu einer Nahaufnahme.

Brennweite Diagonaler Bildwinkel

Fischauge

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Veränderung des Bildausschnitts bei verschiedenen Brennweiten

15 mm (Fischauge) 14 mm

35 mm28 mm

100 mm 135 mm

600 mm400 mm

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20 mm 24 mm

85 mm50 mm

200 mm 300 mm

Austauschbare Objektive – Die Grundlagen

Das Wissen um die Brennweite ermöglicht die Auswahl des richtigen Objektivs.Diese Fotoreihe zeigt dasselbe Motiv, aufgenommen mit Objektiven mit unterschiedlicher Brennweite.Je kürzer die Brennweite des Objektivs, desto größer ist der Bildbereich. Und umgekehrt wird der Bildbereich mit zunehmender Brennweitekleiner.Auf der vorherigen Seite wurde bereits erwähnt, dass bei einer Verdoppelung der Brennweite der aufgenommene Bildbereich auf ein Viertelreduziert wird. Merken Sie sich dieses Verhältnis, insbesondere für Ihre meistgenutzten Objektive. Denn bereits bei der Auswahl des Objektivssollten Sie ohne durch den Sucher sehen zu müssen eine Vorstellung davon haben, dass der Dom bei einem 50-mm-Objektiv das Hauptmotivim Bild ist, während er mit einem Objektiv mit 100 mm, 200 mm oder 300 mm Brennweite immer näher herangeholt wird.

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Perspektive/Schärfentiefe

1:1,4 1:2,8

1:5,6

1:22

1:11

Die Schärfentiefe gibt an, welcher Bereich des Bildesscharfgezeichnet wird.Dabei gilt: Je kleiner die Blende, desto größer ist dieSchärfentiefe.Mit der Schärfentiefe wird ausgedrückt, welcher Bereich vor undhinter dem eigentlichen Aufnahmegegenstand scharf abgebildetwird. Die Schärfentiefe wird durch verschiedene Faktorenbeeinflusst, z. B. die Brennweite des Objektivs, die gewählteBlende, die Position des Aufnahmegegenstands, der Abstandzwischen Kamera und Aufnahmegegenstand und die Entfernungzwischen Aufnahmegegenstand und Hintergrund.Foto 5 zeigt, dass bei ansonsten gleichen Aufnahmebedingungenmit einer kleineren Blende eine zunehmend größereSchärfentiefe erzielt wird. Der scharf abgebildete Bereich stehtungefähr im Verhältnis 1:2 zum unscharfen Bereich imVordergrund und dem unscharfen Bereich hinter demeigentlichen Fokussierabstand.Durch die Unschärfe des Vorder- oder Hintergrunds können je

nach verwendetem Objektiv verschiedene fotografischeWirkungen erreicht werden. Durch gekonntem Einsatz diesesEffekts können perspektivisch raffinierte Aufnahmen entstehen.Außerdem kann bei unveränderter Blendeneinstellung dieSchärfentiefe auch durch eine Verkürzung des Abstands zumAufnahmegegenstand verringert bzw. durch eine Vergrößerungerhöht werden. Auch eine kürzere Brennweite vergrößert dieSchärfentiefe, während eine größere Brennweite die Schärfentiefebei gleichbleibendem Aufnahmeabstand verringert. Und nichtzuletzt wirkt sich natürlich auch der Abstand zwischenAufnahmegegenstand und Hintergrund stark auf dieSchärfentiefe aus. Beispielsweise wird selbst bei Aufnahme miteinem Teleobjektiv mit großer Blende der Hintergrund einerPorträtaufnahme nicht wie gewünscht unscharf, wenn derAbstand zwischen fotografierter Person und Hintergrund zugering ist. Und umgekehrt lassen sich auch mit einemWeitwinkelobjektiv mit kleiner Blende Nahaufnahmen mitunscharfem Hintergrund erzielen.

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16 mm 24 mm

Austauschbare Objektive – Die Grundlagen

200 mm

50 mm

135 mm

Perspektive ist die optische Wirkung in der Welt derFotografie.Durch geschickte Ausnutzung der Perspektive, z. B. fürdynamische Weitwinkelfotos oder Komprimierungseffekte miteinem Teleobjektiv, können beeindruckende, ausdrucksstarkeFotos entstehen. Die Perspektive ist nichts anderes als einoptischer Effekt, der den Hintergrund näher oder weiter vomAufnahmegegenstand entfernt erscheinen lässt. Dieser Effekt istumso stärker ausgeprägt, je kürzer die Brennweite des Objektivsist. Und umgekehrt wird dieser Effekt durch eine Verlängerungder Objektivbrennweite abgeschwächt, so dass das Bildkomprimierter wirkt.Eine Bildreihe, bei der das Motiv aus unterschiedlichenAbständen aber mit gleicher Größe aufgenommen wurde,verdeutlicht diesen Effekt rasch: Je nach gewählter Brennweiteverändert sich die Perspektive stark.

Vergleichen Sie oben die beiden mit einem 16-mm- und einem200-mm-Objektiv aufgenommenen Bilder. Während sich bei demWeitwinkelobjektiv der Hintergrund hinter der Frau weitauszudehnen scheint, hat es bei der Teleobjektivaufnahme denAnschein, dass der Abstand nur gering ist. Dadurch wirkt diesesBild komprimierter.Oder anders ausgedrückt: der scheinbare Abstand zwischen Objekt und Hintergrund bei verändertem Fokussierabstand undveränderter Objektivbrennweite zeigt, wie Perspektive entsteht.Daher gilt: Auch wenn die Person auf dem Bild dieselbe Größehaben soll, verwenden Sie für einen Panoramahintergrund einWeitwinkelobjektiv, und ein Teleobjektiv, wenn der Hintergrundweniger dominieren und das Motiv betont werden soll. Darum istdie Wahl des richtigen Objektivs für optimale Bilder so wichtig.

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Größe des Bildausschnitts

Bildebene

BildebeneGröße des Bildausschnitts

22,5 x 15,0 mm*Bildkreis: φ27,3

*Bildgröße bei EOS 30D

36 x 24 mmBildkreis: φ43,2

Rückseitenfokus

Rückseitenfokus

EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 II USM (Kann nur für mit EF-S-Objektiven kompatible EOS-Spiegelreflexkameras verwendet werden)

EF 17-40 mm 1:4 L USM(kompatibel mit voller Bildausschnittgröße von 35 mm)

Besondere Eigenschaften von EF-S-Objektiven

EF-S 60 mm 1:2,8 Macro USM

EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USM

EF-S 17-55 mm 1:2,8 IS USM

EF-S 17-85 mm 1:4-5,6 IS USM

EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 2 USMEF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 2

Optisches System von EF-S-Objektiven Objektivrückseiten im Vergleich

EF-Standardobjektive (verwendbar mit allen EOS-Spiegelreflexkameras)

EF-S-Objektive sind nur zur Verwendung mit kompatiblen EOS DIGITALSLR-KAMERAS bestimmt; ein versehentliches Ansetzen an nicht geeig-nete EOS-Spiegelreflexkameras wird durch einen Gummiring verhindert.

Objektiv- ansetz- markierung

Objektiv- ansetz- markierung

Ansetzpunkt

Gummiring

Ansetzpunkt

EF-S-Objektive (An den Objektivnamen wurde zur Unterscheidung von anderen EF-Objektivender Buchstabe „S“ angefügt.)

Die immer größer werdende Produktpalette der EF-S-Reiheumfasst nun auch ein Makro-Objektiv mit fester Brennweite,ein Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv und ein Standardzoom-objektiv mit Image Stabilizer (Bildstabilisierung).Die optischen Systeme und die Objektivmechanik unserer EF-S-Objektive sind speziell auf digitale Spiegelreflexkameras miteinem Bildsensor im APS-C-Format ausgelegt, der kleiner ist alsder beim herkömmlichen 35-mm-Format. Einerseits ist derBildkreis speziell an das APS-C-Format angepasst, also imVergleich zu anderen EF-Objektiven kleiner. Andererseits lassensie einen geringeren Abstand zwischen Objektivrückseite undBrennebene zu, was durch die Verwendung kompakterSchnellrücklaufspiegel im Kameragehäuse möglich wird. Die Brennweite einer Kamera mit APS-C-Bildsensor steht imVerhältnis 1,6 zur Brennweite einer 35-mm-Kamera, derBildwinkel verschiebt sich also in Richtung Teleobjektiv. Daslichtstarke EF-S 17-55 mm 1:2,8 IS USM, das EF-S 17-85 mm 1:4-5,6 IS USM mit Image Stabilizer (Bildstabilisierung) und dasleichte und kompakte EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 II USM von Canonsind vielseitige Standardzoomobjektive, die für alle fotografischenAnsprüche von Landschaftsaufnahmen über normaleSchnappschüsse bis hin zu Porträtaufnahmen geeignet sind. Ergänzend zu den Standardzoomobjektiven umfasst die EF-S-Reihe nun auch das Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv

EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USM sowie das exzellente Telemakro-Objektiv EF-S 60 mm 1:2,8 Macro USM. * Einige EF-S-Objektive nutzen kein optisches System mit geringem

Abstand zwischen Objektivrückseite und Brennebene.

* Für EF-S-Objektive geeignete EOS-Spiegelreflexkameras:

EOS 30D, EOS 20D, EOS 20Da/EOS 400D DIGITAL/EOS 350D

DIGITAL/EOS 300D DIGITAL (Stand: September 2006).

Ein versehentliches Ansetzen von EF-S-Objektiven an nichtunterstützte EOS-Kameras und damit eventuelle Schäden amKameragehäuse sind nicht möglich.Die EF-S-Objektive können nur an die Gehäuse solcher EOS-Spiegelreflexkameras richtig angesetzt werden, die mit EF-S-Objektiven kompatibel sind. Zudem verhindert ein Gummiringauf der Objektivrückseite Schäden am Kameragehäuse, fallsdennoch versehentlich versucht wird, ein solches Objektiv aneiner nicht kompatiblen EOS-Spiegelreflexkamera anzubringen.Auch die Ansetzposition der EF-S-Objektive unterscheidet sichvon der anderer Objektive, und die Objektiv-Ansetzmarkierunghat eine andere Farbe (weiß) und Form als bei anderen EF-Objektiven. Dies alles dient dazu, ein versehentliches Anbringender Objektive an nicht geeigneten EOS-Spiegelreflexkameras zuverhindern.

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EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USM

EF-S 60 mm 1:2,8 Macro USM

16 mm 27 mm 35 mm 50 mm 88 mm 136 mm

EF-S 17-85 mm 1:4-5,6 IS USM

EF-S 17-55 mm 1:2,8 IS USM

EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 2 USMEF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 2

16 mm 35 mm

27 mm 136 mm

29 mm 88 mm

27 mm 88 mm

96 mm

60 mm (entspricht 96 mm im 35-mm-Format)

EF-S 60 mm 1:2,8 Macro USM

EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USM

EF-S 17-85 mm 1:4-5,6 IS USM

10 mm (entspricht 16 mm im 35-mm-Format)

85 mm (entspricht 136 mm im 35-mm-Format)

Vergleich mit Brennweiten von 35-mm-Kameras

Eine breite Palette von Objektiven – für Makroaufnahmen inLebensgröße bis hin zu mittleren Teleaufnahmen.

W EF-S 60 mm 1:2,8 Macro USMDie Brennweite ist vergleichbar mit einem 96-mm-Objektiv beieiner 35-mm-Kamera. Damit erlaubt dieses mittelstarkeTelemakro-Objektiv gestochen scharfe Makroaufnahmen inLebensgröße ebenso wie Aufnahmen bei Unendlich-Einstellung.Geeignet für verschiedenste Motive, von Makroaufnahmen vonBlumen, Insekten und kleinen Tieren über Schnappschüsse bishin zu Landschafts- und Porträtaufnahmen.

W EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USMDie Brennweite dieses Ultraweitwinkelobjektivs entspricht 16-35 mm bei einer 35-mm-Kamera und erweitert damit dasGesichtsfeld dramatisch über das Sehfeld des menschlichenAuges hinaus. Dadurch ist es ideal für beeindruckendeMeerespanoramen oder Zoomaufnahmen von Blumenfeldern.

W EF-S 17-55 mm 1:2,8 IS USMDer Brennweitenbereich dieses lichtstarken Zoomobjektivsentspricht 27-88 mm bei einer 35-mm-Kamera. Mit dergrößtmöglichen Einstellung 1:2,8 erreichen Sie mit diesemObjektiv mit kreisrunder Blende eine attraktiveHintergrundunschärfe. Zusätzlich kompensiert der MechanismusVerwackelungen und macht dieses Objektiv damit ideal für vieleAufnahmesituationen, beispielsweise Porträtaufnahmen beiTageslicht.

W EF-S 17-85 mm 1:4-5,6 IS USMDer Brennweitenbereich dieses 5x-Zoomobjektivs, das fürWeitwinkel- und Teleaufnahmen gleichermaßen geeignet ist,entspricht 27-136 mm bei einer 35-mm-Kamera. Der großeZoombereich macht dieses Objektiv so vielseitig und damit fürfast alle Aufnahmesituationen geeignet, von Landschafts- undGruppenfotos über Schnappschüsse bis hin zu Porträts.

W EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 2 USM / EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 2Der Brennweitenbereich dieser Objektive entspricht 29-88 mmbei einer 35-mm-Kamera. Damit sind diese leichten undkompakten Zoomobjektive vielseitig einsetzbar, von Weitwinkel-Gruppenaufnahmen über alltägliche Schnappschüsse bis hin zuPorträtaufnahmen in der Teleeinstellung, mit der eine besondersattraktive Hintergrundunschärfe erreicht wird.

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EF-Objektive und Digitalfotografie

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Aufnahmeformat und Objektivauswahl

Echtes 35-mm-Format und digitaler Aufnahmebereich/Aufnahmeformat sowie Objektivauswahl

EOS-1D Mark 22 N

EOS 30D*

36,0 x 24,0 mm (EOS-1Ds Mark @)* Aufnahmeformat bei der EOS 5D: 35,8 x 23,9 mm.

28,7 x 19,1 mm(EOS-1D Mark @ N)

22,5 x 15,0 mm (EOS 30D)* Aufnahmeformat bei der EOS 400DDIGITAL: 22,2 x 14,8 mm.

Unterschiedliche AufnahmeformateIn digitalen Spiegelreflexkameras wird der Film durch einenCMOS- oder CCD-Bildsensor ersetzt. Die Größe des Sensors, derje nach Kamera verschieden ist, bestimmt die Größe desaufgenommenen Bildes (Aufnahmeformat). In digitalenSpiegelreflexkameras von Canon kommen Bildsensoren infolgenden drei Größen zur Anwendung:

Aufnahmeformat und effektiver BildwinkelWelcher Bereich tatsächlich auf dem Foto zu sehen sein wird, d. h.der effektive Bildwinkel, wird durch das Aufnahmeformatbestimmt. Das Aufnahmeformat der EOS-1Ds Mark II/EOS 5Dist identisch mit dem eines 35-mm-Films, während dasAufnahmeformat der EOS-1D Mark II N etwas kleiner ist unddas der EOS 30D* abermals kleiner. Und je kleiner dasAufnahmeformat, desto kleiner ist bei gleichbleibenderBrennweite auch der effektive Bildwinkel. Der obigeAufnahmeformatvergleich zeigt, dass der effektive Bildwinkel vonFotos, die mit der EOS-1D Mark II N bzw. der EOS 30D miteinem 100-mm-Objektiv gemacht wurden, ungefähr demBildwinkel von Fotos entspricht, die mit der EOS-1DsMark II/EOS 5D mit einem 130-mm- bzw. 160-mm-Objektivgemacht wurden. Anders ausgedrückt: Ausgehend von einernormalen 35-mm-Kamera gilt für die EOS-1D Mark II N einBrennweitenumrechnungsfaktor von ungefähr 1,3 und für dieEOS 30D von 1,6.Diese Tatsache können Sie zu Ihrem Vorteil nutzen und dasMotiv bei Makro- oder Teleaufnahmen noch näher heranholen,weil die Wirkung des Objektivs zusätzlich verstärkt wird.Umgekehrt ist für Weitwinkelaufnahmen aber ein Objektiv mitnoch kürzerer Brennweite erforderlich.* Das Aufnahmeformat der Spiegelreflexkamera EOS 400D DIGITAL ist identisch mit dem

einer EOS 30D.

Die Auswahl des richtigen WeitwinkelobjektivsBei der EOS 30D beispielsweise haben Aufnahmen mit einerBrennweite von 16 mm denselben Bildwinkel wie Fotos, die miteiner 35-mm-Kamera mit 25 mm Brennweite gemacht wurden.Da die Perspektive durch den Aufnahmeabstand bestimmt wird,haben Foto 1 und Foto 2 dieselbe Perspektive. Anders formuliert:

— EOS-1Ds Mark 22 / EOS 5D — EOS-1D Mark 22 N — EOS 30D*

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Echtes 35-mm-Format bei 16 mm Brennweite Foto 1

Foto 2

EOS 30D* mit 16 mm Brennweite

Canon EF-Objektive

— EOS-1Ds Mark 22 / EOS 5D — EOS 30D*

Echte 35-mm-Kamera mit 25 mmBrennweite

EF-Objektive in der Digitalfotografie

Um mit der EOS 30D denselben Bildwinkel wie bei einer 35-mm-Kamera zu erreichen, müssen Sie ein Objektiv mit kleinererBrennweite wählen. Die EF-Serie umfasst eine vollständigePalette von Weitwinkelzoomobjektiven und Weitwinkelobjektivenmit fester Brennweite, darunter das EF 16-35 mm 1:2,8L USM,das EF 17-40 mm 1:4L USM, das EF 24-70 mm 1:2,8L USM unddas EF-S 10-22 mm 1:3,5-4,5 USM. So finden Sie auch für dasAufnahmeformat Ihrer Kamera immer das passende Objektiv.

Schärfentiefe und PerspektiveDer effektive Bildwinkel des Objektivs EF 85 mm 1:1,8 USMentspricht bei Verwendung mit der EOS 30D dem eines 136-mm-Objektivs mit maximaler Blende von 1,8 bei einerherkömmlichen Kamera. Wenn man diese Zahlen betrachtet,scheint es zunächst möglich, Fotos mit geringerer Schärfentiefezu machen, als es mit dem EF 135 mm 1:2L USM bei einer 35-mm-Kamera der Fall wäre, aber dem ist nicht so. Denn weil sichdie Brennweite nicht wirklich ändert, bleiben für die Sensoren dieSchärfentiefe und der unscharfe Bildbereich bei dem EF 85 mm1:1,8 USM gleich. Und für einen Abzug im DIN A3-Format (ca.30 x 42 cm/11 x 14 Zoll) muss das mit der EOS 30Daufgenommene Bild stärker vergrößert werden als ein 35-mm-Bild, weil der Sensor kleiner ist. Dennoch ist die Schärfentiefe aufdem Ausdruck bei der zweiten Variante geringerer, d. h., dieHintergrundunschärfe ist stärker. Das heißt, um mit der EOS 30Deine stärkere Hintergrundunschärfe zu erreichen, benötigen Sieeine größere Blende. Außerdem sind auch Perspektive undBildwinkel voneinander abhängig. Auch wenn die einzelnenObjektive unterschiedliche Brennweiten besitzen: Wenn derBildwinkel wegen der unterschiedlichen Aufnahmeformate (sieheFotos oben) gleich ist, ist auch die Perspektive unverändert.

Die Auswahl des richtigen Canon-ObjektivsDie vom Aufnahmeformat abhängigen Bildwinkel können beider ersten Verwendung einer digitalen Spiegelreflexkamera fürVerwirrung sorgen. Doch wenn Sie sich erst einmal darangewöhnt haben, können Sie diese Unterschiede zu Ihrem Vorteilausnutzen und mit den bekannten Objektiven neue Bildwinkelund Schärfentiefen erzielen. Die EF-Objektivserie ist nicht zuletztdeshalb so attraktiv, weil Sie unter den über 50 Objektiven fürjeden Zweck immer das richtige Modell finden.

Entsprechender Bildwinkel

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Umgang mit für die Digitalfotografie typischen Reflexionsflecken undGhosting

Mit flachem Schutzglas Mit Meniskuslinse

Bei Objektiven mit flachem Schutzglas hingegen tritt zwischen Bildsensor und SchutzglasReflexion auf. Dadurch erscheint ein heller Aufnahmegegenstand im Bild zusätzlich aneiner zweiten Position.

Bei Objektiven mit Meniskuslinse kommt es zu keiner Reflexion wie im Bild links.

Bei vielen Teleobjektiven, unter anderemauch dem EF 300 mm 1:2,8L IS USM,wird die für Digitalkameras typischeinterne Bildreflexion mithilfe einerMeniskuslinse unterdrückt.

Reflexionseigenschaften von BildsensorenDie Reflexionseigenschaften der Bildsensoren in einerDigitalkamera unterscheiden sich von denen einesherkömmlichen Films, da sie neben einem höherenReflexionsgrad auch eine Eigenschaft besitzen, die als gerichteteReflexion oder „Spiegel“-Reflexion bezeichnet wird. Die Folgedavon ist, dass es im Objektiv zu Reflexionsflecken und sogenanntem Ghosting kommt, wenn Licht aus einer hellenLichtquelle in das Objektiv einfällt und zurück auf den Bildsensorreflektiert wird. Um dieses für Digitalkameras charakteristischeProblem zu lösen, wurde das Design so verändert, dass dieherausragenden optischen Eigenschaften von EF-Objektiven auchin der Digitalfotografie nutzbar werden. Denn dies ist schließlichim Digitalzeitalter das Ziel der EF-Objektive, die das Herzstückdes (herkömmlichen ebenso wie digitalen) EOS-Systems bilden.

Einsatz von MeniskuslinsenSportler in einem Stadion, Rennwagen auf der Strecke – sie allesind umgeben von zahllosen hellen Lichtern derZuschauertribünen und Scheinwerfer. Bei normalenSuperteleobjektiven befindet sich vor der ersten Linseneinheit einSchutzglas. Ist dieses Glas flach und fällt helles Licht in dasObjektiv ein, wird es vom Bildsensor reflektiert und zurück indas Innere des Schutzelements geworfen, wo es zupunktförmigem Ghosting kommt.* Um diesem Effektentgegenzuwirken, haben alle lichtstarken IS-Superteleobjektiveanstelle des normalen Schutzglases eine Meniskuslinse.Meniskuslinsen sind sphärische, auf beiden Seiten gleich starkgekrümmte Linsen. Wird anstelle des Schutzglases eine solcheLinse verwendet, liegt der Brennpunkt des reflektierten Lichts vordem Bildsensor. Fast das gesamte gestreute Licht trifft dann nichtauf die reflektierenden Elemente, so dass das Ghosting verhindert

Schutzglas (flaches Glas)

Vom Schutzglas reflektierter Lichtstrahl

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter Lichtstrahl

Einfallender Lichtstrahl

Vom Schutzglas reflektierter Lichtstrahl

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter LichtstrahlEinfallender Lichtstrahl

Sphärisches Schutzglas (Meniskenlinse)

Bildsensor

Schutzglas (flaches Glas)

Vom Schutzglas reflektierter Lichtstrahl

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter Lichtstrahl

Einfallender Lichtstrahl

Vom Schutzglas reflektierter Lichtstrahl

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter LichtstrahlEinfallender Lichtstrahl

Sphärisches Schutzglas (Meniskenlinse)

Bildsensor

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Objektiv ohne optimierte Form und Beschichtung Objektiv mit optimierter Form und Beschichtung

EF-Objektive in der Digitalfotografie

Durch die optimierte Beschichtungbeim EF 16-35 mm 1:2,8L USM undanderen Objektiven werden die fürDigitalkameras typischenReflexionsflecken und Ghosting-Effekte verhindert.

Bei Objektiven, deren Form und Beschichtung nicht optimiert wurden, kommt es zuReflexionsflecken und Ghosting.

Bei Objektiven mit optimierter Form und Beschichtung werden Reflexionsflecken undGhosting unterdrückt.

und gleichzeitig im aufgenommenen Bild ein guter Kontrasterreicht wird.Dank dieser ausgezeichneten optischen Eigenschaften kann mitden für die Sportfotografie erforderlichen lichtstarken IS-Superteleobjektiven nun auch mit digitalen Spiegelreflexkamerasdie Ausdruckskraft erreicht werden, die Berufsfotografenerwarten.* Ist auf ein herkömmliches Objektiv ein Filter aufgesetzt und befindet sich eine starke

Lichtquelle im Bild, kann es über derselben Stelle zu Ghosting kommen. Nehmen Siedann ggf. den Filter zum Fotografieren ab.

Superteleobjektive mit MeniskuslinsenVEF 300 mm 1:2,8L IS USM VEF 500 mm 1:4L IS USMVEF 400 mm 1:2,8L IS USM VEF 600 mm 1:4L IS USMVEF 400 mm 1:4 DO IS USM

Optimale Linsenform und -beschichtungAuch bei Verwendung von Objektiven ohne integriertesSchutzglas kann es in bestimmten Aufnahmesituationenpassieren, dass bei einer Digitalkamera stärker als bei einerherkömmlichen Kamera mit Film Reflexionsflecken undGhosting auftreten. Wenn sich im Bild eine starke Lichtquellebefindet, kann das vom Bildsensor zurückgeworfene Licht zueiner komplexen Reflexion im Objektiv führen, die wiederumReflexionsflecken und Ghosting im Bild zur Folge hat. Um diesenfür die Digitalfotografie typischen Effekt zu verhindern, wurdenForm und Beschichtung der 1:2,8L-Zoomobjektive, darunter auch

das EF 16-35 mm 1:2,8L USM sowie weitere Modelle wie dasEF 17-40 mm 1:4L USM, speziell hierfür optimiert.Insbesondere sind die einzelnen Objektivelemente andersgestaltet, um eine Mehrfachreflexion im Objektiv zu vermindern.Außerdem wurde die Linsenoberfläche, die einen erheblichenEffekt auf den Reflexionsgrad hat, mit einer speziellenMehrfachbeschichtung mit hoher optischer Durchlässigkeitversehen. So kann vom Bildsensor reflektiertes Licht aus demObjektiv nach vorne entweichen, was Reflexionsflecken undGhosting vermindert. Und die geradezu legendäre Farbbalancevon Canon wird durch die genaue Abwägung zwischenMehrschicht- und Einschichtbeschichtungen in keiner Weisebeeinträchtigt.

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter Lichtstrahl

Einfallender Lichtstrahl

Das nur bei extremer Vergrößerung sichtbare Leistungsvermögen von Linsen

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter Lichtstrahl

Einfallender Lichtstrahl

Bildsensor

Die Reflexion durch die Linsenoberfläche wurde durch Optimierung der Vergütung unterdrückt.

Linse

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter Lichtstrahl

Einfallender Lichtstrahl

Das nur bei extremer Vergrößerung sichtbare Leistungsvermögen von Linsen

Von der Oberfläche des Bildsensors reflektierter Lichtstrahl

Einfallender Lichtstrahl

Bildsensor

Die Reflexion durch die Linsenoberfläche wurde durch Optimierung der Vergütung unterdrückt.

Linse

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Die Leistungsfähigkeit von Objektiven bei starken Vergrößerungen

Objektiv mit geringer Auflösung

Auch in Verbindung mit einer Digitalkamera ist das Potential der EF-Objektive enorm. Auf diesem Foto eines Hafens sind bei hoher Auflösung die Details der einzelnen Jachten gut erkennbar. Bei Aufnahmen von detailreichen Motiven, beispielsweise Landschaften, muss nicht zwischen einer Digitalkamera und einer herkömmlichen 35-mm-Kamera differenziert werden.

Die Faszination starker digitaler VergrößerungenDank der immer besseren Tintenstrahldrucker sind heute schonFotoausdrucke möglich, deren Qualität durchaus mitSilbergelatineabzügen vergleichbar ist. Nimmt man dazu diegeringen Druckkosten und die Möglichkeit der Bildbearbeitungam Computer, so ist diese Art der Bildwiedergabe schon nahezuideal. Aus diesen und ähnlichen Gründen werden digitaleVergrößerungen bis zum DIN A4- oder sogar DIN A3-Format (ca.21 x 30 cm/8,5 x 11 Zoll bzw. ca. 30 x 42 cm/11 x 14 Zoll) wohlimmer beliebter werden.

Die Auswahl eines hochauflösenden ObjektivsZwar gilt dies auch für herkömmliche Silbergelatineabzüge, aberbeim vielfachen Vergrößern eines digitalen Fotos wird dieAussagekraft des Bildes ganz wesentlich durch die Bildschärfebestimmt. Wenn Sie ein Motiv auf DIN A4 oder DIN A3vergrößern möchten, erzielen Sie mit einem hochauflösendenObjektiv beeindruckendere Ergebnisse. Die EF-Objektivserieumfasst verschiedenste hochauflösende Objektive, darunter auchdie Objektive der L-Serie, mit denen die für starkeVergrößerungen erforderlichen besonders scharfen Digitalfotosmöglich sind.

Die Auswahl eines Objektivs mit geringer FarbabweichungDie bei Teleobjektiven häufige axiale Farbabweichung und diefür Weitwinkelobjektive typische chromatischeVergrößerungsdifferenz machen sich im Bild dadurch bemerkbar,dass Farben über Trennlinien hinaus verlaufen. Dieser Fehlerwird mit zunehmender Größe des Abzugs bzw. Ausdrucks immeroffensichtlicher und kann die Gesamtqualität des Bildes erheblichbeeinträchtigen.Bei den L-Objektiven der EF-Serie werden diese für Tele- undWeitwinkelobjektive typischen Abweichungen mithilfe vonFluorit-, UD- und Super-UD-Elementen korrigiert. DasEF 400 mm 1:4 DO IS USM und das EF 70-300 mm 1:4,5-5,6 DOIS USM besitzen DO-Linsen, die solche starkenFarbabweichungen sehr effizient unterdrücken. Am stärkstenmacht sich die Wirkung dieser speziellen Materialien und derDO-Elemente bei extremer Vergrößerung eines Bildesbemerkbar. Und weil weniger Farbabweichung auch eineinsgesamt höhere Bildschärfe bedeutet, lassen sich mit solchenObjektiven auch bei sehr starken Vergrößerungen ausgezeichneteErgebnisse erzielen.

IS-Objektive mit BildstabilisierungEin weiterer Fehler, der mit zunehmender Abzugsgröße immerdeutlicher wird, ist die so genannte Verwackelungsunschärfe, diedurch die Bewegung der Hand während der Aufnahmeverursacht wird. Selbst eine geringe Verwackelungsunschärfekann ein ansonsten exzellentes Foto ruinieren.Die Folgen zeigen sich umso deutlicher, je kleiner der Bildsensorder verwendeten Digitalkamera ist. Denn weil beispielsweise derSensor in der EOS 30D kleiner ist als ein 35-mm-Film, muss dasOriginalbild bei der EOS 30D für einen Abzug in gleicher Größestärker vergrößert werden. Und da die Unschärfe mitzunehmender Vergrößerung eines Fotos immer deutlicher wird,würde eine gleich starke Verwackelungsunschärfe auf dem mitder EOS 30D aufgenommenen Foto stärker zu sehen sein.

Hochauflösendes Objektiv

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Die axiale chromatische Abweichung (auch als „chromatische Vergrößerungsdifferenz“ bezeichnet) entsteht durch Variationen derWellenlänge oder Frequenz von Licht, das vom Aufnahmegegenstand reflektiert wird. Dieses Phänomen beeinträchtigt nicht nur dieBildschärfe, sondern kann auch zu unerwünschten Farbrändern um den Aufnahmegegenstand im Bild herum führen. Mit EF-Objektiven,die auf die Korrektur dieser chromatischen Abweichung ausgelegt sind, können eine gleichmäßige Schärfe und naturgetreueFarbwiedergabe von der Bildmitte bis zu den Rändern hin erreicht werden.

IS-Objektive im Überblick

VEF 300 mm 1:2,8L IS USM

VEF 300 mm 1:4L IS USM

VEF 400 mm 1:2,8L IS USM

VEF 400 mm 1:4 DO IS USM

VEF 500 mm 1:4L IS USM

VEF 600 mm 1:4L IS USM

VEF 24-105 mm 1:4L IS USM

VEF 28-135 mm 1:3,5-5,6 IS USM

VEF 28-300 mm 1:3,5-5,6L IS USM

VEF 70-200 mm 1:2,8L IS USM

VEF 70-200 mm 1:4L IS USM

VEF 70-300 mm 1:4-5,6 IS USM

VEF 70-300 mm 1:4,5-5,6 DO IS USM

VEF 100-400 mm 1:4,5-5,6L IS USM

VEF-S 17-55 mm 1:2,8 IS USM

VEF-S 17-85 mm 1:4-5,6 IS USM

Bislang umfasst die EF-Objektivserie insgesamt 16 IS-Objektivevon Weitwinkel- bis hin zu Superteleobjektiven. Mit demrichtigen IS-Objektiv für Ihre Aufnahmesituation gelingen Ihnengestochen scharfe Bilder – selbst bei starken Vergrößerungen.

Mit Korrektur der Vergrößerungs- farbabweichung durch das Objektiv

Ohne Korrektur derVergrößerungsfarbabweichung durchdas Objektiv

EF-Objektive in der Digitalfotografie

IS EINIS AUS

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Farbwiedergabe bei Digitalkameras

Aufnahme bei Leuchtstofflicht mit automatischem Weißabgleich

Aufnahme bei Leuchtstofflicht im Weißabgleichmodus(Sonnenlicht)

Naturgetreue Farbwiedergabe auch unter Leuchtstofflampen.

Die richtige Farbe lässt sich ähnlich wie bei einem Tageslicht-Farbfilm nicht nachträglicherzeugen.

Faktoren bei der FarbwiedergabeBei Silbergelatineabzügen geht man im Allgemeinen davon aus,dass die Farbwiedergabe hauptsächlich durch Objektiv und Filmbestimmt wird. Bei Digitalkameras wird die Farbwiedergabenicht nur durch das Objektiv beeinflusst, sondern auch dadurch,wie das vom Bildsensor erfasste Licht in ein Bild umgewandeltwird. Zudem können Farbwiedergabe, Weißabgleich undverwendete Farbmatrix nachkorrigiert werden.

WeißabgleichBei herkömmlichen Silberchlorid-Farbfilmen unterscheidet manzwei Varianten: einerseits die „Tageslichtfilme“, die auf einenaturgetreue Farbbalance bei Tageslicht abgestimmt sind, undandererseits die „Kunstlichtfilme“, die auf eine naturgetreueFarbbalance bei künstlicher Beleuchtung mit Glühlampenabgestimmt sind. Bei Leuchtstofflampen wird für einenaturgetreue Farbwiedergabe zusätzlich ein Folienfilter zurKorrektur der Farbtemperatur benötigt.Bei Digitalkameras ist dies alles nicht erforderlich. Sie müssennicht mehr den Film nach der Lichtquelle auswählen und Filterzur Korrektur der Farbtemperatur einsetzen, sondern Sie könnenden Weißabgleich im Vorfeld einfach an die Aufnahmesituationanpassen. Die EOS DIGITAL SLR-Kameras besitzenvoreingestellte Weißabgleichmodi für Tageslicht, Schatten,bewölkten Himmel, Kunstlicht (Glühlampe), Leuchtstofflampenund Blitzlicht. Zusätzlich kann der Weißabgleich auch manuelloder automatisch eingestellt werden. Der blaue, schattenähnlicheEffekt, der bei Verwendung eines Tageslichtfarbfilms fürPorträtaufnahmen im Schatten entsteht, ist dank desWeißabgleichs in der Digitalfotografie nun kein Problem mehr.

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Farbmatrix 3

Farbmatrix 1

EF-Objektive in der Digitalfotografie

XY-Chromatizitätsdiagramm

Aufgenommen mit Farbmatrix 3 mit hohem Sättigungswert zur Wiedergabe der lebhaften Blütenfarben. TS-E 45 mm1:2,8·1/1000 sek.·1:2,8

Aufgenommen mit Farbmatrix 1 (Standardeinstellung).

Bereich sichtbaren Lichts

0,00,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0,6

0,7

0,8

0,9

Adobe RGB

sRGB

x

y

Die Auswahl der richtigen FarbmatrixDie verschiedenen Marken von Silbergelatine-Farbfilmen fürTageslicht werden oft als besonders geeignet für Hauttöne oderdie hellen Farben von Blumen beworben, so dass Fotografen denFilm je nach geplanter Aufnahme auswählen.Ähnlich können Sie bei der EOS-1Ds Mark II und der EOS-1DMark II N aus einer Vielzahl von Farbmatrizen wählen. EineFarbmatrix setzt sich aus drei Eigenschaften zusammen: Farbton,Sättigung und Helligkeit. In der Digitalfotografie kommt noch einvierter Begriff hinzu, nämlich der Farbraum. Damit wirdangegeben, welcher Teil des sichtbaren Lichts reproduziertwerden kann. Der am häufigsten verwendete Farbraum ist sRGB.Da er vier Farbtöne umfasst, können die Eigenschaften derFarbwiedergabe ebenso wie durch die Auswahl eines Filmsfestgelegt werden. Bei Bedarf steht zusätzlich der etwas größereFarbraum Adobe RGB zur Verfügung.

Farbbalance des ObjektivsHäufig wird angenommen, dass die Farbbalance eines Objektivsgeändert werden kann, weil sich ja auch die übrigen Einstellungeneiner Digitalkamera ändern lassen. Doch charakteristisch fürSpiegelreflexkameras ist die Möglichkeit, das Objektivauszutauschen. Ob Sie eine herkömmliche Kamera mit Filmverwenden oder eine Digitalkamera: in jedem Fall ist einestandardisierte Farbwiedergabe (Farbbalance) des Objektivs sehrwichtig. Denn die standardisierte Farbbalance, für die Canon-Objektive bekannt sind, ist für exzellente Fotografierbedingungenentscheidend – auch bei Digitalkameras.

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Hinweise für die Verwendung von Digitalkameras EF-Objektive in derDigitalfotografie

Ausdruck im DIN A3-Format

Auf den Bildsensor gelangte Staubpartikel sind auf den Fotos erkennbar, besonders deutlich bei starken Vergrößerungen.

Verlassen Sie sich nicht auf die Korrekturmöglichkeiten desComputersBei mit einer Digitalkamera aufgenommenen Bildern könnenSchärfe, Helligkeit, Kontrast und weitere Faktoren mit einemComputer nachträglich korrigiert werden. Verlassen Sie sichjedoch nicht zu sehr darauf, technische Mankos nachträglich amComputer ausmerzen zu können. Denn mit den meistenBildbearbeitungsverfahren ist ein Qualitätsverlust verbunden. DieGrundlagen der Fotografie gelten bei Digitalkameras ebenso wiebei traditionellen Kameras mit Film. Für ein gutes Foto müssenBelichtung und Fokussierung stimmen, und die Kamera mussruhig gehalten werden. Wenn Sie mit Ihren EF-Objektivenoptimale Ergebnisse erzielen wollen, sollten Sie Korrekturen amComputer nur als letzte, ergänzende Maßnahme begreifen.Denn meist ist es schwierig, ein Bild durch nachträglicheKorrekturen wirklich zu verbessern. Und das gilt in besonderemMaße für Bilder im JPEG-Format, weil dabei die Aufnahme inder Kamera bereits „entwickelt“ wird (eine Art standardisierter,digitaler Bildbearbeitung). Bilder im RAW-Format hingegenmüssen mit der mitgelieferten Software (darunter Digital PhotoProfessional) am Computer nachbearbeitet werden. Dabeikönnen Sie das Bild beliebig korrigieren, ohne dass es zu einemQualitätsverlust kommt – auch wenn Sie dieselben Daten wiederund wieder verändern. Aber auch hier gilt: Durch nachträglicheBearbeitung lässt sich kein Bild korrigieren, dass mit falscherBelichtung, unscharf oder verwackelt aufgenommen wurde.

Schützen von Kameragehäuse und Objektiv beimObjektivwechsel vor Schmutz und StaubBei einem Objektivwechsel an einem windigen Ort kann espassieren, dass Schmutz oder Staub durch das Bajonett in dieKamera eindringt. Gelangen solche Partikel auf den Bildsensor,sind später auf den Bildern schwarze Punkte oder Flecken zusehen. Sie können Ihre Kamera wie folgt vor Schmutz und Staubschützen:V Führen Sie Objektivwechsel immer schnell und an einem

windgeschützten Ort durch.V Bringen Sie unbedingt die Gehäuseschutzkappe an, wenn

das Objektiv von der Kamera abgenommen ist.V Halten Sie beim Objektivwechsel das Kamerabajonett nach

unten gerichtet.V Legen Sie die Kamera nicht mit der Vorderseite nach

unten ab.V Achten Sie darauf, dass sich kein Staub auf der Innenseite

der Gehäuseschutzkappe oder der Objektivschutzkappebefindet.

Bildsensoren sind sehr empfindlich. Sollte dennoch einmalSchmutz oder Staub auf die Sensoroberfläche gelangen, reinigenSie die Kamera wie im Kamerahandbuch beschrieben, oderwenden Sie sich für die Reinigung an den Canon Kundendienst.

EF LENS WORK III Die Augen von EOS

September 2006, Achte Auflage

Veröffentlichung und Konzept Canon Inc. Lens Products GroupProduktion und Redaktion Canon Inc. Lens Products GroupDruck Nikko Graphic Arts Co., Ltd.Wir bedanken uns bei folgenden Brasserie Le Solférino/Restaurant de la Maison Fouraise,Personen und Einrichtungen für Chatou/ Hippodrome de Marseille Borély/Cyrille Varetihre Mitwirkung: Créations, Paris/Jean Pavie, artisan luthier, Paris/Participation

de la Mairie de Paris/Jean-Michel OTHONIEL, sculpteur.

© Canon Inc. 2003

Änderungen der Produkte und technischen Daten ohne Vorankündigung vorbehalten.Alle Fotografien in diesem Buch sind Eigentum von Canon Inc. oder wurden mit Genehmigung des jeweiligenFotografen verwendet.

CANON INC. 30-2, Shimomaruko 3-chome, Ohta-ku, Tokyo 146-8501, Japan